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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.12.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191112171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19111217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19111217
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-12
- Tag 1911-12-17
-
Monat
1911-12
-
Jahr
1911
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Leipzigs städtische Einrichtungen und Betriebe darf man ohne Ueberhebung al- mustergültig bezeichnen. Nur sind sie meistens im Publikum zu wenig bekannt oder die Einzelheiten entziehen sich der oberfläch lichen Kenntnis. Es erscheint uns des halb wertvoll für das bessere Verständnis unserer Bürgerschaft für die städtischen Betriebe, in eingehenden, fachmännisch geprüften feuilletonistischen Artikeln diese städtischen Einrichtungen und Betriebe aus führlich zu behandeln. Und nachdem uns Rat und Polizeiamt in dankenswertester Weise ihre Unterstützung und Förde rung zusagten, sind wir heute in der Lage, unseren Lesern den ersten dieser städtischen Artikel zu bieten. Er führt uns in die interessanteste Abteilung des Leip ziger Polizeiwesens, in die Kriminal abteilung, in der wir einen Tag miter leben. Wir sind überzeugt, daß diese Artikel serie, die z. B. unter anderem außer der Polizei das Feuerlöschwesen, die Einrich tungen der Heilanstalt Dösen, das Kranken haus St. Jakob, das Leipziger Steuer wesen, das Untersuchungsgefängnis und vieles andere in unterhaltender Form be handeln soll, den Beifall unserer Leser finden wird. Sus Leipzig und llmgegenü. Leipzig, 17. Dezember. Historischer Tageskalender für Leipzig. 17. Dezember. 1867 Gründung de» Vereins für die Geschichte Leipzigs. VieltSüMchen krsnkenhiiulrr,u LelpriS Der Derwaltungsbericht der städtischen Kranken häuser zu Leipzig fiir das Jahr 1910 gibt, wie in den Jahren vorher, eine übersichtliche Darstellung über den Betrieb, die Belegschaft derselben usw. Es handelt sich dabei um das Krankenhaus zu st. Jakob und das Krankenhaus zu P l a g w i tz. Das Krankenhaus zu St. Jakob hatte im Be richtsjahre eine Belegfähigkeit von 1500 Betten, von denen 30 für sogenannte Privatkranke und 1470 Mr Saalkranke bestimmt sind. Von diesen gehören 798 der medizinischen, 429 der chirurgischen, 208 der dermato- logischen und 35 der otologischen Abteiluim an. Mit den weiter vorhandenen 351 Betten für Pflege- und Hausdienstpeifonal usw. verfügte die Anstalt insge samt über 1851 Betten. Als weitere Zweiganstalt bis zur Eröffnung des neuen Krankenhauses St. Georg ist das an der Landsberger Straße in Gohlis gelegene Einquar tierungshaus bestimmt und mit 200 Betten für Kranke und 20 Mr das Personal ausgestattet worden. Don einer Belegung dieser Zweiganstalt hat im Jahre 1910 noch Abstand genommen werden können. Die Gesamtzahl der Verpflegten mit Einrechnung der aus dem Vorjahre in Verpflegung Verbliebenen erreichte mit 15 985 die höchste Zahl der bisher auf genommenen und verpflegten Personen. Neuaufge nommen wurden 14 928 Personen; 863 Personen mußte die nachgesuchte Aufnahme verweigert werden, weil ihr Zustand nach ärztlichem Gutachten Kranken hauspflege nicht erforderte. Davon sind 222 Per sonen dem Verpfleghause zuaewiesen worden. Die Krankenbevölkerung betrug am 1. Januar v. I. 1057 Personen, erreichte am 10. De- zember den höchsten Stand mit 1816, am 28. August den niedrigsten mit 1028 und betrug am Jahresschluß 1234 Personen; der Durchschnittsbestand war 1207. Die Krankenbetten der ganzen Anstalt waren be legt am niedrigsten mit 68,5, am höchsten mit 94,4 und im Durchschnitt mit 80,4 Prozent. Die durch schnittliche Dauer des Aufenthalts der einzelnen Kranken bei 15 985 Behandelten betrug 27,58 Tage. Insgesamt wurden 573 987 Verpflegstage gezählt. Durchschnittlich fanden täglich 40,9 Kranke Auf nahme im Krankenhause. Die höchste Zahl der Auf genommenen war am 20. Februar mit 87. die nied rigste am 26. Februar mit 6 Kranken. — Die höchste ' Zahl der Sterbefälle hatten der 8. und 24. Dezember mit je 10, keine Sterbefälle ereigneten sich an 14 Tagen; im Durchschnitt starben täglich 3,98 Per sonen. Von den im Laufe des Jahres aufgenommenen 14 928 Kranken waren 8016 Sachsen und 4624 Preu ßen; von den Ausländern waren die aus Oesterreich- Ilngarn mit 612 am stärksten vertreten, dann folgten die Russen mit 159, der Rest entfällt auf Angehörige der übrigen Bundesstaaten und das Ausland. Der Religion nach waren 13142 evangelisch, 1415 katho lisch und 158 jüdisch. Kinder wurden 1095 ausgenommen und vervflegt. Von den 15 985 Verpflegten wurden entlassen 5605 geheilt, 6139 aebessert, 812 ungeheilt, während 709 in anderen Anstalten und andere Pflegen über gingen. Von den im Jahre 1452 Verstorbenen entfielen 267 auf die zwei ersten Tage ihrer Verpflegung und 403 auf die nächstfolgenden fünf Tag«, so daß auf die ersten 7 Behandlungstage nicht weniger al» 070 Todesfälle kamen. Was da» Personal anbelangt, da» den Kran- kendienft zu versehen hat, so waren in der Stamm- anstatt 233 Personen tätig, nämlich 3 Diakonissen, 9 Älbertinerinnen und 5 männliche, sowie 216 wetb- ltche Personen, in der Zweig anstatt dagegen 1 Krankenwärter sowie 5 Krankenwärterinnen, dem- nach zusammen 239 Personen. Außerdem Lehr schwestern des Albert-Zweiavereins zu ihrer eigenen Ausbildung mit tätig. Da» übrige Hauspersonal zählte 217 Köpfe. Im Februar begann der 12. Unterrichts kursus in der Pflegerinnenschule, den 34 Wärterinnen mit Erfolg besucht haben. Dienstaltersprämien für Oberpflegerin, nen und Pflegerinnen erhielten für 15jährige Dienst- 1 und für 5jährige Dienstzeit 11 Personen. Die vorhandenen 4 Krankenwagen hatten insgesamt 3573 Fahrten zu verrichten, darunter 2358 Fahrten zur Ueberführung von Kranken in das Krankenhaus, 935 zur Ueberführung von Kranken aus einer in die andere Wohnung usw. Außerdem wurde 481 Kranke durch den Krankenwagen des Krankenhauses Plagwitz zur Kur nach dem Kranken haus St. Jakob gebracht. In bezug auf die finanzielle Seite sei be- merkt, daß an Deckungsmitteln an eigenen Ein nahmen der Anstalt 1208784,65 und an Zu schuß aus der Stadtkasse 537331,33 zu sammen demnach 1 746115,98 .4t etngegangen waren. Der Zuschuß fiir den Krankenverpflegtag betrug 1,22 ,<t oder für den Kopf der durchschnittlich ver- pflegten Kranken 445,30 ,4t. Unter den eigenen Ein nahmen der Anstalt sind am höchsten die Kurkosten beiträge mit 985 907 .4t. Hierzu ist zu bemerken, daß der ermäßigte Verpflegsatz, der den in Leipzig be stehenden Krankenkassen für in Leipzig arbeite 'de oder wohnende Mitglieder gewährt wird, auf 1,75 .4t täglich festgesetzt ist. Der den 4 Direktoren der mit dem Krankenhaus« verbundenen Universitätskliniken von der Regierung alljährlich zur Beifügung gestellte Freistellen fonds in Höh« von 40000 ,4t zur Bezahlung der Eintritts- und Verpflegungsgelder für solche Per sonen, deren Leiden Interesse für den klini schen Unterricht bieten, ist im Jahre 1910 nur mit 15 525,70 ^4t in Anspruch genommen worden. Die Bedürfnisse bzw. Ausgaben umfassen einmal die Kur- und Pflegekosten, sodann die allge- meinen Kosten und stellen sich, wie oben angegeben, auf 1746115,98 -<t, wovon 195 850,65 -4t für erstattet« Ausgaben, inbesondere Erlös aus verwerteten Ab fällen abzurechnen sind, so daß die reine Aus- gäbe für 1910 1552 575,07 ^t beträgt. Die Kosten eines Verpflegtages sind daher bei 440 875 Ver siegten auf 3 -4t 52,32 Pf. und die jährlichen Durch schnittskosten der Verpflegung eines Kranken auf 1285,97 -4t, einschließlich anteiligen Mietzinsbetrags berechnet. Unter den Ausgaben sind zu erwähnen die für Löhne und Vergütung an das Pflege- und Hauspersonal 230 236,06 .4t nach Abzug eingegange- ner Verlage usw., für Beköstigung 553 382 ü nach Abzug der Einnahmen aus abgegebenen Speisen; ohne diese Berücksichtigung stellen sich erstere Kosten auf 236 017 .<t. letztere auf 564 613,54 4t. Apotheken- und Kurbedürfnisse erforderten 78124,80 -4t. Das zweite Krankenhaus ist das zu L.-Plagwitz. Dort wurden im Jahre 1910 ins gesamt 570 Personen ausgenommen und durchschnitt lich pro Tag 43.61 Personen verpflegt. Zur Belegung mit Kranken stehen insgesamt 56 Betten zur Ver fügung. Der höchste Kranke »bestand war am 12., 13. und 14. Januar mit 55 Personen, der niedrigste am 8. und 9. August mit 26 Personen. Die Gesamtzahl der Krankenverpflegtage betrug 15 917. Von den aufgenommenen und weiterver- pflegten Kranken wurden wieder entlassen oder in andere Anstalten übergeführt 504 Personen: gestorben sind 17 Personen. Den Krankendien st versahen 1 Oberpflegerin, 2 Wärterinnen, den übrigen Haus dienst 4 Hausdiener. Der Krankentransport- wagen wurde 777mal benutzt. — An Deckungs- Mitteln waren eingegangen 38 297,29 .4t aus eige nen Einnahmen und 12 727,53 ^t als Zuschuß der Stadtkasse. Die Reinkosten eines Kranken- verpflegtages stellten sich im Krankenhaus Plagwitz, einschl. Mietzinsbetrags, auf 2 .41 87,32 Pf. oder pro Jahr auf 1048,72 -<t. Die Beköstigung der Kranken erfolgt durch das Pfleghaus Plagwitz gegen eine Vergütung für den Kopf und Tag von 1,05 -4t. Dafür ist den Kranken alles das zu ge währen, was nach ärztlicher Verordnung zur Be lebung und Wiederherstellung der Körperkräfte er forderlich ist. —r. * Erinnerungen aus Goethes Stuülenzelt in Leipzig. Tie Sammlungen des Stadtgeschichtlichen Mu seums bergen in einer Reihe seltener und beachtens werter Bilder, Stiche, Drucke verschiedene wertvolle Erinnerungen an Goethe. Ziemlich drei Jahre, vom Herbst 1765 bis zum August 1768, ist der junge Goethe in Leipzig gewesen. Er war nach Leipzig gekommen, nm Jura zu studieren, aber nur Gellerts moralische und Misrische Vorlesungen und Hebungen machten auf den pädagogisch-moralisierend angeleg ten und zugleich von einem starken Drange nach Naturwahrheit und Einfachheit beseelten Jüngling einigen Eindruck. Auch Studentenverkehr hat ihn nicht sonderlich angezogen, wenn er auch durch „Kom militonen" die Beranntsckzaft des Kuchenbäckers Hen del in Reudnitz gemacht haben mag, den er in emer parodistischen Ode gefeiert Kat, auch die Bekannt schaft voll Auerbachs Keller, den er dann im „Faust" berühmt gemacht hat. Dagegen beeinflußten sein Aeußeres vorteilhaft gebildete Familienkreise Leip RsisvelrhMlle. In der gestrigen Gesamtratssitzung nahm man mit Bedauern davon Kenntnis, daß am ver gangenen Donnerstag vormittag ein in dem Gaswerk an der Porkstraße beschäftigter Arbeiter tödlich verunglückt ist. Leider waren die sofort vor genommenen Wiederbelebungsversuche erfolglos. Wie die eingeleiteten Erörterungen klargestellt haben, trifft niemand ein Verschulden an dem Vor kommnis. Kenntnis nahm man von dem Ergebnis der im laufenden Jahre vorgenommenen Revisionen der städtischen Kassen und Materialverwal tungen sowie von verschiedenen Schenkungen für das Stadtgeschichtliche Museum, weiter von einer Verordnung der Königlichen Kreishaupt- Mannschaft wegen Abänderung der Bestimmungen Uber die Beschäftigung der Arbeitnehmer im Han delsgewerbe an Meßsonntagen (Festsetzung des Arbeitsschlusses auf nachm. 5 Uhr) Genehmigt wurde unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten der Verkauf der Bau stellen Nr. 2 und 3 an der Kaiser-Friedrich-Straße zu Leipzig Eoblis sowie der dort anstehenden Ge bäude auf Abbruch und die Einlegung der Wasser leitung in den Windmühlenweg zwischen Johannis- Allee und LinnLstraße sowie in Strecken der Straßen 6, 7 und L am Windmühlenwege. Einverständnis wurde erklärt mit der Sperrung der Windmühlenstrahe, der Kurprinzstraße, des Grim- zigS, wie die de- Hofrat- Böhme, de- Buchdruckers Breitkopf und andere. Künstlerisch anregend wirkten die LeipzigerKunstsainmlungen und dasThcater, vertiefend» und lauternd die Lehren und der Unterricht Oefers, am tiefst«» eingreifend aber wohl der enge Verkehr mit Behrtsch, den« Hosineistcr eines jungen Grafen von Lindenau, der damals in Leipglg itudierte und in Auerbachs Hof wohnte. Dazu trat Käthchen Schön kopf, die Tochter de- WeinfchenkerS Schönkopf auf dem Brühl, bet den: Goethe ul Mittag aß, keim Ideal weiblicher Schönheit, aber von natürlicher Anmut, liebenswürdiger ffrische und einfact)er Her- zenögüte. Sie war eine der Weckerinnen seines TichtergeniuS. Sicher sind die meisten Leipziger Lieder Goethes in dem Gedanken an Käthchen Srltün- kopf entstanden. Auch das im Stadtgeschichtlichen Museum aufgelegte Leipziger Liederbuch von Goethe, da- 1769 der musikalisch begabte Bernhard Theodor von Breitkopf mit Melodien ver- sah, läßt die- leicht erkennen: „Du hast uns ost im Traum gesehen Zusammen zum Altäre gehen kurv dich als Frau, und mich als Mann. Oft nahm ich wachend deinen Mund In einer unbewachten Stund'- So viel man Küsse nehmen kann." Und noch mehr erinnert an da- liebliche Käth- chen ein in einen Rahmen aus Birkenholz von KäthchenS Grabe gefaßtes Miniaturbildnis, in glei- chem Charakter, wie ihn das Relief de- Goethe- denkmals aufweist u>ld eine eigenhändige Widmung in dem weiter ausliegenden Stammbuch, einein „Xwioitiav saerum" aus Goethes Zeit, iu dem sich im Jahre 1773 »eben ihrem Gatten Dr. Kamm Frau A. C. Kamm mit dem Berschen „Entfernung trennt die Freundschaft nicht, obgleich die Gegen wart gebricht" einzeichnete. Auch Käthchens Mutter, Cathanna Sibylla Schönköpfin, hat sich in diesem, eine Reihe großer Geister der poetischen Zeit auf weisenden ,^Ibum »wioorum" ein gezeichnet. Auf den von bunten Aquarellen, Kartuschen und Stichen, sogar von Stickereien unterbrochenen Blättern sind Erinnerungen an illustre Bekanntschaften gesammelt, o unter andern von Goethes Freund Behrisck und >er berühmten Sängerin Gertrud Elisabeth Schme- ing. Diese war 1766 nach Leipzig gekommen, wo sie mit Corona Schroeter rivalisierte. Ihre Kunst machte einen so nachhaltigen Eindruck auf den jungen Goethe/ daß sich selbst der greise Dichter dessen nock lebhaft erinnerte und der Sängerin (vermählte Mara) 1831 zu ihrem 82. Geburtstage in zwei Gedickten den Tank für den Genuß abstattete, den sie ihm als iunaen Studenten in Leipzig bereitet hatte. Sie selbst legte im Stammbuch die Worte nieder: ,ll ns clevsaä paa äs uous ktro deinem, wois il äepevä äs uou» äs mtzriter I'ötro." .... In den „Vermischten Gedichten" von H. Rost ist Goethe mit der Ode ans den bekannten Kuchenbäcker Hendel in Steudnitz beteiligt, mit einer begeisterungsvollen Huldigung des viel- aerühmten Manne-, denn >,HendelS Tempel ist der Musensöhne Herz" sagt hier der junge Dichter. Im Bilde erscheinen dann, teils von Oeser, von Bause, teils von Graff und Chodowiecki gestochen, die Bildnisse des Universitätsprofessors und Dichter- Christian Fürchteaott Gellert, des Theologen Tr. Johann August Ernesti- des Buchdruckereibesitzers Johann Gottlob Immanuel Breit köpf, dann Goethe selbst, weiter Hofrat Johann Gottlob Böhme. Tiefer war eS, der den junge Goethe, als dieser wider den Willen seines DaterS in Leipzig der Rechtswissenschaft abtrünnig wurde uird sich der Altertumswissenschaft, den Sprachen und der Poesie widmen wollte, ernstlich davon abzubringen suchte. Unter den Müttern werden ferner die Portrats von Professor C. A. TlodiuS und Adam Friedrich Oeser sichtbar. Von Goethes künstlerischen Ar beiten liegen nur die Kupferplatten zu seinen beiden einzigen Radierversuchen, landschaftliche Mo tive, vor. Sie sind einem Tr. Hermann gelvidrnet. Der übrige Inhalt der an wertvollen Schätzen so reichen Sammlung läßt Auerbachs Hof im Jahre 1717. OeserS Landhaus iu Dölitz, wo Goethe häufig weilte, Schloß Pleißen bürg von der Abcndseite, da? Komödienhaus auf der Ranstädter Bastei und eine Wiedergabe zweier Bilder aus Auerbachs Keller, etwa aus der Zeit dcS 30jährigen Krieges erkennen. Endlich kommt noch eine lavierte Zeichnung Oesers, dessen Tochter Friede- rikc darstellend, hinzu. V. )1. maischen Steinwegs und der Wintergartenstraße für allen Straßenhandel sowie dem Verbot des Mit'ühren» von Wüsten aller Art beim Straßenhandel in der inneren Stadt. Ferner wurde, soweit nötig, unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten ge nehmigt der Verkauf von Bauplätzen an der Reitzen. Hainer Straße, an der Gustav-Freytag-Straße, an der Aster- und Frickestraße sowie an der Ecke der Springer- und Richterstraße, die Einbszirkung der Flurstücke 748a, 74» und 865 der Flur Großzschocher in den Stadtbezirk, das Abkommen wegen der Be schaffung von Land für öffentliche Verkehrsräume im Baugeblet Leipzig-Möckern — nördlich oer Höllischen Straße, der Entwurf eines Ortsgesetzes über die Ver- teilung von Bauabgaben auf das Gebiet des Be bauungsplans Leipzig-Petzscher Mark-Rordwsst, end lich Rachdewilligungen in Höhe von 2018 73 und 1080,50 zu Lasten des Stammvermögens für Pflasterstein-Lieferungen und -Vorräte, die die vor malige Gemeinde Möckern noch zu bezahlen ge habt hätte. FürdieBriestaubenansstellung am». und7.Januar 1912 in Leipzig wurde ein einmaliger Beitrag von 300 >4 bewilligt. Antragsgemäß vergeben wurde die Lieferung des Mobiliars fiir die Erweiterungsbauten der Heil- anstalt Dösen sowie die Lieferung des Bedarfs an Fußbodenöl für die städtischen Schulen auf das Jahr 1912; ferner die Fleisch- und Brotlieferungen für die städtische Arbeitsanstalt auf das 1. Halbjahr 1912. Beruhigung wurde bei den Abstrichen ver Stadt verordneten zu Konto 31 des Haushaltplans 1912 gefaßt. Ein Vermächtnis des Kaufmanns Hasenkamp in Höhe von 500 ./L für Kinder verschämter Armer wurde mit Dank angenommen. Die Verteilung wird der Stiftungsdeputation überlassen. — Zu Erweite- runstsdauten für die V. höhere Bürgerschule und 24. Bezirksschule zu Leipzig-Plagwitz wurde das Bedürfnis anerkannt und das ausgearbeitete Bau projekt vorbehältlich der Bewilligung der Kosten genehmigt. * * Fürstliche Gäste. Die Königin von Bul garien tst mit Gefolge und Dienerschaft von Wien kommend im Hotel Hausse abgestiegen. Die Königin besucht daselbst die Fürstin von Schwarzburg- Sondershausen, welche schon längere Zeit im Hotel Hausse wohnt. * Jubiläum. Am 18. Dezember begeht Herr Stein- druckereifaktor Hermann Mansch im Hause E. G. Naumann das Jubiläum seiner 50jährigen Tätig keit im treuen Dienste dieser Firma. * Zur schnellen Abwickelung des Postschalterver- krhrs während der Weihnachtszeit kann das Publikum selbst wesentlich beitragen. Dis Einlieferung der Weihnachtspakete sollte nicht lediglich oder vor- wiegend bis zu den Abendstunden verschoben, na mentlich müßten Familiensendungen tunlichst an Vormittagen aufgegeben werden. Selbstfrankierung der einzuliefernden Weihnachtspakeie durch Post- werizeichen sollte die Regel bilden. Mit seinem Bedarf an Postwerizeichen müßie sich ein jeder schon vor dem 19. Dezember versehen. Zeitungsbestellungen dürsten nicht in den Tagen vom 19. bis 24. Dezember am Schalter der Postanstalten angebracht werden. Für die am Postschalter zu leistenden Zahlungen sollte der Auflieferer das Geld obgezählt bereit halten. Die Befolgung dieser Ratschläge würde der Post und dem Publikum gleichmäßig zum Nutzen gereichen. * Airdreaskirche. In der heute abend 8'/« Uhr stattfindenden Weihnachts-Motette des Kirchenchores zu St. Andreas gelangen herrliche Weihnachtsweisen alter und neuer Meister zur Ausführung. Besrm-' deres Interesse dürften die solistischen Darbietungen der in der Annonce angekündigten Solisten erwecken. Programme zu 10 (Schiff und Empore) und 50 (Altarplatz) wolle man am Hauptportale der Kirche entnehmen. Der Reinertrag ist für Arme und Kranke in der Gemeinde bestimmt. kutMüwLckkßesLevk. jeclem LaitLikSr unä Kennen willkommen! LLi.cn Lcencun LLi.cn Loco (6co1ci7nvincl8«i«k,) Liu eÄel«» türkis«! SN. 4 s L» s r NÄ/r/nSHe/ Oe-bo/'-Äbre/r vtc neuerer u/wl Hegucm/len Tciz-me/r öl. 95.-, 7/0.-. 735.-, 765.-, 790 -, 233.— u/L>. Mef-bM/eTr /Ü/»
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