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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.08.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110821012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911082101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911082101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-21
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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verlttmü Vemlchrr KrleZsoeteranen. (:) Dresden, 19. August. Der Verband Deurjcher Kriegsvereranen, Sitz Leipzig, hielt hcutc nach,nittag, im Saale des „Vottswohl" seine diesjährige Hauptversammlung unter zahlreicher Teilnahme aus ganz Deuljchlano ab. Die Versammlung wurde von dem Vorsitzenden, Stad-trat Arndt-Hall«, mit einein dreifachen Hurra auf den Kaiser und König Friedrich August eroifnel, worauf Stadtverordneter Kaufmann Rippe-Dresden die Versammlung im Namen der Stadt Dresden be grüßte. Der Vorsitzende ging hierauf zur Be sprechung des Geschäftsberichts über und verwies namentlich aus die große Sterblichkeit unter den Kameraden. Er widmet« den Verstorbenen ehienve Worte des Nachrufes, worauf sich die Teilnehmer an der Versammlung von ihren Plänen ei hoben. Aus dem Geschäftsbericht ist hervorzuheben, daß die Zahl der verstorbenen Kameraden im Jahre 19l0 213 gegen 215» und 267 in den vorhergehenden fahren betrug. Da aber sicherlich nicht alle Verstorbenen gemeldet werden, besonders diejenigen nicht, die keiner Ortsgruppe angeboren, so läßt sich kein sicherer Schluß auk die Zahl der Toten ziehen. Es scheint aber, als ob die Kameraden, die das versicherungs technisch festgesetzte Alter von 65 Jahren erreicht haben, die Anwartschaft auf ein Hobes Alter be sitzen. So konnte de: Zentraluorstand vielen Kame raden zum 70. oder gar 7,». Geburtstag Glück wün schen, einigen sogar zum 80. oder 85. Geburtstag. Einen Verlust erlitt der Verband durch den Tod des Ncichstagsabgeordneten Grasen Oriola, dagegen sind der Veteranensachc neue Gönner und Förderer erstanden, u. a. in der Person des Abgeordneten Dr. Müller-Meiningen und anderer. In vielen Grap, pen des Verbandes herrscht fröhliches kameradschaft liches Leben, doch sind auch einige Gruppen cinge- gangen, deren Mitglieder zum größten Teile zur großen Armee abgerufcn worden sind. Den zahl reichen Gesuchen um Unterstützung der Witwen und Hinterbliebenen konnte der Verband infolge «eines geringen Dermögensb'-standes nur in ^e,i wenigsten Fällen entsprechen. Der Jahresbericht wurde nach kurzer Debatte genehmigt, ebenso der Kassenbericht, der in Einnahme und Ausgabe mit 17 191,2-1 «t ab schließt. Das Vermögen des Verbandes beträgt 2918,06 <lc Die ausschcidenden Vorstandsmitglied"!^ Dort- Greußen, Hartenstein - Dresden uns N u b e n - Borbrck wurden einstimmig wiederaewähir und Fischer- Breslau neu in den Vorstand be rufen. Eine längere Debatte entwickelte sich Uber den geplanten Anschluß an den Deutschen Krieger bund, worüber Dorl-Greußen referierte. Die Ver handlungen sind mit dem stellvertretenden Vorsitzen den des Bundes. Geh. Negierungsrnt Westphal- Berlin, gepflogen worden, doch wurde kein besonders günstiges Resultat erzielt. Weiter wurde beschlossen, eine Petition an die Kultusministerien zu richten, in der dieselben ersucht werden, dafür zu wirken, daß die Schuljugend über die Bedeutung der Ordens zeichen der alten Kricasueteranen aufgeklärt wird. Zur Unterstützung notleidender Kameraden sollen .'0 000 Schreibmapnen in den Verkehr gebracht wer den. deren Erlös zur Begründung eines Unter- ltützungsunternehmens für arme Kameraden verwen det werden soll. Ein Antrag der Ortsaruope Leipzig. der dahin ging, die Generalversammlung wolle beschließen, den Vorstand zu ermächtigen, eine Petition an den Bundesrat zn richten, in der gebeten wird, die einzelnen Bundesstaaten möchten gleich wie es schon in vielen Städten geschieht, den Krieqsvvte- eauen bis zu einem gewissen, von den Staaten zn s-eüimmenden Einkommen die Staatsstener zu er lösen. wurde gleichfalls angenommen. Dio nächste. Dekegiertenversammlung soll 1912 in Köthen und 1918 voraussichtlich in Leipzig stattfinden. Sus Sachsen. * Freiberg, 20. August. (Das Schmerzens kind u n j e r e r S t a d t) ist die elektrische Straßen bahn. Sic erfordert jährlich einen Zuschuß von 30 000 Mark. Um diesen Zuschuß durch erhöhte Einnahmen zu vermindern, brachte der Rat im vorigen Jahre eine Vorlage im Stadtverordnetenkollegium ein, nach der die beiden bisherigen Linien in eine Ring verbindung umgewandelt werden sollten. Dieses Projekt wurde jedoch am 1. Juli v. I. abgelehnt, da es nach der Meinung der Bewohner der Unterstadt eine Schädigung für diese bedeuten würde. Einem andern Projekte (Meißner Tor—Meißner Ning—Hai nichener Straße) stand dieser Teil der Einwohner schaft Freibergs sympathischer gegenüber. Der Platz der nächstjährigen Gewerbe- und Industrie-Aus stellung soll auch an die Straßenbahn angeschlossen werden. " Aus der Lößnitz, 20. August. (Vaterlän disches Volksfest.) Für den 3. September haben die Gemeinden des Amtsqerichtsbezirke» Kötzschen- broda ein vaterländisches Volksfest geplant, Las im Dienste der Jugendpflege stehen sott. * MUHltratz, 20. August. (Ottern biß.) Welche gefährlichen Folgen ein Kreuzotterbiß haben kann, lehrt uns ein Fall in dem in waldreicher Gegend ge legenen Dröswein. Hier wurde die Frau des Guts besitzers Zaumsegel von einer Kreuzotter ins Bein gebissen. Nur dem schnellen Eingreifen des Arztes ist es zu danken, daß genannte Frau, der fast das ganze Bein geöffnet werden mußte, und die noch einige Zeit an den schweren Folgen zu leiden haben wird, gerettet werden konnte. Eine Rielen-Tsllprrre im Slchopautal. Nach einer Meldung aus Dresden ist ein groß zügiges Talsperrenprojekt im Zschopautal der König lichen Staatsregierung zur Genehmigung unterbreitet morden. Von sehr geschätzter, durchaus unterrichteter Seite werden über diesen Plan der „Allgemeinen Zeitung", Chemnitz, folgende interessante, verläßlich« Einzelheiten milgeteilt: Die Notwendigkeit, di« Wasserzufuhr der Zschopau, die stets einer starken Schwankung unterworfen ist, zu regeln, machte sich längst fühlbar. Zwei Möglich keiten waren gegeben: entweder man legt« eine ganze Anzahl kleinerer Stauweiher an, oder man schuf ein« große Talsperre. Da» letztere Projekt hat den Vor zug erhalten, und «in Iuranzkonsortium, an dessen Spitze Herr Geheimer Oberbaurat Schmick in Mün chen stehl, läßt jetzt Vermessungrarbeiten vornehmen mit Genehmigung der sächsischen Regierung. Dem Plane kommt vor allem auch zustatten, daß sich von Ringetal bi» Kriebstein nur wenig« Häuser, darunter di« bekannte Lauenhainer Mühle, befinden. Bei Talsperren, di« man beispielsweise im Ruhrgebiet angelegt hat, war er nötig, ganze Dörfer zu kas sieren, da der Grund, auf dem sie standen, als Ueber- ichwemmungsgebiet gebraucht wurde. Weiter spricht für das Projekt, daß die Häng« des Tales aus Ur gestein. Granit, von größter Härte und Sicherheit bestehen. Kostspielig« Arbeiten, wie sie sich ander- wärts nötig gemacht haben, um Durchlässe in welchen Sesteinsarten zu verstopfen, würden hier w«gfall«n. Di« Messungen erstrecken sich von der Wechthaler Spinnerei bi» Kriebstein. In Aussicht genommen ist die Errichtung einer großen elektrischen Zentral«, di« unterhalb des Schlosses Kriebstein ihren Platz finden würde; möglich wäre auch eine Durchtunnelung de» Berges. Die Staumauer kommt etwa 100 bi» 200 Meter oberhalb des Schlosses zu stehen. Di« Mauer soll bei 200 Meter Krousnläng« 28 Meter doch werden, unten 11 Meter und oben 4^> Meter breit sein. Im ganzen würden 160 Hektar Land iilierstaut. Die in gefälligen Formen zu errichtend« Mauer wird somit den Abschluß eines ungeheuren Wasserbecken, bilden, da» seinen Anfang nahe der Spinnerei Weißthal erhält, demnach etwa neun Kilo meter lang wird. Das Becken würde über 20 Mil lionen Kubikmeter Wasser fassen, und die zu Be- triebszwecken regelmäßig zur Verfügung stehent« Wissermenge wird auf .zehn Kubikmeter in der Se kunde geschätzt. Es ist selbstverständlich, daß mit der Schaffung einer solch umfangreichen Neuanlage das gegenwärtige landscheiftlick^ Bild in diesem Teile des Zschopautales eine vollständige Veränderung erfährt. Das bisherige Flußl>ett mit seinen Usern erhielte den Charakter eines langgestreckten, zu beiden Seiten von Wäldern und Felsen eingeschlosseuen Sres. Trotzdem dürfte die Landschaft nichts von ihrem Reiz verlieren. Rings um den angestauten See herum ist di« Anlage von Touristenwegen geplant; auch mit der Möglichkeit, die Wasserfläche durch kleine Dampfschiffe zu beleben, wird gerechnet. Ob das an gestaute Wasser auch als Trinkwasser verrvendet wer ben kann, ist davon abhängig, ob Filtcranlagen ein gebaut werden. vermischtes. Zn den Klauen reißender Tiere. Es ist ein allgemeiner Glaube, daß der Mensch, welcher von reißenden Tieren .zerfleischt oder getötet wird, die entsetzlichsten Schmerzen erleide. Daß diese Annahme eine irrige ist. hat der englische Arzt Crowther Hirst in seinem Werke „Js Nature eruel?" nachoerviesen. Seine Untersuchungen gründen sich aus Miuenungen solcher Personen, die von wilden Tieren angefatten wuüceu, aber trotz schwerer Verwundungen sich wieder erholten. Schon Livingstone, welcher von einem Löwen an gefallen wurde, wobei ihm die Bestie einen Arm zer fleischte, erzählt, Laß er während dieses Auftrittes weder Schrecken noch Schmerzen empfunden habe. Auch all« übrigen Uebersallenen und Befragten bekunden, baß ihre Eindrücke beim Ueberfall von nur sehr kurzer Dauer gewesen seien. Schmerz hätten sie nicht den geringsten empfunden. Ein englischer Leutnant, der in Gewalt eines Löwen gekommen war, berich tete: „Was meine Empfindungen mährend des An griffs des Löwen betrifft, so muß ich sagen, daß ich keinerlei Schmerz verspürte. Aber ich bemerkte sehr deutlich, daß er mich biß; ich hatte vollständig Vas Bewußtsein, ganz abgesehen davon. daß ich cs auch sah, daß das Tier dabei war. mich zu beißen, aber der Schmerz blieb aus." Dieser Leutnant behielt während des ganzen Ueberfalls seine Kaltblütigkeit und Urteilskraft; er zog zwei Patronen aus der Tasche und warf sie einem Keffern zu, damit dieser sein Gewehr laden konnte. Auch nicht einen Augen blick verspürte er eine Umnachtung les Geistes. Diese letztere Erscheinung wurde dem Autor auch noch von vielen anderen überfallenen Personen bestätig!. Der Arzt Neve im Krankenhaus« von Srinagar in Kaschmir hatte jedes Jahr fünf bis sechs Per sonen zu behandeln, die von Bären zerfleischt waren. Er hat alle diese Patienten nach ihren Eindrücken während des Ereignisses gefragt und ausnahmslos die Auskunft erhalten, baß sie in jenen kritischen Augenblicken keinen Schmerz verspürten. Er sagt: „Es scheint, daß der Geist sehr ruhig ist, beinahe in einem Grade, daß die Opfer ihre Loge analysieren; sie fragen sich, was das Tier nun tun wird. Der Schmerz fehlt bisweilen so vollständig, daß einer der Verwundeten glaubte, der Bär hätte ihm nur die Kleider zerrissen, wahrend er ihn in Wirklichkeit auch arg zerfleischt hatte." Eine bemerkenswerte Tatsache ist, daß bei solchen Verletzungen durch reißende Tiere dis Tastempfindung oft fortdauert, wenn das Gefühl für den Schmerz schon geschwunden ist. Ein Herr Jones erzählt: „Der Bär lag auf mir und biß mich zwei- oder dreimal ins Bein. Ich fühlte, wie das Fleisch zerrissen wurde, ober ich empfand keinen Schmerz." In anderen Fällen wußten die Verwundeten überhaupt nicht, was ihnen zugestoßen war. Ein Treiber wurde bei einer Tigerjaad von einem Tiger erfaßt und unter dem Arm furchtbar verwundet. Es waren ihm mehrere Rippen gebrochen, und seine Lungen schwer verletzt, und doch empfand er nicht den geringsten Schmerz, und sein Geist blieb vollständig klar; nur klagte er über Kältegefühl. Hirst hat in seinem Buche die Aussagen von 62 durch reißende Tiere verletzten Personen mitgeteilt, und darunter befinden sich nur zwei, die Schmerzen empfunden haben. O. v. L. Die siebenjährige Kuihe,»krieg. Der .Kuchenbäcker Charabot in der Rue de Buci im Pariser Studeuren- viertel wird dort jetzt als Held und Sieger ge'cierr. Nach siebenjährigen Leiden und Mühen hat er endlich einen Prozeß gewonnen, Leu er im Jahre 1901 gegen Len französischen Staat angestrengt hatte. Die Rue de Buci liegt gerade ain Rauoe der Vorstadt Saint- Germain, des langsam verschwindenden, aber noch bestehenden Viertels der alten Pariser Aristotrane, die mehr und mehr ihren Einfluß verliert, aber neben anderen rühmlichen Eigenschaften noch eine feine Zunge für Kucken und Backwerk hat. Seit vielen Jahren versah Charabot das vornehme Viertel mit seinem Kuchen, mit Kirsch-, Aprikosen-, Pflaumen- und Cremetorten. Aber eines Morgens, im Jahre 1904, schickte ihm ein Feinschmecker eine Torte zurück mit der Begründung, sie schmecke nach Naphta oder Petroleum. Desgleichen tat ein zweiter Kunde, der sogar in eigener Person erschien und eine Creme torte zurückbrachte mit den Worten, Navhtha möge ein höchst modernes Parfüm sein, er aber lönne keinen Geschmack daran finden. Dann kam ein dritter; ein vierter und ein fünfter telephonierten wütend; und nach einigen Tagen Hatters sämtliche Kunden dem Kuchenbäcker seine Ware zurückgeschickt. Schließlich war sogar der ebenfalls in der Nachbarschaft wohnende Bakteriologe, Professor Metschntkoff, der Leiter des Pasteurinstituts, erschienen und hatte ihm vorge halten, daß er in einer Torte Mikroben entdeckt habe, die sonst nur im Holzpflaster der Straßen zu finden seien. Der Kuchenbäcker war nun auf der rechten Spur und strengte sofort eine Klage gegen den Staat an. Das ganze Geheimnis de, Unglücks mit den Kuchen bestand darin, daß die Rue de Buci seit eini gen Wochen aufgerissen war, um neu gepflastert zu werden. Charabot begründete seine Klage damit, daß seine sämtlichen Geschäftsräume durch Naphtha, Teer und Kreosot verpestet leien und der Geruch alle seine Waren durchdringe Er selbst hatte sich, da er mitten in dem Geruch lebte, so daran aewöhnt, Latz er den veränderten Geschmack der Kuchen nicht be- merkte. Aber in allen Unterinstanzen verlor Thara- bot seine»« Prozeß. Doch er gab nicht nach, und jetzt endlich, vor dem höchsten Gericht, hat er seinen Pro- zey gewonen, und ihm sind 1407,50 Nt Schadenersatz zuaejprochen worden; außerdem hat der Staat sämt liche Kosten des Verfahrens zu tragen. Eine natürlich« Lamp«. Man kann von einer Waldwanderung «in« ganz ergötzliche Naturlampe mit Heimbringen, wenn man den verrotteten Wald boden und seine Laubdecke, wie sie sich im Herbste bildet, beachtet. Namentlich an den im Boden steckenden Baumstümpfen, au denen sich die Rinde leicht vom Hol.ze trennen läßt, findet man häufig dunkle verzweigte Stränge. Solche Stammstücke soll man, wie wir in der Zeitschrift „Natur" lesen, sofort zwischen feuchtes Moos legen Bringt mau sie dann zu Hause in einen zur Hälfte mit feuchtem Filter- >apie: ausgckleidcteu Kolben, so kann man spätestens n 2 bi» 3 Tagen Las magische Licht aufleuchteu ehen, das nicht eine Verwesungserscheinung ist, ondern, wie man heute weiß, mit der Lebenstütigkeit de» Hallimasch-Pilzes, der das faulende Holz durch zieht, zusammenhüngt. Unter günstigen Verhält nissen läßt sich, namentlich bei warmer Temperatur, mit einer solchen natürlichen Lampe so viel Licht entwickeln, daß man bet ihrem Scheine große Druck schrift lesen kann. vttüer unü Kurorte. : Bad ltmo. l?m), das als Heilbad unter den deuifchen Badeorten obenan sicht, leg» das höchste c^cwichl daraus, seinen lvastcn dir nesuudveiilichcu tr inrichtungeu tn trnkbar ooll- kommeniier ,Zarin zn bieten. Rn die mit aros.ciu gvsieiiquf- wand vorgenoiuiiituc Neusqssuug aller Tbermalqucllen schlaf« sich ter Umbau de» Badchanses aus dein Unken t'ahuuser, wltnit die Verabreichnnp natürlicher kohlensaurer Tberiual- bddcr, einstellbar in verschiedenen Ltarkcn, crniögtichl wurde. Dadurch ist dte Behandlung iveiiercr .<irankhcitSanzrlchcn, als der bts seht siir Eins tn tzrage kvnnaendcn gegeben. Tic Baberabgave hat denn auch bereit» eine beträchtliche Zunahme ersaftren, was aber zugleich aus die stark anstcigende ,Zrequenz zurückzustihrcn ist. : Bad lkudowa. Nachdem die Hochsaison auch hier vorüber ist — die in drS -iZorlcs wirklicher Bedeutung inivlge der Rn- iveseuheit Tausender ciurgäsle als svlchc anzuspikchcn war — und der gcmasiigteren, aber angenehmeren Nachsaison weicht, soll erneut ans die Annchmllchkctt einer Nur tn Bad ttndvwa -- besonders seht zu der schauste« Zeit de- .iabres, dem Lpät- soiNnier — htttgewiescn werden. Tie Heilquellen KudawaS habe, sich nun schon seit fakt «üb fahren bei Herz-, Blut, Nerven-, grauen- und Ltosswechselkrinkheilen, vdhmnngcn, RhriimattSMtt» u. a. >n. so glanzend bewährt, das, man das von Jahr z» Jahr händige Steigen der Bcsuchezisscr nur noch als etwas LclbstvcrstllndllchcS betrachtet. Letzte Vepelcken miü Lernlprechmelüungen. Exzeß streikender Kohlenarbeiter. l. Aussig, 20. August. (Priv.-Iel.) Auf dein Kohlcnichacht der Mannesmann-Röhrenw.'rke in Komotau überfielen streikende Arbeiter eine Schar Arbeitswilliger, wobei zwei Arbeitswillige schwer verletzt wurden. Die Präsidentenwahl in Portugal. Lissabon, 20 August. (Eia. Drahtmclduiig.) Dte konstituierende Versammlung wird die Verfassung am Montag proklamieren. Die Wahl des Präsidenten der Republik wird am Don nerstag, die des Senats am Freitag stattfinden. Lissabon, 20. August. (Eig. Drahtmeldung.) In Oporto sind 10 Soldaten der republikanischen Garde verhaftet worden, die mit monarchisti schen Verschwörern im Gefängnis von Aliub« in Verbindung gestanden haben sollen. In Lameqo sind zwei Personen, bei denen man monaichisti che. aus Spanien herrührende Schriftstücke fand, unter dem Verdacht der Verschwörung verhaftet worden. Ueberfall aus einen Deutschen. d Piombino (Provinz Pisa), 19. August. (Pri vattelegramm.) Die Hüttenarbeiter sind h.ier seit zwei Monaten im Ausstand. Heute früh griffen die Ausständig»» einen deutschen Ingenieur namens Braß mit Steinen nnd Knütteln an. Der Ingenieur wurde leicht verwundet. Polizei beamte kamen dazwischen und gaben zum Schutze des Neberrallenen Revolverschüü" ab. D.--- der den Ingenieur verwundete, wurde verhaftet. Die Ruh« ist wiederhergestellt. Grohteuer in üen Opel-Mirraümerken. nt. Frankfurt a. M.. 20 August. (Prio.-Tel.) Die bekannte Automobilfabrik von Adam Opel in Rüsselsheim, die sich auch mit der Fabrika tion von Fahrrädern und Nähmaschinen befaßt, wurde in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag von einem sehr schweren Brandunglück beimgesucht. Kurz nach Uhr nachts bemerkte der Wächter, Laß in einem an den Packraum grenzenden Zimmer ein Brand ausgebrochen war. Ehe er die Feuerwehr benachrichtigen konnte, hatte das Feuer bereits zahlreiches Packmaterial ergriffen. In weni gen Minuten stand das geräumige vierstöckige Ge baut)« i n h e l l e n F l a in m e n. Da in dem Hause auch die Möbeltischlerei untergobracht ist, wo die Ma schinentische und -kästen gefertigt werden, fanden die Flammen reichliche Nahrung. Das durch die an haltende Hitze völlig ausgcdörrte Dachgebälk leitete das Feuer rasch weiter, und kurz darauf standen auch die Fräserei, Dreherei und Schleifereiin Hellen Flammen. Obwohl die Fabrikfenerwehr, die Orts- und die Wehren der Umgegend den Brand be kämpften, gelang es ihnen nicht, ihn auf seinen Herd zu beschränken. Erst als die Frankfurter Feuerwehr mit zwei Autospritzen eingrisf. wurde weiter« Gefahr beseitigt. Der Schaden wird auf 5 Mil lionen Mark geschätzt. Verbrannt sind ins gesamt 20 000 Fahrräder und 30 000 Nähmaschinen. Außerdem sind di« Werkzeugmaschinen völlig vernichtet, so Laß die Firma vor Jahresfrist nicht in der Lage ist, Fahrräder und Näh maschinen wieder zu fabrizieren. Der Auto mobilbau erleidet keine Störung, da die Werkstatt und der Lagerschuppen, in denen 600 fer tig« unv halbfertige Automobil« stehen, vom Feuer verschont blieb. Die Ablöscharbeiten dauerten bi» zum Sonntagnachmittag. Sonntag abend 9 Uhr wurden die Frankfurter Automobilspritzen wieder nach Rüsselsheim gerufen, weil es auf dem Brand platze an allen Ecken wieder zu brennen anfing. NüsiekvhetM, 20. August. Der Brand in Len Opelwerkn begann nacht» IN Uhr in d«r Nickel,i der Fahrrad- und XSHmaschinenabtetlung. Da» Feuer verbreitet« sich, jedenfall» durch den Fahr stuhlschacht, mtt rasender Schnelligkeit über die drei Stockwerke. Es beteiligten sich zwei Batterien des 1. Eroßherzoglich-Hejsischcn Feldaniklerie Regiments Nr. 23 in Darmstadt an Len Löscharbeiien. Die Automobilabteilung ist unversehrt geblieben. 20 000 Fahrräder und 30lX>0 Nähmaschinen sind ver nichtet. Achtundzwanzig Leute erlitten bei den Rettungsarbeiten mehr oder minder leichte Ver letzungen. Menschenleben sind anscheinend nicht zu beklagen. Der Schaden beträgt 3'5 bis t Millionen Mark, woran 20 Versicherungsgesellschaften beteiligt sind. Der Ausbruch des Feuers ist jedenfalls auf Selbstentzündung zurückzuführen. Der Betrieb wird mit Hilfe der übriggcbliebenen Abteilungen teil weise fortgeführt, doch sind von den in den Werken beschäftigten 4000 Arbeitern iür die nächste Zeit 1500 bis 2000 Mann arbeitslos. Die iveltlxkannt« Firma Opel war auf dem Kon tinent die erste, die sabritinäßig Fahrräder herstellte. . Sie ist im Besitz ier Gebr. Opel, die alle in der Sport welt Namen von gutem Klange haben. Der Senior chef Kommerzienrat Karl Opel w.-r zur Blütezeit des Radsportes ein eifriger Amateur, Wilhelm Opel, der dem Prinz-Heinrich Fahrtkomitce 1908 angehörte, ist als Herrenfahrer im Autosport durch seine glänzenden Föhnen bekannt geworden, es sei nur an seinen Sieg in der Schnelliakeiisprüfung im Forstenrieder Park (Preis der Stadt München) erinnert. Ebenso sin>d Heinrich Opel und seine Gattin Emmy als routinieric Automobilisten bekannt, denen sich mit gleichem Ruse Fritz und Dr. Ludwig Opel annhließen. Erst in den letzten Wettbewerben waren dle Opelwagen wieder verschiedentlich unter den ersten Preisträgern zu finden. Waldbrand im Düsseldorfer Stadtwald. pf. Düsseldorf, 20. August. (E'g. Drahtmeld.) Im Düsseldorfer StadtwaIV, im sogenanincn Aaperwald, brach am Sonntaglpätnachmittag. aus noch unbekann 1er Ursache, ein Brand aus. Zahlreiche Spaziergänger befawten sich zu der Zeit im Gehölz, die panikartig flüchteten. Das Feuer sand in dem trockenen Farren krank reichliche 'Nahrung, doch gelang es ter schnell herbeigeeiltcn Städtischen Feuerwehr bald, jede rvei tere Gefahr zu beseitigen. Der weiße Tot. MS Bern, 20. August. (Eig Trahtmcldch Auf der Kleinen Scheidegg ist gestern der Gymnasiallehrer Bücher aus Augsburg bei dem Versuche, ohne Führer den Weißen Mönch zn besteigen, abgestüizt. Auch in Zinal (Wallis) ist eine 18jährige Touristin aus Straßburg beim Edelwcißvslückei'. abgestürzt und hat den Tod gefunden. Dis Cholera. '<)>? Konstantinopel, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Heute sind 42 Cholera fälle vorgekommen, wo von neun tödlich verlausen sind. Von den früher Er krankten sind zehn gestorben. MF, Saloniki, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Im Militärlager bei Valona sind heute 17 Soldaten an der Cholera gestorben. Mt-' San Giovanni di Mcdna, 20. August. (Eig. Drahtmeld.) Hier wurden heute siinf tätlich oer laufen« Cholerafälle gemeldet. Wo11kk'dsodsol.iuusi0!i IN j-Slstri 'N trsisk UM .>U »MV» kl!>U ».UN- euen- ^o- .. INO- uois 6lLfk- > »tl»ccv»!»^a 1». zoinuk o.v 1 > S1 sr !M IcSde. l-octien :cd!> k 4S5 z- LS es 1 icvda. tt.ierei .0 4t.g § ri i 43 2 B.L u-.u« ! > 15.Z '> 0.0. zi!-in>i»- V^sMoz««ut Uid» luul 'fqeiuui» Wetterbericht ZVntecung in dnebüen nm 20 /Zu^ust 191 l. NrlistK LrelMe I» k.uul auioel- rr!U3;, A«»NI«1 ' ^INIMU'P uc«zS»!> . . . IN) -f- 31.8 -f- 3.3 I — c«l»nr . . 130 -- u.s -- Ib.s 8 1 —- k-IItlSl, . . 33! -- lii.S -- >2.3 3 o.k OlUigoc»; . . 373 -- 2 .« -- 12.S S 2 0.5 lii!,» .... 3!5 -- IS.3 ch 13.3 Illi 2 — LLemaitr . . . 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