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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191112171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111217
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- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-17
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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müsse «in Einvernehmen mit Deutsch land geschaffen werden. Er glaube nicht, das« die Klausel betr. da, Haager Schiedsgericht genüaen werde, um all« Konfliktsurlachen zu oeseitigen. Der Verkehr zwischen dem Kongo und Zentralafrika könne manche Schwierigkeiten Hervorrufen. Aus diesem Grunde lasse sich das Abkommen überhaupt nur mit einer Politik der Annäherung an Deutschland durchführen. Der eng lische Minister habe erklärt, das englische Volk ver lange, daß die Entente cordiale gegen niemand ein« Spitze habe. England habe recht, sich aus den englischen Standpunkt zu stellen. Man habe sich gewundert, daß England Spanien gegen ge wiss« Wünsche Frankreichs unterstütze. England verfolge damit nur die traditionelle englische Politik. Es wolle nickt «in« Macht in Gibraltar sich gegenüber st eben sehen. Frankreich müsse auch seinerseits französische Politik treiben. Man darf nicht, fuhr Sembat fort, die Er eignisse aus dem Auge verlieren, di« den Verhand lungen vorhergingen, besonders den Plan eine» deutsch-französischen Konsortiums für die Ländereien am Kongo. Eine Verständigung zwilchen dem Mi nister Pichon und dem Botschafter Frhrn v. Schoen wäre zustande gekommen, plötzlich wurde alles kurz abgebrochen. Manche Leute glauben, wenn man die Ding« hätte gehen lassen, so hätte man Schwierig keiten vermieden. Der Redner erklärte zum Schluß, die augenblickliche auswärtige Lage sei schlechter al» zu Beginn der Verband- jungen und verlangte eine Politik des Friedens mit Deutschland. Deschanel, Präsident der Kommission für auswärtig« Angelegenheit«»», er griff darauf das Wort und erklärte: Die Kom mission könne di« Verantwortung für «in« Ablehnung desAbkommens nicht über nehmen. M«n müsse daran denken, daß Frankreich währen- der Verhandlungen Tag für Tag England und Ruhland auf dem laufenden gehalten habe. Man müsse an die heiklen Verhandlungen mit Spanien denken. Was das Abkommen an lange, so habe Frankreich die Verdrängten nicht unterdrücken können, weder dl« be trächtlichen kommerziellen Interessen England», noch dl« vorausgegangdnen Vereinbarungen. Frank- reich könne die wirtschaftlich« Gleich, berechtigung in Marokko nicht hindern. Die Hauptsache sei gewesen, daß es in Fez keine andereMacht gäbe, als inTunis und Algier. Das System der Schutzgenossen gäbe Mißbräuchen Raum. Nachdem man jedoch die notwendigen Garantien geschaffen hab«, werd« sich Frankreich mit den Mächten verständigen, um dieses System verschwinden zu lassen. Der Redner erinnerte dann an die historische Eroberung Algeriens. Nach dem der Redner seine hohe Befriedigung über die Klausel, betreffend -en Haager Schiedsgerichtshof, ausgedrückt hatte, kam er auf den Kongo zu sprechen und sagt«, er wolle den Schmerz nicht ver- bergen, den er empfinde. Der Verlust, den Frankreich erlitten, dürfe nicht nach der Zahl der Kolonisten berechnet werden, sondern mich dem Heroismus der Franzosen, die diese Kolonie ihrem Daterlande geschenkt hätten, Brazzas und seiner Genossen. (Lebhafter Beifall.) Frankreich sei sich schuldig, dah es die Rechte Belgiens am Kongo und Spaniens in Marokko respek tiere. Was Spanien anlange, so sei di« Lage nicht mehr dieselbe, wi« im Jahr« 1904. Man habe Spanien 15 Jahre gewinnen lassen. Dem müsse Spanien seinerseits Rechnung tragen. (Beifall.) Die franHsische Entente mit England bleibe zusammen mit dem russischen Bündnis die beste Friedens garantie. Deutschland bemühe sich, die Welt wirt schaftlich zu erobern, und such« sich in Marokko, in Persien, in China, in Alexandrien, in Bagdad und am Kongo auszubreiten. Unter diesen Verhältnissen habe Frankreich nicht mehr die freie Wahl der Pläne. Die Einheit der Gesichtspunkte sei ein unerläßliches Erfordernis seiner Politik. Frankreich brauche eine starke und wichtige Politik zur Verteidigung seiner heiligen Sache des Friedens in Ehren, der Gröhe Frankreichs und der Recht« Europas. (Langanhalten- der Beifall. Ministerpräsident Caillaux be glückwünscht den Redner.) Der Deputierte Dein» Cochin warf die Frage auf, was geschehen würde, wenn der Vertrag nicht angenommen werden sollt«. Zweifellos würde Deutschland nach Agadir zurückkehren, aber dann würde auch England ein Wort dazu sprechen. Dies« Versicherung hab« Sir Edward Grey gegeben. Aber wenn man zugäbe, dah der Vertrag ratifiziert werden müsse, so sei das kein Grund, zu verschwei gen, wi« schlecht jed«rmann davon denke. Er wünschte, dah die französische Regierung der Negierung des Deutschen Reiches gegenüber ein« ebenso stolze Sprache geführt hätte, wie sie Sir Edward Grey dem deutschen Botschafter gegenüber ge führt habe. Es frage sich, inwiefern das Marokko- Abkommen die Rechtsverhältnisse im scherifischen Reiche ändere, di« international bleiben. Wie dem aber nun auch sei, er hoff«, dah die E n t« n te mit Englamd sich fortdauernd festigen werd«, und dah die Beziehungen zu Spanien herzliche bleiben. Wie aber würden die Be- Ziehungen zu Deutschland sich gestalten? Der Redner schloh, nie haben wir daran ge. dacht, Deutschland den Platz an der Sonne streitig zu machen. Wenn es aber unsere Aktionen im Mittelmeer hindern will, fürchte Saniert. Leipzig, 17. Dezember. Konzert von Alma Ehrhardt. Grober und voller dramatischer Sopran von glänzender Höhe und sehr warm timbrierter Mitteuage, hingegen noch matt und trocken klingender Tief«. In Beethovens Per- fido-Ane gab Frl. Alma Ehrhardt gleichsam die Disposition, in Liedern von Brahms, Lhzt, Jen sen und Lindner die Ausführung selbst. Allem An schein nach neigt die mit sehr starkem Beifall aufge nommene Künstlerin hin zum groben Stil: so zi«r- lich« Sack-n w'« ein niederrheinisches Volkslied und »vn^der Linden" liegen ihr aber nicht. Ihr Emp- finden geht mit ausgesprochenem Erfolg« auf starke Gefühlsäußerung hinaus, also bleibe sie in diesem ohnehin viel grössere seelische und geistige Per oek- tioen eröffnenden Kreisen und überlaste den Zirp- stimmen derlei Niopes. Erschöpfend gab Frl. Ehr hardt Brahms' „Alte Liebe , vornehmlich auch ganz ausgezeichnet zwei Lisztsche Lieder. Die gesamte Be anlagung weist diese Künstlerin auf di« Bühn« hin. Eichel Leginska hatte gestern leider abtelephoniert. Mit dem durchaus ungenügenden Vortrag «in aer Klavierwerke von Seb. Bach und Beethoven (die anderen hörte ick wohlweislich nickt) vollbracht« Herr LrturReinhold «ine wahre Grobtat akzentlosen Klaoierwischens und irregulären Pedalgebrauch». Was man hört«, verrann in Gemachtem und Phan- tasielosem, un- Ton und Kunst führten wieder «in- mal einen erbitterten Kampf miteinander. Erstaun lich war nur das eine, -atz manch« Hörer doch an dieser klappernden Monotonie «in sonderbar Gefallen fanden. Herr Max Wünsche aber begleitet« -i« Lieder und Gefäng« mit feinem Tmfindrn. ich alle». Sagen Sie uns, daß Sie sich darin niemals behindern lasten wollen. (Lebhafter Beifall.) Redner erklärte schließlich, daß er dem Vertrage nicht zustimmen werd«, mit Rücksicht auf dos, was der deutsche Reichskanzler dazu g«sagt habe. (Beifall im Zentrum und auf der Rechten.) Die Sitzung wird darauf aufgehoben. ras Weihnachtsmärchen üer Sönger» schatt„Rrmn". Leipzig, 17. Dezember. Man hatte diesmal einen historischen Stoss ge wählt. Es war ein« Singspi«l-Oper mit Historistin Hintergrund' Richard Löwenherz und Herzog Leo pold, dazu Su.'tan Saladin und Akkon. Frisch setzte die Handlung ein: Messe vor Akkon. Lustig gings zu, und tausend Kalauer ließen das Zwerchfell sich schütteln. Haupttype: der Kriegsberichterstatter Baron Selbstbinder von Ziegelstein mit seinem Kino apparat. Er war auch der einzige rote Faden durch di« übrigen Akte, und zwar der etwas gewaltsame. Akt kl spielt im Zeitalter der Scholastik, im Refek torium de» heiligen Urian. Er war musikalisch sehr wertvoll, auch stimmungsvoll, fiel aber doch sehr au» dem Rahmen der sonstigen Wcihnachtsoperetten. Dann gings nach England, locker geknüpft in der Handlung, und endete bei einem Kirchweihfest, auf dem Richard und Leopold sich durch Blondels Ver- mittlunq versöhnen. Genug vom Inhalt, vom Text, wobei anerkannt sei, dast der Dichter, zugleich der brillante Darsteller des Barons Ziegelstein, manch hübsche Verse gefunden. Wertvoll war diesmal ror all«m di« Musik, d«r 2. Akt mit Beiträgen von Dr. Göhler, Friedberg Sammler und Pfarrer A. Lud wig, der 4. Akt besonder» durch Prof«stor Paul Klengels wundervoll stimmungsvolles Lied Blondels und den Schlubckor. Verschwenderisch war man mit Kostümen gewesen, farbenprächtige, belebte Bilder batte Regisseur Proft hingestellt, tadellose Ballette Fräulein Harkuba einstudiert. So verlief „Richards Kreutzersonate nach Palestsrsina" sehr hübsch, aber das Motto der Kommission hatte recht: „Aber mir Ham uns beherrschen müssen!" —r. Letzte Depeschen unkt Lernsprechmelümlgen. Die Geschäftsordnung für die elsaß-lothringisch« Zweite Kammer. G Straßburg i. E., 16. Dezember. (Eig. Draht meldung.) Die Geschäftsordnungtzkom- Mission zur Festsetzung der Geschäftsordnung für die Zweite Kammer hat heute ihre Arbeiten beendet. Der Vorstand der Zweiten Kammer setzt sich aus einem Präsidenten, zwei Vizepräsidenten un- vier Schriftführern zusammen. Als Grundlage für die neue Geschäftsordnung wurde die Geschäftsordnung der wllrttembergiscken Kammer vom Jahre 1909 zu Hilfe genommen. Fast einstimmig wurde beschlossen, daß der Kommission das Recht zuzusprecken ist, nach d«r Besprechung von Interpellationen -er Regierung ein Vertrauens- beziehungsweise Mißtrauensvotum auszusprechen. Gemäß § 5 der Verfassung hat die Erste Kammer nur das R^cht, den Etat im ganzen anzunehmen oder abzulehnen. Die Königin der Bulgaren. Wien. 16. Dezembsr. (Eig. Drahtmeld.) Die Königin der Bulgaren ist heute abend nach Leipzig abgereist. Zu den französisch-spanischen Verhandlungen. o Madrid, 16. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Zn seiner gestrigen Unterredung mit dem fran zösischen Botschafter erklärte der Mi nister der Auswärtigen, der Wortlaut des spanischen Gegenvorschlags sei noch nicht festgelegt. Schluß de» englischen Parlament». ZS? London, 16. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Das Parlament wurde heute mit einer (Thron rede geschlossen, in o«r es heißt: Meine Be ziehungen zu Len fremden Mächten sind an dauernd freundlich und ich freue mich, sagen zu können, daß die V e r h a n d l u n g e »zwischen den französischen und deutschen Negie rungen über die Marokkofrage, von denen meine Regierung infolge der Vertragsoerpflichtung berührt wurde, zum Abschluß gebracht worden sind. Was den Kriegszustand angcbt, der un^ g l ückl ich e r w« i s e zwischen Italien und üer Türkei besteht, so habe ich in «iner Protla- mation mein« strikte Neutralität erklärt. Die Thronrede berührt di« Beratungen der Reichskonferenz rm letzten Sommer und be zeichnet sie als einen Beweis für die harmoni schen Beziehungen, die zwischen Len Regie rungen des vereinigten Königreichs und des Domi nions mit der Selbstverwaltung beständen und für das wachsende Perständnisfür di« g«- meinsamrn Interessen. Die Thronrede drückt die Hoffnung aus, daß die demnächst beginnen den Arbeiten der Kgl. Kommission für die Unter suchung der natürlichen Hilfsquellen und Möglichkeiten für die Entwickelung des Handels des Reiches Mittel zutage fördern werden, um eine größere Wohltat und die Förderung des wechselseiti gen Verkehrs der Reichsgueder untereinander zu er zielen. E» wird die zuversichtliche Erwartung aus gesprochen, daß da» neue Nattonaloersiche- xungsgesetz beiträgt, das Elend d«r Arbeiter zu mildern, Erkrankungen zu vermindern und ihre harte Lage zu verbessern. Auch auf die Aenderung des Gesetzes üb«r das geistig« Urheber recht wird Bezug genommen, die Großbritannien in den Stand setzen wird, der kürzlich in Berlin un terzeichneten internationalen Konvention beizutreten. * Beilrid»kundgebunge». vsl. Dresden, 16. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Anläßlich des Hinsch«idens des sächsischen Militär bevollmächtigten in Berlin, Freihern v. Salza und Lichtens u, bat d«r König an den Staats- und Kriegsminister Generaloberst Frei herrn v. Hausen folgendes Telegramm ge richtet: „Tief erschüttert durch die Trauerbotschaft aus Berlin beklag« ick mit meiner Armee den Verlust dieses hervorragenden Offiziers. Friedrich August." — Der preußische Krieasminister v. Heerin- aen hat an den sächsischen Kriegsminister Frei herrn o. Hansen folgendes Telegramm gesandt: Euer Exzellenz spreche ich aus Anlaß des Hinscheidens Le» Generals Freiherrn o. Salza und Lich te na u namen» des preußischen Kriegsministeriums tief erschüttert meine herzlichste und aufrichtigste Teil nahme aus. Wir alle werden dem vortrefflicken Mann und lieben Kameraden ein treues Andenken bewahren. Mord und Selbstmord. »Qp Sisenbertz, 16. Dezember. (Eig. Draht.n? Heute vormittag erschoß der 21 Jahre alte Modell^ ttlchler Enke au» Langenberg (Neuß) in seiner. Wohnung seine iS Jahre alte Geliebte Martha Bräunlich und dann sich selbst. Gegen Enke schwebte eine Untersuchung wegen Diebstahls und dürfte er aus Gram darüber die Tat vollfiihrt haben. veleidigangsprozeß Postart. »S? München, 16. Dezember. (Eig. Drahtm«ld.) Bei der Hauptverhandlung im Beleidigung», prozeß Possart gegen Ferdinand Bonn kam nach längeren Verhandlungen ein Vergleich zustande. Bonn nimmt di« gegen Postart geäußerten Beleidigungen und ehrenrührigen Behauptungen als unbegründet mrt dem Ausdruck des Be dauerns zurück und trägt sämtliche Kosten des Verfahrens, einschließlich der des Klägers. Schweres Eisenbahnunglück. o Siegen, 16 Dezember. (Eig. Drahtm.) Al» beute ein Tunnelrevisionszug eine Ueberfiihrung bei Brachbach auf der Strecke Siegen-Betzdorf durchfahren wollte, stießen die auf der Plattform des Revisionswagens stehenden Per sonen gegen das Gewölbe der Neber- führung. Der Eisenbahnarbeiter Dauer- Ni ed e r sck «l d« n , der Schaffner Katz-Siegen und der Bahnarbeiter Grebe-Erndtebrück wurden lebensgefährlich verletzt. Die Mona Lila mleüeraelunüen? ZQ? B«ru, 18. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Der Schweizerischen Telegr. Agentur ging au» Tallorbe eine Privatdepesche zu, nach der die dortige Filiale d«r Transportsirma Dan za» in PontArlier heute eine an eine Privatadresse ge richtete K ist e erhielt, in der sich die Mona Lisa von Lionardo da Binei befand. Die Kiste wurde von den Behörden beschlagnahmt. Für Sonn tag werden Pariser Sachverständig« er wartet. 9 Bern, 16. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Eine später« genauer« Untersuchung soll ergeben haben, daß die Größenmaße auf die echte Mona Lisa nicht stimmen. Grubenunglück in der Grafschaft Stafford. H London. 16. Dezember. (Eig. Drahtmeldung.) Im Bergwerk von Lannock Chase (nördlich von Birmingham in der Grafschaft Stafford) entstand ein größerer Grubenbrand, durch welchen vier Bergarbeiter im Schacht eingeschlossen wurden. Auch ein Bergmann, der den Versuch unternommen hatte, seine Kameraden zu retten, konnte den Aus gang nicht mehr rechtzeitig erreichen und ist im Schachte erstickt. Somit sind alle fünf Bergleute verloren. vom Mordversuch freigesprochen. H New Port, 16. Dezember. (Eig. Drahtmeld.) Die beiden jungen Schauspielerinnen Lillian Graham und Ethel Conrad, die angeklagt waren, am 7. Juni d. I. auf den Millionär Stokes einen Mordversuch verübt zu haben, wurden gestern vom Schwurgericht freige- sprachen. Asnklurter Sechslage-Rennen. Der 3. Tag des Scchstage-Rennens verlief gleich falls wie die vorhergehenden sehr ruhig. Bis abends 6 Uhr wurden von der Spitzengruppe 1 796,833 Kilo meter zurückgelegt. New Yorker Sechstagerennen. Am 6. Tage nach 120 Stunden hatte die Spitzen gruppe im ganzen 3 712,357 Kilometer zurückgelegt. Vanhouvaert zeigte starke Ermüdung. Gegen 7 Uhr unternahm er jedoch wieder einen Vorstoß vis YL Runde. — Wie uns ein weiteres Telegramm meldet, soll es dem Paar Llark-Fvgler ge lungen sein, das ganzeFeld zu überrumpeln. Letzte Sanüelsnachrlchten. * Köln, 16. Dezember. (Eig. Drahtmelduna.) In der heutigen Aufsichtsratssitzung des Lothringer Hüttenvcrerns Aumetz-Friede in Kneuttingen, des Fassoneisenwalzwerkes L. Mannktädt L Co^ Aktien gesellschaft Köln und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie in Düsseldorf wurde beschlossen, den auf den 15. bzw. 16. Januar 1912 einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlungen den Ab schluß von Jnterestengemeinschaftsoerträgen vorzu schlagen, welche in der Hauptsache Aumetz-Friede die Ueberwachung der Geschäftsführung sowie die Beschaf fung der wichtigeren Rohmaterialien und Halb fabrikate der beiden anderen Gesellschaften übertra gen. Die Gewinne der drei Gesellschaften sollen Ende jedes Geschäftsjahres vereinigt, und die Verteilung soll in der Weise vorgenommen werden, daß zunächst das Fassoneisenwalzwerk Mannstädt L Co. und die Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie Beträge zur Auszahlung von je 5 Proz. Dividende auf ihr Aktien kapital zur Verfügung gestellt erhalten. Der ver bleibende Mehrgewinn steht Aumetz-Friede zu, jedoch mit der Maßnahme daß für jedes Prozent Dividende, welches er über 5 Proz. hinaus an seine Aktionäre zur Auszahlung bringt, dem Fassoneisenwalzwerk Mann- städt L Co. und der Düsseldorfer Eisen- und Draht» industrie je -L Proz. zur weiteren Auszahlung an deren Aktionäre zu überlasten ist. Die Interessen- gemeinschaft wird jetzt auf 24 Jahre geschlossen und Aumetz-Friede das Recht eingeräumt, innerhalb dieser Zeit den Erwerb der Aktien beider Gesellschaf ten in der Weise vorzunehmen, daß den Aktionären beider Gesellschaften für je 4000 ihrer Aktien je 4500 Frcs. Aumetz-Aktien jeweils mit gleicher Divi- dendenberechtigunx! überlasten werden. Zur weiteren Sicherung seines Einflusses bei beiden Gesellschaften icherte sich Aumetz-Friede die Erwerbung des ent- prechenden Teiles der Aktien von beiden Gesell- chaften. Zum Zwecke der Durchführung des An kaufs von 334 Kuxen der Gewerkschaft Reichs- land, die ebenfalls erworben werden sollen, sowie des Erwerbs von 2 600 000 .4t Mannstädt- Aktien, 2 400 000 .4t Düsseldorfer Eisen- und Draht- Industrie-Aktien sowie endlich zur weiteren Verstör- kung der Betriebsmittel der Gesellschaft soll der auf den 16. Januar 1912 nach Brüste! einzuberufenden außerordentlichen Generalversammlung vorgeschlagen werden, das bisherige Aktienkapital von 45 Millionen Mark durch Ausgabe von 13 Millionen Mark ab 1. Juli 1911 dividendenbe rechtigter neuer Aktien auf 58 Millionen Mark zu erhöhen. Von diesem Gesamtbetrag« werden 5 9 Millionen Mark gegen die zu erwerbend«» Aktien und Kux« hergeqeben, während restlich« 7,1 Millionen Mark von dem Bankenkonsortium der G«- sellsckaft zu 800 Frcs. pro Aktie von nominal 500 Frcs. mit der Verpflichtung übernommen werden, diese 6 : 1 zu 825 Frcs. zum Bezüge anzubieten. Z Pari», 16. Dezember. (Eig Drahtmeldung.) Di« Eröffnung der Börse vollzog sich bet behauptetem Kursstand. Rio Tinto setzten ihre Steigerung fort. Auch für Dynamitaktien zeigte sich Interest«. Reali sationen dagegen waren in Bankaktien zu bemerken, wi« überhaupt russische Metallaktien eine unregel mäßige Kursgestaltung zeigten. In der Schlußstunde war die Haltung namentlich für Rio Tinto und spanisch« Rente ausgesprochea fest. Goldminenaktien s deut« ! vorder j denke vorder 1<*F 4.U 7s er .^0t /4.2s 1U5Ü 5Z > 141- 91« l. lokc 9'» ! h ure ! vorder j § deute vorder !L0 15«-.- Zv- m.rs 70Ä 9Ud 9.as 915 S'/>. 179 2s 107.17 Z8 50 M.50 N" 151 50 ' 4404« 4.40^t 75- 15 erfuhren Kursabschwächungen auf den Rückgang der Robinson-Goldminen. Die Börse schloß in ruhiger Haltung. * London, 16. Dezember. i Privatkabelgramm. s Die Tendenz der Londoner Börse war fest. Ameri kaner zogcn an unter Führung von Steels, die auf eine optimistische Aeußerung Garys gekauft wurden. Auch Kupferaktien lagen stramm. In englischen Bahnen war do» Geschäft lustlos infolge von Befürch tungen über da» Ergebnis der in nächster Woche tagenden Konferenz dec Kohlenarbeiter. Südafri kanische Werte hatten ruhigen Verkehr. Rhodesia tendierten matt im Zusammenhänge mit ungünstigen Aufschließungen der Eldorado-Minen. Die Werte d«r Union Castle Co. stiegen bis aus 28. — Zn die Pank von England stossen aus Australien 9000 Psd. Sterling Gold. New Aork, 16 Dezember. Fondsbörse. lScklußf. llmer.Sua.Ncl. 115 «nacondo Z-, AenkratE.ectrU 15h »rr Steel eomm. i vo. vrri. LH, Utah Lopper hi, OtrA. Ldrmica, 55. Uanona» e»av > 5. Slanvnro Oil I —, LeoisNoe" L.-'r M, nom. 4.- ! '.'vour Lae. , ».'Ni. Z.50 Uem?>orl «!«nt» Wei, UortdernBaktdk 4LZ00 üennlolvanta «teadtnd 4«« Uvir -.«lanr Hz) Zouttxrn'vaciNk j Southern Natur 7962 Union BactNc i Äavash vref. M Z7 llmaliamaiev M 50 -lmertc. lloeom. 24ll2s amcric. Smrlu * New York, 16. Dezember. (Privatkabelgram n.) Nach uneinheitlicher Eröffnung fand am Baumwoll markt auf bessere Verhältnisse im Textilhandel und auf Erwartung großer Exportabschlüsse eine Befesti. aung statt, di« sich jedoch nicht aufrecht erhalten konnte, da gegen Schluß Realisationen erfolgten und für ausländische Rechnung verkauftes Material an den Markt kam. * New Port, 16. Dezember. (Privatkabelgramm.) Die Tendenz am Kaffeemarkt war infolge von Mei- nungs- und Deckungskäufen gut behauptet. Lhicago, 16. Dezember, l roou,rlnvvri«. iSckluß.1 i 7V- Srpl. Hafer Jull Tk>,mal, 7 an. Vor» Janu >r Ztivve» ^an. ^«>e, 98.50 NuVter Sl. lolv > S725 I.ttan »dl« 44.25 LZ25 l6'Nl tdl«4ZL7 viel»» 'Lpr.wu., 70 — , Schmal-W. Ll.l > Robea.Brolü. WUcor ,'t«0er Sl gran. v» muocovadc Petroleum reun. mllale« oo. St whtle <!red. Balanc. r«ru««t»n N.A. vo. Suvannal, do. WUnungl. 0«»re»o«frach! nach «wrroool naü-Rourrvam nach Hamoura ilauecSNorir.1 lotv T«trin der 1L «e-tuar «uguft Lt-e«,eu Dez. Ma» Jml T.plcmdrr Mai^ Le». Mal JuU * Chicago, 16. Dezember. (Privatkabelgramin?- Am Weizenmarkt war eine schwächer« Stimmung vor- herrschend, die hauptsächlich auf Realisationen zurück, zufllhren war. Im späteren Verlaufe wirkten auf schwächere Meldungen von Buenos Aires Abgaben der Firma Armour nachteilig auf die Preisgestal tung ein. * Chicago, 16. Dezember, lPrivatkabelgramm.) Mais war nach schwächerer Eröffnung etwas fester im Zusammenhang mit Berichten über nasse Witte rung im Westen: die höchsten Preis« konnten sich aber infolge einiger Realisationen nicht aufrcchterhalten. * New Pork, 16. Dezember. (Privatkabelgramm.) Bei lebhaftem Geichäsisvertehr eröffnete die Börse d in fester Haltung. Für auswärtige Bahnen kamen Deckungen und Haussemanipulationen in Betracht. Besonders gefragt waren Lehigh Valley auf günstig« über das Geschäft umlaufende Gerüchte. Steels stiegen auf di« Erklärung des Stahlmagnaten Gary, in welcher Mißbräuche bei der Geschäftsgebarung des Trustes in Abrede gestellt weeden. Im weiteren Ver lauf war di« Haltung infolge von Realisationen marter. Der Schluß gestaltet« sich wieder fester. An Aktien wurden insgesamt 407 000 Stück umgesetzt. Einzelumsätze: Reading 53000 Shares, höchste und niedrigste Kurse 154bzw. 153>; -, Union Pacific 49 000, 175K bzw. 174 X: Steels 114 000, 68^ bzw. 68l/4; Baltimore 2000, 1O3'/2 bzw. 102^,. New Pork, 16. Dezember. Produktenbörsc. iLcklun. ! l-kule ! vorder 'deute "vorher rvr«,eu »ro»er W»nl.Ar.2)lo'o De» mdc» Mat «»>» Nr. X mixev lolo Hafer Nr. 2 cllppev toko VaoiitivoUr »«le De,«mder Januar Keoruar rvtür» Avr.l Mat Zunt ZjUlt New Orl. «todetsea Nr. I Norlh. zounvr» oo. » Nr. a Southern Nr. . vo. do. Sos» Besse»». Slaht (PUtSvurg) -taylschlenen 4 »e»v.iu -. -». oo.f.v.iehieDarl ... W-<f>f. a. Berlin Y51? 9H.12 ittewPorkO K«t>I. ». Va»t«! S Ü7S 5.1SZ7 u»r'. an" < We»l«! a.Sond.i tM Taar> «ondvn Sad»«l Tran« «er» Stwer BuMsn «l. Laut« L. ,Z. Ne>. 4«k Bond- Southern Bacu. « «k M/L Bve. Al»f»on Tov Salttmor, Sona». Dar. 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