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Sonntag, 3. Dezember ISN. durchsetzen. Dadurch erhält di« Frau da» Recht und die Pflicht, an der Verwirklichung der Ideale ihrer Zeit mitzuardeiten, ihre Ausgabe „nicht nur müs send, sondern auch wollend" zu erfüllen, gleich viel ob in Haus oder Beruf. Die Möglichkeit dieser Freiheit ist jedoch für viele in Frays gestellt: wirt schaftliche und soziale Not erschwert einerseits di« Ehe, die vielen als Ledenscrsüllung gilt und hält ander seits viele Tausende von Haus und Familie fern, die in mechanischer Arbeit geistige Werte töten, die der Familie zugute kommen könnten. Die Verbindung geistiger Berufe mit der Ehe kann auch nicht als allgemeine Aufgabe der Frau einer kulturellen Entwicklung dienen, jedenfalls muh beim geistigen »schaffen Raum zur Höherentwicklung gegeben sein, wenn sie fruchtbringend für die Gesamtheit werden soll. Geistige Tüchtigkeit ist aber aum ohne Eh« mög lich und umgekehrt können wertvolle Eigenschaften der Frau dort Segen stiften. Deshalb bleibt nur die Wahl zu dem einen oder anderen, um der vollen Ent faltung nicht hinderlich zu sein. Im weiteren werden di« von Frauen be. reits gelösten Kulturaufgaden auf geistigem Gebiet betrachtet: in der Literatur, in der Wissenschaft, in der Mitarbeit der Frauen an sittlichen Lebensidealen: Eheleben. Aus diesen Betrachtungen folgern Schlüffe über di« Stellung der Frau zu densozialen und nationalen Lebens, idealen und ferner zu den ästhetischen und reli giösen. Mit scharfer Kritik rügt die Verfasserin versäumte Pflichten und fordert besonders die Gebil deten zu warmer Teilnahme am Gemeinschaftsleben auf, um den Segen einer höheren Persönlichleitslultur der Gesamtheit teilhaftig werden zu lassen. Einer auf das Soziale gerichteten Frauenbildung hofft sie die Lösung des Problems weiblicher Kultur anver trauen zu können. Deshalb wird das moderne Mädchrnbildungswesen nach seinen Vorzügen und Schattenseiten in dieser Richtung beleuchtet. Möchte der geistvollen Schrift, die von warmem Herzen und scharfem Verstände der Verfasserin Zeug nis gibt, eine weite Verbreitung zuteil werden, ihre Gedanken fruchtbar werden lassen zur Hebung der persönlichen Kulturarbeit der Frau. I'rioäa Jahrmarkt. Die llulksnilchen Gebiete Deutlchlsnüs. Von Kurt Ahlberg (Friedenau). Es mag daran erinnert werden, daß wir in Deutsch land, so sonderbar es auch klingen mag, Vulkane, so wohl einzeln als in Kruppen, haben. Nur sind diese Vulkane schon längst erloschen, und wenn wir von ihnen als tätigen sprechen, so müssen wir sehr weit zurückgehen, in Zeiten, da andere Pflanzen und an dere Tiere die Erde bevölkerten. Die Stellung der deutschen Vulkane, deren Haupttätigkeit in die zweite Hälfte der Tertiärzeit fällt, hängt nach Hundhausen mit der damaligen Gebirgsfaltung des Alpensnstcms und den dadurch bedingten Klüften und Senkungen in älteren, schon bestehenden Gebirgen zusammen. Die drei südlichsten deutschen Vulkangebiete liegen im Verlauf des deutschen Iura. Der fruchtbare Hegau war in der späteren Tertiärzeit ein Schauplatz sehr reger vulkanischer Tätigkeit, die ihre Bomben, Lapilli und Aschen bis an den Rhein und die Donau trieb. In der tertiären Ducht lugen Burgen von den betvttger Tageblatt. Dhonolithvulkankegeln des Hohenkrähen, des Mägde berges und des Hohentwiels, wo vor 900 Zähren die gelehrte Herzogin Hadwia lebte, und von anderen vulkanischen Bergen in» Land hinaus. Ausgedehnter ist das ostdeutsche Vulkangebiet, das böhmisch-sächsisch- schlesische, das sich vom Fichtelgebirge bis zu den Kar pathen erstreckt. Es beginnt am Südostrande des Fichtelgebirges mit Basalteruptionen im Granit, durchbricht südlich von Eger die Tertiärablagerungen mit massiven Vulkanen und hat den Schlacken- und Schuttkegelvulkan des Kammerbühl aufgeworfen. Dieser erloschene Vulkan, an dessen Einschnitt sich die Auswurfsablagerungen interessant verfolgen lassen, erhebt sich kaum achtzig Fuß hoch über das allgemeine Niveau zwischen dem Egertale und dem Tale von Franzensbad, eine halbe Stunde von letzterem Ort. Gegen Westen fällt er steil ab. gegen Osten dagegen verflacht er sich so allmählich, daß viele die dicht daneben hinführende Chaussee gegangen sein mögen, ohne eine Ahnuiia zu haben, daß sie in der Nähe eines deutschen Vulkans waren. Zur Gewinnung von Chauffeebaumaterial hat man einen Steinbruch in dem Berg eröffnet und ihn dadurch der Beobach tung in einer Weise zugänglich gemacht, daß Zweifel gegen seine vulkanische Natur gänzlich ausgeschlossen sind. Sein Kern besteht aus Basalt, der nach oben schlackig wird: um diesen Kern breitet sich eine lockere Anhäufung von Lavaschlacken aus. Der Kammer bühl ist ein kleiner Auswurfskegel, dessen Krater sich im Verlauf des als kurz angenommenen Ausbruchs mit Lava und Auswürflingen füllte. Aus seiner langgezogenen, unsymmetrischen Gestalt schloff Cotta, dem wir eine sehr eingehende Untersuchung des Kam merbühl verdanken, er sei während des Ausbruches von fliegendem Wasser bedeckt gewesen, und der Strom habe die Auswürflinge besonders nach einer Richtung geführt. „Der Fortsetzung des sächsisch böhmisch-schlesischen Vulkangebictes gehören auf der Höhe des mittleren Teiles des sächsischen Erzgebirges die Basaltmaffen der höchsten Bergeskuppen an. Die warmen Schwefelquellen der Bäder Wolkenstein und Wiesenbad sind als die letzten Reste der dortigen vulkanischen Tätigkeit anzusehen. Die gleiche Rolle spielen im nördlichen Böhmen die Thermen von Teplitz und Karlsbad, die zwischen dem eben genann ten Vulkangebiet und dem vulkanischen böhmischen Mittelgebirge liegen, wo die Vulkantätigkeit in den Zeiten des Tertiärs besonders stark entwickelt war. Das böhmische Mittelgebirge besteht ganz aus den Produkten alter Vulkane und setzt sich zusammen aus Schlackenkonglomeraten und Tuffen und aus Phono- l:th-, Trachyt- und Basaltgestsinen, welche decken artig das Land überströmten oder zu imposanten massigen Vulkanen wie dem Mileschauer. Kletschen berg u. a. emporquollen. Die Sandsteinschichten der Sächsischen Schweiz tragen eine Anzahl massiger Basaltberge, so u. a. den Kleinen Winterberg, dr.r hohen kuppelartigen Rücken des Großen Winterberges, den Stolpner Schlohberg. dessen Kanal, durch welchen der Basalt heraustrat, bekannt ist." (Hunbhausen.) Das großartigste Vulkangebiet Deutschlands aber ist die vulkanische Eifel. Da erblickt man teils be waldete, teils mit großen Fels- und Lavablöcken und zerklüftetem Gestein besetzte Kuppen von mäßiger Höhe und meist abgerundeter Kegelform. Namentlich ist -er 528 Meter hohe Mosenberg unweit Bettenfeld einer der ausgezeichnetsten und schönsten vulkanischen Berge. Er besteht aus ganz verschlackter und ver glaster Lava. Seine drei Köpfe sind drei Krater, aus deren einem, der besonders groß und schön, mit hohen Schlackenwänden umgeben und an der Seite offen ist, ein etwa hundert Schritt breiter Lavastrom geflossen ist, der sich nach Osten etwa zweieinhalb Kilometer weit ergoßen, unten im Tale der Lieser sich gestemmt hat und daselbst zehn Meter mächtig ist. An den Ufern der Kyll und in ihrer Nähe sind die bedeu tendsten vulkanischen Erhebungen Reste von Kratern und Laoaströmen. Ein zerrißener und mit basal tischen Lavablöcken und Schlackentrümmern bedeckter Berg reiht sich hier an den andern. Die deutlich unterscheidbaren Krater mit mehr oder weniger er kennbaren Maaren drängen sich hier in einem engen Raum zusammen. Alles deutet an, daß in diesem Gebiet der eigentliche Zentralherd des vulkanischen Feuers sich befunden hat. An Großartigkeit können sich die Vulkan« der Eifel mit den beispielsweise im südlichen Europa tätigen nicht messen. Dafür aber zeigen sie in ihren Maaren, kreisrunden, zum Teil mit Wasser gefüllten Keffeltälern eine besondere Eigentümlichkeit. Ihr Anblick ist überraschend und zugleich überwältigend. Klettert man über das lockere Geröll zum Ufer hinab, so ist man gleichsam wie von der Welt abgeschieden. Der Wechsel ist so plötzlich und die Stille ringsherum so groß, daß der Beschauer tief davon ergriffen wird. Das eine dieser Maare, das Weinfelder, ist für den Geologen besonders interessant: denn hier scheint kaum eine wesentliche Umgestaltung seit der Zeit der Ausbrüche stattgefunden zu haben. Hohe Aschen schlacken und vereinzelte vulkanische Bomben, die einst der speiende Berg hinausgeschleudcrt hat, be decken noch rings seine Ringwälle, die in steilem, nacktem Absturz zur blauen Seckläche abfallen. Einsam liegt das Wasser da und eine ungeheure Stille herrscht umher. Bei greller Sonnenbeleuchtung aber schaut man vom Gipfel des Mäusebergs aus wie in die Krater einer Mondlandschaft auf das öde Becken, das einst der Schauplatz gewaltiger Kata strophen gewesen sein muß. Der von Dichtern so oft verherrlichte und von Malern so häufig im Bild dargestellte „Laacher See", tiefblau in seiner Färbung und umgeben von den buchenbcwaldeten Hängen alter Vulkanberge, ist auch ein Maar. Das Wasser des Sees ist kalt, der Ufer- rand mit einem schwärzlich flimmernden Sande be deckt, der zum Teil vom Magnet angezogen wird. Das Volk behauptet vom Laacher See, er habe keinen crgründlichcn Boden. Zn seinem vulkanischen Sande findet man die berühmten Auswürflinge oder Leste- steine, reich an zum Teil sehr seltenen Mineralien. Sie sind es, welche Die Mineralogen aus weiter Ferne hierher ziehen. Ueber die Zeit, in der die Vulkane der Eifel tätig gewesen sind, herrscht unter den Gelehrten keine Einigkeit. Während die einen annehmen, daß diese Tätigkeit in die Tertiärzeit falle, als noch Palmen an den Ufern des Rheins ihre stolzen Wipfel erhoben, verlegen sie andere in die neueste Epoche der Bildung unserer Erdoberfläche, so daß sie selbst noch unter der Herrschaft der Römer stattgefunden hätte. Man stützt sich hierbei auf eine Stelle im Tacitus, auf ein zer störtes Rümerkastell bei Neuwied und auf einige Pro dukte aus Menschenhand, die man unter dem Tuff- und Bimsstein gefunden hat. Nach gründlichen Un tersuchungen fällt die Tätigkeit der Vulkane in der Eifel jedenfalls in die jüngste Epoche der Bildung unserer Erdoberfläche, die freilich viele Jahrtausende vor der geschichtlichen Zeit liegt. Wenn nun auch seit den letzten Ausbrüchen der Vulkane gewaltige Zeiträume verfloßen sind, so ist Ur. 335. 105. Istrrysny. Seite 35. ihre Tätigkeit doch noch nicht völlig verschwunden. Dafür sprechen die Erdbeben, die von Zeit zu Zeit im Rheingebiet stattfiitden, sowie das Vorhandensein der zahlreichen Mofetten. Wenn wir nun fragen, ob eine Wiederkehr der vulkanischen Ausbrüche im Eifelgebiet möglich ist, so kann man darauf nur ant worten, daß ein« absolut« Sicherheit vor Ereignissen dieser Art auf keinem Fleck unserer Erde zu finden ist. Der Vesuv galt bekanntlich viele Jahrhunderte lang al» ein erloschener Vulkan. Villen und Gärten zogen sich an seinem Gipfel hinaus, bis im Zahre 79 nach Christo die furchtbare Eruption erfolgte. Mehr als einundeinhalbes Jahrtausend der Ruhe war vergangen, als 1302 n. Chr. der Laoaausbruch am Fuße des Epomeo auf der Znsel Ischia stattfand. So liegt es denn immerhin im Reiche der Möglich keiten, daß sich auch die Eifelkrater dereinst wieder öffnen: doch ist diese Möglichkeit bei der geringen Dauer der vulkanischen Tätigkeit im Eifelgebiet eine sehr geringe. Soviel aber steht fest, und das zeigen bie Erdbeben im sächsischen Vogtlande, daß der Fal- tungsprozeff der Erdschichten, deren Erschütterungen sich bis zur Erdoberfläche fortpslanzen, auch heute noch nicht zum Abschluß gekommen ist. Lin neues Schlepplijkem kür Waller- Kratzen. Eine technische Erfindung, deren Tragweite für wasserwirtschaftliche Interessenten noch gar nicht ab zusehen ist, wurde auf dem Dortmund-Ems- Kanal bei Hiltrup zum erstenmal ausprobiert. Erfinder der neuen Methode ist der Negiernngs- und Baurat Koff von der Dortmund-Ems-Kanalverwal tung. Der Betrieb durch Schleppdampfer ist bekannt lich ein sehr unwirtschaftlicher, da 75 Proz. der er zeugten Kraft nicht ausgenutzt werden. Das Treidel system, wobei an den Uferseiten elektrische Leitungen ausgestellt werden, hat ebenfalls seine Nachteile, da es auf die Art der Uferanla^en, Kräne usw. Rück sicht nehmen muß. Demgegenüber hat Koß das Be- förderunosmoment auf den Grund der Wasserstraßen verlegt. Er bringt mitten im Fluß-oder Kanallauf eine fortlaufende Schiene an, die vor Ausbiegungen nach rechts und links geschützt ist. dagegen nach oben hin in gewißem Maße federn kann. Vom Schleppboot aus senken sich vier Rollen auf die Schiene, die diese umklammern. Beim Einschalten der elektrischen Krait bewegt sich das Schleppbot an der Schiene ent lang vorwärts. Die Geschwindigkeit war vorläufig nur eine geringe und erreichte drei Kilometer in der Stunde. Ein besonderer Vorteil der neuen Er findung ist der, daß die Schiene leicht und ohne jede Monturarbeit von der Flußsohle bis auf die Ober fläche gehoben werden kann, so daß Reparatur- arbeiten leicht und billig auszuführen sind. Weitere Vorteile des neuen Schleppsystems find, daß das Boot keine Steuerung braucht, da es ja an die Schiene gebunden ist, sowie die Tatsache, daß das Wasser nicht aufgerührt wird und somit Beschädi gungen der Ufer, die namentlich bei Damofschleppern unvermeidlich sind, vermieden werden. Der Motor des Schleppbootes erhält seine Kraft von einer elek trischen Leitung, die über der Wasserstraße aus gespannt ist. Für später sind Versuche in Aussicht genommen, die die elektrische Kratt durch einen Gasmotor er setzen und somit den Schlepper unabhängig machen sollen. cle Lorraine, exti-a 6^, bekt-Nsssken: ttefsterr Lel^t (6i->) ti-ocken. kinri» kimck-kmureo mit Latavia-^rrgk, ckamaii-a-flum uvck Lurxuvcker. 6kl6i'l'> Lok-MI IVleäoo. illl» Iilcsjrr ksiMöit. «NM» Ma MM 6cgr» vcket 1855. .z.usxL8uebts UvTmLvn, Nvlttvr H Lo., ««-. EEW Srobekirten in beliebiger >VabI, siL 6e»csienk geeignet. itobli», V ilkelmstr. 15/16. Telepin 1073. — Tboiuastirebbok 12, n d-m ck-r Uombnp zpc»td->k'. Telenb «tnrvk Itvaatltvl». »asror > Urmäelskok, kirlmm.Usolre, Lokv Lelo sstr. Lloktrlsods LpvarLts 8Lv!l H VlrkK AkLvdt. 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