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Sächsische Volkszeitung : 16.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193112163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19311216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19311216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-12
- Tag 1931-12-16
-
Monat
1931-12
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.12.1931
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vom Schulleiter Scheder gefordert wurde. Den pädagogischen Rücksichten. die hier geboten sind und denen in Leipzig schon Rechnung gelragen wird, verschloß sich auch das Schulamt nicht. Ls wird bestrebt sein, ivenigftens die größten Härten aus die sem Gebiete zu beseitigen. Dabei muß von katholischer Seite auch daiauf geachtet werden, daß Artikel 11 der sächsiscl-en Not verordnung vom 21. 0. 31, „das Ministerium sür Volksbildung kann jeden Lehrer seines Geschästsberelcho an einer anderen Schule ohne Rücksicht aus Schulart und Schulart verwenden" in salscher Auslegung nicht dazu benutzt wird, den konfessionel len Charakter unserer katholischen Volksschulen abzuschwächen! — Nach langer Aussprache wurde dann dem Vorschlag« des Schulamts «nlsprcckxud beschlossen a) beim Bezirksschulamt zu beantragen, die vorläufige Klassen bildung zu genehmigen, b) beim Volksbildungsministerium zu beantragen, die mit stän digen Lehrern als 'Vertreter besetzten 23 Stellen zu belassen, c) 34 neue Stellen zu bewilligen und dl sür den Fall, daß dieses nicht möglich ist, freimerdende Be rufsschullehrer zuzuweisen, die aber sür die Volksschulen vorgebildet sein müssen. Weiter berichtete Schulamtsrat Rudert über die Bildung von Ha-Klassen im 9. Schuljahr für Ostern 1932. ^kanntlich ist nach dec sächsischen Notverordnung im 9. und 19. Schuljahr der höheren Abteilungen der Volksschulen jährlich 90 Mark Schulgeld zu bezahlen. Die eine Hälfte davon erhält der Staat, die andere Hälfte di« Stadt. Bemerkens,vert ist. dah von 303 Schülern der hölxren Abteilungen im 8. Schuljahr sich 223 für das 9. Schuljahr gemeldet haben. Es werden Ostern 1932 daher 7 gemischte ha Klassen im 9. Schuljahr gebildet, darunter 1 an der 7. katholischen Volksschule. Wegen der Neueinrichtung von Ha-Klassen im 5. Schuljahr für Ostern 1932 wird später Be schluss gcsaht. Das Volksbildungsministerium hat bisher ange ordnet, dah die Aufnahmeprüfungen nicht vor denen der höhe ren Schulen stattsinden dürfen sd. i. der 13. und 14. 1. 32). — Hinsichtlich des Schulgeldes für die Ha-Klas- sen ist noch darauf aufmerksam zu machen, dah 20 Prozent des Sollaufkommens an Schulgeld für teilweisen oder völligen Schulgelderlah bestimmt sind. Wahrscheinlich wird eine Regelung dahin gehend getroffen werden, dah zwei Drittel der sür Erlasse in Frage kommenden Summe der betr. Schule sha Abteilung) zur unmittelbaren Verteilung nach bestimmten Richtlinien ülxrlas- sen werden und ein Drittel beim Schulamt zum Ausgleich non Härten verbleibt. Wir haben also künftig auch «in finanzielles Interesse daran, unseren ha Klassen mehr Schüler zuzusühren! In der anschließenden nichlöfsentli«l)«n Sitzung wurde u. a. für den am 31. 10 31 in den Ruhestand getretenen Oberlehrer Reimann Lehrer Rolle zum Schulleiter und Lehrer Kurze zum stellv. Schulleiter an der 7. kalh. Volksschule gewählt. Beiden Im katholischen Dresden bestens lxkannien Herren herzliche Glückwünsche! Richard Müller. Oie alte und neue Schule Aus der Arbeit des katholischen Hauptelternrates. Dresden. Am 3 Dezember abends 8 Uhr versammelte sich auf Einladung des Haupteltcrnrates eine große Anzahl kalh. Eltern in der Turnhalle, Grüne Strahe. Der Leiter der Ver sammlung konnte auch eine Anzahl katholischer Schulleiter wie einen großen Teil der kath. Lehrer in der Versammlung begrü ben. Diese Tatsache wurde mit besonderer Freude festgestellt, es wurde erneut unter Beweis gestellt, dah kath. Ellern, kath. Lehrer und die kath. Schulen eine Einheit bilden. Der kath. Singekreis unter Leitung des hochw. Herrn Kaplans Köhler umrahmte den Alxnd mit 6 schönen dreistimmigen Liedern, die beim Schein der Adventskerzen vorgctragen und auf alle An wesenden einen weihevollen Eindruck machten. Herr Wronski hielt hierauf einen Vortrag iilu-r den kath. Mädchenschutz, und es war dem Redner möglich, an Hand von Beweisen Zweck und Ziel dieser wichtigen Organisa tion aufzuzeigen. Aus der Reihe der Namen und Zahlen sollen nur die Namen Pater Cyprian Fröhlich, Prälat Lorenz Werthmann und Frau Christine Teusch, die sich um die Bewegung verdient gemacht haben, besonders hervorgehoben werden. Aus der Versammlung wurde aber auch aus di« beson deren Gefahren der jungen arbeitslosen Mädchen, die im Som mer zur Landarbeit herangezogen werden, aufmerksam ge macht Das System der „Schnitterpnrchen" wurde auch von der anwesenden Geschäftsführerin Fräulein Tögel scharf verur teilt, und versprochen, dieser Ang«legenl;eit das besonder« Au genmerk schenken zu wollen. Herr Oberlehrer Scheder hielt nunmehr einen sehr in teressanten Dortrag über die alte und neue Schule. Diesem be kannten Schulfachmann war es leicht, aus der Praxis die Lichl- und Schattenseiten des Einst und Jetzt hervortreten zu lassen. Der neuen Schule wurde deshalb der Vorzug gegeben, weil trotzig» Augen. Mit kindlicher Neugier betrachtete er di« Klei, dein- des Fremden. »Wer ist das?" fragte er den Feldherr». „Ein Gesandter aus einer fernen Stadt im Westen, die noch Pfeils der Ufer de, Don liegt." „Was will er?" ^vefrag« ihn selbst, Baidar!" „war willst du?" begann nochmals der Chan. „Ich kam", Hub der Venezianer bombastisch an, „verzehrt »»» verlangen, di« Herren der Welt zu sehen, zu huldigen den Siegern über Perser, Türken, Chinesen, Tscl-erkrjsrn, Armenfer, Nnssen, Kiptschaken, Tataren, Baschkiren, Bulgaren, Kirgisen «nd Kurden: mich zu neigen vor den erhabenen Vernichtern der Horden von Kara-Kitai, der Eisernen und der Goldene» Dynastie..." Schweihgrbadet vor Aufregung, übersetzte der Dolmetsch mit immer wachsender Schnelle. Baidar Chan hörte gleichgültig zu und stocherte mit der Scheide seines kurzen, gekrümmten Messers in der Erbe. Aus -en ÄonzerlMen „Ein Opernabend" nannte sich das 7. Sonderkonzert der Dresdner Philharmonie. In musikfreudigem Reigen zogen vorüber Webers „Oberon"-Ouvertiire, «ine Fantasie aus „Rigo- letto" von Verdi, der „Vajazzo"-Prolog von Leoncavallo, Mas. ienets Balleltmusik aus „Der Cid", die Ouvertüre zu „Der Waf fenschmied" von Lortzing, «in Zwischenspiel aus „Mignon" von Thomas und als rauschender Ausklang Rich. Strauss „Rosen- kavalirr"-Walzer. Unter der schwungvoll belebenden musika lisch«» Führung Florenz Mrners sorgte das Orchester für «ine charakteristische, klangvolle Wiedergabe der Opernsragmente. Erwünschte solistijche Ergänzung brachte der Tenorist Walter Hessel mit der Eralserzählung aus „Lolxengrin", der Arie »es Ottavio aus „Don Juan'' „Tränen vom Freunde getrocknet" rmd der Arie des Georg „Man wird ja einmal nur geboren" au, Lortzings „Waffenschmied". Miller Hessel beslcisiigt sich «in«r sauberen und geschmackvollen Tongebung, wozu ihn ein man es versucht, sie zu einer Arbeitsschule zu formen,,d. h die ganze Klasse soll gemeinsam mit den» Klassenlehrer zu glei cher Zeit aktiv am Unterricht teilnehmen. Jin Gegensatz zu srUl)«r, wo der Lehrer vom Katheder aus den einzelnen Schüler ost im Auswendigserncn beschäftigte. Auch das Verhältnis zwi- scl>en dein Schüler und dem Lehrer ist heute ein viel verbind licheres und freundschastlicheres als früher. Auch dem Handser- tigkeits Unterricht wird in der l-eutigen Schule mehr Bedeutung bei gelegt als früher. — Re!cl;er Beifall lohnte den geschätzten Redner. Leider mar nach diesem Vortrag keine Ausspruck-e mehr möglich. Aus Eltcrnkreisen wären bestimmt verschiedene Anfra gen gekommen, u. a. auch, warum die Leistungen der Volks schule von der Wirtschaft so gering bewertet werden. Es gibt weite Kreise unter den Eltern, die gerade deswegen ihre Kin der den höheren Schulen zuführen. S—i. Die Schulferien 1932 Wie die Sächsisch Böhmische Korrespondenz von zuständiger Stelle erfährt. Hut das Volksbildungsministerinm folgenden Plan für die Schulferien dos Jahres 1932 ausgestellt: O st c r f c r i c n: 19. März bis 2. April 1932: P f i i'. g st f e r i e n : 1t. Mai bis 21. Akai 1932: S o m m e r s e r i e u : IN. Juli bis 22. August 1932: Herbstserien: 30. September bis 8. Oktober l!>32: Weihnachtsferien : 24. Dezbr. 1032 bis 7. Ian. 1033. Wie wir erfahren, ist eine endgültige Entscheidung über den Plan noch nicht getroffen worden, jo daß noch kleine Ver- schiebungcn eintrcten können. Dresel«» unrl Umgebung Zentrumsversammlung mit Or. Oomschke Dresden, 13. Dezember. Am Mittwoch, 16. Dezember, abends 8 Uhr, spricht Dr. Max Domjchtc, der verantwortliche Redakteur der Zei tung „Germania", Berlin, in einer geschlossenen Zentrums versammlung im Speiscsaak des Bahnhofes Dresden Neustadt. Die Versammlung war von vornherein als nicht öjsenllichc Zentrumsversammlung einberusen worden, ihre Abhaltung ist also auch nach den Bestimmungen der Notverordnung vom 8. Dezember durchaus möglich. Zu der Versammlung haben nur Mitglieder und Wähler der Zentrumspartei Zutritt, dagegen nicht Anhänger anderer Parteien. — Dr. Domschke ist unseren Lesern von seiner jahrelangen Tätigkeit in der Redaktion der Sächsischen Volkszeitung wohlbekannt. Wir glauben daher, daß sein Vortrag bei unseren Dresdner Freunden besonderes In teresse finden wird. Veränderungen im Bezirksausschuß In der Bezirlsausschusisitzung der Amtshc-lipimanndhajl Dr sdcn am Montag teilte Regicrungsrat Dr. Ch» a n: b a ch mit, daß sich die Kassen- und Finanzlage des Bezirk-Verbundes weiter verschlechtert habe. Die ilcbcrweijungen an dcn Bezir's- verband seien im November weiter um 177 000 NM. gekürzt worden. Eine Erhöhung der B e z i r k s u m l a g e sei nicht zu umgehen. — In der Aussprache über die vom Reiche bei-ie- oene vorslädtijche Kleinsiedlung kam zum Ausdruck, daß sowohl der Ausschuß als auch die befragten Gemeinden der Angelegen heit vorläusig noch mit Mißtrauen gegenüberstchen. — Für Schulkindcrspeisnngen bewilligte der Ausschuß aus Beziris Mitteln 4723 RM.. nachdem der Staat bereits 2473 RM. bereit gestellt hat. — Schließlich wurde für Dir. Wittke, der sein Mandat aus bcruslichcn Gründen nicdergclegt hat, Iustizrai Jahn als Venreler in den Kreisausschuß und zu seinem Siell vertleier Bürgermeister Dr. Brunner-Kötzschenbroda gewählt. Weiter wurde anstelle von Direktor Wittke Oberreglernngsrai a. D. Frhr. v. Finck-Bannewitz in den Bezirkstag gewählt. Oie Mörder Hechts vor dem Richter Gegen beide Angeklagte die Todesstrafe beantragt. Vor dem Dresdner Schwurgericht findet, wie schon kurz be richtet, gegenwärtig das gerichtlich« Nachspiel des Mordes an dem Gärtnergehilfen Bruno Hecht statt, dessen Leiche mit einer Schußwunde in der Schläfe am 13. September 1931 an der Mün dung des Zschoncrbaches aus der Elbe gelandet wurde. Die Angeklagten Stephan und Gulbin hatten bereits am 16. September versucht, Hecht durch ein mit Rattengift beschmier tes Butterbrot umzubringen, was aber mißlang. Deshalb kamen beide überein, am 12. September Hecht, der mit beiden befreun det und auch an einem Kemüsegeschäjt Stephans in der Nam- pischestraße beteiligt, durch eine Mädchenbckanntschast Stephans aber im Mgc war, zu erschießen. Der Plan wurde auch durch geführt und an der Einmündung des Zschonerbachcs am Elbuser, wo hohe Weidenbiische stehen, wurde der ahnungslose Hecht, der sich auch noch hatte die Augen rxrbindc» lassen, erschossen und der Leichnam in die Elbe gefchlciit. Doch schon am nächsten Tage wurde er gesunden und bald auch erkannt, daß hinter dem vor getauschten Selbstmord sich ein Kapitalverbrechen verbirgt. Bei der Vernehmung der Angeklagten am ersten Verstand luvgstag suchte vor allem Gulbin die volle Schuld an dem Gislmordvcrsuch. wie auch am Plan der Erschießung — beides kam aussllhrlich zur Erörterung — Stephan zuzuschieben. Der Vorsitzende erwähnte, daß bei der Leiche Hechts weder Geld noch Papiere vorgcsunden worden seien. Stephan bestritt aus Vor halt, dem erschossenen Hecht irgend etwas wcggcnommcn zu hoben. Beide Angeklagten hatten übrigens alte Strümpfe r it> genommen, um sich nach der Tat die Schuhe zu »einigen. Gulbin legi« dar, wie beide bemüht waren, in den folgenden Tagen jeden Verdacht von sich abzulcnken. li^ei den im Anschluß vernommenen Zeugen handelte es sich meist um Leumundszeugen sowie nm Zeugen, die über verschie dene Beobachtungen vor und nach der Tat aussagten Weient- liches kam dabei nicht zur Sprache. Der Gerichtsarzt, Obcrregierungsmedizinalrat Dr. O pi-e, erstattete dann das Gutachten über den Sektion», besund der Leiche Hechts. Danach besteht kein Zweifel, daß Hecht durch den Schuß in die link« Schläfe josort getötet wurde. Spuren des vor dem Mord an ihm verübten Vergistungsvcrjuchs wurden nicht vorgcsunden. In der Verhandlung an« Dienstag beantragt« der Staats anwalt gegen beide Angeklagte die Todesstrafe und Verlust der bürgerliche» Ehrenrechte auf Lebenszeit, wegen Giftmord»«» such gegen beide 8 Jahre Zuchthaus und 10 Jahr« Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. : Im Städtischen Planetarium finden am Mittwoch, dem 16. Dezember, zwei Borsührungen statt, und zwar um 16 Uhr und um 1744 Uhr. : Die Bersorgungsgeblihrnlsse für die städtischen Ruhe ständler. städtischen Arbiter und sämtlichen Hinterbliebe- ucn »verden mit dem 2. Drittel auf Dezember am 17. De zember 193t durch die zuständigen Kassenstcllen ausgezahlt. : Ereignisse des Tages. Am Montagvormittag wurde am Eliasplatz ein Radfahrer von einem Kraftwagen angesahren und zu Boden geschleudert. Er wurde, da er verschiedentlich ver letzt wurde, vom Führer des Kraftwagens zu einem Arzt gebrockt. — Als am Montagabend am Bismarckdenkmal eine Kapelle der NSDAP, konzertierte, bildeten sich größere An sammlungen politisch Andersdenkender, die in Sprecychören Rus« ausbrachlcn. Die Polizei nahm zwei Personen fest. — Sek/ Lv/ «kior- /rv// Denn ein« l labclro s»uter Trauden-8cbaum«ein Us/t kantet nicht viel »nobr vcie irkencleino anckeia Wll klanctio xuter Vkeinl W klier civr kZevreis: ml Saulrlev Silber DI j Z >/, blancli« IkZI. 2.75, lasest« NIA. 1.75 A Z Saukler Z ", blanctre »kl. .3 25, l-'Iancire NIA. 200 >7 D Sauleler Kr»i»cl>II«k M M cter ncban rote 8«lct, »eil nlist, bei Oanien «/// kesonäers beliebt W l-lascbe Ndl Z.25, klasche UlA 2 t» Z ohne Nolckssteuer! »c LsuKIsr-Marken M slnä Oualitätsinarken uncl clakei doch so killi'c,-! »/// Qönnen 8Ie sich «len Oenol) uoä kommen bie zu (. Lpielkssen, orsreivn Ilaupt^eschäkt: Hnnensteok« 9, Kul 18Z36 8autz.ne^8tr.!>, Itul 51281 - Galeriestr.O, Ikui 20847 sympathischer Timbre bestens unterstützt. Die Behandlung der Register ist jedoch noch nicht gleichwertig. Manches ist noch flach und ojsen, manches noch geguctscht. Auch in der Volalisotion gilt cs noch zu beobachten. Die Tcxtprägung nmr in der Grals erzählung deutlicher als in der „Don-Iuan"-Arie. Sicher wird der freudig gespendete Beifall den Sängern zu weiterem ernsten Studium anspornen. Erfreulicherweise war das Konzert gut besucht. Für den reichen Beifall dankte» die Philharmoniker mit Zugabe». —Ist— Dao Orgelkonzert im Lingnerpark am Donnerstagabend brachte nur Werke von dem am 3. April 1931 verstorbenen Dr. Julius Hoch. Von vornherein muß gesagt sein, dckz das Kon zert viel zu lang war, um das Interesse bis zum Schluss« auf recht zu erhalten. Man hörte Werke sür Orgel: Violine und Orgel; Gesang mit Orgel: Gesang mit Orgel, bzw. Klavier: Flöte, Violine und Orgel: Gesang mit Klavier usw. WKlren »m ersten Teile nur kirchliche 'Werte, u. a. auch Mihnachts- gcsänge, so brachte der weitere Verlaus auch Gesänge zu welt lichen Texten. Die verschiedene Besetzung der Werke gab ein ziemlich umsasscndcs Bild in das Schassen des Komponisten. Es gab manches Reizvolle zu hören, manches, was von einem ernsten Willen überzeugte. Verstärkte sich aber dennoch der Eindruck, daß die Stimmungen «insarbig blieben und zu wenig Ab wechslung aufboten, so war die Länge des Abends daran Nicht ohne Einfluß. Die Bekanntschast der Werke vermittelten mit bestem Gelingen Paul Walde (Orgel, und Begleitung), Erna Schütz (Sopran). Iuanita Brockmann-Norden und Johannes L u s e r k a. Der Saal mar dicht besetzt. —ck. Leipziger Konzert«. Das 9. (historische) Gewandhaus-Konzert ließ nach der belanglosen „Ouvertüre" „Nachklänge von Ossian" (sagenhastcr Sänger ans grauer nordischer Vorzeit) komponiert von Niels W. Gade (1870—90), «hemaliyem Gcwandhausdirigentcn, aufs neue die Sinnigkeit der geistreichen Italienischen Serenade sür kleines Orckcster von Hugo Wols bewundern. Der Vortrag mar ein reines Kabinettstück. . . Im solgcnden Konzert zu dritt (W. >56) sür Sologeigc, -Cello und -Klavier mit Orchester von L u d w. v. Beethoven (erste Ausjllhrnng im Gcwcrnd- lzaus am 18. Februar 1808) konnte sich der Hörer ergötzen an dieser Kleinkunst. Langsamer Satz und die Schluß-Polocca — überaus geschmackvoll gespielt von Fran Lubka Kulessa am Flügel, Prof. Wollgandt und Münch-Holland — ver ¬ rieten indes den großen Tonsetzer in jedem Takt. — Das Bacchanale — aus dem Tannyanser — warum nicht einmal die geniale Tannhäuser-Ouvertüre? — scssctt immer wieder durch die ausgercisic Kunst des Bayreutlxr Meisters. (1^33 erschien der Name des damals zwanzigjährigen Komponisten anläßlich der Ausführung seiner Symphonie in C Dur). . . . Franz Liszt mit seiner Symphonischen Dichtung „Tasso" (erstmalig 1841 im Gewandhaus ausgetreten mit seiner Phantasie für Klavier und dem Männerchor „Das dcutfche Vaterland) beschloß das unterhaltsame Konzert. Fast zu viel Bläserlärm. Es fehlt diesem Werk an der Entwickelung eines tragenden Ge dankens. Dem Ganzen mangelt die gestrafft« Linie. Wozu der tcinzartige Rhythmus in diesem ..Lamento e Trioufo". „Me phisto", „Faust und Gretchen" erscheinen bedeutungsvoller. Zu dem fehlte doch die Symphonie. Ilnd wenn's auch „nur" ein Haydn gewesen wäre. Dr. Hugo Lobmann. Religiöse Kinderbücher Für die Zeit der Erstkommunion gab die Päpstliche Druk- kerei des Knnisiuswerkes zu Freiburg lCchweiz) als Bändchen 33/34 der Schriftenreihe „Kle'ne Lel>ensbilder" heraus: Anion Loris, Guido, der Freund des kleinen Jesus. Ge schichte einer eucharistischen Kinderscele. 112 S., drosch 0,40 RM. Der Titel gibt zugleich den Inhalt an. eine lesenswerte Schrift für Kinder vom 6. bis 10. Lebensjahr, aber auch sür di« Er wachsenen eine psychologisch feine Belehrung, wieviel doch die reine Kindeoseelc von der heiligen Eucharistie versteht und er lebt, mehr als viele Erwachsene und grausame Eltern, die ihren Kindern aus salscher. nichlkalhnlisckxr Liebe das Glück« der Frühkommunion so lange »orenthaitci». Ein fröhlich frommer Weg ins Gollesreich für Mutter und Kind ist in der Tat das Büchlein „Betende Händl« In in betender Hand" van Marga 'Müller, 'Verlag „Ars Sacra', Münckx» Ein Weg, ans dem man lack;«» und singen kann, lind Lachen «nd Singen sind die Gebete des Kinderlxrzens. — Bei bestem Millen haben die Mütter von I>eule vielfach die Fähig- helt verloren, aus der Fülle und Tiefe des eigenen Herzens l;er- aus das Kind zu Golt zu führen. Nicht in salbungsvollem Lehr tone, sondern unter ständiger Anknüpfung an das wirklich^ Kindesleben mit leinen Fehlern und Vorzügen, kindlichen Freu den und Sorgen wächst das Kind sozusagen spielend in reiche» Gebelsleben hinein.
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