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zweiter Versuch dritter Versuch 254 Der Hitze-Apparat für Fenerarbeiter, welche sich der Gebläseluft bedienen, von Oscar Kropff L Co. in Nordhausen. Mit 1 Holzschnitt. Wenn wir im Aprilhefte d. I. über einen neu construirten Gebläsemultiplica- tor für Schmiede feuer von Oscar Kropff L Co. Be richt erstatteten, so geschah es deshalb, um die betreffenden Feuerarbeiter auf die Vortheile auf merksam zu machen, die ein Schmiede feuer gewährt, wel ches mit erhitzter Ge bläseluft getrieben wird. Wir erinnern deswegen an die un gefähr vor 30 Jah ren gemachte wich tige Erfindung, die Hohöfen der Eisen hüttenwerke mit er hitztet Gebläseluft zu treiben, was für die Hüttenbesitzer den nicht unbeträchtlichen Gewinn von 25 Proc. Ersparniß an Kohlen einbrachte. Untersuchen wir den Grund, was es für eine Bewandtniß hat, daß > diese Ersparniß erzielt wird, so finden wir, daß kalte Gebläseluft, direct ins Feuer getrieben, erst selbst erhitzt werden muß, wenn sie wirken soll; das Metall kann sich also aus dieser Ursache nicht so schnell erwärmen, als wenn die Luft erhitzt und diese als Wärme ! dem Feuer noch mechanisch zugesetzt wird. Von diesem Grundsätze ausgehend, waren wir bemüht, den Gebläsemultiplicator zu empfehlen. Jetzt ist dieser Apparat aufs neue gänzlich umgearbeitet und aufs vollkommenste hergestellt und wird mittelst dessen jetzt die Ge- . bläseluft bis auf 200" R. erhitzt dem Schmiedesiuer zugesührt. > Vielfache Versuche ergaben an ein und demselben Gebläse außeror dentliche Resultate, welche wir durch die in nachstehender Tabelle angeführten Zahlen aufzustellen versucht haben. Nach Prüfung dieser Tabelle wird ein jeder Feuerarbeiter selbst berechnen können, was für Vortheile ihm geboten werden, wenn er sich eines Apparates bedient. Er ist, wie aus nebenstehender Zeich nung ersichtlich, bei keiner Arbeit hinderlich, besteht aus zwei Theilen, einem Kasten und einer Platte, von starkem Gußeisen dauerhaft ge baut; an dem Kasten befindet sich ein Rohr, in welches das Gebläse rohr einmündet ; die Platte ersetzt die gewöhnliche Feuerform. Der Apparat ist viele Jahre haltbar, und bei den außerge wöhnlichen Vortheilen, welche er selbst dem kleinsten Feuerarbeiter gewährt, macht er sich bei dem billigen Preise von 14 Thlrn. in sehr kurzer Zeit bezahlt. Zu seiner Aufstellung bedarf man keiner tech nischen Kenntnisse, da ein jeder Feuerarbeiter im Stande ist, den Apparat ohne Beihilfe innerhalb einer Stunde an seinem Feuer ei genhändig aufzustellen. Es dürfte noch besonders hervorzuheben sein, daß sich dieser Apparat für militärische Zwecke, namentlich für die Feldschmieden gut eignen würde, indem es mitunter auf schnelle Praktisch vergleichende Versuche mit einem Schmiedefeuer ohne Apparat und mit Apparat, bei 0 Grad R, Lufttemperatur, welche vom Gebläse ausgenommen wurden. 27» Schmiedefeuer ohne Apparat Minuten k-z — Dasselbe mit Apparat. Minuten starkes Rundeisen wurde Hitze gemacht in Zeit von Nachdem die Versuche geendet, wurde das Feuer weggeräumt, ein Thermometer vor den Luftstrom gehalten und zeigte dieser 16» R. 7» 17» 27- 37. 5 67. 87. 10 13 V. 7- 7. i lV. l'/- '7. 2 274 starkes Rundeisen wurde Hitze gemacht in Zeit von Aus diesem Versuche ergibt sich circa 20 Proc. Zeitersparm'ß; nachdem das Feuer weggeräumt, zeigte der im Luftstrom gehaltene Thermometer 197» R., zündete Schwefel an und schmolz leicht schmelzende Metallcompositionen. IV. 2 27. 4V. 6 7 7. 87- 10 Ohne Apparat. Stück- Zahl. Kvblcn T Mit Apparat. Stück- Zahl. Kohlen T Es wurden 1 Stunde lang durch 2 Schmiede Schrauben von 7," Stärke und 2" Länge geschmiedet, außerdem besorgte 1 Mann das Hitzemachen; es wurden fertig 64 zweiter Versuch Dieselbe Manipulation 72 3 Dieselbe Manipulation, jedoch mit dem Unterschiede, daß diese Leute das Hitzemachen selbst besorgten .... 46 47- driiter Versuch Dieselbe Manipulation Aus diesem Versuche ergibt sich circa 40 Proc. Kohlenersparniß. 50 27«