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Ventile näher betrachtet, so läßt sich ohne Weiteres erkennen, daß dieselben nicht für starke Wafferpressungen brauchbar sein können, Folgende zwei Ventilkonstrnktionen find dazu bestimmt, das vul- kanisirte Kautschuk für starke Wafferpressungen brauchbar zu machen. Bei dem ersten, Fig. 1, von mir konstrnirten Ventile, besteht die Kugel aus Kautschuk und der Sitz aus Metall, so daß letzterer die Kugel unterhalb der ganzen Dichtungsfläche unterstützt. Eine solche Unterstützung muß offenbar vorhanden sein und wenn nicht, so würde die Kugel vermöge ihrer Elastizität eingezwängt werden und sich fest klemmen. F'g- 1. Hiernach kann man also eine Metallkugel nickt durch eine Kautschukkugel ersetzen, sondern muß für lcytere gleichzeitig der Sitzfläche die bemerkte Eigenschaft geben. Verfehlt würde es sein, wollte man dem Kautschuk eine Substanz beimengen, wodurch eine größere Steifigkeit erlangt wird. Man müßte schon eine beträchtliche Quantität solcher Substanz zufügen, um bas Hineinzwäugcn der Kugel zu verhindern. Hierdurch geht aber die Güte des Kautschuks verloren und noch mehr ÄH» die Elastizität, die hier gerade von Nutzen ist, und würde man so wieder zur Metallkugel zu- rückkommen. Fig- 2. Da das Kautschuk abgesehen vom Vulka- nisiren, im möglichst reinen Zustande verwendet werden muß, so wird die Kugel nicht schnell genug im Wasser niedcrsinken, weil das spezi fische Gewicht deS Kautschuks nur etwas größer ist als das des Wassers. Um dies zu erreichen, ist im Innern der Kantschukkugel eine Metall füllung (aus Blei) angebracht, was bei Her stellung der Kantschukkugel keine große Schwie rigkeit bereiten wird. Bei der zweiten Anordnung, Fig. 2, be steht die Kugel aus Metall, dagegen der Sitz aus Kautschuk, eine Idee des Herrn Maschinendirektors Kirchwe ¬ ger, der die Güte hatte mir die Veröffentlichung zu gestatten. Der Sitz n besteht hier aus einer Kautschuksckeibe, welche durch einen an der Führung angegossenen Ring gehalten wird; in der Mitte enthält die Scheide die erforderliche Oeffnnng. Offenbar ist letztere Konstruktion die einfachste und billigste, da man eine Kautschukscheibe von beliebiger Dicke hierzu verwenden kann. (Mitth. d. G. V. f. Hann.) bringe. Die hierzu verwendeten Weinsorten wurden im Liebig'schen ! Trockenrohre mittelst des trockenen Luftstromes bei 100" C. abge- raucht, um zunächst die jeder der untersuchten Weinsorten zugehörende Menge von festen Bestandtheilen möglichst genau kennen zu lernen. Ich habe schon bei einer anderen Gelegenheit erwähnt,*) daß das Trocknen des Weinrückstandes bei einer den Kochpunkt des Wassers übersteigenden Temperatur nicht paffend erscheint, indem hierbei eine Schwärzung und somit offenbar eine theilweise Zersetzung des Wein extraktes eintritt. Bei dem Abrauchen des Weines in der beschriebe nen Weise bildet sich, sobald der Zeitpunkt vollkommener Trockenheit herannaht, eine überaus große Menge weißer Dämpfe, welche den Aspirator und die Vorlage anfüllen. Ich habe dieses Produkt der Verdampfung nach den ausgezeichneten Versuchen Meißners**) mit großer Wahrscheinlichkeit für ein neues der zahlreichen Beispiele von Antozonnebel betrachtet, analog dem Tabaksrauche, welcher bekannt lich als einer der bekanntesten Antozonnebel bezeichnet wird. Um eine zu den Stickstoffbcstimmungen hinreichende Menge Wein extrakt zu erhalten, wurden von jeder Sorte des Weines zwischen 300 und 400 Gramm abgeraucht und im Luftbade bei 100" C. ge trocknet, bis daß keine Gewichtsabnahme mehr bemerkbar war. Die Stickstoffbestimmungen selbst sind theilS »ach der bekannten Methode von Will und Varrentrapp, theils durch Verbrennen des Weinextraktcs mit Natronkalk und Auffangen der ammoniakali schen Verbrennungsprodukte in titrirter Schwefelsäure ausgcführt worden. Es folgt nun die Angabe der untersuchten Weinsorten, deren > Extraktmengcn in 100 Theilen, sowie der Stickstoffmengen in 100 Theilen Extrakt und daraus in 100 Theilen der Weinsorte. 1. Einersheimer (Frankcnwcin). Feste Bestandtheile .... 2,022"/» Stickstoff in 100 Theilen Extrakt 1,038 „ Stickstoff in 100 Theilen Wein 0,021 „ 2. Deidesheimer. Feste Bestandtheile .... 2,132"/» Stickstoff in 100 Theilen Extrakt 1,122 ,, Stickstoff in 100 Theilen Wein 0,024 „ 3. Markgräfler. Feste Bestandtheile .... 2,201"/» Stickstoff in 100 Theilen Extrakt 1,135 „ Stickstoff in 100 Theilen Wein 0,025 „ 4. Dürkheimer. Feste Bestandtheile .... 2,525"/» Stickstoff in 100 Theilen Extrakt 1,188 „ Stickstoff in 100 Theilen Wein 0,030 „ lieber den Stickstoff- und Aminoniakgehalt des Weines. Von Professor Ov. A. Vogel. Es ist schon dnrck frühere Versuche auf das Unzweifelhafteste dargethan worden, daß alle Weine ungeachtet ihres Gehalts an Al kohol und Gerbsäure, welche doch für die meisten eiweißartigen Kör per Fällungsmittel sind, in verschiedene» Mengen eiweißartige Sub stanzen enthalten.*) Man kann sich leickt davon überzeugen, wenn man verdünntes Chlorwaffer tropfenweise einem Weine zusetzt, wodurch sogleich ein lockerer, flockiger Niederschlag entsteht, der alle Eigenschaf ten eines Eiweißchlorids besitzt. Es mag sein, daß es Weine giebt, die diese Fällung durch Chlorwaffer nickt zeigen; sämmtlickc bisher von mir in dieser Hinsicht untersuchte Weinsorten haben eine sehr be merkbare Trübung mit Chlorwaffer ergeben, welche man wohl nur einer Chlorverbindung des Albumins zuschreiben kann. Leitet man Chlorgas durch Most oder frisch ausgepreßtcn Trau- bcnsaft, so entsteht sogar ein sehr reichlicher Niederschlag, herrührend von einer bedeutenden Menge albuminartiger Körper, welche natür lich im Verlaufe der Gährung sehr vermindert werden, aber doch, wie es scheint, auch in älteren Weinen nicht ganz verschwunden sind, wo für schon der Umstand spricht, daß klar abgegoffcne Weine, nament lich moussirende, nach einigem Stehen einen Bodensatz von Hefe zeigen. Ueber die Mengen des Stickstoffs in verschiedenen Weinen habe ich einige Versuche angcstellt, deren Resultate ich hier zur Mittheilung *) Mulden die Chemie des Weines. 1856. S. 278. 5. Affenthaler. Feste Bestandtheile .... Stickstoff in 100 Theilen Extrakt Stickstoff in 100 Theilen Wein 6. Bordeaux. Feste Bestandtheile .... Stickstoff in 100 Theilen Extrakt Stickstoff in 100 Theilen Wein 7. Ofener. Feste Bestandtheile .... Stickstoff in 100 Theilen Extrakt Stickstoff in 100 Theilen Wein 2,730"/» 1,135 „ 0,031 „ 2,645"/» 1,474 „ 0,039 „ 2,787"/» 1,365 „ 0.038 „ Berechnet man die gefundenen Stickstoffmengen als Eiweiß zu 15,5 "/„ Stickstoff oder als Hcfeextrakt zu 12 "/», so erkält man durch schnittlich auf 1000 Thcile der untersuchten Weine 10,S Eiweiß oder 14,1 Hefecxtrakt. Von den durch den Versuch sich ergebenden Stickstoffmengen müßte indeß ein Theil auf Rechnung der im Weine allenfalls vor kommenden Ammoniaksalze gesetzt werden; da bekanntlich über die Frage, ob in den fertigen Weinen wirklich Ammoniaksalze vorhanden sind, zur Zeit die Ansichten noch gcthcilt sind, so schien es mir geeig net, einige Versuche über diesen Gegenstand anzustellen, deren Re sultate, wie ich hoffe, zur Beantwortung der Frage einen kleinen Beitrag liefern. *) Sitzungsberichte der königl. Akademie vom 2l. lull 1^60. -) Meißner, Untersuchungen über den Sauerstoff 1863.