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>Sl4 fiben- »Ausgabe Mlttwoür. üen l4. 3snusr. Nr. 24. nder. Ilksn 05kl 'Z. Ulli! ten unter Lbrik s fetzigen wl>8 Vsosr ic Mar« *t«1S 10N im Büfekt rng )ienst. »SS7S eoel. >»r «I , ave. . linder« lgerichtS- ;tr.77,1. *«S7 an W»l7l * Nach Meldungen cus Halifax gilt der bei Vriar Island gestrandete Dampfer „Cuboquid" für verloren. sS. Nachr. v. Tagei * Der Brüsseler Chauffeur streik ist beendet. Die Arbeit ist heut« wieder ausgenom men worden. * Die bulgarischeSobranjeist gestern nach einer neunstündigen Sitzung aufgelöst worden. fS. Ausl.) * Neber das ganze südafrikanischeStreik- gebiet ist heute morgen der Belagerungs zustand verhängt worden. (S. Ausl.) *«»« rto s-f-rt Offerte» Cxp. d. egen. far L»lp»Ig and v»r»rt, dir« aus«, SrSa»r VkAU A v pkkls tz. ua» epedltenr« rmaltügNch la» yau» gedrachti monatlich l.r-M., vlettellährllch Z.7S M. Set »er SelchLftosteU«, unfern Zlllale» nnd ««»gadeslellen adgeholt: monatlich lM.,ol«tt«liahrllch»M. vnrch dl, Payr tnnerhald ventfchland» und Ser »entfchea »oloal« monatlich 1^0 M., vierteljährlich 4.ro M., ausschltetzUch postdefteUgel». voo »elpzlgerLo,«blatt «scheint Werktag, »mal, Sona» u. Zelertog, lmal. In Leipzig, Sen Nachbarorten unS Sen tprtrn mit «tarnen Filialen wtrS Sie ftdrnSouogab, noch am fibenS dr» rrschelnen» l.» hau» -«liefert. Veriinrr NeSakG»n:In S«n A«ltrn l7, jernsprrch-Anschluß: Moabit Nr. »»7. n >t. Lor- !. 14, III. ireibeaeldeA, s, deS Pacht- ir 1914. Haushalt- ihltNg deS ZasserzinseS. auSschusses: iiSstellungS- nungSände- -,r. 7. b,», Isii8er Das Wichtigste. * Die Frist für die Abgabe der Vermögens- «rklärung zum LVehrbeitrag ist in Preußen um 10 Tage verlängert worden. (Siehe Letzte Dep.) * Wie aus London verlautet, werden die Gegen sätze in der internationalen Grenzkom mission für Albanien wahrscheinlich zu Weiterun gen führen. Man hat Grund zu der Annahme d tz sich die Mächte des Dreiverbands aus der Kom mission zurückziehen werden. (S. Ausl.) * Der Direktor der Kunsthalle in Hamburg, Pro fessor Alfred Lichtwark, ist am Dienstagabend gestorben. (S. Kunst u. Wissensch.) Mit gewaltigen Farbenmassen sucht Hermann Goder seine Wirkungen. Während in der großen Leinwand mit den Badenden die Technik der Wir kung tonform ist, wird der Farbenüderfkuß bei klei nerem Format lormzerstöreno. Der zarteste in seinen Landschaftsstimmungen, dabei der eigenste, erscheint mir A. Soldenhoff, während Otto Graeber allzuitark an Schuch er innert. Auch OscarHegemann wäre mii etwas weniger Tlüvnerein chlag mehr ein eigener Schlag. Landschaftliche Stimmungsbilder von H. Woelke gemahnen wohl ebenso durch das Motiv wie durch die gleiche Gemüisanlage an Hans Thoma. G. Poppes „Kreuzigung" zeigt das alte Motiv von keiner neuen Seite und man kann nur die fleißige Arbeit anerkennen. Wer sich Mühe gibt, wird dagegen in den kleinen Aquarellen und Zeichnungen von Alex. Olbricht» Oberweimar seinen Lohn finden. Da wird auf kleinem Raum eigene feine Kunst geboten. Olbricht verrät in diesen ein großes Talent für Illustration. Der ungarische Maler im unteren Saal interessierte mich so wenig, war so gute Alllagsleistung, daß ich seinen Namen vergessen habe. Kunstfreunde, die Zeit »um Kunstansehen haben, seien aber auf das gesamte Radierwerk von Waltt aufmerksam gemacht. Es ist nicht ausgestellt. Die Mappen liegen bequem zur Hand und Radierungen mit dem Ifeberreichtum an Phantasie wie die Waltis sollte man überhaupt nur lesen wie ein gutes Buch: nahe vor das Gesicht und langsam. Dr. llodert Coriv.gb. tdftucks- schläaii,e -u.Ber- z uHk. . ttn.4 * Der Verband Deutscher Bühnenschriftsteller er sucht uns um Veröffentlichung folgender Erklärung: .„In jüngster Zeit haben deutsche Gerichte zwei Ent scheidungen getroffen, die für den Rechtsschutz des geistigen Eigentums nicht nur der Bühnenjchrift- steller, sondern aller Urheber von größter Tragweite sindl Im Prozeß des Schriftstellers Meyer seid gegen das Berliner Theater wurde vom Land gericht I Berlin die Abweisung der Klage u. a. da mit begründet, daß dem beklagten Theaterdirektor „auch dann kein sittliches Verschulden zur Last fiele, wenn er erst durch das Lesen der ihm eingereichten Uebersetzung zu der Posse angeregt worden wäre und demnächst bei der Bearbeitung seiner Posse Ideen aus der Posse entnommen hätte: es könne keinesfalls der Grundsatz aufgestellt werden, daß ein Theater direktor den Inhalt des Stückes, das ihm zur Prüfung eingcreicht worden ist, nicht in einer Weise ver- weittien darf, die nach tz 13 U.G. gesetzlich erlaubt ist." Ferner hat ein Erkenntnis des Reichsgerichts vom 8. März 1913 in einer ähnlichen Sache zwar folgen des festgestellt: „Im vorliegenden Falle stellt ein Vergleich zwischen der F ichen Uebersetzung des Lust» spiels und dem vollständigen Textbuch der Operette außer Zweifel, daß die Verfasser den allgemeinen Grundgedanken des Stückes, ein« große Anzahl der austrctenden Personen, in den beiden ersten Akten im wesentlichen auch den Gang der Handlung und im Dialog: zahlreiche Redewendungen, insbesondere witzige und zugkräftige, aus dein Lustspiel hergenom men haben." Trotz dieser Feststellung aber hat Vas Reichsgericht, gestützt auf ein Gutachten der Sachver- > ständigenkammer, durch die Abweisung der Klage eine Verletzung des Urheberrechts verneint! Durch eine solche Rechtsprechung wird jedes geistige Eigentum — die Idee sowohl wie die Ausführung — dem ge setzlichen Schutze entzogen und für vogelfrei erklärt. Wir legen gegen eine Rechtsauffassung, welche die Urheber rechtlos macht und auf ihre Kosten den Frei beutern Vorschub leistet, entschiedene Verwahrung ein. Der Vorstand und der Aufsichtsrat des Verbandes Deutscher Bühnenschriftsteller E. D." * „Die Kultur der alten Hettiter". Der am Sonncag abend im Beiiein des Kaisers und der Kaiserin auf Veranlassung der Deutschen Orientgesellschaft in der Singakademie in Berlin von dem Historiker der Berliner Universität Geheimrat Professor Dr. Eduard Meyer pehaitene Vortrag über die Kultur der alten Hettiter, von dem wir bereits berichteten, wird binnen kurzem im Verlage von Karl Curtius in Berlin X M -x, scheinen. Da» Werk wird mit reichen, bisher noch nirgend» veröffentlichten interessanten Abbildungen aus dem Besitz der ägyptischen und vorderasiatischen Abteilung der Königlichen preußischen Museen versehen sein. Kunst UN- Wissenschaft. * Aus der Dheaterchronik. Hanns v. Gumppen- berg hac eine einen Avend füllende Komödie „D e r Pinsel Pings vollendet, die im alten Thina spielt und sich teilweiie an eine scherzhafte Romanze Adolf Ellissens aus dem Jahre 1840 anlehnt. * Alfred Lichtwark gestorben. Wie uns telegra phisch gemeldet wird, ist der Direktor der Hamburger Kunsthalle. Professor Alfred Lichtwark. gestern abend gestorben. * Der Florentiner Antiquitätenhändler Seri, welchem der Zimmermaler Perugia die Gto» conda zum Kauf angeboten hatte, hat, wie uns aus Paris gemeldet wird, gegen den französischen Staat einen Schadenersatzprozeß angestrengt und verlangt die Zahlung einer Belohnung von 10 Proz. des Wertes der Giocpnda. Das französisch« Unterstaatssekretariat der schönen Künste erklärt in einer Note, man sei erstaunt, daß Gert, welcher 23 000 von dem Verein der Louvrefreunde erhalten Ild. wünscht zu ver- 2. «18 . ülua hn mit »iS zum nem r ist. ^38 oi k. «««>- habe und zum Offizier des Unterrichts ernannt wurde, gegen die französische Regierung, welche einen Akt bloßer Redlichkeit ausgiebig belohnt habe, einen solchen Prozeß anstrengc. * Ein Medaillenporträt König Ludwigs ILI. Die Münchener Akademie der Wissen schaften schreibt für das beste Medaillenporträt König Ludwigs lil. von Bayern einen Preis der Hitlschen Stiftung zur Förderung der modernen Medaillenkunst aus. Der Preis beträgt 500 .6 In die Jury trat an Stelle des verstorbenen Gabriel v. Seidl Prof. Hermann Hahn, der Münchener Bildhauer, neu ein. Außerdem gelangt in vielem Jahre eine weitere Summe von 500 als Preis für Medaillen zur Verteilung. Die Bewerbungen sind bis zum 31. Dezember an das königliche Münz kabinett in München einzusenden. * Die Vorarbeiten für die Große Berliner Kunst ausstellung 1914 sind in vollem Gange. Die Räume, die durch die umfangreiche Architekturausiletlung des letzten Jahres für den Zweck der Ausstellung von Gemälden zum Teil untauglich geworden waren, werden völlig neu hergestellt. Für den großen Quer saal, den früheren Blauen Saal, sind eine Anzahl von hervorragenden Werken zeitgenössischer M o n u m e n t a c m a ! e re i in Aussicht genommen, die ihrem Charakt -r entsprechend, in die Wände ein gelassen werden sollen. * Eine Ausstellung moderner Russen. Wie der „Kunstwelt" aus Petersourg geschiceoen wird, soll eine Ausstellung von Werken moderner russischer Maler und Bildhauer im Laufe des nächsten Jahres in einigen Städten Deutsch lands veranstaltet werden. Die Vorverhandlungen sind so gut wie abgeschlossen, sie werden in Rußland von dem Sekretariat des Kiinlllerverbanees Die Kunstwelt «Mir Iskußtwa) geführt. An der Aus stellung werden sich voraussichtlich beteiligen die Vereinigungen: Mir Iskußtwa, Siojus in Moskau, und der Petersburger Jugendverbano (Ssojus Melod- jochy). Alle diese Vereinigungen stellen den soge nannten linken Flügel der zeitgenössischen russischen Kunst dar. Sie umfassen jedoch nicht annähernd alles, was in der russischen Kunst bedeutend und beachtenswert ist. * Fritz Schwartz, der Begründer und langjährige Herausgeber der Münchener Zeitschrift „Die Kunst für Alle" und Eeneraldireltor des F. Bruck- mannschen Verlags, ist, wie gemeldet wird, dort an den Folgen eines Schlaganfalls, 57 Jahre alt, gestorben * M>» »er Gelehrtenwelt. Wie berichtet wird, hat der außerordent.iche Professor Dr. Hans Kntep an der dortigen Universität einen Ruf als Ordi narius der Botanik und Pharmakaznosie sowie als Vorstand des Botaniichen Inllituts und Gartens an die Universität Würzburg als Nachfolger von Professor G Kraus zum 1. April 1S>4 angenommen. bahn, soll diese aller drohenden Konkurrenz gegenüber Tsingtau an der Stelle halten, die es heute unter den Hafenplätzen Chinas emnimmt, oder es womöglich, was doch das Ziel unserer Anstrengungen fein muß, noch weiter empor bringen. Die erste der beiden nun zur Ausführung kommenden Linien läuft von Kaumi an der Schantungbahn südwärts auf Jtschoufa und weiter zur Tientsin—Pukau(Nanling)-Bahn, die sie an deren Kreuzung imt dem Kasteckanal erreichen wird. Die Festlegung dieses Verlaufes der neuen Strecke ist von zweifacher Bedeutung. Zunächst ist die Bestimmung des Ausgangspunktes Kaum: von großer Wichtigkeit, weil durch sie eine nicht unwesentliche Gefahr für Tsingtau be seitigt worden zst. Der Hauptkonlurrem Tsing taus unter den chinesischen Häsen ist bisher der von Tschisu an der Nordküste do. Insel Schantung gewesen. Cr ist zu n große,. Kummer der Tschisuor Kaufmannsg.cden und auH wei terer chinesischer Krebse in der Provinz Schau- tuug durch den Bau der Schan.ungoah c Tsing- tau-Tsinanfu und den vorzüg.ich.n Ausbau des Hafens in Tsingtau seit 1910 nach und nach ganz in den Schatten gestellt worden, um so inchr, als Tschisu auch heute noch ohne Bahn- Verbindung nach irgendeiner Richtung ist. Trotz dem hat es bis in die neueste Zeit hinein noch viel von seiner alten Anz.ehungstra t be wahrt; vermochte es doch der konservat vo Sinn der Chinesen sogar, Waren, die von Tsinanfu zum Meere strebten, in Weihsien aus dem Güter wagen der Bahn herans über Land auf schlechten Wegen mittels Kurrcntranspor.es nach Tschisu zu leiten, trotzdem die Fortsetzung der bereits begonnenen Clsenbahnfahrt den Weg zur See obcndrrein noch um etwa 74 Kilometer ver kürzt hätte. Sehr eifrige Bestrebungen wollten nun tue Bahn nach Süden, von die,er Station Wcihsieu auslaufcn lassen, um den herankom menden Gütern ebenfalls den Weg nach Tschisu nahezulegcn. Im Hintergründe stand dabe« dann «roch der Plan, Weihsien mit Tschisu durch eine Bahn zu verbinden, ein Unternehmen, das seit einem Jahrzehnt erwogen wird^ aber aus Zwei feln an genügender Rentabilität noch nicht ge wagt wurde. Kaumi liegt rund 75 Aiw.nctcr weiter östlich, also auf Tsing au zu, von diesem noch 107 Kilometer entfernt. Daß von hier aus die von S^den kommenden Frachten noch nach einer Bahnlinie Weihsien—Tschisu abge lenkt werden könnten, muß so gut wie aus geschlossen erscheinen. Damit hat diese S.recke, die für Tsingtau immerhin recht unangenehm Mus Leipziger kunstsaloas. Wenige Iah e sind es her, da halten gemeinsame Freunde briefliche Beziehungen zwischen L u d w i g von Hofmann und mir angebahnt. Ich erhielt die Erlaubnis, während der Künstler in S. Domenico bei Florenz weilte, in seinem Atelier der Weimarer Kunstakademie nach Belieben zu stöbern und herum- zuichauen. Seit einem halben Jahr hatte Hofmann seine Werkstatt nicht mehr betreten; allein alles nand, hinp, lag an die Wand gelehnt, als hätte der Meister eben erst den Pinsel aus der Hand gelegt. Ja, sogar Palette und Farbkasten warteten offen des Besitzers. Mich interessierten bei meiner Umschau weniger die großen, aus Ausstellungen bekannten Werke des Meisters, auf Staffeleien dem Blick sich darbietend, sondern die kleinen Skizzen, Studien, Anerkanntes und Verworfenes, kramte ich aus allen Ecken zu sammen und hatte meine Freude, Hoimann als Landschafter zu entdecken, der den Nebelstimmungen des Hamburger Hafens die gleiche Seelenwärme zu verleihen verstand wie den schlanken Gliedern tanzender Gestalten. Besonders fesselten einige Studien von der Nordsee und vom Golf von Neapel, die nebeneinander gehalten, den Reichtum Hof manns und dabei unverkennbar seine Handschrift verrieten. Damals habe ich mir eine kleine Kollektion zum Photographieren zusammengestellt. Leider ließen die Zeitumstände meinen Plan nicht zur Ausführung werden. Als ich später Hof mann persönlich darum anging les war bei einer gemütlichen Tafelrunde im Kreise der Fiamilie Gerhart Hauptmann', erzählte er, daß er durch dieses Herumkramen von mir angeregt, selbst Nachlese gehalten und viel ihm früher Entganaenes zusammengestellt hätte. Allein die Auswahl, die ich mir zujammengesucht hatte, konnte nicht wieder ver einigt werden. Einen Teil davon habe ich nun in der Kleinen Sammlung Hofmannscher Werke bei P. H. Beyer L Sohn, Thomasring 22, wiedererkannt. Es ist seltsam, mag man noch so sehr sich in die Stimmungen unserr Stürmer und Jüngsten in der Kunst versenken, wenn man vor Ludwig v. Hoimann tritt, fühlt man sich wie in einer besseren Welt. Nicht Griechenland, nicht Italien ist dargestellt, kein irdi'che» Land; eher eine Heimat, wo jeder Mensch zu Hause sein möchte. Hier herrscht Friede. Freude und Anmut. Ganz andere Töne werden von der Gruppe „oberdeutscher Maler" im Oberlichtiaal an geschlagen. Trotz der Verschiedenheit der Temperamente ver bindet fie die gemeinsame Umgebung und Schule. Trüdner, Thoma (in seinen frühen Landschaften), Schuch find Führer und Wegweiser. wäre, einen Teil ihre, gestiegenen Bauaussichtcn wiederum eingebüßt. Nicht ganz so glücklich steht es mit den mut maßlichen Folgen deS Anscyiusscs im Süden an die Tientsin — P u k a u-S t r e ck e. Pn- kau am Jangtsckiang ist allerdings kein See hafen, aber es besteht keine Schwierig eit, See schiffe dort laden und löschen zu las en, wenn die Kaianlagen entsprechend ausgebaut werden. Und daß das über kurz oder lang einmal in ganz großartigem Maßstabe geschehen w.rd, dürfte zweifellos sein. Nun liegc aber der Cndpunkt der neuen Südstrecke etwa ebensoweit von Punkau wie von Tsingtau entfernt, die großen Kohlen felder von Jhsien scnd etwa 100 Kilome.er, die bedeutende Stadt Jtschousu etwa 20.) Ki.omeier näher zu Tsingtau. Hier entsteht also immerhin eine gewisse Gefahr, daß eine teilweise Ab saugung des Verkehrs nach Pnkau slat.findet. Aber es ist günstig, das; der Bahnbau nunmehr in Angriff genommen wird, da Tsingtau damit die Gelegenheit geboten wird, den Verkehr zu sich heranzuzichcn und vielleicht so zu gewöhnen, ehe Pukau seine volle Anziehungstta,t auszu üben vermag, daß auch nachher c.n wesentlicher Teil des gefährdeten Veriehrsanteils dem deut schen Hafen erhalten werden kann. Zu den etwa 250 Kilometern dieses Bahn neubaues treten nun noch rund 200 Kilome.er der Strecke Tsinanfu — Schuntefu. Han delte es sich bei der Jtschoufu-Linie uin einen rechtwinklig auf die Schantungbahn stoßenden Seitenzweig, so hier um eine fast geradlinige Verlängerung der Schantungbahn in westlicher Richtung nach China hinein. In ihrem Cndpunkt Schuntefu erreicht diese Linie die zweite Nord-- südstreckc Chinas, die Peking-Hanlau-Bahn. Schuntefu selbst hat über Peking etwa 510 Kilo meter Eisenbahn bis Tientsin, und etwa eben soviel nach demselben Ziel über Tstnansu zurück- Lulegen. Nach Tsingtau aber sind es rund 60 Kilometer mehr. Hiernach könnte dec neue An schluß des südlichen Tschili an daS Bahnnctz als bedeutungslos für Tsinglau erscheinen. Trotz dem ist ein Gewinn für die Schantungbahn und ihren Endhafen wohl zu erhoffen, weil die Hafeneinrichtungen Tsingtaus drnen Tientsins vielfach überlegen sind, Tsingtau außerdem mehr direkte Schiffsverbindungen nach f.rner gelege nen Häfen hat und schließlich Tsingtau eisfrei ist, wahrend Tientsins Zufahrtsstraße, d.r Pciho, mehrere Monate im Jahr durch Eis gesperrt ist. So darf also die endliche Regelung dieser Bahnbauten als ein Fortschritt für die deutschen Bestrebungen in China begrüßt werden. Falsch freilich wäre es, diese Errungenschaft Amtsblatt des Rotes und des polireromtes der Stadt Lcipzio Nedaktlo» und e»fchüft»sl«ll«: )ohannl»gaffe Nr.«. » Zernsprech-flnschiutz Nr. IdddS, XtN unü letzte. Die Tragweite -es -rutschen Lisenbahnabkommens mit China. Von Prof. Dr. Goercke. Mit Interesse werden alle, die die deutschen Bestrebungen in China verfolgt haben, die Nach richt von der endgültigen Entscheidung über den Bau zweier neuer Eisenbahn kinien in Nord-China durch d.utsche In genieure mit deutschem Kapital und aus deut- ichen Materialien begrüßt haben. Handelt es sich doch uin nicht weniger als 70 bis 80 Mil lionen, die für den Bahnbau aufzuwenden sind, so daß ein recht erheblicher Posten an Materialbestellungen der deutschen Industrie durch das Abkommen sichergcstellt ist. Indessen ist nicht darin die Hauptbedeutung des Abkommens für uns zu erblicken; dwse liegt vielmehr auf v e r k e h r s w i r t s ch a f t l i ch e m Gebiete. Die beiden Bahnlinien sind höchst wünschenswerte, wenn nicht gar notwendige Er- gänzungsstreckcn für die deutsche Schantung- nun als einen vollgültigen Ausgleich für die anderen zahlreichen Eisenbahnkonz sfionen an sehen zu wollen, die im letzten Jahr in China an Angehörige anderer Jndujtrievölter erteilt wor- >en srnd. Denn in der Hauptsache handelt es ich bei unseren beiden Strecken um Baurcchte, >ie bereits im K i a u t s ch a u - V e r t r a g c vom Mär^ 1898 festgelegt worden sind; allcrd.ngs ist die Schantefu-Linie damals nur bis zur Grenze von Schantung, also etwa in halber Länge im Vertrage aufg.führt worden, aber zugleich wurde in Aussicht gestellt, das; ihr Anschluß an eine von China selbst zu bauende Linie in Erwägung gezogen werden würde. In späteren Fest etzungen wurde der Bau der Limen außer der Tstng.au- Tsianfn-Strecke China mit der Verpflichtung über lassen, die sämtlichen Bahnen bis zum 1. Januar 1914 betriebsfertig zu stellen; im Unterlassungs fälle wurde Deutschland berechtigt, seinerseits den Ban auszufnhren. Tatsächlich ist dieser Eventualsass eingetreten; Deutschland Hal aber, wie das jetzige Abkom men zeigt, von seinem Rechte des eigenen Bahn baues keinen Gebrauch gemacht. Tenn die Bah nen werden nach dem, was bis jetzt bekannt geworden ist, als chinesische Staats bahnen gebaut. Weshalb man unserseits dieses Zugeständnis gemacht hat, ob deshalb, weil kein deutsches Kapital für den Bau auf eigenes Ki- siko zu finden war, oder ob aus dem Grunde, das; die deutsche Regierung der chinesischen ein besonderes Entgegenkommen zeigen wollte, mag dahingestellt bleiben. Ob aber die Bahnen an gesichts ihrer hohen Bedeutung für den Auf schwung Tsingtaus, und für die deutschen Inter essen in Nord-Chma überhaupt, nicht bester in deutschen Händen wären? Tie Entfernung der deutsch-sprechenden Beamten von der auch ernst von Deutschen gebauten Tienlsin—PukamStrecke läßt doch tief genug blicken. Und die Festsetzung, daß der deutsche Chefingenieur so lange in chinesischen Diensten bleiben soll, wie die An leihe läuft, sowie die in Aussicht gestellten Tarifvcrcinbarungen zwischen der Schantung bahn und den von ihr berührten Staatsbahnen können doch nicht annähernd die Sicherheit für die deutschfreundliche Leitung dieser Linien bie ten, die ihr deutscher Besitz gegeben hätte. Hiernach kann der Beurteilung des neuen Abkommens als eines „starken Erfo.ges" Deutschlands, die es in der Presse zum Teil ge funden hat, nicht bcigestimmt werden, wenn auch anderseits gern zugegeben werden soll, das; es erfrenlich ist, daß der so lange schwebende Aus bauplan der alten Konzessionen nun endlich über haupt einmal in die Tat umgcsetzt werden und ISS. Jahrgang flnzelgenprels,: »vaouelvart»ro pf„ «»Namen I.ro M., Zamttlea» ».Nein, stnz«I,»n -i« petttzett« aur20pf.,Snseral» »an VehSr-en im amttlchenLett »I« »» Pf. Seschäfteanzelgen mit plotzvarfckrtft >m Preis» «rkökt. «adatt naH LaNf. »eNagegedühr: Vesomtaufl.SM.-arSaufeaS aueschl.p»tt,«dühr. Mnzelgen-finnakm«: Zahannlagasse«, del silmtN»«n NUal»n -«» letpzlgee Lageblatt»» und alten ftnaoncen-Sepeblttonen de« Sn. und «uel^n-e«. SeschaftssteU«fürVerllnu.dl«pr.vran^endurg: vlrekNonWolterZltegel, »erltn w. >0, MorgarethenslraS« ». Zerusprech.flnschluAr Lllyow s»7l. -- -- 1914.