Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 29.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193103291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19310329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19310329
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-29
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.03.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schirgiswalber ^Zehulfragen Aus der Arbeit des Gchulausschuffes und des Gchulbezirksvorstandes Schirgiswalde. In der S ch u l a u s s ch u ß s i tz u n g am 1!). Mürz »nachte Bürgermeister Vogt zunächst einige Mitteilun gen. Der bislzer nichtständige Lehrer Johannes Posselt ist mit Wirkung vom 1. 1. 31 an zum ständigen Lehrer ernannt worden. — Verschiedene vom Schulärzte gemachte Beanstandun gen sind abgestellt worden. — Der hiesige Heimatverein hat um Uebcrlassung eines geeigneten Raumes siir Unterbringung sei nes Museums gebeten. Bürgermeister Vogt betonte die Berech tigung dieses Ersuchens. Sobald es die Verhältnisse zulassen, wird das Entsprechende getan werden. — Schuldirektor Rös ler gab einen Bericht über die Benutzung des Brausebades. Im letzten Jahre machte», T448 Kinder von dieser Einrichtung Ge brauch — Bürgermeister Vogt legte dar, wie sieb der Schul betrieb nach dem 1. 4. 31 gestalten wird. In derkaiholisch e n Schule sind Zusammenlegungen einiger Klassen ange- ordnct worden. Daher wird eine Lehrkraft 17 Stunden in Nodewltz übernehme», müssen. Die evang.-luth. Schule, die bisher vierklassig war. ivird nach Ostern dreiklassig. — Der Schularzt Dr. Zeisler berichtete über den Gesundheitszustand de, Schulkinder. Er hat im vergangenen Schuljahre 223 Schul kinder und 117 Verufsschüler untersucht. Den Gesundheits zustand kann er als gut bezeichnen. M a s e r n erkrankungen waren im letzten Jahre recht häufig. Sic verliefen säst aus- schlietzllch normal. Scharlach trat nur in ganz wenigen Fal len ans. Die Zähne der Schulkinder sind teilweise noch in recht schlechtem Zustande. — Infolge der Zusammenlegungen und der sich daraus ergebende», höheren Schiilerzahl einiger Klassen macht sich die Anschaffung einiger Schulbänke nötig. Cs ivird vorgeschlagen, rund 1000 'Mark für diesen Zweck zu bewil ligen. — Nun wurde der Haushaltplan vorberalen. Mit gerin gen Abweichungen wurden die einzelnen Posten in der Höhe ein gesetzt. wie sie Ii», Vorfahre beansprucht worden sind. Nach dem Voranschlag schließt der Haushaltplan mit einer Ausgabe van 15 345 M. und einer Einnahme von 5850 M. ab. Es bleibt also ein ungedeckter Fehlbetrag von 9495» M. — Zum Leiter der kath Schule wurde auf Vorschlag der Lehrerschaft Schuldirektor Rös ler, als dessen Stellvertreter Lehrer Prescher gewählt. Beide Wahlen erfolgten einstimmig. Damit war die öffentliche Sitzung beendet. Am 28. März sand die Sitzung des Schulbezirks vorstandes statt. Bürgermeister Vogt gab zunächst die Mitteilungen bekannt, die er auch im Schulausschutz gemacht hatte. Dann wurde über Reparaturen und Instandsetzungen im neuen Rechnungsjahre beraten. Im Zimmer Nr. 24 sollen noch zwei Heizkörper aufgestellt werden Entsprechend der Anregung des Schularztes will man Besätze für Wasserverdunstung in den Klassenzimmern anbrlngen. Man Ist ferner damit einverstanden, Huberlusburg. viel genannt in, Geschichtsunterrichte und doch »venigen bekannt. Schon ost habe ich aus dem Munde von Besuchern vernommen: Ist dies das Hubertusburg, wo der Hubertusburger Friede geschlossen wurde. Datz in Huberlusburg ein baulich prachtvolles Schloß steht und in das Schlotz die älteste kunstvoll reichlich ausgestattete katholische Kirche in den soge nannten sächsischen Erblonden eingebaut ist, setzt manchen Huberlusburg besuchenden Katholiken Sachsens in Staunen, ltzeht der Tourist durch die Schlotzstratze nach dem Hubertus burger Schlotz, liest er an dem vorletzten Hause die Aufschrift: Katholische E r st k o m in u n I k a n t e n a n st a l t, gegrün det l88l. Der Antrag auf Gründung einer Erslkommunikanten- anstalt in Hubertusburg wurde von dem Pfarrer Nikolaus Schä fer am 25. März 1881 bet dem Katholisch Geistlichen Konsisto rium in Dresden gestellt, am 31. März an das Apostolische Vika riat mit Befürwortung weitergegebcn und von demselben an, I. April 18:>1 genehmigt. — Die Anstalt bezweckte die Ausnahme von Kindern vom 12 bis zum 14. Lebensjahre aus dem Pfarr bezirk Hubertusburg Zu diesem gekörten chic Katholiken der Städte Dahlen, Oschatz. Strehla, Waldheim, Leisnig, Colditz und der bei dielen Städten liegenden Ortschaften. Die verein zelt über diese Orte verteilten katholischen Schulkinder konnten keinen katholischen Religionsunterricht besuchen und sollten in der Erslkommunikanlenanslalt und in der katholischen Volks schule, die bis zum 1. April 1918 bestand, religiös unterwiesen und auf den Empfang der hl. Sakramente vorbereitet werden. Unter den bescheidensten Veihällnisscn trat die Anstalt ins Leben mit etiva 12 Pfleglingen Ein von echt christlichem Ge'sle durchdrungenes Ehepaar verpflegte und beaufsichtigte die Km der durch 18 Jahre. In einem gemieteten Heime, eng und klein wohnten durchschnittlich 18 Kinder lm Jahre. Des Ehevaares Sauer, die In der Ewigkeit von Gott belohnt werden, sei hier in Dankbarkeit gedacht. Die ausgenommen«!, Kinder krackten nur Armut mit in das Heim. Dafür fand dasselbe eifrige Förderer in dem Piarrer Schäfer, dem Konsislorlalpräles und Hoskgplmz. Franz Stolle. Konsistorlalrat und Pfarrer Machczek in Dresden N , den, Ka plan an der Hoskirche und Hauptschuldirektor Anton Buck und dem Kaplan Manfroni. Letzterer ist der einzme Ueberlebende als Prälat in Dresden, auch fetzt noch als Wohltäter zu v-rzeichnen - Ein Wohltäter stiftete bei der Gründung gleich 1090 Mark Die Einnahmen des ersten Verwaltungsiabres betrugen 4591,53 Mark und 1009 Gulden österreichischer Währung. Nach 7 Jahren wurde das gemietete Heim ausgekündigt und ein Haus für 5200 M. gekauft Wenn man heute das Haus von nutzen betrachtet, fragt man sich, wie konnten 18 Kinder in demselben untergebracht werden. In demselben Jahre wurde eine Stiftung unter dem Namen: Crslkommun»kantenanstalt zu Huberlusburg Wermsdorf errichtet. Aus dem Nachlatz des Kon- sistorialpräses Stolle wurden der Stiftung 2070 Ni. überwiefen. Am 24. Januar 1898 starb der Begründer der Anstalt Pfarrer Schäfer, der auch in den Ruhestandssahren noch die Verwaltung leitete. In gleicher Liebe, wenn auch nur kurze Zeit, nahm sich sein 'Nachfolger Pfarrer Hartmann, jetzt Domdekan in Bautzen, des Heimes an und hat demselben bis heute seine Liebe bewahrt. Das gekaufte Haus erwies sich als unzulänglich. Ein grö tzercs auf der Schlotzstratze wurde gekauft, in den, auch jetzt noch die Kinder wohnen. Nach Abgang der alternden Pslegeeltern Sauer gingen Jahre trüber Erfahrung über das Heim, weil ein passender Ersatz für die Eheleute Sauer nicht gefunden wurde. Schwestern sollten die 'Pflege übernehmen, aber die Engherzig keit und konfessionelle Voreingenommenheit schmor einen lan gen povierenen Kamps herauf, der am 15. Januar 1899 begann und eigentlich erst im Jahre 1918 sein Ende sand. Am 9. April datz der Holzzaun einen neuen Anstrich erhält. Reparatur des Turnhallendaches, des Zierbrunnens und des Turnhallenvor platzes soll später vorgenommcn werden. Der Bauausschutz soll feststellen, ob das Zerspringen der Mauer an den Schulstufen auch durch ein anderes Mittel zu verhindern ist als durch das Fällen der beiden Pappeln. — Bevor an die Durchberatung des Haushallplanes gegangen wurde, nahm man Stellung zu dem eingebrachten Anträge der Z e n t r u m s s r a k t i o n, als Ver gütung für die Erteilung des kath. Religionsunterrichtes durch die Herren Geistlichen die Summe von 500 M. in den Haushalt plan einzusetzen. Stadtv. Trepte begründete den Antrag. In über einstündigec Debatte wurde dafür und dagegen gesprochen. Von Zentrumsseile <Trepte, Berger) wurde die grundsätzliche Bedeutung dieser Angelegenheit betont. Die Geistli ch e n seien die geeignetsten Personen zur Erteilung des katholi schen Religionsunterrichts. Das sei kein Mitztrauensausdruck gegen die katholischen Lehrer. Wenn der Staat sich weigere, den katholischen Geistlichen für Erteilung des Religionsunterrichtes eine Vergütung zu gewähren, so müsse es eine so überwiegend katholische Stadt, wie Schirgiswalde es sei, als ihre Pflicht an sehen, eine Entschädigung aus ihren Mitteln zu geben. Bei einen« Gesamthaushalt van weit über 100 000 Mark müsse das auch in der jetzigen Notzeit möglich sein. Bürgermeister Vogt betonte, datz er weder die Zahl der Neligionsstunden vermindert haben, noch die Hörern Geistlichen aus der Schule verdrängen wolle. Aber er könne es nicht verantworten, bei der sinanziellen 'Not lage der Stadt irgendwelche Mittel zu dein in Frage stehenden Zwecke zu bewilligen. Stadtv. Fischer hält den Antrag der Zen trumssralrtion für ungesetzlich und unmoralisch s?). Stadtv. G. Töppcl trat dafür ein, datz nur noch Ausgaben bewilligt wer den. die gesetzlich nicht zu vermeiden seien. Er werde gegen den Antrag stimmen. Er sei aber bereit, die Religionslehrer mit Naturalien zu unterstützen, wenn seine Kinder am Religions unterrichte teilnehmen werden. Nach weiteren Ausführungen von Bürgermeister Vogl und der Stadtv. Trepte, Berger, Fischer. Thomas. Rötzler wurde namentlich abgest'mmt. Der Antrag der Zentrumssraktlon wurde mit 12 gegen 7 Stimmen angenommen. — Der Haushaltplan wurde anschließend in der Gestalt, wie ihn der Schulausschutz vorberaten und vorgeschlagen hatte, an genommen. Dazu kommen die 500 Mark siir Erteilung des kath. Religionsunterrichts. Die Ausgabenzablon belaufe», sich also im Hau--Haltplon aus 15 815 'M . der Fehlbetrag auf 9995 'M. Die Annahme erfolgte gegen 2 Stimmen — Aus Grund der ge machten Erfahrungen schlug Bürgermeister 'Bogt vor, Jugend- Hein, und Turnhalle in Zukunft nickt mehr für Versammlungen irgend welcher politischer Parteien zur Verfügung zu steilen. Es wurde in diesem Sinne Beschluß gesatzt. —er. 1907 wurde regierungsseitig genehmigt, daß 2 Schwestern aus der Kongregation vom hl. Karl Borromäus die Pflege der Kin der — „bis auf weiteres" — übernehmen dürften, aber datz Name und Herkunft der Schwestern dem Kultusministerium stets nnzuzeigen seien. Das heutige, von 3 Schwestern geleitete Heim zählt 32 Bet ten und ist so ausgeslattet, datz es den Anforderungen des Iugendsürsorgcgesetzes entspricht. Waren die Kriegsjahre 1911 bis 1918 schon hart für das Heim, so mußte es ganz empfindlich leiden unter den Jahren der Inflation, wo der Geldeswert mit jedem Tage dahinschwand. Aber der liebe Gott hat ausfälliger weise über die schwere Zeit hinweggeholfen. Eine unheilbare Kriegswunde verblieb dem Heim, nämlich die Stiftungen srom mer Spender sind auf ein Drittelt zusammengeschmalzen. Im Laufe der Jahre sind von den, katholischen Pfarr bezirke große Teile abgetrcnnl und zu eigene,, Pfarrbezirken erhoben. Infolgedessen mußte sich auch die Erstkommunikanten anstatt anders einstellen. Sie beherbergt setzt außer Erstkom munikanten Waisenkinder, Halbwaisen und schulpflichtige Für sorgczöglinge Leider ist die katholische Schule am 1. April 19!8 uns genommen worden, wodurch die Erziehung im Heime nich' erleichtert wurde. Bunt zusammengewürfelt ist die kleine Schar aus ollen Teilen Sachsens Das »nackt nichts. In kurzer Zei: baben sie sich aneinander gewöhnt. Wenn ein neuer Z'glin" kommt, wird er erst ein wenig gemustert, hat er vielleicht Heim wehtränen in, Auge, dann tritt ein Mitleidiger hinzu mit den tröstenden Worten: Du brauchst nicht zu weinen, du hast cs hier gut. Die Lage des Hein,cs ist eine sehr günstige. Wermsdor' selbst ivird von vielen Sommcrsriichlern ausgesucht. E n Beweis datz sich das Helm in gesunder Lage befindet Spielplatz Gar 'en, Waldnähe, der Sommer mH HoMseebad, Heiden,eerpflückeu und Ausflügen in den Wald, der Winter mit Schlittenfahren l»ingt Leben und Abwechslung Zu den ernsten Arbeiten der Schule geß-llen sich So-ete im Haust' Vorlelen Bastelarbeiten auch der Slrickstrumps und 11'0,1 zuletzt das Weihnachtsmärchen stüel. Viele sind durch das Heim geoan-wn und aus demselben n das Leben überoetreten 'Br eie und Ansichtskarten bekunden die Anhänglichkeit an die Stätte froh verlebter Jugendzeit. Auch der ständigen Wohltäter des Heimes sei hier gedockt des Bonlfatiussammelvere'nes in Paderborn des St S'epha uusvcre'nes in Dresden die »ahrelaug regelmäßig mit größeren Beträgen die Anstalt uulerstübte» der verschiedenen W-'bitüter die hier »'ckt namentlich ausaekührt werden können Nur eia großer Wohltäter sei hier m'naunt, der hochivürdiasle Herr Dom dekan Hartmann in Baub-'i, Die auf dem Hause ruhende Auf iverlungshnnnthelr von MM 'M wurde von demselben abgetra gen und außerdem durch Stiftung non 1000 M der Ankauf einer an das Grundstück angreu-enden Gärtnerei unter sehr günstigen Bedinguimen ermögstckt Dadurch jst für die Zukunft verbindert, datz das Gartengrundstück verbaut werden kann. Wieo'el Gutes die Erbkommunikan'enanstalt gestiftet, läßt sich statistisch nickt nachweisen. Im Buche des Lebens hat es Gott eingetragen. —0— tz. Kaplan Fahsel spricht in Chemnitz. Kaplan Fahsel wird am Mittwoch. 1. April, abends 8 Ubr im kleinen Saal des Kauf männischen Vereinohauscs über „Konnersreu'h" sprechen. Nach beinahe vierjähriger Pause wird man den Redner, dessen Ruf inzwischen weit über Deutschlands Grenzen hinausgedrungen ist, wieder in Chemnitz hören können. Wie Kaplan Fahsel das Pro blem Konnersreuth behandelt, ist ein Erlebnis und sein Vo"rag nist nach den einstimmigen Berichten der Presse den tiefsten Eindruck hervor. — Karlenvorverkaus bei Musikalienhandlung Klemm, Brüderstraße 2'4. I Nottzen Ist die Katholische Idee tot? Mit dieser Frage, die kürzlich wieder von einem Anhänger der sog. Liga der Menschenrechte mit einem kecken Ja beantwor tet wurde, setzte sich der „Osservatore Romano" vom 22. 1. auseinander. Er bezeichnet die kühne Behauptung der An wälte des „freien Gedankens", datz die religiösen Ideen, die einstmals der Menschheit Halt und Richtung gaben, heute „tot" sind, als Ausfluß jener antiklerikalen Denkungsart, die immer von Fortschritt und Humanität redet und selbst keinerlei Beweise dafür erbringen kann, daß diese durch den „freien Gedanken" eine positive Förderung erfahren haben. Einige wenige Daten zeigen mit aller Deutlichkeit, datz die katholische Idee auch heute »och lebendig ist und segenbringend wirksam wirs. Vor 50 Jah ren wurde das Institut der Franziskanermissionnrinnen Mariens gegründet: heute zählt cs 315 Missionshäuser, in denen alljähr lich etiva 2 270 000 Kranke gepflegt werden. 1875 sandte Don Bosco seine ersten Missionäre hinaus: beute umfaßt die Kon gregation 758 Niederlassungen. Die Salesianer wirken in Pata gonien, in Feuerland, in Brasilien, Australien, China. Japan, Siam usw. Zu ihren Missionen gehört ein Gebiet von 2 783 072 Quadratkilometern mit einer Bevölkerung von 31010 550 1159 Missionsstalionen, 8 Seminare. 422 Primarschulen, 11 höhere Schulen, 7 Kolleaien. 5 Druckereien, 29 Laboratorien, 75 Waisen häuser und 21 Spitäler werden von den Salesianern unter halten Die Pariser Gesellschaft der ciu-wärligen Missionen zählt 1070 Missionäre, die sich in 37 apostolischen Vikariaten um die Seelsorge von 245 'Millionen Menschen sdavon 1 781 258 Katho liken) bemühen. Tie GeseUschast leite, 57 Seminare mit 3128 Seminaristen. 3097 Schulen mit 151.558 Schulern, 545 Waisen häuser mit 18 232 Kindern. 84 Laboratorien 302 Apotheken und 1.M Spitäler und Anssätzigenheime Tas sind nur Zahlen von 3 Kongregationen! Aus der ganzen Erde gibt es indes 292 weib liche Kongregationen und säst ebensoviele männliche. Insgesamt betreuen diese auf eigene Kosten 1365 Waisenhäuser, 587 Spi täler und 17R> Apotheken. Gegenüber diesen Tatsachen wirken die leeren Phrasen der Apostel des „sreien Gedankens" geradezu kindlich. Worte, nichts als Worte haben sie zn bieten. Wo hat der „freie Gedanke" bei den Naturvölkern schon eine Schule, eine Apotheke, ein Aussätzigen!»-»» erbaut? „Wann werden sich", fragt das päpstliche Organ, „diese Freidenker', die nicht beschwert sind durch das .Gewicht der Vergangenheit', endlich entschließen, den fernen Völkern die Segnungen üe-z. .Fort schritts' zu bringen?" Ein untauglicher Versuch nm untauglichen Objekt. Die „Nalionalliberale Korrespondenz", das Organ der Deutschen Votkspartei, schreibt zn dem Konflikt in Thürinoen: .Die gruudsätzlich aittipariameniarische Haltung der 'NSDAP, läßt im Grunde eine Regierungsbeteilionng gar nicht zu. Wenn es trotzdem möglich »vor. in Thüringen dieses Experiment bereits über ein Jahr durchzulührcn, so ist das der außerordentlichen Loyalität der übrigen Regierungsparteien zu verdanken, die sich von der Hoffnung haben leiten lassen, datz sich die National sozialisten in der Verantwortung allmählich abschleisen würden. Heute mutz man freilich seslstellen, daß die Nationalsozialisten die Loyalität der andere», Regierungsparteien dauernd miß braucht haben, datz sie eine Krise nach der anderen heraus beschworen haben, so datz am Ende die Erkenntivnis steht, wie sie Abgeordneter Dr Geier sormuliert hat: datz in Zukunst schwer lich eine Partei mit der NSDAP, arbeiten könne. Tas ist dec tiefere Kern dieser Krise: im Verlauf einer mehr als einjährigen Reglcrungsbeleiligung haben die National sozialislen bewiesen, datz sie eine antiparlamentarische Partei ge blieben sind, datz sie sich nicht einmal zu dem ersten Erfordernis parlamentarischer und koalitionsmähiger Zusammenarbeit durchaesunde», haben: der Fähigkeit, eine andere Ansicht gelten zu lassen. „Wir allein dienen dem Wohle des Landes und alle anderen sind Landesverräter." Tas sind nicht nur Worte, das ist eine Geisteshaltung, die sich in jeder Handbcivegung auswirkt. lind In dieser Erkenntnis liegt die ganze Hoffnungslosigkeit einer »vetteren Zusammenarbeit in Thüringen." Mit diesen Worten spricht die volkspaneiliche Korrespon denz das Urteil über die Regicrungstäligkeit der Nationalsozia listen in Thüringen — aber auch ober die Haltung der Deutschen Volkspartei, die diese Regierungstätigkeit erst ermöglicht hat. Lin sparsamer Kaufmann. Einem Postscheckamt in Süddcuischlcmd siel es aus, daß ein großer Kunde, der auf seinem Konto Riesensummen um- etzte, jeden Tag neben diesen Geldern 20 bis :!0 Ueberweisungen zu je einem Pfennig tätigte. Im Verkehr mit Behörden kann ein Pfennig ein Streitobjekt sein, im kausmännischei« Leben aber »siegt man sofchc Differenzen einfach abzubuchen. Tas Post- checkamt ging der Sache nach und stellte folgende amüsante Tatsachen fest: Der Kunde »vor ein autzerordenilich sparlamer Herr und infolgedessen mit allen Mitteln bestrebt, die Spesen 'eines Hauses zu verringern. Hatte er einem seiner Kunden eine Nitteilung zu machen, die weder allzu lang noch von euischei- bender Wichtigkeit »vor, so überwies er ihm mittels Postschecks -inen Pfennig und ließ leine Mitteilung von einer jungen Dame nit sehr schöner und außerordentlich kleiner Handschrift aus den nir Mitteilungen reservierten Abschnitt schreiben. Tas kostete hm genau zwei Pfennig, den einen lnr die liebe» »veisung, den »»deren für das Formular. Wie siel» spa'er Iierausst Ille. bat ich der tüchtige Geschä'tsmann auch den Pfennig, den er über wiesen hatte, zurückgeholt. denn er zog seinen Kur sei» zu jedem Iuarlal die zuviel geuihlten Pfennige ab. Dieser Ideal!,,us mann svartc also an jedem Briese 14 Pfennig: da er täglich -liva 25 derartige Sendungen bernusschicb'e. also 350 Matt», wacht bei 28 Arbeitstagen 91 Atari, im Monat, also erheblich wehr als einen Tausender im Jahre. Das Postscheckamt hat »vor ersucht, diele Manipubtt-eneu >,» Unterlasten. Ist ober rechtlich machtlos, da kaum anuin lnuen st, daß dieses Verhalten des Kaufmanns eine Enlzielnm, des Postscheckkontos juristisch rechtfertigt. Kurze Nachrichten aus dein Lande In Leipzig wurde in der letzten Sitzung des Gesautlrales der neugewählte Stadlrat Dr Ina Wals in sein 'Amt eingewie sen. — Zur Finanzierung des ersten Abschnitts des städtischen Wohnungsbauprogramms 1931 wurden 632 000 M. als städ tischer BarnntciI zur Verfügung gestellt. Zur Bekämp fung der Geschlechtskrankheiten wurden 58 OM 'M. endgültig nachbewilligt. In Chemnitz kam es im Anschluß an eine uatioualsozia- listische Versammlung .zwischen Angehörigen der KPD. und der 'NSDAP zu Zusammenstößen wobei die Polizei vom Gummi knüppel Gebrauch machen mutzte und 7 Personen festnobm Cm Polizist wurde durch einen Messerstich an der Hand verletzt. In Zwickau ist ein 53 Jahre alter Gesckirrsührer dadurch tödlich verunglückt, daß er zwischen einen beladenen Möbel wagen und eine Gartensäule geriet. In Bautzen hat die Notgemeinschas! in den letzten sechs Wochen 30 000 Portionen Essen an 5000 Bedürftige ausgegeben. Sie will die segensreiche Einrichtung noch weitere vier Wochen erhalten, wenn ihr die entsprechende llnierslutzung der Bürger- schast zuteil ivird. Ein Diaspora-Jubiläum 60 Jahre Ersikommunitantenanstalt zu Hubertusburg
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)