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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.01.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140115011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-15
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Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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vormerstay, iS. Januar 1Sl4. Leipziger Tageblatt. Nr. LS. Slorgen-Nllssadr. seur s. straße, sowie der Straßen 8 und 4 in L.-Anger- Crottendorf wurden 5700 bewilligt. 70V 000 sür die Eleltrtzilätswerke. DteBewilligung von Berechnungsgewvrn ») 100 000 Dtark und 200 000 -4t zur BeschafsAng von Elektri zitätszählern für Werk Nord und Wert Süd, o) 200 000 für Herstellung von Hausanjchlüs- sen für Wert Süd, und «) 200 000 für Kabel- netzerweiterungen des Elektrizitätswerks Süd erfolgte einstimmig. Mlt der Aogaoe von Gas und Wasser an die Internationale Ausstellung für Buch gewerbe und Graphit zum Preise von 12 Pf. für 1 Kubikmeter (unrer Wegfall eines weiteren Nachlasses) wurde Einoerständius erklärt. Der letzte Punkt der Tagesordnung betraf die Nachdewilltgung von 2000 »tt Berecynungsgeld zu Lasten des Stamm vermögens des Elenrizualswcrts für Lesa-affung einer Warmwasjeranlage u,w. für dle Sama rite r w ach e im GrunLztün Lesitngstratze Nr. 1. Hierzu beantragten der Betriebs- und Ftnanz- ausjchug: ,/>er Vorlage zuzustimmen mit der Maß gabe, daß das Berech-nungsgeld von 3000 <4t zu Lasten des Betriebs bewilligt wird." Der Berichterstatter der Ausschüsse, Staüto. Jahr markt, Borptzender Les Betrieoausschusses, erklärte sich persönlich gegen die von den Ausmassen be schlossene Art der Bowilllgung. Sie verflöge gegen den Grundiatz, Latz die Beträge, die für einen Bau ausgegeben werden, in einer Gesamtsumme enthalten sein sollen. Der Borsitzende des Finanzausschusses, Dizovor- steher Tobias, entgegnete, datz in Liebem Falle die Hochbauoerwaltung erklärt habe, aus den sür den Bau bewilligten -00 000 -4l di« Warmwasseranlage nicht bestreiten zu können. In Anbetracht Les gering fügigen Betrages war es das einfachste, den Betrieb zu belassen. Stoots. Dr. Sonnenkalb trat dafür ein, die Wandbckleidung im Bade mit Glasvliesen zu belegen, wogegen Stadtoaurat Scharenberg bemerkte, datz diese auch nicht billiger seien als glasierte Fliesen. Der Ausschutzantrag wurde schließlich mit 37 gegen 26 Stimmen angenommen. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Letzte Depeschen und Ferrrsprechrnelbrmgen. Landtagsnachrichten. (Von unserer Dresdner Redaktion.) Dresden, 14. Januar. Die konservative Fraktion der Zwei ten Kammer hat unter Führung des Vizepräsi denten Opitz folgende Interpellation ein gebracht: „Welche Schritte gedenkt die Königliche Staats regierung zu tun, um die tiefe Beunruhigung zu be heben, die aus Anlatz der Einführung des Wasser- gesetz es und insbesondere der Durchführung der für Unterhaltung der flietzenden Gewässer erlassenen Bestimmungen bei den Anliegern dieser Gewässer hervorgerufea worden ist." Fristverlängerung für -en Vehrbellrag. (Erg. Drahtbericht unserer Berliner Redaktion.) Berlin, 14. Januar. Von den Abgg. Schiffer- Magoeburg, Dr. Arendt, Dr. Spahn und Graf Westarp ist, unterzeichnet von verschiedenen Ab geordneten aller dieser Fraktionen, folgender schleu niger Antrag eingebracht worden: „Den Reichskanzler zu ersuchen: 1. Die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 8. November 1913 (Ausführungsbestimmungen zum Gesetz über den einmaligen autzerordentlichen Wehr beitrag) alsbald dahin zu ändern, datz die Fri st zur Abgabe der Vermögenserklärung bis Ende Fe bruar er st reckt wird. 2. Unverzüglich und jedenfalls rechtzeitig vor Ab lauf der Frist zur Abgabe der Vermögenserklärung zu Len in der Oeffentliosteit geltend gemachten Zwei felsfragen über den Inhalt Les Gesetzes und der zu ihm erlassenen Ausführungsbestimmungen durch Mit teilung an den Reichstag Stellung zu nehmen." Die Welfen gegen den Reichskanzler. D Berlin, 14. Januar. (Eig. Drahtm.) Die welfischen Abgeordneten des Reichstags übergeben der Presse folgende Er klärung: „Kein Glied des König!. Hauses Braun schweig-Lüneburg hat seinen Anspruch auf Hannover preisgegeben, weder di rekt noch indirekt. Die deutsch-hannoversche Partei nimmt das Recht in Anspruch, diese Tatlache allen Verschleierungsoersuchen gegenüber festzu st el- len. Die deutsch-hannov. Partei weist die Be hauptung des Herrn Ministerpräsidenten, sie rüttele oder deutele an den Worten eines Mit gliedes unseres Fürstenhauses, als eine Lurch nichts begründete Unterstellung zurück. Sie empfängt keine Direktiven von feiten des Hannoverschen Königlichen Hauses. Die ses steht autzerhalb des Parteikampfes. Die deutsch hannoversche Partei hat sich für die Betätigung ihres Parteikampfes niemals auf den Willen Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Braunschweig berufen. Die deutsch-hannov. Partei hat von jeher anerkannt, datz die hohe Stel lung eines deutschen Bundesfürsten es für die Par tei unmöglich macht, sich in der Betätigung ihrer Bestrebungen auf Len Fürsten zu berufen. Die deutsch-hannov. Partei hat sich niemals in staatsfeindlichem Sinne betätigt und sich niemals in unfruchtbarer Opposition der praktischen Mitarbeit entzogen. Wohl aber werden ihre Mit glieder durch di« Maßnahmen der preußischen Re gierung dauernd daran gehrndert. Di« deutsch-hanno^Partei betrachtet sich mit allen ehr lichen Baterlandsfreunden als Hüterin der idealen Güter d«s deutschen Volkes. Angesichts der ausgesprochenen Geringschätzung, di« der Herr Ministerpräsident gegenüber der Macht der Ideal« hegt, erscheint eine erneut« Darlegung unserer Bestrebungen an dieser Stelle nicht geboten. Di« deutsch-hannov. Partei wird nach wie vor, un. beirrt durch wechselnde Meinungen wechselnder Staatsmänner, bauend auf die göttliche Gerechtigkeit pflichtgemäß wet terkämpfen für christliches Recht, deutsche Mon archie, niedersächsische Stammesfreiheit. In diesen hohen und darum als „Träume unpolitischer Kämpfe" vom Herrn Reichskanzler verspotteten Ziele», wissen Sch die «elfischen Abgeordneten eins mit allen rechts- und st amm^s. treuen Volksgenossen. Es folgen die Unterschriften der fünf welfischen Reichstagsabgeordneten. Die neue Interpellation über Zabern und die Nationalliberalen. (Eigener Drahtbericht unserer Berliner Redaktion.) Verli», 14. Januar. Die Nattonallide. ral en durften bei der Beratung der diesmaligen Interpellation über Zabern — bekanntlich liegt eine sozialdemokratische Interpellation seit heute vor — mit einer eigenen Resolution vorgehen, die sich aber inhaltlich mit den Resolutionen der Fort schrittler unk des Zentrums decken wird. Die sozial demokratische Interpellation, die zwar für morgen ordnungsgemäß auf die Tagesordnung gesetzt ist, wird natürlich morgen noch nicht beraten werden. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß das — auch schon mit Rücksicht auf die Verhand lungen im reichsländischen Parlament und die Hier herkunft des Grafen Wedel — erst in der nächsten Woche geschehen wird. Ein preußisches Wachtkommando für Zabern. Berlin, 14. Januar. (Eigener Drahtbe richt.) Wie Ler „Post" aus Straßburg ge- melLet wiro, soll Zabern in den nächsten Tagen ein preußisches Wachtkommando erhalten. Dieses bleibt so lange dort, bis Zabern wieder eine ständige Gar nison erhält Die Rückschlüsse, datz es sich bei Ler Belegung Zaberns mit Wachtkmnmandos nichtprsutzl- scher Truppenteile, dem Kommando des 105. sächsischen Jnianrc''.eregiments und des württembergöchen In fanterieregiments Nr. 126, um einen Preußen boykott handele, sind irrig. Zum Stapcllauf des Schulschiffes „Grofi- herzog Friedrich August". Geestemünde, 14. Januar. Die Teilnehmer am Stapellauf des neuen Schulschiffes trafen heute nach mittag im Sonderzua von Bremen hier ein und unternahmen zunächst einen Rundgang durch die Werkstätten der Werft v. Tecklenborg. Sodann be gaben sie sich zu dem auf der Helling liegenden Schulschiff. Die anwesenden Fürstlichkeiten und die Vertreter der Städte usw. bestiegen sodann die Tauf kanzel, von wo Bürgermeister Stadtländer- Bremen die Taufrede hielt, die mit einem Hoch auf den Großherzog von Oldenburg schloß. Der Bürgermeister taufte das Schiff auf den Namen „Großherzog Friedrich August". Der Stapellauf ging glücklich vonstatten. Die Teil nehmer begaben sich nach der Feier nach Bremer haven zurück und folgten einer Einladung des Nord deutschen Lloyd auf den Dampfer „George Wa shington". Geestemünde, 14. Januar. In seiner Taufr « de zum Stapellauf Les neuen deutschen Schulschifts „Großherzog Friedrich August" führte Bürgermeister Stadtländer aus, alle seien überzeugt, daß das Werk dem mächtig vorwärts strebenden deutschen Schiffsbau Ehre machen werde. Redner gedachte sodann des Begründers und un ermüdlichen Förderers des Deutschen Schulschiff vereins, Les Großherzogs Friedrich August von Olden burg, und der lebhaften Anteilnahme und Anerken nung des Kaisers. Er wünschte dem neuen Schul schiff glückliche Fahrt und treue Arbeit zum Besten von Deutschlands Zukunft auf dem Wasser. Bremerhaven, 14. Januar. Bei dem heutigen Festmahl an Bord des Loyddampfers „George Washington" gedachte der Großherzog von Oldenburg in markigen Worten des Kaisers als des Schirmherrn des deutschen Seewesens. Im Namen des Norddeutschen Lloyd begrüßte Präsident Achil - les die Gäste und gedachte der hohen Bedeutung Les Deutschen Schulschiftoereins für die Schiffahrt. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß der Deutsche Schul'chisfverein sich auch fernerhin in seinen Leistun gen erweitern und allezeit einen glücklichen Kurs steuern möge. Der Großherzog von Oldenburg feierte den Norddeutschen Lloyd, Direktor Heineken ge dachte der Vertreter der deutschen Bundesstaaten. Ueberreichrmk der Antwortnote des Dreibunds. London, 14. Januar. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Die Antwort des Dreibundes auf den britischen Vorschlag betr. die Aegäischen In seln wurde heute abend im Auswärtigen Amt über reicht. Die Noten find ihrem Charakter nach identisch. In Abwesenheit Sir Edward Greys wurden sie von dem italienischen Botschafter Marquis Jmperiati, dem österreichisch-ungarischen Le-ga- tionsrat Graf zu Trautmannsdorf und dem zweiten Sekretär der deutschen Botschaft Dr. von Schubert dem Unterstaatssekretär Sir Arthur Nicolson übergeben. Die Herren suchten das Auswärtige Amt nicht gemeinsam auf. Sie erschie nen einzeln und zu verschiedener Zeit. Dem Ver nehmen nach enthält die kurzgefaßte Note wenig, was nicht schon seit einiger Zeit vorausgesagt wor den ist. venizelo» reist am Donnerstag nach London. (Eigener Drahtbericht unseres ^-Mitarbeiters.) Paris, 14. Januar. Der griechische Minister präsident Venizelos hat seine für heute geplante Abreise nach England um 24 Stunden verschoben und wird erst morgen Donnerstag nachmittag 4 Uhr nach London abreisen. Mor-anjchlag auf -en General Scherls pasiha. Pari», 14. Januar. Heute vormittag ist in der Wohnung des Führers der radikalen türkischen Partei, Generals Schertf Pascha, des ehemaligen tür kischen Gesandten in Stockholm, ein Mord anschlag auf diesen verübt worden. Ein junger Mensch erschien daselbst und verlangte dringend, von Scherif Pascha empfangen zu werden. Der Kammer diener des Generals verweigerte dies, worauf der junge Mann einen Revolver auf ihn abfeuerte und lhn verwundete. Infolge de» Knalles eilte der Schwiegersohn Scherif Paschas, Salil, herbei und tötete den Angreifer, dessen Identität bisher nicht festgestellt werden konnte, durch einen Revolver schuß. Es handelt sich allem Anschein nach um ein politische» Attentat. Scherif Pascha gibt hier seit einigen Jahren eine Zeitschrift unter dem Titel „Mescher-u-Tietts" heraus, in der da, jung» türkisch« Komitee für Einheit und Fortschritt auf» heftigste befehdet wurde. Scherif Pascha ist übrigen, vor Jahresfrist von der jungtürkischen Negierung in contumaciam zum Tode verurteilt worden. Weiter liegen noch folgende Drahtmcldnngen vor: V«ri». 14. Januar. Der Urheber des Mord- anschlaas im Hause Scherif Pascha« schetnt der wohlhabendere« Klall« dar TLrke« aa- -ugebören. Er war mit Mei Revolvern und eine« Dolch bewaffnet. Scherif Pascha erzählt, al, der An greifer dem Diener Ismael Hakki mehrere Kugeln in die Brust geschossen hatte, versuchte dieser zu schießen, aber vergeblich. Als Scheriss Schwiegersohn Salih dazukam, schoß der Angreifer auf ihn, verfehlte aber. Salih versuchte, mit dem Revolver Hakkis zu schießen, der jedoch versagte. Er eilt« darauf fort, um einen andern Revolver zu holen. Inzwischen kam Scherif» Frau dazu, die dem Angreifer mit der Faust ins Ge sicht schlug. Dann kam Salih zurück und schoßdem Angreifer ein« Kugel durch den Kops, so daß der Tod sofort eintrat. Paris, 14. Januar. Scherif Pascha erklärte einem Berichterstatter, es handle sich bei dem auf ihn verübten Anschlag um ein rein politische» Verbrechen, und er sei überzeugt, daß der An schlag von der türkischen Regierung an gestiftet worden sei. Er glaube, datz der Anstifter des Attentats der gegenwärtig« GroßwesirSaid Halim sei, der leibliche Bruder seiner Gattim der Prinzessin Emineh von Aegypten. Außer dem Kam merdiener, der lebensgefährlich verwundet wurde, er- litt auch der Chauffeur des Generals eine Verletzung, die aber nicht von einer Schußwunde Herzuruhren scheint. Schadenfeuer. (Eigener Drahtbericht unseres b.-Mit arbeiters.) Hohenstein-Ernstthal, 14. Januar. Im Lager raum der Chemischen Bleicherei Hüttenprund brach heute abend in der siebenten Stunde ein Schaden feuer aus, das mit unheimlicher Schnelligkeit um sich griff und sämtliche Vorräte an Wolle, Baumwolle und Watte vernichtete. Die am Brandherd erschienenen Feuerwehren mußten sich lediglich darauf beschränken, das Hauptgebäude zu schützen. Die Brandursache ist wahrscheinlich Selbst entzündung. Obwohl versichert ist, erleidet die Firma Gebrüder Meißner einen beträchtlichen Schaden. Drei Kinder erstickt. (Eigener Drahtbericht unsere, V.-Mit arbeiters.) Magdeburg, 14. Januar. Die Frau des Arbeiters Kleeblatt hatte heute nach ihrem Manne die Wohnung verlaßen, um Besorgungen zu machen, und ließ während dieser Zeit ihre drei Kinder im Alter von 5 und 3 Jahren bzw. 3 Monaten allein in d«r Wohnung zurück. Während der Abwesenheit der Mutter entzündete sich das zum Trocknen hinter den geheizten Ofen gelegte Brennholz und ent wickelte einen derartigen Qualm, daß alle drei Kinder erstickten und die Mutter bei ihrer Wiederkehr nur noch die Leichen der drei Kleinen nor- fand. Die angestrengten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Großfeuer. (Eigener Drahtbericht unseres ».-Mit arbeiters.) Efchwege, 14. Januar. Durch ein Großfeuer wurde in der vergangenen Nacht die Eschweger Peitschen- fabrrk Levi vollständig eingeäschert. Sämtliche Lagervorräte und Maschinen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Aufsehenerregende Flucht. (Eigener Drahtbericht unseres m. -Mit arbeiters.) Kassel, 14. Januar. Großes Aufsehen in der hiesigen Geschäftswelt erregt die Flucht des Waren agenten Vöckert, einer stadtbekannten Persönlich keit. Die Staatsanwaltschaft, die sich bereits der Angelegenheit angenommen hat, erließ einen Steck brief hmter Böckeri wegen wucherischer Verfehlungen. von einem Bullen aufgespießt. (Eigener Drahtbericht unseres H.-Mit arbeiters.) Kassel, 14. Januar. Auf der Staatsdomäne Waldeck wurde heute der Hofmeister Thiele von einem wildgewordenen Bullen aufgespießt. Thiele wurde sofort getötet. Beim Schlittschuhlaufen ertrunken. Merl (Mosel), 14. Januar. Beim Eisläufen brachen gestern fünf Schulknaben ein. Ein Winzer rettete vier derselben, darunter sein eigenes Kind; das fünfte Kind konnte nur als Leiche ge borgen werden. Ausbruch oo» Strafgefangenen. Saigou, 14. Januar. Mehrere zu Gefängnis strafen verurteilte Verbrecher versuchten aus der Strafanstalt Pao Peu auszubrechen. Die Polizisten, die die Verfolgung aufnahmen, machten von ihren Waffen Gebrauch und erschossen drei Ver brecher, während zwei andere schwer verletzt wurden. Sämtliche Einwohner Kagojchkmas getötet. Tokio, 14. Januar. Der Kapitän de, japa nischen Kreuzers „Tohn e" meldet drahtlos, daß in Kagoschima niemand am Leben ge blieben sei. Ei» Schiff, das nach dem erste» Ausbruch de» Vulkan, 307 Flüchtlinge an Bord nah«, soll während des zweite» Ausbruches g r - funke« sei«. Nagasaki, 14. Januar. Rach drahtlos über mitteltem Bericht «ine» Kriegsschisse, ist die Stadt Kagoschima IS Fuß hoch mit Asch« bedeckt. 888 Häuser sind eingestürzt. Die Insel Sakura, schim» ist dem verderbe« preisgegeben. Sie ist i» Rauchwollen gehüllt, durch di« Flammen- garben zucke». Tokio, 14. Januar. Der Vulkan Sakuraschima ist teilweise in sich zusammengestürzt. Die Ausbrüche des Vulkans beginnen nachzulassen. Zum Untergang des Dampfers „Cobequid". Yarmouth (Reuschottland), 14. Januar. Der Dampfer „Cobequid" wurde auf Trinity auf den Trtnttyer Klippen gesichtet. Als der Nebel sich lichtete, wurde bemerkt, daß der größere Teil des Schiffsrumpfes über da» Wasser hi nausragte. Sturzwellen überfluten den Dampfer, so daß Teil» der Schiffsladung an Land getrieben werden. Man nimmt an, daß die Passa gier« sich am Leben befinden. St. Job« (Neu-Vrauaschweig), 14. Januar Der hi« im Hafen liegende Dampfer „Royal George" fing von dem gestrandeten Dampfer „Cobequid" den drahtlosen Hilferuf 2-O-S. (Save our Soul») auf. Daraus geht hervor, daß sich das Schiff zu dieser Zeit noch über Wall« befand. All« Anstrengungen, die Lage de» Schifft» sestzuftellen, wäre» bisher ver geben». Letzte Lokalnachrichte» L.-T.-Ma»traball. ,Za da» weist du ia wohl schon", daß das Zentral« Theater-Maskenball heißt. Also gestern abend ging', los, und der Karneval begann mit dem glänzende», wundervollen Maskenball im Zentral. Da rollten die Autos und Droschken und Equipagen bald nach 8 Uhr schon in d« Bossstraße vor, und iLnea ent- stiegen schöne Frauen und Mägdelein und elegante Herren im Frack und Smoking. Hei, und erst oben in den Festräumen. Das flutete durcheinander, «in farbenprächtig berückendes Bild. Ein« entzückende, Stimmung machende Dekoration hatte die bekannte Firma Stetefeld Nachf. dem F«stsaal gegeben. Duftige Schleier und bunte Bänder bildeten einen prachtvollen Abschluß nach oben, farbenfreudige gelb« Velarien umzogen die Brüstung der Galerie. „Stim mung, Stimmung", darauf war die Dekoration ge stimmt, und schnell teilte sie sich dem bunten und ele ganten Gewimmel der Masken mit. Das flutete hi» und her. das wirbelte im Walzertakt zu den Klangen des Willy-Wolf-Orchesters. Man erkannte unter dieser oder jener Maske diese oder jene Be kannte. bandelte neue Bekanntschaften an, frischte alte auf. Pünktlich um ZH11 Uhr ging » dann in» festlich beleuchtete Theater. Jetzt muß ich der Festleitung und der Direktion des Zentraltheaters ein ehrlich ge meintes uneingeschränktes Lob aussprechen: die Auf führungen zeigten «in glänzendes, unübertreffliches Programm. Nach dem einleitenden Walzer folgten moderne Ballett- und Tanzaufführun-- gen, ausgeführt vom Solopersonal und Corps de Ballet des StaLttheaters, arrangiert von der Ballett meisterin Frl. Emma Grondona. Mit Offen- bachscher Musik ging's los, unter dem nur wenig ge lüsteten Vorhang strampelten die niedlichen Beinchen. Ein sehr graziöser „Champagner-Walzer", von 2 Herren und 2 Damen getanzt, dann eine ent zückende „Baby-Quadrille" von 5 Paaren (als Buben und kleine Mädchen), dann ein sehr elegantes Potpourri, in dem wir vollendet eine klaxixe boesilienne, einen Tango und einen One strp sahen. Nun wirbelte auf der mit japanischen Lam pions dezent erleuchteten Bühne alles durcheinander, was bisher einzeln getanzt hatte, als Finale. Stür mischer Beifall belohnte jede Nummer. Mit Span nung erwartet und mit freudigen Beifallskundgebun gen empfangen erschienen, scharmant und lustig wie stets, Therese Miet und Rudi Gfaller, unsere Operettenlieblinge, mit selbstgedichteten und ausge dachten Tanzduetten. Da sahen und hörten wir erst, „Wie es in Schönes«!V so üblich ist", und mit reizender Drolerie bewies uns dos beliebte Ehe paar darauf, daß „die Männer alle Verbrecher sind, aber lieb doch sind". Blumensträuße, Lorbeerkränze und Blumenkörbe brachten den beiden Gatten, wie vorher Fvl. Grondona, den Dank zum Ausdruck. An- schließend erfolgte die Prämiierung der sechs schönsten Damen-masken. Die Reihenfolge der Schönen, Preis gekrönten war folgende: 1. Spanische Tänzerin (Bril. lantting), 2. Operette (goldene Kette), 3. Pierette (Kollier), 4. Farmermädchen (Reisenecessaire), 5. Ro koko (Opernglas), K. Rdsenkavalier (Handtasche). Rudi Gfaller verteilte die Preift mit launigen Watten. Dann strömte wieder alles in die Festräume, und hier ging es jetzt lustig und fidel zu. „Stimmung, Stimmung" allüberall, das war die Devise, unter der die Nacht stand. Tolles Leben leitete so die Masken-Saison in Leipzig ein. Wann kamst du nach Hause, meine schöne Maske? Leugn« nicht, ich weiß alles! Die Straßenbahn fuhr schon lange. Rocht tatest du! Das Leben ist so kurz v. S. Letzte Sportnachrichten vom Wettkampfausjchuß -er Glpmpljchen Spiele. (Eigener Draht bericht unserer r.-Mit arbeiters.) Berlin, 14. Januar. In der heutigen Sitzung des Wettkampfausschusfes für Olympische Spiele nahm das Hauptinteresse die Erörterung über die Olym pischen Spiele in Malmö in Anspruch. Durchweg war die Stimmung für die Beteiligung günstig; nur zwei Sportzweige mochten von einer Teilnahme aus praktischen Gründen absehen, der Ruderver band, weil er angesichts des bevorstehenden Kampfes um die Europameisterschaft in der Be schickung der Spiele in Malmö nur eine Unter brechung des Trainings erblicken muß. Desgleichen muffte eine Beteiligung am Militärschießen versagt werden, da gerade um diese Zeit Offiziere und Mannschaften unabkömmlich sind. Ein« Unter stützung durch das Reichsamt des Innern, das eine Beschickung lebhaft begrüßen würde, sowie von feiten des Vorstandes ist in Aussicht gestellt, desgleichen sind ermäßigte Preise für Fahr- und Wohngelegew heilen in Malmö vorgesehen. Flug Kairo—Alexandria. Kairo, 14. Januar. Der Flieger Bonnier ist mit Passagieren um 3 Uhr in Kairo aufgestiegen und um 5,20 Ühr in Alexandria gelandet. Slelchsucht unö Slutarmnt verschwia-en sobald Sie zur Förderung IhrerBlut- bildung täglich morgen» und abend« den weit und breit bekannten, tau sendfach ärztlicherseits empfohlenen Kasseler Yafer-Kakao trinken. Nur echt in blauen Karton« für l Mark — niemals losest »4463 HW- Unsere gestrige Abendausgabe umfaßt 8 Seiten, die vorliegend« Morge«»»«mer 18 Seite», zusammen 2« Sette«. Sauptschriftleiter: Lr. Beruh. WeheoSereer. Berantnwrtliche Schriftleiter: für Politik Br. Ar»« GRothor; für di« vand«l«»eit»n, W«lttz«r GchimSter: für Leipziger und sächsisch« Angelegenheiten Wiltz. ». Buttlar. sür «unft und Wisse», schalt Lr. KrtetzrNH ««»recht i. «.: für «»fit «»er» »e»»itz: ^port und Spiel «tfrr» Perl»; Gericht P. -»«riet»: für die Reis«.. Bäder- und BerkhrSreituna Ludwi« Metzer. — aür den Anzeigenteil O«t«r. B«ls«r. «rrlag: LeiP»terr r»««Slatt, Gesellschaft »u beschränkter bafiun«. Druck: Mcher ch «rsit»
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