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Die Vorkriegsakken der Sowjeks russischen I in Dankbarkeit seinen Namen, linier anderen die Wald» imd -»nde )-'e Ser- ihr auf Da stieg dem großen Jungen das ÄLajser in die Augen, aller Hossnnng dar sing er ein lautes Weinen an. ' Ei, du Herr nein Kuckncksseld. Du großmälhliaer Be sitzer einer unedlen Menge Sands. Nun stehn du da, heulst und gedenkst deiner schonen Blumen, die hier nie mals wachsen.werden, du gedenkst deines g jallcncn Ba lers und hast unkindliche Gedanken. Und deiner Schwe ster Rika wünschest du nichts Gutes. Denn du weißt nicht, daß du aus unermeßlichem Reichtum stehst, daß du auf Gold stehst — oder aus Eoldeswcrt, was dasselbe ist. Der Stein in deiner Hand soeben hätte es dir sagen können, dock du fragtest ihn nicht danach. Vieles hätte er dir sagen können, wte etwa: Ich schasse Brot und Kleidung und Zujriedenjein. Die Arbeit fließt ins Land Ich wirke, das; Kinder fröhlich spielen und gesättigte Greise behaglich vor den Türen sitzen, das, Frauen gestillte Marktkörbe Heimbringen und hemdsärme lige Männer die Muskeln slraiie»; helfe, daß der Puls der Zeit, noch fiebrig, in ruhigerem Tall an die Adern schlägt. Ick sorge, daß ein geschlagen Bolk ein winzig Etüjlein findet, daraus es den Fuß zum Emporstcigen setzen kann. Nichts davon vernahm der gequälte junge Mensch. In der sinkenden Sonne wanderte er heimwärts. Die Tor flügel des Gehöfts waren bereits geschlossen. Durch den Hauseingang schlich er in den Speijcraum. neben der Küche gelegen. Niemand beachtete seinen Eintritt. Alle jene, die der Dettmeishos zu ernähren hatte, saßen an der langen Tafel beim Abendbrot. Nur der Schreiber fehlte. An der Stirnseite saß die Bäuerin, neben ihr Schöppe Die meisten waren bereits mit dem Essen fertig und warteten der sommerlichen Labe, einer Flasche Bier. Der Letzgc- kommene schlich sich stumm an das untere Ende des Tisches: eines der Mädchen brachte ihm mitleidig das dampfende Gericht. Nikas Augen forschten durch den Raum. Achtzehn Leute zählte sie. Morgen würden es ihrer achlundzwanzig jein. Ein behagliches Brummen lag über der Versamm lung. Sie bot das Bild einer einzigen Familie, die, im Gefühl innerer Zusriedenheit, Tagessehden und Gegner schaften hinter lick warf. (Forisetzmw folgt). mich ganz und ohne Ick west; — da» übrigens bei Beginn baß das der natiir- oder drei konsequente Enoländcr denken noch so, die Militärs und Marineleute größtenteils. Auf den „krönt denclies" fehlen sie nicht, obwohl sie dünn gesät sind aus selten der Negi rung . . . Sie werden sich wundern, daß ich überzeugt bin: wen» Gren könnte, täte er cs morgen." Man weiß heute, wohin das „Körnchen Risiko" geführt hat — es hat alle die Benckendorsf, Sakonow, Iswolski) und so weiter in den Strudel der Vernichtung hinabgerissen — aber wird man nach diesen Eröffnungen das „Körnchen Risiko" noch aus die Wazlchale der Mittel mächte werfen dürfen, um diese zu belasten, und wird die gewollte und erpreßte Belastung, die der K 231 des Ver sailler Vertrages enthalt, nicht durch das „Körnck-en Ri siko" auf russischer Seite ack udsaräui» gejährt? e) 36 Gedkrgsgeschiitze neuesten Systems . . und fo weiter. Wir hören ferner, daß man Grey« relatives Zögern, England an einem kontinentalen Weltkriege teilnehmen zu lassen, als „Verblendung" ansieht . . . Sasonow schreibt an Benckendorsf, London, Ende Februar: „Auch einige Engländer — beginnen bereits klarer zu sehen; aber in folge von Greus seltsamer Verblendung bringt uns das alles nicht weiter, denn man muß sich doch sagen, daß der Weltfriede erst an dem Tage gesichert sein wird, an dem der Dreiverband, dessen reale Existenz nicht besser bewiesen ist als die Existenz de, Secschlanae sich in ein i" allen Zeitungen der Welt offen angekündigtes Defensivbündnis ohne Eelx'imklausel vcrivand-Lt hat." Es ist nnderer'eits selbstverständlich, daß der kluge und zurückhaltende Pa- schitsch immer wieder seine Ergebenheit Nuß'and gegen über beteuert: „ . . . das war uns ein wertvoller Lohn untere, unveränderlichen Ergebenheit siir Nnb'and von dessen Weisungen ich mich unoüäuderl'ch in a">» Auae- legenheiten de, auswärtigen Politik leiten ließ. Die Gnade des Zaren ist in unseren Augen auch e-n Unter pfand siir eine lichte Zukunft Serbiens, das natürlich ohne die müchtiae moralische Hilfe Rußlands nickt wäre, d'e Schwieriakeitcn zu ü'-^ru inden, w"lck« bien stets feindlich o-sinnte Nachbarmonarchie Schritt und Tritt bereitet." Unendlich viel leichtfertiger drücken sich die Diplomaten ans — Benckendorsf antwortet am Lü. 2. an Sasonow: ., Ich weiß alles wohl, was man gegen die Idee von zwei Dreibünden sagen kann, „e-n Feuerkreis. der di« Bombe platzen lasten wird u-w. usw.", aber cs gibt keine Politik ohne ein Körnchen Risiko i"i cnilcheidcnden Augen blick. und ich für mein Teil schließe Vorbehalt Ihrem Standpunkte an. wird nötig sein. Ich weiß — wie der Entente die meisten dach'en —, liche Schluß ist. Niel mehr als zwei Henry Heide s Liner der größten Wohltäter seiner deutschen Heimat, Ans Neuqort kommt di« Nachricht, daß dort Herr Henry Held« am Montagmorgen sanft entschlafen ist. schule bei Paderborn, für die er bis in die letzten Tage seines Lebens in rührender Weise Sorge trug. Auch die Berliner Caritas zählte ihn zu ihren größten Wohltäter. Sowohl der Caruasverband iiir Berlin, als auch zahlreiche Einzelpersonen der Großstadt wurden von ihm in großzügiger Wiese bedacht. Wir behalten uns vor, noch ausführlicher aus die Liebestängkeit des Herrn Heid» zurückznkommcn. Seine Seele empfehlen wir dem Gebet« der Gläubigen und besonders der Priester am Altäre. Geboren wurde Herr Heide in Obermarsbcrg in West falen. Er uurr der Sohn einfacher Landleute und wanderte in frühester Jugend, noch nickz 2l) Jahre alt. nach Amerika aus. Dort trat er in die Lehre bei einem Kolonialwaren händler. Ein Freund rief ihn nach 'New Noel, um ihn an seinem „Geschäfte" zu beteiligen. Dieses Geschäft bestand zunächst aus einem primitiver. „Bauchladen", inii dem Heide Zuckerwaren vertrieb. Heide entwickelte dabei aber solche Fähigleiten, daß er bald Alleininhaber einer große» Firma wurde Durch seinen riesigen Fleiß und seine Ge- schäftstüchtiqkeit entwickelte sich jein Unternehmen so stark, daß er selbst große Fabriken einrichten konnte und zuletzt „B o n b o n k ö n i g von New Port" genannt wurde. Wir dürfen den Namen Henry Heide in seiner deutschen Heimat als bekannt voraussctzen. Seine vorbild liche und weitreichende Licbestätigkeit hat in der Nach kriegszeit viel bittere deutsche Not lindern Helsen. Henry Heide gehörte zu den größten amerikanischen Philanthro pen, und was sein Wohltnn uns so wertvoll machte, er übte Caritas aus seiner katholischen Weltanschauung heraus. Bei seiner vorletzten Europareisc im Jahre 1929 hatte er noch die Freude, vom Heiligen Vater in Rom ehren voll empfangen zu lverden. Desgleichen auch vom Reichs präsidenten von Hindenburg, der ihm seinen Dank für die großen Wohltaten aussprach, die er Deutschland während der ersten Notzeit nach dem Kriege gespendet hat. Viele Werke der Caritas im ganzen deutschen Reiche tragen sammenschluß einer feindlichen Welt gegen Deutschland uno die mitunter erschreckende Gewissenlosigkeit und Gleich gültigkeit der russischen Diplomatie einem europäischen Konflikt gegenüber blitzartig beleuchten — neben der ..ruhi gen Entschlossenheit" Poincarös (man weiß, wohin sie führte), hören wir, daß der von Wilhelm II. so oft um worben« Zar nach der Enthebung Liman von Sanders von seinem türkischen Korpskommando zynisch auf der ent sprechenden Mitteilung vermerkte: „Einstweilen müssen wir aus weitere Forderungen verzichten — den Deutschen eine Ruhepause geben..wir hören ferner von dem Ver gnügen der russischen Diplomatie, „daß schon jetzt das rumä nische Volk unter keinen Umständen einen bewaffneten Zu sammenstoß mit uns zulasten würde, und ... daß cs unserer Diplomatie bald gelingen möge, die rumänische Regierung aus dem Wege freundschaftlicher Einwirkung zur Kündi gung des Bündnisses mit Oesterreich zu bewegen...", wir vernehmen mit nachträglichem Erstaunen von dem russi schen Botschafter in London (28. Januar 1914): „Ich glaube, heute liegt so viel Elektrizität in der Luft, daß, wenn einmal die Dreibundmächte durch positive Demarchen ossen denen des Dreiverbandes gegenüberstchcn werden oder umgekehrt, der Krieg daraus folgen muß..." — Auch Serbien, das bi; heute nicht den Mut gehabt hat — trotz einer seit vielen Jahren prahlerisch ausge sprochenen Ankündigung — irgendwelche Vorkriegsakten zu publizieren, sucht in eigentümlicher Weise Friedensliebe und Militärbedarf zu vereinigen; Paschitsch schreibt am 2. 2 1914: „Serbien wird seinerseits alles tun, was der Erhaltung des Friedens dient, aber dieser könnte trotzdem gestört werden gegen Serbiens Willen und gegen feine friedliebenden Anstrengungen. Daher hatte Serbien sich unmittelbar nach dem Friedensschluß entschlossen ... so schnell wie möglich seine Rüstung zu vervollständigen; daher hat es versucht, 400 WO Gewehre und die notige Zahl Geschütze gewisser Kaliber, die ihm fehlten, zu be stellen. Aber die Fabriken haben milgeteilt, daß sie einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren brauchten, um diese Bestellung zu liefern. Indessen muß sich Serbien bis zum nächsten Frühjahr die unbedingt nötige Zahl der Gewehre und Geschütze sichern, und daher sieht es sich genötigt, sich an die Kaiserliche sRussische) Regierung zu wenden mit der inständigen Bitte, ihm aus den kaiserlichen Magazinen das unten aufgeführte Material liefern zu wollen . . . Serbien gebraucht vor allem folgendes Kriegsgerät: a) 120 000 Gewehre, bl 24 Haubitze« von 10,5 Zentimeter, ' Wohl ein« Stunde mußte er marschieren, an der Hohen Mühle vorbei in den Feldweg hinein. Immer be gleitete die Beck« ihn; eilfertig schob sie ihre Fluten vor an. Aber dort, wo sic jäh eine Wendung beschrieb, ihn verließ, und wo plötzlich die Halde anstieg, das Grün ver schwand und die Erde unter den Füßen brannte — an Vieser Stelle begann seine Liegenschaft. Im mulmig«» Sand kletterte er empor. Auf der Höhe wandte er sich uni. Schweratmend blickte er zurück. Da sah er die spros sende Flur, die Vierecke leuchtender Felder. Freude und Wachstum. Die Fülle alles Nährenden sah er, und daß sie schön sei. Sein empfängliches Herz jubelte. Aus sei ner Dunstbläue grüßte von fernher ein Wald. Gen Süden lag das fruchtbare Land, von Bauernjleiß und Bauern stolz in Jahrhunderten aus träger Sandkrume gewandelt. Er wandte den Blick dem Norden zu. Und die Ebene, die er sah, war wie in Gram getaucht. Cie grollte der lachenden Sonne. Mitleid erweckte sie und «Inen dumpfen Zorn zugleich, daß sie nicht schamhafter den Uebergang verdeckte. Schrojs war der Wechsel zwischen Leben und Tod. Grau drohte der Sand, grau, als gäbe es keine Bunt heit aus der Welt. So mochte di« Wüstenei liegen seit tausend Jähren; kein Weg zerteilte, keine Radspur surchte sie. Kilian Deitmers watete weit hinein, hierin und dort hin, kniete nieder und ließ den Staub durch die Finger rieseln, schüttelte den Kops. Er zweifelte an des Herrgotts sthöpserijcher Gabe. Dies hier, dies hätte ebensogut der Teufel zustande gebracht. Erst recht der Teufel. Nun wühlte er, grub und fand die Steindecke; überall, wo «r auch fchürst«, sand er sic, bald flacher, bald tiefer. Und sie war «s, die keine Frucht duldete und das Land zur Wüste nei verdammte. In der Hand einen faustgroßen Stein erhob sich der trostlose Forscher. Ihn betrachtend, entdeckte er glitzernd« Streifen darin, Aederchen, di« grell in der Sonne blink ten, silbern gleißend« Flecke. Er warf den Stein von sich. Stillei Kein Bogelruf war zu hören, nicht das Sum- men ein«r Bien« noch da, Zirpen einer Grille. Die Ein« famkeit drückt«. Das Kuckuckssel- «»man von Gustav Ft«tz«-Vütter (Nachdruck verboten.) Urhel tl schuy der Stvttgarler Noiiian-Zentrale L. Ackeonann, Stuttgart. (V. Forikelmnq.) Kilian Dettmers, der überflüssige junge Mann, er wachte auf seiner Bank unter der Roßkastanie. Er zog leine Taschenuhr, sie zeigte die vierte Stunde. Nicht später? Was so ein Tag sich in die Länge zog. Verdrießlich erhob er sich und schlenderte durch den Gemüsegarten. Hm — ja. Kohl w"cks hier, Rhabarber, Petersilie und tonst noch was. Doch nicht ein einziges Blümchen. Nichts, was duften und blühen mochte. Im vergangenen Sommer, da hatte er einmal versucht, ein bißchen Farbe in die Ange legenheit zu bringen; ein tüchtiges Stück Gartenland um zäunte er^ setzte Stecklinge und tat vierlei Samen in die Erde. Wunderschön wuchs alles an und keimte aus und entfaltete sich: Stiefmütterchen. Leberblümchen, Goldlack, desgleichen ein paar Sonnenblumen in der Mitte, um der Sache auch in der Höhe ein Ansehen zu geben. Eine bunte Augenweide. Bis Rika kam, den Drahtzaun in den Schupsvn warf und die Blumen den Hühnern überantwortet«. Di« hat ten dann bald alles richtig ausgescharrt. Als er sich schüch tern bei der Schwester beschlvertc, erwiderte sie ihm: „Der Garten ist Nutzland. Nur um sich an Farben zu erfreuen, wird kein Boden verschn'endet. Der einzige Ort, wo für uns Blumen hingehören und wo du sie hegen darfst, ist Mutters Grab." Co streng war sie, die Rika, und man kam nicht gegen sie an. Allerdings heute! Schau mall War «r nicht sel ber Großgrundbesitzer? Vierhund«rtuttdzwanzig Morgen! Wenn Peter Zirm auch kein gutes Haar, sozusagen, am Kuckucksfeld gelassen hatte, ein Versuch konnte trotzdem nicht schaden. Zuerst probierte man's vielleicht mit an- sxruchlosem Vergißmeinnicht, Oder mit Erika, die war band und Dürre gewohnt. Wie? Und Kilian Deitmer» machte sich aus nach seinem Be sitztum. Die Verösfentlichungen von Borkrlegsakten durch die tzusstscben Revolutionär« von 1917 brachten zuerlt «tu as Lickt in die der großen Oesfentlichkeit unbekannte diploma tische Vorgeschichte des Weltkrieges. So unvollständig und ungeordnet vom wissenschaftlichen und systematischen Stand punkt aus auch diese ersten Publikationen vielfach sein moch ten, so haben sie doch die ganze Behandlung der Kricgs- schuldfrage ins Nollen gebracht und den Anstoß für die großen Aktenpublikationcn der europäischen Kabinett« ge geben, die bereits heute so viel Licht auf die Entstehung des Weltkrieges geworfen haben, daß gegenwärtig vor keinem unvoreingenommenen Forum von Historikern und Politi- kern mehr die These von der alleinigen Kricgsverantwor- tnng Deutschlands bestehen kann. — Beinah« als letzte der am Weltkrieg beteiligten Groß mächte schickt fick nun Rußland an, in einer großen amt- lichen Publikation das Material seiner Archive ausznbrei» ten. Gleichzeitig russisch und deutsch erscheinen „Die Inter nationalen Beziehungen im Zeitalter des Imperialismus, Dokumente aus den Archiven der Ze. .jchen und der Provi sorischen Regierung, herausgcgeben >on der Kommission beim Zentralexekutivkomitee der Sowjetregicrung unter dem Vorsitz von M. N. Pokrowski." Die deutsche Ausgabe wird herausgegeben von Pros. Ho « tzfch und ist verlegt bei Reimar Hobbing in Berlin. — Das Gesamtwerk soll drei Serien umfassen, Dokumente von 1878—1904, von 1904—1914, von 1914—1917. Von einer Sondergruppe, die in fünf Bänden di« Monate vom 14. Januar bis 4. August 1914 umfasten soll, liegt der erste Band vor, der nicht weni ger al» 445 Aktenstücke vom 14. 1.—18. 3. 1914 enthält. Zwei wesentlich« Unterschiede zu den Publikationen der anderen Großmächte ergeben sich sogleich aus diesem ersten russischen Band: „Im Unterschied aber von den anderen vergleichbaren Verösfentlichungen ging der russische Plan von vornherein über den Kr egsausvruch und die Ent stehung de» Krieges hinaus. Der grundsätzlichen Stellung der Sowjetregierung ^ur -arischen entsprach es daß die Publikation auch die Weltkriegs-Politik der zarischen Regie rung umfassen und deshalb bis zum Jahre 1917 geführt weroen sollte." Dieser Unterschied resultiert z. T. daraus, daß der Wechsel in der Weltanschauung der regierenden Kreise Rußlands viel tiefgreifender ist (oder bereits war!) al« der in den übrigen europäischen Ländern, sofern dort überhaupt die Regierungssormen gewechselt haben, und daß außerdem di« neue Sowjet-Veröffentlichung wie wohl fast alle sowjeUstischen Darstellungen des Zarentums, Anklage »nd Verurteilung lein will und soll... «in Nebenzweck, der vielleicht der Objektivität de» Werkes schaden könnte, sofern dies« nicht durch die gewaltige Fülle der zu erwartenden Dokumente praktisch gewährleistet wird. Die Ausdehnung de» Gesamtwerte» bis ins Jahr 1917 wird folgendermaßen begründet: „Es wär« jedoch höchst »aio zu glauben, daß die Eeheimdiplomatie mit dem L August 1914 aufgehort hätte, zu bestehen. Ganz im Gegenteil: dieses Datum war nur der Anfang ihrer Blüte, — die in den folgenden Jahren geführten Verhandlungen lasten an Zynismus und Ungeniertheit die allerosfenste Räuberei des Vorkriegsimperialismus weit hinter sich. Die Regierungen, welch« „für Freiheit und Zivilisation" ge kämpft hatten, gingen mit der Freiheit einzelner Völker, vo» allem kleiner, so um, wie cs selbst tm Mittelalter nur selten zu geschehen pflegte." (Pokrowski.) Die nahezu 500 tn dem vorliegenden Band vcreinig- t«n Dokumente geben, ohne zunächst im einzelnen Material zu liefern, welche» die bisherigen geschichtlichen Erkennt nisse über die Kriegsvorgeschichte grundstürzend ändern könnte, einen Einblick hinter die Kulissen des „europäischen Konzertes" der allerdings alles andere als wohltuend ge nannt werden muß und der wiederum beweist, wie völlig ahnungslos und friedliebend das deutsche Volk, das so bitterlich unter den Kriegssolgen zu leiden hat, dahin lebte, und wie wenig man sich bei uns der drohenden Weltkräft« bewußt war, die wie hungrige Wölf« das von Bismarck geschaffene Reich umlagerten. Im Rahmen dieser kurzen Ausführungen kann nur «ui einielu« Punkte irinaewielen werden, die den Z>»-