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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 13.01.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140113023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914011302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914011302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-01
- Tag 1914-01-13
-
Monat
1914-01
-
Jahr
1914
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S14 Mbenö -Ausgabe ISS. Jahrgang llsr mck jM eil Nr. 22 vtrnstsg, üen iS. Isnusr. 1914 Süd- vvn orxes, en. lexander> T»»7» und von des sog. Es wird erklärt, unter den Massen auch sonst größten- aus und es wird lick ans ld zwei ör sür weiten berger ive der mmern. Lrrer «tvo, m: ; Ber- Dürer- irichten, Pavier« der be, a n- a u f Die >,Wer Minute iarbeu, vto. ktrolyse. s,kra,t Erfolg trL3,1. Schön« Lolül» 14 ad 7roo« . 8. chls »ecken l»»e» * Der französische K r i e g s m i n i ft e r hat die Prüfung der Ausgaben, die sich durch die Einführung der dreijährigen Dienstzeit er geben, beendet. (S. Ausl.) kll r Laven rt oder eukert« . »76«» * Im rcichsländischen Landtage beginnen heute die Erörterungen über die Interpellation wegen der Vorgänge in Zabcrn. (S. Pol. Ucoers.) le SeschLst. en *»bj I. r. * Die Lage im Streikgebiet in afrika hat sich bedeutend verschlimmert. (S. Leitart.) da Vincis Mona Lisa, mußten ja wie ein verlockendes Vorbild für alle möglichen ästhetischen Protuberanzen wirken: „Alle Gedanken und Erfah rungen der Mclt, so sagt Pater von der Mona Lisa, haben an diesem Antlitz radiert und geformt, soweit sie imstande waren, die äußere Form zu verfeinern und ausdrucksvoll zu machen: die animalischen Nei gungen Griechenlands, die Wollust Roms, die Träu mereien des Mittelalters mit ihrem überirdischen Streben nach weltentrücktem Liebcsleben, die Rück kehr der heidnischen Welt, die Sünden der Borgias. Sic ist älter als die Felsen, zwischen denen sie sitzt. Wie der Vampir ist sic schon oftmals tot gewesen und hat die Geheimnisse des Grabes kennen gelernt: in die Tiefe der Meere ist sie getaucht und trägt von dort das geheimnisvolle Dunkel an sich. Und ge feilscht hat sie mit den Händlern des Ostens um selt same Gewebe: und als Leda war sie die Mutter Helenas von Troja und als heilige Anna die Mutter Marias." Hatte 'Walter Pater gründlichere kulturgeschicht liche Studien gemacht, so würde er gewußt haben, daß bei den Frauen in einer bestimmten Periode der Renaissance die törichte Mode auskam, sich die Wim pern von den Augenlidern und die Stirnhaare zu entfernen, daß auch der Mona Lisa die Wimpern und Stirnhaare fehlen, und daß dieser Mangel viel dazu beiträgt, ihrem Gesicht den ungewöhnlichen Ausdruck zu geben. Nach diesem Rezepte Paters eine Kunstgeschichte oder Kunstphantasie zu schreiben, wäre eine amüsante Aufgabe. Für die Hille Bobbe von Haarlem z. B. könnte die klassische Walpurgis nacht eine Fundgrube verblüffendster Interpretatio nen und Paraphrasen liefern. Niemand ist in Deutschland so überschätzt worden, wie per englische Kunstpbilosoph Walter Pater: vor seiner Originalität und Genialität beugen sich selbst Kunstlichter, die über deutsche Autoren von viel größerer Bedeutung nicht scharf genug urteilen können. Und doch gibt es bei Pater kaum einen maßgebenden Gedanken, den wir nicht schon bei Winckelmann. bei Goethe oder Hegel, bei Ruskin oder Sainte-Beuoc fänden. Pater ist weder ein oriaineller Denker noch ein genialer Bahnbrecher. Er ist ein treffendes Beispiel dafür, wie heutzutage bei der gesteigerten Geisteskultur und dem inter nationalen Austausch der Ideen ein Mensch ohne wirtlich künstlerisches Temperament, ohne eine spur von seelischer Leidenschaft und kraftvoller Geistes richtung seinen Schriften schließlich doch einen An strich von Genialität geben kann, und das im wesent lichen durch eine kluge und geschickte Methode der Nachahmung, durch unermüdlichen Fleiß, durch ge- naues Sammeln und Sichten fremder Gedanken und durch ein mit kaltem Verstünde auf packende Wirkung berechnetes 1lmfo.mcn, Ergänzen. Zustutzen und Ausschmücken der übernommenen Ideen mit blen dcnden Metaphern. Visionen und Symbolen. 24 Stunden infolge der Gewerkschaften Norden, aber auch in en. 2 ukrankh, »e werden Leipzig, 2u.4-8. * M c r r y d e l Va l ist an Stelle des verstorbenen Kardinals Rampolla zum Erzpr fester der Peters! irche ernannt worden. heilvollc Nachwirkung des Krieges zwischen Meisten und Meisten ans die farbige Bevölke rung. Schvn lange trieb sich in Johannesburg, Prätoria wie an allen Jndustriepläpen ein Niggertum umher, das die Lehre: „Afrika den Afrikanern" mit leidenschaftlichem Eifer predigte und dem aufhorchcnden schwarzen Mann den Tag verkündete, wo die Farbigen die Engländer genau so besiegen würden, wie diese die Buren. Noch werden die Dinge ja nicht so weit ge diehen sein, daß diese Bewegung wirtlich zum Untergrund der (Geschehnisse werden tonnte. Mit den Schwarzen, die doch einer einheitlichen Lei tung durchaus entbehren, werden das Militär und die zur Notwehr entschlossenen Aufgebote der weißen Einwohner gewiß fertig werden. Der Arbciterausstand kann aber im Zusammenhang mit dem Aufruhr der Eingeborenen allerdings zu höchst verhängnisvollen Folgen führen. Je denfalls lastet auf den Betreibern des allgemei nen Ausstandes eben dieser schwarzen Gefahr wegen eine große Verantwortung. Der sckwalkLe Irrtum London, 13. Januar. (Draht nachricht.) Die Meldungen aus Kapstadt beschäftigen die Regierung und die Presse sehr lebhaft. Die Gefahr eines allgemeinen Eisenbahnerstreikes wird weniger ernst genommen, da heute aus Pretoria die Wiederaufnahme derArbeit gemeldetwird(?),wogegen nach weiteren Meldungen die Basutos zu vielen Tausenden im Ausstande be griffen und zum Teil mit Schießwaffen versehe-, sind. Die Verhängung des Kriegsrechts über Transvaal wird heute erwartet. Wegen der Tötung von Basutoleuten durch weiße Arbeitgeber und der daraus entstande nen Streitigkeiten droht in Südafrika ein Auf stand. Er ist um so gefährlicher, als gleichzeitig eine große Streikbewegung der Eisenbahner im Gange ist. In Kapstadt wie in London be fürchtet man, daß die nächsten Tage nicht ohne blutige Ereignisse vorübergchen werden und die englische Presse erinnert an die voll ihr oft vor ausgesagte Gefahr neuer schwerer Verwicklun gen. Die Ursache sehen die meisten Blätter in der falschen Behandlung der Schwarzen, die mau viel zu lange verhätschelt und verwöhnt habe. Zur Streikbewegung. Heute vormittag sind noch folgende D r a h t- Meldungen eingegangen: Kapstadt, 13. Januar. Die Lage hat sich in den letzten Agitation sonders im deren Teilen der Union, speziell Kap-Halbinsel, verschlimmert. Hafenarbeiter in Kapstadt sind jetzt offiziell von den Verbänden der Eisenbahnangestellten und der Hafenarbeiter zum Streik auf»',fordert worden. Zu den Stationen werden Streikposten nicht zu gelassen, auch dürfen sie nicht mit den Arbeitern sprechen. Johannesburg, 13. Januar. Die Wstimmung der hiesigen Ortsgruppe des Buchdruckerver bandes Hai eine große Mehrheit für den a ll- ge meinen Streik ergeben, daß am Rand jetzt 20 000 Mann stehen. Die Abstimmungen fallen teils für den allgemeinen Streik befürchtet, daß die Bergleute sich der Bewegung anschließen werden. Eine Anzahl Streikerklürungen unter den Bergleuten vom Reef sind bereits hier eulgegangcn: sie sind alle für den allgemeinen Aus stand. Verschiedene Gewerkschaften einschließlich der Angestellten in den Läden und Lagerhäusern, sowie 0. 0. 107 tor. Vas wichtigste * Als voraussichtlicher Nachfolger des Statt halters Grafen Wedel wird der kommandierende General des 14. (badischen) Armeekorps, Freiherr v. Hoiningen-Huene genannt. (S. Letzte Dep.) Gr L»«pz1g un» Vorort» Surck» uusrr» Trtia»r » » un»SproUeur»Lmaltügllcki>n»hau»gebracht: mouatllch 1.2Z M., v!»rt»II«thrUch 3.7» M. Sei »er G»schSft»st»U«, uusern ZUtalrn un»yu»gad«N»U»n abgebolt: monatlich l M.,vlert»ljührUch Z M. Durch »i« Post: innerhalb veutschlnnüs un» »er üeutfchrn Kolonien monatlich t.z» M., viertelMrlich 4.r» M., ausschlieylich PostdrsteUgel». va» leipziger Tageblatt ersWint werktags rmaySonn- u. Zeiertogs tmol. I« Leipzig, »en Nachbarorten un» üen chrten mit eigenen Filialen wir» »>r -idrnüauogad» noch am flbenü »es Erscheinen» »r» hau» geliefert. Verliurr Redaktion: an Sen Zelten 17, jrernsprech-''nschlnß: Moabit Nr. 447. fstr Inserat« au» Leipzig un» Umgebung »i« /INAeigeNpreife. ispaltt,»p»tU)»U»2;pf.,St»Neklam»;»tt»iM., von auswürt» Z» Pf., Reklamen 1.20 M., Zamilien-u. kleine Anzeigen »i, prtitzetl« nur2Spf.,Inserat« oon Sehörüen im aniNichenTeU die petitzetle SS Pf. cheschäftoanzeigen mit playvorschrift >m Preis» erböbt. Rabatt nach Tarif. Srilag»gebiihr: »»somtaufl.»M. üa»Taufen» auaschl. Postgebühr, stnzrigen-finaokm»: Ziohanntogaste», bei sämtlichen Mtalen Se» Leipziger Tageblatt»» un» allen hnnoneen-ExprSitionen »e» In- un» huslandr». ch«schäft»st«Uefürverlinu.»iepr.Sran»«nburg. vir»ktionwalt»rZli«g«l, Vrrlin w. IS, Margarcthenstrah» ». Zrrnsprech-MnschluS: Lützow »471. cd. Näb<: esl. Oss. voiss imm. u. 360 ./L c. 33. Gskar wilöe un- Walter Pater. Von Professor Dr. Ernst Groth. Die deutsche Literatur lerdet gegenwärtig tat sächlich an einer wahren lledersetzungsseuche. Kaum hat ein englischer Autor einige, gewöhnlich durch geschickte Prcßaktion hervorgerufenc Erfolge, so geht auch schon ein blindes Wettrennen deutscher Geschästs- kiteraten um das Nebcrsetzungsrecht los. Mit ner vöser Hast wird verdolmetscht und das verzerrte Machwerk den Bühnenleitern aufgeschwatzt. Dieses bedauerliche Schauspiel erleben wir jetzt mit John Galsworthy, der in Deutschland von den Maklern als ein ganz neuer Prophet ausgeschrien wird, obgleich er mit seinen Bühnenstücken auf einer literarischen Stufe steht, die in Deutschland schon längst überwunden ist. Nach unserer Meinung wird Oskar Wilde als dialektischer Billardkünftlcr, Sprachoirtuos und Wortjonaleur immer beachtenswert sein. Man hat ihn zu den Impressionisten gerechnet, die nur den Eindruck wicdergeben, den ein Gegenstand auf ihre Sinne gemacht hat. Aber bei Oskar Wilde hantelt es sich weniger um Eindrücke, als um Einfälle, um Kapricen, die in ihm bei der Betrachtung Les Gegenstandes auftauchen: seine Art der Darstellung möchte ich deshalb nicht Impressionismus sondern Kapitalismus nennen. Die Hauptmittel Lieser Darstellung sind das Paradoxon und die Hyperbel, und hiermit arbeitet Oskar Wilde denn auch bis zum Ueberdruß. Das Wesen dieses ästhetisierenden Kapriolismns steckt in seinem Ausspruch: ..Für die Kritiker ist das Kunstwerk nur der Ausgangspunkt sür ein neues eigenes Werk, das nicht notwendig irgendeine sichtbare Ähnlichkeit mit dem bewrocheneu Werk zu haben braucht." Das Kunstwerk ist also iür ihn nur ein Reizmittel wie das Opium, das die Nerven auspeitscht und das Gehirn zu ungewöhn lichen Operationen anstachelt: cs wirkt auf ihn wie die Helle Schusterkugel, auf die Jakob Böhme so lange starrte, bis die Visionen kamen. So wird bei Wilde der Kunstgenuß zu einem Neroensport. zu einem pathologischen Symptom, und der Kunstkritiker wird zu einem Kunstmystikcr oder Knnsthr,steriler. Es ist ganz erklärlich, daß solch eine Sorte von Kung- interprekotion mit der exakten Kunnwissenjckmft nichts zu tun haben will, die ja immerhin bei der Erforschung der kulturgeschichtlichen, technischen und psychologischen Probleme etwas mehr verlangt, als die Fähigkeit, ein Kunstwerk bloß mit dem Gefühls- koeffizienten zu ergründen und cs zur Anregung für geistreichelnde Phantasien zu verwenden. Ohne Zweifel hat Walter Pater diese Art von Kunstvclletristik. die jetzt ja auch in Deutnhland grassiert, wenn nicht hcroorgerufcn, so doch wesent lich becin'lußt. Seine Vinonen und orakelhaften Stammelcicn, z. B- beim Anblick von Leonardo führung der Sophotle s'schen Tragödie „König Oedipus" ist aus technischen Gründen auf Diens tag, den 10. Fe b r u a r, v e r l c g t worden. Die bereits gelösten Karten behalten Gültigkeit. * Stiftung sür die Kaiser-Friedrich-Kunsthalle in Wilhelmshaven. Mit Genehmigung des Kaisers, der oer Wilhelmshavener Kaiser-Friedrich-Kunsthalle be sonderes Interesse zuwendet, hat jetzt ein Kunstfreund 12 Gemälde der Berliner Malerin Grete Waldau mit Ansichten oon Hohenzollernschlössern der Kunsthalle gestiftet. Dargestellt sind in den Bildern die große Terrasse des Achill.'ion auf Korfu, der Thronsaal im Posener Kaiserschloß. das Vestibül im Schloß Brühl, der Burghof der Hohkönigsburg. der Schloßhof von Homburg v. d. H., die Burg Hoheiizollern, Burg Ehrenfels am Rhein, das Lcineschloß in Hannover, das Marmorpolais in Potsdam, Belvedere. Tee häuschen und die römischen Bäder im Park von Sans souci. Die Bilder wurden dem Kaiserpaar vorgclegt und fanden lebhaften Beifall. " Alessandro Magnasco, ein Meister des späten italienischen Barocks, dessen Name und Werke lange Zeit vergessen waren, wird jetzt in Berlin gezeigt werden. Dem Kunsthistoriker Dr. Benno Geiger ist es gelungen, einen großen und charak teristischen Teil des Gcsamtwerkes Magnascos auf zufinden und zu einer Ausstellung zu vereinigen. * Ein großer internationaler Meisterpreis sür bildende Künstler. Für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der bildenden Künste wird aller Vorausicht nach schon Weihnachten 1915 ein großer Meisterpreis von internationaler Bedeutung zur Vergebung gelangen, der mit 50 000 Kronen (etwa 42 500 <t) angesetzt worden ist. Der Preis soll aller drei Jahre zur Perteilung kom- men und abwechselnd dinem österreichischen und einem ausländischen Künstler zufallen. Der Plan geht auf eine Anregung zurück, die anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Wiener Künstler genossenschaft vor einiger Zeit von dem ver storbenen Verlagsbuchhändler Herzen in Form eines Antrages ausgegangen ist: Herzen hat selbst in freigebiger Weise mit einem Legat von 80 000 Kronen den Grund gelegt. Zurzeit stehen bereits 150 000 Kronen für die Iubiläumsstiftung zur Ver fügung, die auch weiterhin durch Spenden gespeist iverden soll. Das vornehmlich aus Künstlern ge bildete Komitee, das bereits rührig an die Arbeit gegangen ist, hat beschloßen, der Stiftung den Namen .,O e st e r r c i ch i s ch c r M e i st e r p r c i s" zu ver leihen. * Da» Zeitungswesen in Ungarn. Die volks wirtschaftliche Abteilung des allgemeinen Studentenausschusses der Universität Leipzig veran staltet am Mittwoch, den 14. Januar 1914 einen Vortrag über „Das Zeitungswesen in Ungar n". Alles Nähere ist aus den Anschlägen an dem schwarzen Brettern »u erleb»» nach dein Süden vertrieben, lagen bald mit den Buren, bald mit den Engländern im Kriege, bis sie schließlich 1881 unter englischer Schutzhecr- sjchaft einigermaßen zur Ruhe gebracht wurden nnd zu einem Teil als Arbeiter in den Diamantgruben ihr Unterkommen fanden. Ohne Zwang ging es dabei selbstverständlich nicht ab und mehr als einmal kam es zum Aufruhr. Diese Erfahrungen hinderten indes die englischen Machthaber nicht, die Buren für die Unruhen der Basutos wie d.cr Zulus nnd sonstigen Stämme veraniwortücb,zn machen und ber der Vorbereitung des Krieges gegen die Buren spielte auch die Beschuldigung mit, daß die Sklaverei, ohne die der Bur mit dem Schwarzen nicht auskomme, eine Haupt ursache der „schwarzen Gefahr" in Südafrika sei. Während die Buren ihren Verzweiflungs kampf führten, konnte man in England manches fromme Gemüt davon reden hören, daß die Be siegung der rohen Buren auch für die armen Eingeborenen zum Segen werden müsse. Die Kenner von Land und Leuten dachten freilich anders. Sie täuschten sich nicht über die nn- Kunst UN- Wissenschaft. * Aus der Theateechronik. Fritz von Unruhs neues Drama „Louis Ferdinand Prinz von Preußen", das in Berlin am Deutschen Theater in Szene geht, wurde soeben vom Burg theater in Wien zur Aufführung angenommen. * Mehr „Parsifal"-Ausführungen an der Berliner Hofoper. Mit Rücksicht auf den Andrana zu den „Parnfal"-Vorstellungen ist die Serie der „Parsifal"- Aufsührungen im Kgl. Opernhauje zu Berlin um einige Tage verlängert worden. — Das ist der beste Beweis für die Notwendigkeit der Freigabe „Parsifal" und für die Unzweckmäßigkeit der Schutzbewegung. * Weitere „Parsifal"-Aufführungcn in Köln Straßburg. Als Festoorstellung, veranstaltet den Vereinigten Stadttheatern und dem Festspiel verein in Köln, ging Sonntag zum ersten Male im Opernhauje Wagners „Parsifal" in Szene. Das Bühnenfestspiel erfuhr eine ungemein stimmungs volle, künstlerisch abgerundete Wiedergabe. Die nach Entwürfen von Hans Wildermann und Professor Leffler geschaffenen Dekorationen waren fein emp funden und brachten sowohl das Mystisch-Aßetifche, als auch das Leidenschaftlich-Sinnliche mit starker Kontrastwirkung zum Ausdruck. Die Regie führte Hofrat Rcmond; das von Gustav Brecher feinsinnig geleitete Orchester zeichnete sich gleick-ermaßen durch Akkuratesse und hohe Klangschönheit aus. Die Hauptrollen waren mit Paul Bender (Gurnemanz), Julius vom Scheidt (Amfortas), Heinrich Winckcls- hoff (Parsifal) und Edyth Walker (Kundry) vor züglich besetzt. Die auf hohem künstlerischen Niveau stehende Kesamtaufführung machte auf das völlig ausverkaufte Haus tiefsten, würdevollen Eindruck. — Ebenso bedeutete die Straßburger Aufführung unter Hans Pfitzners Leitung bei ausgezeich neter Darstellung einen großen Erfolg. * Rokwitha-Äusführung in London. Die Schau spieler-Vereinigung „Pioneer Players" in London führte, wie die „V. Z." berichtet, im Savoytheater das religiöse Spiel „P a p h n u t i u s" vor einem spärlichen, aber interessierten Publikum auf. Die lateinische Dichtung der Nonne Ros witha von Gaudersheim wurde in der eng lischen Uebcrtragung von Frl. Christopher John ge geben. Die Darsteller hatten sich mit viel Ver ständnis in den naiven Geist und den terentionischen Stil dieses Dramas des zehnten Jahrhunderts ein gelebt. * Kammersänge» in KatharinaFleisckier-Edel scheidet, wie gemeldet wird, mit Ende der Saison aus dem Verbände des Hamburger Stadtthcaters aus, dem sie seit zehn fahren angehörte. * König Oedipus in der Alberthall«. Die für Dienstag, oen 20. Januar, angesetzte einmaliac Aus Dic Meinung, der eingeborene Mann sei zum gleichberechtigten Bürger zu erziehen, sei der „schwarze Irrtum", den jetzt die weiße Bevölke rung vielleicht schwer zu büßen haben werde. Zunächst schein: es sich nur um die schwarzen Arbeiter in den Diamantgruben zu handeln. Sie sind aus ihrer sog. Reservation ausgebrochen und bedrohen namentlich Aagersfontain, wo nur einige hundert Weiße die Verteidigung über nehmen konnten. Die Nachrichten, die über diesen Aufstandsversuch vorliegen, sind bis ' jetzt nur spärlich und lassen nicht recht erkennen, wie weit etwa mit einer größeren Erhebung zu rechnen ist. Der Vorsicht halber rechnet man in Kap stadt mit dem schon lange gefürchteten Aus bruch einer allgemeinen Bewegung der Ein geborenen und tut gut daran, denn die Basutos sind keineswegs allein von dem Geiste des „Aethiopianismus" befallen, womit die Eng länder die Freiheitsbestrebungcn der Neger be zeichnen. Die Basutos lebten ursprünglich in dem heutigen Transvaallande, wurden von dort durch die Zulus teils nach dem Norden, teils d LI»r- ootums »»71 UllT- t 28, I. ,13, II. Amtsblatt des Rates und despolizciamtes der Studt Leipzig R«»oktt»n un» S»schüft»stell»: ^»hannlsgaff» Nr«. * Z»rnspr»ch.flnfchlul) Nr. 14442, 14S4Z un» 14444. trt. u. a und' uieteii. ,»214 >4182 4 oder iauSm
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