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Sächsische Volkszeitung : 24.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193201249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-24
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.01.1932
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Zenlrumsarbett in Bautzen Notizen „Wir vbertragen di« Schlecht b«i Mukden" Die sapaniscl>en Korcelpondenten engliscl-er Mütter becich ten, daß der Tokioter Rundfunksender ons dein Ge biete der Rundfunkübertragungen „den Rekord schlug", indem er den Zuhörern die Einzelheiten der Schlacht bei Mukden direkt von dem Schlachtseide übermittelte. Zum ersten Riale in der Geschichte konnte man. ohne seine Wohnung zu verlassen, die Be,zebenl)«iten einer Schlacht genau vecsolgen. An verschiedenen Punkten der Schlachtzone waren Mikrophone und tragbare Radiosendcr ausgestellt Aus dies« Weise konnten die Hörer nicht nur den Erläuterungen des Ansagers lauschen, sondern auch den Lärm der Kanonade und das Toben der Kamp senden Truppen vernehmen. Die Uebertragung war so aeschickt durchgesiihrt, das; man am Empsänger das Pfeifen der läenn-hc- kugeln vom Rattern der Maschinengewehre unterscheiden konnte. Man hörte das Jammern der Verwundeten und das Stöhnen der sterbenden Soldaten (!). Wenn diese Rundfunkübertragung auch in einem heid nischen Lande voraenominen worden ist. so möchten wir doch keinen Zweifel darüber lassen, dah sie eine überlebcnsgrohe Barbarei bedeutet, das eines zivilisierten Landes unwürdig ist. Leider haben mir freilich lx'gründete Ziveisel. ob nicht auch europäische Sendegesellschasten, ivenn sie die Chanee gehabt hätten, gern „das Jammern der Mrwundcten und das Stüh nen der Sterbenden" übertragen hätten. Siedlung als Ausweg. Wie das „Allensteiner Volksblatt" mitteilt. hat Bischof Kaller bei einer Weihnachtsfeier des Freiwilligen Arbeits dienstes Drannsberg zu den jugendlichen Erwerbslosen gespro chen, Indem er ihnen einen Ausweg aus ihrer Rot auszeigte. Er sagte dabei u. a.: „Einen neuen Weg will Ich euch aufzeigen. Ich plane ein Gut als Siedlerschnle liereitzustellen, in welchem Iunqmänner aus der Stadt fiir den Bauernberus umaeschuit norden sollen. Biele Iungwänner werden nach lleberwindung der Wirtschaltskrise nicht mehr iin Handwerk oder in der In- dustri« ihr Brot finden Für diese gilt es einen neuen Boden zu schassen. Die Umschulung in der Siedlerschnle soll ihnen dazu den Weg eröffnen, an dessen End« nach ernster, harter Arbeit der Bauer auf der «Kienen Scholle steht. Dazu brauche ich Zung männer, die entschlossen sind, inutlg und opferbereit diesen Weg zu gelnni. Das Beispiel, das Bischof Kaller gegeben bat, verdient allenthalben Nachahmung. Ersreuliäierweilc haben sa auch schon andere katholische Organisationen die Initiative zur Grün düng von Sk dlcrschnlen ergriffen. Oie Ausgaben iür die Giaaistbeater sN) Dresden, 23 Januar. Mi der leszten Haushallberatung hatte die Regierung dem Landtag zugesagt, ein fachmännisches Gutachten darülwr herl>ei- zuzlehen, ob und wie der Znschuszbedars der Staatstlzeater dnrch organisatorische und sonstige Mahnahmen gesenkt iverden könne Zur Vorbereitung dieses Gutachtens, um das der Generalinten dant der preußischen Staatsthealer Tietsen ersucht worden ist, sand am Freitag Iin Bolksbildungsministcrium eine Bespre chung zwisä»en dein Gutachter und Vertretern der Landtags fraktionen statt. Hierbei teilte Ministerpräsident Schleck mit, dah sich die Ausgaben für die Staatsthealer, die bereits bei der Verabschiedung des Etats um rund tzOOOOO Mark gesenkt wor den seien, durch (Gehaltskürzungen und andere Sparmahnahmen um weitere 1 l00 WO Mark abmindern würde». Oie (Llbehafen-Llmschlagsgebühr Der Verband Sächsischer Industrieller ist an die Haupt Verwaltung dec Deutschen Reichsbahngesellschast mit der Bitte hcrangelreten. die Pauschalaebiihrcn, die van der Elbhäsen- betriebsgeselllchast an die Reichsbahn zu zahlen sind, zu er- mähigen. Wie aus einer Zuschrift des Verbandes hervoraeht. müsse erivarlet iverden, dah auch die Elbhäscnbetriebsqesellschafl die Umschlags^bühre» entsprecliend senke und hierbei auch die jenigen Ersparnisse mit berücksichtige, die ibr sei ick durch die den teilt in diesem Zusammenhänge mit. dah die Sachs Eisen bahn und nach deren Uel>ergang auf das Reich die Deutsch Reichsbahn für die Beförderungsleistungen innerhalb der Hasenanlagen durch die Einnahmen aus den Hasengebiibren zwar nicht voll entschädigt worden ist, aber aus den f>afen aula^n noch andere Ruhungen gezogen hat. die jenen Berück reichlich ausgeglichen haben. Diese Nutzungen fliehen seht »sicht mehr der Reichsbahn .zu. sondern der gegenwärtigen Besitzerin der (basen, der Sächsisciren Elbbgsen Betriebsgesellkchast. An sich wäre es nach der Abtrennung der Häsen von der Reib'-WK^ und dem Ueberaang in den Besitz des sächsischen Opferqeist ist bas Gebot -er Stunde! Es sei ehrlich zugegeben: auch in der Arbeit der Bautzener Ortsgruppe hat es Jahre der Müdigkeit gegeben, in denen die Parteifreunde der Aufforderung der Ortsleitung, an wichtigen Schulungsversammlungen teilzunehmen, nicht immer zahlreich und freudig folgten. Gar mancher vertrat den freilich falschen, wenn auch bequemen Standpunkt, zur Wahl gebe er treu und brav seine Zentrumsstimme ab. im übrigen «volle er seine Ruhe halwn. Gottlob, diese trüb« Zeit ist überwunden, das bewies wieder die Versammlung am Donnerstag, in der der Vorsitzende der Zentrumspartei Sachsen. Pfarrer Kirsch, über „Brünings Werk und das deutsch« Volk" sprach. Der grohe Saal des Kol pinghauses ivar restlos gefüllt. Zahlreich waren die katholiscl>en Männer erschienen und neben den Frauen war auch die Ju gend in grosser Zahl anwesend. Immer mehr bracht sich gottlob die Erkenntnis Bahn, dah die zwölfte Stunde deutscher Rot nur dann nemeistert iverden kann, wenn sie jeder einzelne milsühlt, mttversteht und an der lleberwindung der Schwierigkeiten mit arbeitet. Und gerade heute, ivo die Jünger der radikalen Flü- gelparteien mit verbissenem Eifer an der Verussstätte, aus der Strahe ihre Politik den anderen einzuhämmern versuchen, muh der Zcntrumsmann. muh vor allem auch die Zenlrnmsjuaend sich schulen, um allerwegen dem politischen Gegner gewachsen zu sein. Nelken der Arbeit in der Ortsgruppe, die naturqemäh aus ivenige Versammlungen und Sprechabende beschränkt bleibt, muh di« Parteipressc. die .Sächsische Volkszeitung", der unent behrliche Gelährte jedes Zentrumsanhängers sein. Hier im Punkte Presse sind noch viele Sünden gutzumachen. Gewiss zwingen die wirtschastlichen Verhält»'»« zur Sparsamkeit, und doch findet sich bei gutem Willen ein Weg. um ein S V -Leser zu iverden. Diese Gedankengäiige bildeten den Grundton der Aus führungen des Ortsgrupvenvorsikenden, Sekretär Hein, und vor allem des Redners. Pfarrer Kirsch. Pfarrer Kirsch nahm in seiner frischen, milre'henden Act zu den brennenden Fragen des Schick(aljahr«s 1032 Stellung, iveckte Verständnis für di« Arbeit der Regierung und des Kanz lers Brün'na Mau müsse mit nüchternen Auoen die Seele der anderen Völker studieren und sich in ihre Auslassungen der Weltlage hineinleben. Wir müssen aber auch Verständnis haben für die Massnahmen der Regierung, die zur Ausrechterholtung des Staatslebens im letzten Jahre notwendig waren und die in Staates Ausgabe des neuen Besitzers gewesen, den Eisenbahn betrieb in den Hasenaulagen selbst zu besorgen. Es liegt auf der Hand, dah dieser Kleinlietrieb einer Haseneisenbahn. der eine wirtschaftliche Ausnutzung der Mlriebsmittel nicht erlaubt hätte, das Hafengeschäst auszerordentlich verteuert haben würde. Mit Rücksicht hieraus hat sich die Reichsbahn be^eitgesunden. die Betriebssührung in den Hasenanlagen gegen Erstattung ihrer Selbstkosten zu übernehmen Mit der Herausnahme der .(safenanlagen aus dem grohen Verivaliuiia-'-geblete der Reichsbahn und mit der Gründung einer aus Geivinn eingestellten Hafcnbetriebsgesellschast muhten sich notwendigerweise die Vermaltunaskosten der Häfen er höhen. Auf diese unvermeidlicl>« Folge der Abtrennung der Hasenanlagen sind die mahoebenden Stellen von Ansang an hin gewiesen worden, und es sind ihnen dabei von der Reichsbahn auch im Interesse der Hak-nlienutzer. aus die die Unkosten schliehlich in Form von Gebührcnerhöhungen abgewälzt wer den inuß'cn Vorschläge gemacht morden, die eine wirtschaft sichere Gestaltung der Hasenverwaltung erlaubt hätten Wenn gleichwohl die gegenwärtige Lösung bevorzugt worden ist, so muh auch die sich hieraus ergebende Unkostenverteuerung in Kauf genommen werden. Im übrigen haben sich die Gehalts und Lohnsenkungen des letzten Fohres bereits in einer beträcht lichen Senkung der erwähnten Pauschalbeträge ausgewirkt In wieweit die H a fe n a e se l l s ch a s t aus dein gleichen Grund und vor allem mit Rücksicht auf die Rotlaoe der sächsischen Wirtschaft nunmehr eine Ge b ü h re n se n k u n g vornehmen mird, bleibt abzumarten. s. Alfred Leuschke, einer der Führer des Söcksiscl)vN Leh rervereins, ist im Alter von 87 Jahren am 21. Januar ge storben. Leuschke, dessen Lebensbeschreibung kürzlich in einer vom Sächsischen Lehrerv^rein herousgegedenen Broschüre n'edergelegt ist. mar 1810 in Dresden aeboren worden und seit 1807 im Lehramt tätig. Von 1808 bis I!NO war er Vorsitzender des Sächsischen Lehrervereins. Er mar einer der .(äoupkversech ter der Forderung nach Ausliebung der geistlichen Schulaufsicht 1800 ist aus seiner Feder ein qeschichllicl>«r Rückblick aus die ersten l> Jahrzehnte des Sächsischen Lehrervereins erschienen, den Notverordnungen ihren Niederschlag sanden. Man gcbrauche nicht leichtsinnig das Wort, schlechter könne es nicht werden, das Leben in Deutschland sei kaum noch menschenwürdig. Schauen wir nach dem Balkan und nach Ehina, angesichts des von keiner staatlichen Fürsorge gemilderten Elendlebens dieser Menschen müssen wir ehrlich zugeben, das; unsere Not noch zu tragen ist. Der Redner beschäsligte sich im Rahmen seines Vor trages auch eingehend mit dem Nationalsozialismus und Koni munismus und legte die klug abwägende, im rechten Augenblick feste und geradlinige Politik Brünings an den einschneidenden Einzelmahnahmen dar. Wer die geleistete Arbeit gerecht wär dige, müsse zugestehen, dah alle Schichten des Volkes zu den Opfernden gehören. Angesichts der Entscheidungen der nächsten Zukunft und in kluger Vorarbeit siir die bevorstelrenden Wah len müsse jeder Zentrumssreund die Nerven behalten, ausklö- rende Kleinarbeit leisten und nach seinem Permmzen gern und sreudig Opfer bringen. An die begeistert anfgenommene Rebe schloh sich eine kurze Aussprache an. Dann behandelte Stadtverordneter Schesse! kommunale Fragen. Das Schluhmorl des Landesvorsitzenden mar «ine aufrüttelnde Mahnung. Presse und Partei zu stärken: er schloh mit einem Hoch aus Reichspräsident und Reichskanz ler, «voraus di« Anivesenden das Deulschlandsied anstinrnrtew Die sreiwillige Sammlung brachte dem Mahlsands ein« willkommene Stärkung, sür die Ortsgrupiw wurden an diesen, Abende 8 Mitglieder und sür die SV. 7 Bezieher gewonnen. 'Nun mit srischem Mute ins Jahr t!>:i2 hinein es bringt für di« Ortsgruppe viel Arbeit, ist doch im Herbste Kommunalwahl. —ö- parteikalen^er Dresden-Löbtau. Bezirksversammlung am Donnerstag. 18 F« bruar, abends 8 Uhr im Ratskeller Löbtau Dr. Karis ch (Freiberg) spricht über das Tkema „Brüning im Kampf. Die Parteifreund« in Löbtau. Cotta und Plauen sind zur Teilnahme an der Versammlung eingeladcn. Dresden-Iohannstadt. Mittwoch, den 2ä Februar, abends 8 Uhr im kleinen Saale von Hammers H-'iel Versammlung der Bezirksgruppe Iol; annstadl und Striesen. — Redner Pfarrer Kirsch. durch verschieden« Stiftungen der Lehrerschaft, die seinen Na men tragen, wurde er noch bei Lebzeiten geehrt. Wenn die Pferde durchgehen... Als sich am Donners tagabend ein Viehhändler aus Bannewitz mit seineni Pferde geschirr aus dem Heimweg befand, scheute das Pferd und ging durch. Der Wagen brach einen Slrahenbaum und eine Strazen- säule um. Der 'Viehhändler wurde vom Wagen aeschleudert und blieb schwerverletzt liegen. Er wurde ins Krankenhaus ge bracht. wo er am Freitag verstarb. l-eipriy und Umgebung Krediiausschuß für Westsachsen konstituiert Leipzig, 23 Januar. In einer am 21. Januar in Leip zig abgehaltenen Sitzung von Vertretern der Spitzenverbänd« der Geld- und Kreditinstitute in Westsaäisen hat sich der Kredit ausschuh für Westsaäisen konstituiert. Der Vorsitz des Kredit ausschusses wurde Konsul Wilhelm I Weisse! sAdeai über tragen. Die Beschlüsse des Kredi'ousschujses wurden nach Mas; gäbe der Zinsabkonnnen auf Grund der Notverordnung vom 8. Dezember 1031 gefasst. ) Im 100. Lebensjahr gestorben. In Meuselwitz starb im 100 Lebensjahr die älteste Einwohnerin der Stadt, Fra« Justine verw. Hauschild Die Hochbetaale halte sich bis in ihr hohes Alter eine gute Gesimdheit bewahrt und nahm an allen Dingen noch regsten Anteil Bis zu ihrem Tode halte die Grei sin noch die Altenburger Vauerntracht getragen. Äel A-rocnfchtNet'zett, koplichmericn, rheumatischen mit mch siche» Schmerzen t oben sich Togal-Tabletten hervorragend be- wälnt. Lau' notarieller Beitisti mnq anerkennen über IKK 0 Arzte darnn'er viele bedeutende Vroiessoren. die hervorragende Wirkung des Togal' Ira en Sir Ihren Arzt. In allen Apotheken erkältllö). 1^,6 I.itki., 0,1t » Onn.. 7l,Z ^OiO. xaUe. Von Win» <z r i t, ch wird nur verlangt, dah er nett und leut selig ist, um den Humor bemühen sich Otto 'Wallbnrg, 'Willi Grill, Hans Waßmann, Aribert ZVäscker und Wolfgang von Schwind Zentrum. Wer ein Freund von Militärschwanl'ilmen ist, wird bei dcm neuen „Zu Befehl Herr Unteroffizier" voll aus seine Kosten kommen. Es ist unmöglich, all die komi s-len Verwechslung«» und lustigen Situationen aunuzätzlen, durch die Ralph Arthur Roberts als Schokoladcinabrikant und Musketier Baumann als wirklicher „Pechvogel" schrei tet Der Regie kam es darauf an, unbedingt Lachsalven zu er zielen, deshalb arbeitete sie mit ollen möolicken und unmög lichen Mitteln. In die Kette der Bcrwcchllungen sind tm üb rigen mit «inbezogcn: Ida Wüst, Maroot Vialler. Harr» Holm, Paul Westermeier, Henry Bender, Lott« Werkmeister und Her mann Spechmanns. Das Ovkar-Grysfert-Museum sLandesmuscum kür Säcksi sch« Volkskunst. Dresden-R., Asterstroh« 1 beim Zirkus) wird nach ersolater Hauptreinigung Sonntag, den 2l. Januar, vor mittags U Uhr wieder «rökfnet. In der Vitrine sür Gedeuk- ini-tzer uiw. ist ein wertvoller Schab ausoestesit: Der Klavier- Aus'ua der Oper „Der Freisckük". Earl Maria von Weber Hot dos Werk mit eiaenhändioer Widmung an die Gattin des Kol. Dheoter-Int<mdanten Gras Brühl, der die Ausinbrung der Over in Berlin 182t cncroilch durchsetzte, versetzen. Der Heimatichutz, der sich iin Besitz« des köstlichen Landtzanses in Hostcrw'k be< sindct, wo Weber den Freischütz ko>n»oni«rte, ist durch die Sitzen - I»no des Buches durch Fräulein Uisi'la von Vsuel um ein An- denlen an den berühmten Komponisten bereichert worden. Sigfrid Grundei erspielte sich In seinem Klaviera'end im Konservatorium Leipzig «Inen beachtlichen Erfolg. Hauptlei- siimg waren Mussorgskns „Bilder einer Ausstellung", dl« sich lvreiis ein« besondere Note auf dem Programm des modernen Pianisten geschaffen haben. Die Wiedergabe dieser reizvollen Folge mit ihrer frappierenden Illustrationskunst lag und gelang dein Vortragenden ausgezeichnet. Weniger die vorangehend« leider zu Anfang gesetzte Wandererfantasie (Schubert). Mag mich diese Anordnung mit Ursache sein, dah der Eindruck die Cwheitlichkett vermissen sieh, so konnten auch die rhythmischen Aerichiebungen der motorlsäzen Gliederung als Gesiihlsausdruck nicht recht überzeugen. Liszt mit Kouzertetüden und Ballade H Atoll sowie kleine charakteristisch modern musikalische Schi! derungen von Ravel, Albcnir und Toch beschlossen den Abend und sichert«-» dem jungen Künstler reist)«» Beifall, der sein fraglos großes lechnisclzes Können lohnte. C. Lohmer. Ium Tove Professor Or. Hermann Masters Hladerdorn, 2l. Januar. Prof. Dr. Hermann Müller wurde gestern aus dem Ojrsriedhose in Paderborn zur ewigen Ruhe bestattet. An den Trauerjeierlichkeiten nahmen über hundert Geistliche der Erz diözese Paderborn sowie zahlreiche Freunde des Verstorbenen teil. Dem Totenossizium, das von dem Rektor der Akademie Prosejjor Dr. Pieper zelebriert wurde, wohnte u. a. der hochwürdlgste Erzbischof Dr. Klein, ferner Erzdis-bos Kar dinal Schulte von Köln, sowie das Metropolitan- kapitel der Erzdiözese Paderborn bei Der Domchor von Paderborn sang das lteguiom von Wöh und das I.idsrn ms Domino von Perosi, und dankte so dem Verstorbenen sür seine Verdienste um die muviea uacra Der hochwürdigste Herr Erzbischof Dr. Klein nahm die äb-;osim'o ast trimdam vor. Am Grabe würdigte Professor Dr. Pieper das Leben des Priesters und Gelehrten, des Lehrers und Seelsorgers, wobei er seiner Verdienste um die Kirchenmusik gedacht« Danach dankte ein Vertreter der studierenden Theologen ihrem Lehrer nick legte einen Kranz am Grabe nieder. Die Hochschule *ür kirchliche Musik in Regensburg legte ebenfalls eine» Kranz nieder, ebenso der Allgemeine Cäcilienverein für Deutschland, Oesterreich und die Schweiz. Professor Möldern (Köln) hatte ein Beileidstelegramm geschickt, da «r nicht an der Trauer feierlichkeit tcilnehmen konnte. ' ' ollsche Kirchenmusik hat in Deutschland in dem Verstorbenen einen ihrer langjährigen Führer zu Üirabe getragen. Als Müller im Jahre 1010, Schüler und Erbe des verewigten Haberl, die Leitung des Cäcilienverein» für DeutichlandOr st erreich und die Schweiz übernahm, fand er eine durchaus nicht leichte Situation vor Vielerlei Metnunaen standen aeaeneinander und eine ird« stritt m «yren EiusluhF Das Buch Kruljche-ls iveiierie noch in vielen Kopse», die eine Einstellung sesthalten wollten, die durchaus vorgestrig war Andererseiis bcrcilet sich sckon langsam der musikalische Umschwung vor, aus besten Höhepunkt wir vermut lich heute stehen. Müller hatte den Mut. Matz und Mil:« nach allen Seite» hin nicht bloh zu predigen, sondern auch mit aller E'>Ock,iedenbeit zur Geltung zu bringen. Wenn ihm etwas da bei helfen konnte, so war es das unbedingte Ansehen, das er genoß. Er war ein Feind jeder Einseitigkeit. Gehörte auch seine ganze, persönliche Liebe den Klassikern der kirch lichen Vokalpolyvhonie. in denen er zu Hause ivar wie nicht leicht wieder einer, lo trat er doch nach Geist und Willen des tzluloprorio aus voller Ueberzengung auch sür diejenigen ein, die. einem inneren Müssen nachgebcnd, neue Wege zu gehen versuchten. Geradezu berühmt geworden ist da seine Besprechung der ersten, sür den Läcilienvereinskatalog elngeschickten Werke Max Reger». In seinen „Gängen durchs Kirchenlied" iloivz gab Müller einen instruktiven Einblick In die Art und Weise, wie er diesen Dingen nahetrat. Sie sind «in Zeugnis sür seine ebenso unermüdliche ^,e gewissenhafte von allerlei Funde« belohnte wissenschaftliche Tätigkeit auf diesem Teilgebiete. Biel, leicht gab cs keine Arbeit, die ihm soviel Freude gab, wie diese. Dancbeu lies dann noch vielerlei Edltionsarbeit an alter Musik. Für die Denkmälerkommistion gab er «inen Band Lotti mrslen heraus: außerdem tu verichiedenen Berlage» verschiedenerlei Messen und Motetten alter Meister, immer mit einer Zuverlässigkeit und letzten Akribie, die die Musikwissen schaft an ihm schätzte. Daneben lief noch allerlei anderes. Verpflichtungen für dt« Prüsungskommißion des Institutes für Kirchenmusik in El»ar- lottenburg sowie in der Redaktionskommission des Deutschen Volksliederbuches ulw. ' Atenn die Kirchenmusik von seiner reichen Tätigkeit den meisten Vorteil gehabt hat, so hat sie auch die erste und meiste Ursache, lein Andenken Uber das Grab hinaus in einem dank baren Herzen zu bewahren. Er wird überall da lebendig bleiben, wo e« Kirchenmusik«» gibt, denen «s »i« ihm mif da» Welcntliche der tziurlca ,»cr» ankommt und di« sich, »ie an oieses Ideal ganz wegzuschenken den Willen und die Kraft haben, ll. i. v- tf»t»1«lö.
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