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Sette lö. Nr. Z49. los. Jatzryrmg. Lelpzlger TaseWtt. Sonmay, 17. vezemder lSli. vereinbarten Konventionalstrafe von 2000 der Beklagte beantragte dir Abweisung der Klage, die Abmachung in dem Engagementsvertrage laufe den guten Sitten zuwider, da er die Klausel rn einer Notlage anerkannt habe. Die Strafe sei auch ganz unverbaltnismäszig hoch bei einem Monatsgehalte non 100 und endlich werde er durch die Kon- kurrenzklausel eristrnzlos gemacht. Demgegenüber führte der Kläger aus, da» er den Beklagten seiner Zeit aus Mitleid ausgenommen habe, im Kontor und auf der Reil« sei er indessen nrcht zu verwenden gewesen. Durch einen Zufall sei er selbst auf einen Epe» zialarttkel gekommen, dessen Vertrieb er dem A. über» tragen habe, immer in dessen Eigenschaft al» in seinem Geschäfte angestellter Handlungsgehilfe. Als er dann von dritter Leite in Erfahrung gebracht habe, daß A sich geäußert habe, er mache die Geschäfte in dem Spezialartikel nur vorderhand für St.; wenn er erst recht im Gange sei, dann werde er auf eigene Rechnung arbeiten, da habe er, St., die Konkurrenz, klausel in den Beitrag ausgenommen und die Strafe von 2000 .xi mit A. vereinbart, falls A. innerhalb von zwei Jahren nach seinem Austritt aus dem Ge schäfte in der Kreishauptmannschaft Leipzig selb- ständig oder als Vertreter einer Firma ihm in dem Spezialartikel Konkurrent mache. Dieser Fall sei dadurch eingetreten, bah A. sich von einer Nürnberger Konkurrenzfirma als rhr Leipziger Vertreter habe engagieren lassen. Das Kaufmannsgericht zweifelte nicht an der Rechtsgültiakeit der von A. unter- schriebenen Konkurrenzklausel, der auch selbst nicht bestritt, da» er deren Bestimmungen verletzt habe. Das Gericht hielt die von A. erhobenen Einwände für nichtig bis auf die Bemängelung der Höhe der Vertragsstrafe, die stet» den tatsächlichen Verhält nissen, besonders der Höhe des Gehalts, angemessen sein müsse. Das Urteil ging dahin, daß A. eine Konventionalstrafe in Höhe von 200 zu zahlen habe. vermischtes. Kampf mit Bären. Als der Forstwächter Samuel Lebo von Lucullus, Mc Henry Township. Pennsylvanien, dieser Tage das wütende Dellen seines Hundes am Saume eines nahen Waldes hörte, hing er sich schleunigst seine Flinte über die Schulter und lief in der Richtung, woher das Bellen seines Hundes kam. ohne eine Ahnung zu haben, daß er dem aufregendsten Aben teuer seiner Erfahrung als Jäger entgegeneilte. Als er feinen 5>und erreichte, sah er gerade noch zwei junge Bären dem Dickicht zuflichcn. Lebo ritz sein Gewehr an die Backe und streckte den einen jungen Petz mit einem wohlgezielten Schüsse nieder. Als der Förster sich dann über den jungen Bären niederbeugte, um seine willkommene Jagdbeute in näheren Augen schein zu nehmen, hörte er plötzlich das Knacken von Aestcn und wütendes Schnaufen hinter sich, und als er sich umsah. ständ er einer mächtigen Bärin, die sich bereits zum Angriffe auf den Hinterbeinen auf gerichtet hatte, gegenüber. Mit einem Schlage hatte die Bestie dem Jäger die Flinte aus der Hand ge schlagen, und dieser stand ihr nun unbewaffnet gegen über. Lebo wäre verloren gewesen, wenn nicht sein getreuer Hund in diesem Augenblicke sich auf die Bärin geworfen hätte. Mit einem Tatzenschlaae be freite sich die Bärin von dem Hunde und griff den Jäger von neuem an. wobei sie sich immer zwischen Lebo und seinem zirka 10 Fuß entfernt liegenden Gewehr hielt, als ob sie wüßte, das? dies in den Hän den des Jägers ihren Tod bedeutete. Lebo wurde in dem nun folgenden Nahkampse mit der wütenden Bestie schlimm zugerichtet und fern Schicksal wäre be siegelt gewesen, wenn nicht sein Hund, trotzdem er über und über mit Blut bedeckt war. sich wiederum zum Beistände seines Herrn auf die Bärin geworfen hätte. Mit einem zweiten Schlage ihrer mächtigen Tatzen machte die Bärenmutter dem treuen Hunde den Garaus, aber diese Ablenkung hatte Lebo genügt, um sein Gewehr zu ergreifen und der Bärin eine tödliche Ladung durchs Herz zu senden. Als Lebo sich jetzt nach dem Körper des ersten von ihm er legten jungen Bären umsah, fand er bei ihm den Bruder desselben, der sich bei seinem Nahen ebenfalls mit drohendem Brummen auf die Hinterbeine erhob und so dem glücklichen Jäger Gelegenheit zu einem dritten tödlichen Blattscsiusse gab. Lebo hatte bei dem Kampfe mit der Bärin mehrere schlimme Ver letzungen. besonders am Nacken und den Schultern erlitten, aber sie trübten seine Freude über die seltene Jagdbeute nicht so sehr, wie der Schmerz über den Verlust seines treuen Hundes, dessen Aufopferung er wohl sein Leben zu verdanken hat. 0. v. L. G Im Kinc.natographctttheater wiedergesunden. In einem .üiuematographentheater auf der Serg- siM'stistrasie m Petersburg ereignete sich vor einigen Tagen — wie der „Petcrsburgski-Listvk" erzählt — ein rührender Vorgang. Während der Vorführung einer humoristiseln'n Kzene im Hause eines Apo theker? erkannte ein russischer Bauer, der sich unter den Zuschauern befand, unter den Schauspielerinnen, die bei dieser ^»zene nrilgewirkt hatten, seine seit vielen Jahren verschwundene Tochter wieder. Mit dem Nus: „Meine Tochter!" stürzte der Bauer vor wärt? und konnte nur mit Mühe davon zurück gehalten werden, sich hinter den Vorhang zu drangen, hinter dem er seine Tochter vermutete. Tie Frau des Bauerri, die sich auch im Theater befand, war vor Auslegung über dieses unerwartete Wiedersehen ihres langgesuchten Kindes ohnmächtig geworden. Tie Vorführung wurde unterbrock)en und der Direk tor des Äinematographentheaters mußte auf Drän gen des Publikums erscl>einen, um dem Bauern Rede und Antwort zu srchen. Er wie? ikm durch Aufheben des Vorganges nach, daß sich hier seine Tochter nicht befand, da er mit der Aufnahme der Bilder gar nichts zu tun hatte. Glücklicherweise aber Ivar das Bild vor kurzer Zeit erst von einer Petersburger Firma ausgenommen worden, so daß der Direktor sofort telephonisch nachfragen konnte, iver die betreffende Schauspielerin sei und wo sie wohne. Tas Publikum erwartete voller Spannung den Ausgang dieses LebenSdramas im Kmemato- graphentbcater und war ganz damit einverstcurden, daß die Vorstellung so lange ausgesetzt werde, bis Klarheit über diesen Fall geschaffen worden sei Wenige Minuten später erschien der Tirektor wieder vor dem Publikum und teilte mit, daß nach der telephonisch eingezogenen Auskunft die betreffende Schauspielerin bet der Filmfabrik fest anaestellt sei und in kurzer Zeit in dem Theater eintreffen werde, um fcstzustellen, ob sie ihre Eltern wiederaefundeu habe. Ter Direktor hatte dies kaum mitgeteilt, als draußen eine Droschke hielt, der eine junge Dame entstieg. Alle Theaterbesucher hatten sich hinaus begeben, um das Schauspiel mitanzufehen. Wenige Sekunden später hatten Eltern unb Kind einander erkannt und feierten ein bewegtes Wiedersehen. Dann muhte aus Verlangen des Publikums dieselbe Szene, die daS Glück der Eltern herbeigeführt hatte, noch einmal vorgesührt werden. Tie Hauptdarstellerin, die sich dann persönlich vor dem Publikum zeigen tonnte, wurde stürmisch applaudiert. Ein wissenschaftlicher Kongreß im fernste« Osten. Zn Ostasien besteht eine besondere Vereinigung kür tropische Medizin, eine gewiß recht nützliche Einrich tung - weil eine An.zahl der gefährlichsten Tropen krankheiten ihren Hauptsitz in jenen Gegenden auf geschlagen haben. Diese Bereinigung wird im Ja nuar 1912 zum zweitenmal einen Kongreß abhalten, der in Hongkong stattfinden soll. Man scheint auf eine recht lebhafte Teilnahme zu rechnen, da man es bet der Vorbereitung der Berhanülungen für notroen- big gehalten hat, dre Arbeiten in fünf Gruppen zu teilen. Die erste von ihnen soll sich mit der Zoologie der Urtiere und Würmer beschäftigen; die zweite mit Cholera, Pest, Aussatz und Tuberkulose; die dritte mit den tropischen Fiebern, einschließlich der Mala ria. der Beriberi und der Dysenterie' die viert« mit Chirurgie, Geburtshilfe und Kinderkrankheiten; di« fünfte endlich mit den Fragen des Klimas, der Ge- sundheitspflege und der sanitären Maßnahmen. Vor- träge können in englischer, französischer oder deutscher Sprache gehalten werden, doch wird die Einsendung eines Auszugs in englischer Sprache gewünscht. Schon jetzt ist eine ziemlich große Zahl von Vorträgen an gemeldet worden, an denen Aerzte aus verschiedenen Häfen Chinas, aus Britisch-Jndien, aus den benach barten Philippinen beteiligt find. Auffällig ist der Umstand, daß unter den bisher angekündigten Vor tragen nicht ein einziger aus Französisch-Indochina stammt, obgleich dort sogar eine besondere Forschungs- akademi« besteht. Dagegen baden mehrer« Aerzte aus Tsingtau ihren Besuch zugesagt, und zwar wird d«r Stabsarzt Dr. Fürth über neuere Untersuchungen am Flecktyphus und der Marinearzt Dr. Uthemann über die sanitären Einrichtungen in Dsingtau sowie über die Notwendigkeit einheitlicher Quarantänebestim mungen in ostasiatischen Häfen sprechen. Mit großer Aufmerksamkeit wird man die Mitteilungen der amerikanischen Aerzte aus den Philippinen entgegen nehmen. wo «in« trefflich« Forschungsarbeit nament lich mit Rücksicht auf die Aufklärung der berüchtigten Beriberi geleistet worden ist. Manche Schmetterlinge geben angenehme Wohlgerücye von sich; andere dagegen, mit denen sich der Zoologe Tirey gegenwärtig beschäftigt, sollen üble Gerüche auSströmen. Ter englische Zoolog« hat sich nun gefragt, welchen Nutzen die Schmetter linge hiervon haben Bei den Düften, die der mensch- ucben Nase angenehm sind, wie man sie bei hei mischen Arten an Weißlingen wahrneyinen kann, handelt es sich offenbar um die Anlockung des anderen Geschlechts. Tie „Stinktiere" unter den Schmetterlingen dagegen verwenden den unangeneh men Geruch als Waffe im Kampfe ums Dasein. ES handelt sich dabei hauptsächlich um verschiedene tro pische Arten. Dixey nimmt nun an, daß die un angenehmen Gerüche die Vögel davon abhalten, schlechtriechende Schmetterlinge zu fressen. Wahr scheinlich ist Tixey hiermit auf der richtigen Spur, lvenn die Deutung auch nicht ganz zutreffend ist. Riesenbücher. Bibliothekarische Werke, deren Gesamtgewicht sich über 100 Kilogramm beläuft, sind keine Seltenheit. Es gibt französische und eng lische Enzyklopädien von etwa 30 bis 40 Bänden, bei denen jeder Band ein Gewicht von etwa 4 Kilo gramm aufweist, so daß das ganze Werk auf 120 bis 160 Kilogramm zu schätzen wäre. In Amerika ist ebenfalls ein Werk von außergewöhnlicher Größe und Schwere vorhanden; eS ist der Bericht der Stadt Albany an den Senat zu Washington, der in einem Bande von 1.20 Meter Höhe gebunden ist, 6000 Seiten zählt und 490 Kilogramm wiegt. Ein wahres Riesenwerk ist die staatliche Geschichte deS amerika- mschen Sezessionskrieges, die in Washington heraus gekommen ist. Tie Ausgabe zählt 128 Bände von je 1000 Seiten und hat als Ergänzung einen Atlas in 25 Teilen, der 350 Kilogramm wiegt. Ein anderer Mesenatlas befindet sich im Britischen Museum zu London, der 2.15 Meter hoch ist und 362 Kilogramm wiegt. Tie Hausfrauen, die mit Eifer ihre Tages zeitungen sammeln, um sie zentnerweise zu verkaufen, werden sich eine Vorstellung davon machen können, Was die Bände der Bibliotheken, die die einzelnen Zeitungen jahrweise gebunden enthalten, für ein riesiges Gewicht darstellen mögen. n etlvrlüart«, H»ru LS. vVLvmder. ösi'iostl Ü68 Leninsk Wettopdullssus vom IS. veremder. kllli»«» s W W bockom 7S1 88« 2 «,!!<,olor r Kollum, ksü 7-0 8* 8 koüsc 4- 4 Komdorr 7IU 8« 8 -t. 8 8»msmüo<!« 7S> .150 8 doöooli! 4- 6 Ki>xeo»>l!l,sm,oü, 7«» 80 Z dsilscK! 7,8 080 1 klbdSV tU - » 7S7 80 r 8odo1 - 4 7ö, 8 4 1>si!»c 4 8 1 »olloz - e pz 8« 1 - r 7,o r Kozon - L 7,4 88» - I- 1 7S, 0 r ü.dsl 1 Ue<l 7SS 88» Z chVitklL - r frinUutt ». U. «öl 8» r Ksd«! - I- Z 7bd »8* 2 Ksdo! - I- s 7S0 8» 8 K«reo I- 3 jüvo!> 7,8 8» i - - 4 MO » böl KU 4 80I10«« -10 7,8 88» L 1, »!0f - r 74S 8 4 noxon 7,8 88« 4 »Mi- ^11 7,0 1 - 7 7,Z 88» 4 d-aeok! - 6 7SL 81) 3 «'«reo - 7 ctivstlrnivail 7,S U I KzlddoiUoU - 3 76' 880 8 Ksxoo - 6 Ülookdolm 787 2 »o.K«? - 8 76« W r «oNeolo, - 6 filesiducr 7s, V/8» i dsüookl - l> 7S7 SlIII 4- t) —» — Kobol -u r — — di!l«kl>l -i * 3 PI»! 781 080 i oeüoott -i -13 VUssmzei, 761 88* r d»!dd«6sc>n b LkskdoukL — — prns 781 88* r dockocN -l- 4 ^Irr» — Koni — — »VE 764 s d»1dd«6*«u 4- 6 lVItterno^lidcrsicIil: Vas gestern kcüb ia Irlaml beüuäliobo tioko bsrometrisobo Aluimum bat sieb voräwLrls entkernt, wälucnä von ^nürve^l- mied .ilittelouropa ein neues Uocbclruckgebict vocgeäruvgen ist. In veukscklauck lnGon sieb öie lietzcnkällc w.Grcnä üer loirtcn ^'4 Ltuoclca Sktcr wicöcrlmlt, im d'orcivesi n unä 8itäen waren sio prös» onteil-i erg obig, östllck äerDllm diiigegvn in allgemeinen gering. Heule trüb bat sieb äas ZVettcr im Lussersteu >Vo-iten »uk-rutz äreu begonnen, wnbrenü soo.-t äcr Himmel nvck überall mit Kobclgewölk bcüeekt ist. Die Tempera turen sinä in unä Slittoickoutsedlanä bei sebvvnedcn slläwestlicdeu Wioäeu worklicb gestiegen, iw d>'or<los1oo dingege» etwas g,sanken; Kemel bat am Llorgen 4" Liilie. IVitteruiigsaussiebt: ZVeuig Kuller, nitnv so aukklarercl, clarwiscbva neblig, geringe Xisäersebläge. Wetterbericht Li. 8. I ILre»,!«». iViiteiung m 8ae!n-co »m 16. Dcrewbcr 1911. ÜUtlo« 1» N,*«!»' *,»a Kl»,« Lcl»»« d»I» j 11s -l- d.r -t- V.8 »8* > a.a 1'7 6.4 -t- ' S 8 L s.7 «rou«» > d.l s- I. 3 7>°n»as»> D 4- ü.. 0.3 /Moo . . T z>. 3 — . . 377 4- s.u ».4 d* i 0.3 K»o,i> . . 8SS i>6 4- 1.U 8* ' 1.S ssoiosu 3SÜ -si -1- '7 * 3 o.s üoooosbocz ,3, 1- 6., — 07 * 2 1.2 — !l)S -- 07 KO r 2.1 6/1 -- 3.S - 7.4 2 t-,S — » loodocx . 7S1 4- 1.S — ä.l) - 1 5.b — ««ttiooüolo 776 T '-S - 8 1 M 1 M3 -j- 63 - i.3 r os zVitteruognverlauk in iSaebsco v. l i.bls 16. verembor. ^.m 15. v.remdr berr-ebte überall beitercs, trockenes Getier, lieber daeln ist unter .4ln-tie^ äer Temperatur leichter Iiieclerrcblag eing trctcu Dio IVinäs wechseln in icrea kiebtullgeu. Der Duttöruek ist übernoimai unä neigt augeublickiieu eine stai»v Zunahme. * Ein neuer Palast des Verkehrs, «ine neue glän zend« Statt« zur Erquickung und Unterhaltung, ist gestern mit der Eröffnung Les Helvetia-Auto- maten, in Verbindung mit Tafä und Kon ditor et, am Blücherplatz, E cke d« r H a l l i s ch« n Straße, erschlossen worden. Mit dieser neuesten Schöpfung gesellt sich zu den zahlreichen beliebten Etablissements, die die weithin bekannte Konditorei firma Franz Ziesing L Co.. Großherzoglich Sächsische Hoflieferanten, in unseren Mauern ge schaffen hat und rn tadellosem Betriebe unterhält, ein weiteres anziehungskräftiges Caf« von vornehmster Form, ein Automat großen Stils. Noch in aller Er innerung ist das alte, unscheinbare Haus, in dem sich das von dem Schweizer Konditor Valär gegrün dete und seit einer langen Reihe von Jahrzehnten darin betriebene, des besten Rufes sich erfreuend« „CafS H«lv«tia" befand. Es mußte einem stattlichen Neubau weichen. In dem wohlbekannten heimischen Architekten Fritz Schade faird die Firma Franz Ziesrng L Co. die geeignete künstlerische Kraft zur Verwirk- lichung ihrer Ideen. Obgleich durch dr« behördlich vorgeschriebene Verbreiterung der Hallischen Straße ein nicht unwesentlicher Teil der wertvollen Grund stücksfläche aus Nerkehrsrücksichten dem allgemeinen Wohle geopfert werden mußte, hat es der Leiter des Baues trotz der dadurch entstandenen schwierigen Ver- hältnisse verstanden, die ihm zur Verfügung stehend« Fläche ungemein praktisch und gediea?n künstlerisch auszunutzen. In klaren Linien und schöngegliederten Formen steigt das hochgeschoWae Haus mit weit emporgeführtem Dach an der Ecke der Hallischen Straße empor, seine Front dem Blücherplatz zuwen dend. Das ruhige Gleichmaß der Fenster- und Pfeiler systeme läßt das Haus Mäher erscheinen als es seiner Grundfläche nach ist. Im Erdgeschoß, dessen Flächen wunderbare malerische Effekte in französischem Mar mor aufweisen, Kat ein ungemein sauber und vor nehm eingerichtetes Automatenrestaurant Platz ge funden. ebenso di« sich anschließende Konditorei, dre, gleich den im Untergeschoß befindlichen Backräumen, m peinlichster Sauberkeit allen hygienischen Anfor derungen entspricht. Bequeme Aufgänge führen im Treppenhaus zum ersten Obergeschoß, in dem sich das Caf« befindet, empor. Sein« gediegene Einrichtung ist aus der Fabrik von I. und G. Gottschalck hervor gegangen. Alles erscheint hier in Weiß, die sechs mächtigen, viermal geteilten, in zierlichen Motiven abschließenden Fenster, die von dünnen grünen Linien abgeteilten Wandflächen und di« weißen Marmor tische. In dieser einheitlichen Abstimmung des Raumes, der sich nun das leicht« Grün der Behäng«, -er matte Silberglanz vier mächtiger Kronen an Ketten mit Perlen- und Prismenoehang, sowie das Braun der Ledermöbel als harmonischer Gegensatz einfügen, gewinnt da» TafS, das mit leichten ge fälligen Srtzmöbeln ausaestattet ist, noch melhr an äußerem Eindruck. Es ist von vornehmster Eleganz. Nach Westen ist es durch ein« mächtig« Spiegelwand abgeschlossen, während der Treppenaufgang facettiert« Gläser trägt. Wunderbar ruhig und freundlich gibt sich der Eindruck dieses schmuckvollen Raumes, von dessen fast um die ganze Front des Hauses laufendem Balkon der Blick auf den weiten Bahnhossplatz mit seinem lebhaften Treiben zu schweifen vermag. Alles in allem wird in diesem Helvetia-Automat, DafL und Konditorei aufs neue das Streben der Firma erkenn- Lar, ihre Unternehmungen nur in gediegenstem Sinn« auszurüsten und zu führen. „Mein Leipzig lob ich mir! Ein „Klein^aris- — unter diesem Namen Klein-Paris ist ein großes BarietS- und Konzerthaus in Leipzig im Ent- stehen begriffen. Im Hause Windmichlenftrahe Nr. 11 bis 13 eröffnen die Herren Aua. Müller, der Besitzer des bekannten Bratwurstglockle von dem Leipziger Meßplatz, und Direktor Raimund Benne, witz ein BarietS- und Konzerthaus. Neben musi kalischen Darbietungen sorgt das Auftreten erst klassiger Künstler und Künstlerinnen für di« Unter haltung d«r Gäste, die um so mehr zahlreich erscheinen werden, schon um die schenswürdtge Innenausstat tung, die im Stile Alt-Leipzigs gehalten ist, kennen zu lernen. 8L8 Ubersieäelung in mein N6U68 OesetiüktstiÄU« Verkauf clsr von rnir regulär gekütirten loppiobs, Vorlagen, Möbelstoffs, 6aräinsn, kartieren, lissk- unä vivanäeelren unä vekorationsstoffe. ^loderns Künstlerdekorationen in "füll, keinen u. Madras, sdgepssst u. vorn Stüelr. 0üii2ti§Lte OeleMiilieit, eilmLclitLMLcdenke und Mi§ m enverden. 8ebon jstLt yelcsukte, kür Wsibnscblsgescbenkc bestimmte Maren weräen aukdewatirt u. ?ur gewünschten Leit sbgeliekert. 6. 8. Lebrödier, nur noek kurrs 2sit Uai'Ir§i'Lk6U8ti'. 3. «MV