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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191109107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110910
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-10
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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Nr. 251. los. JsNrmnm. Sonmss» lv. September rvn Letnnper Dsneftft' » !2 L 28^Mä,MswÄi- I-. 8imoll. Vorsitzender. »S1,l ,07787 3. »o«z»; Hohe Vergüt. k. 'Nachweis, wo Bau» zeichn, usw. für Neu», Um- und Laden bauten gebraucht werden. Offerten Post« tagrrkarte Xr. 48 Postamt 12 erb. »reo» c I -ü Schriftführer, Dl et re. Schreibmaschinen-Reparaturen -,«1S Iklllllc» küttm»llll rrlte, kleine, auf LFenbein, ^>s!5 sSerrUetaUscuralteriik- der, sogenannte rNtniaturen, auch in Forn» von vroschrn, ttiirge» «der Schnupftabak, dosen, ivrrden stet» aekauft »nd angemessen bezahlt in derLxpeditiondieserLeituna. 281, (LS ladet crgebenst «iu tdiolr. ttolrrltje!». Abends 8 und 10 Uhr Auftreten des weltberühmte», einzig dastehew den und vrr's.iekrönten 8-»7 beizt,poliertzgepotsi., bezogen. II. Krause, Oiewandgäßchen 1,1. Spez.: Kirnstgewerbl. Lederwareii. «!ore«> Aa h e folgler Konstituierung vom st nr^ zu a >n»i en: ienrl .11ei8ell>ae!i, 1. Vorsitzender, bäu'l lkenoekel, l. Kaisieter, <-n»t.iv l.vrenr, I. Schri'tiiihrer, Brisifte Leipzig, den 10. füi' feine vsmensokneilierei Al«rx«r«Lv »sn Tniourstr. 9. II. V. 1—3 gescbl. »,7V lini l HIvt8«II»«vll, 1. Vorsitzender. tie8elileeiil8leiäeii jed.?lrt, auch z. arn-,Haut-u.Nerverkranktz. Vorzeit. Schwachezustände re. werden grnndl.u.strengindividuellb«h. Leipzig, Kurprinzstr. 5. Spr. 9—2 u. 4—8. »0«8«0 ?awnran^valt L L 0I»L3 U.vtpLt«, I'0tvr»«t?«880 rri». Dicu-ätag, den 12. September, abends 8 Uhr im „I'rtnr: GottscheSstraße 13, IN. oräsiMeds kisnarversummiunA. kr»s<e«<»rÄi»Uii»8r 1. MeschüstSb richt. 2. Bericht über den 24. sächsischen Junuugstag. 3. GewerbegerichtZbeisitzerwahl. 4. Verschiedenes. Dir Herren Obermeister und Delegierten zum Innungs-Ausschuß verweise» wir noch besonders auf § 7 der Satzungen und bitten um pünktlichen und zahl reichen Besuch. Leipzig, den 10. September 1911. Hochachtungsvoll AeiiMbmivr, U 1>r. W. LchwaüeS Polikl., behdlt. nach homöopathisch, u. Lichtheilverfahren köMM-M-ALLU Influenza, Luströorenkatarrhe, Asthma, Ischias, laicht, Rhenmatt»- m.is, Waffcrbrüche. V^.if Lprzial-Lichtbebaudlungvan It VU. größter 8uverlüssigkeit«egen Wertzfluh. NackweiSb. vorziml.Srsolge, Iaogj.Erfhrg. U läster gaffe 2/4, U. Fahrstuhl i. Hause. Sprechzeit: 10—2, 5—8, Sonnt. 10—t. WltvlLlri»«!»« lMoltttt>L«I«r» 9—12, 2—9, Sonntag» 9—1 Uhr. Samen woel entm» 10—12, 3—8. 8»»s MMMPAL^ sseiNZfe <)U3lifZk2d«gZt'e ru L/LdisZpfg.pLt-LMlihz. 14.» vv-1 n-r» Dresdner Str. 28,«. r. -o-io. imr neimren i«« o, TT. Tr««t«t«L «»» T/aLs«. T*,o»rpr«, «e. «//«Lr oto Ttv«/»^ L<r 8ü/r:s-r. wie das Vlindenwesen bei ihm daheim eingerichtet ist. und nimmt wohl auch manchen praktischen Wink von Leipzig mit nach Haus«, denn da der Leipziger Ver ein im nächsten Jahre sein 20. Stiftungsfest feiert, hat er bezüglich der Bibliothek, der Frauenberufe, Massage usw. mancherlei Einrichtungen, die in anderen Städten noch nicht existieren. Zwischen dem Mittagsbrot und dem Kaffee ist eine Panse von zwei Stunden, in welchen völlige Ruhe herrschen must, damit man ein Schläfchen halten kann, wozu Hänge matten Faulenzer, Lehnstühle, aber auch lauschige Plätzchen genügend vorhanden sind. Für die, welche des Schlafes nicht bedürfen, steht eine genügend um- fangreiche Bibliothek von Blindenschriften, auf Wunsch auch Schreibtafeln und Papier zur Ver fügung. In der zweiten Hälft» des Nachmittags wird oft auch ein Ausflug gemacht, falls es nicht schon am Vormittag geschehen. Nicht selten fährt man dabei sogar per Stechkahn auf der Mulde nach irgendeinem Ausflugsort, oder einige Seminaristen rudern die Blinden in ihrem Kabn. Auch dürfen sie ein Fluß- und Luftbad unentgeltlich besuchen. Wenn sie da heim bleiben, so wird häufig ein interessantes Buch gelesen, oder man füllt die Zeit durch Domino, Tivoli, Karlen oder ein anderes Gesellschaftsspiel aus. Nicht selten halten sie sogar eine kleftre Gcsangsüüunq ab, denn musikaliscix Blinde sind keine Seltenheit. Die großen Ausflüge, welche wöchentlich höchstens .zweimal ausgeführt werden, nehmen einen ganzen Nachmittag in Anspruch. Als Zrel wird gewöhnlich Kloster Nnnbschen oder ein anderer Ausflugsort be stimmt, der auch für alte Leute leichr zu First zu er reichen ist. Dort wird aus Rechnung des Heims im Garten Kaffee getrunken, und dann im Walde ein Lager aufgeschlagen, oder man vertreibt sich auf ähnliche Weise die Zeit im Walde. Man sendet den Lieben daheim Arftichtskarten und kehrt erst spät am Abend unter dem Gesänge non Volksliedern zurück. Auster den Besuchen von Familienmitgliedern und Freunden des Blindenwesens, die immer herzlich be willkommnet werden, meldet sich auch nicht selten ein ganzer Zirkel von Gästen an. Solche Besuche gelten den Blinden als kleine Feste. Mit schwerem Herzen packt wohl jeder Blinde, wenn seine drei Wochen vorüber find, und die nächste Abteilung kommen soll, seinen Koffer, denn armer der körperlichen Erholung hat auch gar mancher unter ihnen durch den längeren Verkehr mit Schicksals genossen verschiedener Bildung viel Gutes und manchen nützlichen Rat für sein späteres Leben erlangt. Wrr schließen diesen Artikel mit dem Wunsche, dast das segensreiche Wirken eines solchen Heims immer weiteren Kreisen bekannt werde, und dast sich die Zahl seiner Freunde und Gönner .mmer mehr erweitere. -RanaNiM- MUiL 2.Lvö00^1S40L » „Immer püiiktlieli"» SM -42 „ach Aiasi, - 28 an für Herren, welche Stoss liefern. Saab. Ausführung. Guter Sitz. IlttUSVUdvI-S, 10, kvinspr. 13144. s«or I-Anrng ankbägeln Mk 1.—. Kreise zu tragen- Und das ist auch in vollem Maste gelungen. Und auch die dritte Frage konnte in befriedigen- der Weise gelöst werden, daZich Fräulein Bredt, eine Dame aus den besseren Kreisen unserer Stadt, bereit erklärte, die Verwaltung des Erholungsheims un entgeltlich zu übernehmen. Ein leichter Posten ist das freilich nicht, denn sie mutz nicht nur vom frühen Morgen bi» zum späten Abend in der Küche und im Haushalte tätig sein, sondern hat auch für pünktliche Einhaltung der Hausordnung zu sorgen, mutz bald diesen, bald jenen Wunsch der Blinden erfüllen, hat jeden der Besucher nach seiner Art zu behandeln und mutz auch bei größeren Ausflügen, an denen alle, auch das Personal vollzählig teilnehmen, alles lei- ten. Solche größere Ausflüge finden gewöhnlich ein oder zweimal wöchentlich statt. Endlich hat sie auch die Morgen- und Abendandachten, welche aus einigen Ehoralverseu und einer Erbauung bestehen, vor- zulesen. Für die verschiedenen kleineren Wünsche der Blin den hat sie, wenn das Heim von einer Anzahl weib licher Blinder bewohnt wird, eine Dame, und bei einer Abteilung blinder Männer einen Studenten. Dtese babeu im Heim ein Zimmer während zwei bis d«i Wochen zu ihrer Verfügung, und ihre Pflicht ist es, die von den Familienmrtalledern ober Freunden der Blinden ankommenden Briese zu lesen und eventuell zu beantworten, ihnen täglich die Zeitung und manches schöne Buch vorzulesen. Wenn das Wetter schon ist, macht er wohl auch öfter mit einigen unter ihnen einen Spaziergang oder einen Ausflug in die Berge. Wenn die Sonne nicht zu sehr brennt, wie es allerdings im vergangenen Sommer vielfach der Fall war, werde» solche Ausflüge fast täglich unternommen. Das Heim wird alljährlich ungefähr am 1. Mai er öffnet und bietet zunächst fast 3 Wochen den weiblichen Blinden einen freundlichen Sommeraufenthalts dann kommen die Männer. Es finden jetzt gewöhnlich 14—16 Personen zu gleicher Zeit auf drei Wochen Aufnahme. Manche, besonders solche, die von aus wärts kommen, bezahlen dafür eine mäßige Ent schädigung, aber der größere Teil wird unentgeltlich ausgenommen. Lud was reiben sie während dieses Aufenthaltes? Wie vertäust ihnen ei« Tag im Heim? Beobachten wir sie einmal: Früh um sieben rüst ein kräftiges Signal «gst dem Gong die Langschläfer aus dem Bett. Verschiedene sind schon früher ausgestanden, und nachdem sie sich gewaschen, gehen sie paarweise im Gatten umher oder lesen wohl auch rn der Laube ein Buch in Blindenschrift. Nach einer kurzen Morgenandacht wird ^8 Uhr das erste Frühstück ab gehalten, das meist aus Kakao besteht, wobei, wie oei allen Mahlzeiten, den Blinden quantitativ keine Beschränkung vorgeschrieben ist. Während des Früh stücks kommt die Post an, und deshalb findet nach demselben meist die Beantwortung der angekommenen Briefe statt. Danach wird die Zeitung vorgelesen. jLIO llhr ist das zweite Frühstück, nach welchem oft ein sogenannter kleiner Ausflug unternommen wird, d. h. eiv Spaziergang, bei dem nur wenige, meist junge n:<d kräftige Leute teilnehmen. Hier schadet cs also nichts, wenn die Wege etwas Anstrengung erfordern. Unter den Insassen des Heims sind meist auch zwei bis drei, die noch ein wenig Augenlicht be sitzen, das ihnen gestattet, allein aus der Straße zu gehen, und diese fuhren denn auch hier je zwei Blinde. Das eigentliche Zentrum der Unterhaltungen, bei dem alle zugegen sind, sind die Mahlzeiten. So werden bei den: Mittagseisen nicht nur die Erleb nisse des Vormittags einander mitgeteilt, sondern da meist auch Blinde von anderen Gegenden Sachsens und Deutschlands anwesend sind, erzählt ein jeder, in dem man besonders daran denkt, den ihm eigenen Mängeln gerecht zu werden, aber auch seine gerechten Wünsche und Bedürfnisse zu befriedigen. Em solches Erholungsheim ist denn nun auch durch eine hochherzige Bürgerin unserer Stadt in Grimma gegründet worden Frau Keilberg kannte die Blinden genau, wusste was ihnen fehlt, was sie brauchen, da sie schon eine längere Reihe von Jahren an ihrer Fürsorge persönlich beteiligt ist und auch durch einen Haiidarbeitskurjus für blinde Mädchen und Frauen ihr Privatleben kennen lernt. So batte sic auch schon feit einigen Jahren den Plan, em Blindenheim zu ihrer Erholung zu sckaf- fen, gefaßt, und wie dasselbe eingerichtet werden müsse, genau erwogen. Leicht war die Ausführung einer solchen Gründung keineswegs, denn es aalt zu nächst drei schwere Fragen zu beantworten: Zunächst aalt es, einen ruhig gelegenen, genügend großen Raum zu erlangen, der nicht nur wldst gesund ge legen war, sondern in dessen Nähe sich auch eine größere Anzahl von Spazierwegen in Berg und Wald befanden, und weicher leicht nrit der Eisenbahn zu erroick)en ist. Ferner war die Beschaffung der Mittel für den UnteiHalt nicht leicht, denn diese mußten durch private Wohltätigkeit aufgebracht werden, da ja doch die meisten Blinden nicht bemittelt find. End lich hietz es, eine passende Person zu finden, in deren Hände man die Leitung des ganzen Heims legen konnte und die cs nicht nur verstand, sich mit Ruhe und Umsicht dieser Pflicht zu entledigen, und dabei auch die nötige Bildung besaß, um den vielen Be suchern, die während des Sommers kommen, um sich dos Heim anzusehcn, dasselbe zu zeigen und sie auch auf die verschiedenen Aun^stmftchkeitea desselben für seine Bewohner aufmerksam zn machen. Abe-- ei» Eifer, der aus der Liebe för di« Blinden entstanden ist, ist wohl in der Lag«, auch solche imilberrmndlich scheinende Hindernisse zu besiegen. Eine reiche Lame a-s Grimma, deren Sohn schon länger als ein Gönner der Blinden von Leipzig be kannt war, schenkte einen schönen, großen Pb-ch, der sich trefflich zur Anlage eines Garrens eignete. Er liegt an einem Bergabhang, nahe der Mulde, nicht weit vom sogenannten llktteren Bahnhof. Im oberen Teils des Gartens befindet sich das im Mansarden stile angelegte Wohnhaus, das außer einem große» Wohn- und Speisezimmer eine Reihe von Scblak zimmern für fr zwei Blinde, die Küche, ein Bad rmd die Räume für des Personal enthält. Auf jeder Seite des Hauses ist eine Veranda oder Kolonnade erbeut, welche gegen die Strahlen der Sonne und bisweilen auch gegen de» Regen Schutz bieten, und ihnen auch zum Vorlesen und unterhalten ein freund liches Nuheplätzchcn bietet. Auch der Garten bietet mehrere derartige Nnheplätzck)eu, ja selbst eine Laube und ein freundliches Gartenhänschen. Die Garten pfade sind terrassenförmig übereinander angelegt, durch Treppen verbunden und mit Geländern ver sehen, so daß selbst alte Blinde bequem allein aiff ihnen spazierengchen können. Schwieriger war es, die zweite Frage zu KTen. Man wollte den Blinden während der drei Wochen, die man einem jeden gewähren konnte, nicht nur eine kräftige Kost vorsctzen, sondern auch schmackhafte Gerichte, wi" sich dieselben daheim gewöhnlich nicht leisten können. Dazu waren natürlich ziemlich hohe Geldmittel erforderlich, die aber, solange noch keine Stiftung zur Verfügung steht, schwer zu beschaffen sind. Der wohltätige Sinn der Leip ziger ist bekannt, und für Blinde haben sie immer ein warmes Herz. So veranstaltete man denn die Sammlung, und es gelang bereits im ersten Jahre, 1908, 65 Blinde daselbst unterzubringen. Es wur den auch einige Konzerte veranstaltet, welche haupt sächlich den Zweck haben sollten, das Interesse des Publikums für die neue, gute Sache in möglichst weite ZMMP8 NZf ZUMMpW Heule Sonntag, d.lO.Sept.: Gr.Tomurerfest. Imherrl.Garic» von4LiS ll llhr: tHartcn-Frrikouzcrt. Kindrrin Bkgltg.d.Eltern frh.Aahnengratis. Im Saale: MusiklorpS w. S. dcr bekannte Train-Bu. Nr. 19. Tic scl lU.slen Damcii und Herren auS Stadt u. Land. — Streich-u. Llas- Orchesler. Morcrne Tän^e. — Es berrscht Stimmung!! tzlbds. 10 Nhr: Lampion-Fest-Polouaise. Jed. Teilnehm. erhält Lampion mit Stock. Parole: Auf nach w ahren zum kolossalen Betrieb. NSrtsodLNs-Lottvrlo zum Zeilen SerÄindervewahranIlaltLchreuistg LüskunU 38, bis 18. 1S!1. 1. Gewinn: Speisezimmer in Eiche, ausgestellt im Laden Kbnjg-Johann-Sir. 2, Ecke Frankfurter Straße. ü«E»WM merÄv» vom scttakor Ottr Kv nAnIH» Os«Vv«rlilt. 2. Gewinn: Francke-Pianino, Hoflieferant, im Werte von 600 3. Gewinn: Wohnftttben-Etnrichlnng im Werte von 400 4. Gewinn: Wäsche nach Wahl v. Firma krleckrled L I^iveie«, 280 3600 10000 Mk. Oss Erholungsheim üer Llinüen zu Grimms. Der heiße Sommer geht seinem Ende zu, die Schul ferien find vorüber, und auch für einen kftoßen Teil unserer verehrten Leier siud die wenigen Wochen Er holung, die ihnen alljährlich im Sommer ihr Beruf gestaltet, dahin. Man muß wieder in die schwere Arbeit der Pflicht treten, und die Nerven, die man auf einer angenehmen Reise ins Gebirge oder doch mindestens auf einem ruhigen Dörfchen gekräftigt hat, doppelt wieder anstrengen. War es kn diesem Sommer wirklich eine Abkühlung von der Hitze der Arbeit? Kaum tonnte nian das behaupten, aber es war dennoch eine Ruhe, eine Zerstreuung, in der man bei der frischen Land- oder Bergluft seinem Körper die verlorenen Rechte auf kurze Zett wieder ein raumen konnte. Aver nicht jeder, der im Frühjahr sich wohl auch nacq einer Erholung sehnte, kann sich eine solo e gewähren. Es gcbt viele, denen es ihr Bern» überhaupt nicht erlaubt, und eine noch größere Anzahl haben keine Mittel dazu, obgleich gerade diele letzteren bei ihrem oft so dürftigen Lebe» einer Aust frischung der Kräfte mehr als die Bessersituic r lndürften. Unter der großen Zahl dieser Armen, L>ce vom Schicksal etwas sehr knapp weggekommeu find, zählt ohne Zrvcijel auch der größere Teil unserer Blinden. Wenn man nun bedenkt, wie schwer es doch den meisten unter ihnen wird, ihr tägliches Brot zu erworben, wie dürftig deshalb oft ihr Unterhalt nr.d cinch ihre Wohnung ist, so wird man wohl fühlen: diesen würde eine kurze Zeit der Ferien sicher weit mehr zu gönnen sein, als vielen Sehenden. Lin Sehender kann sich ja für die fehlenden Ferien einen kleinen Ersatz schaffen, indem er des Abends nach der Arbeit einen Spaziergang unternimmt, oder wohl auch am Sonntag mit seiner Familie ausfliegi, aber auch hierin ist der Blinde durch sein Schicksal benach teiligt Wenn es auch eine größere Anzahl gibt, dre sich allein aus der Straße zurechtfindcn können, so kann doch ein Spaziergang, den sie ohne Führer unteriieh.ncn, kaum zu ihrer Erholuug dienen, und zu Führcrn fehlen ihnen oft die Mittel. Es würde deshalb eine danibare Ausgabe sein, auch ihnen einen gceianelen Ersatz für die fehlenden Ausflüge zu verschonen. Aber wie soll das geschehen, wird mancher fragen. Könnte man sie nicht vielleicht in ein Erholungsheim sirr Sehende schicken? Zu teuer würde die Ausführung eines solchen Planes keines falls sein, denn wo die Krankenkassen nicht einen Beitrag zahlen, gibt es doch manche gute Stiftung, welche helfen kann, und auch manche edle Seele würde gern ihr Schcrflein dazu beitragen, um dem Blinden einen solchen ''ft-.stnthcllt zu ermöglichen. Ich zweifle auch keineswegs, daß er sich daselbst körperlich recht gut erholen rann. Ob er sich aber auch seelisch erboicn kann, ist doch eine andere Frage. Zunächst sohlen ihm ost passende Führer. Ein ungebildeter -'ftann oder ein Schnlknnbe, der gegen mäßige Bezah lring ihm als Führer gegeben wiro, ist leine Gesell schaft für einen, der sich auf dem Spaziergang unter halten möchte. Er findet vielleicht einen Freund, aber für diesen ist es oft ein großes Opfer, sich den Wünschen des Blinden anzupasscn, dem natürlich an der schöiien Aussicht nicht viel gelegen ist und dem deshalb auch die Anstrengungen, eine solche zu er reichen, recht überflüssig erscheinen. Ist er dann wie der daheim, so fehlt ihm manche Annehmlichkeit, die er st-*' in seinem Stübchen verschaffen könnte, cs fcuit ihm an Blindcnbüchern, an einem Brettspiel njw.. und wenn man ihn nach der Rückkehr aus den Ferien fragt: ..Wie sind sie dir bekommen?" so wird man wohl nicht immer ein „Sehr gut!", dos aus volle,n Herzen gesprochen wurde, hören. Der Blinde bedarf eben zu seiner vollen Erholung eines Heims, Erstkl. Wiener kmMiiM! Spezialist i» engl. Damen-«ostüm. f. Salon. Reit nnv Sport sowie Pelz-Jacken, auch von nütgebr. Stoffen, Fasson unter billigst. Preise. Für erstkt. 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Heute Sonntag von 4 Nhr an: SU »SA« DNA KlvAA-LSS. HtaieZomitag WA" L!it«-I?r»II.^WE Neue Hauskapelle: Moll. Darnbtiiiät, Leipz Neueste Tanze. WM" Eontre ans Wunsch. 'AP Hierzu ladet freundlichst ein LL. Harnisob. K8. Mittwoch den 13. September: «D" SHIltLr-IroiiLvi't 17»or. Nachdem AM" I»:rll. Anfang 8 Uhr. "H" ftulesltiiilei' Mts Urvsto "s-- Stiiiineuerregena l Zum Schluß — einzig sastchcuv uitt brennende» Fackeln im finsteren Saale IN l I ftulSttNll ,,,jt bengalischer Beleuchtung. A flud in allen Stadtteilen iu den durch Plakate »SVAtzI L L ZILlL» kenntlichen Verkaufsstellen zu haben. 11 Lose 10 mit Porto und Liste nach auswärts 10 40 Vertrieb der Lose: lklroat Kntharinenstraße 10. «»1 ssftag s^nann Äarlstr.14,1. Sonntags ülou lVUlluu, auch. Bed. vor». Dame in diSkr. Verh. find, sorgsame Pflege. Altenburg i. S.-A., Hitlgasse Nr. 14, II^ 4IdI»o Killlor. «oreos « 8 ü atm« /zuikunU oder beiretl. oernon. D vs flNekoftzt nus all. 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