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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110429015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911042901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911042901
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-29
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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NaüonsUikersler Verein Leipzig unü Umgebung. Leipzig, 2'.» April. Lestern abend sand un Zentrallbcater die General vcrsammluna statt, die sich eines aufterordcnrlich guten Besuches erfreute. Als Vertreter des durch eine Sitzung in der Universität adgehaltenen 1 Vorsitzen -en eröffnete Direktor Alwin Herr ich die Sitzung mit einem Willkommgrutz an die Erschienenen, be sonders an den erschienenen Rciktzstagcabger-rdneten Justizrat Dr. Johannes Zunck, und erteilte dem Generalsekretär Herrn Dr. phil. W e st e n b e r g e r das Wort zur Bekanntgabe des Jahresberichtes. Dieser berühr, kurz die allgemeine politische Lage, gedenkt -es Hinscheidens des langjährigen Kassen sührcrs Herrn Stadtrats Nagel und des Herrn Landlagsabgeordneten Dr. R u d o l p h und gibt dann eine Ucberjicht über die Veranstaltungen im letzten Jahre. Es sanden 5 öffentliche Versammlungen und g Mitgliederversammlungen statt. Der Vorstand dielt 21 Sitzungen. Alle wichtigeren Partei- angelegenheiieii wurden auch im Vertrauensmänner ausschütz behandelt, insbesondere der Ausbau -er Organisation. Die Diskussionsabende unter Leitung der Herren Dr. Nühlmann, Dr. Mothes und Dr. Berg strätzcr wa-en durchweg gut besucht. Die Zalst der Mitglieder war am Ende des Wahres 1910 335t> gegen :>277 am Schlüsse des Vorjahres. Der heutige Stand ist 3478. Der Jahresbericht behandelt ferner die für die Partei lehr befriedigend verlaufene Landtags rrsatzwahl in Leipzig V und die Stadtverordneten wähl, die keinen Erfolg zeitigte, aber doch den Listen des liberalen Wahlausschusses eine hohe Stimmen zastl zuiührtc, insbesondere in der 111. Abteilung. Weiter wird auf die Vvltsschulresorm hingcwieso,,, die Vorstand und Vertraucnsmännerausschutz zur Aufstellung von Leitsätzen veranlutztc. Am Schlug wird allen Mitgliedern und Mitarbeitern ardankl und die Hof'nuüg ans weiteres gedeihliches Zusam mcnarbcitcn ausgesprochen. Der von Herrn Kauf mann Wcickcrt erstattete Kassenbericht gab Aus- schlutz über die sür Wahlzweckc verwendeten Beträge und laufenden Ausgaben und zeigte, datz wesentlich' Ersparnisse acmacht werden konnten. Von den be auitragten Prüfern sind die Kasfenvcr'yältnisse in Ordnung befunden worden, so datz -em Schatzmeister Entlastung erteilt wurde. In der Vorstondswabl wurden folgende Herren neu brrv. wiedcrgewählt: llniversilätsprofessor Dr. phil. Erich Branden bürg, Lehrer O Herrn. B r ä u n i g, gepr. Maurer meister Alfred D n ci, Realschnloberlebrer Mar Goldacher. Direktor Alwin Herrsch Staats rat Erz Geh. Med. Rat Pros. Dr. Hoffmann, M. d. R Justizrat Dr. jur. Johannes Junik, prakt. Arzt Dr med. Wilhelm Kühn. Kaufmann Walter Krause. Ingenieur David Magnus, Fabrik besitzer Ernst Mathelius, Verbondsdircktor Her mann Vielert. Kaufmann Max Weickert, Generalsekretär Dr. vbil. Bernhard Riesten bergcr, As. d. 2. K Reckitsanwalf Dr jur Georg Jöphcl. Schuhmacher Obermeister Kar! Die tering. Postinspcktor Otto Hakenbeck. Verlags buchhändler Benno Ko ne gen, Fabrikbesitzer Walther Schlabach. Eisenbabnassisteni Gustav Vogel. Nach kurzer Pause nahm, durch lebhaften Beifall begriitz'. das Wort Neichstagsabaeordneter Justizrat Dr. Junck und sprach ..lieber die Ausgaben des Reichstaaes". Einleitend erinnerte er an die Koalition zwischen 'zonservativen und Zentrum zurSchaffung der Reichs finanzreform, einem Rehabilitierungsv'rsuche, mii dem sich das deutsche Volk nicht ohne weiteres ab- sinden wird. 'RKlche Aufgaben erwachsen nun der »ationallibcralcn Partei! Statt rücksichtsloser Oppo sition ist positive Arbeit zu leisten. Vor allem hält Redner vor Verabschiedung des Reichstages die Er Icdigung -er N c i ch s v c r s i ch e r u n g s o r d n u n g iür dringend geboten. Der jetzt verbreitete Gedanke, datz das Gesetz -urchgepcitschl werden soll, ist abzu weisen. Wenn befürchtet wird, datz ein Obstruktion die Erledigung verhindern werde, jo ist zu bedeuten, datz diese nur auknüpsen könne an der Frage der Angestellten der Krankenkassen. Wollte die Sozial demolratie die Versicherung an dieser Frage scheitern lassen, dann würde sie sür die kommenden Wahlen einen Trumps schassen, wie es besser keinen gäbe. Ein anderer wichtiger Punkt, die P e n s i o n s Ver sicherung der P r i v a t d e a m t e n, ist Volks ivirtschasilich durchaus richtig gedacht, und politisch ist diese Versicherung im höchsten Grade dring lich, um den unselbständigen Mittelstand vor der Proletarisierung zu bewahren. Nach der No velle zur Gewerbeordnung und dem Heimarbeiter gesetz ist von Bedeutung die Stellungnahme zu -en S ch i s f a h r t s a b g a b c n, in welcher Frage Justiz rat Junck nicht partikularistijch stimmen, sondern sich aus -en Standpunkt des Vertreters der Volksgesamt heit stellen und dieses Gesetz ablehnen wird. Sollte das Schisfahrtsgcsetz verabschiedet werden, so wird es aus der Elbe noch lange nicht zur Anwendung kommen, denn im sächsischen Landtage würde eine Vorlage für die Schifsahrtsabgabcn von alle,, Par teien glatt abgelchnt werden. In der Sache der Strasprozetzordnung erklärte der Redner, eine Aus Schiebung derselben nicht ungern zu sehen un- zeigte an der schwierigen Frage der Berveisführungs- angelegenheit, datz eine Erledigung dieses Gesetzes vor der Verabschiedung des Reichstages nicht geboten erscheint In der V e r s a s j u n g s s r a g c Elsass Lothringens hält er den jetzigen Status. Reichsland und der Kaiser als ausschlaggebender Faktor, sür die richtigste Lösung. Es ist historisch begründet, gegen eine Mehrschassung einzelner Bundesstaaten zu stimmen, aus diesem Grunde ist von der national liberalen Partei die lebenslängliche Wahl eines Statthalters der Reichslande abgelehnt worden. In seiner Vorschau auf die Neuwahlen betonte der Redner, datz gegen -ie alten Waffengcnosjen von 1907, die Konservative», Front zu machen, -er schärfste 'zainps aber gegen die Sozialdemokratie zu führen sei. Denn gerade jetzt, da die marrislischen Theorien an Boden verlieren und -ie Wahrheit sich durchringt, datz die Vaterlandsliebe und der Glaube nicht aus dem Herzen des Volkes gerissen werden können, ist -er Kampf aussichtsreich. Wenn eine Vergrösserung -es Liberalismus erreicht wird, kann er auch mehr Rücksicht beanspruchen, auch bei Besetzung der Höch sten Posten im Staate. Eine grötzere Teilnahme des Volkes an der Regierung wird die besten Frück" zeitigen. Das aber ist di« Frage, über welche bei den nächsten Wahlen endgültig entschieden werden soll und mutz. Mit der Aufforderung, sich keinem Pessimismus binzugeben und den Glauben an den Sieg Hochzu balten. schlotz der Redner, dessen Ausführungen brau- iender Beifall lohnte. GeriMtslssI. Reichsgericht. rr. Leipzig, 28. April. Au» Scherz erjchosjen. Die Strafkammer in Kro. tojchin hat am 3. Januar den Waldwärter Stanislaus Pawelczyk unü den 20 Jahre alten Arbeiter Osfolek wegen fahrlässiger Tö tung verurteilt, und zwar P. zu 2, O. zu 0 Monaten Gefängnis Am 29. September 1910 hatte der An geklagte O. mit einem anderen aus einem Wagen Birkcngrün qcbolt. Unterwegs stieg P-, der ein gc ladenes Gewehr trug, auf den Wagen. An einem Gasthofe hielten sie. Mehrere Lehrlinge, die in einen, anderen Wagen auch dort hielten, baten um einige Birkevzweioe und erhielten sic. P. war abgestiege» und hatte dem O. das Gewehr zum Halten gegeben. Dieser wutzie nicht, datz es geladen mar, legre es im Scherz aus den Lehrling I. an und schätz ihm 52 Schrotkörner in den Körper, die seinen Tot ver ursachten. P. durfte dem unerfahrenen O. das Ge wehr nicht geben, ohne ihm zu sagen, datz es geladen war: er hätte es vorher entladen müssen. — Gegen das Urteil hatte nur P. Revision eingelegt. Er bestritt, datz sein Verhalten den Tod des I. zur Folge gehabt habe, denn er sei nur wenige Sekunden ab wesend gewesen und habe nicht erwarteen können, datz O. so schnell den Hahn spannen und das Gewehr an legen werde. — Der Rcichsanwalt beantragte die Aufhebung des Urteils, da dieses über die Vorausseh barkeit des Erfolges durch P. nichts sage. Das Reichs gericht erkannte jedoch aus Verwerfung der Re vision, da sich aus -er ganzen Sachlage ergebe, datz P. den Erfolg vorausschcn konnte. Ein ähnlicher Fall kam in derselben Sitzung des Reichsgerichts zur Sprache. Vom Landgericht W c i m a r ist am 18. Januar der Rittergutsbesitzer Rudolf Franke wegen fahrlässiger Tötung zu einer Woche Gefängnis verurteilt worden. Am 1. Oktober v. I. kam er von der Jagd und wollte sein tstemehr seinem Kutscher zur Reinigung übergeben. Da dieser nicht da war. hängte er es in dem Stalle an einem Haken auf. Das Gewehr war entsichert. Aus -em Hofe spielten Kinder. Der Knabe L. hob das Gewehr vom Haken und hielt es so, datz Kurt H. in den Laus sehen konnte, wie dieser cs wünschte. Dabei wurde dem L. das Gewehr zu schwer, und er grist weiter nach vorn. Dabei entlud sich das Gewehr und traf den kleinen H. in die Brust, jo datz er starb. Der Angeklagte versicherte, er habe die Patronen heraus genommen, ehe er das Gewehr hinbängte, aber offen bar hat er dies nur tu,, wollen. Er hat sahrläji'o handelt und konnte die Folgen vorausjehen. — In seiner Revision suchte er glaubhaft zu machen, datz andere Personen Patronen, die er unterwegs verloren hatte, in das ungeladene Gewehr gesteckt haben. Das Reichsgericht erkannte jedoch auf Verwerfung der Revision. Königliches Landgericht. Z Leipzig, 28. April. Ein Erpresser. Der 2>jährige Reisende Eduard Hermann W a g n e r befand sich im Dezember vorigen Jahres in Plauen, wo er als Bauarbeiter seinen Lebensunterhalt erwarb. Diese Situation scheint dem jungen Manne, der a„ einer geregelten Arbeit überhaupt keinen Gefallen findet, nicht gepatzt zu haben, und er ging mit dem Plane um, nach Frank reich auszuwandern und sich dort anwerben zu lassen. Um sich das zur Reise erforderliche Geld zu ver schaffen. schrieb er am 17. Dezember a„ die Mutter seines Freundes, -es Buchhandlungsgehilfen Otto W., eine» Brief, in dem er die vollständig erfundene Mit teiluno »rächte, ihr Sohn habe sich in den, Geschäfte, in dem er angestellt sei, Unredlichkeiten zuschulden kommen lassen, er, der Vriefjchreiber, Max Mrner, werde davon Anzeige erstatten, wenn sie ihm nicht umgehend >!0 .tt postlagernd nach Plauen schicke. Frau W. hatte keine Ursache, aus diese Erpressung zu er widern. Da bekam sie am 30. Januar einen zweiten Bries, in dem 30 .tt gefordert wurden, daran schlotz sich die Drohung, wenn das Geld nicht eingehe, dann werde auch sie selbst zur Anzeige gebracht, und zwar wegen Mitwissenjchast an der Unterschlagung ihres Sohnes. Von -er dritte» Strafkammer des Lau gerichts wurde Wagner jetzt zu einer Gefängnis- st r a f e von fünf Monate n verurteilt, die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf die weitere Dauer von zwei Jahren aberkannt. Königliches Schöffengericht. : Leipzig, 28. April. Eine sür Fleischer wichtige Entscheidung fällte das Schöffengericht und berichtigte damit eine Ansicht, die in Fleischerkreisen allgemein zu herrschen scheint, näm lich datz die Bratwürste als Anrührwürste zu be trachten seien, bei denen der Zusatz eines Biirdemittels zulässig sei. In dem konkrete» Falle hatte ein Fleischcrmeifter zu den Bratwürsten geriebene Semmel hinzugejctzt, wie er sagte, nur um die Fleischmasse zu binden, die Ratsvcrorünung gestatte bei den Anrühr- wiirsten einen Zusatz von Mehl bis zu 2 Prozent, und Mcbl oder geriebene Semmel sei doch ganz das selbe. Der Meister wurde wegen Nahrungsmitte' sälschung zu 20 -st und sein erster Geselle zu 5 Geldstrafe verurteilt, und zwar auf Grund des Sach verständigengutachtens des Direktors Dr. Röhrig von der chemischen Untersuchungsanstalt der Stadt Leipzig. In diesem Gutachten wurde ausgeführt, datz man unter Wurst eine entsprechend verarbeitete Fleischmassc zu verstehen habe, zu der nur die orts üblichen Gewürze hinzugcgeben werden dürfen. In anderen Städten, wir Dresden und Chemnitz, haben sich die Innungen auch ausdrücklich gegen jeglichen anderen Zusatz ausgesprochen, in Leipzig hat sich der Rat indessen bereit finden lassen, zu den sogenannten Anriihrwürstcn, das sind Würste, die einen Wasser- zugutz bekommen und dann gekocht werden, wie Mor tadella, Jauersche, Wiener Brühwürstchen, einen Mehlzusatz bis zu 2 Prozent zu gestatten. Zu diesen sogenannten Anrührwürsten ist die Bratwurst aber unter keinen Umständen zu rechnen. Es darf ihr also kein Mehl zugcsetzt werden, noch weniger aber ge riebene Semmel, denn solche Semmel liegt manchmal machen und monatelang umher, verstaubt und wird unappetitlich. Der Zusatz von Mehl ist vom Rate zum Teil auch aus dem Grunde nachgelassen worden, weil den Fleischern viele andere Bindungsmittel an geboten werden, die der Chemiker nachher nur schwer in der Wurst Nachweisen kann. Ein Dindungsmittel hat in der Regel den Zweck, ein Einschrumpfen der Wurst zu verhindern, man miitzte sonst mehr Mager fleisch zu der Wurstmasse nehmen, was natürlich teurer ist. Mjttejlunqen sus üer GelsrmrstsNtzuny am 2«. April 1911. Vorsitzende,: Bürgermeister Roth. 1) Di« Stadtoerordnct«» haben den Rat ersucht, beim Vorstände des Diatonissenhauscs dahin zu wirken, datz bei Utialücksfällen im Westen Leipzigs sofort die Hilfe tes Diakonissenhauses in L.-Lindenau in Anspruch genommen werden kann, und datz insbesondere auch Transportmittel nach dem Diakonissenhans zur Verfügung gestellt werden. Der Antrag wird der Krankenhausdeputntion vorgelegt. 2) Es wirb Kenntnis genommen ». von einen, Dankschreiben des Rektors und des Senats der Universität Leipzig für die Teilnahme des Rates beim Ableben des Geheimen Hofrats Pro fessors Dr. Hölder, k. von einer Einladung des Vereins Deutscher Kürschner zur Ausstellung von Neuheiten im Kürsch nergewerbe, r.-. von einem Gutachten über die bakteriologische Untersuchung des städtischen Leitungswassers, das hiernach andauernd von vorzüglicher Beschaffen heit ist. .'N Die Herr?» Musikalienverleger Karl Wilhelm Theodor Rühle und Kaufmann Karl Robert Grnnert sind als Konsuln der Republiken Venezuela und Panama bestätigt worben. Man nimmt Kenntnis. 1) Genehmigt werden а. der Verkauf -es Bauplatzes 8 an der Ecke der Fromnrann und Perthesstratzc zu L.-Reudnitz, h. die Errichtung einer Gastwirtschaft aus städti schem Lande am Völkerschlachtdenkmal unter Vorbe halt des Widerrufsrechts, c:. der Umbau der 9 Polizeibezirkswache im Zcitzer Tvryaus. - <1. die Acndcrnng der Baufluchten aus dem Flur stück 097h zu L.-Lindenau und der Verkauf des in das Baugrundstück fallenden Stratzenlandes. ,. der vorgeschlagene Landaustausch an der süd westlichen Ecke der Döllnitzer und Prendelstratzc. f. die baupolizeiliche Feststellung der Fluchtlinie der Bornaischen Stratzc vor dem Grundstück Nr. l2i» zu L.-Lötznig, «. die Erstattung von 3272,90 . tt Baukosten der Steinstratze zwischen Elisen und Bayerschcr Stratzc, st. die Einlegung der Wasserleitung in Strecken der Zwenkauer. Bornaisckzen und Hildebrandstratze, sowie in die Windschcidstratze zwischen Kaiser-Wil Helm- und Gustav Freytag-Slratze, i. die Verlegung des Parthenbcttes in der Flur Gratzdors und der Neubau der Brücke im Zuge des Gratzdorf-Cradefelder Kommunikativnsweges, st. die Anlegung von zwei unterirdischen Schalt kammern des Elektrizitätswerks am Hauptbahnhofs vorplatz. 5) Den Beschlüssen der Stadtverordneten zn dem Ortsgesetz über die Bebauung von L -Anger und -Crottendorf—Nordwest wird beigetroten. Das Verfahren ist fortzusetzen. 6) Vergeben werden die Lieferung von Elektrizitätszählern und Umschaltuhren für das Elektrizitätswerk. st. die Lieferung van Schleusenbaumaterialien. e. die Futzwegregelungsarbeiten in der Sebastian Bach-Stratze, б. die Futzwegregelungs- und Pflasterorbeiten in der Friedrich-List-Stratze, H. die Pflasterarbeiten in der Alleestratze zu L- Neustaht, l. die Schleusenbauarbeiten in der Weidmann- stratze zu L.-Reudnitz. Zu den Beschlüssen unter 4u—c- und rx--i ist Zu stimmung der Stadtverordneten einzuholen. zu 4t sind sie um ihr Gutachten zu ersuchen, von Punkt 3 ist ihnen Mitteilung zu machen. Leipziger Lehreroerein. Die erste Wochenversammlung im neuen Schul jahre war. wie alljährlich, der Ehrung der Jubilare des Vereins gewidmet. Es war dies mal eine stattliche Anzahl die es zu feiern galt. Zwei Herren waren vor t>0 Jahren ins Lehramt ge treten, die Herren em. Karnahl, 2. Bezirksschule, und Oberlehrer Mus.-Dir. Werinann, Seminar Eallnbcrg, vor 50 Jahren die Herren Direktor Lange, I V. Bürgerschule: Dir. em. Lehmann, VH.; Kirchen buchführer Hermann; em. Kant. Küchlec, Hormers dorf; Dir. em. Ziegner, 19.; Dir. em. Sieber, Oschatz. Vor 40 I a h r e n begannen ihre Lehrtätigkeit die Herren em. Buhrig, HI.; Ober!. Eicke, IV.; Oberl. Goldschmidt, V.-Fr.; Oberl. Hesse, XI.; Hönitzsch, Gautzsch; Dir. Dr. Hummel, IV. h.; Prof. Lange, I. R.; Oberl. Lehmann, Fr.-V.; em. Loth, 19.; Oberl. Kcidel, 24.; Oberl. Rank, XIV.: Oberl. Uhlig, IX.; Oberl. Kröver, V.-Fr.; Oberl. Pfalz, V.-Fr.; Oberl. Rotzberg, 31.; Oberl. Schille, 13. Ihr 25 j ä h r i g e s Amtsjudiläum feierten folgende Herren: Albert, 14.; Apcl, VI.; Bachmann, VII.; Dir. Barg mann-Meitzen; Baumgarten, 10.; Bergmann-Leutzsch; Dir. Dr. Böhmig-Loschütz; Dir. Brenner-Annaberg; Büttner, 9.; Damm-Taucha; Doberenz, 17.: Dotter musch, 25.; E. Döhnert, 10.; M. Döhnert, 10.; Eber hardt, 20.; Enger, I. H. M.; Encke, VIII.; Etzold, 5.; Feick, 30.; E. Förster, 23.; Franke, XIII.; Frey- tag, 14.; Fuchs, 6.; Dr. Götz, 25.; H. Greif, VIII.; Trotze, 27.; Eutbier, 30.; Dir. Hänisch Mülscn-St. Niklas; Dir. Dr. Hammermüller-Thum; Dir. Dr. Haupt-Lclsnitz i. V.; Helke, 30.: Henschel, 1.; Dir. Herzog-Klotzsche; Hohlfeld, 19.; Irsch Otterwisch; Kämpf, V. h.; Kempf, 8.: Kirsch. VIII.; Klaus- nitz, 30.; Knösche, X.; Knüpfer-Hohnstädt; Köh ler, VII.; König, V.; Dir. Körner, Fr.-Sftg.: Früu lein Kretzschmar, II. h.; Dr. Löbmann, I. t.; Lom matzsch, 30.; Markgraf, XI.; Mohs, Gew.; Morgen euer, V.-Fr.; Oberl. Müller, Petr.; H. Müller, IX.: Nestler, 5.; Nestler, 14.; Niedenführ, XIV.; Niepel, 34.: Frl. Oehler, V.-Fr.; Pfeifer, 5.; Pfenzig, VI.; Pönitz, 17.; Ranze-Holzhausen; Reichert, 20.: Schmalfutz, XVI.; Schmalzricd-Schfld.; Schmidt, XV.; Schmidt, 35.; Schmidt, 5.; Dr. Schubert, Gew.; Schulze, 6.; Starke, VI.; Stahn, 9.; Dir. Stecher-Dresden; Sieger, 35.; Tauchnitz-Schfld.; Thum, 38.; Dr. Vogel, VIII.; Frl. Völkel, 17.; Lstenzel, 40.; Wolf, 5.; Irl. Vergelt, XI. Als Erster brachte im Namen des Vereins dessen 1. Vorsitzender, Herr Hertel, den Jubilaren seine Glückwünsche dar. Er führte aus, wre es von jeher ein hervorstechendes Merkmal der Stadt Leipzig und ihrer Bürger gewesen sei, eine fortschrittliche Gesinnung bewiesen zu haben; vom Leipziger Lehrerverein gelt« dasselbe, und herzlicher Dank ge bühre den Jubilaren, die ihrerseits hierzu beige tragen haben, datz die Psyche der Stadt Leipzig auch die Psyche des Lehrervereins gewesen sei. Der Redner kredenzte den Gefeierten den Ehre ntrunk des Vereines. In gebundener, schwungvoller Rede beglückwünschte Herr Paul -ie Jubilare, ihnen, wie üblich. Blumen als Zeichen der Wertschätzung über reichend. Hierauf ergriff der König!. Bezirksschul inspektor Herr Oberschulrat Prof. I). Dr. Müller das Wort, seinerseits den Jubilaren für ihre treue Arbeit dankend und ihnen, anknüpfend an ein Dichterwort Konrad Ferdinand Meyers, auch sür die Zukunft wünschend, ein bitzchen Freude, trotz aller Mühen bei der Schularbeit, ein bitzchen Freude im Familienkreise, ein bitzchen Freude in allen Be ziehungen des Standes, ein bitzchen Freude endlich auch trotz vielleicht manches unerfüllten Wunsches auch im Leben innerhalb von Staat und Gemeinde. Herr Bähr, der 2. Vorsitzende des Vereins, hob besonders die Verdienste hervor, die eine lange Reihe von Jubilaren sich in hervorragender Weise um dc^i Verein erworben haben, ihnen ganz besonders dankend. Der Familien der Jubilare gedachte Herr Springer. Mehrere der gefeierten Herren dankten in herzlichen Worten dem Verein für diesen Ehrenabend, gelobend, auch fernerhin unentwegt zn der guten und notwendigen Sache desselben halten zu wollen. Zur Verschönerung des Vereines trugen durch treffliche Gaben ihrer Sangeskunst die Herren Hans Wolf und Emil Schulze bei; heiter« und ernste Festlieder hatten bewährte Liederdichter des Vereins gewidmet, und frohe Feststimmung hielt die Ber- sammlung lange beisammen. vermilchtes. Verlegung des Neckar». Schon früher wurde wiederholt die Frage erörtert, ob es möglich und angängig wäre, den Neckar statt bei Mannheim im Hessischen in den Rhein münden zu lassen. Der Flutz hatte früher seine Mündung bei dem heutigen Orte Trebur und lief der heutigen Bergstratze nach. 2m hessischen Regierungsblatt untersucht Professor Henkelmann lBensheim) die Frage aufs neue und kommt zu dem Schlutz, datz es gar nicht jo schwierig durchzuführen sei, -en alten Neckarlauf wieder her zustellen, da das Gefälle von Ladenburg aus nach der Bergstratze grötzer als gegen Mannheim zu sei. Ter Boden liege sich leicht bearbeiten, da es sich um Diluvial- und Alluvialschichten handelt. Die Odenwaldbäche würden in den Neckar geleitet werden tonnen, dadurch wäre die schiffahrt in jeder Jahreszeit möglich und der heutige Tel des Neckars non Ladcnburg vis Mannheim könnte als Arm Ve ilchen oleiven. Der Flutz würde auch noch weiter nördlich an Darmstadt vorüber zu leiten sein und die Entwässerung des Nieds wäre auf ideale Weise zu lösen. Nach Hentelmann wäre die Durchführung des Projektes von bedeutendem Vorteil für den Verkehr, das Landschaftsbild gewänne vieles und eine Ent wertung des jetzigen Neckargeländes sei nicht zu be fürchten, da es heute tatsächlich leinen hohen Wert habe. -- Die Ausführung dieses Planes wird wohl nicht jo bald in Aussicht zu neymen sein. Tas Kleid der „ausgehenden Sonne". In London ist soeben eine Modeneuheit ausgetaucht, die sich als japanisch ausgibt und auch völlig japanisch anmutet: das Kleid der „ausgehenden Sonne", dessen Aus sehen seinem Namen durchaus entspricht. lieber einem Rock von blauem japanischen Satin wird eine Tunika aus ganz mattgrauer Seidengaze getragen, die das Muster der ausgehenden Sonne zeigt: die Strahlen der Sonne, die von dem unteren Vorderrandc aus gehen und bis auf den Rücken verlaufen, sind in gol- denen Farbentönen hergestellt, und jede einzelne Strahlenzacke ist mit einer feinen roten Linie einge fasst, so datz man wirklich eine ausgehende Sonne auf dem blauen Untergründe zu sehen glaubt. Um den japanischen Eindruck zu vervollständigen, gehört zu diesem Kleide der Kimono und ein schwarzer japa nischer Gürtel, in den Chrysanthemum-linnen ver steckt wurden. Vergnügungen. Krisiallpalast-Theatrr. Heute rorleptes Ausueieu samc. licher Spezialitäten. — ,)m Weinrestaurant »udet allabendlich bis - llhr nachts vornehme Unterhaltungsmusik galt. Da-» Kriüallpalast-Oase ist die ganze Nacht über geösjnet. : steutratthcatcr. Hm Oase nachmittags und abends Knusilertonzert, ausgesührt von Mitgliedern des 2Silti>.'2Svii Qrchesicrs. Hm LZcuirestauraut und Kasin> anläßlich des Ooiicours lupptquc Tiners au kteincu Luchen bei LairlinnüN : Bom Leipziger Palmcogartru Heute Lvunabeub, beu 28. April, wird die 12. stabrrsseicr des Ve-pziaer -Palmen garte».' sestltch begangen. -.>!achin<uaga und abeub- 'i»a,-u iZeitie»zerte üea Ubingl. Lachs. 7 üeldaniUri>e ch'rgiuxmu. :>tr. 77 und des 5ii>ntgl. Lachs. V stnsauterie Ulegimeui-. 8ir. IU7 statt. Abends tejtliche Zlliimuiation des "iejelUchasts und -palinenbaujes, bei iviiidütNcin und trveleuem 2Seiiei auch Boejübrung des Veuchtspringbrunnene Tic -2'eteiliguug au den, vvn IU Nbr ab siattsindenüc» geübalt ist sür 21 bauu.u tcn und Aktionäre frei, siir 2kichtabvnucuteu ist der ckimrin non 2 Uhr ab t,äü ./ll. : Ä»m Leipziger Palmengarien. ,Zstr den leipziger u > auch für den fremden wird cs kaum eine schönere lLrhvNi igc statte und einen angenehmeren 2luscnlhalt geben als unseren Palnicngarien, der zurzeit im schönsten Joüyling-i hmun- prangl. Banm nnd Ltrauch schmiiett sich mit dem e.,ien «Sriin des Arnhlittgs und die vielen Leppichbectc z-'geu bereits entzückende ,zarbemn>lluttgcu. Es kann daher ni.eu ltatnrsreunöcu der Besuch der ausgedehnten Anlagen des Paluicngartenö warm ans Herz gelegt werden. tLs sei daber aus die vielen Bortcilc anjmertsam gemacht, die die r-ut nähme der in der Lat sehr preiswerten, bis 1ä. Marz UN2 giiliigeu Taucrlarten den Abonnenten gewahrt. Wird doch dem Inhaber einer Dauerkarte nicht nur sür einen laugen Zeitraum ein gesunder und anregender Auscnlhalt in den weitausgedchnten und wvhlgcpslcgten -Anlagen geboten, so» üern sic geniegen auch anregende «iuuden durch die zahl reiche» Konzcrie erster hiesiger und auswärtiger Militär- und stivilkapellcn. Hrr diesem stahre sind rn erweitertem Umsauge gcscllschafilchc Bcranstattungen, wie Lommcrscste, Hlluun Nationen, rZeuerwcrlc, (Äesellschastsabende usw. ujiv. geplant. Tic billigen Preise der Familien , Monais- unü Lemcstcr- t'aricn sind unverändert geblieben unü kou.t eine »Zamilicn karte -<r, eine Linzelkart. 12 eine .'lnschtnlNarte sür cinc, den Haushalt des Inhaber' teilende Verwandte l> .//. siir ätudirrcnde werden Lcmesterkarten, gültig vom :it. März bis W. Leptembcr kOIl, zum Preise vvn 5 ausgegcbeu Am B.Mnsch ist die Direktion gern bereit, die bestellten Tauer tarlen durch Bolen zu übermittel». ,Zür die bevoiüehendcu Lvmuicrmonalc sind bereits cinc Reihe ausgezeichneter .via pellen zn Gastspiele» verpflichtet worden nnd wird auch vor auSsichllich die weltberühmte Militärkapelle des Karlsruher Leibgrcnadicrtegilncnts unter persönlicher s.'eitung ihres Musikdirektors Bocttge, der alljährlich auch Gastspiele in unse rcn berühmtesten Kurorte» wie LKcSbadcn und Baden Bade», gibt, im Lause des Moiiatö Mai im Palmcngarten konzertieren. LS ist zu hoffen dah unsere Bürgerschaft ihrer seitS den Palmcngarten, der weit über die Ltrcnzcn Leipzigs hinaus auch in bolanischcr Hinsicht geschäht wird durch recht ,ahlrcichcn Besuch nutersiünt, zum tlluven und Btvlür unserer Batcritadt. : stirkrrs l5arr>. Kristallpalast — tlllberthalle. Henle Lonnabend finden zwei grvsic Borstellungen uan. sach mittags 4 Uhr Kinder nnd ,>amilicnvor>tellnng zu halben Preisen siir alle ans allen Plänen, abends ü Ubr grobe Bor 'tellung. stnm Lchliib derselben das Trnfanvna-.jirtnsschnu stück „Konstantinopel". : Mchplatz, Winklers Museum. Ter gestern Freitag von den lrieschwistern Blazek veranstaltete Tamcntag brachte dieser grünten Attraktion einen vollen Erfolg, denn annähernd ünnu Besucherinnen haben die Damen gestern bewundert. Mit grvütem Hnteicsse svlgtcn die Damen dem ivilicnschastlichen Bvrtrage, während die Geschwister im seidenen Trikot sich den Besucherinnen zeigten. Das, man dem .Zwillingspaar Blazek, das in der ganzen KcZt als Abnormität einzig in ihrer Art vorkommt, das gröftte Interesse entgrgenbringt, hat der bereits erwähnte starke Andrang bewiesen Die Leitung des Unternehmens dürft: sich daher wohl zn einer Wiederholung dieser bochinlercs-auien ndervorstellung entschlichen. : Hugo HaasrS Ltiisenbalm in vollständig erucucrier Ge stalt und vornehmster, glänzendster Linrtchtnug hat schon in den ersten Lagen der -Leipziger Lchaumcjse einen uubestrttte nen großen Vinf gewonnen und die schaulustige Belt an sich gezogen, sthre prunkvolle Ausstatung im stnnern. «hrc reiche -.'tchtsüllc und die entzückend, dekorative Behandlung ihrer Ztnfenabtcilungen verleihen ihr ein märchenhaftes Gepräge. Lie ist denn auch der Lammelpunkt von alt nnd jung, der Plan vergnügter Kreise. Llitcabendr für die erwachsene B-cN, Kindertage mit allerlri Ucberraichungcn nnd Belustigungen wechseln miteinander ab nnd bringen neue fröhliche Mvuien«-- in diese Beranstaltungcn. Auch die bctanute Berg- und T a l b a h n wird unausgcteht für die Besucher zu einem Magnet. Tas gigantische Kerk der Deep to deep aber in seiner gewaltigen Ausdehnung läßt Lcharen von Meh« wan-erern ans rollenden Wagen durch die seltsam ver schlungenen B.rind»ngen durch die stifte gleiten.
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