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Sächsische Volkszeitung : 24.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193201249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19320124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19320124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-24
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.01.1932
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Drücken bauen . . . Der Aulobus noch den Ausläufen des Dresdner Westens ist fast immer überfüllt. Als Ich gestern am Hauptbahnhof zu stieg, standen und sahen die Fahrgäste schon in drangvoller Enge. DI« Schaffner waren noch »reuiger zu beneiden bei Ihrer schwierigen Aufgabe In den Menschenknäuel immer wieder eine Bresche zu schlagen, um Fahrscheine zu verkaufen. Meld zu wech seln, Karlen zu knipsen. Jedenfalls lierrschte d i e Atmosphäre, die jeder kennen wird, dem das gütige Geschick nicht einen eige nen Opel oder ander« ang«nehmcre . Enlsernungsüberbrücker" beschert hat. Mißmutig und uninteressiert läßt man sich also durch das Schweizer Viertel durchriitteln und quetschen: immer währendes Kommen und Gehen erhöht auch nicht die S'im- mung Ta - von irgend einem Plag in der Nabe der Auf stiegstür — ertönt iveltverloren ein feines frohes Kinderslimm- chen: „Im Keller, im Keller, wo's finster ist .. und immer wie der: „Im Keller, im Keller...", bald in hohem, singendem Ton fall. bald in der Art. wie die ersten Gedichte dek'amiert wer den. Geht nicht ein Zug der Erheiterung über die Gesichter der eben noch so verstimmten Großen? — „W tr w"ll'n eine goldne Brüche baun' n", er tönt es fegt. Wie das Berschen meilergehl. Ivar der Kleinen sicher entfallen, denn nach kurzer nachdenklicher Unterbrechung begann sie. von neuem: ..Wir woll'n eine goldne Brüche bau'»". Wie oft dieser Sag im Erinnern an das Spiel mit gleichaltrigen lOefährlen wohl siinzend gesproä>en wurde — wer hat es ge zählt? Alle aber lauschten diesem unverhofften Gruß aus der Kinderwelt: vielleicht weckte er gar Erinnerungen an die eigene Kinderzeit, wo das Sviel vom ..Brückenbau'»" ebenso bel-ebt war wie »och kwnle! Das kleine bland« blauäugig« Wese» stieg noch vor der Nossener Brücke an Mutter Hand aus. Es hat in seiner unschuldigen Kinderseligkeit wirkliche Brücken geschlagen von Mensch zu Mensch. Auf einmal war der Autobus aar nicht mehr so schlecht beleuchtet und auch das Rumpeln schien er träglich. Das Zauberwort von, „Brückenbau'»" ha'te ein lei ses Lächeln auf den Gesichtern der meist von der Berufsarbeit Heimkehrend«» zurückgelassen, ja sie innerlich einander näher gebracht. Müßte nicht jeder in diesen von Not und Verhcßung ge kennzeichneten Tagen das Bestreben fördern, goldene Brücken zu dauen zum Herzen seines Nächsten?... Wie predigt doch der groß« Kindersreund: „Wenn ihr nickt werdet wie die Klei nen ..." Drum, lernen wir von den K-ndern, uns mit Frohsinn zu wappnen und wir werden der Zukunft hossnungsfreudiger «ntgcgengehen. vrerstrn und Umgebung Kolplngsarbeik in Dresden-Zentral Rückblick aus bas Jahr ISZt Das Jahr Mit hat uns arg geschüttelt und hart angefaßt. Es brachte uns noch mehr Not und Schwierigkeiten als all feine Vorgänger. Dach wir haben es überwunden. Als am 20. Ja nuar in der 77. Hauptversammlung die Verantwortlichen an Hand ihrer Berichte Rechenschaft über das verflossene Vereins jahr abgelegt hatten, bekam man ein Bild von der vielseitigen Arbeit, die vom Gejamtverein und dejjen Unterabteilungen ge leistet worden ist. Weil der Gesellenverein eine katholische Bewegung ist, sind die Kolpingsföhne demütig genug, sich der Herrschast Gottes zu beugen. Und aus dieser Erkenntnis heraus war auch die Kol- pingsarbeu im verstossenen Jahre durchpulst von religiösem und göttlichem Inhalt. Sechsmal ging der Verein Dresden-Zentral im Jahre UM geschlossen zum Tische des Herrn, wo sich erfreu licherweise die Mitglieder zahlreich beteiligten. Ebenso sanden die Vorbercitungsabende für di« Kommunionen, sowie die Rc- ligionsoorträge in den Versammlungen guten Zuspruch. Eine besondere ausbauende und gnadenreiche Zeit war die Mission im Oktober. Fast jedes Mitglied des Vereins nahm regen An teil. Den Erzieh» ngs- und B i l d u n g s be st r e b u n- gcn im Verein diente ein reichhaltiges und gut durchgesiihrtes Arbeiisprogramm. Von den gehaltenen Vorträgen waren sechs religiösen Inhalts, sieben trugen staats- und sozialpolitischen Charakter, acht behandelten wissenschastliche und sechs allge meinbildende Themen, während drei Vorträge Kolping und sein Werk erläuterten. Eine besondere Aufgabe sieht der Gesellenverein darin, das erste und letzte — das kostbarste, was der Mensch besitzt - das Familienleben zu pslegen und zu erhalten. Es ist in den zehn Familienabcndcn des vergangenen Jahres immer wieder versucht worden, diesen großen Familienqedankcn, dieses Men- schensnndamcnt, in die Herzen der Kolpingsjöhne tiefer und fester einzuprägcn. Um zur Festigung der inneren Geschlossenheit und der brii- derlicken Freundschast in der Kolpinns-Jnternationale beizu- traae», läuit zurzeit im Verein «in Esperanto-Kursus, welcher in liebenswerter Weise von einem Kolpinasbruder ge halten wird. Für die erwerbslosen Mitglieder hat der Verein einen fünfwöchigen Schulungskursus durckwekührt. Der Hauptzweck dieser Schulung war, den Ju- aendltchen seelisch und materiell zu Hellen und sie vor den vielen beut« aultouckenden Irrlichtern zu bewahren. Von unterem staatlich anerkannten Arbeitsnachweis wurden im Lause des Jahres 46 Gesellen Arbeitsstellen vermittelt. In den Unterabteilungen, d. h. in der Dramatischen Abteilung „Teutonia", in der S ch n « i de r f a ch a b t e i. l u ng und der S ch a ch a d t c i l u n g, herrschte immer noch ein reges und gewinnbringendes Leben. — Erfreulicherweise ist im Lauf« des vergangenen Jahres ein eigenes Kolpings-Oi- chester gegründet worden. Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß die einzelnen Abteilungen auch sernerhin dem Verein treu .zur Seite stehen werden. — Auch der Altmitglicder- Jahresbericht (vergl. S. V. vom 19. Januars stellte eine win dige Abrechnung dar und zeigte, daß trotz Alter die Kolping» idce in ihnen weiter lebt Mit besonderer Aufmerksamkeit wurde der Hausverwnl- tungsbericht ausgenommen. Er gab ein Bild, wie mit vielem Kopfzerbrechen die großen Schwierigkeiten des vergangenen Jahres überwunden werden mutzten, um vor dem berühmten Hammer verschont zu bleiben. Di« Führer der einzelnen kaih. Vereine Dresdens seien in diesem Zusammenhang herzlich ge beten, bei ihren Veranstaltungen vor allem das einzige katho lische Haus zu berücksichtigen. Allen, welche in irgend einer Form dazu bciaetragen ha ben, dem Kolpingshaus, sowie dem Gescllenvcrcin in dieser schweren Notzeit zu Helsen, sei an dieser Stelle ein herzliches „Vergelts Gott" zugcrusen. Ein besonderer Dank gebührt aber Herrn Stadtverordneten Müller, weil durch dessen Unter stützung wir über vieles leichter hinweggckommcn sind. Daß es gerade heute, in einer Notzeit wie nie zuvor noch ein positiver Christentum gibt, das bezeuat die große soziale Arbeit im Ge- sellcnvercin Dresden-Zentral, die "inen Umfang erreichte wie nie zuvor. Im Jahre 1981 batte der Verein 2141 durchreisende Kolpingsbrüder zu betreuen, denen noch freie Uebernachtung und Verpflegung gewahrt wurden. Die Durchführung dieser ge- walt'gen Ausgabe kostet« eine Summ« von zirka 4500 Mark, die nur durch den Idealismus der Mitglieder, von denen zurzeit über 50 Prozent erwerbslos sind, aufgebracht werden mußte. Wir, die wir uns Kolpingsjöhne nennen, haben den ehrlichen Willen, unseren in Not geratenen Brüdern zu hel fen. Doch trotz des Opsergciites der Mitglieder kann cs der Verein allein kaum noch schaffen, auch nur die größte Not pi lindern. Daher sei an die katholische Bevölkerung Dresdens die herzliche Bitte gerichtet, sich an dem Liebes werk zu beteiligen! Kolping, dieser moderne Avostel, ist nicht nur der Geselle»vaier. sondern einer der bedeutendsten Männer im deut schen Katholizismus des veroanaenen Jahrhunderts, llnd Kol ping weiß nicht nur dem Gesellenvcrein etwas zu saaen. son dern der gesamten Menschheit. Darum werden wir stark und lebendig mir unseren Sturmbannern in das 79. Vereins»,!» einziehen und das bedeutet: „Mit Kolping für Chri st u s". Gor Oie Dresdner Wohlfahrtslaften Dresden, 23 Januar. Bom Wohlfahrtsamt Dresden wurden lausend bar un terstützt im Monat Dezember 1931: 5711 Parteien mit 7907 Per sonen Sozialrentner, 2198 Parteien mit 2180 Plersonen Klein rentner, 2193 Parteien mit 2915 Personen den Kleinrentnern GleichMftetlt«. 3623 Parteien mit 6159 Personen sonstige Be dürftige, 34 872 Parteien mit 59 854 Personen Wohlsahrts- eriverbslos«, 1428 Pflegekinder beim Jugendamt. 1677 Parteien mit 4181 Mrsoncn in der Kriegersürsorqe beim Krierzersiirsorge- amt slaufend von der Stadt gewährte Zusatzbarunierstützungen). Insgesamt wurden dafür Barunterstützungen von 2 026 195 M. gewährt. -Hierüber in der .Kriegerfürsorge beim Kriegersür- sorgcamt 7677 Parteien mit 12 248 istersonen durch lausend vom Reich gewährte Zusatzrente im Betrag von 206119 Mark.) Di« gesamten Ausgaben der sozialen Fürsorge be zifferten sich für di« Stadt im Dezember 1931 beim Für sorge amt auf 3115 710 Ni <tm Vormonat 2 673 873 M). beim Jugendamt auf 342 657 -421 922) Ni., beim Krie ge r s ü r s o r g e a m i aus 165 213 -125 161) Mark. : Aenderung in den Kreisstellen des Dresdner Fürsorge amtes. In den Kreisstellenbezirten des Fiirsorgeamtes ist fol gende Aenderung einaetceten: Das Grundstück Leipziger Str. 1, bisher zur Kreisstelle Pieschen geböria. ist der Kreisstelle Neustadt ingeteilt worden. D'e Grundstücke Tickatscheckstraße 2 und 4 bisher zur Kreisstelle Pieschen gehörig. sind der Kreis stelle Tr-nbau ind dem 7>. Fürsorgebezirk zugeteilt worden. Die llmbezirkung ist am 12. 1. 1932 in Kraft getreten. : Zu dem Bortrage von Professor Dessauer, der auf Ein ladung des Jung-KKV. Dresden am 2 8. Januar im Saale des Kolpinghauses über das Thema . Im Kampf mit der Wirt schaftskrise" spricht, sind Karten zu 18 51. 90 und 180 Pfennig zu haben im Vorverkauf bei Heinrich Trümper. Sporer, Ecke Schösserqasse: Geschäftsstelle der Sächsischen Volkszeitung Vo- llcrltrahe 17: Geschäftszimmer des Kolpin-chauses, Kiufier- straße 4 tAner): ferner in Dr Strehlen bei Echncidermstr. Ko- schitzky. Streklener Str. 15: Dresden Neustadt beim Kachol. Pfarramt. Albertvlah 2 -Küster Bikek): Dresden Striefen: Heinrich Hübner, Wittenberger Straße 81, 1.: Dresden Johann- stadt: Zioarrengesckäst Bruno Schuster. Krenkelitraße 24: Dresden Piesstien: Kalh. Pfarramt, Relzefeldcr Straße 61, und an der Abendkasse. : Ein« deutfch« Kundgebung sür Abrüstungslwnsereiiz findet am Freitag, 29 Januar, abends 8 Uhr ini l'Zeiverbehau» Dresden statt. Es sprech»«» u. a. Frau Ministerialrat Helene Weber, M. d. R, und Frau OZertrud Bäumer, M. d R Unter den Veranstaltern der Kundaebung sind auch der Katholisch,« Deutsche Frauenbund und der Ortsverband der katholischen M-reine Dresdens. Einlaßkarten für die Kundgebung sind auch bei 'Leck, Neumarkt, und Trümper, Schösserqasse, zu haben : Billiger Sonntag im Dresdner Zoo. Die 'Verivallung des Zoologischen Gartens l»at für den Heuti,zen Sonntag eine 65 Mäßigung der Eintrittspreise in der Form eintreten lassen, daß Erivachsene, die ihre Eintrittskarl« an der Kasse lösen, fe ein Kind im schulpflichtigen Alter unentgeltlich einkübren dürfen. Ehepaare dürfen bei Lösung von 2 Tageskarten 3 Kin der mitbringen. ohne für sie bezahlen zu müssen Hoffentlich machen recht viel« von dieser Vergünstigung Gebrauch. Mnfitausfiihrnug in der kalt,. Propstti- -oorm. Hos-)kirchc, Dresden. Sonntag, den 24. Januar, oormittaos 11 Uhr: Messe von EU. 8-jtimmig, Graduale Protektor noster von Rcitznnr, Offertorium Domino miserere von Reißiger. Inventur- MW M W M ^uckksur Lusverksuk 10-50" 18. Ismusk W W lll08likN-A. killf 13725 8oll6fs6l8tk.2! Aus »en Konzerksiilen Karl Weiß ist den Vesuckzern der Veranstaltungen der Orchesterschul« schon als sehr befähigter Pianist bekannt. In fei nem eigenen Klavierabend am Mittwoch erwies er sich jedoch als weit mehr: als fertiger Künstler. Denn wenn ein Pianist «ins der allerschwierigsten Werke der Klavierliteratur, nämlich Re,z«rs Variationen und Fuge über «in Bachjchcs Thema in so vollendeter Weise zu meistern versteht wie Karl Weiß, so hat er eigentlich den Höhepunkt klavieristischer Kunst erreicht. Danz abgesehen von der virtuosen Bewältigung der immensen technischen Schwierigkeiten, fielen die Beherrschung und Aus deutung des seelischen Inhaltes und der geradezu meisterliche Ausbau der Architektonik auf. Ein Zeichen, daß Karl Weiß auch ein« auhergewöhnlick)« Musikalität und ausgesprochenes Stil- und Gestaltungsvermögen besitzt. Das zeigte sich auch im Vortrag der Mozartschen und Schumannschen Sonalen. Das Konzert Hinterließ de,, Eindruck, daß man in Karl Weiß einen Pianisten vor sich halte, der sehr bald zu den berufensten Künst lern seines Faches zu rechnen sein wird. h— Von dem Konzert mit dem Kreuzchor, das am Mittwochabend im Gewerbehaus in der Neil)« der l-eiverbe- hausveranstallungen der Dresdner Volksbühne stattsand, konnte ich anderer Verpflichtung hallier nur den ersten Teil hären. Hin terließ Walter Braunfels „Ammenuhr"— ein« Tonschöpfung sür Knabenchor und gr. Orchester, aus der der Musikkundigc «in« musikalische Annäherung an Nich. Wagners „Meister singer"- und Humperdincks „Hänsel und Gretel"-Partitur init Leichtigkeit heraushört — melodisch angenehme Eindrücke, so mutzte man bei dem „104. Psalm" von Günter Raphael auf me lodische Erfindung ziemlich stark verzichten Einen Teil des Werkes hörte ich kürzlich im Festsaal« des Neuen Rathauses. Die Eindrücke habe ich an dieser Sielte bereits damals wieder gegeben. Nun stand das Werk als Uraufführung in seiner Ge samtheit zur Begutachtung Etwas wesentlich anderes kann ich nicht hinzufügcn Es ist «in geistreich formaler Aufbau mit trefflicher Kontrapunktik Jedoch sucht man packend« Steige rungen vergeblich. Die Erfindung ist dünn und inatt. Tas Werk geht nicht in die Tiefe, sondern in die Breite. Di« endlosen Wiederholungen ermüden. Alles Komplizierte, kunstreich Ver schlungene, satztechnisch Gekonnte ist doch nicht imstande, von dem ausgedehnten Werke irgend einen innerlichen Nachhall zu- rückzulassen. Es bleibt akademisä)« Musik mit all ihren Vor zügen und Nachteilen. Rudolf Mauersberger und der Kreuzchor sorgten bei beiden Werken für eine prachtvolle Wiedergabe. Der Tonsetzer Raphael konnte für den lebhaften Beisail danken. —Ist— Staatsoper. Mascagnis „Sizilianische Bauern ehre" hat man teilweije neu bejetzt. So hörte man als „Tu- riddu" Max Hirzel. Gesanglich eine bestechende Leistung. Die „Siziliana" im Musikvorspiel bekam endlich einmal rhyth mische Genauigkeit. Hirzel war bemüht, das süd-italienische heiß blütige Temperament aufzubringen. Als Bekleidung hätte er aber den Manchesteranzug nicht wählen sollen. Elisa Stünz- ner sang die „Santuzza". Darstellerisch «ine ausgezeichnet durchdachte Leistung. Stimmlich fehlt ihr aber die dramatische Wucht des orchesträlen Bildes, die Durchschlagskraft. Eine gut getrojscne Charakterstudie schuf Margit Bokor als „Lola". Klangschön die kleine gesanglich« Partie. Kurt Stricgler hatte die Musik mit seinem Verständnis aufgefrischt und fand hierbei in der S t a a t s t a p e l le vortresfliche Unterstützung. Al'red Neuster belebte die Soielleitung durch einige neue Einzelheiten. Die pantomimische Ausdeutung des „Jntermezw" durch „Santuzza" muß aber als verfehlt bezeichnet werden. Au ßerdem ist es gegen di« Vorschrift der Partitur. Abänderung zeigte auch dos Bühnenbild, das in seiner jetzigen Bcsst-afsenheit lehr malerisch wirkt. Da die weiteren bekannten Darsteller und der Chor mit Frische und Temperament die Ausführung betreu ten, so ließen es die Besucher an Beifall nicht fehlen. —Ist—. Sonderkonzert im Linpnekschlob. Ein Sonder-Orgel- und Klavier-Konzert findet am Montag, den 25. Januar, abends 8 Uhr im Lingnersckloß statt. Zum Vortrag gelange» Werke von^ Seb. Bach und Gustav Merkel sür Orgel, von Mozart und Reger kür Klavier, Schubert und Brahms sür Gesang. Aussllhrende lind Paul SV al de (Orgel). Helmut Schaefer (Klavier und Begleitung), Anna-Maris Zsch immer -Gesang). Dl« Kla- vierwerke werden aus dem in die Orgel eingebauten Bcchstein- slügel gespielt. Karten zu 1 und 2 Mark an der Abendkasse. Der Konzertsaal ist geheizt. Dresdner Lichtspiele Capitol. Lebhaften Beifall sand am Freitagabend die Eut- Vorführung des Films „Mädchen in Uniform", der dir Fabel des Bühnenstückes „biestern und l-eute" von Christa Winslo« verarbeitet. Mau erinnert sich, daß Winsloe in d eiem Stück das Problem der Mädch-enerziehung erörtert: Soll das Mädchen im EntwicklungsaUer nur im Geiste der Autorität und straffer Zucht oder niit verstel-ender und vertraueneriveckender Liebe erzogen iverden? Jeder Vernünftig« wird mit der Auto rin für verstehende Lieb« sein, aber er wird ihr auch entgeaen- lmltcn müssen, daß die so aeitellle Frage lwute ülu-rhaupt acht aktuell ist. Die Problematik der lieutigeii Erziehung lieat ivodf el)«r darin, daß man vielfach geglaubt hat, nur nut Liei-e unt ganz ohne Autorität erziehen zu können. Leider gleicht d-l Darstellung die Einseitigkeit der Vorlage nicht aus. E-nilil Unda als Vertreterin der Autoritätserziehung ist ganz S arr< heit und Unverständnis. Weit besser Dorothea Wieck alt aütige Erziel)«rin, die doch ihr Ansehen zu wahren weiß. Sehenswert aber wird der Film durch das großartig« Aus--'bot junger N!ädch>en das die Zöglinge des Instituts darslellt. E'wa hundert junge Mädchen, von denen noch keines bislier vor der Tonsilinkamera gestanden hatte! Sie sorgen «or allem dann, daß dieser Film, in dem es keine einzüie männliäie R'Il« a-bt, nicht langweilig wird. Hertha Thiele und Esten Schwann- eche verdienen lusonders genannt zu iverden. 11 Darslell-"'nnen aus dieser Schar konnten sich nach der Erstaussüyrung sür den herzlichen tsteifall bedanken. U.-T.-List-tspiel«. Zu der TonUlm-Overette „Ronny* schrieb Kalmann eine sehr ansprcchrnde Musik. Und das ist do» Positive an der Fabel um das „Genr--" Fürsle«länd^en V-ruia mit all seinen giotejken Hoitnven, dem meist im Tonn-r-riit „mar'ck.iercnüen" kleinen Militär und dem leutseligen Fürsten, der sich natürlich in eine herzige Bürgerin verliebt. R--''ck»ld Schünzcl als Regisseur brockte also keineswegs neue M'stioe, aber viel Prunk und ein Masienoukgebot an Kräften. Manch mal wird man allzusehr an den tanzenden Konareß erinnert. Käthe v. Nagv in der Titelrolle beweist von neuem ibrr Viel seitigkeit, ihr Spiel ist von einer «rquickenden Natürlichlcih „Wir Übertrag Die fapa ten. daß der biet« der Rui er den Zuhö- Muk den d ersten NIole ii zu verlassen, An verschiede, und tragbare die Hörer niö sondern auch l senden Trupp durchgesiihrt, kugeln vom konnte. Man Stöhnen der l Wenn d nischen Lai keinen Zweis Varbarei ist. Leider ha europäische k hätten, gern neu der Steel Siedlung als Wie das Kaller bei dicnstes Brau chen, Indem < Er sagte dabe Ich plan« ein Juugmänner iverden sollen der Wirtschak dustri« ihr B zu schaffen E den SLeg erüi der Bauer au männer, die « zu gebe». Dos Be allenthalben schon andere l düng von Sn Oie r Mi der Landtag zügel zuzlehen, ob i organlsatorisst Zur Vorbereil dant der prel fand am Fri chung zwischen sraktionen sta daß sich die « Verabschied»« den seien, dur um weitere 1 Oi Der Sier Verwaltung d< Hera,«getreten, betrieb»,zesellß müßigen. W müsse erwarte die Umschlags jenigen Erspa den teilt in ! bahn und na< Reichsbahn i Hafenanlagen zwar nicht vo anlagen noch reichlich ausge mehr der Rei ber Häfen, d« An sich r Reick-i-oU» u« »»»». V»u Win» ,r - selig ist, um Grill. Hans Z Schwind Zentrum, wird bei dem voll auf seine säen Verwechs durch die Nal und Musketier Irl Der Regie zielen, deshalb licken Mitteln, rigen mit «inb Paul Westen« mann Spechma Das Ovk« sch« Volkskunst nach erfolater mittags U Uh dücker uiw. ist Ave-i-a der Op dar Werk mit Theater-Jut-, iid in Berlin 1821 der sich im Be sindct, wo Wek kuna des Buck« denken an den Sigfrid E Konservaloriun siung waren T ixreits eine be Pianisten gesch Folge mit ihre» dvin Dortrager leider zu Anfc auch diese Ano Emheitlichkcit Ver-chiebungen
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