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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.09.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110909016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911090901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911090901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-09
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Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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rummel der Sozialdemokraten keinen grossen Tin- druck gemacht hat. „Bet der Sozialdemokratie handelt es sich lediglich nm Wahlagitation, wie sie ja auch in dem letzten Satze der in Treptow gefassten Resolution schlankweg zugibt. Für uns aber handelt es sich bei der ganzen Sache in erster Linie weder um Marokko noch sonstig« wirtschaftliche Wünsche. In der grossen Masse des Bürgertums wird auch niemand etwas spüren oder sich leiten lassen von „bezahlten Agenten des Panzer platten- und Kanonenkapitalismus", sondern das Lolk in seinem besten und unoerführten Teil emp findet ganz ans sich heraus, nur geleitet von dem nationalen Ehrgefühl, das Gott sei Dank in ihm von Vätern und Großoätern her vererbt ist, dass es sich augenblicklich um die bedeutendste nationale Be lastungsprobe handelt, die Deutschland seit seiner Einigung zu besteh.'n gehabt hat. Und alle Tiraden und Telbstyortäujchungen der Sozialdemokratie nutzen nichts: Unser Volk hat diese nationale D e l a st u n g s p r 0 b c glänzend bestanden. Glänzend blamiert hat sich die Sozial demokratie. Ja, noch mehr: sie hat sich auch ausserordentlich geschadet. Und an uns muss cs liegen, diesen Schadenzu vergrössern und zuvertiesen. Tenn was die sozialdcinokratiich.'n Führer bisher immer zu verschleiern versucht haben, weil sic sehr wohl den patriotischen starken Unterton kennen, der durch die Herzen aller Deutschen, auch der ..Proletarier" hinduchdringt — jetzt ist es rettungs los enthüllt: das repnblikaniiche Endziel und die offene Kampfstellung gegen die eigenen deutschen Volksgenossen Zugunsten und mit Hilse internatio naler Verbrüderungen, ganz besonders mit den bei den Völkern, von denen wir wissen, dass sie am eifrig sten nach Rache und nach Ricdcrringnng Deutschlands trachten. Darüber kann nach der ganzen Haltung der sozialdemokratischen Führer. ihrer Presse und nicht nilctzt nach dieser samoscn Treptower Demonstration kein Zweifel mehr sein. Da gilt es nun, die Kon- seguen.ren kür die bürgerlichen Parteien zu ziehen. Was zwilchen -en bürgerlichen Parteien gewesen sein mag, mutz zurücktreten vor dem einen entschiedenen Gedanken, das- alle bürgerlichen Kräfte zusamm-en oeschlosscn werden müssen gegen die Sozialdemokratie. Es kann nach den Vorgängen keine nationale Partei mehr geben, die auch- nur rm entferntesten -ögern dürfte, nicht etwa nur die sozialoemokratuchr Partei im Wahlkampfe durch Wablcnthaltung indirekt zu fördern, sondern unter allen Umständen und mit allen Mitteln gegen den sozialdemokratischen Kandi daten in schärf st er und energisch st er Weisezu Felde zu ziehe n." LriLgsmshM LAllürMrfMMft. Leipzig, 9. September. Am Sonntag findet eine kriegsmäßige Verfolgung -es Ballons , Leipzi g" start, die der Leipziger Automobilklub veranstaltet. Es liegt ihr fol gender Plan zugrunde: Die Stadt Leipzig ist be lagerte Festung, in der eine hohe militä rische Person e i n g e s ch l o j j e n ist. Diese sucht im Freiballon zu entweichen, um den eigenen Trupven wichtige Meldungen zu überbringen. Die verfolgenden Automobile dürfen sich im Stadtgebiet bloß bis aus ö Kilometer nähern, da die Belagerer nur einen Gürtel von ö—60 Kilometer Breite um Leipzig in Besitz haben. Darüber hinaus ist neu trales Gebiet. Tie Wagen sammeln früh Uhr auf dem Sportplätze, wo eine linemato- kraphischr^,Aufnahme gemacht wird, und setzen sich dann in Bewegung, um die Stadtarenze zu verlassen. Ballon „Leipzig" steigt um 9 Uhr auf. Er darf nicht länger als 4 Stunden in der Luft bleiben und mutz innerhalb lOO Kilometer landen. Die Gefangen nahme gilt nicht, wie sonst üblich, durch Berühren des Ballonkorbes, sondern durch Be rührung des durch rote Binde kennt ¬ lich gemachten Führers als vollzogen. Zur Gefangennahme des Ballonführers ist jeder W a g e n i n s a s s e, Unparteiischer und Chauffeur ausgenommen, berechtigt. Sie gilt als voll zogen, wenn sie innerhalb 2."> Minuten nach der Landung erfolgt. Sofern sie außerhalb des neutralen Gebietes vorgenommen wird, gilt als Fangzeit die Zeit von einer Viertelstunde nach der Ballonlandung, der Ballonführer hat das Recht, sich zehn Minuten nach der Landung zu Fuß zu en - fernen, um sich der Gefangennahme zu entziehen. Erfolgt diese nicht innerhalb der vorgeschriebencn Frist, so gilt die Flucht aus der belagerten Festung als gelungen und der Ballonführer als Sieger. Der Leipziger Automobilklub hat vier Ehren preise im Betrage von 200, 150, 100 und 50 -4t ge stiftet, die im Schaufenster beim Juwelier Schneider im Alten Rathause ausgestellt sind. Dis Preisverteilung erfolgt noch am Sonntag abend im Klubhause, Cafe Handelshof. Führer des Ballons „Leipzig" ist Fabrikant Guido Roth, Mitfahrer sind die Herren O. Arnd t- Lindenthal und Franz Kühn-Leipzig. Als Ver folger nannten die Herren Bode auf Mercedes, Finking (Renauld). Hoffmann (Benz), Kiehle sHorchl. Köllmann (Beckmann), Maurer (Dux), P. und K. Müller- .Raumburg, Frau Guido Roth (N. A. G.», 2 ck> .> r m a n n sDur), S e i d e in a n n - Taucha. Sisgfr'cd Weber iAdler) und Walfisch (Benz). Die Lshrt -er „Schwaben" nach Berlin. Zu den Rundfahrten in Gotha, über die wir bereits in der gestrigen Abendnummer berichteten, erhalten wir noch folgende Mitteilungen: Die „Schwabe n" stieg morgens kN/? Uhr mit dem Großherzog und der Großherzogin von Sachsen an Bord auf, überflog Erfurt und Weimar und landete um 11 Uhr wieder in der Halle. An der zweiten Fahrt, die ' .12 Uhr be gann, nahm das Herzogspaar von Sachsen-Koburg- Eotha teil. Ueber die Berliner Veranstaltungen erhalten wir von zuständiger Stelle folgende Meldung: Es war in Aussicht genommen, daß der Kron- prinz als Fluggast an der Fahrt von Gotha nach Potsdam teilnehmen sollte, doch ist davon jetzt ab gesehen worden. Bei günstiger Witterung wird das Luftschiff in Potsdam kurze Passagierfahrten von ein bis zwei Stunden Dauer unternehmen. Am Landungsplätze ist die Besichtigung des Luftschiffes gegen eine Gebühr von 1 .4t Eintrittsgeld gestattet. Ferner wird mitgeteilt, daß der Besuch de« Kaiser» auf dem Landungsplatz« zugesagt worden ist. Da durch diese Zusage di« Bestimmungen über die Fahrt von den Dispositionen des Kaisers abhängen, ist es frag lich, ob dte „Schwaben" die galante Kreuzfahrt über Berlin vor der Landung in Potsdam ausfShren wird. Die „Schwaben" über Leipzig. Soeben erhalten wir folgende Drahtmeldung: r. Potsdam, 9. September. Das Luftschiff „Schwaben" wird am Sonnabend morgen ^9 Uhr von Gotha absahren und sein« Fahrt je nach dem Winde über Leipzig oder Magdeburg nehmen. Bei Ost wind fährt das Luft schiff vermutlich über Leipzig. Wenn die gegenwärtige Windrichtung anhält, kann da» Luftschiff schon vormittags 10 Uhr in Berlin sein. Nach dem Eintreffen erfolgt sofort «ine Rundfahrt über der Residenz, dir eine halbe Stunde dauern wird, dann fährt die „Schwaden" nach Potsdam und landet dort, nm voraussichtlich bi» Sonntag mittag in Potsdam zu verweile«. Magdeburg wird nicht berührt. Die Aussicht für Leipzig, den stolien Lüftesegler begrüß:,, zu können, gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wie aus dem eben eingelaufenen Telegramm unseres Magdeburger Korrespondenten zu ersehen ist. I. Magdeburg, g. September. Die geplante Fahrt des Luft.ch.sses .Schwaben" über Magdeburg wirb n i ch r st a t t f i n d e n. da d.m Luftkreuzer die ser Flug verboten wurde, weil Magdeburg Festung ist. Ttzksrrr -rnS Asnerte. Leipzig, 0. September. Altes Theater. „Der Lcibgardist" von M o l n a r. Für den zweiten Abend ihres Gastspiels brachte Fräulein Ida W ü st ein für Leipzig neues Stück mit, His für manchen interessierende Einblicke in das Seelen- und Ehelcbcn exzentrischer Schauspieler naturen und zugleich ein Beispiel von der mit allen Raffiniertheiten arbeitenden Mache zahlreicher moderner Bühnei'schriftsteller gewähren mag. Wer aber auf den Kern dringen will, dem sagt das ganze Posieren. Flirten. Kokettieren und Komödienspielcn durch alle drei Akte nicht eben viel, und er findet das Stück langweilig, trotz der aufregenden Rolle, die der blamierte Ehemann in der goldstrotzenden Uniform eines Leutnants -er K. K. Leibgardisten spielt, und trotz der Situation des zweiten Aktes, die in eine Theaterloge der Wiener Hofoper verlegt ist und aus dem Hintergründe die ..Bohc-me" mit ver schiedenen verdächtigen Nebengeräuschen aus Sprech Maschinen Leipziger Fabrikates vernehmen läßt. Selbst sillch ein Mätzchen läßt der so raffinierte Ma'nar nicht unbenutzt: es ist ja ein neuer Trick, den vor ihm ncch keiner versucht bat. Bluffen, das ist beute die Hauptsache. Wie wenig Vertrauen muß Molnar da selber zu seiner Komödie gehabt haben! Sie hält auch keine Prüfung auf Herz und Nieren aus. Der erste Akt ist im besten Falle langweilig, weil er denkbar ungeschickt ist. Die Verkleidung des eifersüchtigen Schausviel'rgatien reizt nur zwei Mi nuten, und auch die starke Verstellung oder tolle Ver blendung seiner kapriziösen Frau vermag kaum länger zu fesseln Der zweite Akt in dem Theater logenhintergrunde ist Posse mit tragischen Akzenten. Er steht und fällt mit dem Spiel der Schauspieler gattin. Molnar bedient sich hier mancher Mittel sich -u täuschen, die an die Gutgläubigkeit der Zuschauer doch eine starke Zumutung stellen. Reizvoll ist allein der groteske dritte Akt. ein Stück Lebenswahrheit. das wir schon tausendmal auf der Bühne und im Leben in tauend Formen sahen. Hier ist es einmal amüsant und nicht ohne ernste Erundnote auf gefrischt: Eine Frau von Geist und Temperament macht, was sie will, mit einem Manne, der im Tief sten seiner Seele nur ein großes Kind ist. Dieser dritte Akt allein könnte beinahe genügen. Knapper und sicherer schreibt Auernheimer dergleichen, auch Rudolf PrerLer. Molnar zeigt gute Kenntnis der Theaterleute seiner Zeit und feines Landes. Daß er in Ida Wüst eine so treffliche Interpretin fand, kam seinem Erfolg hier wesentlich zugute. Die Nolle der flirten den und großmütig vergebenden Schauspielerin im ..Leibgardisten" ist bei weitem nicht beedutend ge nug, Fräulein Wüsts reiche Gaben auszuscböpsen. Man merkt bald, die Künstlerin gibt hier mehr als verlangt wird. Drolerie, Leidenschaft, Berechnung, und stellte so eine scharmante Eva vor uns hin. die gewißlich schneidige, uradlige Leibgardeleutnants wie berühmte Helden von der Bühne in Nage zu bringen vermag. Sie schwindelte und schauspielerte gegenikber ihrem Gaten so vortrefflich, daß, wie er, gewißlich auch die meisten Zuschauer gar nicht ge merkt haben, wo eigentlich die Wahrheit liegt. Herr Wendt. der uns bisher nur klassisch kam. zeigte sich als eifersüchtiger Ehemann wie in der Maske des Leibgardisten vortrefflich auf dem Posten und gab Fräulein Wüst in nichts nach, diese Farce von einer Eifersuchtskomödie durch drei lange Akte zu einem guten Ende zu bringen. Das heitere Moment ver trat effektvoll wieder Fräulein Dalldorf und Herr Zadeck spielte den Trottel von einem Rezen senten mit der rechten Diskretion. Das ausverkaufte Haus spendete lebhaften Bei fall. aber ich glaube nicht, -aß sich über Fräulein Wüsts hiesiges Gastspiel hinaus -er Pseudo-Leib gardist noch ost zu seiner eleganten Maskierung wird bemühen brauchen. ?nnl Kobnuinbu-rg. Letzte Lokal-Nachrichten. * Ein Stubenbrand entstand gestern abend in der Gabelsbsrgerstraße 1 durch eine Gasexplosion. Einem offen stehenden Gashahn war ein Bewohner des Hauses mit Licht zu nahe gekommen, wodurch die Explosion hervorperufcn wurde. Die Feuerwehr löschte den Brand bald ab. V. Von einem Privat-Automobil überfahren wurde gestern nachmittag am Augustusplatz eine u n - bekannte Frau. Die Unglückliche wollte die Straße überschreiten, wobei sie hinter einem Wagen hervorkam und dadurch jedenfalls das Herannahen des Automobils nicht bemerkt hat. Das Auto über fuhr die Bedauernswerte so schwer, daß sie mit demselben Auto in hoffnungslosem Zustande dem Krankenhause zugeführt werden mußte. Die Frau ist etwa 40 Jahre und trug Trauerkleidung. Letzte vepelchen an- Lernlprechmelüungen. Keiiie ne,« Flottenvorlage. o-i. vre»la«, 9. September. (Priv.-Tel.) Der „Schief. Ztg." wird aus Berlin gemeldet: Aus bester Quelle kann versichert werden, daß die Reichs regierung an dem jetzt beschlossenen Flottenge setze fest hält und eine neue Flottenvor- lag« über dieses hinaus nicht beabsichtigt. Der Stur» ims die Sparkasse. K-nigvberg i. Pr„ 8. September. (Eia. Draht meldung.) Die „Hartungsche Zeitung" schreibt: Wie rn emiaen anderen Städten, so war auch di« hiesige Sparkasse infolge alarmierender Kriegsae- rüchte in diFen Tagen außergewöhnlichen An- sprüchen an Rückzahlungen von 6par«tnlagen aus gesetzt gewesen. Gestern mutzt« sie über 2V0 000 ^k auszahlen. Auch heute wurden in größerem Um fange als gewöhnlich Spareinlagen zurückgesorderk. Rücktritt de» Präsidenten »er Ersten bäurischen Kammer. * München, 8. September. (Eig Drahtmeld.) Der Prinzregent genehmigte das aus Gesundheitsrück sichten eingereichte Rücktrittsgesuch -es Ersten Präsi denten der Kammer der Reichsräte, Fürsten Ernst zu Löwenstein-Wertheim, unter Verleihung seines R e l i e s b i ld e s in Bronze und ernannte zum Ersten Präsidenten der Kammer der Nei-b-'räte den Grafen F u g-g e r von Glött. Die Lage in Persien. * Teheran, 8. September. (Eig. Drahtmeldung, s Wie die „Petersb. Telegraphen-Agentur" meldet, wurde die Schla cht. in drr die Regierungstruppen am 6. September Sardar Ar schad schlugen, Lurch die Tätigkeit der unter der Leitung des deut schen Instrukteurs Haase stehenden Ma > ch i n e n g e w e h r e entschieden. 8l. Teheran, 8. September. (Eig. Drahtmeld.) Der Angriff Mohammed Alis auf Vie Stadt ist vor läufig gescheitert. Die Lage ist günstig. Verstärkungen zur Verfolgung des Feindes gehen baldigst ab. Salah et Dauleh unterhandelt wegen -er tleber- nahme einer Gouverneurstelle. 9^ Eine Montaaebriickc eingestürzt. Gelsenkirchen, 8. Sepll.mber. sEig. Drahtmeld.) Auf den Werken des Schaiker Gruben- und Hütten vereins ist beute nachmittag bei Montagearbei ter! eine !5>'chbai!brücke eiugestürzt. Von den Mon tagearbeitern wurden zwei getötet, vier schwer und ein in der Näbe befindlicher Arbeiter leicht ver letzt. Dir Ursache des Einsturzes wurde noch nicht sestgestellt. Eine ganze Ortschaft niedergebrannt. Stotn Anger, 8. September. (Priv.-Tel.) Die Orisgigsl Ne in es mal, aus 27 Häusern mit Nebengebäuden bestehend, ist abgebrannt. Die Bewohner verloren alles, da sie unver sichert sind. Folgenschwerer Deikrneiusturz. 'S? Nizza, 8. September. (Eig. Drahtmeld.) Heute mittag stürzte hier die Decke eines Theaters ein, an der Ansbesserungsarbriten vorgenommen wurden. 18 Tote wurden unter den Trümmern her vorgezogen. Nizza, 8. September. lEig. Drahtmeld.) Zu dein Einsturz des Theaters in Nizza wird noch ge- meldet: Das im Neubau befind!iche Theater in der R u e P a st o c e I l i sturste heute morgen um 10 Uhr über etwa hundert Arbeitern zusammen, von denen ungefähr vierzig unter den Trümmern verschüttet wurden. Militär und Feuerwehr schritten zu den Aufräumttnasarbstten, um dis Opfer zu befreien. Dis Arbeften gestalteten sich sehr mühsam, da der Teil des Gebäudes, der stehen geblieben war, nachzu- stürzten drohte. Wie schon gemeldet wurde, sind bis her Ili Tote und mehrere Verwundete aus den Trümmern heroorgczogen worden. Flie.qernngliick. t. Boston, 8. September. iPrioattelegramm.) Der bekannte Flieger und Flugzeugkonstrukteur Gra ham White hatte bei einer Flugübung 53 Kilo meter in 27 Minuten 31 Sek. zurückgelegt, als er bet der harten Landung vom Sitze seines Doppeldeckers geschleudert und sehr schwer verletzt wurde. Letzte Ssnüelsnschrichten. ß. Antwerpen, 8. September. (Priv.-Tel.) Die fünfte Schweihwollauktion fängi am 20. September an. tz Paris, 8. September. (Eig. Drahtmeldung.) Fondsbörse. Der Mangel an Nachrichten über die Marokkoangelegenheit und die Befürchtung, daß die Ungewißheit über die Lösung dieser Frage lange anhalten werde, übte einen lähmenden Einfluß auf die Geschäftstätigkeit aus. Jin Zusammenhang da mit schritt die Spekulation zu Realisationen. Die Tendenz ivar infolgedessen schwach, wozu auch noch die ungünstigen Nachrichten über die Haltung der Berliner und Londoner Börsen beitrugen. Auch der Rückgang der Debeersaktien drückte. Das Geschäft wurde im Verlaufe schleppend bei hochgradiger Lust losigkeit. * London, 8. September. (Privatkabelgramm.) Die andauernde Unsicherheit wegen Lösung der schwebenden Marokkofraaen sowie die schwache Hal tung von Berlin und Paris ließ die Börse (über deren Eröffnung mir bereits in unserer gestrigen Abendnummer berichteten. D. Red.) in ihrem spä teren Verlaufe iu matter Tendenz verkehren, wozu noch beitrug, daß der Kontinent weiter Favorit papiere realisierte. Auch New Port erwies sich an fangs für amerikanische Werte als verkausslustig. An der Straßenbörse wurden jedoch Käufe für New Porker Rechnung vorgenommen. Matte Haltung bekundeten auch englische Bahnen. Südafrikanische Goldminen gingen 'm Kurie zurück auf die C. Wartung ungünstiger Monalsztffern ter Eastrai d Mine. In die Bank von England flössen durch Barrenkauf 205 000 Pfd. Stert. Z Madrid, 8. September. (Eig. Drahtmeld.» Die Börse blieb heut? geschlossen. * New York, 8. September. (Eig. Kabelgramm.) Die von der Bereinigung der Kupferproduzentea aufgestellte Statistik für den Monat Anaust dieses Jahres zeigt eine Zunahme der Produktion, die 125191 000 Pfd. betrug, um 13 326 000 Pfd. * Washington, 8. September. (Privatkabelgr.) Nach dem Bericht de» Zenfusbureaus wurden bis zum 31. August 771000 Ballen Baumwolle entkernt. * London, 8. September. (Privatkabelgramm.) Der Rohoisenmarkt zeigte bei etwas besserer Nach frage stetige Tendenz. Stabeisen liegt etwas fester, da die Produktion infolge der Hitze abgenommen hat. Am Blechmarkt haben sich die Umsätze infolge der höheren Preise für verzinkte Bleche verringert. Am Stahlmarkt ist die Lage unverändert. Für Halbzeug sind die Preise behauptet. * New Port, 8. September. (Eig. Kabelgramm.) Der Präsident der Northern Pacific-Vahn erklärte, daß ein weiterer Ausbau der Gesellschaft vorläufig nicht geplant fei. » New York, 8. September (Eig .Kabelgramm.) Die Banken führten nach dein Inne.n 6 033 000 und an das llnterschatzamt 1337 000 Dollar ab, dagegen erzielten sie eine Zufuhr von Geld von 2 494 000 Doll. * Ne» Bort, Ü- September. (Eig Kabelgramm.) Darlehen für Uingere Sicht notierten M S—Pro» New York. 8 September, üiondsbörse. (Schluß. rul> 1 oors-i ! ! norder 4.8325 4.8325 71.87 79.87 2912 97.50 sirä-pon Top iy?.K2 «alttmorc H.25 4L640 dL25 oo.s.d.l«V«Darl. Sv-cd«. <>. Brrlin W«ch>. a. Siart» W«chs«t a.l-ond. n-o Taye) Oouoon ckadu Trans «er« SUVcr Bullion El. Laut» S. F. Ste«. <«»'<> BondS Soulhrrn 'pari'. 8650 102.87 Z9.Z7 100.75 11k.- 1«.L 140.- 14.17 117.62 20.2-, !k612 , 187, s Lb.87 i «4.50 88.'/ 97.25 1u2L7 98.75 72.62 ".50 22.50 29^7 122^7 137 — 157.- 142.51 2..— 57,75 "T 69.15 11s.- ,4.25 162.- 69L2 US-'V 42.7s 60.50 70ck2rr 22.25 29.- 1-151 136.50 lds.75 '41. 5 29.12 14 ' 137.50 UL > --2!' "Uo^.'Poc. LZ/ > 2,17 j9>eivNor! Oicnir., '9itn>NorlOniar. 151- 62.97 ,,487 42.29 54 — 49.-5 -r z«.su ÄH lul.vo 115.75 12 .75 141.Z7 24.'2 10887 nmalaainaied 'Unrrtc. ocrvm. Nin-rtc. Sniril. iimcr. Sua-Rcl. .'Inaconda cSrn-ra! iiicctrlc stin. Liccl conun ro. prci. > U!,.>i i!ovr>er i cNra. !»>>em>ca. jSiauonal »«caa ! ^Standard Oil «lunno. Pae. Kdeiapecne L.gcoa» uUttw. Lo!. Soulhern T,nvrr «Loinin. crrt« Ooiumon <Sr«aMortb vrei JlttnotS Ventral Leoiao B .ncn ,u!'v.u.NaihvL MM"»«'« - an«. Nori, and Wett. AortdernPactfic Venntolvanta ! Readtna itoci -.-.-land Zouttiern'PactNc Zouldernvtattw Union PaLtUc Wabatli nrei. * Ne« Port, 8. September. (Eig. Kabelgramm.) Die matte Haiiung der gestrigen Börje übertrug sich uucki auf 2en heutigen Verkehr. Im Einklang mit niebrig-n Londoner Kursen erfuhren die 'Notizen hier bei Eröfsnung des Verkehrs weitere Abschläge. Die Haltung der Börsenireise war flau, und die Baissiers nutzten dies siic ihre Zwecke reichlich aus. indem sie mit Abgaben auf das Kursniveau drückten. Sie er' zielten um so mehr Erfolg, als Stützungslänfe nur in geringem Maße vorgenommen wurden. Das an den Markt strömende Material führte zur Erreichung mehrerer Not limice in verschiedenen Werten. Die Kursrückgänge zeitigten wieöe.um die verschiedensten Gerüchte. Vorübergehend kam die Kursrückoewegung zum Stillstand, als einige Meinungskäufe vorgenom- >ncn wurden, die aber nicht nachdrücklich genug waren, nm eine durchgreifende Befestigung herbeizuführen. Die erzielten Kursbesserungen gingen jedoch bal- verloren, als neue Abgaben erfolgten, die zurückzu führen waren auf das lOerücht. wonach die Ange stellten der Ilttonis Central - Bahv den Streir be schlossen hätten. Tie Baissepartei gewann wieder von neuem Oberwasser. Dies führte zu weiteren Liqui -ationen. Lehigh Ballen - AUien waren gedrückt auf das Gerücht non einer Reduktion üer Dividende. Gc rüchte. wonach eine hervorragende Bank Verkäufe in großem Umfange vorgenominen habe, trugen zur weiteren Verflauung bei. Das Gerücht von einem bevorstehenden Streik bei der Illinois Central-Bahn wurde ini späteren Verllnue dementiert. Die Kupfcrstatistil sowie der Entkernungsbericht übten anfangs eine günstige Wirkung aus, vermochten je doch weiterhin den Markt nicht zu beeinflussen. Als nach Bekanntgabe des Regierungsberichts über den Stand üer Halmfrüchte die Spekulation mit Abgaben oorginA, büßen die Kurse weiter ein. Das Auslan- verkauste ungefähr 15000 Stück Aktien, hrnp Li. Steels und Unions. Der Schluß der Börse war schwach bei einem Aktienumsatz von insgesamt 612 000 Stück. Die Kurse büßten bis zu 1 Dollar ein. Am stärksten wnrden Canadas in Mitleidenschaft g. zogen, die mit Proz. Verlust schlossen. Einzelumsätzc: Reading l22 000 Sha>.- : höchste und niedrigste Kurse 142 bzw. 139^: !lni>a Pacific 142 000, 1ii7sts, bzw. 165'.: Steels 123 0a:>, 69'si bzw. 68^(>: Lanada 16 000, 22tsts> bzw. 22 l: Baltimore 9000, 967» bzw. 95(4. New Pork, 8. September. Pro-uktenbörfc. tS.blu' L »eui« vorder s i! - i vor , roeizen (rvlcr Lttkl «,4d-5v 4.tk Ä'-inl.-.'.'r.->lo:y M.- 99.50 linvfer S!. lo'o 12-12-, Tez-mocv HZ.- 1V3.12 ,'iinn »42.75 4'.— Mal Maio Sir. 2 Mixer lote — 73.50 Ntel,! tSpr.wd.) 5 92 6.- 4.55 10.— i 9) 5, 4.VL 10.- «rbnial, W. 8l. Stehe a.VroN. Hn,«r ,cr. 2 50.- 1030 Ii.,30 cltpp.a lote 5'.25 Wilcox IO.Z'3 10.30 tiamnwalie lock U.S! 11.70 »Ziickrr Si siran. o.bi 65,' Srptemv-k sich, 11.-3 ro. muScooado d,25 5,25 et loder 11.6/ tietroleni,. Siovembcr 11.vZ re,in. tnt>a«cS W 8./»- L,jku b«r 1163 11^6 ro. St wdtic 7.37 Januar 11^2 'Lred. ipalanc. 1.12 1.30 Februar 11.82 112-t, Talg 7.3/ 7 3/ ru!ärj 11.7' 1lL2 Trrpeutin N.Z). 55.- 55 50 Sipril 11,'Z 11 65 vo. Savannah 51./5 61.75 KÜ.75 N:w Ort. lolo »ohetsrn »Nr. 1 Norlh. »oundrl 1127 15'415^ sb^lz'a iS-15'L I1G» bo. WNminal. ivetretdesraibi 50.75 nach Liverpool ?.Sll 2.50 co. » Str. ü nachTtollrrvam 6- 6- Louvikrn 9il. i 15-12»- nach Hamo-.irci 32.50 K2L0 ro. Vs. «soll 15-1Ü-. li-lb't. Iraner SiioStr.7 kessem. lokr 13L2 13ch2 tPillsvurM L16) riLü Sept. 12.42 12M Slatzlschtenrn I 122 I.L> Sioo. 11.58 U.9^ Mat 11.7/ 11.70 * New York, 8. September. (Eig. Kabclgramm.) Am heutigen Baumwollmarkt vollzog sich die Er öffnung in fester Haltung, nur Oktoberware war ge drückt durch Abgaben der Lokohäuser. In der Haupt sache waren es feste Auslandsmeldungen und ein weniger günstiger Bericht von privater Seite über den Stand der Pflanzen, die allgemein zu Käufen anregten. Gegen Schluß wirkten die prekären Ver hältnisse an der Fondsbörle sowie die Annahme, daß ein Tendenzumjchwung bevorstehe, teilweise ab schwächend, doch zeigten die Preise gegen gestern noch Besserungen um 4—12 Punkte. * New Port, 8. September. (Eig. Kabelgramm.) Am heutigen Weizenmarkt war die Stimmung eher n in baisso infolge unbefriedigender Auslands meldungen und auf die Erwartung hin, daß die russi schen Verschiffungen, sowie der Ausweis über die Weltnerschifsungen eine Zunahme zeigen werden. Nach einer vorübergehenden Erholung ichloß der Markt in matter Haltung. * New Port, 8. September. lEig. Kabelgramm.) Am Maismarkt kam heute keine Notiz .usiande. Die Notentendenz war jedoch infolge des Dementis, daß die französische Regierung keine Herabsetzung der Futtermittel vornehmen werde, und auf die Er wartung eines günstigen Regiernngsberichtes hin eher schwächer. * New York, 8. September. lEig. .Kobelgramm.) Feste Auslandsverictzte und bepere Tendenzm-ronngen aus Brasilien riefen am heutigen Kaffee,narkt giue Kauflust hervor. Gegen Schluß trat jedoch eine Abschwächung ein Die Preise schlossen aber noch um 2—7 Punkte höher gegen gestern. * Washington, 8. September. (Eig. Kabelgramm.> Nach dem Bericht des Ackerdau-Devartement-r b- träg: -er Durchscknntlsftan- von Mais 7«>,3, von Frübjah o ei',en 56,7. von Hafer 64,5 und von Gerste 56.5 Pro Chicago, 8. September. Prosuitcliborse. <S.htn Nr»i, vormr s » eur I vorvcr -^r ri,en Srpi. 9-.75 92.50 x-ca>o Ful« — — — —. lezember 96.72 .-^ater Sept. 45 87 -6.^5 Mai 1v2.25 102.25 Mat «862 49. - Fuii — — Leima!« Oki. s.b' d.ai- Scpl «87 (8.12 Port Lki. I5.-5 15.75 Tricinbcr 0 (,387 'ii.'ven Oki. 9.- 9.10 M.'i 6r.bit 66 -- Ihefredakieur: Tr. Lodwig ZtrUeohet«, t. «erlr. gotz«»«» Kchdtz- Verantwortliche Kedakteure: Httr PoUiik Ir. ». «kmtzer, letal« ». sichstsih« Nngelegenhett«», ragrSchroalk n. Vrrmllchie» 98. ». Vatilar, da» geutllttou P,,l Echaamdarg, Musik U. »«»attz, Lpart aad »erlchtdsaat I. Haars«». «Zllr dt« CaadrU-ctttiog ».Strchrath g«r den itnsrratentrU Mar gtzl«. Sämtlich tn Leip,«-. Unnrrlai, gtrn Manult«l»t«n »8 sie»« da» rUüct- rorlo l>eijuf»Lcu. 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