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mm-n-n«.. d. - und Handel-Wlitik, ' GmrrbsUrslijsMg, GmerbsumUchM und Statistik. ^ndalt- Klacks- und Hanfbereitung in Oesterreich. — Zur Beurthcilung de« Entwurf« einer Gewerbeordnung für taS Königreich Sachsen. — ' Die k k >ande«bef. Wollwaaren-Fabrik van Iah. «iebieg in Rockenberg. — Dir Banken. (Sius Friekr Noback« Lehrbuch der Hantel«. Wissenschaft — Auszug von Röhrich. — Gewerbl. Geri ck ISzeitu n q. „Ztrilees" gegen die Nahmaschine.— Fabrikzeichen aus baum wollenen Zwirnrollen. — Haitikraut unter Stallmist. — Briefl. Mittbeilungen. GaSpreiS. Fleischverbrauch in Chemnitz. — Neue Lolteriefvrm auf den Todesfall. — Die Kölner Handelskammer. Flachs- und Hansbereitung in Oesterreich. Der k. k. Ralh Zak. Reuter in Wien, ter mit großem Eifer, was an ihm ist, die Flachs - und Hausindustrie in Oesterreich zu fördern sucht und schätzbare Beiträge über die betreffenden 'Zustände und ihre Aufbesserung bereit« in mehreren früheren Schriften nieder gelegt hat tu. a. Vortrag über Flackszurichtungsanstaltcn Oesterreichs 1854, Berichte über die Fortschritte der Lcincnindustrie in Oesterreich 1853, 1855) hat einen neuen Bericht unter dem Titel: „Bericht über Flachs- und Hanf-Kultur und Industrie in Oesterreich, vorgclegt dem nied. vsterr. Gewerbe-Vereine von der Abtheilung für Druck und Weberei in der General-Versammlung vom 7- December 1858. Wien, Druck von Carl Gerold'« Sohn, 1859") veröffentlicht, der eine Menge Aufschlüsse über die Vcrhält- hältnissc. und Winke enthält, die überall die größte Berücksichtigung verdienen, wo überhaupt Flachs gebaut wird, daher wir denn auch den wesentlichsten Inhalt seines Berichts aufnehmen und mit Be merkungen zur Erläuterung und Aufklärung begleiten wollen, wie wir sie für gerechtfertigt halten im Interesse der großen wich tigen Sache für ganz Deutschland. Im Eingang der Schrift wird über die Betriebsverhältnisse der erzherzoglichen Flachsfabrik in Tcschen (Schlesien) nichtTctschen (Böhmen) berichtet: Das Etablissement zu Teschcn wurde von einer Akzien-Gesell- schäft gegründet und von Sr. k. k Hoheit um 245,000 fl. ange- kaust, wobei 130,500 st. auf die Fabriks-Anlage und 1 14,500 fl. auf verkäufliche Bestände entfielen. Die Fabrik ist gegenwärtig auf eine Jahres-Erzeugung von 3000 Ctr. geschwungenen Flachse« eingerichtet, welchen 30,000 Ctr. geriffelter Lcinstengel (Stengel ohne Samen), auf einer Ackerfläche von circa 1000 Joch gezogen, entsprechen würden. Diesen Rohstoff sollen die erzhcrzoglichc Ockonomie-Verwal- tung, dann Pächter von crzherzoglichcn Gütern, sowie größere und kleinere Grundbesitzer der Umgebungen liefern. Um den in Schle sien einstens sehr verbreitet gewesenen Leinbau zu fördern, wird für den Anbau russischer Leinsamen bezogen. Der Zentner gerif felten Stengels stellt sich wegen der Auslagen für russischen Sa- men, dessen Preis auf das Doppelte des reproducirtcn inländischen kommt, auf 3 fl. bis 3 fl. 30 kr.i) Die Röste findet sowohl im Freien, tbcils mit kaltem, theils mit warmem Wasser, als auch — und zwar bei vorzüglichen Stcngelqualitätcn — in einem eigenen Röstlokale, nach der Schenk- schen Methode, mit 20 Bottichen statt, von welchen jede 12 —13 Ztr. Stengel aufnimmt und deren Röstwasscr mit zwischen zwei Böden liegenden Dampfröhren nach und nach erwärmt wird, ohne daß der Dampf in die Flüssigkeit cinströmt. 1) 30,000 Ztr. geriffelte Peinstengel, wie «»oben heißt, entsprechen 3000 Ztr. geschwungenem Flach«, demnach einem Berbaltniß wie 10--I. Damit kommt man bestimmt ans Man mußte nach Verhältnissen in an keren Ländern zu schließen eigentlich mit 8 Ztrn. auSkvmmen. Daß der Preis der Leinstcngel deswegen aus« Doppelte sich stellen solle, weil man russischen Samen verwende, ist wol ein Jrrthum. Der Preisunterschied zwischen inländischem und russischem Samen wird reichlich durch Menge und Beschaffenheit des Flachses ausgewogen