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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191107026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-07
- Tag 1911-07-02
-
Monat
1911-07
-
Jahr
1911
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s. vriwlik. SllniULg, 2. Juli ISN Leipziger Tsyeblrm m. r8l. los. Jahrgang Leipziger Handelszeitung. Vie Berliner LSrke im Zuni. ir. Die polstijchen Beklemmungen, unter deren oe- . primierenüem Eindruck Vie Börse im Mai stand, sind im Juni gewichen, und wenn auch nicht all sie Wollen vocüvergezogen sind, die den politischen Himmel noch vor einigen Wochen verdunlelten, jo isl doch die Gejahr einer gewitterartigen Enliavung ve- schworen. Ader trotzdem ist die Börse dessen nicht recht froh geworden. In dem Matze, in dem sich dre politisa-en Sorgen in den Hintergrund schaden, in üemsetdeii Mage drängten sich die wirtschaftlichen nach vorn. Das Frühjahrsgejchäft in der deutschen Eisenindustrie hat lemeswegs die Hoffnungen er füllt, die man nicht ohne Gruird an dasselbe knüpfen zu sollen geglaubt hatte. Der Konsum hielt zurück. Man hatte daher das amerikanische Mittel anzu wenden gesucht, nämlich durch Preisherabsetzungen ihn aus seiner Zurückhaltung ljervorzulocken; frei- lich mit negativem Erfolge. Selbst am Stadelsen- markt, an dem die Preisabschläge wohl am schärfsten waren, stockt das Geschäft, und der Konsum kauft nur von der Hand in den Mund, in der Erwartung, datz die Preise noch weiter weichen werden. Aus diesem Grunde haben die Auftragsbestände selbst der grotzen Werke eine andaueriide Abnahme erfahren, da auch die Ausfuhr darunter zu leiden hat. Nicht weniger erfreulich waren die, Verhältnisse in der Drahtindustrie. Zn diesem Industriezweig wurde zu Beginn des Jahres 1909 eine Preiskonvention ge gründet. die aber per Ende dieses Monats bereits wieder gekündigt worden ist, da die Differenzen nicht ausgeglichen werden konnten, die sich während der kurzen Zeit ihres Bestehens zwischen den einzelnen Mitgliedern des Verbandes herausgestellt hatten. Durch diese Auflösung ist für ein weites Gebiet der deutschen Montanindustrie Marktfreiheit geschaffen, sehr zum Schaden der Produzenten, namentlich der Drahtverfeinerungswerke. Die grotzen gemischten Be triebe, die sich mit Rohmaterialien billiger versorgen können und in ihrer vielseitigen Produktion einen guten Rückhalt haben, stehen besser gerüstet da, als die „reinen Werke", weil jenen vor allen Dingen die Möglichkeit gegeben ist, durch grotzen Massenumsatz ein Aequivalent gegen die sinkenden Preise sich zu schaffen. Die immer mehr an Boden gewinnende Er kenntnis, datz das Heil der einzelnen Unternehmungen nur darin zu suchen ist, datz sie sich zu ..gemischten Werken" zusammenballen, hat denn auch während des ganzen Monats Zuni ein Fusionsgerücht nach dem andern gezeitigt, und nur durch diese empfing der Montanaktienmarkt ab und zu eine Anregung. Sonst aber konnte man die Wahrnehmung machen, datz der Erodus der Spekulation und des Privatpublikums von diesem Marktgebiet im Zuni eine weitere Fort setzung fand. Durch den Zerfall der kleinen Ver bände ist es augenscheinlich oeworden, datz die Ver bandsidee in der Montanindustrie mehr und mehr an Boden verloren hat. und dadurch eröffnen sich wenig günstige Ausblicke für die eventuelle Erneuerung der beiden grotzen Vereinigungen, des Stahlwerksver bandes und des Kohlensnndikats. Wenngleich man bezüglich dieser beiden auf die sckilietzliche Erneuerung rechnet, .so werden doch inzwischen die Znteresten- kämvfe den Montanaktienmarkt unausgesetzt beun ruhigen. Diese Kämpfe mitzumachen, sind aber viele nicht geneigt, und das erklärt die eingangs erwähnte Abkehr von dem bisherigen Lieblingsgebiet der Börse, dem Montanaktienmarkt, und das Uebersiedeln auf andere Marktgebiete. Der Montanaktienmarkt lag daher während des Monats Zuni matt, bei freilich zeitweisen, nicht un bedeutenden Erholungen, so datz schliesslich die Kurs einbutzen sich in ziemlich engen Grenzen hielten. Einem scharfen Rückgang stellten sich einesteils die gebesserten Verhältnisse in der amerikanischen Eisen industrie, anderseits auch die bessere Disposition der Metallmärkte entgegen. Zn Amerika haben Preis, ermätzigungen und ProLuktionseinschränkung zu einem Hervortreten des Konsums aus seiner Zurück haltung geführt, und man erwartet in amerikanischen matzgebenden Kreisen im Herbst einen Aufschwung, besonders wenn die Aussichten auf eine gute Ernte sich erfüllen sollten. Die Eisenbahnen, die sich grotze Beschränkungen auferlegt hatten, erteilen bereits umfangreiche Aufträge, und auch der Koksmarkt, über dessen Darniederliegen man in der Union lebhafte Klage geführt hatte, zeigt eine Wendung zum Bes seren, woraus man den Schlutz auf eine Belebung des Eisenmarktes leicht folgern kann. In werteren Vörsenkreisen blickt man daher mit Zuversicht in dre nächste Zukunft der amerikanischen Eisenindustrie, während für die heimische jene Zuversicht fehlt. Bei uns hält man eine Ueberproduktion für wahrschein lich. da die Werke sich fast durchweg infolge der Jagd nach der Quotenbeteiligung zu sehr vergrötzert haben und die Produktion infolgedessen den Konsum bald übersteigen wird. Zn Hinsicht auf diese Eventualität hat sich am hiesigen Platze eine ziemlich potente Kontermine herausgebildet, während die schwachen und schwächeren Haussiers ihre Engagements lösen mutzten, da die neuerlichen Geldrestruktionen der Reichsbank und der Haute-Bangue ihnen das Ueber- tragen derselben auf den neuen Monat sehr er schwerten. Die veränderten Positionsverhältnisse dürften im kommenden Monat eine nicht unbedeu tende Rolle spielen und vielleicht manche Ueber- raschungen bringen, an denen es in den letzten Jahren in dem Ferienmonat überhaupt nicht ge fehlt hat. Wenn der Montanaktienmarkt trotz aller Wider- wärtiakeiten eine immerhin bemerkenswerte Wider standsfähigkeit zeigte, so ist das in nicht geringem Matze auch der gebesserten Situation der Metall märkte zuzuschreiben. Kupfer, Zinn und Zink zeigten im Zuni eine reckst feste Haltung. Diese Metalle werden in verhältnismässig kleinen Mengen zur Her stellung einer ansehnlichen Anzahl verschiedenartiger Produkte verwandt, und die Nachfrage nach ihnen und ibr M"braebi-auch können als Zeichen für einen lebhafteren Geschäftsgang in vi-le" Zndustriezwstaen angesehen werden. Die Verhältnisse auf dem Zinn markt waren aber in den letzten Wochen nicht gesund, da sich ein Preisunterschied von ca. 40 Pkd. St. zwischen Kgssnware und Dreimonatsware herausge. bildet batte Erst als dieser Preisunterschied schwand, bat dieser Markt ein ruhigeres, aber durchaus festes Genräa« angenommen. Betrachten wir die Liguidationskurse der Montan werte von Mai und Zuni, so stellt sich heraus, datz die Abschwächung im Vormonat sich im Zuni fort setzte. Es notierten am: ult. Mai ult. Zuni Laura , , . 175,50 174.75 Phönix . , , 256.50 249 — Ryeinstahl. . 160.50 180.75 Rombacher. . 183.25 181,25 Gelsenkirchener 201.25 198,50 Deutsch-Lux. Höher waren 192,75 nur: 189,— Bochumer . . und besonders 232 — »4,25 Harpener , , 183,— 187,— Betreffs der letzteren kamen die alten Gerüchte von einer geplanten Erwerbung des Unternehmens seitens des bayerischen Staates wieder in Umlauf, ohne da» die Wahrscheinlichkeit einer solchen Absicht grüner geworden wäre. Datz aber irgend eine Transaktion bei dieser Gesellschaft beabsichtigt ist, dürfte trotz aller Dementis zutreffend sein, und die verschiedenen Fusionsgerüchte scheinen nicht ganz aus der Lust ge griffen zu sein. Wir haben schon erwähnt, datz sich die Spekulation im abgelaufenen Monat noch mehr wie seither von» Montanaktienmarkt abgewandt und auf andern Ge bieten Betätigung gesucht hat. Namentlich lenkte der Eisenbahnaktienmarkt die Aufmerksamkeit auf sich. Die führende Rolle nahmen Warschau-Wiener ein, deren Kursbewegung im Zuni sich geradezu zu einem Skandal entwickelte. Vergleichen wir die Liauida- tionskurse von ultimo Juni mit denen des Mai, so fällt diese Bewegung freilich nicht allzusehr ins Auge. Es notierten: ult. Mai ult. Juni Warschau-Wien 222,— 219,50 Lanada Pac. 235,25 244,- Anatolier . . 121,50 118,75 Prince Henri 148,— 152,— (Abschlag 2(4 Proz.) Lombarden 18»/» 21,75 (Zuschlag 4 Proz.) Anatolier . . 121,50 118,75 Ueber die Vorgänge bei der Warschau-Wiener Eisenbahn haben wir unsere Leser durch die täglichen Börsenberichte auf dem laufenden gehalten. Trotz dem möchten wir die Kursbewegung hier nochmals kurz skizzieren. Zn schnellem Lauf stieg der Kurs zu Beginn des Monats von 222 Proz. auf 246 Proz. Dann aber sickerten allerlei Verstaatlichunqsgerüchte durch und er sank auf 229 Proz. zurück. Diese Vsr- staatlichunasgerüchte verdichteten sich dahin, datz die russische Regierung den Rückkauf der Dahn zum Preise von 175 Proz. beabsichtige. Nun entstand auf diesem Gebiet ein wahrer Hexensabbat. Schwankungen von 10 Proz. nach oben und unten während einer Börsenversammlung waren durchaus nichts Seltenes, und Kursveränderunqen von einem Tag zum andern von 214'/? auf 226 Proz. und zurück auf 219 bezeichnen die Aufregung und Wildheit des Geschäfts in diesem Effekt. Zn der Direktion und dem Aufsichtsrat der Eisenbahn weitz man nichts von einem Verstaat lichungsprojekt, mährend man im Petersburger Finanzministerium „die Frage des Rückkaufs der Bahn im Prinzip aufgestellt und einer Kommission zur Prüfung überwiesen hat". Anders wiederum lautet die Meldung aus dem Eisenbahnministerium. Heute noch weitz man nicht, was an all den Gerüchten Wahres oder Unwahres ist. Echt russisch! So viel stebt fest, datz sehr viel Geld an diesem Panier ver loren gegangen ist. und das sollte für unser Publikum wie für die Svekulation eine Mahnung sein, sich von einem Papier fernzuhalten, das in Petersburg, Warschau und Brüssel „manivuliert" wird. Ge sitteter ging es auf dem dem Marschau-Wiener Markt benachbarten Markt der Lanada-Shares zu: wenn gleich auch hie-- die Umsätze zeitweise recht umfang, reich waren. Der Aufschwung welchen die Entwick lung Kanadas nimmt, und glänzende Ernteaussichten beeinflussten naturgcmätz auch die Entwicklung dieser Bahn nach der günstigen Seite hin. Ob aber diese Entwicklung nicht bereits in ausgiebiger Weise in den Kursen zum Ausdruck gekommen ist, kann nicht ohne weiteres von der Hand gewiesen werden. Der innere Wert der Bahn hängt wesentlich mit von der Verwer tung des ungeheuren Landbesitzes dieser Dahn ab. Mit grotzem Interesse hat die Börse die Be mühungen verfolgt, die angewandt wurden, um einen langjährigen Kranken wieder gesund zu machen. Die Oesterreichiscbe Siidbahn, dieses Schmerzenskind der Börse, diese „schönste Bahn der Welt", wie sie der alte Rothschild in Wien so gern zu nennen pflegte, soll wieder auf eine gesunde Basis gestellt werden. Man hofft, noch in dieser Woche zu einem annehm baren Resultat zu gelangen. Freilich müssen sich die Aktionäre mit Geduld wappnen, denn für die nächsten acht Jahre müssen sie noch auf eine Dividende ver zichten. Das werden sie, denn ein Lombarden aktionär ist geduldig. Lieber noch acht Jahre warten auf ein Erträgnis, als dem Konkursverwalter jetzt in die Hände fallen. Sollte es unter der Aegide dec Deutschen Bank gelingen, eine Sanierung der Bahn durchzuführen, so würde sie sich den Dank der Aktio näre sichern. Elektrische Werte konnten im Zuni ihre Steige rung nicht fortsetzen. Nur Deutsch-Ueberseeische Elektrizitäts-Gesellschaft und besonders lOesellschait für Elektrische Unternehmungen wurden höher be zahlt. letztere um ca. 19 Proz., da es ihr gelungen ist, ihren Aktienbesitz an einem russischen Unterneh men mit einem grotzen Buchgewinn abzustotzen. Don Schiffahrtsaktien gewannen Hansa auf Er- mäfstgung der Tarifsätze im Suezkanal 8'H Proz., während Packetfahrt und Llond unverändert blieben. Der internationale Seemannsstreik hat bisher wenig Einflutz auf die Kursentwicklung der grotzen deut schen Schiffahrtsgesellschaften gehabt. Der heimische Vankenmarkt lietz während des ganzen Monats jede Regsamkeit vermissen, trotzdem die grotzen Kreditinstitute eine ziemlich lebhafte Emissionstätigkeit mit gutem Erfolg entwickelt hatten. Russische Banken lagen schwächer. Es scheint, als ob die offiziöse Warnung vor Ausschreitungen an der Petersburger Börse nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen ist. Ereditaktien verlassen den Ma nat mit einer Kursbesserung von 6 Proz. Don den Wahlen in Oesterreich scheint man auch auf wirt schaftlichem Gebiete eine Besserung zu erwarten. Am Rentenmarkt lind unsere 3proz. Rerchsanleihen und Consols wieder um fast N Proz. niedriger. Trotz aller Bemühungen, den Kurs unserer Anleihen zu heben, ist kein Erfolg nach dieser Richtung hin zu er zielen. Wie wäre das auch möglich, wenn man Matz nahmen trifft, wie die neuen Lombardbestlmmungen der Reichsbank, wodurch ein Teil unserer Bankiers gezwungen wird, die Mittel, die sie früher in An. leihen anlegten jetzt in Wechseln anzulegen. Der Kassamarkt der Zndustriermpiere war über- wieaend gut geholten, einzelne Werte, namentlich sächsische, stellten sich onlebnlich besser. Wir erwähnen u. a als böber' Hollesche Maschinen 11 Proz., Schneider, Aktiengesellschaft. 14)4 Proz., Sächsische Webstuhl Schönherr 15 Proz.. Zimmermann Piano 18 Proz., Kartonnaaenindustrie 20 Proz.. Leinziger Werkzeug 25 Droz.. Kirchner ck Eo. 43 Proz.. K-»vpel Maschinen 78 Proz. F-rner Earl Lindström 27 Proz, Mübs« Rüningen 26 Pro».. Norddeutsche Svritwerke 15 Proz.. Pat-ner Svritk"hrik 31. Niedriger waren u. a.: Seck Mühlenban 7)4 Proz., Schubert k Salzer 8*i Pro» . Dresdner Gasmotoren 7 Pro».. Siemens Gla« 12 Droz nn>» ^chombnrg z Söbne 29 Proz. Da» erst« Halbjahr 1911 hat nicht überall den Erwartungen entsprochen die man gehegt hatte. Die Hoffnungen der Kapitalistenwelt sind nun auf das zweite Semester gerichtet. Wir treten in dasselbe mit hohen Kursen für die meisten Dividendenpapiere ein: mit Kursen, in denen schon grotze Zukunfts- chancen ausgedrückt sind. Die Kurse dürften sich be- haupten. wenn sich die Hoffnungen erfüllen, die man auf Amerika setzt, von wo aus die internationale Konjunktur einen Anstotz erhalten soll. Eine Vor bedingung für eine gedeihliche Weiterentwicklung de- Börse ist aber Mätzigung, damit nicht durch Uber- mässige Inanspruchnahme des Spekulationskredits die ohnehin hohen Zinssätze noch höher geschraubt werden. Bürten- uno üsnüelswelen. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Sproz. Buenos 72,62, Türkcnlose 176—178,76—176, Komm.- u. Distoutv-Bauk 118,87, Deutjchc Bunt 266, Diskonto 188,28, Dresdner Bank 158,87—188,78, Berliner Handclsgcs. 166,87, Schaasshaus. Bankveret» 137,80—137,25, Srebilattte» 205,87 bis 266, PetcrSb. Int. Bank 212,75-212,80, Russilche Bank 160 bis 189,73, Lübecker 186—183,87, Baltimore 108,12—108, Ucmada 213,37—212,62, Mcriüivnalbah» 127,25, Lombarden 21,25, Ana tolier 119,28, Prtnce Henri 182—151,87—152—181,75, Lchauiung 131,75—131,87—131,50, Warschau-Wic» 214,75-212—212,75, Elek- Irische Hochbahn 135,50, Gr. Berliner Straßenbahn 203,25 bis 203 -203,37—202,25-202,37, Hamb. Paletsahrt 135,87, Hansa 175,25, Nvrbd. Lloyd 07,75—98, Dynamit-Trust 185,12—184,25 biS 185,12, South. West 177,87—177,21-177,37, Bochumer 236,62 bis 236,87—235,75—235,87, Caro, Obers-Hl. 80,50-81,12, Deutsch- Luxcmb. 188,87—189,12—188,12—188,25, Gelsenkirchen 198,75 bi» 197,62, Harpener 187,25—186,87, Hvhcnlohe-Bierke 213,25 bis 213,37 -212,87, Laurahütte 157,50-174,75—175, Lberschl. Eisend.- Bedarf 94,87-94,50, Phönix 247,87-248—247,75—248,12-246,12 bis 246.50, Rheinische Stahlwerke 161,50—161, Rombacher 182,37 biS 181,62, Allg. Clektr. 277,25-278,37—278—279—278,12—278,37, Tcutsch-Uebcrsec Elektr. 182,12—182,25, Ges. f. Elektr. Untern. 189.50— 188,75—187,85, Schuckcrt 176,62-177,75-177,25-177,50 176.50- 176,87, Siemens L Halske 253,75—254—253,37, Clektr. Licht und Kraft 143,26-143,50. Bezugsrechte: Rheinisch-Westfälische Spreng stoff 14,25. Eisenwerk Kraft 2.10, Vogtländische Ma schinen 50 Proz. Bank- una Gewmelen. § Die Eintragungen in das Reichsjchuldbuch sind im Zuni weiter um 13,7 Millionen Mark gestiegen und betragen jetzt 1079,7 Millionen. 8 Preutzische Pfandbrief-Bank. Nach einer in: Anzeigenteil erlassenen Bekanntmachung gelangt von den am Schlutz vorigen Jahres an den Börsen zu Ber lin und Frankfurt a. M. zur sukzessiven Veraus gabung eingesührten 45 Millionen Mark 4proz„ bis 1920 unkündbaren Pfandbriefen ein weiterer Teil betrag von 10 Millionen Mark zur Ausgabe. Stücke sind zum Tageskurse — gegenwärtig ca. 101)4 Proz. — bei allen deutschen Banken und Vankfirmen er hältlich. Die Pfandbriefe werden von der Reichs bank und andern staatlichen Finanzinstituten be liehen. Sie können als Lieferungsbautionen bei staatlichen und provinzialen Verwaltungen und den Kassen der grösseren deutschen Städte sowie als Heiratskautionen für Offiziere verwendet werden. Die Bank steht unter Aufsicht der preutzischen Staats, regierung. ß Die engischen Staatseinnahmen beliefen sich im vergangenen Vierteljahr auf 38 808 673 Pfd. St, das bedeutet eine Abnahme von 18 574 504 Pfd. Sl. gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Unterschied ist hauptsächlich zurückzuführen aus die Steigerunq der Staatseinnahmen in dem ent sprechenden Vierteljahr des Jahres 1910 durch die Einziehung der Steuern, die im vorhergehenden Jahre infolge der Nichtbewilliqung des Budgets durch das Oberhaus nicht einaezogen worden waren. Z Amerikanische Edelmetallbervegnnq. Die Ein fuhr an Gold beläuft sich auf 68 000 Doll, und die an Silber auf 33 000 Doll. Ausgeführt wurden 10 000 Doll. Gold und für 1086 000 Doll. Silber. Berg- unü Bittren melen. — Harkortsche Bergwerke und chemische Fabriken Wie dem „B. T." von zuständiger Seite mitgeteilt wird, ist der Geschäftsgang bei dem Unternehmen sehr befriedigend: die Dividende für das abgelaufene Ge schäftsjahr ist auf 9 (7)4) Proz. zu schätzen. § Minendividenden. Es erklärten: Elynns Lydenburg 3 s Dividende. Smklaewerbe. tz Baumwollweberei Mittweida. Der Abschlutz per 31. März 1911 befindet sich unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. Innen» unü Butzenüanüel. T Amerikanischer Autzenhandel. Der Wert der tn der vergangenen Woche eingesührten Waren betrug 14 830 000 Doll, gegen 17 030 000 Doll, in der Vor woche: davon für Stoffe 1731000 l2163 000) Doll. Trsnsvorrmelen. 5 Schiffsverkehr. Nach dem neuesten Konsular bericht über den Schiffsverkehr sind im vergangenen Jahr in Lissabon 906 britische Fahrzeuge mit insgesamt 1 594 969 r Nettotonnengehalt und 722 deutsche Schiffe mit einem Nettotonnengehalt von insgesamt 1 598 449 r eingelaufen. Der Bericht sagt, eg sei wahrscheinlich das erstemal in der Geschichte, datz der Tonnengehalt der deutschen Schiffe den der britischen übertroffen habe. Betriebsausweise. Trotze Leipziger Stratzenbahn. Im Juni wurden vereinnahmt 601 007 (532 609) -4t. Ir. Gesellschaft jltr elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Bertil,. Die Hoch- und Untergrundbahn be- förderte im Juni 4 541 318 Personen gegen 4 931 448 im gleichen Monat de» Borjahres. Die Einnahmen betragen 591 997 gegen 539 958 Die Betriebseinnahmen seit dem 1. Januar betragen 4 198 566 gegen 3 789 749 > in der gleichen Zeit de» Vorjahres. — Die Flachbahn Warschauer Brücke- Lichtenberg beförderte im Juni 159 931 Personen gegen 112 879 im gleichen Monat des Vorjahre»; die Einnahmen be- tragen 9397 gegen 7139 .-4. Die Betriebseinnahmen seit dem 1. Januar betragen 69 977 gegen 41413 in der gleichen Zeit des Vorjahres. verlchleüene Inüultrien. H Firma Heine L To. — Fabrik von ätherischen Orlen, Essenzen und Riechstosfen in Leipzig. Diese im Jahre 1859 gegründete und einen Weltruf ge- nietzende Firma, die in den letzten Jahren ihren Be trieb durch Errichtung einer allen modernen Anforde rungen entsprechenden Fabrik in Gröba bei Riesa neben den Anlagen in Leipzig in der Schreberstratze wesentlich erweitert hat. ist jüngst in eine Aktien gesellschaft mit einem Kapital von 4 Millionen Mark umgewandelt worden. Der Betrieb geht vom 1. März 1911 für Rechnung der Aktien gesellschaft. Zum alleinigen Vorstand der letzteren ist der langjährige und bewährte Leiter der Firma Heine L Co., Herr Hans Steche, ernannt worden, während der Aufsichtsrat aus den Herren Geh. Kom- merziemat Habenicht (stellvertretender Vorsitzen- der der Handelskammer in Leipzig) als Dorsitzendem. Dr. Albert Steche sLandtagsabqeordneter) als stellvertretendem Vorsitzenden, Bankdirektor Eugen Naumann und Dr. Wendtland. Svndikus der Handelskammer, sämtlich in Leipzig, bestcbt. —st. Oskar Schimmel L To.. Aktiengesellschaft, in Themnitz. Die gestern in Verbindung mit dem 50jährigen Eeschäftsjubtläum abgehal tene Generalversammlung genehmigte einstimmig den Rechnungsabschluss für da» abgelaufene Geschäftsjahr und fetzt« die sofort zahlbare Dividende auf 10 Proz. fest. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden die Herren Fabrikdirektor Siems-Flöha und Direktor Pilster - Berlin, Auf eine Anfrage teilte die Di- rektion mit datz das Werk gut beschäftigt fei. * Maschinenbau-Aktiengesellschaft »ar«. Beck ö>- Henkel in Kassel. Der Abschlutz ergibt bei 2 818 466 (2 101 876) ^t Umsatz nach 130 890 s 126 538) Al- schreibungen 231 817 (230 806) ^t Reingewinn, wor aus 12 (11) Proz. Dividende ausgeschüttet werden sollen. 30 610 (29 584) ^lt werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Aussichten des laufenden Ge schäftsjahres werden von der Verwaltung mit Rück sicht auf den Bestand an Aufträgen als günstig be. zeichnet. L Zwischen den Verwaltungen der Rheinischen Stahlwerke und der Valcke, Tellerina L Co. Aktien gesellschaft ist vorbehaltlich der Zustimmung der beider eitigen Generalversammlungen eine Jnter- essengemeinichaft verabredet worden, uno zwar auf der Grundlage, datz ab 1. Juli 1911 die Gewinne beider Gesellschaften zusammengeworfen werden, und die Verteilung des Reingewinns im Verhältnis von 40 Anteilen für die Aktionäre der Rheinischen Stahlwerke iu vier Anteilen für die Aktionäre der Balcke, Tellering L Co. Aktiengesellschaft aujweist. Die Interessengemeinschaft ist auf 30 Jahre fest gesetzt, jedoch ist eine demnächstige Fusion in der Art in Aussicht genommen, datz den Aktionären der Balcke, Tellering Co. Aktiengesellschaft für je 6000 ./t ihrer Aktien für 4000 ./r Rheiisttahlakticn gewährt werden. Die Rheinischen Stahlwerke garantieren für die Aktien der Balcke, Tellering <k Co.- Gesellschaft jür die Geschäftsjahre, innerhalb deren die Fusion noch nicht durchgeführt ist, längstens bis zum 1. Juli 1915 eine Mindestdividende von 5 Prozent. Den Rheinischen Stahlwerlen nahestehende Banlen haben sich gleichzeitig erboten, den Aktionären der Balcke, Tcllering L Co.-Geselischajt schon sofort den Umtausch ihres Besitzes in Rheinstahlaktien nach obigem Uintailschinatzstabe zu ermöglichen, wenn bis zum 20. Juli 1911 mindestens ein Betrag von no minell 3 600000 Balcke, Teliering L Co.-Aktien mit Eewcnnanteilscheinen ab 1. Juli 1911 zum Um tausch gegen Rheinstahlaktien mit Gewinnanteilen vom gleichen Tage ab eingereicht werden. Für das mit dem 30. Juni 1911 abgeschlossene Geschäftsjahr wird die Balcke, Tellering L Co. - Aktiengesellschaft eine Dividende nicht zur Verteilung bringen können, vielmehr wegen der darniederliegenden Röhren preise voraussichtlich mit einem Verlust abschlietzen. Die Verwaltung der Rheinischen Stahiwerte glaubt berechtigt zu sein, ihre Dividende auf oas gegen das Vorjahr um 5 Millionen Mark grötzere Kapital etwas höher als im Vorjahr schätzen zu können. * Sürther Maschinenfabrik vorm. H. Hammer» schmidt in Liqu. in Lürth a. Rh. Die Generalver sammlung genehmigte den Rechnungsabschlutz und erteilte dem Aufsichtsrat sowie den Liquidatoren Entlastung. An Stelle des Herrn v. Oppenheim, der im Laufe des Jahres aus oem Aufsichtsrat aus geschieden ist, und des Rechtsanwalts Dr. Berliz- heimer in Frankfurt a. Ni., der eine Wiederwahl ablehnte, wurden keine Neuwahlen vorgenommen. Ein ausscheidenbes Mitglied wurde wtedergewählt. Wie die Liquidatoren mitteilten, ist die Geselljckjaft jetzt auf dem kritischen Punite angekommen, datz eine Ueberschuidung vorliegt uno Zahlungs- unjähigleit in absehbarer Zeit in Aussicht steat. Eine jür die ersten vier Monate des neuen Jahres aufgestellte Zwischenbilanz hat ergeben, datz der am 31. Dezember 1910 noch vorhanden gewesene Ueber- schutz von 13 062durch die mittlerweile erwachsenen Zinsverpflichtungen mehr wie aufgezehrt ist. Obschon die Liquidation im allgemeinen bis her nicht ungünstig verlaufen sei, bestehe daher für die Liqucdatoren mit Rücksicht auf die Vorschriften des 8 240, Abs. 2 des HGB. und die Rechtsprechung des Reichsgerichts die Notwendig keit, den Koinurs anzumetden, sofern mit den Gläu bigern keine Verständigung in bezug auf eine ein- oder mehrjährige Stundung der Zinsen und ein Ver zicht auf einen Teil ihrer Forderungen zu erzielen eien. Die bisher in dieser Richtung geführten Ver handlungen seien ergebnislos geweien. Es handle ich dabei um das Banthaus Sal. Oppenheim jr. <k Co. in Köln und die Altienyesellschajt Phönix in Ruhrort und die Veriinterei Hilgers in Rheinbrohl, die zusammen 577 000 ./«. zu fordern haben- Diese Gläubiger haben ein Entgegenkommen adgelehnt. Nach längeren Verhandlungen wurde beschlosjen, die Liquidatoren trotzoem zu beauftragen, nochmals mit den erwähnten Gläubigern über eine Verständigung zu verhandeln, um, wenn möglich, den Konkurs zu vermeiden, e.us den Mitteilungen, die im Laufe der Erörterungen gemacht wurden, ist hervorzuheden, datz neuerdings vdrgenommene Schatzungen lür die Grund stücke der Geiellschaft einen um etwa 300 0^0 ./b höheren Wert als den Buchwert von 010 529 er geben haben. vervsnüe. C D. I. Der Verein österreichisch-ungarischer Jute- Jndustrieller ermätzigt ab 3. Juli die Gcwebe- Lreife um 5 H. und die Garnpreise um 4 H. pro Kilogramm. vermttüues. 8 Jubiläum. Am Sonnabend vollendeten sich 25 Jahre seil dem Eintritt des Herrn General konsuls Georg Schreiber als Teilhaber der hochangejehenen Bankfirma H. C. Plaut in Leipzig. Der Jubilar hat in seiner Bescheidenheit vorgezoqen. diesen Tag auswärts zu verleben, um allen Ovationen zu entgehen, aber er hat durch sein: beiden Söhne. Prokuristen der Firma, dem Gesamr- geschäftspersonal seinen herzlichsten Dank für dessen treue Mitarbeit aussprechen lasten und diesen Dank durch ein entsprechendes Ehrengeschenk betätigt. Der Jubilar hat es verstanden, sich im Laufe der Zeit die Hochachtung und Freundschaft aller derer zu erwerben, die mit ihm in näherer Berührung stehen. Und dieser Kreis ist ein recht bedeutender, denn autzer seiner angestrengten geschäftlichen Tätigkeit hat er seine Arbeitskraft und seine vielfachen Erfahrungen in den Dienst verschiedener Aktiengesellschaften, in den Dienst des Staates, der Stadt und der israeliti schen Religionsgemeinde gestellt. Er bekleidet das Amt eines Handelsrichters, eines Stadtverordneten, eines Vorstehers der israelitischen Religionsgemeindi? sowie er Vorsitzender der Zulastungsstelle für Werl- papiere und Mitglied de» Börsenvorstandes der Leip ziger Börse ist. Auch ist er Rittmeister der Land wehr a. D. Ueberall hat er mit der grössten Ge wissenhaftigkeit seine Schuldigkeit getan, so das, er voller Befriedigung auf die Vergangenheit zurück blicken kann. Zn Dankbarkeit und Freundschaft hat man am Zubiläumstaqe sicherlich seiner vielfach ge dacht und beste Wünsche für seine Zukunft ihm ent. gegenaebracht. 8 Jubiläum. Die Firma Martin L Fiiche» in Chemnitz, die auch ein Mufterlager seit län gerer Zeit in Leipzig unterhält, beging am 1. Jul. ihr 25jahriges Jubiläum. Aus kleinen Anfänge»
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