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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-02
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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Sonnttt-, 2. IvA lSll.erlmlser Tayrvlatt. M. lSl. l0S. Jaliryrmy. schon de» öfteren benützte Fabel ist kümmerlich genug: der Studio Vfannenschmidt macht auf die Erbschaft des Onkels hin Schulden und führt zu Heidelberg ein fürstlich Leden. Die Testamentseröffnung belehrt rhn aber, daß er erst nach zehn Jahren Universalerbe wird, nach Erbringung des Nachweise», tauiend Taler ährliches Einkommen zu versteuern. Zusammen mit einem Busenfreund Matsch versucht er nun mancher» ei, ausgenommen zu arbeiten. Beide eröffnen eine Kneipe, gründen ein Konservatorium und werden regelmäßig ausgepfändet. Schließlich trennen sie sich Matsch gewinnt als Volksanwalt reichlichen Unter» halt, und Pfannenschmidt kommt nach Jahren innerer Einkehr und rüstiger Arbeit als gemachter Mann zurück. Die Posse spielt in der Biedermeierzeit und die Verfasser haben durch oft sehr alberne Anachro nismen leichtes Spiel. Die mehrmalige Aenderung der Lebensoerhältnisse und des Milieus ihrer „Helden" hätte immerhin Gelegenheit geboten, etwas Witziges und Gelungenes zustande zu bringen. So aber zieht sich die Posse langweilig hin durch eine wahre Wildnis von Kalauern, Wortspielen, faden Situationswitzen und Tanzcouplets. Der ur» wüchsige, echte Humor fehlt an allen Ecken und Enden. Durchaus verunglückt infolge Mangels geistreicher Satire ist der Angriff auf die Operette mit dem Ver such, an Schillers „Kabale und Liebe" die Fabrik«» tion einer solchen drastisch vorzuführen. Und welch Vergnügen sonderer Art wäre es gewesen, mit anzu sehen, wie etwa die Posse ihre so mißratene „große Schwester", eben die Operette, lächerlich macht und an den Pranger stellt! Aber wie gesagt, beide Text schreiber versaaen hier durchaus. Wenn die Posse gestern dem nicht allzu zahlreich erschienenen Publikum gefiel, so hatte hieran nur die treffliche Aufführung schuld. Nicht die Musik. Denn wirklich, zwei Männer sdiesenfalls R. Bernauer und B. Zepler) gehörten dazu, um solch ein Konglomerat von Studentenliedern und Flickstücken aus Opern und Operetten anzufertigen. Als Darsteller zeichnete sich — als Gast im Gastspiele — H. Waßmann vom Deutschen Theater in Berlin vornehmlich aus. Sein verkommener Studio Matsch, der es schließlich doch noch zum Volksanwalt bringt, war eine köstliche, lebensprühende Figur. Ihm sekundierte aufs Ivbens- i"^"tte A Haase als Universalerbe Pfannen- fchmrot. Als gute Gyargenzpieler zergten pa> H. Osterfeld und M. Dupont, zwei groteske Erbschleicher, denen sich C. Heinrichs x-mal ver kleideter Spion Maroni und S. Philippis ver lumpter Opernstatist und Schreiber anschlossen. Einen recht schüchternen schauspielerischen Versuch unter nahm K. Z e ck e n d o r f f in der Rolle der Vorsehung spielenden reich gewordenen Nichte, und als fesche Kellnerin und spätere resolute Anwaltsgattin fand V. Müller Beifall. Der Nichtigkeit der Posse wurde die anspruchslose dekorative Umkleidung ganz gerecht. Die Haupthandlung spielt in der deutschen Kapitale, und der scharf geprägte Berliner Jargon half manches in dem äußerst flott geführten Dialog noch unterstreichen und pointieren. s. s. Letzte Lokal- Nachrichten. Leipzig, 2. Juli. * Obcrjustizrat Otto Schwerdseger s. Gestern nachmittag verschied im Alter von 78 Jahren der Oberamtsrichter a. D., Oberjustizrat Otto Schwerdseger. Um den Toten klagt mit den Angehörigen der Schiller-Verein um ein treues Mit glied. dessen Arbeitskraft dem Verein lange Jahre gehörte. Nach Wilhelm Henzens Tode wnbde Ober- justnrat Schwerdseger, der schon viele Jahre dem Vorstände angebörte, am 14. Januar 1908 zum Vor sitzenden des Schiller-Vereins gewählt. Zur Ge sundung unseres ganzen Volkslebens die Ideale Schillers wieder leuchten zu lasten, war sein edelstes Streben. So ist es kein Wunder, daß unter seiner rübriaen Führung der Verein in einem Jahre seine Mitqliederzabl um über einundeinhalb Hundert er höhte. Des Dahingeschiedenen Verdienst ist es. einen umfangreichen Katalog der wertvollen Schiller bibliothek im Schillerhäuschen ausgestellt zu haben, der sich auf alle den Schillcrkultus berührenden lite- raristben Erzeugnisse erstreckt. Einen Lieblings gedanken konnte der Verblichene leider nicht ver wirklicht sehen. das Erstehen eines würdigen Sck-iller-Dcnkmals in Leipzig. Alter und Kränk lichkeit zwangen den verdienstvollen Mann schon nach kurzer Frist, im Jahre 191 ll, den Vorsitz nioderzu- leaen. Im politischen Leben ist Oberjustizrat Schwerdseger bekannt geworden durch seine frühere Tlstiakeit als langjähriger Vorsitzender des Konser vativen Vereins. — Die Beerdigung, deren genaue Zeit noch bekanntgegcbcn wird, findet am Dienstaq. den i. Juli, von der Kapelle des Johannisfriedhofs aus statt. Jubelfeier des Vereins Sportplatz. Einen impo sante,. o>-u»ouuuels oerannaltete der Verein Sport platz gestern abend im Großen Festsaal des Zenrral- lheaiers aus Anlaß seines zwanzigjährigen Äe st ehe ns. Dicht gefüllt waren die langen Tafeln init den geladenen Gästen. An der Ehren tafel saßen u. a. als Vertreter der Stadt Bürger meister Roth und Stadtrat Lampe: für die Uni versität war Professor Rentorff, für den Verein für Luftschiffahrt Hauptmann Härtel erschienen. Ter Abend war ausgesüllt mit einem großen Konzert der Kapelle des 106. Infanterieregiments unter Musikdirektor Matthey, ferner wirkten mit Fräu lein Else Keßler, Opernsängerin am Krefelder Stadttheater, weiter der Kunstmeisterfahrer A. Müller, sowie Turnerinnen und Turner der Turngemeinde Leipzig. Die offizielle -Festansprache hielt der Vorsitzende des Vereins, Herr Dr. Iaeger, der einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Ver eins warf und dann der Universität Leipzig für ihr Interesse am Sport, sowie den Behörden für die tat kräftige Unterstützung des Vereins herzlich dankte. Er begrüßte den Bürgermeister Roth und Stadtrat Lampe und ließ seine Ansprache ausklingen mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Kaiser Wilhelm ll. Im Namen aller Ehrengäste dankte Professor Rentorff, der das Interesse an der Uni versität am Sport betonte. Führer solle sie schaffen für das deutsche Volk, aber die Fachwissenschaft allein könne dies nicht mehr, Führer seien nötig mit Hellem w»! der Sport wäre geeignet, die Neu- rafthenik der Studenten und besonders der Exami» n niten zu beseitigen. Er bringe Stab! ins Blut und Sprungfedern an die Muskeln. Sein Hoch galt dem jubilierenden Verein. Ferner sprachen Obersekretär Gläiel im Namen des 21. Gaues des Deutschen Radfahrerbundes. Der Verein Leipziger Sportplatz ernannte Herrn Simon als Mitbegründer des Vereins zum Ehrenmitglied. * 28. Mitteldeutsche» Vundevschieße« Leipzig. Als zwanglose gesellige Einleitung für das in den Tagen vom 2. b i s 9. I u l i in unfern Mauern abzu haltende 26. Mitteldeutsche Bundesschießen durfte der vegrüßungskommer» gelten, der gestern abend eine Anzahl fremder Schützen mit den Mit gliedern der Leipziger Schützengesellschaft im „Reichshof", Thomasrtng 4, auf einige Stunden zusammenführte. Das Konzert bestritt die Kapelle Gustav Turth. Letzte vepelchen «mü Lernlprechmelürmgen. Die Rückkehr des Kronprinzenpaares. Potsdam, 1. Juli. (Eia^ Drahtmeld.) Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind von den Krönungsfeierlichkeilen in London heute in Potsdam eingetroffen. Eine offiziöse Stimme zur preußischen Wahlrechts, frage. Berlin, 1. Juli. (Eig. Drahtmeldung.) Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt in ihrem Rückblick zu der Verhandlung über den freisinnig-sozial- demokratischen Antrag wegen des Wahlrechts: „Auch wenn dieser Antrag nach dem Wunsche der An tragsteller bereits zu Beginn der Session zur Ver handlung gekommen wäre, bezweifeln wir, daß er die erhoffte Aktion der Regierung zur Folge gehabt hätte, denn in den Voraussetzungen für das Gelingen einer solchen Aktion hat sich seit dem Scheitern der früheren Reformversuche nichts geändert. Ein sachlicher Erfolg war von dem Antrag nicht zu erwarten. Durch die Abstimmungen wurde wieder nur nach der nega tiven Seite festgestellt, daß die Abgrenzung der Wahlkreise nach der Bevölkerungszahl und die Ueber- traaung des Reichstagswahlrechts und dabei inson derheit die Einführung des gleichen Wahlrechts von der Mehrheit des Abgeordnetenhauses abgelehnt wer den. Verschiedentlich ist eine Aufklärung darüber ver mißt worden, ob und inwiefern sich die Stellung der Regierung zum preußischen Wahlrecht durch ihre Stel lung zur elsaß-lothringischen Verfas sungsreform verändert habe. Die Antwort hierauf hat der Reichskanzler bereits im Reichstag bei der Einführung der reichsländischen Verfassungs gesetze gegeben. Der Reichskanzler hat damals ausgeführt, daß die Ordnung des Wahlrechts in einem Bundesstaat oder dem Neichsland völlig u n v e r b i n d l i ch ist für die Gestaltung des preußi schen Wahlrechts. Die türkische Studicnkommission in Bremen. Bremen, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.s Die türkische Studienkommission traf um 19 Uhr 30 Min. morgens hier ein und besichtigte die Werft der Aktien gesellschaft „Weser" und darauf die „Nord deutsche Hütte". Um 2 Uhr fand Empfang durch den Senat in der Ruhmeshalle statt, worauf ein Frühstück im Ratskeller folgte. Am Nachmittag wurden die Anlagen des Freihandelshafens und der Norddeutschen Maschinen- und Armaturenfabrik besichtigt. Frankreich und die spanischen Operationen in Marokko. Paris, 1. Juli. (Meldung der „Agence Haoas".) Nach einer Mitteilung aus Madrid fragte die französische Negierung bei der spanischen Regierung an wegen der Gerüchte von einem Vor - Marsche der Spanier auf dem linken Ufer des Lukkas und der der spanischen Regierung unterlegten Absicht, einen Streifzug auf Wezzan zu unternehmen. Die spanische Regierung antwortete, sic wisse nichts von einer Bestätigung der Gerüchte und gab dem Major Silvestre formelle Instruktionen, nicht über das linke Ufer des Lukkos hinaus,zuaehen. Es liege keineswegs in ihrer Absicht, einen Marsch auf Wezzan ausführen zu lasten. Italienisches Erünbuch über Marokko. zM Rom, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) In der Kammer wurde heute ein Grünbuch über Marokko verteilt. Das Grünbuch enthält 464 diplomatische Schriftstücke und umfaßt die Zeit von 27. Oktober 1905 (Einberufung der Algcciraskonferenz) bis zum 20. Juli 1910. Die letzten Dokumente beziehen sich auf die Erneuerung der Konvention über die Leitung der Waffenfabrik in Fez durch die italienische Mission und die Liquidation für die Entschädigungen in der Casablanca-Angelegenheit. Die ungarische» Staatseisenbahnen. sH Pest, 1. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Laut Ausweis der Staatskassen betrugen die Staatsein nahmen im ersten Quartal 1911 382 228 355 Kronen gegenüber 330 365 807 im Vorjahre, die Ausgaben 439 724 743 Kronen gegen 390 159 580 im Vorjahre. Oer Seelemeltreik. London, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) In Liverpool hat sich der Ausstand insofern ver schärft, als die Schleppermannschaften teilweise den Dienst verweigern. In New castle ist der Getreidehandel beinahe lahmgelegt worden. Ausländischer Weizen ist um 3 bis 6 Pence, englischer um einen Schilling gestiegen. Mehl ist knapp und ebenfalls teurer. O London, 1. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Trotz der bösen Vorgänge in Hüll besteht gewisse Aus sicht auf eine gütliche Beilegung des See mannsstreiks. Die Reeder haben meist nichts mehr gegen ein« vernünftige Erhöhung der Löhne einzuwenden. Man hört, daß die Londoner Reeder den Standpunkt vertreten, daß der Zwist längst bei gelegt worden, wäre die Lohnfrage nicht mit der Drohuna eines internationalen Streiks verquickt wor den. Auch in Londoner Seemannstreisen herrscht versöhnliche Stimmung, was hoffentlich auch auf die Provinz abfärben wird. Rotterdam, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Alle Schiffe, die heute von hier abgehen sollten, sind zur bestimmten Stunde expediert worden. Auf verschie denen Dampfern wurde nur ein Teil der Besatzung neu eingestellt. Dimitrije Marinkovitsch f. Belgrad. 1. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Der ehemalige Senatspräsident und frühere Minister Dimitrije Marinkovitsch ist gestern gestorben. * Liebesdrama. ZO? Berlin. 1. Juli. (Prio.-Tel.) Heute mittag 2 Uhr erschoß die Zahnärztin Geale witsch in einer Speisewtrtschaft in der Rosentaler Straße ihren Bräutigam Kiesselew. Deutscher Rundflug. VI7 Köln, 1. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Der Flieger Hoffmann ist beule abend, als sich das Wetter gebessert batte, 6 Uhr 30 zum Fernfluq nach Dortmund aufgestiegen. Er mußte jedoch 5 Ki lometer vor Dortmund bei Blackenhort wegen Benzinmangels eine Zwischenlandung vor nehmen. Das Urteil im Frankfurter Falschspielerprozeß. Kt. Frankfurt, 1. Juli. (Prioattelegramm.) Die hiesige Strafkammer verurteilte heute in später Abendstunde Len ehemaligen Leutnant Frei Herrn von Schenk zu Schweinsberg wegen ge lverbsmäßigen Glücksspiels zu2JahrenEesäng- n i s und 6000 -tt Geldstrafe und 5 Jahren Ehren- rcchtsverlust. Der Mitangeklagte Agent Dibolth wurde ebenfalls wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels zu einem Jahre Gefängnis, 600 Geld strafe und 5 Jahren Ehhrenrechtsverlust verurteilt. Erfolge deutscher Leichtathleten in London. I London, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Bei den englischen Leichtathletikmeisterschaften, die heute in London zum Austrag kamen, schnitten die deutschen Teilnehmer nach den bisher vorliegenden Resultaten sehr gut ab. Im 100 - Pards - Rennen unterlag zwar Rau-Berlin, doch gewann Müller-Berlin das 2 - Meil e n -Gehen überlegen, wurde allerdings distanziert und auf den zweiten Platz verwiesen. Der Kieler Pasemann wurde Zweiter im Weit» springen mit Anlauf. Es gelang ihm, 6,985 Meter zu springen. Schwerer Bauunfall. O Kiew, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Hier stürzte ein fünfstöckiger Neubau ein. Eine große Anzahl Bauarbeiter wurde verschüttet. Bis jetzt wurden 25 wieder zutage gefördert, davon waren vier tot und zehn schwer verletzt. Die Rettungs arbeiten dauern fort. Die Beschlagnahme der Solinger Stahlwaren. 8t. New Pork, 1. Juli. (Priv.-Tel.) Die deutsch« Regierung fragte in Washington bei der Regierung wegen der Beschlagnahme der Solinger Messerwaren durch die New Porter Staatsbehörde an. Die ameri kanische Negierung antwortete, Latz die deutschen Ex porteure zwei Preistarife hätten, und zwar einen für England und einen zweiten für Amerika. Die Preise für Amerika seien derartig gering ein gesetzt, daß die Zollkasten bedeutenden Schaden er leiden. Gestern wurden neue Beschlagnah mungen vorgenommen. kl) Paris, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der deutsche Botschafter von Schön hat heute dem Mi nister des Aeußern de Seloes die Entsendung des Kanonenbootes „Panther" nach Agadir mitgeteilt. Der Minister hat von dieser Mitteilung Akt ge nommen und weitere Aeußerung bis nach Rück sprache mit seinen Ministerkollegen in Aussicht ge stellt. Die Behauptung eines hiesigen Blattes, de Seloes habe die Antwort unter allem Vorbehalt gemacht und sein Befremden über die Entsendung des Kanonenbootes „Panther" nach Agadir geäußert, ist durchaus unrichtig. Letzte üanüeisnaltzriihten. P Berlin, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Saaten stand in Bayern vom 1. Juli. Das Kgl. Statistische Landesamt in München meldet der Preisberichts stelle des Deutschen Landwirtschaftsrates: Winter getreide ist dünn, zeigt aber gute Körnerbildung. Sommerweizen und Sommerroggen sind gut, Gerste vorzüglich, Hafer etwas zurück. Im Getreide wurde Rostbrand bemerkt. Klee und Luzerne weisen mitt leren Ertrag auf. Die Heuernte ist gut. Kartoffeln und Rüben sind recht zufriedenstellend. Hopfen leidet durch viel Ungeziefer. Die Weinblüte ist nicht sehr günstig. Die Obstaussicht ist mäßig. — Die Be gutachtungsnoten lauten: Winterweizen 2,0 (am i. Juni 2,0), Sommerweizen 2,0 (1.9). Winterspelz 1.9 (1,8), Winterroqgen 2,1 (2,4) Sommerroggen 2,0 (1.9). Gerste 1,7 (1,7), Hafer 2,1 (1,9), Raps 2,4, Kartoffeln 1,7 s2.0), Klee 2.2 (2,3), Luzerne 2,2 (2,3), Bewästerungs- und andere Wiesen 1,8 (1,6), Hopfen 2,4 (1,8). L Pest, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Der amtliche Saatenstandsbericht des Ackerbauministeriums vom 27. Juni schätzt den Ertrag von Mei.zen auf 41,25 und von Roggen auf 12,62 Millionen Doppelzentner. Gerste und Hafer haben sich seit dem letzten Ausweis um 25 Proz gebessert. Der Ertrag kann als gut und gutmittel bezeichnet werden. Mais und Kartoffeln entwickeln sich im Landesdurchschnitt gut X)? Paris, 1. Juli. (Eigene Drahtmeldung.) Die Zeugen des Senators Rcymond hatten eine lange Unterredung mit dem Kriegsminister M e s s i m y. Es ergab sich, daß zu einem Duell keinAnlaß vor liege. Der Zwischenfall ist damit erledigt. H Paris, 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) An der Fondsbörje machte sich große Geschäftsunlust be merkbar. Zu Beginn überwogen Realisationen die Kauflust. Spanische Rente schwächte sich ab. Rus sische Fonds blieben gut behauptet. Russische In dustriewerte zeigten unregelmäßige Haltung. Rio Tinto und Goldminen begegneten geringem Interesse. Bei Schluß waren Parkettwerte schwach. * London, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Die Tendenz der Börse gestaltete sich durchgehends matt, da die Schwäche der heimischen Werte allgemein ver stimmte. Amerikaner stellten sich etwa auf New Parker Parität. In die Bank von England flössen aus Aegypten 100 000 Pfd. St. und aus Frankreich HO Pfund Sterling. * New Pork, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Die Kupserpreiskompanie setzte die Frachttarife er heblich herab. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Der Präsident der Anakonda Copper Mine Company erklärte, daß die Lage des Knpsermarktes eine ent schiedene Besserung erfahren habe. Im Juni seien umfangreiche Käufe getätigt worden, doch hänge die zukünftige Gestaltung des Marktes von der all gemeinen Geschäftslage ab. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Nach den Wochenberichten der Zeitungen ist die Ge schäftslage allgemein ruhig. * Ne« York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Am ASeizenmarkt war der Julitermin etwas Y*» drückt, während die anderen Sichten fest lagen rin Hinblick auf die andauernde Trockenheit und Hitze im Nordwesten und ungünstigen Bericht über die Ernte- 1 «UI I vvrllei s neul vorher 49 SU 41. 95^ NewIortOniar.> 4562 5.2(62 Non. anv West. ML 4.8425 4L4 4.8645 -Nock NSland 52.75 SoulhernPaciNc p 81L7 81.8/ Ä 141.- 1 oeul. § »orhe ciil, s > (SnO 65.- .',48 8.75 6.- 52- Zv.- .1- iiom. non«. 5.- 4.« 109. 45 1)1» 1119 W.92 I.a> 11.50 1L> 4LZ7 Ibt.- 1ZU 5.- 66- 51.- 52.75 4.45 -50 irres 44^45.52 5./0-S.81 Z.8S Pennipivanta Neadiua Stock .«Stand rsrnr» <ro>er wmi.Nr.ello'o ?>ul> September -Sims Str. 2 »exeo >oio Ha ter Sir. 2 cltppeo tolo BauinwoUe wir 1S'/u 15 1525 :4'.-lL 4'^iz^ 4'^5^ 99.- 112.75 Uz- 82.- 50- 14L0 14>8 14L1 18.52 >Z.lv 13.1/ 1Z.14 Ilickb 15'/n 15-15L5 14 Vis 4'»125« 14^.151. Held au -- oo.f.d.letzleDarl. WectN. a. Berlin Wechs. a. Part« rweLlel a.Lond. rage» London gable Lians^erS Sitter Bullion St. Lout« S. 3- Stet. 4"lo Bonv) Soulbern Barn. 4 PPS BV». Atchtion Lov Batliinor« «aanav. Pac. ilheiapeale «Lhtcaao. Mtlw. Lol. Southern D.nvcr isvimn. «Lrte iLommon HrealStorlOvrei ^UtnotSILenlrol Leaigh Ballen PH 15.25 55.25 648 - Äugust September Okiodcr November Dezember Januar Feoruar New ^rt. lolo Uolietien Nr. I Norlh. ssounvrl o. » Nr. - Southern Nr. > ro. do. Soll Bessette Stahl (Plitsvurgt -lahischienc» ll.lll 11.- 50.- 1480 U.52 1Z.19 iL.o 1Z.<1 U.20 Meht <Lpr.wo.- IZckimal, W. Ll. Rohe a.Brorb. sviicor Kucke» Sl gran. vo. muscovado Petroleum »enn. lngaleS ro St wtltc Lred. Balanc. Talg Terpentin N.I so. Savannah do. WUrmngl. tScrretoetraMl nach Liverpool naLRollerdani nach Hamvurp »tanecStloStr.7 lolo r)ult September Mär» 28.- Z/.8/ 1Z/.2, 141.12 l/I.— 59.50 40.50 /9 b-! ns.- 5912 UZ12 108.75 241.12 82.25 12v.8/ L».'- AL eo. prei. Utah Lvpver Blrg. Hhemtcal Nanonal Llad Ltanvaro OU SearsStoeb.lLvtc 14U50 1/o.2o l50./5 sb.25 1. Juli. (Privatkabelgramm.) heutigen Fondsbörse schleppte sich LUtSv.a.NuihvS, IS0.Z7 Mtslourl »am. ch,— * New Pork, Der Verkehr a» der „ . äußerst träge dahin, und die Umsätze schrumpften auf ein seit längerer Zeit nicht erreichtes Minimum zusammen. Sie beliefen sich auf nur 93 000 Stück Aktien, doch war die Grundstimmung fest. Der Börsenbesuch selbst war sehr gering, doch hielten die in den letzten Tagen umlaufenden Gerüchte über die Erie-Bahn andauernd das lebhafte Interesse wach. Die ersten Vorzugsaktien der Erie-Bahn wurden ver schiedentlich gekauft, da man annahm, daß die all gemein bestimmt erwartete Verkehrsallianz mit der Eanada-Pacific-Bahn dazu führen werde, daß auf die genannten Werte wieder eine Dividende verteilt würde. Es fanden mehrfach Deckungen statt, und auch für Steels zeigte sich einige Kauflust, da der Bericht der bundesgerichtlichen Untersuchungskommisiipn gegen die Beamten und llntergesellschaften des Trusts allgemein eine günstige Beurteilung fand. Die be deutendste Kurssteigerung erfuhren aber gestern Western Maryland Aktien, die 2 Proz. höher no tierten. da man glaubte, daß die Bahn der Pittsburg and Lake Erie-Bahn angegliedert werden würde. In der letzten Stunde fanden zwar die üblichen Engagementslösungen zum Wochenschluß statt, doch blieb die Tendenz stetig. E i n z e l u m s ä tz e. Reading 6000 Shares, höchste und niedrigste Kurse 16M/q kzw 159^: Union Pa- cific 5000, 189 bzw. 188°/»: Steels 97 000, 79tt bzw. 78'/-. New Pork, 1. Juli. Produktenbörse. (Schluß.) ausstchten im Ausland, Rußland und Indien. Später trat auf die Ankündigung von Regenschauern und kühlerem Wetter im Nordwesten des Landes, sowie auf bessere Erdruschergebnisse eine leichte Ab schwächung ein. Der Schluß des Marktes war unter Deckungen wieder befestigt. H Washington. 1. Juli. (Eig. Drahtmeld.) Die Interstate Commerce Eommisfion ordnete eine Unter suchung des Geschäftsganges sämtlicher am zwischen staatlichen Verkehr beteiligten Beförderung»- gesellfchaften an. New Pork. 1. Juli. Fondsbörse. (Schluß.) 2.50 'Nssour, Bac. > 49 50 1.50 NcwjYork Lenlr.! 109.50 Nor». and West. In9,t2 NorlhernPactstc 1Z4.-0 '0--.8. Z.85 8.50 8.70 8-/0 Biet >4 45-4.5^ 9575 tkupferkLakkL r2.25' 94L Jinn 41'.Z5 44-4S50 95.17 Z.n, ' 1?.Z75 5.70 " Southern NoUiv Z1.12 Union Bactp.c > 188 b2 Wodath vref. 8b.- Nmatllunnucv ! llmertc. Loroin. Nm-ric. SmeU. ! lliner. Lu,;. Res. Anakonda 4025 iLenero»Ele«rtc! 1hl — Un. Ll»et comm.i /8,b2 eo. prc,. 1 11s,2g * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Der Baumwollmarkt tendierte anfangs in unregel mäßiger Haltung, befestigte sich aber später. Die Kauflust wurde durch die feste Haltung des New Orleanser Marktes hervorqerufen. doch sind nur un wesentliche Preisänderungen zu verzeichnen. Der Juli- und Augusttermin waren durch Realisierungen gedrückt. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Die Tendenz am Maismarkte war stramm, weil im Südwesten die heiße und trockene Witterung an dauert und auch aus den östlichen Gebieten ungünstige Ernteberichte vorlagen. PreissteigernÄ wirkte auch die Absteigung der Vorräte. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Berkaufte Bootsladungen: Weizen 17, Mais 6. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Maiausweise: New Pork Central and Hudson River-Bahn: brutto 8446000 (Zu nahme 114 000) Doll., netto 2 157 000 (Zunahme 308 000) Doll. Northern Pacific-Bahn: brutto 5 092 000 (Abnahme 1 468 000) Doll., netto 1 679 000 (Abnahme 69 000) Doll. Denver and Rio Grand-Bahn: brutto 1915000 (Abnahme 7000) Doll., netto 553 000 (Abnahme 72 000) Doll. * New York, 1. Juli. (Privatkabelgramm.) Das Geschäft am Kasseemarkt war etwas lebhafter bei fester Tendenz. Anregung boten die bedeutenden Ablieferungen der Lagerhäuser und die Erwartung, daß der Ausweis der sichtbaren Weltvorräte L 1u siuusk« lauten werde. Chicago, 1. Juli. Produktenbörse. (Schluß.) t>-Ut vorbcr s s ,UI I vorder iU-ei,»n Jul» Sepi«nv«l BI ! 88.87 Mat« Mat tpaier ?tuli 8 V Tezemver 92.75 89.75 Teprember Ma« 94.25 Lcktniao Sept. 8.40 'Ä- 8.225 L'iais Juli b^.25 'Port Leplbr. 15.40 September 52.- 8L87 8L12 Rippen Sept. 8.L rezemll«. bl.- Chefredakteur: Dr. Ludwi, etetteuheiw, t. Vertr. J»tz«,«es Schulz. Verantwortliche Redakteure: Für Polttlk Dr. A. Nüathrr, lokale und sachsifche Angelegenheiten, TageSchrontk und Vermischtes W. ». Buttlar, daS Feuilleton Paul Schau«S«r>, Musik l». Segnitz, Sport und Gerichtösaal I. Haarseld. Fiir die Handelszeitung «. girchrattz. gar den Inseratenteil Max Ihle. Sämtlich tn Leipzig. 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