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Der Zustand der Eisenindustrie in den übrigen Staaten, wie ! Feichtinger*), weicher auSgegluhtes, nämlich kohlensäurefreies Rußland, Italien und Spanien, ist noch nicht von großer Bedeutung, ! Zinkoxyd, gemischt mit GlaSpulver, empfiehlt. Die Temperatur, bei Spanien steht den beiden anderen Laudern jedoch noch voran. Die von uns der Reihe nach besprochenen Staaten find es, deren ! Eisenindustrie einen wirklichen Einfluß auf die Kulturentwickelung des Jahrhunderts, ja des gegenwärtigen Menschengeschlechts gehabt hat. Vorrichtung znm Schneiden runder Teckglärchen für mikroskopische Objekte. Von Or. W. Rollmann. Die Dcckgläschen mikroskopischer Objekte werden jetzt häufig ! kreisrund oder auch elliptisch geschnitten und ihr Rand mit Asphalt kitt verstrichen, waS bei sauberer Ausführung den Objekten große ! Eleganz verleiht. Die runden Deckgläschen schneidet man vor der Drehbank, indem man die Gläser auf eine kleine abgeschliffene Plan- scheibe festkittet, und dann de» Schnitt mit einem Diamanten, den die Hand oder der Support trägt, während des Umlanfens der Spindel auSführt. Das Lästige und Zeitraubende bei dieser Ope ration ist das Festkittcu, Loslösen und dcmnächstige Entfernen des Kittes von den Gläsern. Ich umgehe diese drei Dinge nnn dadurch, daß ich die Gläser aus der Plauscheibe nicht mit Kitt, sondern durch Luftdruck fcsthalte. Zn dem Ende sind, um den Druck auf das Gläschen möglichst zu verthcilen, in die Planscheibe zwei coucentrische Rinnen eingeschnitten, deren größte etwas kleiner ist, als das runde Gläschen werden soll. Diese beiden Rinnen sind durch eine radiale Qnerrinne mit einander verbunden, und von einer derselben ausgehend ist die Scheibe und der Cylinder, welcher sie trägt, parallel ihrer Achse durchbohrt, und zwar bis zu einem nach außen führenden zweiten Bohrlochs. In das letztere ist ein kurzes Röhrchen eingeschraubt, welches einen kleinen Gummiball trägt. Daß die Verbiudungeu luftdicht sein müssen, ver steht sich von selbst. Drückt man nun den Gummiball zusammen und legt daS Gläschen auf die mit ein wenig Talg bestrichene Scheibe, so hält der Luftdruck beim Aufhören des Druckes auf den Gummiball es fest. Mit dem Diamanten macht man nun einen Kreisschnitt und löst das Gläschen durch erneuten Druck auf den elastischen Ball. Der noch stehen gebliebene Rand läßt sich leicht abbrechen, wenn man ans freier Hand einige radiale Schnitte in denselben macht. In kürzester Zeit lassen sich so eine Menge Gläser schneiden. Ucber den Zahilkitt aus Zinkoxyd rmd Zinkchlorid. Von Dr. W. Kubel. Die meisten Vorschriften zu diesem bekannten Zahnkitte enthalten keine Angaben über Darstellung des hierzu tauglichen Zinkoxyds und doch ist es zur Hervorbringung einer guten Kittmasse durchaus noth- wcndig, dasselbe in einem Zustande von großer Dichtigkeit zu ver wenden. Sorel*) giebt an, daß die aus Zinkoxyd und Chlorzink erhall tene Masse um so härter sei, je concentrirter das Chlorid und je schwerer das Zinkoxyd war; er verwendet die geschlämmten Rückstände von der Zinkwcißfabrikation oder geglühtes gewöhnliches Zinkoxyd; letzteres ist jedoch zu locker «wenn eS nickt mittelst eines Gebläses einer sehr starken Glühbige ansgcsctzt wird), eS erhärtet mit Chlor zink zu rasch, die Masse ist meist bröcklich. Um das rasche Erhärten zu verhindern, schlägt Svrcl einen Zusatz von Borax oder Salmiak zu der Chlorziuklösung vor, oder verwendet Zinkoxyd, welches vor dem Glühen mit einer verdünnten Boraxlösung angefeuchtet wurde. So dargestelltes Zinkoxyd hat schon eine ganz gute Dichtigkeit, die Erhärtung des Gemisches findet auch nicht sehr rasch statt. Helm**) untersuchte Suersenscken Zahncemeut und fand den selben nur anS Zinkoxyd und Zinkchlorid zusammengesetzt. Er giebt Mischungen zur Herstellung verschieden gefärbter Cemente an, ohne die Darstellung des verwendeten Zinkoxyds zu beschreiben; ebenso '> Polytechn. Journal, Bd. 6XXXIX, S. izg. ") Desgl. Bd. 6UIII, S. 76. welcher die Kohlensäure aus dem kohlensauren Zinkoxyd ansgetrieben wird, ist aber eine verhältnißmäßig niedrige, das so erhaltene Zink oxyd daher sehr locker. Ein Braunschweiger Zahnarzt gab mir vor einigen Jahren eine angeblich aus Frankfurt a. M. bezogene Zahnkittmaffe zur Unter suchung; die Flüssigkeit war eine reine Chlorzinklösung, das Pulver reines Zinkoxyd, jedoch von einer mir noch nicht bekannten Be schaffenheit. Dasselbe batte eine bedeutende Dichtigkeit, haftete nicht an den Glaswänden, war von blaß gelblicher Farbe und gab mit Zinnchlorid einen vortrefflichen Cement, der so langsam erhärtete, daß eine gute Bearbeitung möglich war. Nach mehrfachen Versuchen wurde folgender bequeme Weg zur Darstellung eines Zinkoxyds von gleicher Beschaffenheit aufgefuuden. Käufliches Zinkoxyd (reines Zinkweiß) wird mit so viel concen trirter Salpetersäure befeuchtet, wobei fick die Masse stark erwärmt und zusammenballt, daß das Pulver vollständig mit der Säure ge tränkt ist. Die so erhaltene etwas feuchte, krümliche Masse wird in einem hessischen Tiegel einer starken Glühhitze ausgesetzt. Das resul- tirende Zinkoxyd ist stark zusammengesintert und sehr hart. Es muß aufs Feinste zerrieben werden und giebt dann ein Pulver, welches dem oben beschriebenen vollständig gleicht. Znm Gebrauche wird dasselbe in einem Schälchen mit so viel Zinkchlorid von 1,9 bis 2,0 spec. Gewicht zusammengerührt, daß eine dickc knetbare Masse ent steht, welche in den schadhaften Zahn gebracht, nach wenigen Minuten eine sehr bedeutende Härte erlangt und von großer Haltbarkeit ist, wie der viel beschäftigte Zahnarzt nach mehrjähriger Verwendung versickert. Soll die Masse einen Ton ins Graue erhalten, so läßt man das Pistill, womit das Zinkoxyd in einer Rcibschalc zerrieben wird, über einer leucktcndcn Gasflamme leicht berußen, waS nach Bcdürfniß wiederholt wird; soll die Masse etwas gelber sein, so wird eine ge ringe Menge Schwcfelcadmium zugesetzt, welcher Zusatz dem von I Ocker vorzuziehen ist, da öfter schon Schwärzung eines mit letzterem , gefärbten Zahnkittes beobachtet wurde. (Dingler's polytechu. Journal.) Uebcr die Reinigung nrsenikhnltiger Schwefelsnure. Von Prof. I)r. A. Buchner. Vor 9 Jahren hat der Verfasser auf die leicktc Umwandlung der arscnigen Säure in das viel flüchtigere Chlorarsenik durch Chlvr- wasserstoffgaS eine leichte Methode, arscnikballige Schwefelsäure von Arsenik zu befreien, gegründet, welche einfach darin besteht, daß durch die erhitzte Schwefelsäure ein Strom von salzsaurem Gas geleitet wird. Diese Methode wurde von ihm erst veröffentlicht, nachdem er sich von ihrer leichten Ausführbarkeit hinlänglich überzeugt hatte. Aus concentrirter Schwefelsäure, in welcher absichtlich eine große Menge arseniger Säure aufgelöst worden war, wurde das Arsenik mit den salzsauren Dämpfen binnen kurzer Zeit so vollständig ver flüchtigt, daß mittelst des Marsh'schen Verfahrens, selbst nach mehr als halbstündigem Hindurchleiten des Wasserstoffgases durch die glühende Röhre, nicht die leiseste Spur eines metallischen Anfluges beobachtet werden konnte. AuS diesem öfter und immer mit gleichem Erfolg angestellten Versuche mußte der Verfasser wohl den Schluß ziehen, daß man die Schwefelsäure auf die beschriebene Weise leichter als nach irgend einem anderen Verfahren von Arsenik vollkommen befreien könne. Bussv und Bnignct haben aber, als sie diese Methode zur Reinigung einer arscnikbaltigen Schwefelsäure anzuwcnden versuchten, ein von dem des Verfassers abweichendes Resultat erkalten, sie be haupten nämlick, daß eS ihnen trotz aller Vorsicht nie gelungen sei, ans diese Weise eine von Arsenik absolut freie Schwefelsäure zu erhalten. Nachdem sie durch die beinahe bis zum Kochpuukt crhitztc Säure länger alS eine Stunde ChlorwafferstoffgaS geleitet hatten, sanden sie, daß wohl der größte Theil des Arlcniks daraus ver schwunden, daß aber dennoch eine sehr merkliche Menge davon zurück geblieben war. Ebenso versuchte Bloxam, und zwar schon früher, *> Polvtechn. Journal. Bd. OL,. «. 78.