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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.09.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110909016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911090901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911090901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-09
- Tag 1911-09-09
-
Monat
1911-09
-
Jahr
1911
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VnrKrm^ra, S. VMrvwtt'19ll. Leipziger Tagevtan. . 1 l, Ur. 2S0. los. Zagrgang. Leipziger Handelszeitung. Sur Lage Oes SelOmartttes. -i- Aus Berlin wird uns geschrieben: Die Situation des Geldmarktes hat sich an unserm Platz in letzter Zeit ziemlich günstig gestaltet. Der Markt konnte seine große Verschuldung an das Aus land wesentlich heraomlndern und nahm deshalb die zeitweilige, jetzt aber bereits wieder überwunden« Weigerung der Pariser Häuser, namentlich des Bank hauses Rothschild, die ausstehenden Pensionen zu prolongieren, recht kühl auf. Durch die Flaue an den Effektenmärkte? ist eine Entlastung des Geld« Marktes herbeigeführt worden. Der Bedarf für Ultimogeld war in der letzten Liquidation sehr ver ringert, und die Banken hatten infolgedessen genügend Geld für die einberufenen französischen Ausleihungen übrig. Sie behielten darüber hinaus sogar noch reich lichc Mittel in Händen, die nun am offenen Markt auf den Zinssatz für tägliches Geld drücken. Dies: stattlichen Barbeträge, die bis in die letzten Tage hinein norb dadurch ergänzt wurden, daß hiesige Häuser in London und in Amerika Darlehen auf zwei bis drei Monate anfnahinen, wofür Sätze zwischen und 4'/t Proz. bewilligt wurden, lassen denn auch hoffen, das; man über den Quartalsschluß vielleicht leichte: hinwegkommeu wird, als man bisher be fürchtet hatte Ueberschätzt sind auch die Störungen infolge der frühzeitigen Erntebewegung insofern, als infolge des starken Exports unseres Roggens auch Rimessen vom Auslande eingehe», die sich in der nächsten Zeit noch fortsctzen dürften. Anzunehmen ist endlich auch, dass diesmal wegen der vollzogenen Reinigung der Börsenengagements die Rachfrage nach Geld für Ultimozwecke sich etwas später einstellen wird, als dies in früheren Jahren geschah. Immcr- bin wirft der Quartalsschluß doch bereits seine Schatten voraus, was aus der entschiedenen Aus märtsbewcquna des Privatdiskonts hervorqeht, die sich trotz französischer Diskontenankäufe seit 1. August gradlinig fortgesetzt hat. Der Prioatdiskont hob sich seit dieser Zeit von 2;4 bis auf 3X Proz. und ist da mit bereits um 'i. Proz ül>er den Vorjahrssatz hin- avsaeganqen, was ins Gewicht fällt, nrenn man er wägt, Satz bisher der offene Markt immer flüssiger mar als im Vorjahre. Denn am 1. August stand der Lrivatdiskant noch Proz. unter dem vorjährigen Satze. In dieser Bewegung drückt sich bereits Sie Befürchtung vor den unbekannten Einwirkungen der Lombardsperre der Reichsbank aus, die die Bankwelt zu äußerster Zurückhaltung und zum Zusammen halten aller ihrer Mittel veranlass. Wie sich die Dinge zum Ultimo hin entwickeln werden, lätzc sich unter den eigenartigen Verhältnissen, die nicht nur im internen, sondern auch im internationalen Geld- verkehr herrschen, schwer sagen. Jedenfalls wird der deutsche Geldmarkt in der zweiten Septembcrhälstc wesentlich von den auswärtigen Geldmärkten ab hängig bleiben, woselbst sich die Verhältnisse neuer dings wieder etwas ungünstiger gestaltet haben. In London ist der Prioatdiskont. teils im Zusammen bang mit den deutsck>en Ansprüchen, teils infolge der frühzeitigen Erntebewegung und der unerwartet gekommenen brasilianischen Goldverschiffungen bis auf den Satz der offiziellen Rate gestiegen. Auch in Paris hat der Privatdiskont stärker «»gezogen, und nur bei glatter Erledigung des Marokkostreites wird erwartet werden können, daß die Franzosen uns mit neuen Geldern zum Ultima beistehen werden In den nächsten zwei Wochen dürfte der Geldmarkt wohl noch flüssig bleiben, doch dürfte die Anspannung unmittelbar nach dem Medio beginnen, da für Börsenverluste wieder größere Rimessen nach dem Ausland« M machen sind und von den Hypotheken banken und den Staatsinstituten nicht viel zu er warten steht. Erstere müssen mit dem Rückströmen non Pfandbriefen rechnen und hierfür Mittel bereit halten, während die Seehandlung zum Quartals schluß für die Ansnrückie der preußischen Regierung gerüstet bleiben mutz und kaum in der Lage lein wird, erhebliche Beträge der bis 25. und 26. September ausqelichenen Gelder über den Ultimo hinaus zu prolongieren. Die Reichsbank wird mehr reguläre Ansprüche non Handel und Industrie zu befriedigen haben als im Vorjahr, und da auch der Stand des Instituts in der letzten Augustwoche sich merklich ver schlechtert hat, so ist kaum anzunehmen, daß wir im September um die Diskonterhöhung auf 5 Proz. herumkommen werden. Im letzten Jahre wurde sie nm 26. September beschlossen, diesmal wird sie kann- später zu erwarten sein. Börsen- unü Ssnüelsmelen. 8 Börse zu Chemnitz, j. P. Der näch steTrcfl - tag der Textilinteressenten (Garn- bzw. Tex'tilbörse) findet Mittwoch, dem 13. September, vormittags von 11 bis V-1 Uhr, im Saale des Carola- Hotels in Chemnitz statt. 6 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ult'monotierungen wie folgt: Nvroz. ReichS-Anl. 82,86—82,37, Sproz. Buenos 71,82, lSV2er Russische Anleihe 66,62-86,75, Türkenlvse 171—171,50, Somm.- >i. Tisconto-Bank 115,12-115-115,25, Darmstädter Bank 125, deutsche Bank 259,87-250,62, Diskonto 185-184,75—185,12, Dresdner Bank 158,25—158,37—153,12—158,59, Berliner Han delsakt. 165,25—165,37—165,12—165,37, Nationalbank 123,59 bis 123,75, Lchaafshaus. Bankverein 184,37—134,62, Kreditakticn 293,62- 203,87—293,62, PcterSb. Znt. Bank 298—297 297,37, Russische Bank 153,62, Baltimore 98,25-98,59- 98,25—98,56, Kanada 227,37-227,75- 227,25—227,62. Pennsylvania 119,56, Meridionolbahn 121,75, Franzosen 157,75, Lombarden 22,37, Ana- ielicr 117,25, Orientbahn 158,37, Princr Henri 146,75—147,25 bis 147, Schantung 123,59, Warschau-Wien 297, Gr. Berliner Straßenbahn 193,25—193,12—193,75, Hamb. Pakctfahrt 127,62 bi» 28, Hansa 178,25—179,62, Nordd. Llovd 94,59—94,87, Dynamit- Trust 179—178,87—179, Louth West 154,75-155,75-155-155,75, Bochumer 221,12-222- 221,75-322, Taro, Lberschles. 81,25-82, Dcutsch-Lnrembura 185,12—185,75—185,25—186,37, Gelsenkirchen 191,75—192,87—192,62, Harpener 177,25—178, Hohenlohe-Werke .'67,25—267—267,25- 297, Laurahüttc 167,12—167,87—167,75 bis 167,87, Obcrschles. Siscnb.-Bedarf 93,59-95,12, Phönir 246,25 bis -'15,75—246,75-246,37—246.75—246,37—246,87, Rheinische «Stahl werke 155,25—154,25, Rombacher 173,75—174—173,75—174,25, Alla Slektr. 262,12-262—262,87—261,75-261,87, Dentsch-Uebcrsee Elektr. 172,12—172—172,25, Grs. f. Slektr. Untern. 178,75 bis 178,25- 178,75-178,59, Lchuchert 154—155—154^59—155,25, Liemen» L HalSkc 234,87-235,25-234,25-234,59, Slrktr. Licht und «rast 134H9. XX Düsseldorfer Börsenbericht vom 8. September. An der heutigen Börse war in Kaliwerten das Ge schäft still. Die Kurse neigten zur Schwäche. Am iohlenmarkt kamen Umsätze kaum zustande, und die Kurse waren auch hier abgeschwächt, trugen aber größtenteils lediglich nominellen Charakter. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die New Yorker Börsen, rs». Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Bank- unü Gelüweleu. 8 Leipziger Hypothekenbank. Laut der im An zeigenteil ersichtlichen Bekanntmachung werden die am 1. Oktober fälligen Zinsschein« von Pfandbriefen bereits vom 15. Sevtember ab an der Kasse der Bank m Leipzig. Echillerstraß« 3. sowie bei den be kannt gemachten Zahlstellen spesenfrei eingelöst. § «heiaisch.«estfiilische Boden-Lredit-Bauk in Köln. Die am 1. Oktober fälligen Zinscoupons der Pfandbriefe werden bereits vom 15. Sevtember ab an der Geseilschaftskasse sowie bei sämtlichen Ver kaufsstellen der Bank eingelöst. (Vergl. Anzeige.) Die Ulster Bank erklärt für das erste Halb jahr eine Dividende von 18 Proz. sowie eine Super dividende von 2 Proz. * Russische Staatsbank. Nach dem Ausweis der Russischen Staatsbank vom 5. September betrug der Eoldvorrat 1183 Millionen Rubel gegen 1181,4 Mil lionen Rubel und der Notenumlauf, abzüglich der im Besitze der Bank befindlichen Kreditbillette, 1279,8 Millionen Rubel gegen 1237,4 Millionen Rubel in der Vorwoche. Molsons Bank erklärt für das laufende Quartal 2^ Proz. gleich 11 Proz. Dividende p. 2., zahlbar am 2. Oktober. «o* Die Bank os British North America will für die erst« Hälfte 1911 ti Proz. Interimsdividenoe steuerfrei am «r. Oktober verteilen. " Die Merkantile Bank os India will auf die Stammaktien Lit. -X und für das erste Halbjahr 1<>11 rine Interimsdividende von 7 Proz. steuerfrei am 22. Sevtember ausschütten. Berg» unü öuttenmelen. Gewerkschaft Bernhard in Gotha. Auf der T-iacsvrdnung einer Gewerkcnversammlung der Ge werklchaft mit Verwaltungssitz in Zittau steht auch die Beschaffung weiterer Betriebsmittel. ? Roheisenerzeugung in Deutschland und Lurem- bnrg. Rach den Ermittlungen des „Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller" betrug die Roheisen erzeugung in Deutschland und Luxemburg während des Monats August insgesamt 1 29010«) 1 gegen 1290106 i im Juli 1911 und 1 262 801 1. im Juni 1911. Die Erzeugung verteilte sich auf die einzelnen Sorten wie folgt, wobei in Klammern die Erzeugung für 1910 angeg.ben ist: Gießereiroheisen 251 187 (262 325) t, Brssemerroheisen ">0 557 <39 626) r, Tyomasroheiscn 816 807 1792 379) i. Stahl und Spiegeleisen 146 987 (115 360) i, Puddelroheiseu 40 101 (53 104) e. Die Erzeugung während der Mo natc Januar bis August 1911 stellte sich auf 10 258 687 Tonnen gegen 9 693 152 e im gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres. -t. Montanabschlüsse. Die nach und nach hcrous- kommenden Montanabschlüsse bringen deutlich den Gegensatz zwischen reinen und gemischten Betrieben zum Ausdruck. Von de» kleine» Werken, die am rei ne» Betriebe festgehalt?» habe», bleiben die meiste» dividendenlvs. Hochdahl, Rolandshütte, Cöln-Müseu, Hainer Hütte, Rote Erde werden keine Dividende zahlen und weisen sogar meist einen mehr oder we niger großen Verlust aus. Das erklärt sich natürlich aus der ungünstigen Lage am Roheisen- und Stab- eiienmarkte, wo die kleinen Werke nicht mehr niit- kommen, nachdem die großen Werke ihre Selbstkosten, hauptsächlich durch Verwendung der Hochofengase, den elektristben Betrieb, aber auch durch das Zusammen arbeiten der Riesenanlagen in vielfach ungsahntcr Weise herabgedrückt habe». Auf dem neuen Luxem burger Werke von Gelsenkirchen rechnet man schon fetzt auf Selbstkosten, wie sic auch in unserer Esten industric einzig dastchen dürften. Wenn die West fälischen Stahlwerke ohne Dividende hsrauskom-nen, so beruht das auf den genügend bekannten Verhält nissen bei dem Werke. Wo dagegen die kleineren Werke sich rechtzeitig ousgcbant haben, können sie auch mit entsprechend günstigeren Abschlüssen hervor treten, so die Mehrzahl der Siegerländer Werke und jetzt das Gußstahlwerk Witten, das bei erhöhtem Reingewinn seine Abschreibungen beträchtlich steigern und wieder 9 Proz. Dividende ausschütten kann. Da gegen bleibt in derselben Branche Siegen-Solingen abermals dividendenlos. Der Lothringer Hnttcnvsr- «in, der jetzt bald seinen Abschluß hrrausbringt, wird seine Dividende auf 12 Proz. steigern, wobei der Ge winn aus der neu erworbenen Zeche Victor noch nicht verrechnet werden wird. Bei der Gelsenkirchener Ge sellschaft wird ein befriedigender Halbjahrsabschlutz in Aussicht gestellt. Von der Kapitalserhöhuna ist es still geworden: jedoch geht man mit der Annahme nicht fehl, daß doch eine solche Absicht besteht. In Fachkreisen rechnet man mit einer Kavitalserhöhunq auf 180 Millionen Mark, eine Zahl, für die wir frei lich keine Garantie übernehmen können. « Di« Pena Copper Mines berichtet, daß nach Verwendung von 4712 Pfd. St. für Abschreibungen aus dem Verkaufe der Produktion ein Gowinn von 43 815 Pfd. St. erzielt wurde, wovon nach Abzug der crforderlicksen Ausgaben 32 814 Pfd. St Nettogewinn verbleiben. Davon sind 10 000 Pfd. St. zur Ein lösung vom Debentures verwendet worden, der Saldo von 2l 944 Pfd. St. soll nach Hinzurechnung vorge tragener 29 793 Pfd. St. mit 51 737 Pfd. St. vorge tragen werden. Der gegen die Rio-Tinto-Gesellschcnt geführt« Prozeß ist zugunsten der Pena Copper ent schieden worden und erforderte 1960 Pfd. St. Ge- richtskostcn. Die soanische Negierung hat der Gesell schaft die nachgesuchte Ermächtigung zum projektierten Bahnbau erteilt und ihr zugestandrn, den dazu nöti gen Grund und Boden expropriieren zu lassen. Z Fusion der unabhängigen amerikanischen Stahl werke. Die „Frkf. Ztg." meldet aus New Pork: Wie verlautet, ist die Fusion der unabhängigen Stabl- werke mit 36 Millionen Dollar Grundkopital. woran deutsches, englisches und jnanisck-es Kapital be teiligt ist, als Great Republik Steel Com pany nunmehr perfekt. Swögemerde. Vi. Gardiuenfobrit Plauen, Aktiengesellschait, in Plauen. Nachdem es bereits überrascht hatte, daß die Gesellschaft trotz der in den letzten zwölf Monaten nicht gerade günstigen Lage ihrer Dranch« di« Di vidende von 12 Pro' ailsrrchtcrhalten kann, geht aus einer nunmehr r-srliegenden Mitteilung der Di rektton hervor, daß obendrein auch »och alle Anlage koitten, mit Ausnahme des (bebäude- und Grund- stückskontos. auf je 1 hcrabgeschrieben worden sind. Daß es sich dabei um erhebliche Sonderobschreibungen handelt, wird aus der letzten Bilanz ersichtlich, die u. a. noch 186 000 . «t Maschinen-, 24 000 .4t Kraft und Lichtanlage. 20 000 4t Brunnenkonto. 21599 .<t Must-rspesenkonto neben 637 268 .4t Immobilien aufwi-s. C D l Lage des Leinengarnmartts im August. Die ungiinstiae Lage der Leinengarnspinnerei hielt in der ersten Hälft« des Berichtsmonats weiter an. Die Spinnereien waren mit Verkäufen, die Garnkonsu menten mit Einkäufen sehr zurückhaltend, da über den Ausfall der russischen Flachsernte noch immer keinerlei Gewißheit herrscht. In den letzten Tagen aber scheint sich die Marktlage zu bessern, und dts Preise wiesen eine steigende Tendenz auf. Die Garn käufer sehen ein, daß selbst eine reichliche Flachs ernte, die durchaus noch nicht als sicher zu betrachten ist, billigere Garnvreise nicht bringen könne, weil sich die Lagerbestände sowohl an Rohflachs als an Garnen stark vermindert haben. Die Abnahme der alten Schlüsse erfolgte in normalen Grenzen. Di« Spinne ¬ reien sind wohl durchweg bis zum Beginn des neuen Jahres Lurch Aufträge gedeckt. 0.1'. I. Bericht über di« Lag« der Textilindustrie. Die Unsicherheit der politischen Lage hindert zurzeit jede größere Unternehmungslust auf den deutschen Wollmärkten. In der Hauptsache fanden nur Be darfskäufe zu unveränderten Preisen statt. Aehnlich liegt auch das Geschäft in Wollengarnen. Die an haltend wärme Witterung gibt den Käufern von wollenen und halbwollenen Stoffen keine Ver anlassung, nennenswerte Bestellungen zu machen, und auch das Exportgeschäft in diesen Artikeln liegt außerordentlich ruhig. Die Witterungslage ist auch der Grund, weshalb in Wirkwaren wenig neue Unternehmungen gemacht werden. Das Geschäft in baumwollenen Garnen ist wieder ruhiger geworden: in baumwollenen Geweben fehlt es an nennens werten Verkäufen. Die erwartete Belebung iin Handel mit Seidenwaren ist auch in dieser Woche nicht eingetreten. Recht fest sind die Preise für Flachsgarne: auch die Leinenwarenfabrikanten haben noch genügend zu tun. Der Geschäftsgang in der Iuteindustrie zeigt keine nennenswerte Veränderung. Versicherungswesen. - Bei der Magdeburgischen Hagelversicheruugs- GeseUschaft, die im Jahre 1910 mit einem Verlust ab geschlossen hatte, wird laut „Frkf. Ztg." das laufend« Geschäftsjahr einen so erheblichen Gewinn ergeben, daß nicht nur der noch varlsandene Fehlbetrag von 1 168 000 « gedeckt, sondern außerdem ein wci lerer Ueberschutz verbleiben dürste. Die Verwal tung beabsichtigt, eine Rückzahlung der in den Jahren 1907 und 1908 eingezogenen N a ch s ch ü i j e vorzuschlagen. Diese sollen aber nicht in bar erfolgen, sondern zur Herstellung der Bareinzahlung für das Grundkapital verwendet werden, so daß für die Aktie 500 bar eingezahlt würden. Außerdem sollen vor aussichtlich noch 25 .41 pro Aktie als Dividende zur Ausschüttung kommen. 8. Die Gründung einer eigenen Haftpflichtversiche rung hat nunmehr der Vorstand des Zentralver bandes der Haus- und Grundbesitzer vereine Deutschlands endgültig beschlossen. Die Durchführung der Gründung, die nach Maßgabe der vom Vorstande beschlossenen Satzungen und Ver sicherungsdedinqungen und gemäß den Anordnungen des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatversicherung eriolgt, wird nach Möglichkeit so beschleunigt, daß in Kürze der Versicherungsbetrieb ausgenommen wer den kann. — Zur Frage der M i e t v e r l u st Ver sicherung hat der Vorstand des Zentralverdandes ebenfalls erneut Stellung genommen. Er empfiehlt den Vereinen, die Mietoerlustoersicherung gegen Leer stehen der Wob rungen auf dem Wege der Selbsthilfe durch dik non Hausbesitzern gebildeten Versicherung? nnt-rn-hmnngcn zu organisieren und sich andern Unternehmen zur Versicherung des Mietverlustes aus Leerstehen von Wohnungen gegenüber ablehnend zu verhalten. Innen- unü Butzenlrsnüei. * Deutschlands Außenhandel. Die Ein- und Aus ¬ fuhr einiger wichtiger Waren im Spezialhandcl im August stellte sich nach den Angaben des Kaiserlich Statislisc'.en Amtes wie folgt. Es wurd-ir einqe- sii hrt (in Doppelzentnern): 10 617789 (10 168 195s Eisenerze. 9 562 811 (10 905 396) Steinkohlen, 1 129 246 (5 057 356) Braunkohlen. 359 299 (3'7 tt°7) Erdöl. 325157 (512 895) Lhiliialp-ter. 212 393 (196 528) Baumwolle und 188 937 (144 710) Kupfer. Die Ein fuhr von «hold betrug 37 (83,65) Feingold. 5,76 (6,21) deutsche Goldmünzen und 24,15 (46,76) fremd« Gold münzen. Anderseits wurden ansgeführt: 21 147 724 (22 610 496) Steinkohlen. 2 382 729 (3 032 346) Eisenerze. 621 634 (641 893) Roheisen. 579 070 (335 684) Rohblöcke. 336 713 (318 783) Träger, 381919 (489 057) Eisenbahnschienen u.ld 42 627 (11312.5) Eisenbahnschwellen. Di« Goldausfuhr setzte sich zusammen aus 4,83 (22,38) Feingold. 68,15 (24,39) deutsch?« Goldmünzen und 2,16 (2,02) fremden Goldmünzen. ktt. Die Ausfuhr nach Amerika aus dem Kou- sulatsbezirk Dresden betrug im August 477 858 (441 942) Doll. Erhöht hat sich die Ausfuhr in Porzellan- und Steingutwaren, Glaswaren, Lein wand nnd Tobak, während sie in Metallwarc-n, litho graphischen Erzeugnissen. Drogen und Chemikalien weiter zurückgegangen ist. Verschieüene GeleUlchslien. H Die Firma Bacunm-Enlstoubnngsmaschinen- Industrie, G. in. b. H., in Leipzig hat d:n Sitz der Gesellschaft nach PerlinWilmersdorf verlegt. * Berliner Gntzstahlfabrit und Eisengießerei Hugo Hartung, Aktiengesellschaft, in Berlin. Das finan zielle Ergebnis des am 31. März abgelaufenen Ge schäftsjahres ist wieder sehr ungünstig, nachdem be reits das Vorjahr mit einem Verlust von 89 617 .« abgeschlossen hatte, der aus dem Reservefonds gedeckt weiden mußte. Im Jahre 1910/11 ergab sich nämlich ein neuer Verlust von 17058!» »1, zu dessen teil weiser Bedeckung der Rest des Reservefonds mir 32 797 .«1 herangezogen werden inußtc. mährend der »verschießende Verlustsaldo von 137 792 tt auf neue Rechnung vorgetraoc» wird. Wie ans der Bilanz hervorgeht, sind di? Kreditoren von 1 189 051 .<1 aus 1 800 661 «1 gestiegen, und die Debitoren zeigen eine Erhöhung von 211 220 .<« aus 247 148 .41. Rach dem Bericht der Direktion hat das Lichtenberger Werk seine Leistungsfähigkeit voll erwiesen, doch litt ös unter ungünstiocn Preisen. Dos alte Fabriktcrrein Prenzlauer Allee Marienburger Stratze-Winsstratze ist bisher unverlaust geblieben. Die Verwaltung hofft jrdoch, dotz die schwebenden Verhandlungen innerhalb des laufenden Jahres zum Ziele führen werden. V. Die Ojtelbijcben Spritwerte, Aktiengesellschaft, in Berlin werden nach der „Dr-sl. Ztg." für das am 30. September zu Ende gehende Geschäftsjahr «ine nicht unerheblicb höhere Dividende als im Vor jahr (12 Proz.) verteilen können. * Ernst Heinrich Geist, Elektrizitäts-Aktiengesell schaft in Liqu., in Köln-Zollstock. Die Gesellschaft, die bekanntlich am 1. Dezember vorigen Jahres in Liqui dation qetretsn ist, veröffentlicht jetzt ihren Geschäfts bericht für 1910/11, dem sie sowohl die Liquidations- cröffnungsbilanz wie auch den Rechnungsabschluß vom 30. Juni 1911 beifügt. Danach ist der bei der Li quidation festgestellte Verlust von 480 115 .41 unver ändert geblieben. Da die Gesellschaft weiter arbeitet, erzielte sie seit der Liquidation einen Rohgewinn von 145 573 ^4t, der durch Unkosten und Zinsen aufgezehrt ist. Den Abschreibungen von 15 519 .41 steht eine Entnahme aus Rückstellungen von 14 659 .41 gegen über. In der geldlichen Lage der Gesellschaft ist seit der Liquidation eine wesentliche Besserung eingetre- ten. Die Bankschuld ist von 528 194 .41 auf 192 176 .41. die Schulden an Lieferanten sind von 155 926 .41 auf .»8 782 <1 zuriickgeqangen Anderseits erscheint aller dings neu eine Schuld an Konsortialmitglieder mit 188 1 50 .41. Dieser Posten ist auf einen Kredit zurück zuführen, der der Gesellschaft zur besseren Abwicklung der Geschäfte von einer Aktionärgrupp« zur Ver sügung gestellt worden ist. Auf der andern Seite ver fügt die Gesellschaft neuerdings über Bankguthaben von 37 584 die Außenstände betragen 223 916 .41 geigen 366 097 .41 am 19. Dezember und die Waren- oestände 162520 (224 093) In dem Bericht wird zunächst daraus hingewiesen, daß der sich ergebende Gesamtverlust von 480115 .41 die Hälfte des Aktien kapitals übersteigt. Zu der Liquidationo Erössnuugdbilanz wird bemerkt, daß die »Grundstücke, die Fabrikgebäude und ihre Ginrichtnugen unter Bugrundelegnng der Gnde vergangenen Wahres ein geholte» Lchäßnngen vereidigter Sachverständiger siir den Fall einer Veräußerung im ganzen vorsichtig ctngeseüt sind, rin abweichendes Ergebnis bei der Verwertung derselben angesichl»- des groben Liegenschastsdesißes noch der einen oder andern Dichtung jedoch nicht ausgeschlossen erscheint. Bei den Außen- ständen sei noch eine besondere Rückstellung gemacht worden, so daß der ausgcworfene Betrag zuversichtlich ringelten werde. Ti« Rollmaterialien, srrtigen »nd balbsertigen ttrzeugnisie sind mit Rücksicht ans die Liquidation einer gänzlichen Nciibewcr tung unterzogen worden; cs l>ol sich dabei die Rotwcndigkeit lteraiisgeiteiti, uainrntlich bei de» Tnnaniobilen gegenüber den Bnchpreiscn rrücblichc Abschreibungen zu machen. ,rür ^iqui dations-llnkosten und lliivorberncsebenes sind 7-üiü-i § zurück gestellt worden. Anstlüge sind and, wätirenü der Vianidativn) zeit regelmastig eingegangen; der mit der Rnfrechlerbaltung der Hcritetlung versolgtc Ztvccl, die Borrate bestmöglich zu verwerten, sei daber zu einem groben Teile als gelungen zu belrachlen. Ramentlich in de» leyien drei Monaten seien reichlich Auslrage eivgelaufen, so dab eine weitere gute Be wertung der Roümaterialien, Halb und ,>ertig>rzengniüe in sicherer Aussicht bebe und die Herstellung zum Beste» der r'tqnidations -^esellschai« vtnie besondere Iliilvüen lür diese»" weitcrgesübrt werden könne, !>>s eine t-nrjcheidung über die bezüglich llebernainne der ,>abril und ibrer l-inrirt'inngen vor liegenden Vorschläge getroisen worden sei. X Aleraiiderwertc, Altienqeietticklss«, Remscheid. Dec Abschluß erqibt nncb 295 258 ls Abjchreibtinq-'.« »nd nach Tilqunq des vorjähriqe» Verlusts vov 2^4 286 einen Rcinqewinii von 184 359 .b, woraus 75 000 .41 der Reserve, 75 Öl»» <1 dem Garnntiekon-o überwiesen und 31 359 .<( neu vorqetrnqcn werde!,. XX Clarenberq, Attienqesellsclmst für Kohlen- und Thonindustrie. Die Geiellschast. an der die Rheinische Akrienqesellschast für Brounkshleniabrikkr- tivn und Britettvau erheblich im'ercssielt ist, vcrteHt wieder »8 Proz. Dividende. —«<' Die Panamatanal-Kommission hat beschlossen, an der atlantischen Sette des Kanals fünf Docks zu bauen, in denen je zehn Schiffe non je 1000 Fuß Länqc hintereinander lieqen sowie löschen und laden tonnen. Der Bauplan sieht ein großes Bassin an der Ostseite des Kanals vor, i» dein Schisse sicher anker» können, ferner wird von Cristobal Point eine Mole ins Meer hinausqebaut und zwischen dieser Mott sowie dem Anterbassin sollen weitere Docks hcrqestellt werden, die den dort anleqenden Schiffen vollstän digen Schutz gewähren, so das; sie dort gleichfalls löschen und laden können, ohne in den Kanal cinlau- sen zu müssen. ZalrlungseinlteUunsen ulw. Raugard Taben Idar Osterwieck, Har, 1S/11 27/9 15/12 b/9 > 7/11 M 51/ ZL-8 25-9 ' Z tt Z/1Ü > 5/9 L/S 24/9 24 9 4 9 2^9 2/10 2/lü b/S 1Ü/10 2-/9 , 7/11 Raugard Oberstein Osterwieck, Har, Pirma,cn» Wiesbaden über das Bermlge» deS Kochs Hugo tbujtao Walter leteberg i» Leipzig-Schleubig, Blümner- i'trahe 16, ist der Lchlnsttermin aus den 3. Oktober 19ll vor dem Amtsgerichte Leipzig bestimmt worden. Posen Straßburg irilstt Wallmerod Berlin Beutyrn Bingen, Rb. Tolmar.Els Tulm Herford »voknrsvrnoaltcr: ,u N Rechtsanwalt Hrikkch in «oyschcn» broda, zu '/) NechtSanwalt Ju«li,rat Ltcke in Thenmitz, zu :u Prozebaoen« Srnli Eckard! in Seifbennersdorf, ,u -l) OrtSrichter Eggcrs in Radebeul, ,u ä) Rrchtsanwail Tr. Prandl in Vlüg-ln. Aktien.«es. für Ltef< > bohr- u bergbaul.t Unternehmungen Berlin Hr.iu T. «Srünpeter Beuihcn W. Heller, Gemüse!». Bingen A. bollert. Buchhvlr. Lolmar Jodanu OrzechowSlt, Schnhmachermeifter Culm a. W. A. Lontte, staufm. Herlord Ja. Tb. Fragst,ln »von NiemSdorsf » Backs.. Reinhold Könips. Oda» ce To A. Blumenlhal, Asm I. B. Lchäfgcn. «sm. H. Markus, Naulm. R Dbndorf, Stetn- scßmetber K. R. Wagner, vln- streiLerinetfUr E. G lle, Schuh- niach.-rm.uEckuhh _ F. st. Rudat. Kfm. Pirwazens R Rose, Handels- , gltrlvkr Winiary M. Levy, Kausm. Straßburg M. Lott.rmoser, Bäckernr eiflrr lilsit Baron R. von Sah, B«rgw<rl»dtr. 1- " " E Sattler, co.Gänfb ler.Sckuhnr-Eheir. Schierstein - ,sm stoukorsoersohre« Königs berg, Pr.! Main, Memel berg, Pr. ....... Königshüttc König-Hülle Mat», Memel . 5/9 >7/1" Z0/9 25/15 5/9 «14/11 Z/10 Z8/11 b/S 2/1b S/Ir, 9/1U b-9 >23/10 b/1V bll S/9 !2b/4 2S/9 10-19 28/L 15/10 27/9 77/10 5/4 Z1/10 28/9 9/11 5/9 ^V/M Z-10 7/11 5/4 20/10 28,9 L-11 j 2,9 j 2/112K4 Z2-11 i 4/S > 1/10 42/9 14-11 Name »nd Stand Wohnort Amtsgericht '-ross-1 lttlNc, I Uin».. I Abl. I Per«. 1» H G.kl.A. v. Kttck- üotzjckcn- Kötzlcken- 7/10 Vach, Pnvalma-.n 2> Karl A. H. Otto, broda broda »7,4 6/10 20/10 Fleilcher S) Trnlt R. To-alb. Tbimnty Seist,en- Tbrmnitz Groß- 4.9 2S/9 5/1L 5-10 Handelsmann nersdorj sckönau S/4 Z2/S 7,1V 7/10 s) Aug. M. Schuster stötzichcn- 24/4 aeb. Hergert Radebeul broda 5.4 1210 ö» Nommanhivr.c-rstk Deutsche Smail». 5alz- stack los«»- taor. u. Ematüler- ioerk Garte L To. in Liquidation Mügeln Pirna 5/9 26/9 4/14 4/10 — Znm Soukurs der Niederdeutsche» Baut i» Tortmund- Tie Sonkursoerwaltung und der GläubigcrauSschuß der Niederdeutschen Bank haben laut ,B. L. A." nun mehr beschlossen, in der nächsten ^)eit eine lvprozcrttigc Ab schlagszahlung zu verteilen. — Tie Sorudreuueret »»» SSikh. Seift i« Lüneburg ist laut ,B. L.-SI." in .Zahlungsschwierigkeiten geraten. Ti« Passiven werden ans »00 060 > angegeben. Tie Hamburger Getreide- börsc ist in erkeblichem Umfange interessiert. -- lleber das Bermög«» des sliichtigeu Naukiers lsrust Friedlaeuder i» Hamburg wurde laut „B. L A." Svnkurs beantragt; in der Masse liegen 2 Prozent. Grunüttücksverlteigerungen im Oktober. Name und Stand des Sigenlümers Lag« des Grundstücks Termin Ar Taxe -c Friedrich Karr Mack» roib, Hanvklsgärttrer SottbolaAlwin Starke. Sakiwtrt t IN? 01» Wahren, Feidstraßr ö ketv,ig. Molikc- stratze 16, Sck- Brandvorrvertslr, rL-io., -l,:o «/W., W -'.I NS«» VlrV vermischtes. tt. Zyr Milderustg der Teuerung kn Nahrung«, und Futtermitteln beschloß die Handelskammer zu Berlin, beim Minister der öffentliche» Arbeiten zu beantragen, daß für das laufende Erntejahr, bis zum 1. Auqust 1912, Getreide, Mühlenfabrikate und Futtermittel aller Art, soweit sie in dem kürzlich eingeführten Notstandstarif« noch nicht berücksichtigt sind, aus dem Spezialtorif I in den Spezialtarif lll versetzt, ferner für Kartoffeln der fetzt dafür geltende Rohstofftarif um 50 Proz. ermäßigt, und diele sämt lichen Erleichterungen allgemein eingeräumt werden.
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