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Das Ziel -er Sanierung Rede des Zentrumssührers Kaas in Kassel. Kassel, 5. Januar. Im Rahmen einer großen Zentrums kundgebung, die anläßlich einer Tagung der Reichspartei beamten des Zentrums in Kassel statlsand, sprach außer den Reichstagsabgeordneten Joos und Dr. Bürgers auch der Vor sitzende der Zentrumsparlei Prälat Kaas. Als den letzten Sinn der Politik der Reichsregierung bezeichnete Prälat Kaas die Tatsache, daß das Sanierungowerk tm Innern das deutsche Volk siir den geistigen und diplomatischen Kamps um seine äußere Freiheit rüsten wolle. Es sei verwerflich, wenn in hetze- risä-er Weise aus der Frage der außenpolitischen Methode eine Gewissensfrage gemacht werde. Die Verständigung sei der ein zige Weg, auf dem Deutschland sich aus den Fäulten seiner Geg ner befreien könne. Aber das Ausland, besonders Frankreich, müsse nur einsehen, daß man sich in Deutschland jenem „Ties" nähere, das trotz allem Verständigungswillen Gemütsexplosio nen hcrbciführen könne, gegen die jede Vernunslpolitik macht los sei. oeni Psanddriesmarlt sogar eine lebhafte Rachfrage zeigte: „Eine gewisse Erleichterung vermochte die fortschrei tende Verflüssigung der Kreditmärkte zu verschaffen. Die Senkung des Kapitalzinses ist aber noch nicht weit genug fortgeschritten, um genügend neue Planungen rentabel er scheinen zu lassen. Eine besondere Erschwerung für die Kapitalversorgung bildet die P e r t r a u e n s k r i s i s, die sich im Zusammenhang mit der politischen Entwicklung ergeben Hal." Diese politische Vertrauenskrise vom Früh jahr und Sommer 1930 war jedoch ein Kinderspiel im Ver gleich zu der Erschütterung des deutschen Vertrauens im In- und Auslände in die wirtschaftliche Sicherheit und Ge sundung Deutschlands nach den Wahlen voni 1-k. September, die alle hoffnungsvollen Ansätze mit einem Schlage wieder zerstör'en. Der infolge der Depression durch verringerte eigene Kapitalbildung immer noch wenig kräftige Kapital markt, der außerdem der Zufuhr neuer ausländischer Kre dite bis August in ausreichendem Maße entbehrt hatte, wurde durch die K r e d i t z u r ü ckz a h l u n g auslän discher Geldgeber sowie durch die F l u ch t deut scher Kapitalien aufs schwerste erschüttert. Die Abwanderung der Kapitalien nach dem Auslände trotz des dort geringeren Zinsniveaus nahm einen solchen Umfang an, daß die Neichsbank sich gezwungen sah, bevor sie zu dem rigorosen Mittel der Kreditrestriktion durch Rationierung schreiten mußte, was unmittelbar Hun derte von Betrieben slillgelegt hätte und die Arbeitslosig keit noch'viel rapider hätte anstcigen laßen, ihren Diskont satz um 1 Prozent auf 5 v. H. zu erhöhen. Ein harter Stoß für die schwer rinaende Wirt'ihast. Aber die Zentralnoten bank hatte in wenigen Tagen nach der Neichstagswahl fast eine Milliarde Gold und Devisen verloren und außerdem für saft 700 Millionen NM. Wechsel und Wertpapiere Her einehmen müssen, was ihre Liquidität erheblich verschlech tert batte. Wenn auch in jenen Taaen keine Gefahr für die deutsche Währung bestand, da die Neichs bank jederzeit, wenn es nötig wurde, durch einschneidende Kreditkontraktion ihren Notenumlauf mit der Gold- und Devisendecke in dem gesetzlich vorgeschricbenen Verhältnis hätte halten können und die Einlösbarkcit ihrer Noten in Gold garantiert werden konnte, so wäre das jedoch nicht ohne die Vernichtung zahlreicher Existenzen und einer ge waltigen Verschärfung der Wirtfchasts- n o t abgegange». Tie Heraufsetzung des Diskontsatzes aus 5 Prozent beleuchtete schlaglichtartig die Situation. Denn die Reichsbank verlor mit einem Schlage die Errungen schaften, die sie seit Mai 1929 bis zum Sommer 1930 lang sam gemacht hatte, indem es ihr gelungen war. den Abstand des deutschen Diskontsatzes vom englischen allmählich von 2 Prozent herabzudrücken, bis er seit dem 21. Juni 1930 nur noch 1 Prozent betrug und der Neichsbauksatz mit 4 Prozent auf dem niedrigsten Stand der Vorkriegszeit angelangt mar. Seit der Tiskontheraufsetzung vom 9. Ok tober beträgt der Ab stand gegenüber London wieder 2 Prozent, und er hatte zweifellos noch ver größert werden müssen, wenn nicht das Vertrauen des Auslandes zur Regierung Brüning es dem Reiche er möglicht hätte, einen internationalen Ueber- briickungskredit in Höhe von 500 Millionen herein zuholen. Mit dem Hereinsließen dieser Devisen trat eine deutlich fühlbare Entlastung der Geld- und Devisenlage ein, zumal auch die Kreditabzüge des Auslandes und die Kavitalilucht nachließen. Aber es ist nicht nur die Entwickelung der Weltwirt schaft, die politische Vertrauenskrise und das Kapital problem gewesen, das die Verhältnisse dorthin getrieben hat, wie sie gegenwärtig sind. Diese Einflüsse wären in erheblich größerem llmsange als es geschehen ist, zu para lysieren gewesen, wenn die Wirtschaft der letzten Jahre eine größere Elastizität gehabt hätte, als sie in den letzten Jahren aufweist und die sie früher besaß. Auch die Vorkriegszeiten kannten Wirtschaftskrisen großen Maß stabes aber sie wirkten wie ein reinigendes Gewitter, sie beseitigten die llebertreibnngen, die durch Fehlleitungen des Kapitals, die auch in den letzten Jahren, wenn auch vielfach zwangsläufig vorgekommen sind, entstanden mardn, Preise und Kosten mußten von ihrer Höhe her unter, die unrentablen Betriebe waren gezwungen, zu schließen, d. h., ihr Kapital bis auf einen Bruchteil oder ganz abzuschreiben, mährend es den stärkeren gelang, durch di« Kostenersparnisse Kapital srcizufetze», das nach neuer rentabelerer Verwendung sich umsah. Dieser Kreislauf ist seit der Nachinflationszeit an wichtigen Stellen gestört worden. Die Techni sierung mit ihrem großen Kapitalaufwand verursacht bei nachlassender Beschäftigung steigende fixe Kosten für den Kapitaldicnst je Produktionscinheit, zumal wenn die Nationalisierung mit fremdem Kapital durchgesührt werden mußte, das im Verhältnis zu den Weltmärkten nur zu außerordentlich schweren Bedingungen hereingcnom- men werden konnte. Tiefer Prozeß hat aber in Deutschland in größtem Umfange statlgesunden mit dem Ergebnis, daß nun die nominell unveränderten Kapitalverpslichtungcn nach dem Sturz der Warenpreise ein viel schwereres Blei gewicht sind, als zur Zeit hoher Warenpreise, wo sie ein gegangen wurden. Dies ist eines der schweren Hemmnisse für den 'Wiederaufstieg. Es gehört heute nicht viel dazu, auf diese Kapital- und Betriebspolilik zu schimpfen. Sicher sind viele Ueberrationalisierungen vorgcnommen worden. Aber cs gab eine Zeit, da waren es gerade jene Kreise, die heute mit am lautesten anklagcn, die diese Politik for derten und förderten. In -er Ta» standen vor wenigen Jahren zahlreiche Unternehmungen vor der entscheidenden Frage, ob sie ihre Betriebe schließen und dadurch die Arbeitslosigkeit ver größern sollten, oder ob sie mittels Rationalisierung ver suchen sollten, die ständig wachsenden Unkosten herabzudrücken. Die meisten Unternehmungen sind den letzten Weg gegangen. Manche freudig und übereifrig, sozusagen vom technischen Teufel besetzen und durch das ganz anders gelagerte amerikanische Beispiel geblendet. (Kapitalreichtum und Menschenmangel), manche zögernd und mit banger Besorgnis und nur widerwillig durch den Zwang der erdrückenden Unkostensteigerung genötigt. Zwar wurde die Produktion gewaltig angeregt, aber der Ratio- nalisierungsgewinn floß zu einem großen Teil in andere Taschen als die des Unternehmers, und die Preissenkung, die in Amerika mit der Rationalisierung verbunden war, blieb infolgedessen völlig aus. Einmal beanspruchten näm lich die Lohn- und Gehaltsempfänger, gefördert durch eine amtliche Lohnschiedsspruchpraris, an dem Rationalisie rungsgewinn teilzunehmen und nicht minder nahm die öffentliche Hand in immer steigendem Umfang durch Er höhung und Neueinsührung von Steuern und Sozialab gaben einen immer größeren Anteil für sich in Anspruch. Allein in diesem Etatsjahr mußten bisher siir rund 850 Millionen RM. neue Abgaben durch das Reich be schloßen werden. Kann man sich da wundern, daß die 700 bis 800 Millionen RM. Ersparnisse, die Deutschland im ganzen Jahr 1930 an der Einfuhr infolge der gesunden Nohstofpreise einsparen konnte, nicht deutlicher in Preis senkungen sichtbar geworden sind, wo außer dem Reich auch noch die Länder und Gemeinden erhebliche Erhöhun gen der öfsentlichen Abgaben eingesührt haben? Für die so bedrängte Wirtschaft lag es nahe, sich dort, wo es markttechnisch möglich war, also vor allem bei den Nolütoiien und Halbsertiawaren. aeaen diele Entwickeluna »u Mitzen, indem v«e Konkurrenz durch Monopole, Trusts und Syndikate ausgeschaltet wurde und die Preise hochgehalten wurden. Dies wurde durch staat - liche Zollpolitik erleichtert und vielfach erst er möglicht. Vor allem die Landwirtschaft in ihrer jetzigen Form hat durch die Hochschutzzollpolitik profitiert, ohne daß sie dadurch veranlaßt worden wäre, ihre Pro duktion einer strukturellen Wandlung zu unterziehen, die der Entwicklung der KonsumgewohnheUen entsprochen hätte. Für die weiterverarbeitende Industrie bedeuteten aber diese mehr oder minder wirksamen Preisbindungen eine weitere zusätzliche Belastung, da ihre ausländische Konkurrenz solche Monopolpreise nicht zu tragen hat. Wenn es trotzdem gelang, die deutsche Ausfuhr im letzten Jahre, trotz des absoluten Rückgangs, im Vergleich zu den übrigen Exportländern gut zu behaupten, so war das meist nur durch einen Verkauf unter den Selbstkosten möglich. Dazu waren wir gezwungen einmal, um nicht die fixen Kosten noch stärker ansteigen zu lassen, wie es mit weiter abnehmender Beschäftigung der Fall ist, und zum anderen, weil die N e p a r a t i o n s v e r p f l t ch t u n g e n und privaten Kapitalverpslichtungen an das Ausland uns zum Export zwangen, nachdem der ausländische KredltstroM nach Deutschland fast versiegt war. Aus allem ergibt sich, daß die deutsche Sonderkrise kn zahlreichen Mängeln und Fehlern ihre Ursache hat, die zu beseitigen menschlicher Vernunft und Einsicht sowie staatsmännischer Kunst gelingen muß. Neben der Verei nigung der politischen Atmosphäre und der Erleichterung der politischen Schulden ist die Lockerung der übrigen Un kostensaktoren (und darunter fallen auch die gebundenen Preise der Kartelle) notwendig, um zu der allgemeinen Preissenkung zu kommen, die es erlaubt, wieder das Kapital anzusammeln, das notwendig ist, um vier Mil lionen Arbeitslosen wieder Brot und Lebenssinn zu gebe». Rutzlan-s neuer Führer Oer neue Vorsitzende des Vollzugsrats Molotoff über seine Politik SlaUns junger Mann Moskau, 5. Januar. (Meldung der Telegraphenagentur der Sowjetunion.) Der Vorsitzende des Volkskommissarenrates Molotoff erstattete vor der gestern eröffneten Tagung des Zentralcxekutivkomitees den Bericht über den Volkswirt- schastsplan, wobei er u. a. ausführte: Indem wir uns di« Ausgabe einer Verbesserung der Lage der Werktätigen und einer besseren Belieferung der Arbeilerzentren stellten, haben wir dank einer besseren Organisation im verflossenen Jahre einen großen Erfolg in der Getreide-, Zuckerrüben- und Baum- mollaufbringung erzielt. Neben diesen Erfolgen gab es jedoch auch erhebliche Mängel in manchen Wirtschaftszweigen. Besonders hinderlich für unsere Arbeit sind die Mängel der Planungsarbeit und die Mängel der Ausfiihrungsbeschlüsse der Partei und der Sowjetmacht. Der Volkskommissarenrat nicht dein Volkswirlschaftsplan 1931 enorme Bedeutung zu. Das geht schon aus der Tatsache hervor, daß mir in die Periode des Sozialismus eingelreten sind. Um weitere Erfolge zu sichern, müssen wir die Arbeit der Sowjets entschieden um- gestaltcn Wir müssen erreichen, daß die Sowjets tatsäch lich eine gemeinsame Linie mit der Partei durchführen. Zur auhenpolitischen Lage erklärte Molotoff: Unsere Hauptaufgabe ist, die Ausführung des Volkswirtschafts planes zu sichern. Dazu ist uns Frieden notwendig. Die Welt krise verstärkt sich jedoch noch. Ihren Höhepunkt wird sie offen bar 193l erreichen. Die im November 1930 in Genf abgehal- tene Weltwirtschaftskonferenz ist zu keinerlei Ergebnissen ge langt. Wir können mit vollem Recht sagen, dah der Entwick- lungsgang der Sowjetunion und der kapitalistischen Länder entgegengesetzt ist Die erfolgreiche Verwirklichung des Fünf- jahresplanes der Volkswirtschaft erweitert die Basis siir den Handel kapitalistischer Länder mit der Sowjetunion. Mit einer Anzahl von Staaten entwickeln sich unsere Beziehungen, insbe sondere die Handelsbeziehungen normal. Diesen Staaten ge hören in erster Linie Deutschland, die Türkei, Italien, England, Schweden, Japan, Persien und Afghanistan an. Zum Schluß erklärte Molotosf: Die Ergebnislosig keit und Fruchtlosigkeit der Arbeit der Vorbereitenden A b - r ü st u n g s k o m m i s s i o n ist ein abermaliger Beweis siir die wachsende Unstabilität der kapitalistischen Staaten. Während es in der Konferenz um die Abrüstungssrage ging, boten die kapitalistischen Länder nach wie vor alles siir eine weitere Stei gerung der Rüstungen auf. Unsere wichtigste Schlußfolgerung, schloß Molotoff seine Ausführungen, ist: Wir Kämpfen für die Verwirklichung des Volkswirtschaftsplanes, siir die Verwirk lichung des Fünsjahresplanes in vier Jahren. Die Erfüllung dieser Aufgaben erfordert Festigung des Friedens, Steigerung der Macht der Sowjetunion siir den Sieg des Sozialismus. Mit dieser Rede hat sich der neue Vorsitzende des Nates der Volkskommissare zum ersten Male der Weltöffentlichkeit vorgeslellt. Und gleichzeitig bekundet, daß er als getreuer Jün ger Stalins sein Amt führen wird. Die Grundlinien der politi schen Arbeit, die Molotoff in seiner Rede entwickelt hat, sind aus den Erlassen und Reden Stalins längst bekannt. Die Kritik, die Molotosf an dem Wirtschaftssystem der kapitalistischen Staaten übt, erscheint in vielen Punkten als be rechtigt. Daß freilich auch innerhalb der Sowjetunion nicht alles In schönster Ordnung ist, zeigt die Erklärung, daß die Sowjets zur Einhaltung einer einheitlichen Linie mit der Partei ange- halten werden sollen. Bisher scheint dieser erwünschte Zustand demnach nicht bestanden zu haben. Molotoffs Ausführungen Uber die Mängel im Wirtschaftssystem Rußlands bestätigen die Kritik, die in der curopäisclzen Presse an der überhasteten und unorganischen Durchführung des Fünsjahresplanes geübt wor den ist. EoLMer „zweiler Sieger" Orewttz blelbt Führer -er Wirtschaftspartei Berlin, 5. Januar. Der Neichsausschuß der Wirt- schastspartei trat am Sonntag unter dem Vorsitz des Reichs- tagc«bgeordneten Freidel (Hildesheim) im Reichslagsgebäude zu einer Sitzung zusammen, die sich mit den Borwürsen be- sä)äsligle. die von dem Abgeordneten Co lass er gegen den Parteivorsitzenden Drewitz erhoben worden sind. Der Ab. gesrdnelc Colosser wohnte der Sitzung nicht bei. Auch der frühere Reichsjustizminister Bredt ivar nicht erschienen. An der Tagung beteiligten sich Vertreter der Rcichslagssraklion, der Fraktionen der Länderparlamente und die Vertreter der Wahlkreisorganisationen aus dem ganzen Reiche. An den Be- richt des unter dem Vorsitz des früheren Abgeordneten Beier (Dresden) stehenden Ausschusses zur Prüfung der Vorwürse gegen den Parteivorsitzenden schloß sich eine über acht S t u n de n do u c r nd e A u s s p ra ch e. lieber das Ergebnis der Verl-andlungen wir- von der Wirtschaftspartei folgender Bericht ausgegeben: „Der Neichsausschus; der Reichspartei des Deutschen Mit telstandes (Wirtschaftspartei) hat den Bericht des Prüfungs ausschusses über die von Herrn Colosser gegen den Parteivor- sitzeilden Drewitz erhobenen Vorwürfe enlgegengeiiommen. Ter Neichsausschuß hat die lieber?,cugung gewonnen, daß dem Par- teivorsitzenden Drewitz keinerlei ehrenrührige Handlungen zur Last fallen und spricht ihm erneut das Vertrauen aus. Der Antrag, den vom tjlarteivorstand bereits aus der Reichs- tagssraklion ausgeschlossenen Abgeordneten Colosser auch aus der Partei a u sz u sch l i e ß« n, wurde dem zuständigen Parieigericht zur satzungsgemäßen Behandlung überwiesen. Das Vcrlzatten des Herrn Colosser sand die einmütige Miß billigung des Reichsausschusscs." Damit dürste im Fiihrerstreit der Wirtschaftspartei Herr Colosser endgültig „'.weiter Sieger" geblieben sein. Auch die sächsischen Wünsche ans Verschwinden des Herrn Drewitz van der Parteiführung sind nicht berücksichtigt worden. Herr Drewitz sitzt obenauf, der HKirteiausMiß hat ihm (immerhin nach achtstündiger Aussprache: ganz so einfach scheint die Sache also nicht gewesen zu sein) eine Ehrenerklärung ausgestellt. Der Ausschluß Colossers durch das Parleigericht dürste nach der Mißbilligung des Parteiausschusses ohne weiteres sicher sein. — Bleibt nur noch eine Frage assen: Was die Wähler schaft zu diesen wenig erbaulichen Auseinandersetzungen innerhalb der Führung der Wirtschaftspartei sagen wird. Kriegt Thälmann einen Orden? «owno, 3. Januar. Dir tagenden Orts-Parteikonferenzen der Moskauer Par teiorganisation haben den Führer der KPD. Thälmann, zu ihrem „Ehrenmitglied" erwählt. In der Begründung hierfür wird darauf hingewiesen, daß Thälmann jetzt der ein zige Führer der kommunistischen Revolution sei. der in der Lage ist, die KPD. zum Sturm gegen das Bürgertum zu brin gen. Mehrere kommunistische Organisationen haben beantragt, daß Thälmann auch mit dem Orden ..Lenin" ausgezeich net werden solle. Eine beinahe „bourgeoise" Angelegenheit! * Das deutsche Jlugschiff Do. X soll nach Ausbesserung der Brandschäden an den Tragflächen nunmehr am 20. Januar wie der startbereit sein. » Der französische Postmlnlster hat den größten Teil der ivegen Streiks gemaßregelten Postbeamten und Briefträger nunmehr wieder eingestellt. " Mohamed Ali, ein hervorragender Vertreter der Mo hammedaner Britisch-Indiens bei der „Rundtisch-Konserenz", ist am Sonntag in London gestorben Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Wltterungsaussichten: An Stärke abnehmende Winde aus westlichen Richtungen. Allmählicher Bewölkungsrückgang. Mä ßigere Tagesschwankung der im Mittel ivenig veränderte» Temperatur. Anfangs noch Niederschlagsschauer. Nachts Nebel bildung.