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„— sucht sich in seiner Zeitung neuerdings wieder einmal an den anderen Verbänden zu reiben —“ Dieser Behauptung stellen wir die bis jetzt noch von niemand bestrittene Thatsache gegenüber, dass wir, so oft wir uns in einem polemischen Artikel mit einem an deren Verbände zu beschäftigen hatten, jederzeit die Angegriffenen gewesen sind. Dürrewadel als genau unterrichteter Sportschronist weiss das natürlich nicht und behauptet frisch drauf los. „— und so nimmt er in einem Artikel in No. 15 dieses Organs speziell das Tourenbuch der A. R.-U. aufs Korn. —“ Es ist Dürrewadel selbstverständlich unbekannt, wie wir dazu kamen, uns mit dem Tourenbuche genannten Verbandes zu beschäftigen, wiewohl es in der Einleitung unseres von ihm angeführten Artikels klar und deutlich und wohl auch für Dürrewadel verständlich gesagt ist. „— Einige in letzterem enthaltene sächsische Teile der grossen Durchgangstouren werden mit der behag lichen Kleinmalerei des eigenen Tourenbuches jenes Ver bandes für sein Sachsenländchen verglichen —“ Dürrewadel hat entweder unseren Artikel nicht ver standen oder er kennt sein Unionstourenbuch nicht, mög licherweise ist auch beides der Fall. Wir haben in un serem Artikel nicht nur „sächsische Teile der grossen Durchgangstouren“, sondern auch eine selbständige Tour — Tour 962 — angezogen. Unter der „behag lichen Kleinmalerei“ versteht Dürrewadel neben den mannigfachen Notizen offenbar auch die Angaben der ab zweigenden Strecken. Nun, die Ansichten sind ver schieden; manche meinen, Aufklärung über Strassen gabelungen, Strassenabzweigungen und Strassenkreuzun gen sei nicht ganz ohne Wert für den Wanderfahrer. „— und darauf auf eine mindere Brauchbarkeit un seres Unionswerkes geschlossen —“. Ist uns gar nicht eingefallen. Wir haben nur die unionsseitige Behauptung widerlegt, dass das Unions tourenbuch „der beste Wegweiser für Radfahrer“ sei, soweit das Bundesgebiet des Sächsischen Radfahrer- Bundes in Frage komme. „ — Es tritt hier, dieselbe Verkennung des praktischen Zweckes dieses Generaltourenbuches hervor, wie seiner zeit bei der betr. schriftlichen und mündlichen Diskussion vor und in Mainz. —“ Dürrewadel bestätigt hier, dass es auch in der Union eine nicht unerhebliche Anzahl von Mitgliedern giebt, die an dem Unionstourenbuche in seiner gegenwärtigen Ge stalt so manches auszusetzen haben. Wenn diese damit einverstanden sind, dass ihre Kritik auf „Verkennung des praktischen Zweckes dieses ,Generaltourenbuches'“ beruht, so ist das ihre Sache. Wir allerdings wollen hiermit festgestellt haben, dass wir den praktischen Zweck des Unionstourenbuches nicht verkennen, auch gar nicht verkennen können, da das selbe — eine so verdienstvolle Arbeit es auch von Hause aus gewesen sein mag — heutzutage ein gänzlich über wundener Standpunkt ist und einen praktischen Zweck überhaupt nicht mehr hat. „— Dasselbe soll und kann wirklich nur die Dienste eines Strassenkursbuches erfüllen, es soll zusammen mit der dazugehörigen grossen Karte von Mitteleuropa dem Radreisenden in grossen Zügen ein Bild von Richtung, Länge und berührten Städten seiner vorhabenden Touren geben. —“ Unsere obige Behauptung von der Zwecklosigkeit des „Generaltourenbuches“ findet ihre Bestätigung durch Dürrewadel selbst. Da er es nicht wagt, den „prak tischen Zweck“ desselben aus ihm allein darzuthun, ge sellt er ihm als Nothelfer die Tourenkarte zu. Wir wollen aber einmal beides auseinander halten. Um Richtung und Länge der Strecke und die „berührten Städte der vorhabenden Touren“ handelt es sich. Die Richtung erstens können wir nur aus der Karte er sehen, dazu nutzt uns ein Strassenkursbuch gar nichts, die Länge zweitens kann die Karte — da es sich nach Dürre wadel selbst nur um grosse Züge handelt -— ebenfalls sehr gut angeben, dazu braucht man ein Strassenkursbuch ebenfalls nicht, bleiben also noch die Angaben bezüglich der Städte. Wozu Dürrewadel da ein Buch braucht und warum ihm die Karte nicht genügt, ist uns unverständlich, da er mit diesen Angaben offenbar nur die Städtenamen meint, wie aus seinen weiteren Ausführungen hervorgeht. „ — und es ist meines Erachtens sogar schon ein wenig zu viel über dieses allgemeine Gerippe im Inhalt des Buches hinausgegangen. Die Dienste eines Bädekers zu leisten wird ein Buch, das einen so gewaltigen räumlichen Um fang hat, nie vermögen, man wird in dieser Beziehung teils auch die genauer beschreibendenBezirkstourenbücher, und wo diese noch mangelhaft (oder überhaupt nicht vor handen, nicht wahr? D. V.) sogar auf die allgemeine, in grosser Mannigfaltigkeit vorhandene Reiselitteratur zu rückgreifen müssen. —“ Dürrewadel scheint uns ein etwas umständlicher Herr zu sein, wenn er nach diesen seinen Ausführungen bei Entwurf einer Radtour noch das „Generaltourenbuch“ verwendet. Wir wollen ihm ein kürzeres Verfahren an geben: Man stellt sich praktischer Weise die Route auf Grund der Karte fest. Alles andere findet man dann in den „genaueren Bezirkstourenbüchern“ bez.in der „mannig faltigen Reiselitteratur“. Das „Generaltourenbuch“ aber ist nicht nur — wie wir in unserm frühem Artikel schon dargethan haben, nicht nur nicht der beste Wegweiser für Radfahrer hier bei uns im „Sachsenländchen“, sondern über haupt beim gegenwärtigen Stande der auf das Radwandern bezüglichen Litteratur durchaus veraltet und ohne irgend einen praktischen Zweck, was für jeden Unbefangenen Dürrewadel selbst in seinen angezogenen Ausführungen unbeabsichtigter Weise auf das Ueberzeugendste nach gewiesen hat. B.