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Sächsische Volkszeitung 29. Mär» '-.'1 U«mm«r 7» 4 RuNische Diplomaten von heule j! f »ter 1 > Maria Hoiuscheid. '> leiarlliin ilbcl-Stllec 2 tlwoch» und I lk'-» Nkr um 20 !!->ri >vr Xnelstuir rnum cm Vorlrrz Mlsler an '/,ü Mr Iv Klstt ! Nl>r knekt-i» 'N Nbr Iineiiti st, 4tl—:c Schöpfung finden wir die Spuren Gottes, in der ungeheuren Melinit der Erscheinungsformen eine Strahlenbrechung seines unendlichen Wesens. Damit eröffnet sich uns ein kosmisches Strukturgesetz. das sich in der »an,en Erscheinungsmelt, vom An organischen bis zum Sensitiv-Geistigen vorsindct, und das mit der Formel Einheit — «fülle umschrieben sei. Daraus ergibt sich als Sinn des Kosmos, in seiner Fülle dem einen, dem Schöpfer zu dienen und sein Lob zu künden. Während die anorganisckxe und organische Schöpfung dies mit Naturnüt- wendigkcit tut, soll sich der Mensch auf Grund seiner Ver standeseinsicht mit freiem Willen diesem Lobgesang der Schöpfung einreihen. Daraus folgt, das, sich auch alles Mensckxnwerk in den Bezirken der Wirtschaft und Technik, der Wissenschaft. Kunst und jeglicher Kulturarbeit überhaupt diesem einen Ziel unterzuordnen hat. Dazu gehört auch die natio nale Staatenbildung, die niemals Selbstzweck sein kann. Auch darin findet sich das allgemeine Strukturgesetz. das, die mannig fach nationalgcfärbte Vielfalt von Menschengrup»»en dach wieder dem einen Schöpfer sich nnterzuordnen hat Denn eine Sache entehrt sich selbst, wenn sie mehr sein will, als es der seinsmägigen Stellung im Kosmos entspricht. Vei Betrachtung der Stellungnahme der Kirche zum natio nalen Gedanke» ist zu beachten, das, Christus für alle Mcnfck>en gestorben ist. das, es ein «frevel ist. sein Bild mit rassischen oder nationalistischen Gesichtspunkten zu verengern und zu verbiegen. Auch die von demselben Christus geslistete Kirche ist für die Gesanilmenschheit, nicht für Einzelgruppen be stimmt. Das lx>t aber keine starre Uniformität im Gefolge. Gerade die Geschichte des Abendlandes zeigt, wie stark bei katho- lifck>en Völkern eine Eigenprägung zu Tage tritt. Auch in dieser Vielfalt zeigt sich das Strukturgesetz von der Einheit in der sfülle. Das schliesst nicht aus. das, sich die Kirch« gelegentlich so wohl gegen übertriebenen Znlernationalismus wie übersteiqer- fftzeor- ten Nationalismus wendet. Und das nicht ans kleinlicher Juteresseupolilikz sondern aus der Perspektive ihrer göttlichen Gründung und überirdischen Zielsetzung Zum Schlus, befasste sich der Redner mit der Situation der deutschen Katholiken, die ihre vaterländische Gesinnung be sonders im AK'llkrieg offenbart lmlien. aber man könne von ihnen nicht verlangen, das, sie das Deutschtum schlechthin zu ihrer SveUanschanung machten. Es müsse vielmehr ein edler Wettstreit der beiden konfessionellen Lager in Deutschland ein sehen. um in gemeinsamer Aufbauarbeit durch härtere Akti vierung der christlichen Liebestäligkeil einen Wiederaufstieg unseres Volkes zu beschleunigen. «>-> naben deutsche Katholiken niemals getrieben! Der Versuch, in der Oeffentlichkeit den Anschein zu erwecken, als ob im Lager dieses nationalistischen Radikalismus Massen von positiven Katholiken stünden, möae die uatioualsostalisiische Presse getrost aufgeben. Der „Völkische Beobachter" redet von „Millionen katholischer unentwegter Ratioualsozia- listen". Vei der Ueberheblichkeit und dem Gröszenwahn. der die ganze nationalsozialistische Politik kennzeichnet, verfehlt diese lächerliche Mache jede Wirkung. Am schlechtesten beraten waren die „Kuudgeber" der sogenannten „katholischen Vereinigung" — deren Ramen leider verborgen bleiben — zweifellos bei dem Versuche, einen Gegensatz zwischen dem V atikau und den deut schen Bischöfen zu konstruieren. Derartige Versuche werden und müssen an ihrer falschen Konstruktion zer schellen. Im übrigen genügt ein Blick aus die — wenn auch kleinen — Zwischenwahlen der leisten Monate. Er zeigt, wo das positive katholische Volk aller Verhetzung zum Trotz stellt: treu zu ihrer tleberreuauna und t r e u b i u t e r ryren Bischöfen! Dle „Katholische Bereinigung für nationale Politik" hat ein falsches Augenmasz. Sie hätte ihre Front nicht gegen die deutschen Bischöfe richten sollen, sondern einzig und allein gegen die Unverschämt heiten und Beleidigungen, mit denen die nationalsozialistische Presse unsere katholischen Oberhlnten seit Monaten überschüttet. Da sie das nicht tut, richtet sich diese neue Aktion des Nationalsozialismus gegen die katholische Kirche von selbst. s. Neuwahlen zur LandwirtschastsUammer. Die aller sechs Zahre statlfindenden Neuwahlen zur Sächsischen Landwirt- schaflsliammer werden im Mai dieses Jahres sto.Ilfindeu. ä u Uhr lotvl kstl- .v g * Wege» Vorbcreituiia zum Hochverrat verurteilt. Vor dem vierten Strafsenat des Reichsgericht- »and am Dienstag der Handelsmann Erich Rickistst, Ser am 2t Avril ,a Bres lau geboren wuroe, nnter der Anklage der Vorbereitung zum Hochverrat. Nickisch war beschuldigt, tommunistiicbe Zcrietzuags- schriflen, insbesondere ..Die Reichswehr", am ä. 'November Ist::» über die Mauer der Jnsanteriekaferne Breslau Carlousttz ge worfen und sie auszerdem an verschiedene Breslauer Soldaten persönlich verteilt zu haben. Er ist von einem Offizier fest genommen worden. Nickisch gibt die Verteilung der Zer« sehnngsschrist zn. Andere Erklärungen will er nicht abgelun Der Senat verurteilte ihn wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Verbindung mit einem Vergehen gegen Paragraph l Abf. l des Nepnbftlschutzgesetzes zn eine m I a h r s e ch s M onaten Festungshaft. Vier Monate werden iiir erlittene Unter suchungshaft ungerechnet Unser nationaler Gedanke Berlin, 27. März In der Singakademie sprach gestern abend der ehemalige Kronprinz von Sachsen in der Reihe der Sondcrvorträge der Katholischen Volkshochschule zu einem Thema, das gerade heute wieder in breiten Kreisen zur Diskussion steht. Es mag daher von Bedeutung sein, die Oeffentlichkeit immer wieder aus die Hintergründe der Haltung des katholischen Volksteils in dieser Frage hinzuweisen. Die ruhige und vornehme Art, in der der ehemalige sächsische Kronprinz diese Streitfrage darlegte und ans dem weltanschaulichen Gesamtsystem des Katholizismus zu beantworten suchte, verdient besondere Anerkennung, und es sei im folgenden kurz der Gedankeugang des Vortrages wieder gegeben. Für den Katholizismus ist bei der Stellungnahme zum nationalen Gedanken der atheistische Eottee/iegrisf von aus schlaggebender Bedeutung. Aus dem Doppelwege über Vcr- nunft und Glauben kommen wir zur Erkenntnis Gottes, der im Kosmos eine Ossenbaruna seines Wesens gab. In der gesamten Die Parole -er Dresdner Katholiken am Palmsonntag, den 29. März, lautet: Wir gehen alle zur Kundgebung im Ausstellungspalast, bei der unser neuer Tiäzesanbischos zum ersten Male zu uns sprechen wird! — Bi schof Dr. Conrad Gröber spricht im Rahmen dieser Kund gebung Uber das Thema „Wir und die Kirch e". Darbietun gen sämtlicher Pfarrcäciltenchöre Dresdens, des Kalh. Männel- gesangverelns und der ehemaligen Hostrompeter verschönen diese Feierstunde. All« liatholischen Vereine Dresdens werden gebeten, Fah nenabordnungen zu entsenden. Stellen der Fahnen abends 7.W Uhr im Ausstellungopalast. Der Beginn der Kundgebung ist aus ü Uhr festgesetzt. Karwoche Heut rufst du Hosanne, schwingst Palmen, singst Psalmen, nennst König ihn, Gölte» und Davids Sohn, bietest dein Herz ihm zum Herrscherthron — Und ehe drei Tage versllmmern, hilfst du ihn höhnen, mit Dorn ihn krönen und ein Kreuz ihm zimmern — und hilfst an den Todesschragen ihn schmählich schlagen, den König — — du, Mensch! * Urteil im grojzen Bombculegerprozes, rcchtskräjtig. Die Pressestelle des Landgerichts Altona teilt mit: Zn der Straf« fache gegen Heim und Genossen lgroger Bombenieqerprozesz) hat die Staatsanwaltschaft ihre Revision bezüglich derjenigen Angeklagten, die ihrerseits keine Revision eingelegt hatte», zurückgcnommen. Das Urteil des Schwurgerichts in Altona vom ül. Oltober lstüst ist damit hinsichtlich der Angeklagten Heim, Johnsen, Hennings. Becker, Schmidt, Riepcr und 'Nickel» rechtskräftig geworden. Von den Verurteilten hat Heim bereits am Donnerstag seine Strase angetreten. Zn dem Altonaer Prozetz waren die obengenannten Angeklagten zu folgenden Strafen verurteilt worden: Heim zu 7 Jahren Zuchthaus, Johnsen, Hennings und Becker zu je ."> Jahren !t Monaten Zuchthaus und Zckunidl zu ü Jahren i> Monate» Zuchthaus, Rieper zu einem Jahr :: Monaten Zuchthaus und Nickels zn 2 Jahren t> Monaten Gefängnis. Die neue „Schule" Mit dem Zurücktreten Georg Tschitscherins von der russischen Diplomatenbühne ist einer der namhasteslen Diplo maten der alten Schule, ein wahrer Typ derselben, unler- gegange». Ein ganz neuer Schlag von auswärtigen Vertretern hat sich inzwischen in Ruszland ausgebildet, die eine ganz andere D i p l o m a t e n s chu l e besucht, eine ganz andere D i p l o m a t c n l a n s b a h n genommen haben als die Vertreter aller Kultnrstaaten. Sie habe» ja auch ganz andere Ausgaben zu erfüllen, als ihre Kollegen in der Gala uniform. und wie ihr Gewand ein ander«, revolutionäres geworden ist, so ist auch die Voraussetzung ihrer Mission, datz auch ihre innere Gesinnung und ihr Geist vollkommen revolu tioniert ist. Heule würde man nicht mehr mit Männern, wie Krasin oder Krestinski, Botschaitsposlen besetzen, diese gehören schon zur alten Generation. Heute ist die vorzüg lichste russische Diplomatcnschule die GPU. und die Arbeit im Komintern, d. h. der kommunislifck>en Internationale. 'Nebenbei auch etwas Einführung in die 'Arbeitsmethoden des Auswärti gen Amtes lRartomindjcl) und der Sowjetdiplomat ist fertig. Früher galt tatsächlich das Wort: der Diplomat wird geboren, heute aber wird er in Ruszland mehr oder minder erst ge rn a ch t. Diese Grundsätze und Voraussetzungen der diplomatifchen Tätigkeit findet man verwirklicht in den jüngsten Auslandsver tretungen Sowjetruszlands. In Kowno. der litauischen Hauptstadt, zog soeben dieser neue Typ ruiiifcher Diplomaten auf in dem bisher wenig beachteten Karski. Von Haus aus ein polnischer Jude, hat er sich in der GPU. und im politischen „Anstlärnngsbüro" die ersten Sporen verdient. So dann wurde er zum Referenten in der Abteilung „Baltikum und Polen" ernannt und leistete wertvolle Dienste in der Auf klärung des Bilderschmuggels des estnischen Gesandten Virk, der russische Kunstschätze im Diplomatengejüick ins 'Ausland exportierte. Endlich war Kersti sehr rührig in der Beihilfe zur Errichtung von Agenturen der GPU. und der Komintern in Polen und den Ostscestaatcn. Oberammergau rechnet ab. Das Pass onsliamilee ver. öiseniiich: nunmehr die Abrechnung der Panionsswele Ist!». Die S ch I u sz s u m m e beträgt in Einnahmen una Aufgaben 7 st öl, 2 äst Martz. linier den Einahmen sielien den graf',len Posten die Einnahmen ans EmilUlsüarlen ini: ÜMMII Martz. 'Aus Bücher- ung Bilderverliaiit fin-'> 121 »27 Marli eingegangeii. — Die 'Ausgaben sind nalnrgematz antzers! mannigfacher Art. Die Honoiare der Minvuüeuden benagen 2MI »12 'Marli. Einen wichtigen Posten stellen die Ausgaben iiir die Pasnvns- banlen. die Bnhnennnenaunng. die Kostüme, die Straf',enanlage nfiv, dar. Sie beziffern sich pstammen ani liGäntü Martz. — Anher diewn Ausgaben, zu denen in der Abrechnung nach eine Reihe anderer Ausgabeposten tzonnnt. find zahlreiche Zu. Wendungen ansgewiejeii. die zeige», das', ans de» Erübrigungen dcs Pasfionsspieles viele Ziveckie unterstützt nno gefördert werden livunlen. So sind an Zuwendungen n. a. aufgestülpt: Für eine Hilisprielletfleile 2» nun Marli, inr die Restaurierung der Kirche ist nun Martz. Freiplatziiifinng für gas Priestersemst ar Traunstein Alst» 'Marli, evangelische Kirchensiisinng ..stnst Mai ch Vergeilung an den liaihalischen Kirchcnchor MM Akarn, Pretz- verein sbibftolhetz Dberaniniergan lststst Mailt. kMlei ag >/,l> Nln rllnitti. ! Uhr rimiu» > Uhr lermmv- >t»I—seh( Dersehttes Beginnen sNon unserer Berliner S ch r i f t l e t t u n g.) Durch die nationalsozialistisch« Presse läuft eins Meldung, wonach eine „katholische 'Bereinigung für nationale Politik", von deren Existenz dis Oeffentlichkeit sonst noch nichts erfahren hat, eine „Kund gebung" erlassen habe, worin sie Beschwerde darüber führt, bah hohe katholische Geistliche in Deutschland immer mehr zu politischen Streitfragen Stellung nehmen und die nationale Bewegung herabsetzend kritisieren. Die Kund gebung ist der Meinung, dich es nicht im Sinne des Hei ligen 'Vaters liegen könne, wenn der deutsche Klerus ver suche, eine der wirksamsten Waffen gegen den Bolschewis mus, nämlich die nationale Bewegung in Deutschland, zu zerschlagen. Es wird weiter betont, dasz die letzten Bischofs briefe, die sich gegen den Nationalismus wenden, der Haltung des Vatikans widersprächen. Zunächst sei festgcstellt dass in dieser Kundgebung bezeichnenderweise die Begnfse Nationalismus und natio nale Bewegung in einen Topf geworfen und durcheinander gebracht werden. Das ist unzulässig und unrichtig. Wir erinnern nur an die Kundgebung des Kardinals Bertram, die den Unterschied zwischen Nationalismus und nationales Denken, wie cs katholischer Auffassung entspricht, klar heransgearbeitet hat. Es ist auch unrichtig, das; hohe katholische Geistliche zu politischen Streit fragen Stellung nehmen. Die Kundgebungen der Bischöfe, die bisher vorliegen, beschränken sich wohlbedacht auf die weltanschauliche Seite der politischen Fragen, Und wenn die Bischöfe in diesen Fragen ihre Stimme erheben, dann tun sie das, wie sie selbst betonen, aus ihrer höchsten Perantwortung heraus, die ihnen niemand abnehmen, aber erst rccbt nicht 'heilig machen kann. Es ist ferner unrichtig, wenn die Kundgebung behauptet, dasz die Bischöfe die nationale Bewegung '.h erabsetzen d" kritisieren. Wir möchten jene katholische Bereinigung für nationale Politik aussordern, uns eine nationalsozialistische Zeitung zu nennen, die sich an Vornehmheit der Sprache und Sachlich keit in der Diskussion auch nur entfernt mit den Kund gebungen katholischer Bischöfe messen könnte. Von herab setzender Kritik zu reden, ist eine Verdrehung der Tat sachen. Die Dinge liegen doch wohl so, dasz die Bischöfe sich ans sittlicher Verantwortung heraus gerade gegen die herabsetzende Art des politischen Kamvfes wenden, wie er von den Nationalsozialisten geführt wird. Ueber die Verurteilung dieser Methoden herrscht unter allen anständigen Menschen nur eine Meinung. Und die Bischöfe haben nichts mehr als eine Pflicht erfüllt, wenn sie die Unmöglichkeit einer derartigen Zersetzung und 'Ver giftung des politischen Kampfes klar herausgestellt haben. Der Name „Katholische Bereinigung für nationale Politik" mag neu sein. Die Sache ist es nicht. Denn die katholische Bereinigung für nationale Politik sind wir, die wir unsere Dienste dein Volk und Vaterlands unentweat widmen. Eine unnationale Politik Seine Lücke im Narkomindjel soll letzt Naswtd* aussülicn. Er ist «in Prolettionstind und ein Verwandter Sinojesfs (Apfelbaum). Nachdem er sich zuerst tu der Parteiarbeit und im Komintern ausgezeichnet hatte, ward er zum Sekretär der obersten Behörde des Gouvernements Tain « bofs ernannt. Von dort führte ihn ein gütiges Geschick cm die Berliner Botschaft, der er als PresseattachL beigegebcn wurde. Hier wurde er auch zum Leiter der „Gesellschaft d«r Freunde des neuen Ruszland" bestellt. Aber Krestinski bestand bald aus seine Abberufung, angeblich, „weil die russische Bot schaft in Berlin mit Jaden überschwemmt würde. Dafür fand Rajwid um so mehr Gnade bei Litwinosf im Moskauer 'Narkomindjel, dessen persönlicher Sekretär er wurde. Der heutige Leiter des russischen auswärtigen Amtes lancierte feinen Vertrauten und Volksgenossen bald auf einen wichtige» Pofte» in der russische» Diplomatie, nach Stockholm, wo er bald in die Spionageasfäre des dortigen Marineatlaches So« boljeff verwickelt wurde. Als die Lage Soboljeffs, den man der Spionage beschuldigte, in Stockholm unhaltbar geworden war, kam gerade die Genossin Kolonial recht, um Raj« w i d zu desavouieren und seiner Taktlosigkeit den ganzen Spionagevorsall zuzuschreiben. Auch in Moskau stellte dieser neueste Gejandtinnentyp, die Frau Kolonial, die Sache so dar,, als ob Rajwid die ganze Verantwortung tresfe und Soboljefs keine Schuld träfe. Die soeben von Moskau nach Stockholm zurückgetehrte Kolonial hat dort keinen leichten Standpunkt. Ueberall begegnet sie Misstraue». Die Wassew bestellungen in Spandau werden dort nur mit Vorsicht ent« gegengenommen, da man vermutet, dasz es Kolonial und ihren Organen mehr um Spionage, als um ehrlichen Häudel zu tuu ist. Dieses Revirement im russische» Diplomateudienft ist sicher für das gesamte Ausland der grössten Beachtung wert, da er ganz deutlich zeigt, wohin der Kurs der russischen Auszenpolitik sührt. Rüglands Diplomaten sollen nicht nur stille Beobachter und amtliche Vertreter ihres Staates sein, sondern k» er st er Linie Förderer der Welircvolntion unter dem Schutze der Ericritorialitüt. kn.