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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.08.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191108279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110827
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110827
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-08
- Tag 1911-08-27
-
Monat
1911-08
-
Jahr
1911
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fluß zu stoßen und in dessen Flußästen direkt südlich bis Brazzaville an den Kongo zu gehen. (Wie uns unser Berliner Vertreter telegraphiert? stammen diese Mitteilungen nicht aus amtlicher Quelle. Die Red.) Weiter wird gemeldet: Ein französisches Dementi. Paris, 26. August. (Eig. Drahtmeld.) Eine offiziöse Note der ,,Agence Havas" erklärt, daß alle französischen Mitteilungen über einen beabsichtigten Gebietsaustausch tendenziös oder unrichtig sind. Die am Freitagvormittag nach verhältnismäßig kurzer Beratung eingestellten Einigungsverhand lungen der Kommissionen der Metallwarensabrikanten und der ausgejperrten Metallarbeiter wurden am Sonnabendnachmittag, nach Klärung der Verhältnisse, an denen die Verhandlungen am Freitag scheiterten, wieder ausgenommen, wurden aber nach mehr stündigen Beratungen, ohne einen endgültigen Ab schluß zu bringen, vertagt. Zum Ksmpk im Metallyewerbe. Die Verhandlungen der Schlichtungskommifsion sind, wie bereits gemeldet, am Freitag nach kurzer Tagung abgebrochen worden. Der Grund dazu ist folgender. Die Kommission der Arbeiter forderte zu Beginn der Verhandlungen von den Unternehmern die protokollarische Erklärung, da» die in der Leipziger bürgerlichen Presse gegebene Darstellung über die Einleitung der Verhandlungen den Tatsachennichtentspricht. Zu dieser Erklärung, daß nämlich der Dresdner und Chemnitzer Unternehmerverband zur Herbeiführung von Verhandlungen an die Aroeiterschaft heran getreten sei, äußerte sich die Kommission der Unter nehmer, daß der Artikel nicht von ihr stamme und lehnte die geforderte schriftliche Erklärung ab. Der Vorsitzende, Fabrikant Müller, erklärte im Gegen teil, ihm sei nur bekannt, daß die Arbeit nehmer zuerst die Anfrage wegen Aufnahme von Verhandlungen gestellt haben und er die Bereit willigkeit der Unternehmer hierzu bejaht habe. Auf den Vorhalt, da» von Dresden aus versichert worden sei die geforderte Erklärung werde bestimmt er folgen, erfolgte eine Anfrage an der betreffenden Stelle. Hier wurde diese Zusage energisch in Ab rede gestellt. Da die Arbeitgeber diese Erllürung verweigerten, mußten die Verhandlungen abgebrochen werden. Die „Chemn. Allg. Ztg." bemerkt hierzu: „Dieser Zwischenfall lägt tief blicken. Er zeigt, wie in der so überaus ernsten Lage schließlich gering fügige persönliche Ursachen den Ausschlag geben sollen. Wir meinen aber, daß in einer Frage, wo es sich um Millionen volkswirtschaftlicher Werte handelt und wo das Wohl Tausender von Familien auf dem Spiele steht, ehrgeizige Wünsche einer Organisationsleitung nicht ausfchlaggebcnd sein dürfen, um so weniger, wenn, wie es im vor- liegenden Falle geschehen ist. diese Leitung durch persön liche Deputationen der Chemnitzer und Dresdner Ar beiter dringend aufgcfordert worden ist, alles zu tun, um die drohende Aussperrung zu verhindern und nicht Kampf auf der ganzen Linie entbrennen zu lassen." Die Aussperrungen in Chemnitz und Dresden haben am Sonnabend ihren Anfang genommen. Auch in Leipzig tritt der von uns bereits gemeldete Beschluß des Verbandes der Metallindustriellen in Kraft, wonach den Nicht organisierten Arbeitern aus Mitteln des Unter nehmerverbandes Unterstützungen gewährt werden. Der christlich-nationale Metallarbeiter- oerbans hielt am Sonnabend in der „Grünen Eiche" in Lindenau eine Versammlung ab, in welcher Ver bandssekretär Reichert-Chemnitz über die Aus sperrung referierte. Der Redner beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Stande der Einigungs verhandlungen und skizzierte das Verhalten der sozialdemokratischen Organisationen, die die Be wegung anfangs nicht nur einseitig in Szene ge setzt haben, sondern auch in dieser Stellung noch jetzt verharren, nachdem die auf dem bürgerlichen Boden stehenden Organisationen durch ihr rückhalt loses Eintreten für die Sache der Kämpfenden diesen einen großen Dienst erwiesen haben. Zweifel los stände es um den Kampf wesentlich ungünstiger, wenn die christlichen Organisationen sich gegen die Forderungen der Arbeiter erklärt hätten. Das geht auch aus der Haltung der Ar beitgeber in der Presse hervor, wo sie ihre Stellung zur nationalen Arbeiterschaft — nach dem diese ihren Standpunkt tlarlegtc — zugunsten derselben geändert haben. Das Verhalten der na tionalen Organisationen wird von den Genossen allerdings übel belohnt. Zwar betrachten diese es als eine selbstverständliche Pflicht, daß die bürgerlichen Organisationen den sozialdemokratischen Verband unterstützen, wo es sich jedoch um die Verteilung der Rechte handelt, nimmt die Sozial demokratie diese nur für sich in Anspruch. Darüber können auch die fadenscheinigen Ausreden in der „Leipziger Volkszeitung" nicht hin- weghelfen, in denen es heißt, daß die Wahl der Ver handlungskommission in Versammlungen erfolgt sei, „zu denen alle Streikenden und Ausgesperrten ohne Unterschied der Organisationszugehörigkeit Zu tritt hatten," und ferner: In diesen Versammlungen ist weder von Len Mitgliedern des Gewerkvereins noch von einer andern Organisation Anspruch auf einen Sitz in der Kommission erhoben worden." Es ist Tatsache,daß diese anderenOrga- nisationen nicht davon in Kenntnis gesetzt wurden. Selbst wenn das geschehen wäre, bliebe dieses Stimmrecht, das ihnen gewährt morden sei, absolut wertlos, da die sozialdemo kratisch Organisierten es völlig in der Hand haben, den Gegner zu majorisieren. Sollrr der ch r i st l i ch - n at i o n a l e A r be it er- verband zu einer anderen Auffassung der Sachlage gelangen - nn» sie der sozialdemo kratischen Organisation vielleicht wenig an genehm wäre — lo ist das allein auf das rück sichtslose Verhalten des Deutschen Metallarbeiter.Verbandes zurückzu- führen. Theater unü Ssnzerte. Leipzig, 27. August. Altes Theater. (Zum erftenmale: „Die ro mantische Frau.' Operette von Carl Wein berger). Wohl vor zwanzig und mehr Jahren er schien Ernst Wicherts hübsches Lustspiel „Ein Schritt vom Wetze", das auch in Leipzig Beifäll und zahl reiche Aufführungen erlebte. Es war auf einen leicht romantischen und zugleich feinen Konversationston abgestimmt, so daß der Grund schwer ersichtlich ist, weshalb die, um eigene gut« und originelle Ein fälle stets in höchster Verlegenheit befindlichen Sujet entleiher C. Lindau und B. Jenbach sich nicht enger an di» Vorlage hielten, sondern lieber einen „eigenen recht faden Dtalog zustunmenstoppelten und ihr« nun aus mancherlei Gründen für den und eine vagierende Tingeltangeleuse ge- So entsteht fast ein allerliebstes Skandälchen, Kieferthaler Badegesellschaft in Aufregung Moral des Staates Sulzingen ins Wanken Ideenarmut selbst so ohne weitcres ossenbaUe». Wie Ideenarmut selbst jo ohne weiteres offenbarten. Wie der Komponffr mrueitte, soll sich Wra-err nur schwer haben bewegen laßen, fein nettes Lustspiel der Operette auszuliefern. Gut, daß er diese Verballhornung und vollends Wrenerriche nicht mehr erlevr hat. Unglaublich ist wieder ürv Reimerei, die pa- beide Herren Autoren leisten' Ver,e wie: „Fritz ist jetzt dran, da spielt er schon, na, natürlich MeiwetSfohnI" gibt es dutzend weise und weroen dein Puurirum rMgeworien wie Knallerbsen. Aber alles ist verziehen — weil s doch r,arl eure Operette hl! Gin ii-ru^ noch, vag die Rach dichter nicht noch gar eine falsche Liedesromantik in ihr Slück verwebten. Rach Wicherts Idee soll Len reiseromantischen Gelüsten einer jungen Frau Ge nüge geschehen. Der galante Gatte fügt sich, wirft die Brieftasche mit den Legitimationspapieren im Walde weg, wie der aus Wien in jein Land heim kehrende Fürst Egon findet und für die Zwecke seines Inkognitos benutzt. Ehemann und Ehefrau aber werden Fürsten halten, das die und die zu bringen droht. Dann gibt es manch lustiges Qui- proquo, große Konfusion und allgemeines Ergötzen, als der bekannte, auch dieses Mal hyperfade dritte Operettenakt die gewünschte Aufklärung bringt. Der Unterschied ist eben nur der, daß Wichert wirklich Menschen, seine Nachtreter aber coupletsingende Ma rionetten in die Szene stellten, die so ausgelassen herumspringen um — „die romantische Fra u." Carl Weinberger (in seinem Genre eine Wiener musikalische Lokalgröß« und nicht mit dem Würz burger Domkapellmeister ganz gleichen Namens zu verwechseln) schrieb zu obigem eine Musik, die, wenn auch keineswegs persönlicher Art, doch auf einem guten Fundament ruht, einige Male aber doch bedenk lich an Kabarett und Zirkus erinnert. Sehr hübsch sind zwei Duette im ersten Akte, viel Annehmliches enthält vor allem auch das geschickt entworfene Finale und spaßhaft ist das Llektrrzitätsduo im dritten Akt, der sonst mit seinen 21 Klavierauszugseiten musi kalisch komplett versandet. Ein furchtbarer Reißer ist die Bohemund-Eeschichte, komplett reif für Gram mophon und Leierkasten: Resultat davon: grandiose Popularität. Erfindungsloser Art sind die Walzer; es gleicht einer dem anderen und jenen fremder Leute dazu. Ein hübsches Vorspiel leitet den Mittel akt ein. Bezeichnend ist, daß gerade die musikalischen, feineren Nummern geringere Anerkennung fanden. Die Hörer verlangen beute Paprika, Elan und Schmiß und rm übrigen brachte hiermit C. Weinberger dem Publikum alles dar, was er nach Kompositron von bereits 14 Operetten und einer Oper noch in Besitz hatte. Wie eine Operette heute der anderen gleicht, also ein Erfolg den anderen, und so trieb denn das Publikum, im Schauspiel selbst ein Schauspiel gebend, seine Begeisterung bis zum Siedepunkt und gestaltete die Bühne zu einem Blumenparterre um. Zu be dauern bleibt immer, daß nicht auch Mitglieder der Oper und des Schauspiels sich solcher Ehrungen zu erfreuen haben, die die unvergleichlich höhere Kunst gattung an sich schon verdiente. Die glänzende Wiedergabe der Novität hatte großen Anteil am Erfolge. Die Gestalt der Baronin, En., beansprucht das Hauptinteresse. Frau Untuch t, vortrefflich bei Stimme und Laune, gab sie scharmant, hinreißend liebenswürdig, leicht kokett und stets die Dame wahrend. Herrn Weh les von Schmettwitz traf Ton und Maske des gutmütigen und verliebten Landjunkers sehr gut und erfreute aufs neue durch sein humorvoll abgestimmtes Spiel. Ausgezeichnet war der lebendige, alles wissende, schließlich doch sich täuschende Kurdrrektor des Herrn Haas, dem Frl. Navarra als Rosalie nach Möglichkeit sekundierte. Das neue Bühnenmitglied, Herr Grave, wurde so solenn empfangen, daß er Gefahr läuft, eines Tages als Pseudo-Caruso auszuwachen. An einen Fritz Sturmfels reicht Herr Grave vorerst nicht entfernt heran. Er gab den verliebten Operettensürsten als Debüt gewiß nicht übel, ließ aber, trotz mancher ge sanglich und noch mehr stimmlich ins Gewicht fallen- cn Vorzüge, an glaubwürdiger Eleganz, vornehmer Unbefangenheit und bezaubernder Noblesse noch viele Wünsche offen. Scheinbar schlugen ihm viele Herzen entgegen, aber noch ist er kein echter „war^rorrr äes ooeurs", wird aber in der trefflichen Schule eines Karl und Findeisen noch viel lernen. Ein sympa- thisches Pärchen gaben Frau Retty-Eroß- müller und Herr Heine als Greti und Kurt ab. Herr Karl führte die Regie mit sicherer Hand, gab sich nach dekorativer Seite hin als ausgezeichneter Landschafter und Parkkünstler, und hatte auch für Leben und Bewegung der Szene reichlich gesorgt. Herrn Kapellmeister Findeisen war wieder ein bewährtes, gut gegliedertes und auf mannigfache Nuancen abgestimmtes musikalisches Ensemble zu danken. Lusvn LexrfttL. Neues Theater. Gern will ick glauben, daß an der gestrigen „Tasso"-Aufführung (zur Vorfeier des Geburtstages Goethes) die neue Regie unserer städtischen Theater zur Abwechselung von den jetzt sich drängenden Neuinszenierungen und zum Ver gleiche noch einmal zeigen wollte, wie cs künftighin bei uns nrcht mehr gemacht werden soll, denn man braucht nicht erst jenen glanzvollen „Tasso"-Abend der dissjährigcn Festspiele im Leipziger Schauspiel hause als Vorbild hinzustellen, um zu sagen: Es war eine verfehlte und verunglückte Goethe-Feier, nicht besser und nicht schlimmer als die Schlller-Feier un seligen Angedenkens. War nun der Park von Belriauardo für den Zuschauer schwerer zu ertragen mit seinen exotischen Topfpflanzen vorn und den deutschen Eichen und Buchen hinten? Oder die stil lose, stimmungmordende Halle? Oder das Studio Tassos? Anstatt das zu entscheiden, muß ich zuaeben, daß der Tasso, den Herr Feldhammer zpielt, aus einer stilisierten Bühne ein Frevel gewesen wäre, während es gestern zwischen den alten, an manches gewöhnten Kulissen nur ein — Wagnis blieb. Die Auffassung Feldhammers von Goethes „Tasso" wird nicht jeder teilen, wiewohl auch gestern der Beifall ermunternd klang, und sie bedarf ganz gewiß der gründlichen Revision. Sein Tasso ist viel zu jugendlich und krankhaft unreif, auch als stürmischer, haltloser Tasso. Sein Spiel bedarf hier noch sehr der Feile; von seiner nicht zu recht fertigenden Zügellosigkeit läßt er sich zu unerhörten Verstößen gegen ein gewiß bewährtes Herkommen hinreisicn und benimmt sich gegen die erhabene Würde des herrlichsten Goetheschen Gedichtes nur zu oft wie ein Barbar, so daß seine Mitspieler viele Mühe haben, ihrerseits die Schönheit und den Adel der Dichtung vor Verzerrungen zu wahren. Trefflich steht dabei Frau Monnard als durchgeistigte Eleonore auf ihrem Platz und entfaltet ihr ganze» Können. Auch Fräulein Nolewska gebührt al» t,.r anderen, munteren Eleonore volles Lob, während Herr Kotheals Fürst zu farblos und Herr Waller al» Antonio doch ein wenig zu kalt erscheinen dürften. Herr Feldhammer aber bemühe sich, mit diesen seinen Mitspielern die Harmonie zu finden, in der uns der „Tasso" wirklich wie ein Hohes Lied anspricht und Feierstunden verheißt und offenbart. Seine Neigung zu krankhaften Verzerrungen spare er für die Moderne auf! Co war es eine Vorfeier nur vom Standpunkte der Abschreckungstheorie aus. Die eigentliche Feier wird "ewißlich Erfüllung bringen. p. ». Schauspielhau». Zum ersten Mal«: „Miß Hobbs", Lustspiel in vier Akten von Jerome K. Jerome. Deutsch von W. Wolters. Das war gestern abend ein ganz lustig Stück lein, das man uns zum Spätsommer oorjetzt. Harm los und in der Idee alles andere, als gerade neu: Das Thema von der emanzipierten Frau, der Mannerfeindln, tue natürlich, acs der Rechte kommt, bekehrt ist, und sogar eine ganz gute Frau urrd Mutter zu werden verspricht. Weit das natürlich nicht so schnell geht, braucht man vier Akte. Ein blßchen viel, aber da sie nicht allzu lang und sogar stellenweise, wie in dem Salon auf der Segeljacht, ganz amüsant sind, sieht man über manches lächelnd hinweg. Hauptsächlich auch deswegen, weil man sich nach den heißen, erjchlaffeirden Tagen der Hitze periode im Schauspielhaus der Komödie mit Liebe und Lust angenommen hate. In der Titelrolle gastierte Kaja Zadcck-Szielasko mit hüb schem Erfolge. Bereitet die Rolle ja auch keine Schwierigkeiten und ist von Natur dankbar, so brachte die Gästin doch recht hübsche Nuancen. Otto Weither assistierte ihr in der männlichen Haupt rolle des Bekehrers, eines weltgewandten Gentle mans, der das Herz auf dem rechten Flecke hat, sehr gut und mit warmer Hingabe. Nächst diesem zeigte sich Frl. Koch als lustige Frau und die andern Mit wirkenden, die Damen Förster und Cramer, Herren Leibelt, Beder usw. verdarben nichts. Ein elegantes, stilvolles Aeußere hatte der Ober regisseur Bornstedt dem harmlosen Lustspiel ge geben und auch für flottes Zusammenspiel gesorgt. So wird Miß Hobbs sich wahrscheinlich für längere Zeit im Schauspielhause allabendlich bekehren lassen müssen. v. N. Letzte Sporwschricht. Leipzig, 27. August. Flugplatz Lindenthal. Gestern abend unternahmen Kahnt und Wertheim, beide auf Grade, bei 9 Meter-Sekunden Windstärke einen Aufstieg und umkreisten das Flugfeld einige Male. In der Luft war das starke Schwanken ihrer Flugzeuge deutlich erkennbar. Der starke Wind zwang sie zur Landung, die glatt erfolgte. Heute sollen die Flüge und die Uebugen der Flugschüler fortgesetzt werden. Letzte Depeschen unü Lernlprechmelüungen. Zum Stapellauf des Kreuzers „Straßburg". Straßburg, 26. August. (Eig. Drahtmeld.) Nach dem Stapellauf des Kreuzers „Straßburg" mel dete Oberbürgermeister Schwanden dem Kaiser telegraphisch die vollzogene Taufe. Daraufhin ging Oberbürgermeister Schwander von Wilhelmshöhc aus folgende« Telegramm des Kaisers zu: „Habe Meldung von vollzogener Taufe Kreuzers „Straßburg" gerne entgegengenommen; freue mich über das Band zwischen den Reichslanden und meiner Marine. Ich vertraue, daß der jedem Deut- schen ans Herz gewachsene Name der ehrwür digen deutschen Stadt die Besatzung des Schiffes allzeit begeistern werde zur treuen Pflichterfüllung der Dienste für Kaiser und Reich. ^V. I. R." Kiderlen-Wächter in Chamonir. I,. Thamonix, 26. August. (Prio.-Tel.) Kiderlen- Wächter ist um 4 Uhr 18 Min. nach Genf abgereist. Am Bahnhof war Präfekt Richard erschienen, der den Staatssekretär bereits im Hotel im Namen der fran zösischen Regierung begrüßte. Kiderlen-Wächter er widerte diesen Besuch im Rathause; er empfing wah rend seines Aufenthaltes keinerlei Korrespondenz und bedauerte, sofort erkannt worden zu sein. Ueberall war er von Neugierigen umgeben, Photographen machten viele Aufnahmen von Kiderlen-Wächter und der ihm begleitenden Dame. Kiderlen-Wächter kaufte einem Photographen die Platten ab, um die Re produktion zu verhindern. Er verweigerte Pariser Redakteuren Interviews. Ein Ausflug nach dem Eismeer war sein einziges Vergnügen auf franzö sischem Boden. » * Folgenschweres Jagdunglück. I,. Koburg, 26. Aug. (Prio.-Tel.) In dem Dorfe Stüppach ereignete sich heute ein folgenschweres Jagd unglück. Nach einem Jagdvergnügen legte der Guts besitzer Geiger in der irrigen Meinung, sein Gewehr sei nicht geladen, auf eine Anzahl Kinder an. Der Schuß ging los, verletzte ein Kind mit Namen Engelhardt schwer und tö tete sein einjähriges Schwesterchen, das er auf dem Arm trug. Als Geiger die Folgen seiner Fahrlässigkeit sah, erschoß er sich. Ein Seldbrief verloren gegangen. t. Aussig, 26. August. (Priv.-Tel.) Ein von hier nach der Filiale der D e u t s ch e n B a n k in Dresden abgesandter Geldbrief mit 14 OOO -4t in 3'/2proz. preu ßischen Konsols ist nach den bisherigen Ermittelungen zwar in Dresden angekommen, aber an die Bank nicht abgeliefert worden. Die Entwertung der Papier« ist eingeleitet. Orolrenüe Lllenvslnierltreiks in llmerlks. I». 6. New York, 26. August. (Meldung der Preß« Centrale.) Die Baissiers der hiesigen Börse haben bekanntgeaeben, daß sie die Bahnange- stellten bet einem eventuellen Streit unter stützen werden. Es kommen vor allem die Beamten der Harriman Eisenbahnen in Betracht, die mit ihrer Direktion in Lohndifferenzen sich befinden. Bei dem Ausbruch eines Streikes werden unverzüglich alle Arbeiter sich an dem Ausstand beteiligen. Hp Padueah (Kentucky), 26. August. (Eig. Draht meldung.) 97 Proz. der Angestellten der Zentral- bahn von Illi not» beschlossen, die Verband»- lcitcr, die von der Gesellschaft Anerkennung des Verbandes verlangen, dadurch zu unterstützen, daß sie in den Ausstand treten, fall» die Gesellschaft die Anerkennung versagea werde. Der Beginn des Streike, ist «f nächste« Dienst«» fef^esetzt, , I ! eilt, s oorvei s 110,: 27^ lZr. 189. .41. -4.87 S.1N« 42Z7S E5 V2.12 8ü.- .8.— 109,25 Illo.- 2Z2.25 -1,-v 112.- A 57,rs 2425 vs.97 P- 151.- ö9L7 114.- -.1.75 V../S 4Z1, (,9t.- 2Z1.SH /I- 11162 4L- !-Z.- 28^5 1LLB 114- 41.!>2 L2.54 712 50 noin. »WM 4. 7 k.is-z. ES 4.8858 vL25 80- >Lv «Misfour, U?oc. NeivNor! <Len»r. NewIorkLniar. Nor>. ans Wcs». NorwcrnPoctbc Pennsylvonta >teavin» Nock Island Loutdern'bactNc fsoulveriiNotlw iiiuoii Pacific ^WovaNi vref. ümalaamalev itoicrlc. eocom. .'tmcrcc, SinrN. Amcr.Sug. Ncf. «lnaconda ^Nl-rotldicctrtc Nie Slkkl cvmm. vo. vre». Utah Loprcr Ätrg. clvcmtca. Nalionat c.cuv -landara Oii , -cai»-2to«i>.»uu I4o.i2' 2958 SS.- K Letzte Ssnüelsnschrlchten. * Peaa, 26. August. Zucker. Aussig Landung», platz R.lll Stetig. P Pari», 26. August. (Eig. Drahtmeld.) Fonds börse. Bei Eröffnung der Börse zeigten Parkettwerte feste, Goldminenwerte eine behauptete Haltung. Der größere Optimismus, den im allgemeinen die Presse zur Schau trug, erwies sich auf die Kursgestaltuna von günstigem Einfluß. Obgleich weiterhin die Börse gute Widerstandskraft bekundete, tonnten doch die Anfangsnottzen nicht voll aufrechterhalten werden, da zu erhöhten Kuren einige Verkäufe stattfanden. Auch suchte das schw mmende, aus der letzten Liqui dation herrührende Material Unterkunft. " London, 26. August. (Privatkabelgramm.) Die Börse (über deren Eröffnung wir bereits in unserer gestrigen Abendnummer berichteten. Die Red.) war infolge des weiteren Rückganges der amerikanischen Werte und der Canadian-Aktien schwach veranlagt. Auch Südafrikaner lagen matt in Anbetrackt der wegen der Ultimo-Liquidationen vorgenommen Reali sationen. Aus der Bank von England flössen nach Konstantinopel 200 000 Pfd. St. * New Pork, 26. August. (Privatkabelgramm.) Die Sears Roebuck To. erklärte eine unveränderte Quartalsdividende von IVi Prozent. Rew Pork, 26. August, siondsbörse. (Schluß.) Utetv um -- «t. vo.f.o.leyleDorl.i Wcchf. ». Berlin Weckt, u. Part» Wechsel a.Lond. M Lage, London ilabie Transfer; Sttvrr Bullion 2l. Louis s. g. ütcf. Eonds Southern Paci». 4 »in M/SBvs. NtchNon Tov. BaUtnwr» ünnav. Pac. lühetaveate i-Mcaao. Mtlw. Lot. Southern Dcnver Lomm. Lrt« Lommo» »LrralNorw vrel HlltnotSLenlrul ^evtah ÄaUcr, Lutav.u.Naftwü Mtslour» nani. ti ... * New Port, 26. August. (Privatkabelgramm.) Die Tendenz an der heurigen Fondsbörse litt nach wie vor unter dem Einfluß ungünstiger Berichte, die bereits an den Vortagen die Spekulation zu Liquida tionen und Abgaben veranlaßt batte. Namentlich die Besorgnisse wegen eines Streits der Eisenbahner schienen an Rückhalt gewonnen zu haben. Auch ver stimmte die Nachricht, daß der Führer der Arbeiter- jchast, Requin, erklärt habe, dag auch die bei den Harriman-Bahnen beschäftigten Handarbeiter sich sür den Streik ausgesprochen hätten. Die Southern Pactfic-Bahn hat in Sacramemo den fünften Teil ihrer Arbeiter ausgesperrt. Der Erüffnungsterkehr vollzog sich bei lebhaften Umsätzen, die jedoch in der Hauptsache von den berufsmäßigen Kreisen bestritten wurden. Tie Baissiers versuchten erneut wieder auf das Kursnioean zu drücken, wobei vor allein die Lverte der Chicago Milwaukee und St. Pauls-Bahn nachgaben, die noch unter ihren gestrigen Tiefsia„o gingen. Im weiteren Verlaufe sand jedoch das an geborene Material bessere Ausnahme, und es machte sich eine leichte Erholung bemerkbar. Veranlassung hierzu gab namentlich die optimistische Aussäfsu,»!; von Berichten über die allgemeine Geschäftslage und die Entwickelung der Marokkoangelegenheit. ' Auch herrschte Verstimmung über die ungünstigen Beuchte der allgemeinen Geschäftslage, so daß die Börse in stetiger Tendenz schloß. An Aktien wurden insgesamt 616 000 Stück umgesetzt. Einzelumsätze: Reading 46 000 Shares; lch^ste. und niedrigste Kurse 1407^ bzw. Union Pacific 41 000, 167 bzw. 165-^,; Steels 71000, 70 bzw. 69^. New Port, 26. August. Produktenbörse. (Schluß.) ueul f oi'rtzes IbLSO i iN 11S.- 12>.- t oorve wrncu «roicr «ui -,.45-55 Winl.-ir.^)to'o S6.25 ikuvser Ll. loko 12-12,2u 12-12,20 Scpieinecl >/,2S A-.87 in«, " 41— 42.R« -2.9.8 Tez.invc'. ^tai» Ätr. 2 K1.2b 10Z/^ Fint 8 4t — aueht fEpr.wn.) :.NL.0v 4,^5 5.90-ü.ttt 4.cv ui^-cs -ofo Oalcr 2!r. 2 7LK2 7L25 LrUuial,W. Ll. Rohe u.BroN'. !-L5 Ill.tXl 9ä5 9.80 cltppcs wlo 48.12 48.12 WUcor 1O.t!U 9L> <>uiimii'oUr ivk» lZ-ld 1Z15 llnUcr Zl flran. S.S5 4.58-4^2 Auqun Leplcnwn 12.<-3 NFü 1L!K i1.b, oo. nruscovavo llrtroteain 4Lc-4.6^ Okiover 11LÜ U.:8 rciin. inLalc» L.75 U Vtovcmber 11.84 11.55 l>o. St wdtle -.25 Lczcinbcr ttäl IläZ «Lrev. Latanc. 1.Z0 Hanuar U.A 11.22 Tal-, 7 — ^evruar März 1Ü71 iiskä Lcriientln N.?). Lb.- vo. Sooann'N) 52L0 2:ew Orl. lolv 2lal,et,en lür. l 12.1b vo. WUunngl. lSeiretvefrnrtii ill.- ^0 Ätvrly. gounvrv 1SL6-1b 15äü-1b noch ewcrpool 2.- 2.— 4.52 < o. - Ltr. u 151.15'- 1!»-1^ Ö—15'u 15'1.15-. uachNoUervaw 4Lo ^ouihcrn Nr. l co. ao. Eofi Licsfein. Llaln .5-15'^ 15-15'. noch Hamvurp ltonerNwNr.7 loko .'2.SÜ 1ZS Z2.SÜ 1)2 (Pmsburg- 24.5) Äug. 1O8- tt.7«. - lahttchlrncn 1.2s 1^> ON. NprU U.4S 11.12 11^2 iiai * New dock, 26. August. (Privatkabclgramm.) Ter Baumwollmarkt zeigte zu Beginn ein festes Ge> präge auf feste Auslandsmeldungen und allzu reich liche Niederschläge in den mittleren Gebieten. Im weiteren Verlaus« war die Tendenz allgemein willi ger infolge von Abgaben von New Orleans und Mel dungen über unbefriedigende Verhältnisse im Baum wollhandel. Schließlich trat ein« Befestigung ein auf Jnterventionskäuf« und Deckungen. * New Pork, 26. August. (Privatkabelgramm.) Der Weizenmarkt eröffnete in fester Haltung auf günstigere Berichte aus Liverpool. Die Meldung, daß rn Canada Frost sich nicht bemerkbar gemacht habe, wirkte aui den Markt abschwächend, doch schloß die Börse in fester Haltung. * New York, 26. August. (Privatkabelgramm.) Auch am Maivmarkt hielt sich das Geschäft in engen Grenzen, so daß ein« Notierung nicht zustande kam. Die Grundstimmung des Marktes war j«doch stetig. * New York, 26. August. (Privatkabelgrai ni.) Der Kasseemarkt verkehrte in fester Haltung im Ein klang mit der Festigkeit von Le Havre. Das Angebot war nur gering. Chicago, 26. August. Produktcnbörf«. (Schluß.) a.ui. voru.r I ,UI s oorver . - u/lais Mat b4.Z7 ^4 8/ Leplemvel 9-.Z7 M Hak»r Scpl. 42.2V 4Sck2 L»,«md«r 14.87 T»»cmvcr 448/ 4äs/> W «chuio». Sept- Mat» «u«. Uar» Äcpldr. >6.2S 18.2, Kcvtember T«»emd<r c4^/ö bL- Nivvcn Äerch S97-- 8.95 rhefredakteur: D«. S«»»«, t. «ertt. Achat«. verautwortNche Aedakteurc: Kür dolinl Dr. «. Aßattzcr, lokal« «. sächfilch« «»»rlegeatzettea, ra»e»chro»U «. Aermtfcht«» ». ». «»Uta,, da» tzäuUIewa V«»l Scham«»» », Mufik «. B«s»ttz- Sport aad AcuchtSfaat g. Ha«rt«w. gür dt« Hand«l»»eUuu» «. «trchrmtz. Kdr dc» gnfcraicruttl Ma» Atzt«. «mUtch w LelpA». Uaoerlaubt«» Ltonu>tr,pl«a tft ftr«» da» rNtNt- »ans üeidusagr». Kür «ufdcwahru»» »»d Rück»«»« ivtrd tettm Demitdr üder»o»m«», «»fchrtzt« »ch «tch« p«r,»»ttch ad«,»««ch ch-cha« mi »«,. »«rka«, dt« «ch-kt«,» ,»«, »»« A-tchdtchst««» Ach »tchchch, P L^chchAch ch «tchch». —«ö
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