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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.04.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191104090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110409
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-09
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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Sonntag. 9. öprU lSll Lelpzryer Tnyedlsn SL aünstit vewetsc - <r M 3«' 'T> unter v »»»» „Polit Ereign Die die d i e hat: deut ich lung d nermei Stadt nach 2 schon >"nkel C>c "lgc indii,-'' siellen i ressen Inijeic, marüc »ich 'r der er gibt ii .verde > den R: -all g> nale v auch r wie di« mner <i!'ch d rigin wohlkl u-'n' T Knall' an-n Herr sein sich nach ein Nr. 99. l05. Haliryanh aierun, Dtaz finden will N Mitgli Präsrd« r Franz« wllrdei solgenl der To sage, d Jnstru! Mahal die Bel l'chcn wiisen ii- sich sie «ich sie mii Die luNNt'N ten w stelle der mi gefetzt, dejond! Loolut Leite Operet '.Hit Find auch g trrftlit gande heraus somit « ßen ari für fick auch d> so gut Ausge- non H fortreis zu toll sowie bei Sti lassend lehrt« keiner Herr f und ! fälligs dem 4 brunn legenh, österrei das Gc Flotte Wilhel Könitz norzust aleichv Kaiser an die keite zunehn Deuljck Besuch halten. Umgav reich-U Smns» sich s« haben, sede B Berlin den jet vrinzc! rer Fr ^aner Ar: >ei aotra^ aas K Zurufe zeitig paar. Eine erfüllen. Generalseldmarfcholl von Goltz' Jubiläum. Frei- von der Goth begeht am 25. dieses Monats 50jähriges Dienstjubiläum. Dazu wird eine Abordnung der türkischen Armee Deutschland begeben, (beschenk der minarpräses und Domkapitular Greving, 4) den Stadtdechanten Muer, 5^ den Universitätsprofestor Dr. Pöckenhoff aus Straßburg. Diese Herren sollen nach der „Köln. Ztg." Anhänger der extremsten Richtung sein. * Wechsel im Kaiser!. MUitärtabinett. Für den in den Ruhestand tretenden Inspekteur der Land wehr Insnektion Berlin, General der Infanterie v. o e p s n e r ist der General ä lu suito des Kaisers und Abtcilungschef im MilitärkabinUt, Gene ralleutnant v. Oertzen als Nachfolger in Aussicht genommen. Als neuer Abteilungschef soll Oberst leutnant v. Lepel, jetzt Kommandeur des Land- webrbezirks III Berlin, bestimmt sein, der früher schon längere Zeit als Hauptmann und Major dem Mititärkabinctt angehört Hal. Der Wechsel in der Berliner Landwehr-Inspektion muss, aus Gründen der Anciennität, automatisch eintreten, sobald das III. (brandenburgisches Korps, dem die Inspektion untersteht, einen anderen Kommandierenden erbält, der naturgemäß jünger im Dienstalter jein wird als Exzellenz o. Hoepsner. Diese Eventualität wird sich bald borenen Stämme in der Provinz Kweuschou wurde schon vor etwa einem halben Jahrhundert vollzogen, nachdem ein Händler, der als Pionier in der Er schliessung des Roten Flusses von Tongking her be kannte Franzose Dupuis, den Chinesen euro päische Feuerwaffen geliefert halte, mir denen das mutige Volk von Kweuschou zusammcngeknallt wurde. Die Stämme der Lolo wußten ihre Freiheit weit besser und länger zu bewahren, cbgleich ihr Gebiet unmittelbar an die dichtestbevclkerlen Teile der Pro vinz Sz rschwan grenzt. Freilich waren auch sie vor züglich von der Natur geschützt, indem ihnen in dem zu großer Höhe auffteigenoen Gebirgsland des Ta- liangschon eine Hochburg gegeben ist. Hier hausten die Lolo nicht nur in unumschränkter Machtvoll kommenheit, sondern sie beunruhigten auch die um wohnenden Chinesen durch häufige Einfälle, und die Tatsache, daß sich bei ihnen noch heute Tausende von Chinesen in einer allerdings recht erträglichen Sklaverei befinden, zeugt am stärksten für dem erfolg reichen Ausgang dieser Raubzüge. Bis vor wenigen Jahren hatten alle europäischen Reisenden, unter ihnen auch solche, die viele Jahre in Sztschwan weilten und große Züge durch das Übrige Gebiet aussührtcn, das Lololand siels in respektvoller Entfernung umgangen. Selbst die englischen Konsuln in Tschungking, die sich das größte Verdienst um die Erkundung auch des gebirgigen Teiles der Provinz erwarben, wagten sich an das Lololand nicht heran. Im Jahre 1907 gelang es endlich dem mutrgen fran zösischen Offizier D'O l l o n e nach gründlicher Vor bereitung und durch die wertvolle Unterstützung des im Nachbargebiet ansässigen Bischofs Guabriant, zum erstenmal das Hochland der Lolo zu durchqueren. Im folgenden Jahr versuchte eine englische Expedition auf demselben Wege in umgekehrter Richtung das gleiche. Es war der Leutnant Brooke, der zuvor be reis eine Reise in Tibet, dann init zwei Gefährten Mcares und Fergusson ausgedehnte Züge im wilden Westen von China ausgeführt hatte. Der Vorstoß in das Lololand litt an einer ungenügenden Vorberei tung. Ls kam bald zu Konflikten, und am 24. De zember 1908 wurde Brooke ermordet. Ferguston hat eine ausführliche Schilderung dieser Reisen und ihres unglücklichen Endes jetzt in emem stattlichen Buch ge geben, das unter dem nicht ganz erscyöpfcndcn Titel: .^Abenteuer. Sport und Rersen auf den tibetischen steppen" (bei Constable in London) erschienen ist. Ob^eich wissenschaftliche Beobachtungen während dieser Reisen ganz zurürkgetreten sind und Abenteuer- lu?t und Jagdleidenschaft die Hauptrolle dabei spiel- ten, haben sie doch die Kenntnis der durchzogenen Ge- biet« mit Rücksicht sowohl auf di« Landcsnatur al» auf die Eigenart der Bevölkerung erweitert, and der lung der elsaß-lothringischen Parteien keinerlei Aus sicht auf ihre baldige Verwirklichung bot und über dies die Garantie vermissen ließ, daß dabei die Be ziehungen der Reichslande zum Reiche in einer die Reichsinteressen befriedigenden Weise geregelt würden. Die Reichsleitung mußte vielmehr die Reform selbst in die Hand nehmen. Der Widerstand, -en sie dabei aus der Seite ter Konservativen findet, erschwert zwar die Arbeit in hohem Grade, wird aber den Reichskanzler nicht abhalten, mit aller Ent schiedenheit an dem Entwürfe seftzuhalten, von dessen Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit er nach wie vor überzeugt ist. Das Schicksal der Reform hängt somit >m wesentlichen von der partei politischen Bescheidung tersenigen Parteien ab. die mit der Regierung aus dem Standpunkte flehen, daß der positive Abschluß des Werkes dem Interesse des Reiches wie dem Elsaß Lothringens ent spricht, ohne Preußen zu schädigen. * Neue Gesetzentwürfe. Dos Privatbeamtenver sicherungsgesetz wcrd im Bundesrate so gefördert werden, daß es dem Reichstage spätestens Anfang Mai zugehen wird. — Der deutsch-schwedische Handelsvertrag, über dessen Hauptpunkte eine Einigung kürzlich irattgeiunden hat, wird dem Reichs tage voraussichtlich Mltte Mai zugehen. Regierungs seitig wird gewünscht, oap der Handelsvertrag vom Reichstage noch vor Pfingsten verabschiedet wird. — Das Staatsang,'h^rigkeitsgesetz wird dem Reichstage in dreier Session nicht mehr zugehen Der Entwurf wird auch dem Bundesräte crsi im nächsten Winter vorgetcgt werden und es isi auch nicht beabsichtigt, den Entwurf eher zu veröffentlichen al.; er dem Bundesrat zugegangen sein wird. * Arbeitspläne für den Reichstag, lieber die Erledigung der parlamentarischen Arbeiten im Reichs tag werden noch Ostern zwilchen der Regrerung und den Reichstagsirattioi'.en Besprechungen eingeleitet werden, bei denen n""i sich darüber klar werden w.tl, in welcher Weise die Reichsversicherungsord nung in oerhältnißmäßig kurzer Zeit erledigt werden kann. Soweit bis jetzt bekannt ist, haben einzelne Fraktionen gegen eine zu schnelle Durchpectichung dieses Gesetzentwurfes und eurer eu tuve-Annahme des Entwurfes verschiedene Bedenken. Wie wir bören, soll jedoch vorgeschlagen werden, die ge amte Materie in gewisse Abschnitte einzu teilen, die sich entweder mit den ernzclnen Büchern des Entwurfes decken, oder nach anderen Gesichts punkten abgegrenzt werden. So soll z. B. dre Aerz le frage als besonderer Abschnitt behandelt werden. Auf diese Weise würden kO bis lL Abschnitte ent stehen, bei denen eine allgemeine Besprechung zulässig ist. lieber die einzelnen Abschnitte soll alsdann nach einem ausgestellten Arbertsplan ou t !oe abge stimmt werden. Selbst in lehr optimistischen Kreisen nimmt man an, daß die Relchsversicherungs- ordnung, wenn dieser Plan sich durchführen läßt, mindestens die gesamte Zeit bis Pfingsten rn Anspruch nehmen wird. An dem Gedanken der Herdstsession wird vorläufig festgehalten. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß der Reichstag nach eir^r kurzen Pfingstpause noch nach Pfingsten zuiammcn- bielben wcrd. * Revision Les stcttisti'che^ Warenverzeichnisses durch den Bundesrat. Der Bundesrat dürste sich voraussichtlich im Herbst mit einer Revision des flatisllschen Warenver"sichn.sses befassen, das seit dem 1. März 1908 rn Geltung ist. Di' Ve.hand- lungea d^s handelsstatistischen Beirats im kaise - lcbxn statistischen Amte, die kürzlich beendet wurden. Haden sich auf dreie Aenoerungen bezogen, dce sich bereits in Vorbereitung befinden. Ferner befaßte sich der handclsstatijtische Betrat auf die Feststellung der Einhei ts werte der im Jahre 1910 ein- un ausgeführten Waren. * Kandidatenliste für den bischöflichen Stu^l in Münster. Das Domkapitel schlug vor: 1l den Genc- ratvitar, Kapttularrnlar und Domdechanten «.Hart mann, 2) den Weihbischof Jlligens, 3) den Se- Ältrs Taster. „Der slottc Bob." Operette in 3 Akren von Dr. A M. Witluer und W. S t e r k. Musik von Karl Stigler. (Uraufführung.) Wie dercinst die bedeutendsten Opernkompo- nislen des 18. Jahrhunderts die Dichtungen des Ke rühmten und fruchtbarsten Librettisten Bonaventura Metastasro begehrten, der von 1720 in Wien als Hospoet lebte, so wenden sich heute unsere Operet t e n komponisten, wce Lehar, Fall, Heuberger u. o an Willner, der bereits zu einer ganzen Reihe von Operetten, „Gras von Luxemburg", „Zigeunerliebe". „Die schöne Risette". „Die Sirene", „Das Baby" — sei es allein oder in Gemeinschaft mit Bodanzkn. Stein, v. Watdberg und wie sie alle heißen möge,-., das Libretto geliefert. Diesmal verband er sich mit W. Sterk, um den Text zum „Flotten Bob" zusam men,zuichmieden. Beide haben sich die Cache recht leicht gemacht. Kein Wunder also, wenn nichts Rech tcs zustande kam Mit einem Dialog ohne beson deren Witz und Geist — was zum Lachen reizt, sind Varianten bekannter Episoden aus anderen Operet ten — und mit Versen ohne Wert, die selbst für ein musikalisches Schwankspiel nicht genügen, durchaus nicht dazu angetan, der daniedcrlieqenden Operette einigermaßen aufznhelsen, muß man sich zufrieden geben. Etwas geschmackvoller gearbeitete Verse, bei deren Herstellung man anscheinend nur darauf be dacht war, daß sich deren Enden hübsch reimen, hätte man füglich erwarten können. Doch wer kümmert sich vom Operettenpublikum noch um die Verse und deren Sinn? Eine einschmei chelnde, ins Sentimentale hinüberspielende Walzer melodi«. einen flotten Marsch, ein hübsches Tanz, couplet will man hören. Diesem Verlangen kommt denn auch Karl Stigler, ein siomo novus unter den Operettenkomoonisien, der bisher nur mit klei neren, in den Wiener Etablissements „Nonacher" uird „Venedig in Wien" aufgewühlten Stücken her vorgetreten ist, in reichlichem Maße entgegen. An scheinend ließen ihn die Erfolge eines Lehar, Kall und Oscar Straus nicht ruhen, und so schrieb er, bereits ein Mann in mittleren Jahren, sein erstes größeres Werk: „Den flotten Bob", eine Tanzooe- rette durch und durch. In seiner Musik weiß er, so wohl im ersten auf dem Landguts des Mr. Tandv in der Nähe Londons spielenden Akte, als auch bei der im Foyer der Großen Oper zu Paris abgehaltenen Redoute (2. Akt) die hier vor allem angebrachte Leichtlebigkeit und tolle Lustigkeit wohl zu treffen Doch auch die durch straffe Rhnthmen zündende, non Lebsnsfreudigkeit überschäumende Musik mit all ihren leicht eingehenden Tanzmeisen würde aus die Dauer an Interesie verlieren. Und so wob Stigler auch lyrische, an das Gefühl appelicrende Stellen ein. ver suchte sogar im Finale des 2. Aktes dramatisch zu DüMllhes Keich. Leipzig, 9. April. * Sitzung des engeren Ausschusses der Eebäude- nersicherüng. In der am Sonnabend in Dresden ad gebolienen Sitzung des engeren Ausschusses oer Gebäudeversicherung, die von dem neuen Präsidenten der Brandversicheruntzs- kammer mit einem Beirüßungswort eröffnet wurde, das Geh. Hofrat Opitz erwiderte, kam zum Borirag eine die Ausbildung von Beamten be treffende Verordnung des Königl Ministeriums des Innern. Es wurden zunächst die Mittel zur Teil nahme zweier Beamter an einem Ausgang des Jahres an dem Lehrinstitut für Feuer- ver, scher ungstechnik in Hannover stattfin- oenden zweimonatigen Kursus bewilligt. Die auf Beschluß des Verwaltungsausjchusses der Gebäude Versicherung oorgenommene Probestatistik für die Ämtshauplmannscirast Zwickau war durchaesührt, und hr Ergebnis wurde vorgetragen, hierauf aber d«r Erniührung dieser Statistik nach den von der Brand oersicherungskammer gemachten Vorschlägen für das ganze Land, vorbchältlich der nachträglichen Geneh migung des Verwaltungsausschusses, zugestimmt, auch die notwendige Einstellung von Hilfskräften für diese Arbeit genehmigt Aus bi« vorliegenden 15-1 Unter stützungsgeiuche zur Beseitigung weicher Dachung wur den zusammen rund 27 009 1t bewilligt. * Jahreshauptversammlung de» Sächsischen Staats- beamtendundes. Unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern der angeschlosiencn Vereine und Ernzel- mitgliedern fand am 2. April in Leipzig die erste Jahreshauptversammlung des Sächsischen Staats- beamtenbundes statt. Die äußerlt umfangreiche Tagesordnung wurde mit großer Einmütigkeit kl ¬ einer Kürafsterabteilung eskortierten Svagen, in deren einem die. Königin und die Kronprinzessin Läcilre saßen, während in dem zweiten Wagen der ' König und der Kronprinz Platz genommen hatten. . trafen um 10 Uhr an den Thermen Diokletian» ein, wo sich ver Präsident de» Senats Manfredi, der Vizepräsident der Kammer Marguis Capelli. Unter- richtsminrster Credaro, die Unterstaatssekretäre Paria und Divini, die Botschafter Deutschland», Oesterreich Ungarns, Großbritanniens, Frankreichs, sowie eine Reche anderer hochgestellter P rsönlichkei- ten zum Empfang« eingefunden hatten. Nachdem die Fürstlichkeiten im Festsaal Platz genommen hatten, er griff Professor Lanciani das Wort zur Eröff nungsrede, woran sich ein Rundgang durch die Aus stellüng schloß Die hohen Gäste verweilten längere Zeit rn den Sälen, di« die germanische Aus stellüng der ehemaligen Brovinz Gallien bergen, und nahmen dort mit bewndc-em Interesie di« römi schen Kriegsmaschinen in Augenschein. Hierauf bc gaben sich die Fürstlichkeiten zum Ouinnal zurück. Der Ausstellungsausschuß batte der Königin und der Kronprinzessin prächtige Blumensträuße iibereichen lasten. Das deutsche Kronprinzenpaar ist um 12 Ubr 10 Mm. nach Wien a b g e r c i st, nachdem es sich am Bahnhöfe vom Königspaar verabschied«! harre. Die Veravschiedunq trug privat«,, Charakter. Bei der Fahrt zum Bahnhof bereitete die Bevölke rung dem Kvnigspaare und dem Kronprinzenpaarc wieder herzlich« Kundgebungen. „Tribuna" schreibt über die Trinksprüche des Königs und des Kronprinzen: Ihre Bedeutung i^t so klar, -aß jeder Kommentar "berjlüssig ist, doch ist zu bemerken, daß di« Worte des Königs und des Kron Prinzen nicht nur Gefühle der Gegenwart ausdrückcn, sondern sich auch kräftig aus die Zukunft richten und bas Einvernehmen beider Dynastien und Völker mehr auf das zwischen ihnen bestehend« intime geistige Band als aus die veränderlichen politischen Konstellationen zurückführen. Keilen im üunkellten Shins. Wenn die Ansprüche einer ergentltch wissenschaft lichen Erforschung ,u oeu Vordergrund gestellt wer den, >o gehört China bis auf wenige Teile noch zu den recht wcnrg bekannten Ländern. Dagegen hat die Erkundung des großen Reiches durch Reisende, denen cs mehr nur um eine Berührung mit Land und L«u'.cn, um Ausnahme von Karlen und vielleicht noch um das Studium der wirtschaftlichen Verhält niste zu tun war, große Fortschritt« gemacht, so daß «s nur noch wenige Gebiet« rnnrrhalb der Grenzen oes eigentlichen Chinas gibt, dr« niemals von einem Europäer bciuchl worden sind. Im letzten Jahrzehnt hat sich die Wiß begier und Abenteuerlust namentlich dem äußersten Westen von China zugewandt, wo noch viele Volks- stamme nichtchinesisch«! Abkunft in mehr oder weniger großer Unabhängigkeit Hausen. Der Hort ihrer Selb- 'tändigkeit ist die Natur des von ihnen oewohnten Landes gewesen, das zum Teil schon bis zu hoch- gebirgsartigen Kämmen anstergt und den Uebergang zwischen den unglaublich reichen Gefilden des soge nannten Roten B ckens und den ?,ock wn-lc", ven Tibet bildet Politisch gehört dies Gebirgsland noch zu der chinesischen Provinz Sz'lschwan, also noch nicht zu Tibet. Die Chinesen selbst aber herrschen hier nur in einzelnen Zonen, besonders in den Tälern, wo sie den einzigen kulturfähigen Boden in Besitz genommen und die Umgebung möglichst unter rbi« lolmaßigkei; gebracht haben. Sie nersolgen dabei ine schlau« Politik, Die Häuptlinge der ungezähmte,t Stamme werden durch Geschenke geneigt gemacht, und wenn ne dann bereit sind, die chrnenschc Oberhoheit anzu erkennen, erhalten sie «in Iahresgehalt und einen Titel, jo daß sie sich mächtiger und bester gestellt oünken können als zuvor Wird ihnen nom «in« größere Selbständigkeit gelosten, so werden sie da durch mit ihrem eigensten Interesie an das Reich gesestelt, daß sie sür den nach Peking entrichteien Tribut Geschenke ethallen, die an Wert diesen weit ',oertro,fen. Die Stamme von West-China stehen aber meist in dem engeren Abhängigkertsverbält- lis, daß ihre Häuptlinge gewistcrmaßen zu chinesischen Beamten gemacht werd«», die auf der einen Seite ireier find, auf oer anderen aber um so schärfer Aufsicht gehalten werden Zwei größere Landschaften lrchen China, die bis in I' Uederwaltigung durch das Chinesenrum den nackigsten Widerstand entgegensetzten. Die «in dos Hochland oer Provinz Kweitschou. die and. ledigt Die Leitung des Bundes liegt auch im neuen Veretnsiahre in den Händen des Bau-Odersekretärs Tänzter, wahrend als zweiter Vorsitzender Loko motivsührer Gabler neu gewählt wurde. Der Rechnunasadschluß de» Kassierers, Kriminalgendarm Kmeysch wurde mit Beiriedlgunp entgegengenom men. Die Beiträge blieben unverändert bestehen und betragen im Jahre 1 .F für Einzelmitglieder und 10 für dl« korporativ angeschlosjenenMitalieder. Neben der schon bisher bestandenen Kommission zur Bearbeitung einer Eingabe, betr. ein neues Be amtengesetz, wurde die Gründung dreier Ausschüße für Oraaniicnion und Werbearbeit, für Beamtenrecht sowie für Wohnungswesen beschlossen und besondere Richtlinien für die Arbeit dieser Ausschüsse genehmigt. Den geschästsfiihrenden Vorstand beauftragte man mit den Vorarbeiten zur Gründuug eines besonderen Bundesdureaus. Eine lebhafte Aussprache entspann sich über die Gründung einer eigenen Zeitung, die insofern äußerst dringlich erscheint, als dem Bunde bis jetzt leine unabhängige Fachzeitschrift zur Ver fügung stand. Eine untec den Anwesenden in Um lauf gesetzte Liste zur Zeichnung eines Garanticfonds ergab die Summe van 180 .«L »chaften gab es im west- die ncu«st« Zeit hinein ihrer hart- ein« war _ . ... andere das sogenannte Lololand. Die Unterwersung d«r «inge- türkischen die dem General türtischen Armee über reichen soll, bestehend in einer Statuette mit zwK Leuchtern aus Silber. Die Inschrift der Statuette lautet: „Zur Erinnerung an das Jubiläum. Die türkuchc Armee ihrem Lehrer Goltz-Pascha." * Der erste deutsche Marineattachee in Wien. Für den neuerrichteten Posten eines Marlnc- ntlachecs bei der Botschaft in Wien ist der Fre gattenkapitän Graf v. Posadowsky-Wehner in Aussicht genommen. Die Stellung wird voraussicht lich im Laufe des Sommers besetzt^ werden. Graf Pafadawsky ist zurzeit Mitglied der Schiffsprüfungs- kommission in. Kiel. * Ein offiziöse» Urteil über Köllers Rede. „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zu der Rede, v. Köller im preußischen Herrenhause über elsaß-lothringische Frage gehalten Die Kritik, die Herr v. Köller auf Grund der Straß burger Verwaltungserfahrungen an der Aktion der Reichsregierung geüdt hat, wird voraussichtlich auch bei den weiteren Reichstagsverhanolungen erörtert werden. Seine Ausführungen sanden zwar im Landesauvschusie und auch bei besten nationalistischen Elementen Beifall, ob aber der Vorschlag, Vie Aus arbeitung de» Verfassungsentwurfcs -em Landesaurschuß zu übertragen, zweckmäßig sein würde, erscheint überaus zweifelhaft. Kam di« Reichsleitung einmal zu der Ucberzeugung, daß die Fortbildung der elsaß lothringischen Verfassung schon zu lange stockte, so konnte sie für ihre Reform keinen Weg wählen, der bei der inkonsequenten Hal- von Ferguston geschn:bem: B ric',: zeichnet sich durch si'aunend« Form aus. Ganz unbekannt ist bisher die Tatsache geblieben, daß jetzt ein Deutscher auf dem gleickzen Wege bis ins Lololand hinelngeörungen ist und fein mutiges Unternehmen mi begeren Erfolg abgeschlossen Hal. Line völlig« r i..chqu rui.g des Gebietes gc-: schah zwar nicht, wa-d». aber nur mit Rücksicht auf ern, den chinesischen Behörden gegebenes Versprechen Unterlasten. Der Träger di«,er an.rkennenswerlen Leistung war der d e u t s ch e Konsul in Tichöng- lufu, der Hauptstadt von 2z tschwan, F. Weih. Die ser Beamt« Halle Nachricht davon erhalten, daß die Chinesen nach ihrem bewährten Verfahren chren Machtbereich immer weiter rn das Lololand hinein ausdehnten, und hielt es alsbald für seine Pflicht, sich in diesem de: chin«sisck)«n Verwaltung neu er schlossenen G.biet umzusehen. Da er auch Vie Landes natur gut beobachtet und eine Sammlung von Ge steinen angelegt hat, ist diese Reis« auch für das geo graphische Interesse wertvoll geworden, und es wäre zu bedauern, wenn darüber ein eingehender Bericht, wie ibn das Londoner Auswärtige Amr in einem ähnlichen Fall zu veröftentlichen pflegt, nicht er scheinen sollte. Höchst merkwütulu isi. was Konsul Weiß benn Aufenthalt unter Len Lolo erfahren Hai. Auch über das Ende von Leutnant Brooke weiß er Auskunft zu geben. Danach ist der kühne, aber unvor sichtige Mann, der von den Lolo als Eindrrngling be handelt wurde, herumgchegt und nach zähester Gegen wehr getötet worden. Da er in seinem letzten ver zweifelten Kampf mehrere Häuptlinge erschossen hatte, wurde sein Leichnam in sechs Teile geteilt und die Stücke als „Urkunden" zu den einzelnen Stämmen ge sandt. Als die chinesisw« Regierung die Auslieferung des Leichnams oerlangle. kamen diese ecnzelnen Teile an ganz verschiedenen Gegenden der Grenze des Ge bietes heraus. Es muß recht freundlich auf den deutschen Konsul gewirkt haben, als er von einem Lolohöuptling ge nagt« wurde, ob er auch eine so dicke Haut hätte wie Brooke. Immerhin geht es schon aus diesen wenigen Zügen hervor, daß die Lolo Charaktere sind. Sie hal ten auch fest an einmal gegebenen Versprechen und Verträgen, und Konsul Weiß hat sich mit nur 20 Mann Begleitung unter 1600 bis 1200 Lolo sicher befunden, sogar bei Festen, bei denen der Hirjebrannt- wein zu wahren Orgien führt«. Es wäre sehr zu wünschen, daß Konsul Weiß in der Absicht, die Er forschung dieses interessanten Gebiets noch weiter zu fördern, jede mögliche Unterstützung auch der deutschen Behörden fand«. vr. Kuslsnü. Frankreich. * Die Regierung und di« Lage in Marokko. In Pariser diplomatischen Kreisen sieht man die Ereig nisse in Marotko, trotzdem man die augenblickliche schwierige Lage nicht verkennt, nur mit mäßigem Pessimismus an. Die Unterredungen, die am Freitag in Paris zwilchen Cruppt und dem spa nischen Botschafter, und in Madrid zwischen dem Minister des Aeugern und dem französischen Bot schafter stattfanden, hatten bisher keinen andern Zweck, als einen Meinungsaus ausch über die Matznahmen herbeizuftihren, die erforderlichenfalls zu vereinbaren jelen, um die Stcherheil der in Marokko lebenden Europäer zu gewährleisten Irgendein positiver Beschluß wurde nicht gefaßt. * Die Winzerunruhen. Die Winzer von Bar sur Aube, die beschlossen, am Sonntag gegen den Ausschluß der Aube-Weingegend aus dem Chain pagnerweinbaugeblet in Troyes eine Protesttund- geüung zu velanstalien, brachen am Sonnabend früh auf und begaben sich in langem Zuge unter Voran tritt von Musik nach Vendeuvre, wo sie von der dortigen Einwohnerschaft enthusiastisch empfangen und bewirtet wurden. Hierauf letzte der Zug, der immer neuen Zuwachs erhielt, den Marsch in der Richtung aus Troyes fort. * Die Tausendjahrfeier »n der Normandie. Die norwegische Regierung hat beschlossen, sich bei der Tausendjahrieier der skandinaviscyen Eroberung der Normandie durch den Panzerkreuzer „Frithioi" amtlich vertreten zu lassen. Zahlreiche Körperschaften, gelehrte Gesellschaften, die Akademie und die Uni versitär werden zur Feier gleichfalls Abordnungen senden. Rumänien. * Der rumänisch-bulgarische Schulkonflikt ist bei gelegt. Di« gesperrten bulgarischen Schulen in Rumänien und dl« gesperrten rumänischen Schulen in Bulgarien werden wieder eröffnet. Türkei. * Der Albanesenausstand Tie Konstantinopeler Blätter melden, die montenegrinische Regierung instruierte die Grenzbehörden, vollständige Neu tralität gegenüber der Türkei zu wahrest. — Montenegro zog aus dem Grenzgebiet dre unlängst dorthin entsandte Artlllenc zurück, welche die Malissorcn aufzumuntern schien Wie „Tanin" meldet, zernieren die Aussländischsn wiederum Tuzi und Kastrati. Der Telegraphen verkehr mir Tuzi ist unterbrochen, was einen un :una fein. * Zeitanasklatsch. Die „Germania- ist auf »in« von der in Berlin erscheinenden „Deutschen Zeitung verbreitete Meldung hineingesallen, wonach sür dre künftige Führerschaft der Nationallideralen „die Abgg. Dr. Friedberg und Schiffer als Gegenkandi' baten gegen Herrn Bastermann ernstlich rn Frage stehen". Wir brauchen wohl kaum ,u versichern, daß der Urheber dieses Klatsches lediglich seiner Phantasie die Zügel Hal schießen lassen. * Ein „deutscher" Reichstagsabgeordneter. Au» Sorrent wird der „Dtsch. Tagesztg." geschrieben: „In einen: biesigen Hotel wohnt mit mir seit einiger Zeil der Reichstagsabaeorduete v. Niegolewski mit Frau. Er hat sich rn folgender Weise in Vie Fremden liste eingetragen: „üa. ckv ^w^oltzwvlci, äeputö uu KeioüütL-r, m^ciieio, »vv ftzmm« lbäeol>, Ooloqus (pru»!-iovnv> I osea." Wir Deutsche haben dies unterstrichen und mit einem Frage- und Ausrufungszeichen versehen."
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