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Hülle dafür sein. Eine gußeiserne Feuerkugel dieser Art, von der Größe einer Bombe von 32 Zentimetern Durchmesser würde bei einer Metalldicke von 2 Zentimetern einen Durchmesser im Lichten haben von 28 Zentimeter und auf 2 verbundenen Durchmessern würden 4 Löcher oder Augen von 3 Zentimeter Durchmesser angebracht sein. Außer diesen 4 Löchern könnte noch ein 5tes vorhanden sein, um die Kugel zu laden, welches dann nach dem Laden ver schlossen werden müßte, llebrigens könnte man auch die Ladung durch die 4 ersten Löcher einfülleu. Eine Feuerkugel von dieser Größe würde einen inncrn Raum von ohngefähr 13 Kubikdezi metern haben, etwa 4 Kilogramme Mischung enthalten, könnte bei einer Brandoberflächc von 28 Quadrat Zentimeter» ohngefähr 30 Minuten brennen und würde eine große Menge Gas entwickeln, das sich in dem Schachte erhebend einen lebhaften Zug darin er zeugen müßte. sDas sogen. Bucher'scheFeuerlöschmittel, das aus 15Theilen salpetcrsaurem Kali, 9 Theilen Schwefelpulver und I Theil Holz kohle nach der Pharm. Ztg. bestehen soll, eignete sich am Ende auch dazu, um Folge der Verbrennung einen lebhaften Zug im Schachte zu entwickeln. Im verschlossenen Raume erstickt es das Feuer. Red. D.-Gwbztg.j WaS diese Gase betrifft, so würden sie kaum anderen Stoffen begegnen als solchen, die aus der Steinkohle entspringen, näm lich Gasen, die hauptsächlich aus Stickstoff, Kohlcnsaurem Gas, Kohlenorydgas, Wasserdunst und vielleicht schwefligsaurem Gas bestehen und jedenfalls würden sie nicht wentczer zum Mnathmcn taugen als die schlechten Wetter im Schacht. Andererseits würden sie kraft ihrer außerordentlichen Verdünnung und Hitze sehr rasch den Ort, wo sie sich erzeugen, verlassen, keineswegs sich auf der Schachtsohle sammeln, wie dies der Fall ist bei herabgelassenem Feuer oder langsam sich wegen Mangel an Sauerstoff verzehrenden Brennstoffen, die demnach weder eine große Hitze noch einen nur einigermaßen lebhaften Luftzug zu bewirken vermögen. In den meisten Fällen würde das Kaliber von 32 Zentimeter für eine Feuerkugel zu bedeutend sein. Man könnte sie viel kleiner anfcrtigen und im Fall anstatt einer großen Kugel mehrere kleine anzünden*). Da diese Kugeln durch den Gebrauch nicht zerstört werden, so kann man sie aufbewahren und öfters neu füllen. Wenn man eine Lunte von einigen Zentimetern Länge in die 4 Augen geleitet hat, zündet man sie alle auf einmal an. Was die Anfertigung dieser Feuerkugeln betrifft, so muß man vor dem Füllen ihre inneren Wandungen mit einer dünnen Pech lage überziehe», um die Berührung der Mischung mit dem Eisen zu verhindern, denn sonst würde der Salpeter das Metall orydiren und die Mischung untauglich machen. Nachdem der Pechüberzug getrocknet ist, wird die Mischung entweder als Pulver oder Teig hineingefüllt und das Füllungsloch geschloffen. Dies geschehen, steckt man in jedes Auge eine Lunte zum Anzünden, 15 Zentimeter lang, die 5 Zentimeter oben herausragt und die man gehörig an ihre Stelle befestigt. Darauf überzieht man die Augen sowie die Lunten mit geschmolzenem Talg, um alles vor Feuchtigkeit zu schützen und überklebt dann das Ganze mit Papier und einer in Pech getränkten Leinwand, was man entfernt, wenn man die Kugel gebrauchen will. Sie wird dann an einem kühlen, trockenen und luftigen Orte aufbewahrt, damit sie zu jeder Zeit verwendet wer den könne. In keinem Falle darf man bei der Anfertigung dieser Kugeln irgend eine jener bei der Füllung der Wurfgeschütze für den Krieg angewendeten Vorsichtsmaßregeln versäumen. Ist man in die Nothwendigkeit versetzt, von einer solchen Rettungskugel Gebrauch machen zu müssen, so bringt man sie an des Unfalls Ort, entfernt die sie bedeckende Leinwand und das Papier, hängt eine Kette in ihr Oehr und diese an einen Strick, zündet die Lunten an und läßt sie in dem Schacht abwechselnd auf und niedersteigen, um das Anbrennen der Schachtauszimmcrung zu vermeiden. Da die oben angegebenen Mischungen auch unter Wasser brennen, so vermag auch die größte Feuchtigkeit eines Schachtes ') Die Bucher scheu Zünbdosen (Leipzig, Lehmanns Garten- wären zu diesem Zwecke sehr handlich und wäre cs wol der Mühe werth, damit einmal Versuche anzustellen. Red. D.-Gwbztg. keinen üblen Einfluß auf sie auszuüben, während sie die sonst wol hinabgelassenen brennenden Körper auslöscht. Ein ansprechendes Verfahren Metalle und bildsame Massen zu giessen hat ein englischer Gewerbsmann in London angewcndet, wodurch er eine Feinheit und Schärfe der Umrisse er hält, die die durch das gewöhnliche Verfahren erlangte weit über treffen. Sein Vorfahren besteht in folgendem' Man schafft einen vorgängigen theilweis luftleeren Raum in der Form, worin die Masse gegossen werden soll. Die Form ist auf gewöhnliche Art hergestellt, nur hat sic 2 Hähne, den einen oben, den andern unten. — Der obere Hahn steht mit dem Ofen oder dem Massenbehältcr in Verbindung, die das zu gießende, ge schmolzene Metall oder die flüssige Masse, die später fest wird, ent hält. Der untere Hahn steht durch Rohr mir einer gewöhnlichen Luftpumpe in Verbindung. Ist die Form gehörig zur Aufnahme des Mctalles oder der Masse vorbereitet, so öffnet man den unteren Hahn und schafft einen luftleeren Raum, bis zu einem praktisch möglichen Grade. Ist dies geschehen, so schließt man diesen Hahn und öffnet sofort den oberen, durch den sich die geschmolzenen oder flüssigen Massen, ohne Widerstand zu begegne», ergießen. Ist die Form einmal angesüllt, so läßt man den Hahn offen, damit der Druck der äußern Luft einwirke. Sollte cs nöthig sein, so kann man die Gußmassen in der Form sogar noch einem mechanischen Drucke unterwerfen. Dies Verfahren wird mit Vorrheil da angewendet, wo man starke, scharfe Abgüsse braucht. Auch beseitigt cs alle Luftbläs chen und verhindert die den gegossenen Gegenständen oft so ver derbliche Porosität. Untersuchungen von Einschmier-Oelen mittels des Klebrigkeitsprüfers von Mac-Naught — Das „Bulletin cks In Zoeistö inäustriells äs Mulkouss'i enthielt in einer früheren Nummer einen sehr gründlichen Bericht von Gustav Dolfus über die verschiedenen zum Einschmieren der Maschinen verwendeten Oele, worauf wir bei der Wichtigkeit der Sache hier zurück kommen. Er machte in der Fabrik von Dolfus, Mieg L Co. zahlreiche Versuche, deren Ergebnisse wir weiterhin angeben werden. Die Wahl der Oele ist von unendlicher Bedeutung, besonders in den großen gewerblichen Anstalten, wie in Spinnereien, wo mitunter 40 bis 50,000 Spindeln mit einer Geschwindigkeit von 3 bis 4000 Umdrehungen in der Minute in Bewegung sind. Der geringste Grad von Untergeordnetheit in der Güte des zum Ein schmieren dieser Spindeln verwendeten Oelcs ist, wenn dasselbe zäh wird, in dem langsamer werdenden Gange sehr fühlbar, sowie auch bald in dem merklich vermehrten Verbrauch des zur Erzeugung des Dampfes, wodurch diese große Reihe von Bewegungen in ihrer zuständigen Geschwindigkeit erhalten werden sollen, verwendeten Brennstoffes. Aus entgegengesetztem Grunde, wenn nach Anzün dung der Brenner der Wärmegrad in den Werkstuben und ArbeikS- sälen steigt, setzt das Oel, eine größere Flüssigkeit «»nehmend, der bewegenden Kraft einen geringeren Widerstand entgegen, was sich ebenfalls auf eine sehr fühlbare Art durch die Vermehrung der Geschwindigkeit, der man dann oft Einhalt thun muß, zu erkennen gibt. Bei diesem Wechsel begreift sich, welche Wichtigkeit die Besitzer großer Fabriken, in denen die bewegende Kraft oft unge heuer und vieler Pferde Kraft gleich ist, aus das sichere Erkennen der' Güte der Oele legen müssen, ehe sie dieselben zumEinschniicren ihrer Maschinen verwenden. DolfuS bediente sich bei seinen Untersuchungen eines von dem Schottländer Mac-Naught erfundenen KlcbrigkeitprüferS. Dies kleine höchst einfache Werkzeug zeigt mit großer Regelmäßigkeit die Reibungen, aus der größeren oder geringeren Klebrigkeit der Oele entspringend und demnach ihren verhältnißmäßigen Werth an. Mit Hülfe dieses Prüfers kann man in einigen Minuten und an sehr kleinen Proben nicht nur bestimmen, welches Oel daS beste für die Maschinen ist, sondern auch ob die gelieferte Waare der eingesandten Probe gleich kommt. Um diesen Prüfer arbeiten zu lassen, muß man ihn vor allem an eine starke Werkbank befestigen und ihm dann eine kreisende Bewegung von 5 bis 600 Drehungen in der Minute geben. Jin Wesentlichen besteht er auS einer Spindel, die sich in