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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110427011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911042701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911042701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-27
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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nr. ns. los. Jahrgang. cetpztger Tagevlan. o»eras. Damenhut von Sku«rks und Kapotte von Hermelin (F. Schock, Duisburg), Dcrmenhut von 'Persianer (Franz Bischoff, Gera). » Allgemein« Haudwerkerverjammlung. Bekannt lich ist aus einstimmigen Beschluß sämtlicher Ord nungsparleien der Kammern von der Königlichen Slaatsregierung dem Submiffionsanttc eine Sud- ventron dewilligt worden. Dieje vom Staat gebotene Hilfe soll durch das Sudmissionsamt dem gesamten sächsischen Handwerk zugute kommen. Es hat darum jeder Gewerbetreibende ein besonderes Interesse daran, sich mit den Einrichtungen des Submissions amtes genau vertraut zu machen. Zur Orientierung Ser Leipziger Handwerker soll der am Freitagabend nn „Sanssouci" statlfindende Vortragsabend Gelegen heit geben. Zu der Versammlung wird von einem Einberufungsausjchusse einaeladen, dem die Führer der Leipziger Handwerkerschaft beigetreten sind. * Bölkerschlachtdenkmal. Am gestrigen Tage konnte der Deutsche Patriotenbund, der am 26. April 1894 vom Kammerrat Clemens Thieme zur Errichtung des Bölkerschlachtdenkmals begründet wurde, auf ein« 17jährig« arbeitsoolle Tätigkeit zu- rückdlicken. Wenn sich auch berghoch die Schwierig keiten dem grosien nationalen Werke entgegenstellten, so ging doch der Leiter des Rundes, überzeugt von der Wahrlfeit seiner Ideen, ungebeugt von der Last der Arbeit, schrittweise seinem Ziele entgegen. Fm Fahre 1897 war bereits der Entwurf von Professor Schmitz geschaffen, am 18. Oktober 1898 wurde der erste Spatenstich getan und am 18. Oktober 1990 unter großer Feierlichkeit der Grundstein gelegt. Seit dieser Zeit wurden die Allheiten ununterbrochen fortgesetzt, so dafz di« äußere Fertigstellung noch in diesem Fahre zu erhoffen ist. Am 18. Oktober d. I. soll das Denk mal gerichtet werden. Fn den 17 Fahren hat der Rund an gesammelten Geldern und Erträgnissen aus Lotterien rund 4 Millionen Mark ausgebracht. Nötig sind immer noch über 1 Million Mark. An Reichs stempelsteuer entrichtete er 1 900 000 X. Am 16. April 1910 wurden zum Besuch des Denkmals die Führungen eingerichtet. Binnen Jahresfrist haben 180 000 Personen das Fnnere des Denkmals besichtigt. Die letzten drei Osterfeiertage brachten einen Besuch non über 6000 Personen. Auch die Anlagen vor dem Denkmal sind in Angriff genommen worden. Es ist zu hoffen, das; auch diese rechtzeitig vollendet werden. Die Einweihung des Denkmals wird bestimmt am 18. Oktober 1913 erfolgen. * Der Kreisoerein Sachsen de» Deutschen Buch» dnnkeroerein» nahm in einer gut besuchten Haupt versammlung u. a. auch Stellung zu dem Vorgehen einiger Provinzdructereifirmen, die in einem an die Buchdruckereibesitzer der deutschen Provinzorte ge richteten Rundschreiben die Provinzbuchdrucker auf gefordert haben, in den Versammlungen der Kreis- und Bezirksvereine des Deutschen Buchdruckervereins bestimmte, sich auf den Lohn- und den Preistarif der deutschen Buchdrucker beziehende Anträge zu stellen und sich einer eventuell zu errichtenden Bereinigung der Provinzkmchdrucker anzuschließen. Die Ver sammelten wandten sich durch Annahme einer Reso lution gegen dieses Vorgehen der erwähnten Gruppe der Provinzbuchdrucker mit der Erklärung, daß der gegenwärtige Zeitpunkt, der die volle Einigkeit und Geschlossenheit der Prinzipalschaft zur Notwendigkeit mache, durchaus ungeeignet sei, Spaltungen im Deutschen Buchdruckervercin anzustreben. Uebrigens wurde festgcstellt, dasz außer zwei Firmen, die aber keine Werkdruckereien seien, keine sächsischen Buch druckfirmen sich dem Vorgehen der erwähnten Gruppe a«geschlossen hätten. * Das Germaniabad am Schleufziger Wege hat seine Bäder wieder geöffnet. Sonnenbad-Abonnc- mentskartcn haben von jetzt ab Gültigkeit. * Buchhandlungsgehilsen-Kantateseier 1911. Wie seit einer langen Reihe von Fahren so haben sich auch dieses Fahr die Leipziger Buckihandlungsgehilfen wieder zusammengeschlossen Mr Veranstaltung der traditionellen K a n t a t e f e i e r. Der Festausschuß ist rührig an der Arbeit, um wieder eine würdige Veranstaltung für die Standesgenossen eines ganzen Berufs zu schaffen. Die Feier findet am Sonntag, den 14. Mai, abends von 6 Uhr ab wie in den letzten Fahren im Großen Festsaale des Zentraltheaters statt. Da der Termin zur Anmeldung nur bis 1. Mai angesetzt ist, sei darauf biugcwiesen, daß jeder Ruchhandlungsgehilfe, der an der Veranstaltung teilzunehmen gedenkt, sich schnellstens in den Besitz einer solchen Karte setzt. Der Eintritt ist frei. Die Anmeldekarten sind in der Geschäftsstelle der Deutschnationalen Buchhandlungs gehilfenschaft, Fohannisgasse 4, I. zu entnehmen. * Für Artisten. Die für morgen Freitag angesetztc Sitzung der Sektion Leipzig der Internationalen Är- tisten-Genossenschaft fällt aus, Dagegen findet die nächste und letzte Sitzung in dieser Saison Freitag, den 19. Mai, nachmittags 3 Uhr, im Kristallpalast statt. * Zum Einbruch in der Seumestraße, bei dem, wie berichtet, für etwa 15 00(1 .F. Wertpapiere, ferner Bargeld, Schmucksachen und Kleidungsstücke usw. ge stohlen wurden, veröffentlicht das Polizeiamt im amtlichen Teil der vorliegenden Nummer die Liste der gestohlenen Gegenstände. Es handelt sich dabei um folgende Wertpapiere: 1) eine 3'/,*7„ tönigl. preuß. kons. Staatsanleihe vom Jahre 1890, l.tt. 0. Nr. 306295 über 1000 2) zwölf Stück 3-/,°/a königl. preuß. kons. Staatsanleihen Ickt. v. mit den Nummern 2488, 2489, 2490, 2491, 2492 und 2493 vom Jahre 1885, 160445 vom Jahre 1887, 177909 vom Jahre 1888 und 195259, 199754, 270263 und 271331 vom Jahre 1889, über je 51X1 ./<, 3) eine 4"/» königl. preuß. kons. Staatsanleihe vom Jahre 1909, 1-it. Nr. 1023428 über 1000 X, ft eine 4"/,. Anleihe des Deutschen Reiches voin Jahre 1!»08, Schuldverschreibung über 1000 X, l.it. <, Nr. 92533, 51 eine Aktie der Porzellanfabrik Nauenstein vormals Frd. Chrst. Greiner L Söhne, Nr. 668, über 101X1 X, 6) eine 4°/, Schuldver schreibung der Landeskreditanstalt in Gotha, Abtlg. VI» Nr. 9729 über 1000 .41, 7) eine 4'^"/a Teilverschreidung der Porzcllanfabrik Lorenz Hutschenreuter, Aktiengesellschaft in Selb, Lit. ä, Nr. 330 über 1000 .4, 8) eine lft,",« Schuldverschreibung von H. Schomburg L Söhne, Aktiengesellschaft Berlin, Lit. ä, 0220 über 1000 X, 9) eine 4°/» Schuldverschreibung der Herzog lich Meiningenschen Landes - Creditanstalt, Lit. 8, Nr. 26!U über 1000 X, 10) ein 4'/,°/» Schuldschein der Gothaer Waggonfabrik vormals Fritz Goth mann «K Glück, Lit. X, Nr. 612 über 1000.41, 11) zwei >'/,"/<» Schuldscheine der Gothaer Waggonfabrik vor- mals Fritz Rothmann L Glück, Lit. 8, Nr. 285 und 288 über je 500.41 Die Coupons sind alle vom 1. Juli cv. 1. Oktober 1911 ad zahlbar. sf Straßenbahnunfälle. Im Ostheim L. Seller hausen wurde eine in der Kirchstraße in L. Volk- marsdorf wohnhafte Arbeiters-Ehefrau beim Uebrr schreiten der Straße von einem Straßenbahnwagen angefahren und zu Falle gebracht. Die Frau, die eine schwere Gehirnerschütterung erlitt, mußte mittels Krankenwagens in ihre Wohnung übergesührt werden. — Beim Abspringen von einem im Gange befind lichen Straßenbahnwagen kam gestern eine 60jährige Händlerin auf dem Täubchenweae zu Falle und zog suh erhebliche Verletzungen am Kopfe zu. fff Blutvergiftung. Eine an der Lange Straße wohnhafte 66 Jahre alte Waschfrau halte sich an der Hand gerissen, trotzdem aber farbige Wäsche gewaschen. Infolgedessen schwoll die Hand in so gefahrdrohender Weise an, daß die Frau wegen beginnender Blutvergiftung in das Stadtkrankenhaus aulgenommen werden mußte. -ffi Unfälle von der Messe. Eine in der Wcststraße wohnhaft« Frau erlitt auf dem Meßplatze plötzlich einen Neroenschlaa, so daß sie mittels Krankenwagens in das Stadtkrankenhaus übergesührt werden mußte. — Eine 22 Jahre alte Köchin aus der Ferdinand- Nbode-Straße stürzte in einem Hippodrom bei einer Reittour vom Pferde herab und zog (ich dabei einen Vorderarmbruch zu. Das Mädchen sand gleichfalls Aufnahme im Krankenhaus«. -ff Bauuufall. Auf einem Neubau an der Schiebe, straße in L.-Eutritzsch fiel gestern ein Mauerstein aus beträchtlicher Höhe herab und traf den in Mockau, Leopoldstraße 8, wohnhaften Arbeiter Jo hann Kolozi auf den Kopf. Der Mann, der da durch eine schwere Schäoelverletzung erlitt, mußte mittels Rettungsautomobils in das Stadt krankenhaus übergeführt werden. * Ein Eardiuenbrand fand in einer Wohnung der Großen Fleischergasse statt. Er wurde von den Haus bewohnern schnell unterdrückt. * Warnung. Immer wieder tauchen in den Nacht- stunden Ausländer auf, wie Türken, Araber usw., die ihre Waren, Decken, unechte Ring« u. dgl., unter ver lockenden Anpreisungen dem Publikum zum Kaufe anbieten. Zn den letzten Nächten wurden mehrere solche Händler, die ohne jede Erlaubnis arbeiteten, von der Wohfahrtspolizei aufgehoben und ihre Waren wurden beschlagnahmt. * Lebensmüde. Im Keller eines Grundstücks der Sidonienstraße wurde ein« 60jährige Oberschaffners ehefrau erhängt aufgefunden. Körperliche Leiden haben die Unglückliche in den Tod getrieben. — Wegen langjähriger Krankheit hat sich «in 50jährig«r Kellner in seiner Wohnung in der Kreuzstraße er hängt. ff Schönefeld, 26. April. (Von einer ein stürzenden Mauer verschüttet.) Auf einem Neubau an der Stöck-lstraße hier waren heute nach mittag die beiden Bauarbeiter, der in Knauthain wohnhafte 26 Jahre alte Maurer Richard Weber und der in Debitz bei Taucha wohnhafte 33 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Grantzius, an einer etwa 2 m hohen Wand mit dem Heraus schaufeln von Bauschutt beschäftigt, als plötzlich, wahrscheinlich infolge der dabei verursachten Er schütterung, ein Stück der Mauer cinstürztc und die beiden Leute unter sich begrub. Beide erlitten anscheinend schwere innere Verletzungen. Mittels Krankenwagens wurden die Verletzten in das Leipziger Stadtkrankenhaus übergeführt. r. Zweenfurth, 26. April. (Landwirtschaft licher Bezugsverein.) Aus dem Geschäfts bericht d«s Landwirtschaftlichen Spar-, Kredit- und Rezugsvereins geht hervor, daß «in Reingewinn non 1057,81) .<t zu buchen ist und der Umsatz im letzten Geschäftsjahre 9181 Zentner betrug. Der Spargelder- bestand beziffert sich auf 58 800,70 >8. * Thekla, 26. April. (G c m e i n d c a n ge le ge n heilen.) Fn der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Legung eines Kabels in der Schönefelder Straße unter der Bedingung genehmigt, daß das Elektrizitätswerk Leipzig-Land 1000 .X Kaution stellt. — Für Gemeinde-, Kirch- und Schulzwecke sind im laufenden Jahre 35 450 .X nötig, die durch die Ge meinde-Einkommensteuer mit 10 Prozent Zuschlag des festgelegten Einheitssatzes und durch Grundwertsieuer mit 2 X vom Tausend der Grundstückswertc aus gebracht werden sollen. ff Trachenau, 26. April. (Schwere Verbren nungen) fast am ganzen Körper erlitt gestern abend das 3 Jahre alte Töchterchen des hier wohnhaften Arbeiters Ziegner. Das Kind entzündete in einem unbewachten Augenblicke am Feuer des Stubenofens ein Stück Papier, wobei des Kindes Kleider mit Feuer fingen. Heute hat das mit schweren Brand wunden bedeckte Mädchen in das Leipziger Stadt krankenhaus übergeführt werden müßen. ff Beucha, 26. April. (Der linke Fuß zer- quetscht) wurde in einem l icsigen Steinbruche dem in Brandts, Mathildenstraße, wohnhaften 37 Fahre alten Arbeiter Hermann Schölzel, indem er von einem von einem Karren herabfallenden, über 2 Zentner schweren Steine getroffen wurde. Der Verletzte mußte nach Anlegung eines Notver- bandes i» das Leipziger Stadtkrankenhaus iibcrgc- fühil werden. verelnsnachrlchten. * Dhllriuger-Wald-Zwetgverei» p» Leipzig. Al» Ziel de» AuSslugeo am nächsten Sonntag, den 80. April, ist Altran städt auScrsehcn. Absahrt Plagwiyer Bahnhof nachmittag« Lvk nach Markranstädt. Bon da Spaziergang nach Altran städt. Dort Besichtigung de« historisch bedeutenden Schlosse«, de« Mausoleums, der Kirche u. a. unter Führung des Herrn Kantor« Biersreund. Der Evangelische Arbeiterverein kstgrnppe, L-Re»dnitz, neran^altet Sonnabend, Len 2!>. April, abends li llhr in dem Etablissement „Drei Lilien", L. Reudnitz, seinen diessäkrigen Familienabend, bestehend in Konzert, Gesangs- und humo ristischen Aussübrungeu und Ball bis 2 llhr. Der CinirittS- preis beträgt 25 Pf. * Literarische Moutagsgesrllschast. Ter füngste Vortrags abend war dem Schweizer Dichter Heinrich L e u t l; o l L gewidmet, über dessen Leben, Charakter und poetisches -chaifcn Herr Tr. Mrndheim mit Benutzung der Cin- lcitung zu der von ihm für ReelamS „Universal Bibliothek" besorgten Ausgabe der Gedichte Leutholds Näheres mittciltc. Sodann rezitierte Herr Obcrregiiseur E r n st B o r n st e d t mit scharfer Pointierung, lebensvoller Anschaulichkeit und seinem Gesühl eine Anzahl besonders charakteristischer Dich tungen Leuthold«, unter denen besonders hervorgchoben seien die zarten ..Entsagung", „Der Waldsee", „Ave Maria", die derb satirischen „Deutsches DichtcrloS", „Im Kloster", „wegen Nom" und der zehnt« und elfte Gesang aus dem glutvollen und sprachgewaltigen Cpo» „Penthesilea". Rescher Beifall belohnte die Bortragenden. — Ter nächst« Mesell- schakt-abend findet am 8. Mai statt. Sus Sschlen. Dresden, 26. April. * Vermächtnis. Die verstorbene verw. Therese Pick in Dresden hat der Israelitischen Religions gemeinde und mehreren israelitischen Wohltätigkeits vereinen Legate im Gesamtbeträge van 18933,52 .11 ausgesetzt. 11 Zum Randanfall ans den Geldbriefträaer Einer teilt die Polizeidirektion mit. daß der Räuber bis jetzt noch nicht ermittelt worden ist. Er wird, abweichend von der ersten Beschreibung, als ein 1,80 m großer, schlanker und ungefähr 36 Jahre alter Mann geschildert, der kleinen dunkelblonden Schnurr bart trug und ovales gefundfarbiae» Gesicht hatte. Auf seine Ermittelung hat die Kaiserliche Oberpost direktion eine Belohnung von 300 X ausgesetzt. (!) Wegen Zweikampfe» mit tödliche« Waffen hatte sich der Studierende der hiesigen tierärztlichen Hochschule Rudolf Morgen st ern aus Franlenberg vor dem hiesigen Kyl. Landgerichte zu verantworten. Morgenstern oeriet im August v. I. rn einem Restau rant mit einem Reserveleutnant in Streit, der sogar in Tätlichkeiten ausartete. Die Folg« davon war eine Herausforderung zum Zweikampf« auf Säbel ohne Binden und Bandagen bis zu 60 Gängen refp. bis zur Abfuhr. Morgenstern wurde bei d«m Duell am Arme verletzt, während der Reserveleutnant un verletzt blieb. Der Letztere wurde wegen des Zwei kampfe« zu 3 Monaten Festungshaft vom hiesigen Kriegsgerichte verurteilt, während Morgenstern 4 Monate Festungshaft zu verbüßen hat. * Themnitz, 26. April. 1 Maifeier.) Wie in den letzten Jahren wird zur Maifeier vormittags ein Festzug stattfinden, der die Teilnehmer vom Sammel platz, dem Städtischen Festplatz an der Nordstraße, nach dem Volkshause führt, wo im Saale und im Garten Versammlungen abgehalten werden. Fn 15 Sälen finden Abendveranstaltungen statt. * Chemnitz , 26. April. (Der Streik der Former r»nd Eiebereiarbeiter) ist be endet; in einer Mittwoch früh stattgefundenen Ver sammlung erklärten sich die Versammelten mit den Zugeständnissen einverstanden. Mit 1784 gegen 680 Stimmen wurde die Wiederaufnahme der Arbeit für Donnerstag früh beschlossen. * Burgstädt, 25. April. (Sächsisches Vete ranenheim.) In einer Sitzung des Königl. Sächs. Militärvereinsbezirks Burgstädt wurde einmütig die Gründung eines Vereins zur Beschaffung eines Veteranenheims für das Königreich Sachsen be schlossen. Vkrl. Werda«, 26. April. (Der heutige Be such des Königs), verbunden mit der Ein weihung des neuen Rathauses, fand bei schönem Wetter in programmäßiger Weise statt. Der König traf nebst Gefolge Punkt 12 Uhr mittags auf dem hiesigen Bahnhofe ein und wurde von Bürger meister Rudolph und Stadlverordnetenvorsteher Kommerzienrat Eöldnsr am festlich geschmückten Bahnhof empfangen. Nach Abschreiten der Front der aufgestellten Gewehrsektion der hiesigen Militär vereine wurde die Fahrt durch die reichgeschmückten Straßen nach dem Rathaus angetreten, wo alsbald die Weihe vorgenommen wurde. Bürgermeister Rudolph hielt die Begrüßungsrede, die in einem Hoch auf den König ausklang. Beim Eintritt in den Stadtverordnetensitzungssaal brachte Stadtrat Seidel das Königshoch aus. Nach einem Rundgange wurde das Frühstück in demselben Saale eingenommen, an dem außer dem König nebst Gefolge noch eine Anzahl Vertreter der Kreis- und Amtshauptinannschaft teil nahmen. Der König brachte einen Trinkspruch auf die Stadt Werdau aus. Die übrigen Festlichkeiten verliefen in bester Weise. Die Rückreise des Königs nach Dresden erfolgte inittels Sonderzuges nach Zwickau um 2 Uhr 50 Min. Die Menschenmenge brachte bei der Abfahrt begeisterte Ovationen dar. * Raum, 25. April. tGroßfeuer.) Heute nacht entstand in der Scheune des Furagehändlers Max Kaufmann Feuer, welches auf das Wohnhaus Über griff und dieses sowie die Scheune einäschertc. Das Vieh und einiges Mobiliar wurde aerettet. Die Enfttehungsursache des Brandes ist unbekannt. p. Glauchau, 25. April. (Stiftungen.) Ein hiesiger Bürger überwies der Freiwilligen Feuer wehr eine Stiftung von 3000 X. Die Zinsen sollen an besonders eifrige Mitglieder der Wehr ohne Charge alljährlich verteilt werden. Ferner stiftete derselbe Herr dem Deutschen Kriegerverein hier 2000 X, deren Zinsen zur Unterstützung von Vete ranen verwandt werden sollen. * Wilkau, 26. April. (Unfall im Schacht.) Der Bergarbeiter Kurt Gläser wurde auf dem Wilhelmschacht von einem Kohlenhund angefahren und so schwer verletzt, daß er sofort ins Krankcnstift gebracht werden mußte. * Stangendors, 25. April. (Verunglückt) ist gestern der Kohlenhändler Käubler, der beim Auf stieg auf seinen Wagen abrutschte und unter die Räder zu liegen kam, wodurch er schwere Ver letzungen erlitt. * Oederan, 26. April. (Jugendlicher Selbst mord. 1 Ein 17 jähriger Fabrikarbeiter aus Falkenau hat sich, weil er sich kern Rad kaufen durfte (!) eine Kugel in den Kopf geschaffen. In hoffnungs losem Zustande wurde er in das Krankenhaus über geführt. * Ebersbach, 25. April. (Ein schrecklicher Un glücksfall) ereignete sich in der Spinnerei von Herm. Wünsche« Erben. Der Aufstecker Hanspach machte sich noch am Kalfaktor zu schaffen, als vom Spinner die Maschnie schon in Gang gesetzt wurde. Hanspach wurde der Schädel zertrümmert, so daß der Tod sofort eintrat. 8o. Radeberg, 25. April. (Bedauerlicher Un fall.) Bei einer Wohttätigkeitsaufführung verletzte sich ein Mitspieler dadurch an der Hand schwer, daß bei einer Schießszene das Gewehr zersprang. * Pirna, 26. April. (Schwebebahn nach dem Lilien st ein.) Es besteht die Absicht, auf dem Liliensteine eine Bergschwebebahn zu erbauen, die das Elbufer direkt mit dem Plateau des Felsens verbindet. Die Pläne liefen dem Ministerium zur Genehmigung vor. Die Vorarbeiten sind von einer Leipziger Firma ausgeführt, die auch die Bahn nach erfolgter Genehmigung erbauen will. Sus Lschlens Umgebung. * Crossen, 25. April. (Ertrunken.) Gestern nachmittag ist ein vierjähriges Kind des Maschinen gehilfen Pöcker hier, während es auf einer Wiese in der Nähe der Mulde spielte, in die Mulde gefallen und ertrunken. Der Vorfall ist von niemandem be merkt worden, erst die anderen Kinder haben davon zu Hause Mitteilung gemacht. Vom Vater des Kindes wurde dieses als Leiche aus dem Master gezogen. * Krummhiibel, 26 April. (B e s i tz w ech se l.) Das dem Grafen Bernhard Mcttuschka gehörige Rit tergut Krummhübel wurde von der Gemeind« Krumm hübel für den Preis von 1 030 000 X erworben. Das Gelände, Hu welchem viel Wald und Wiesen gehören, soll dem Fremdenverkehr nutzbar gemacht werden. * Bodenbach, 26. April. (Gefährlicher Sprung.) Die Reisenden des Montag vormittag von Bodenbach nach Dresden verkehrenden Zuges bemerkten bei Mittelgrund mit Entsetzen, wie ein Postbeamter von Sem in voller Fahrt befindlichen Zuge absprang und sich mehrere Male überschlug. Er kam ohne schwere Verletzungen davon; nur etliche Haut abschürsungen zeugen von dem Abenteuer, das ihm hätte teuer zu stehen kommen. vormrrswg, 27. SM isn. Literatur. R«lt»nverte der «xd««e» Literat«. Bon Otto Hartwich, Pastor der Bremer Domgemeind«. Bremen, Verlag von Franz Lemver. Der bekannte Geistliche und Schriftsteller be leuchtet in dieser Scunmlung eine Anzahl viel gelesener moderner Bücher mrf ihren literarisch, ästhetischen und kulturgeschichtlich-ethischen Wert. Es werden Werke von Sudermann, Helen Keller, Ri carda Huch, Helene Böhlau, Ellen Key, Gabriele Reuter, Selma Lagerlöf, Emil Strauß, Clara Viebig und Graf Keyserling in fesselnder und anregender Weise besprochen. „Zum Licht!" Eine Brüderschaftsschrift. Diese im Verlage von F. E. Baumann in Schmiedeberg, Bez. Halle, erscheinende Monatsschrift verfolgt ins besondere den Zweck, die im Menschen tätigen oder noch schlummernden Kräfte zur Ausbildung zu bringen und die Erkenntnis der menschlichen Natur zu fördern. „Zum Licht" bringt Aufsätze hervor ragender Schriftsteller über Psychologie, Metaphysik. Geisteswissenschaft, christliche Mystik, Okkultismus und Verwandte«. Das Heft 50 Pf., der Band 3 X.— In demselben Verlag erschien ^L ebens - Magne tismus" von Dr. P. Braun. Der Verfasser hat sich entschlossen, diese Schrift, die bisher nur als Manuskript für einen kleinen begrenzten Kreis be stimmt war, in einer billigen Buchausgabe zu ver öffentlichen. Sie gibt jedem, der sich für die magnetische Heilmethode interessiert, wertvolle An regungen und Aufschlüsse. 1,35 X, geb. 2 X. „Mazdazuan-Therapie, Krankheitslehre und Heil weise." Eine wissenschaftliche Abhandlung für Aerzte und Laien, mit dem Anhang „Krankendiät" von Dr. med. Nikolaus Mmller. Leipzig, Mazdaznan-Verlag, David Ammann. Zweck dieser Schrift ist es, Aerzte und weitere Kreise für die Mazdaznan-Heilweise zu interessieren, die auf der alten persischen Zoroaster diätetik und Hygiene beruht. Die Arbeit ist von einem Gesichtspunkt« aus dargestellt^ der die alte Krankheitslehre mit unserer modernen medizinischen Forschung verknüpft. Das Buch, welches viele neu« Gesichtspunkte enthält, sei jedem Hygieniker empfohlen. Preis 2,75 X, geb. 3,50 X. Vergnügungen. Sristallvalast-Iheater. Die einzig «riskierende be nannte Perwandlungsschauspielcrin Jregolia, sowie ,ami- liche übrigen derzeitige» ganz vorzüglichen Sünstlerspeziali tüten trete» »ur noch au 4 Sbesde» aus. — Im Wein restaurant findet allabendlich bi» 2 Uhr nacht» vornehme Unterhaltungsmusik statt. — Da« Kristallpalast-Caf» ist die ganze Nacht über gedffuet. : Di« iusammeogcwachseor« Zwtlli»g«schn»«ster», die mir ihrem Baby «»streitig die grSßt« Attraktiv» der Messe bilden, werde» am Freitag, de» 88. April, vao tz—7 Uhr a»r für Dame« vorgestellt werde». Da diese hochtnteressenten, mit einem wissenschaftlichen Vorträge verbundenen Sondervvr Stellungen allerorten das größte Interesse der Damenwelt er regt haben, dürften die Zwillingsschwestern auch hier am Freitag zahlreichen Besuch finden. : Sanssouci gilt wett uod breit bei unserer lebend- uns tanzlustigen Welt als daSscntg« Etablissement, wo man sich gemütlich und in anständiger Weise zwanglos amüsieren kann. Die Sonntage gehören ausschließlich der Tanzwelt; Montags ebenfalls, da finde» aber vorher erst gute Instrumental- an und zu auch humoristische Konzerte statt. Am Donnerstag aber ziehe» die Familie« schareuwetf« in de» Riesensaal unb amüsieren sich von 8—l0 Uhr au den humorvollen Tarbie- tungen der verschiedenen erstklassigen Sangergeselijchasten, und weil Liese Donnerstage des öfteren fast überfüllt waren, trug Herr W. Städter diesem Umstand und vielfach geäußei ten Wünschen Rechnung und richtet: die Montage in ähnlicher Weise ein unb auch dieses Arrangement hat sich bisher sehr gut bewährt. Am heutigen Donnerstag treten ab 8 Uhr die beliebten Meusel-Sänger mit einem großartigen Novitäten Programm auf. Motto: „Du sollst und mußt lachen!" Von 10 Uhr ab wird dem Tauze flott gehuldigt und sintemal weil gerade Messe ist, sei darauf htngewtesen, daß SanSsouei binnen weuigen Minuten vom Meßplatz au» mittel» Straßen bah», aber auch per peele» bequem zu erreichen ist. UebrigcnS haben heute, wie überhaupt Donnerstag», VorzugSkarten Gültigkeit. Aus Bäüern unü Kurorten. : Bad Soodeu-Werra. Am iS. April wurde, begünstigt vom herrlichste» Frühlingswetter, die diesjährige Kur er- öffnet. Unter be» erste« Kurgäste» konnten eingetragen werbe» u. a. die Gräfinnen «nna und Bertha zu Solm, Cousinen der Großherzogin von Hess«. : Ostseebad Ahlbeck. Die Eisenbahnstrecke Lwinemünde Wolgast wird für die bevorstehende Satlvn bi« auf «inen unbedeutende» Deil, wem» nicht ganz, dem Verkehr übergeben «erben. E» werde« damit unfern Gästen alle die herrlichen AuSslugSorte an der »Äste der schönen Insel Usedom er schlossen, welche sonst von hier au» aus dem Landwege nur unter größeren Kosten und nach langer unbequemer Wagen fahrt erreichbar waren. Such ist man nicht mehr darauf an gewiesen, bei schlechtem Wetter mit dem Dampfer zurnckzn fahren, wenn man etwa die Hinreise bei gutem Wetter aus dem Seewege gemacht hat. Ahlbeck ist also künftig noch mebr als bisher der bequeme Mittel, und Ausgangspunkt für die bekannten Ausflugsziele der Inseln Usedom und Wollin. clossr, Lios ylisHe äsr Kratt «Gim «e ttgliest yvteunlcon «leck. ke »ckmoekt »nge- nehm, ist lolotit v«ect»u>Iah uml «oiildokümmlicb. Von Isurenäen von Xverton Mieä «r v«rok<tnvt. «Us »ekt in dl»u«n tlitton» i ' U»e!c, niem»l8 >ore Anliseplizek, I angenehm ersrirckentj im Lesclimäckl kür Lssunüs und Kranks, Knos» und Klein ist Kssseisr
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