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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 05.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110405012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911040501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911040501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-05
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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MUiwo-, S. LlprU l9l1^ Leipziger Lsgrdisa. den ganzen Tag über für da» Publikum geöffnet war. Die Vorsitzende Frl. Kratzi und ihr« grtreur Helferin Frl. Fillina hatten die Vorarbeiten hierzu derart getroffen, daß bereits am frühen Morgen die Waren in übersichtlicher Welfe geordnet ihrer Be schauer harrten. Auf kleinen Täfelchen waren die Adressen der Herstellerinnen, die zu den Arbeiten benötigte Zeitdauer und der Verkaufspreis ersicht lich geordnet, so dasi den Interessenten die Bestellung ohne weiteres ermöglicht war. Vielfach wurden die Erzeugnisse an Ort und Stelle zum Verkauf ge stellt. Ueber die Ausdehnung der Heimarbeit säst aller Zweige am hiesigen Orte gab dir Ausstellung dem Beschauer ein übersichtliches Bild. Es seien ge nannt: Ausbefferarbeiten von Wäsche und Kleidungs stücken, künstliche Blumen. Strumpfmajchinenstrickerei in 'Wolle und Baumwolle, Damen- und Herrenwäsche, Werstnäherei in Flanell, Lernen und Batist, gestrickte Westen in weil und bunt. Majchinenstopferei, na mentlich auch Kelim-Arbeiten, Häkelei Monogramm-, Perlen-, Seiden- und Filetstickerei, Eobbelins u. dgl., vielfach nach eigenenEnlwürjen. Spitzenklöpplerinnen, die ihre Alberten in Garn, Zwirn und Seide aus gelegt hatten, arbeiteten am Klöppeljack in ihrer kleidsamen erzgebirg'schen Tracht. Gleiches Interesse erregte auch eine Sfrckerin an der Singer-Nahmaschine, die bunte Stickereien für Sportkleroung anserlrgte. Die von den Ausstellern gehegten Erwartungen gingen voll und ganz in Erfüllung. Der Besuch der Ausstellung war ein reger und der Verlauf der Waren ein flotter, ebenso wie die Bestellungen in durchaus befriedigender Weift« eingingen. Nach der ausgewandten Mühe der Heimarbeiterinnen Leipzigs zum Gelingen der Ausstellung ist ihnen der Erfolg wohl von Herzen ru gönnen. * Schncllzugverbrndung Hamburg—Leipzig. 2n dem Entwurf des Fahrplanes der Eisenbahndirektion Magdeburg, der mit dem 1. Mai gültig werden soll, ist die Einrichtung eines neuen Schnellzuges 0 181 vorgesehen, der von Altona nachts 11.35, von Ham burg 12.00 abgelassen wird, in Magdeburg 3.50 bis 3.55 ist und der über Dessau in Leipzig so zeitig, nämlich 5.48 früh, eintreffen soll, daß die Post sachen noch auf dem ersten Bestellgange aus getragen werden können. — Endlich! * Schul'-erichte. Dem Jahresbericht der Petri- schule, erstattet vom Nektar Oberstudienrat Prof. Dr. Böttcher, entnehmen wir, dasi die Anstalt nicht nur zwei Lehrkräfte durch den Tob verlor lProf. Dr. Wilke und Proz. Dr. Müller), sondern auch durch Krankheit von Lehrern manche Schwierigkeiten zu überwinden hatte. Dre Zahl der Schüler bezifferte sich auf 503. — Den Bericht für das Schiller-Nealgymna- sium erstattete Rektor Pros. Dr. Schmidt. Das Gymnasium ist gegenwärtig bis zur Untersekunda entwickelt: noch wenige Jahre, und es wird voll vusstaltet sein. Die Schülerzahl beträgt 374. Beigegeben ist dem Bericht eine Abhand, lung des Konrektors Professors Dr. Starke über die elektrische Einrichtung im phqstkatischen Lehrzimmer der Anstalt. — Im Jahresbericht des König - Albert - Gymnasiums, erstattet vom Konrettor Dr. Ernst Lehmann, wird in pietät voller Weise des Heimgegangenen Rektors Ober studienrats Pros. Dr. Gerth gedacht. Besucht wurde dre Anstatt von 505 Schülern. — Dem vom Di rektor Studienrat Pros. Dr. v. Brause erstatteten Jahresbericht der 1i. städtischen Realschule ist zu entnehmen, vast die Anstalt trotz der ihr zuteil ge worbenen Entlastung noch sehr stark besucht ist: 553 Schüler ist jur ein« Realschule eine recht statt liche Zahl. — Im Bericht über die 1t. Höhere Schule für Mädchen nebst Lehrerinnen iem inar hat der Verfasser, Direktor Schulrat Pros. Dr. Gau big, eine Arbeit über die Neugestaltung des höheren Mädchen-Schulwesens im Königreich Sachsen veröffentlicht. Als wissen, schastliche Beilage gehört zum Programm eine Arbeit von Mitgliedern des Kollegiums über das 4stusige Lehrertnnememinar. Die Schule zählte 487, da» Seminar 157 Schülerinnen. * Hau»brsttzrr»erein L.-Schle«ßig. In der im Restaurant „Watdjchtost" abgehalrenen Monatsver- jammlung wurden zunächst 4 neue Mitglieder auf genommen, worauf Herr Fabrikbesitzer und Ingenieur Matthes einen sehr beifällig aujaenommenen Vortrag hielt über die Verwendung der Elektrizität im Haus halt. Weiter sanden verschiedene örtliche Angelegen heiten Erledigung. Die Versammlung beschloß. dem Rai« der Stadt ein Gesuch zu unterbreiten, in dem dürum gebeten werden «oll, Maßnahmen zu treffen gegen die Belästigungen des Ortsteils Schleutzig durch die Flugajcheoerbreitung der in der Nähe liegenden Fabrrkeir. Endlich forderte der Vorsitzende Herr Kaufmann Seidel noch zur Beteiligung an der Hastpslich.Versicherung auf. — »Im Firnenglanj de« Ober-Engadin" nennt Herr Hauptmann E. Hartel-Leipzig-Gohlis seinen Vortrag, den er al» letzten diejes Winters am 7. und 8. Aprrl im Kaufmännischen Verein zu hallen gedenkt. ' * Deutscher Frauenbund. Der heutige Vortrag findet nachmittags ' ,5 Uhr im Zoologischen Garten statt. Frau Oberstleutnant Pochhammer-Derlin wird über das Thema: „Die vaterländischen Pflichten der Mutter" sprechen. * Die Heinzelmännchen im Kaufhaus Gebr. Ioske, Windmühlcnstratze 4—12. Es ist keine Legende, sie sind wieder da, die eifrigen Männchen, die im Märchcnreich alle Arbeiten verrichteten und den Haussrauen so köstlich alles erleichterten. Sie sind neu erstanden in Gestalt von „Tetro". Was „Tetro" ist? - Die direkt geniale Erfindung einer Dame auf dem Gebiet der Näh-, Flick- und Stickarbeit. Ein kleiner, unscheinbarer Apparat, der als Freund aller Haussrauen undLerussarbeiterinnen lommt und nur an die Nähmaschine angejchraubt zu werden braucht, um werktätig feine Arbeit zu be ginnen und meisterhaft zu vollenden. Er beherrscht alle Nähmaschinen,y,lerne, der patentierte Stopssutz „Tetro", und braucht niemals, ob man stopfen, nät.en oder sticken will, ausgewechselt zu werden. Das Einjpannen in den Nahmen, um einen Gegen stand zu ftopse-t. fällt ebenfalls fort, und was die Hauotjache ist, ganz gleich, welches Gewebe unter den Apparat gelegt wird, das stärkste oder das feinile, „Tetro^ stopft ihn in gleicher Stichart der Stoffe und im gleichen Muster so vollendet, wie es bisher kein Kunftstovser gebracht. Defekt« Spitzen werden in der Uroestalt wieder bergestellt, die geübteste Hand brächte es so mustergültig nicht zuwege. 2n Gardinen stoost der Apparat das Muster ein, Trikotagen, Leinen, alles wird wieder neu. „Tetro" webt auch in Deckchen allerliebste Spinnen und repariert Hohlsäume. Ls ist eine Freude zuzu sehen, wie flink und akkurat die Arbeit vonstatten gebt. Kaum hat man sie unter den Patent-Etopffuh gelegt, ist st« auch schon fertig. — Bei Benutzung des „Tetro" kann mast, ohne Reisten zu besürchten. die feinsten Stopfgarne verwenden. — Den alleinigen Verkauf Hal für Leipzig Kauihaus Gebr. Ioske übernommen. Der Preis des Apparates betrügt nur 1 Eine Dame führt im Kauihause denselben vor, und es dürste für jede Hausfrau ein Vergnügen sein, „Tetro" so flink und sicher sein Werk vollenden zu sehen und die wirklich sensationelle Erfindung kennen zu lernen. * 2» der Aprilversammlung der Ortsgruppe Leipzig de» Sewerkvrrein» der Heimarbeiterinnen Deutschland» hielt die Lehrerin Frl. Focke einen Vortrag über die Fortbildungskurse für gewerbliche Arbeirerinnen und Dienstboten, die vor mehreren Jahren vom Leipziger Lehrerinnen-Verein ins Leben gerufen, nunmehr vom Rat der Stadt in eigene Regle übernommen wurden. In 5 Kursen, verteilt auf die verschiedenen Stadtteile, wolle man den Heranwachsenden Mädchen in Form freundschaft licher Besprechung Anleitung zur Selbiterziehung geben und Familien- und Bürgersinn in ihnen er wecken. An der Hand des Lehrplanes gab die Refe rentin einen Ucberblick über die Jahresarbeit der Kurse und fügte am Schlüsse hinzu, dast der Lehre rinnen-Verein vom neuen Votksschulgesetz die Ein führung obligatorischer Fortbildungsschulen erwarte, damit den Töchtern der ArbeitcrbcvöUerung ermög licht werde, mitzuarbeiten zum Wohle der Ge meinde und des Vaterlandes. Dem beifällig aus genommenen Vortrage folgte die hocherfreuliche Mit teilung der Vorsitzenden, dast es den Bemühungen des Vorstandes gelungen sei. ein Erholungsheim für erholungsbedürftige Mitglieder zu sichern. In Zejchwitz. in unmittelbarer Nähe der Harthwaldung, werde dieses Heim am 1. Mai eröffnet werden. Für den geringen Preis von wöchentlich 2 für Woh nung und Mittagstisch werde es bei einem drei wöchigen Aufenthalte 28 Mitgliedern Gelegenheit bieten zur Erholung in frischer, gesunder Waldluft. Anmeldungen hierzu wurden vonFrl. Kratzi in der Versammlung entgegengenommen. * Die in den Handelsgärtnrreien Leipzig» beschäf ¬ tigten Gehilfen haben rn erner Versammlung zur Aufbesserung ihrer Lohn- und Arbeirsverhällnzsse eine Reihe von Forderungen ausgestellt und be- schlonen, diese den Arbeitgebern nut dem Erfuchen zu unterbreiten, sich bis zum 15. April dazu zu äustern. Nach diesen Forderungen betragt die tägliche Arbeitszeit im Sommer 11, im Winter 10 Stunden. An sonn- und Festtagen sollen nur notwendige Ar beiten verrichtet, jeder zweite Sonntag soll völlig frezgegeden werden. Ueberslunden sind möglichst zu vermeiden und wenn sie verlangt werden, mit 40 zu vergüten. Der Mindestwvchenlohn beträgt 10 nach zwelfähriger Gehilsenzeit 21 >i, bei freier Station 12 Aeltere Gehilfen sollen ihren Leistungen entsprechend höher entlohnt, jetzt schon bezahlte höhere als die geforderten Löhne sollen nicht gekürzt werden. * Leipziger Fröbeloerein. Für den 30. März hatte die .,Anst« ltzur Ausbildung werblicher Dienstboten", eine Gründung des Leipziger Fröbeioereins, zur Prüfung und Entlassung der Schülerinnen nach ihrer Arbeitsstätte, dem Angelika- Hartmann-Hause, geladen, und zahlreich rvaren be sonders die Mütter dem Rufe gefolgt. Die jungen Mädchen wurden von Frl. Seidel in Kindespflege und Stenographie, von Herrn Lehrer Schwob nn Rechnen geprüft. Kenntnisse und Fertigkeiten gaben von einer tüchtigen Ausbildung Zeugnis. Besonders hervorgehoben zu werden verdient die Ausstellung der unter Leitung des Frl. Schilling gefertigten prak tischen Kleidungsstücke. In seiner Entlafsungsrede sprach Herr Lehrer Schwob herzliche, erbauliche Wort« über den Rosen- und Dornenpfad der Jugend, „um den Wegweiser der Scheidenden nach mit mancher mahnenden Inschrift für die Richtung ihres Lebens zu versehen". Frl. Angelika Hartmann, die greife und doch noch so geistesfrische Vorsteherin der Anstalt, ermahnte auch ihrerseits ihre jungen Freun dinnen zu steter Beherzigung und Betätigung der empfangenen Lehr-«n. Zum Schlust wurden die Füh rungszeugnisse aus Grund der von den Herrsch rsten ausgefüllten Ordnungsbücher verlesen und oie ein gezahlten Sparbeiträge zurückerstattet, die einzelne Schülerinnen (nach einer scherzhaften Bemerkung der Vorsteherin) schon jetzt als „gute Vart'e" erkennen lasten. Im sittlichen Verhalten konnte allen die I erteilt rverd-n. * Der Hosenrock. Aus unserm Leserkreise wird uns geschrieben: Am letzten Sonnabendnachmittag gab es in der Hain st raste eine Verkehrsstörung. Droschken und Automobile mussten die Katharinen- stratze fahren. Vier Schutzleute konnten den Fust- vertehr nur mit groster Mühe ausrechierbalten. Was war geschehen? Erne Dame mit einem Hosen rock war durch die Hainstratze gegangen und hatte sich, als die Menge um sie herum anwuchs, in die rn der Hainstratze gelegene Hosapotbeie zum meisten Adler geflüchtet. In kurzer Zeit zählte die Volks menge nach Tausenden und die Dame getraute sich nicht einmal in die telephonisch herbeigeholte Droschke. Das Publikum, das von Schutzleuten immer wieder fortgetrieben wurde, hatte natürlich zumeist schnell etwas zu laufen in der Apotheke, und selbst als die Dame schon etwa 1 Stunde lang durch einen andern Ausgang herausgcaangen war, drängten die Leute immer noch in die Aporhete, um die Dame mit dem Hosenrock zu sehen. chf Vom Gerüst gestürzt. Ein 20 Jahre alter Schlosser aus der Albertstraste in Paunsdorf wollte an einem Umbau an der Lessingstraste von einem zementierten Ballonsims die Verschalung weg nehmen, als plötzlich der Sims nachjlürzte und den Mann über 3 m hoch vom Gerüst herabjchleudcrie. Er trug hierbei eine schwere Unrerschenkel- quetschung davon, so dast er mittels Rettungs automobil» in das Stadtkrankenhaus gebracht werden muhte. * Verkehrsstörung. In der äusteren Wurzener Strohe erlitt ein mt Brettern belaoener Wagen einen Achjenbruch und sperrte das von Paunsdorf nach der Stadt führende Gleis der Strastenbahn, wodurch eine längere Verkehrsstörung entstand. ff Selbstmordversuch. In einem Restaurant am Iobannisplatze machte gestern ein in L-Reudnitz woqnhaiter 28 Jahre alter Kaulmann «ine ansehn liche Zechschuld, liest sich Speise und Trank mit grösstem Appetit schmecken und ging dann auf kurze Zeit hinau» Plötzlich vernahm man einen Schutz. Der Mann hatte sich im Abort mittels Revolvers in die Brust geschossen. Der Schwerverletzte wurde in bewußtlosem Zustand« mittel» Rettungsaulo- mobils in das Stadtkranlenhaus übergeführt. * v»n der Erdbebenwarte. Einer der stärksten Erdstöste, die in der Nacht vom Sonnabend zvm Sonntag im Vogtlande bemerkt worden sind, ist auch vom hiesigen Seismometer registriert worden. Die hier nicht veripürten Stötze verliefen in der Zett von abends 0 bis morgens 4 Uhr in der Richtung Jocketa-Fallenstcin. — Um möglichst genaue Bericht erstattung bitter die„Erdbebenwarte zuLeiyzig", da versucht werden soll, von den seismischen Vorgängen ein recht klares Bild zu bekommen. * Vöhlitz-Ehrenberg, 4. April. (Falsche» Geld. — Zuwachssteueramt.» Gestern wurde beim hie sigen Kaiserlichen Postamt ein falsches Zweimark stück angehatten und der Ortspvlizeibchörde über wiesen. — Unter den 50 Gemeinden Sachsens, deren Vorstände mit der Verwaltung eines Zuwachs steueramtes beauftragt worben sind, befindet sich auch die Gemeinde Böhlitz-Ehrenberg. «. Thekla, 4. April. (Ortsg rundwert.) Der vom Geometer Riedel-Leipzig ausgestellte Orts bebauungsplan soll der Behörde zur Genehmigung vorgelegt werden. Der Gesamtgrundwert für den Ort ist auf 8 200 000 ./t festgesetzt worden. Auf 1000./' Grundwert werden 2 /«. Steuer erhoben. Der Fehlbetrag der Gemeindebedürfuisse beziffert sich auf 34 450 .4. und soll zur Hälfte aus der Grund- wertsteuer, zur anderen aus der Einkommensteuer bestritten werden. Die Gemeindebedürfmsse erfordern 47 750 .«, für welche an Deckungsnutteln 12 300 ./t vorhanden sind. * Thekla, 4. April. (Kirchliches.) Kommenden Freitag, den 7. April, fiirdet abends 8 Uhr Passions gottesdienst, verbunden mit Beichte und Kommunion, statt. Herr Pfarrer Holtsch, Plaustig, wird die Deicht- red« halten. * Borsdorf, 4. April. (Unfall.) Auf dem hiesigen Bahnhose kam ein Reisender beim Einsteigen in den Zua durch Ausgleiten zu Fall und verletzte sich durch Ausschlagen auf den Hinterkopf so schwer, dast er sich in ärztliche Behandlung begeben mustte. Oss neue Programm lm vsrjetö vsttenberg. Leipzig, 4. April. Das neue April-Programm in Battenberg zeichnet sich durch eine Vielseitigkeit aus, auf die von der rührigen Direktion ja schon immer Wert gelegt wurde. Gelang, Tanz, Akrobatik, Tierdressur, der Humor, der Radsport und amerikanische Exzentriks, alle Artistengenres kommen zur Vorführung und sind durch erstklassige Künstler vertreten. Dem Gesang huldigt gleich die Zuerst austretende Künstlerin, Gisela Konrady, oie Tirolienne Er- centrique, deren samose Jodler allgemein gefielen. Als weitere Vertreterinnen dieser Varielickunst präsentieren sich in den 6 Boston Girls junge Damen, die recht anmulia ihre englischen Chansons zum Vortray bringen. Ihre Stärke liegt aber mehr au» dem Geviet des Tanzes, und mit ihren klappern den Stöckelschuhen leisten sie hierin ganz Vorzüg liches. Die Akrobatik ist vertreten zunächst durch eine jugendliche Jongleuse Lucia Gillet, die Er staunliches im Spiet nlit Bällen, Tellern usw. leistet. Jit einer späteren Nummer produziert sich Fred Gillet ats Handkünfller. Der Hochjtand aus einem Zeigefinger, besonders aber der Tanz auf den Fingerspitzen zeugen von einer kaum glaublichen DurciMloüng oer Ftngermus'ulatut und von einer übermenschlichen Uebung. Und diese staunende Be wunderung der entwickelten und angewandten Kräfte müssen w-r vor allem auch den 3Geb rüder Wilt6 zollen, den Bravour-Akrobaten, die diesen Namen mit Recht verdienen. Besonders die Arbeit an der Bambusstange ist das Beste, was so kräftig gebaute Akrobaten jemals leisteten. Die Lierdreffur ist dies mal glänzend vertreten durch Leonard Gautier, der seine originell ausgestaltete Nummer ,Lm Spiel- warentaden" nennt. Als sich der Vorhang hebt, sehen wir wirklich in ein Spielwarengeschäst: Schaukelpierde, Karuiiells mit Pferden, Pferdeställe usw. stehen da. Nur dost die Pserde lebende Ponys sind, die vor zügliche Dressur zeigen. Ob die Tierchen schaukeln, das Karussell ziehen, sich als Musikanten zeigen, immer wirken sie allerliebst und überraschen durch ihre Intelligenz. Als treue und gelehrige Begleiter der Pferdchen zeigen ein Bersoi, ein Vox und ein Terrier ihr Geschick und ihre Schlauheit. „Das Verrückteste auf dem Gebiet des Radfahrens" nennen die 4 Ritchies ihre drolligen Darbietungen, die schon ins Reich der Groteske hiuüverspielen. Hier gibt's Riesenräder mit winziger, uhrradgrotzer Uebelsetzung, Miniaturrädchen mit Riesenüber setzungen, Tonnenräder, ein Rad, dessen Speichen nicht in einer Felge, sondern in — alten Schuhen enden. Das Publikum kommt aus dem Lachen während dieser urkomischen Leistung gar nicht heraus. Aber neben der grotesken Aufmachung, die sich auch in den wahnsinnig komischen Anzügen und Masken der Künstler zeigt, must man doch über die fabel hafte Gejchlcklichkeit dieser „verrückten" Radfahrer staunen. Gleich grotesk und zwerchfellerschütternd wirkt die Schlutznummer des Programms, eine echte Knak-abouts-Szene von urkomischer Wir kung, genannt „Der arme Onkel" und inszeniert von Georg Osram. Was an tollem Durcheinander in dieser Atelier-Szene vor sich acht, lässt sich nicht beschreiben, das must man gesehen haben, varüber mutz man selbst gelacht haben. Und nun dein Humoristen das wohlverdiente Lob. Herr Hans Förster nennt sich zwar Improvisator, aber er wird es nicht Übelnehmen, wenn man ihn einen ganz vorzüglichen Humoristen nennt. Dast er nichts übetnimmt. zeigt er bei der Vorbereitung zu der Improvisation, in der er gestern als Bruder Martin aus den „Brüdern vom St. Bern hard" alle ihm zugeruienen Sprichwörter usw. in einer höchst drolligen aber sehr wirlungsvollen Improvisation cinflocht. Und neben ihm steht gleichen Lobes weit der eigentliche Humorist des Programms, Walter Bährmann. dessen Couplets „Jeder nach seiner Fasion", die Flohgeichickte usw. stürmischen Jubel erregten, der sich aber bet der Kar- rikatur eines Konservativen und des Zentrumsabge ordneten Roeren in ihren Rerchstagsreden über das Sparen noch steigerte und den Künstler immer wieder hervorrief. — Ein besonders im zweiten Teil vorzügliche» Programm, da» von neuen Bildern über Aviatik und eine humoristische Szene des Bio graphen wirkungsvoll abgeschlossen wird. v. U. m. 95. los. Jatzryrm-. «US Luchsen. Dresden, 4. April. (:) Hofnachrichte«. Prinz Johann Georg wohnte gestern abend 0,8 Uhr der Sitzung des König!. Sächsischen Altertumeverein» bei.— Der König ist beut« vormittag wohlbehalten in Brindisi rmgetroffen. — Die Töchter des Königs find heute früh 7 Uhr 7 Min. über Wien nach Abbazia gereist. * Der prenfiisch« Grfandte Prinz rn Hohenlohe ist von feinem Urlaub heute zurückgekehrt und hat die Amtsaeschäste wieder übernommen. (:) Die städtische Feuerbestattnngsanstalt auf Tolkewitzer Flur ist so weit fertiggestellt, dast ihre Inbetriebnahme Anfang Mai erfolgen kann. Die Anstalt soll der Verwaltung der städtischen Be erdigungsanstalt mit unterstellt werden, und beide Anstalten und ihre Verwaltungen sollen die Bezeich nung: Städtisches Vestattungsamt erhalten. * * Hirschfelde, 3. April. (Tin Unglücksfall» bei dem der 29 Jahre alte Arbeiter Withelm' Döring seinen Tod fand, ereignete sich am Sonn abend abend in dem Brikettwerke Herkules. Döring war auf dem K^hlenboden mit dem Nachfüllen des Trockenofens beschäftigt. Hierbei ist er mit in die Füllöffnung geraten und in den nachrutschenden Kohlen eritickt, bevor Hilfe hinzukam. Düring war verheiratet. * Lugau, 4. April. (Verunglückt.) Eine Dienst magd vergnügte sich mit Radfahren. Dabei verlor sie die Gewalt über das Rad, fuhr gegen eine Garten mauer und blieb schwerverletzt liegen. * Bärenstein, 3. April. (Eilzugsverkehr.) Hier strebt man an. dast die zwischen Chemnitz und Buchholz zur Einführung gelangenden Eilzüge auch von Buchhc-lz nach Weipert verkehren sollen. * Euba, 3. April. (Verbrannt.) Vor einigen Tagen halten Kinder im Freien einen Hausen Ge strüpp angezündet, wobei die Kleider des sechs jährigen Töchterchens des Wirtschastsgehilfen Wacht, ler Feuer fingen. Auf das Geschrei der Kinder eilte die Mutter herbei, sie fand ihr Kind in Hellen Flammen vor. Die Kleine wurde sofort ins Krankenhaus gebracht, doch ist sie hier bald den furchtbaren Brandwunden erlegen. Die Mutter hat ebenfalls schwere Brandwunden daoongetragen. * Gelenau, 4. April. lElektrizitätswerk.) Die Sächsische Elektrizitätsaesellschast in Oberlungwitz hat das hiesige Elektrizitätswerk käuslich erworben. * Meisten, 4. April. (Hohes Alter.) Am Donnerstag verstarb hier di« verwitwete Frau Ullrich- Sie hat ein Alter von 101^ Jahren erreicht. Kus SkMens Umgebung. * Halle, 4. April. (Hugo Greiner f.) Hier starb der Oberpsarrer der Moritz-Gemeinde, Hugo Greiner, der als Schriftsteller weit über Thüringen hinaus bekannt war. Er verfaßte unter dem Pseu donym Friedrich von der Höhe zahlreiche Volks- schauipiele, Mcnchenspiele, Geschichten in Thüringer Mundart und Oratorientexte. * Schleiz. 4. April. lZum Ehrenbürger) hiesiger Stadt wuroe der Landtagsabgeordnete .^err Hosrat Hartenstein ernannt, der seit etwa 25 Jahren dem Gemeinderat angehört. ? Dessau, 4. April. lAn» unglücklicher Liebe.) Die 27 Jahre alte Tochter de» Hoteliers Lindau, deren Verlöbnis mit einem Kaufmann zurückge gangen war, begoh sich heute früh mit Petroleum und zündete die Kleider an. Das arme Mädchen verbrannte total. * Apolda, 4. April. (In den Tod gegangen.) Gestern war in einer hiesigen Wollwarenfabrrk der Buchhalter H. angetreten. 2n den späteren Nach mittagsstunden hat er sich erschossen. In der Hand batte er noch den Revolver, aus dem nur der eine Schutz abgeseuert worden war, der den sofortigen Tod herbeigesührt hatte. Was den in der Mitte der dreißiger Jahre stehenden Mann in den Tod ge trieben hat, ist noch nicht bekannt. * Weimar, 4. April. (Die Weimarer P i l o t e n s ck u l«), zu der am vorigen Sonnabend der Grundstein gelegt wurde, soll bereits am 1. Mai dieses Jahres eröffnet werden. Als Lehrer werden Hauptmann Vlatrmann und Oberleutnant v. Mostner tätig sein. ^Meiningen, 4. April. (Trachtenfest.) Auf Anregung der Erbprinzeisin von Sachsen-Meininaen soll hier ein Trachtenfest abgehalten werden. Als Termin ist der 11. Juni in Aussicht genommen. * Sonneberg, 3. April. (Zum zweiten Bür germeister) der Stadt Sonneberg wurde Spar- kassendirektor Landtagsabgcordneter Eie ler in in Römhild gewählt. * Erfurt, 4. April. (Ein tragische» Geschick» ereilte den Bremser Köldsch aus Halle. Auf dem Bahnhof Erfurt stürzte er beim Rangieren vom Wagen ad und brach das Genick. Der unglückliche Mann war sofort tot. * Eisenach, 3. April. (Vom Blitz erschlagen.) Bei dem geitrigen schweren Gewitter wurde in der Nähe von Wölferbütt der dortige Einwohner Erb, der unter einem Baume vor dem Gewitter Schutz gesucht hatte, von einem Blitzstrahi getroffen und getötet. Untermhaus, 3. April. (Jäher Tod.) Der Schuhmachermeister Puppe wurde gestern während eines Spazierganges von einem Schlaganfalle be troffen. Görlitz, 3. April. (Selbstmord durch Er schießen) beging der 70 Jahre alte Rentier Gott- fried Hennersdor» in Görlitz. Vorher batte er sich mit Lysol zu vergijten versucht. Der Mann hat di« Tat aus Schwermut begangen. * Oppeln, 4. April. (Ein bedauernswerter Unglücksfall) Hal sich in Malino abgespielt. Eine Anzahl Schulknaben beschäftigte sich damit, un» ge-lö schien Kalk in einem Gefäß mit Wasser zu begießen. Plötzlich explodierte der In halt des Gefäßes und verbrühte die Kinder schwer. Drei sind erblindet. * Neichenbcrg i. Böhmen, 3. April. (Familien- tragödie.) Hier sprang de: Tuchmachergehilfe Klein nach einem ehelichen Streit in die hochaugeschwollene Neisze. Seine Frau stürzte ihm nach. Beide erkranken. Die junge Mutter ifl oft im Zweifel, was sie dem Kinde nach der Entwöhnung für Nahrung geben soll. Der Zusatz von „Kufeke zur Milch erhöht den Nährwert derselben, und die „Kufeke"-Suppe wird von Kindern gern genommen und gut vertragen. e»u» wettz «. farül« do» l.io bi« « so p. Meter — I!nU-8<,läo üloasou LLelä« — nur «ächt, wen» direkt von »tr bezogen — schwarz, glatt, gestreift, karttert, gemauert, Damaste rc. 8»Ick»a-1)»mn«t» v. U. 1.35—18.65 Ikduit. ütulviirslfikl P.Robc „ koularck-8vick« bedruckt „ „16L0—68.50 »S5 1't.—8L5 per Meter Ferner: 8«lä. Voll«, Aen>-»ttae. Tnkket <s»«ölöon, 8»lä«a-B»oliewkr«, Kdaotuux n'w. Franko und schon verzollt in» Hanr. Muiter umgehens. Dovv. Briefporto «. d. Schweiz. v «. 1L5—1S.SÜ „ „ 1.10—18L0 , i-5 kk.-18.— pee Mrirr 6rk»t»IUue, vttoma», ' 4m KI«NN4 Hop. I. M. der Deutsche» <asi«t».
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