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328 rniak verflüchtigt. Die Operation wird dadurck kostspielig und wegen j der Massen von Salmiakdämpfen sehr lästig. Gänzlich wird die Ab- ! scheidung von Magnesia doch nicht verbindert; außerdem bleibt aber ! eine Spur Ammoniaksalz zurück, welche dem später abgeschiedenen i Magnesium einen Gehalt an Stickstoff mitthcilt, wodurch es zu einem raschen Anlaufen und Oxydiren an der Luft disponirt wird. Ge schieht die Reduktion Vurck Natrium in einem gewöhnlichen Schmelz tiegel, welcher wie alle Thontiegel Kieselsäure im Ueberschuß enthält, so wird daS Magnesium auch durch reduHirtes Silicium (Kiesel) ver unreinigt. Platintiegel sind auch nicht anzuwenden, da sic von me tallischem Magnesium wie durch schmelzendes Blei durchlöchert wer den. St. Claire Deville, welcher sich auch mit der Magnesium-Dar stellung beschäftigt hat, will dasselbe durch Destillation gereinigt haben. Er wendet dazu ein Rohr an, das aus dem Graphit der Gasretorten geschnitten und ausgebohrt ist, und umgiebt es mit einem weiteren Rohre von glasirtem Porzellan. Außerdem leitet er durch daS Rohr während der Destillation einen kontinuirlichen Strom von Wasserstoffgas. Mit Mühe und Noth gelang es ihm I Loth Magnesium auf diese Art zu destilliren. Außer dem Silicium und etwas Kohlenstoff, der von dem Steinöl herrührt, welches dem redu- .^irenden Natrium anhaftet, blieb noch ein fremder Körper im Rück ¬ stände, dem St. Claire Deville indessen keine nähere Aufmerksamkeit schenkte. Ein Herr Sonstadt schlägt nunmehr folgende Verbesserungen bei der Darstellung des Magnesiums vor. Er dampft die Lösung von Chlormagnesium im Gemisch mit gewöhnlichem Kocksalz ein und schmilzt, wodurch man unter geringem Verlust von Salzsäure und Chlormagnesium ein wasserfreies Doppelsalz erhält, welches bei der Reduktion reichliche Mengen Magnesium liefert. Es ist kein Ammo niaksalz zugegen, das Magnesium kann also auch keinen Stickstoff aufnehmen.*) Man kann auch reine kohlensaure Magnesia, entweder aus Bitter salz durch Soda gefällt, sorgfältig ausgewaschen und getrocknet, oder einfachen natürlichen Magnesit, in einem Strome von trocknem Salz säuregase glühen, um so unmittelbar wasserfreies Chlormagnesium zu erhalten. Sonstadt schlägt vor, dieselbe Operation mit concentrirter Chlormagnesium-Lösung vorzunehmen, und so das Wasser ohne Ver lust an Salzsäure zu entfernen. Der erstere Weg scheint der ein fachere. Das erhaltene Chlormagnesium^ Doppclsalz. wird nun in einem schmiedeeisernen Tiegel durch Natrium zersetzt. Hierdurch lassen sich größere Mengen auf einmal behandeln, das Magnesium kann kein Silicium aufnehmen und der Tiegel wird, wenigstens wenn die Hitze nicht zu hoch gesteigert wird, durchaus nicht angegriffen und hält wohl hundert Operationen aus. Ueber die Methode, das erhal tene Magnesium durch Destillation zu reinigen, ist nichts Näheres angegeben, und es wird auf eine spätere Veröffentlichung hierüber verwiesen. Sehr merkwürdig wäre es, wenn sich folgende Entdeckung, die Herr Sonstadt bei der Destillation des Magnesiums gemacht haben will, bestätigte. Der Rückstand der Destillation soll nach ihm ein neues Me tall, das er vorläufig x nennt, enthalten, das in allen seinen Eigen schaften und Reaktionen, bis auf eine einzige, mit dem Eisen identisch erscheint. Es giebt mit Schwefelcyankalium eine blntrothc Färbung, gleich dem Eisenoxyd; sein Oxyd giebt mit gelbem Blut- laugcnsalz, sein Oxydul mit rothem Blutlaugensalz einen blauen Niederschlag Eine einzige Reaktion unterscheidet das Metall x vom Eisen. Der blaue Niederschlag mit gelbem Blutlaugensalz wird durch Ammoniak selbst bei längerem Verweilen und im Ueberschuß ange- weudet nicht entfärbt, während dies bei Eisen sofort geschieht. Ist x mit Eisen gemilcht, so wird der Niederschlag durch Ammoniak pur purfarben, bei viel Eisen endlich, wie gewöhnlich braun. —— (BreSl. G. Bl.) *) In Staßfurth (Provinz Sachsen) kommt ein Mineral in dem dor- ! eigen Steinsalzlager vor, der sogenannte Tachkudrit, das fast aus reinem, wasserfreiem Ehlorniagnesium beNebt. l^S zickt freilich aus der Luft äußerlt raich Wasserdampf an, daber der Name, tvs ließe sich vielleicht sehr zweckmäßig zur Magnesium-Darstellung anwenden. Hansbro w's kalifornische Pumpe. In der amerikanischen Abtheilung der Londoner Ausstellung be fand sich die im Folgenden beschriebene kleine Handpumpe, von wel cher in unserer Figur ein Vertikaldnrchschnitt dargesteüt ist. Die Platte 8, welche an eine vertikale Wand «»geschraubt ist, trägt einen starken Stift 6, um den sich der doppelte Winkelhebel ua',d dreht, dessen Schenkel a,a' durch eingestecktc Schwengel beliebig verlängert werden können. An dem Schenkel b sitzt der Stift v, der sich in einem Schlitze des Ansatzes bewegt, welcher unterhalb der Schubstange 8,8' befindlich ist und somit den von dem Arm des Pumpenden auf die Schenkel u,»' ausgeübten senkrechten Druck aus die in Führungsknaggen horizontal geleitete Schubstange 88' über- > trägt. Auf der Schubstange 8,8' sitzt das Ansatzstück 6, in welchem die Kolbenstange O befestigt ist. Der aus Metallringen bestehende Kol ben wirkt in dem horizontalen Pumpencylinder <I,ck', welcher mit dem Ventilkasten 1,1' aus einem Stück gegossen und an beiden Enden i durch ausgeschraubte Deckel mit Stopfbüchsen geschlossen ist. Zwei Kanäle v, v führen aus dem Cylinder in den zweitheiligen Ventilkasten ; außerdem mündet das Saugrohr II in die Saugkammer desselben, deren beide Kanäle Z.g' mittels der Ventile 1,5' geschlossen sind, während die zu dem Windkessel 8 führenden beiden Kanäle durch die Ventile K,h' abgcsperrt werden können. Der Windkessel 8 mit dem AuSflußrHxe KI hat einen kastenförmigen Untcrsatz 8,8', wel cher mittels des Scharnterbolzens i, i schnell und dicht auf der Ober platte des Ventilkastens befestigt werden kann. Das Spiel der Pumpe ist nun einfach folgendes: Wird der Schwengel rr' nack unten gedrückt, so geht der Kolben O von ä nach ck'; das vor dem Kolbcir befindliche Luft- oder Wasserquantum wird durch den Kanal o' inMe Ventilkammer I' gedrückt, das Ventil 1' schließt den Kanal A', das Ventil 8 öffnet sich und läßt die ausge preßte Luft- oder Wasscrmeuge in den Windkessel 8, resp. zur Aus flußöffnung kl, gelangen. Gleichzeitig wird die Luft hinter dem Kol ben 6 verdünnt, das Ventil 1 öffnet, das bei h schließt sich und es tritt bei II eine Wasscrmeuge ein, welche hinrcicht, den leer geworde nen Raum hinter dem Kolben, resp. in der Ventilkammer 8 zu füllen. Wird das Spiel umgekehrt, d. h. der Schwengel bei » gedrückt, der bei »' gehoben, so findet der Rückgang des Kolbens statt, die eben aufgesogcne Waffermenge vor 6 und innerhalb I wird in den Wind kessel gedrückt und das Saugen findet auf der entgegengesetzten Seite j statt. Der Preis für diese Pumpe ist 5 Pfd. Sterling in London. Sie dürfte sich für Haushaltungen, Brennereien, Brauereien u. s. w. um so mehr eignen, als sie in mittlerer Größe das Wasser bis zu 50' Höhe zu drücken im Stande ist und eventuell auch als Spritze mit Leichtigkeit benutzt werden kann. (Preuß. Ann. d. Landwirthsch) Vetttilkottstruktiollcil. Von E. I. Henck, Techniker. Bekanntlich hat man in letzter Zeit daS Kautschuklippenventil (8ovveaux-Ventil) häufig in Anwendung gebracht und hiermit vor treffliche Resultate erzielt. Wenn man jedoch die Konstruktion solcher