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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191112171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-17
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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v. serlage. Sonntag, 17. Dezember 1911 vevmer Lsgevisn Nr. 349. 10S. Jabryrma Leipziger Handelszeitung. ISll Aktiva Valfiva Kagat. »802 Kredit. «3 282 Wechsel 60 062 Akzepte 54373 Debit. 1422 983 Peniger MaWnenksdrlk unü Li»engletzerei, ) Die Generalversammlung, über die mir schon kurs berichtet haben, nahm eine" ^hr erregten Ver- laus. Sofort nach Vorlegung pes Geschäftsberichts gab «in Aktionär namens einer Aktionärgruppe «ine Erklärung ab. der wir folgende» entnehmen: „Ich habe am Schlüsse meiner vorjährigen Denkschrift wörtlich gesagt: „Ick stelle der Gesellschaft anheim, so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen, denn dem heniigen Abschluß nach wird die Gesellschaft in ab- j«o barer Zelt saniert werden müssen. Auf diesen Punkt müssen diejenigen Aktionäre welche hier nicht vertreten sind, rechtzeitig aufmerksam gemacht werden, denn jetzt scheint es bei energischen Vorsichts- maßregeln noch möglich zu sein, den anscheinend guten Kern der Gesellschaft nutzbar zu machen." — Die Ge. sellschaft verlangt heute von uns Aktionären 1 280 000 und ist nicht einmal in der Lage, er klären zu können, daß sie in absehbarer Zeit ihren Aktionären ein Resultat vorlegen kann, daß nach jahrelanger Dividendenlosigkeit auch einmal eine Rente, in der kleinsten Horm, zu erwarten steht. — Ein Geschäft, welche» mit mit derartigen Umsätzen und Kapitalien aroeitet und einen einigermaßen er träglichen Uebetschuß nicht liefert, hat die Existenzberechtigung verloren. Die Der. waltung will, um di, „Umsätze zu ver. gröber» und die Fabrikation zu ver billigen". neue Mittel haben. Das heißt in Kaufmannsprosa, die Gesellschaft ist mit ihren heu tigen Preisen nicht billig genug: Aktionär«, schafft neue Mittel, damit wir Einrichtungen schaffen können, mit welchen wir billigere Waren Herstellen. Ei« sehen also, daß es unmöglich ist, das Geschäft auf Grund guter Waren zu angemessenen Preisen zu machen oder daß die Herstellungsweise so verbilligt wird, damit die Aktionäre die Vorteile genießen. Es wird leitens der Leitung nur darauf hingear- Leitet, recht billige Verkaufspreise hcrauszubringen, und wo ein derartiges Geschäftsgebaren hinführt, brauche ich Ihnen nicht erst zu sagen." Redner kriti. fiert dann besonders scharf und eingehend die Bilanz und das mangelhafte Ziffernmaterial. Er führt aus: „Bezüglich der Liquidität der Gesellschaft ist, wie fol gende Aufstellung zeigt, «ine Verschlechterung gegen das Vorjahr eingetreten: uuo Aktiva Passiva «assakont» 4 497 Kredit. 38137» Svechlel S S2S Deblt. 1188 883 Während äusserlich 1911 ein um 22 090 gröberer Kassabestand angeschafft worden ist und auch die Wechsel reichlich 50 000 mehr betragen, sind die Außenstände um 254 000 angewachsen. Dagegen gibt uns die Kreditseite ein erschreckendes Bild, da die Schulden um 281 859 gestiegen und ein eigenes Akzeptkonto in Höh« von 54 373 -4t dazu tritt. Es wär« richtiger, wenn im Bilanzkonto ausgeführt wor. den wär«, wi« hoch di« Forderungen der Banken und diejenigen der Waren, lieferanten sind. Die Warenvorräte sind in diesem Jahr um 80 000 -4t gröber als im Vorjahre, so das, auch hieraus die groben Kreditorenposten nicht zu rechtfertigen sind. Jedenfalls mub man kon statieren, daß der Umsatz gestiegen ist, wenn man wenigstens erfahren könnte, wie grob der diesjährige Mehrumsatz ist — den Umsatz verschweigt die Ver waltung —, so liebe sich annähernd feststellen, wieviel Mehrumsatz nötig ist, um einmal Dividende aus zahlen zu können. Ich komm« nun zum Gewinn. undDerlust- konto und finde keine Worte dafür, dab die Ver waltung die geringe Einsicht in diesen Teil, die sie im vorigen Jahre noch den Aktionären gestattet hat. glatt vorenthält. — Die geringer- Li- quidität, die ich eben erwähnt habe, äußert sich in dem um 20 700 gestiegen«» Betrag für Zinsen und Skonti». Auf der Debetseite hat die Verwaltung entgegen ihrer früheren Gewohnheit diesmal das Lohnkonto fehl«» lassen. W«nn sich der Posten Generalunkostenkonto zusammens«tzt aus: Saläre. Reisekosten,Reklamekosten, Fuhren, Reparaturen und Betriebsunkosten, so habe ich festgestellt, dab für diese sechs Kontis im vorigen Geschäftsjahre 610 045 ausgegeben worden sind, in diesem Jahre auch hier wieder ein Mehr von 62 848 Es ist sonach wieder um festgestellt, dab alles andere bei der Gesellschaft seinen üblichen Steiqerungsganq nimmt, nur keine Gewinnüberschüsse für die Aktionäre können geschaffen werden. Der in diesem Jahre herausgerechnet« Rein gewinn von 9351 -4t beträgt gerade 1 Proz. des Roh gewinns und etwas über Proz. des jetzt investierten Aktienkapitals." Redner ersucht zum Schlub, die Anträge der Verwaltung abzulehnen, Die Verwaltung widerlegte den gröbten Teil der Angriffe. Ein anderer Aktionär wünschte dann Auskunft, weshalb die Generalunkosten nicht spezifiziert wür den, worauf die Verwaltung erwiderte, dab das mit Rücksicht auf die Konkurrenz geschehe. Die General unkosten hätten sich gegen das Vorjahr um etwa 5 Proz. erhöht. Schließlich wurden der Geschäfts bericht und die Bilanz nach längerer Debatte ge- nehmigt: einige Aktionäre legten dagegen Protest ein. Dem Wunsche aus Einsetzung einer Revisions- Kommission oder Revision durch eine Treuhand- qesellschaft wurde von dem Vorsitzenden entgegenge halten dab alle Jnventurwerte mit grösster Sorgfalt geschätzt und in die Bilanz eingestellt seien. Zur Begründung der Anträge über die Kapitals erhöhung wurde ausgeführt, dab das Werk Penig bis jetzt mit Herstellungsarten zu rechnen habe, die unmodern sind. Hier müsse ein« Aenderung «in. treten, für bestimmte Arten der Fabrikation sollen neu« Maschinen angeschafft werden. Nach den An- träaen der Verwaltung wird den Aktionären di« Be- rechtigung eingeräumt, ihre Aktien von je nominal 1000 in Vorzugsaktien mit dem gleichen Nenn- betrage dadurch umzuwandeln, datz sie auf den Nenn wert den Betrag von 30 Proz., also die Summ« von 300 -4t zuzahlen. Di« zu Vorzugsaktien umgewan delten Aktien erhalten nach Stellung der Reserven aus dem Jahresgewinne vorweg aus diesem Gewinn ein« Dividend« bis zur Höh« von 6 Proz. des Kapital, betrage. Der hiernach verbleibend« Reingewinn wird den Inhabern derjenigen Aktien, dir nicht zu Vorzugsaktien umgewandelt word«n sind und die daher Stammaktien bleiben, bi» zur Höh« von 4 Proz. des Kapitalbetrages zugeteilt. Der dann noch vor. handene Reingewinn wird den beiden Akttengat- tungen nach dem prozentualen Verhältnis der Ka- pitalbeträge zugewiesen, soweit nicht di« Generalver- sammlung Vortrag auf neu« Rechnung beschließt. Reicht der Jahresqewinn zur Deckung der Vorzugs dividende von 6 Proz. nicht aus, so ist der Fehlbe trag vorweg aus dem Gewinn des folgenden Jahres oder der folgenden Jahre an di« Inhaber der Vor zugsaktien nachzuzahlen. Im Fall« der Liquidation der Gesellschaft werden vorweg die Kapitalbetrage der Vorzugsaktien nebst den etwa rückständigen Dtoi« dendrn voll gedeckt. Erst dann werden die liquiden Mittel zur Deckung der Stammaktien v«rwend«t. Di« neue Gewinnverteilung kommt erstmalig für das mit dem 1. Juli 1012 beginnende Geschäftsjahr zur An. Wendung und di« Vorzugsaktien sowie die Stamm- aktien haben gleiches Stimmrecht. Die Erhöhung er folgt durch Ausgabe von 500 Stück Vorzugsaktien im Nennwerte von je 1000 .tt zum Parikurse. Unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre überlaß: i"e Generalversammlung von den neu auszugebend«.i - zugsaktien 500 Stück einem Familienkonsortium. ses bewirtt eine dem Be trag« der übernommenen Vorzugsaktien gleichhobe Sack)«inlage dadurch, daß es der Geseltzchaft gleich hohe, gegen sie ihm zustehende Forderungen, die auf den Grundstücken der Gesellschaft hypothekarisch «in. getragen sind, samt Hypotheken sowie nebst Zinsen auf die Zeit vom 1. Juli 1912 ab übereignet. Di« Gesellschaft nimmt die übereigneten Forderungen samt Hypotheken als Einlage auf das erhöhte Grund kapital an. Die Anträge d«r Verwaltung wurden mit 760 Stimmen angenommen. Auch hiergegen gaben einige Aktionäre Proteste zu Protokoll. kslilgnülUat. z Di« gestrig« Gesellschafterver sammlung des Kaltsyndtkats, welcher eine Sitzung des Aufsichtsrats vorangintz, geneh» migte den Eintritt der Gesellschaft Orlas in das Syndikat. Sie erteilt« ferner dem Aufsichts- rat und dem Vorstand Entlastung für die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jachr 1910. Als Revisoren für die Jahresrechnung 1911 wurden die Herren Direktoren Willing und Honig mann und als deren Stellvertreter die Herren Di- rektoren Mever und Hartwig gewählt. Die Wahlperiode des gegenwärtigen Äussichtsrats des Kalisyndikats läuft für dieses Jahr ab. Auf Grund der in der gestrigen Versammlung vorgenommenen Neuwahl besteht der Aussichtsrat für die nächste zwei jährig« Wahlperiode aus folgenden Herren: Kemp- ner. Gante, Korte, Besserer, Emil Sauer, Kost!, Marckhoff, Krüger, Fischer Eltzwasser, Dusch, Direktor Ebeling, Ziervogel, Dr. Wilhelm Sauer und Baer. Zum Vorsitzenden wurde der Geh. Justizrat Kemp- ner einstimmig wiedergowählt. Der Vorstand er stattete den Geschäftsbericht. Das Novemberge schäft war fast in allen Ländern günstig- Der Absatzwert stellte sich auf etwa 2,4 Millionen Mark höher als derjenige des gleichen Monats im Vorjahre. Eine halb« Million Mark de-s Mehrab« satzes entfiel auf Amerika. Für die ersten elf Mo nat« des Jahres 1911 beträgt der Mehrabsatz wert der Syndikatswerke 22 bis <23 Millionen Mark. Der Absatz der Syndikatswerke im Jahre 1911 nach den Vereinigten Staaten wird seitens des Vorstandes auf 46 Millionen Mark ge schätzt. Die günstige Witterung und die ermäßigten Ta rife in Deutschland haben zur Folge, datz auch im De zember die Abrufe noch besonders zahlreich einlaufen und datz mit einem befriedigenden Res ul. tat gerechnet werden darf. Es erscheint allerdings nicht ausgeschlossen, Latz die Wctteroerhältnisse manchen Landwirt ocranlatzt haben seinen Bedarf für die Düngung im Januar und Februar teilweise schon jetzt zu bestellen. Der Lieserungsvertrag mit den großen deutschen landwirtschaftlichen Körper schaften ist auf bisheriger Basis bis Ende 1915 e r - neuert worden. Dieser Vertrag berücksichtigt die Interessen der Körperschaften und des Handels in gleicher Weise, so datz erwartet werden kann, datz der Handel das Interesse, welches er im letzten Jahre im Kaligeschäft genommen hat und auch durch einen we sentlich gesteigerten Absatz des Handels in Erschei nung trat, auch für die nächsten Jahre bewahren wird. — Im übrigen wurden laufende geschäftliche Angelegenheiten erörtert. Börsen» unü Ssnüelswelen. ß An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: 3proz. Buenos 73,SO—78,75, 1902er Russische Anleihe 91,37, Türkenlose 162,50, Evmm.- u. Disconto-Bank 117,87, Darm- städter Bank 126,75, Deutsche Bank 263,62—263,50-263,62, Tt»konto 191,62-191,50, Berliner HandelSges. 170,59-170,62 bis 179,25, Nattonalbank 127,59, Lchaasshaus. Bankverein 186,59, Kreditaktien 208,59-293,75, Petersbg. Int. Bank 212,75-212,69 biS 214, Russische Bank 156,25-156,75, Baltimore 193,25—103,37, Lanada 244,59—244,25—244,37, Pennsylvania 118,50, Mertbional- bahn 129,50, Lombarden 19,12, Prince Henri 151—151,12—159,75, Sümntung 125,75—125,62, Warschau-Kien 184—188,75, Elektrisch« :..vbahn 91,35, (Sr. Berliner Straßenbahn 192,75—192,62, Hamb. Paketfahrt 141,62-141,75—141,59-141,62, Hansa 206 bi» 208,75-206,37—206,62, Norbd. Lloyd 104,87—194,50-104,25 bi» 164,87, Dynamit-Trust 187—186,87—187, South West 157,37, «umeh-yriede 200,75-201,»7-201, Bochumer 281,59-231,87 bi» 231,12—231,50, Karo, Oberschles. 91—91,12, Deutsch-Luxembg. 191,87—192—191,87—192-191,62, Gelsenkirchen 199,50-199,»7 bi» 200,50-200, Harpener 194,62—194,50-195-194,87, Hohenlohe. Werke 207,25, Laurahiitte 177,75—178,12, Oberschles. Eisenbahn- Bedarf 106,25, Phönix 256,87-256,75-257,12-256,87, Rheinische Stahlwerke 173,50-173,75-17S,5O-17»,75, Nombnch 182,62 bi» 182,»7, «llg. Elektr. 265-2«, 12 -265—265,75-265,25-265,37, Deutsch.Uebersrr Slektr. 181,25-181^7, Ges. für Slektr. Unlern. 18»—182,87, Schultert 165,37-165,50-165,37, Siemen» t HalSke 245-245,»7, Slektr. Licht und Kraft 132-131,87. Büuk» unü Veiüumen. 8 Die Leipziger Jmmobiliengesellschaft schätzt ohne Verbindlichkeit und unter allem Vorbehalt die Di vidende für das Jahr 1911 auf 9 (9) Proz. 8 Di« Leipziger Baubank schätzt ohne Verbindlich keit und unter allem Vorbehalt die Dividende für das Jahr 1911 auf 6 (5H) Proz. * vogtländisch« Kredit.Anftalt. Aktiengesellschaft, in Falkenstein. Das zu Ende gehende Geschäftsjahr hat einen günstigen Verlauf genommen. Di« Divi. dend« dürfte, wie in den letzten fünf Jahren vor her, ebenfalls wieder 7 Proz. betragen. * Regreßansprüch« gegen die Berliner Handels- gesellschast. Ein Aktionär der zusammengebrochenen Niederdeutschen Bank, der Rentier Wirtensohn in Münster i. W., hatte gegen die Berliner Handelsge sellschaft als Emissionshau, der Aktien der Nieder deutschen Bank «ine Klage auf Leistung von Schaden, «rsatz angestrengt. Vor dem Landgericht Berlin- Mitte fand gestern in dieser Angelegenheit ein Der- kündungstermtn statt. Das Gericht hat beschlossen, dem Antrag« auf Beweiserhebung stattzugeben. * Zentralverband de» deutschen Bank- und Vankiergewerbes (E. v.) in Berlin. In dem in der Hauptversammlung bekanntgegebenen Jahresbericht wird einleitend betont, datz di« Aufgabe des Ver bandes nicht nur auf di« Wahrung der Interessen des Bankgewerbes, sondern auch namentlich auf di« Be- rücksichtigung der Bedürfnisse des Allgemeinwohl» gerichtet war. Au der im Verhältnis zu den aus ländischen Zuständen unzureichenden Entwicklung unseres bargeldlosen Zvblungsverkehrs habe» Vor stand und Ausschutz des Verbandes der Ueberzeugunq Ausdruck gegeben, daß ein« Verminderung des Be darf« des Publikums an baren Zahlungsmitteln der «tnzig« Weg ist, auf dem «iner übermäßigen Jr- anspruchnahme der Reichsbank an den Vierteljahrs- I terminen wirksam begegnet werden kann. Es wurde ! hervorgehoben, datz der bei der Reichsfinanzreform I von 1909 etngeführte Scheckstempel den Erfolg der I auf Verbesserung unseres Zahlungswefens gerichteten Bestrebungen erheblich beeinträchtigt, und daß der Postscheckverkehr infolge der bestehenden allzu hohen Gebührensätze sich hisher noch nicht in dem zu wün schenden Umfang zu entwickeln vermocht hat. Der Verband erwartet von der in der Postscheckkonferenz vom 8. Dezember zugesagten gesetzlichen Regelung des Postscheckwesens «ine Beseitigung der erheblichsten Mängel. Ferner wird auf die Belästigungen bin- gewiesen, die dem Postscheckverkehr durch die unklare Wortfassung der bezüglichen Gesetzesbestimmung er- wachsen. Hier wird Klarheit durch ausstehende Reichsgerichtsurteile erwartet. Sodann werden im Bericht die Erfolge des Verbandes bei der Bekamp, fung der Bucketshops erwähnt, wobei die wertvolle Unterstützung durch die Presse hervorgehoben wird. Der Verband ist auch in zahlreichen Fällen dem Miß brauch der Bezeichnungen' Bank und Bankgeschäft durch Geschäftsleute zweifelhafter Qualität, di« sich derselben zum Zweck der Täuschung des Publikum» über Art und Umfang ihres Gewerbebetriebs be dienten, auf zivil- und strafrechtlichem Wege errt- gegengetrcten. Es ist gelungen, in mehreren gericht- lichen Urteilen den Grundsatz zur Anerkennung zu bringen, daß die für den Begriff des Bankgeschäfts maßgebende Berkehrsauffassung das Recht auf dies« Bezeichnung nur einem solchen kaufmännischen Unternehmen zugesteht, das auf der Grundlage bank geschäftskundiger Leitung und angemessener Geld mittel eine ständig« gewerbsmäßige Verbindung mit dem Kapitalmarkt (dem Geld- und Wertpapiermarkt) zu bankmäßiger Kreditgewährung, zum An- und Ver kauf von Wertpapieren aufweist. Dem vielfach zu beobachtenden Uebergang öffentlicher Sparkassen zu bankgewerblicher Tätigkeit, gegen welchen von nam. haften Theoretikern und Praktikern auf dem Gebiet des Cparkassenwesens unter gesamtwirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten schwerwiegende Be denken erboben worden sind, hat der Verband sein- ernste Aufmerksamkeit zugewandt. Das einschlägige Material ist gesammelt und wird nach objektiver Prüfung und Durcharbeitung zweckentsprechend ver wertet werden Für den Beamtenversicherungsver ein dec- deutschen Bank- und Bankierqewerbes be steht sichere Aussicht, daß er als Eriatzanstalt im Sinne des Gesetzes zuqelassen wird. Dem Verein ge hörten am 30. November d. I. 18 097 versicherte De- amte sll 135 am 31. Dezember 19101 an: die monat- licben Beiträge beliefen sich an genanntem Tage auf 388 023 (172 045) <4l. Diese Zahlen werden bis zum Jahresschluß durch den Zugang weiterer Angestellter der bis 5 Dezember d. I. dem Verein beigetretenen Firmen eine nicht unbeträchtliche Vermehrung er fahren. Berg» unü Hüttenwesen. 8 Zechau-Kriebitzscher Kohlenwerke Glückauf, Aktiengesellschaft, in Zechau. Die Einlösung des 16. Zinsscheins der 4'/,proz. Teilschuldverschreibungen Serie 1. Anleihe erfolgt vom 2. Januar ab in Leipzig bei der Allgemeinen Deutschen Tredit- Anstalt. * Steinkohleunbauverein Hohndorf, Hohndorf (Bez. Chemnitz). Das Gewinnerträgnis für 1911 wird, wie verlautet, voraussichtlich dem der letzten Jahre ähnlich sein. Die nur wenig gebesserte Lage des Kohlenmarktes kann leicht durch Witterungsein, flösse und Streiks gestört werden und läßt sich des halb ein Urteil über die Zukunft schwer abgeben. * Lugauer Steinkohlenbauoerein zu Lugau. Di« Geschäftslage im Jahre 1911 war, wie man hört, zwar im allgemeinen besser als 1910, doch dürste, da sich die Gestehungskosten durch höhere Arbeitslöhne und so weiter gesteigert haben, der Bruttogewinn ent sprechend geringer ausfallen als im Vorjahre, was auch aus die Dividende (i. V. 50 -K bzw. 65 <tt) von Einfluß sein dürfte. -t. Ein Zusammenschluß in der Braunkohlen- industrie ist, wie wir erfahren, jetzt erfolgt. Es hat sick nämlim ein großer Teil Les öikdeutschen Braun kohlenbergbaues zu einer Braunkohlen- und Brikett- oerkaussoereinigung mit dem Sitze in Frankfurt an der Oder zusammengeschlossen. Mitglieder der neuen Vereinigung sind folgende Werke: Frank furt- Finkenheerder Braunkohlen-Aktien- gesellschaft, die Wutschdorser Kohle n- werke, de Gewerkschaft Klagenreich bei Fürstenwalde, die Gewerkschaft Grube Os kar, die Gewerkschaft Borussia und die Vereinigten Zielenziger »Kohlen werk«. Die vereinigten Werke vertreten zusammen ein Kontingent von etwa 3 Millionen Zentner Bri ketts und etwa 2,7 Millionen Hektoliter Rohkohlen. Di« Bereinigung bezweckt eine Regulierung der Preise und der Produktion. Allerdings hat sie mit zwei beachtenswerten Außenseitern zu rechnen, und zwar erstens mit den Reichen walder Braun- koblenwerken bei Frankfurt a. d. Lwer und zweitens mit der den Ni« d «rlausitzer Kohlen werken gehörenden Grude Dräfident bei Fürstenberg, deren Produktion durch di« Firma Wulff k To. vertrieben wird. Der gefährlichste von diesen beiden Außenseitern ist die Grube Präsident, weil str am Wasser liegt und ihr« ganze Produktion auf dem billigeren Wasserwege vertreiben kann. E, ist zweifel haft, ob die beiden Fabriken überhaupt in di« Ver- einigung gehen w«rden. * Buderussche Eisenwerk« in Wetzlar. In der letz ten Aufsichtsratssttzung berichtet« der Vorstand über das voraussichtliche Erträgnis des laufenden Jahres. Trotz der bisher unbefriedigenden Preise für Roh eisen und einzelne Gußerzeugnisse, insbesondere Muf fendruckrohre, wird dank der durch Betriebsverbesse- rungen eingetretenen Selbstkostenverbtlliaung der er zielte Gewinn bei den gleichen Abschreibungen wie im Vorjahre die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. auf das infolge ver Verschmelzung mit der Zeche Massen erhöhte Aktienkapital von 22 000 000 Mark gestatten. Im Vorjahre wurden von Buderus 5X Proz. Dividende auf 12 500 000 Aktienkapital und von Massen 6 Proz. Dividende auf 7 000 000 Ul Aktienkapital gezahlt. Wie der Vorstand weiter be richtete. herrscht zurzeit in allen Betiebsabteilungen eine lebhafte Beschäftigung. 0 i. Die oberschlesische Kohlenoerladnng betrug in der ersten Dezemberhälft« 1S1288 (129 764) Wagen. Di« Kohlenauofuhr betrug im November 1 006 234 (919 647) Tonnen. 8 Minrndinidenden. New Kleinfontein 1 » k ck; Esperanza 1 s 6 ck: Jvanho« 1 » S ck. Vrsugewervr. Vr. Aktirnbierbrauerei Gambrinu» in Dresden. Zn der gestrigen Generalversammlung wuüx di« Jahresremnung von 1910'11 einstimmig genehmigt und die Dividend« auf 6 Proz. festgesetzt. XX Dortmnnder «kttenbrnnerei in Dorlmnnd. In der gestriaen Generalversammlung «urd« be schlossen, «in« Dividend« von 20 Proz. zu verteilen. Obgleich di» Nohstoffpreis» «in« Steigerung «fa-rrn haben, hofft man auch im neuen Geschätsjahr wieder ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. XX Dortmunder Uuioabrauerei in Dortmund. Die Generalversammlung setzte die Dividende auf 25 Proz. fest. Die Aussichten für das neu« Ge schäftsjahr seien weiter günstig, zumal voraussichtlich die Erträgnisse aus Grundstücksverkäusen auf das Er aebnis günstig einwirten. Der Absatz weist gegen über derselben Zeit des Vorjahres eine Steigerung auf. vr. Erste Kulmbacher Aktien-Export-Bierbrauerei in Kulmbach. In der Generalversammlung würd'-- der Abschluß einstimmig genehmigt, Entlastung er teilt und die Dividend« auf 18 Proz. festgesetzt. Auf Anfrage teilte der Vorstand mit. daß der Ke- schäftsgang im laufenden Jahre ein recht erfreuliche Entwicklung genommen habe. Swkkgewerve. * Baumwollspinnerei Lengenfeld, Aktiengesell schaft, in Lengenfeld i. v. Die Generalversammlung genehmigte die Dividende von 3 Proz., die vom 2. Januar ab zahlbar ist. Der Po and berichtete, daß die Gesellschaft gut beschäftigt und die Aus sichten für das laufende Geschäftsjahr günstig seien. Transportwesen. 8 Allgemeine Deutsche Kleinbahngesellschaft, Aktiengejellfchast, in Berlin. Di- am 2. Januar fäl ligen Zinsscheine Nr. 5 der zu 3s4 Proz. verzinslichen Obligationen werden mit 9 .tt für die Obligationen Lit. und mit 4,50 »tt für Lit. 11 in Leipzig bei der Mitteldeutschen Privatbank, Aktiengesellschaft, und bei der Dresdner Dank vom 21. Dezember ab «ingelöst. Betriebsausweise. krsterrclchische Südbah». Rom I. bi.- IN. Dezember 3 506 254 (gegen des. mehr 49 744, gegen prov. mehr 458 886) Krone». j Lrtentb.ihn. Di« Bruttoeinnahmen betrugen vom 3 bi, 9. Dezember 397 654 l-s- 92 207, Kr..' seit dem 4. Januar 45 648 357 (1- 48 V25, Kr. verlrttteüene Gelelttüiatten. r Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig. Dis Ver- waltung teilt mit, daß sich die Höhe der diesjährigen Dividend« jetzt naturgemäß noch nicht feststellen laßt, daß nach dem bisherigen Geschäftsgänge aber kein Grund zu ihrer Schmälerung gegen die Vorjahre oorliege. * Moritz Prescher Nachfolger, Aktiengesellschaft, in Leutzsch-Leipzig. Wie die Verwaltung mitteilt, ist der Geschäftsgang in diesem Jahre flott gewesen. Da das Unternehmen jedoch schon seit September durch den Streik in Mitleidenschaft gezogen worden sei, so sei es ganz unmöglich, schon jetzt zu sagen, ob der letztere eine tiefere Wirkung auf das Jahresergebnis Hervorrufen werde. 6,-. Kapitalerhöhung der Maschinenfabrik Schu bert 6 Salzer, Aktiengesellschaft, in Chemnitz. In Ergänzung unserer gestrigen telegraphischen Meldung wird uns geschrieben: An der nach Dresden einbe- rufenen außerordentlichen Aktionäroersammlung be teiligten sich 14 Aktionäre in Vertretung von 1440 Aktien. Die Verwaltung begründete eingehend ihren Kapitalserhöhungsoorschlag, wobei darauf hin- gewiesen wurde, dag der Geschäftsgang in den ersten acht Monaten des lausenden Betriebsjahres recht be friedigend gewesen sei. Man habe die Uebcrzeutsung gewonnen, daß es notwendig sei, nunmehr «inen Teil der Fabrikationsstätten sehr erheblich zu er weitern, einmal um in der Lage zu sein, künftig etrvas schneller liefern zu können, des weiteren aber, um sich für gewisse Fabrikate einen Vorrat beschaffen zu können. Beabsichtigt sei die Errichtung eines sehr großen Neubaues auf eigenen Terrains, die man durch Ankauf eines Nachbargrundstücks bereits in der nötigen Weise arrondiert habe. Etwa 2 bis 3i4 Millionen Mark werde man für die Betriebserweite- rung einschließlich der hierfür erforderlich werdenden neuen Betriebsmittel benötigen. Um in der Finanz politik vorsichtig zu sein, wolle man zunächst nur zu einer Kapitalserhöhung um V» auf 4 Millionen schreiten und hoffe dann in der nächsten ordentlichen Generalversammlung den Aktionären weitere Ft- nanzpläne unterbreiten zu können. Voraussichtlich werde man dann auf eine größere Anleihe zukommen, deren Begebung ja keinerlei Schwierigkeiten ent- gegenstehen, da der Grundbesitz sich wesentlich ver mehrt hat und die gesamten Betriebsanlagen nur sehr mäßig belastet sind. Mit Hilfe der neuen Anlagen hofft man nicht nur den alten Kundenstamm besser bedienen zu können, sondern auch den Kundenkreis selbst wesentlich auszudehnen, da man sich bisher öfter größere Aufträge wegen zu knapper Lieferung?, fristen entgehen lasse» mußte. Die 500 neuen, erst ab 1. April 1912 dioidendenberechtigten Aktien sollen zu 215 Proz. begeben und durch das Uebernahmekon- sorttum, das den Stempel und sämtliche Unkosten ein schließlich der Börsensinführung zu tragen hat, zum Kurse von 235 Proz. den alten Akttonären dergestalt zum Bezüge angeboten werden, daß auf 7 alte j« eine neue Aktie entfällt. Anfragen wurden seitens der Aktionäre nicht gestellt, auch nicht mit Bezug auf den gemeldeten Berkaus der Registrierkassenabteilung, der die Oeffentltchkeit in letzter Zeit öfter beschäftigt«. 8r. Porzellanfabeik zu Kloster Beilsdorf. Die Verwaltung teilt uns mit, daß die Dividende für 1911 auf 9 Proz. und 10 ,4t für den Eenußschein ge schätzt werden kann (wie i. V ). * Die Chemischen Werke Albert, Amöneburg bei Biebrich am Rhein, schätzen die Dividend« auf 30 (32) Prozent. * Chemische Fabrik«» vorm. Weiler-ter Meer. Ans Verwaltungskreisen wird mitqetetlt. daß «ine höhere Dividend« al« 12 Proz. nicht beahsichtigt sei. vervsnüe. XX Rheinisch-Westfälisch«, Kohlensyndikat. Wie wir hören, findet die nächste Deiratssttzunq und Zechenbesitzervcrsammlung bereits am 22. Dezember statt. Bet dieser Gelegenheit sollen auch die Richt preise für das nächste Geschäftsjahr berausgeq«brn werden. Man erwartet bi, dahin eine Verständigung mit den außenstehenden Zechen. verklungen. 8 Erblilndischer Ritterschaftlicher Treditverei« im Königreich Sachsen. Das Nummernv«rz«ichni» der ansgelosten Pfandbriefe befindet sich unter d«n An zeigen der vorliegend«» Nummer. 8 Zechau-Kriebitzscher Kohlenmerk« Glückauf, Nlttensesellschast, in Zechau. Das Nummernv«r. zeichnt» der ausgelosten Teilschuldoerschretbungen b«. findet sich unter den Anzeigen d«r vorliegenden Nummer. rslllun-setnirrlUm-ea ul«. — »»»r»e«»«rf»»e«i >»»« »*« ver»»«« »es D»«s «a>»»^trn. H»e. »rutschet, gnladrr« der Ntnna »es»« Ns»r z.imrr. «rrrzruslate» ch»«. chr.tzschrl tu L«-«i«« ««»««>»». UdinndNra»« '5. «oll di, «sch»«», tzttrzu Nnd 5^7,98 M. vrrsüabar, gn drrLckNchNar« Nnd chtzM Mart d«vor,,»lt«»4 und »890.S4 M. n^ch.bevorr«chtt,t, U»e»«» rm>«r«. » - Dir t«nr»r»»rrs.»rr« S»re »«« U»chl«tz »et Ue»t». sisutmitzit« tz»»«»e«ch Mtttzri» t»«ckH«m»i». Gs.sfiit.rf«, «ratz, 47, wtrS nach «dHaltung dr» Gchlu»»EM«, »»»«-»t«.
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