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Der Durchmesser der Löcher, die das Maximum der Leuchtkraft geben, liegt zwischen 1,7 und 2 Millim.; aber Löcher von dieser Größe verlangen mindestens 200 Liter Gas in der Stunde. Für kleinere Gasmengen von 100 bis 150 Liter eignen sich Löcher von 1,5 Millim. am besten.*) Argandbrenner. Das Gas tritt bei demselben aus einer An zahl Löcher, die in dem ringförmigen Brenner angebracht, eine hohle Flamme bilden, welche um gut zu brennen nothwendig einen GlaS- cylinder erfordert. Statt der Löcher haben einzelne Sorten dieser Brenner einen kreisrunden Schnitt. Zur Regulirung des Zuges wen det man wohl einen, unter dem Brenner befindlichen siebartig durch brochenen Korb von Porzellan oder Messing an; zur Verstärkung des äußeren Zuges wird (der vorliegenden Abhandlung zufolge, in Frank- ; reich wohl ein Konus, nämlich ein nach oben sich konisch verengender j Blechring in der Höhe des Brenners angebracht, welcher dem äußeren Luftzug eine schräge Direktion in die Flamme hinein ertheilt.**) Die verschiedenen in Paris gebräuchlichen Argand-Gasbrenner zeigen einen sehr großen Unterschied hinsichtlich der vortheilhaftesten Ausnutzung des Gases, wie die folgende Zusammenstellung ergiebt. Unter allen hat sich der Bengel'sche Brenner von Porzellan mit 30 Löchern von 0,6 Millim. Durchmesser als der beste herausgestellt. Vergleichung verschiedener Argand-Gasbrenner mit GlaScylin- dern von 25 Centim. Höhe mit einer Carcel-Lampe von 42 Grm. Oelverbrauch. Bengel'scher Brenner mit 30 Löchern mit Konus . 126 Liter Gas Halbkreisförmiger Brenner mit Schnitt vom Fabri- kanten Dumas 151 „ Brenner von Dubail, 10 Löcher 16 k Bengel-Brenner 20 „ j 155 „ 159 „ „ „ 40 „ 160 „ Brenner von Bourgeois, 20 Löcher .... 163 „ „ „ DumaS mit Schnitt . . . . 168 „ „ „ Dubail, 20 Löcher 172 „ „ mir kreisförmigem Schnitt ! „ (engl) mit 12 Löchern von Lacarrisre 180 „ „ mit 20 Löchern von Maccaud . . . 180 „ ,, (Argand) mit 12 Löchern von Lacarriöre 184 „ ,, „ ,. 20 „ 189 „ „ (engl.) „ 16 „ 201 „ „ «Argand) „ 6 „ „ „ 294 „ Unterschiede, die sich bis über das Doppelte belaufen. Blick vermuthen, daß unter übrigens gleichen Umständen eS nur vor- theilhaft sein könne, sie möglichst groß zu machen; und in der That gewährte ein Bengel'scher Brenner mit 30 Löchern gegen einen an dern mit 20 Löchern gleichen Durchmessers eine um 25 Proc vor- theilhaftere Ausnutzung des Gases, was sich auch schon im Voraus erwarten ließ, weil ja bei gleichem Gasverbrauch die Ausströmungs geschwindigkeit bei 30 Löchern geringer ist als bei 20, diese geringere Geschwindigkeit aber, wie oben gezeigt, die Leuchtkraft erhöht. Außer dem hat die größere Zahl der Löcher noch den Vorthcil. daß dieselben einander näher liegen, daß also einem Luftzutritt zwischen die ein zelnen Flammen, welcher natürlich die Leuchtkraft beeinträchtigt, mehr vorgebeugt ist, als bei wenigen Löchern. Versuche über den Einfluß des Korbes und des Konus ergaben, daß bei gleicher Lichtstärke durch den Korb eine GaSersparung von 3 Proc. erzielt wurde. Durch den KonuS wurde zwar die klamme regelmäßiger, aber der Gasver brauch steigerte sich um 5 Proc. Höhe des Glasrylinders. Die hierüber angestellten sehr zahlreichen Versuche beschränken sich leider nur auf die beiden Höhen von 20 und 25 Centimeter, und den Bengel'schen Brenner mit 30 Löchern. Als Resultat ergab sich bei einer Cylinderhöhe von 26 Centim. ein Verbrauch von 110 Liter Gas, bei 20 Centim. Höbe 105 Liter; zum Vortheil also des niedrigeren Glascylinders Mit demselben Bengel'schen Porzellanbrenner von 30 Löchern wurden Versuche über denjenigen Gaskonsum angestellt, welcher die relativ größte Lichtmenge lieferte. Bei diesen Versuchen ließ man den Gaskonsum zwischen 70 und 120 Liter wechseln, und cs ergab sich so, daß sich in unbegrenzter Progression der Vortheil auf Seiten ! des größeren Konsums stellte, selbst wenn man die Gasmenge so stei gerte, daß die Flamme sich bis über das GlaS hinaus, also über die > für die Praxis zulässige Höhe, erbob. Ueber die zur Verbrennung des Gases unter verschiede nen Umständen erforderliche Luftmenge. Dieser letzte Theil der Untersuchungen umfaßt sebr ausgedehnte Arbeiten in Folge der zahlreichen und feinen Forschungen, zu denen er führen mußte. Es wurden dabei zwei verschiedene Methoden an gewandt, deren Resultate, kurz zusammengesaßt, in Folgendem be stehen. Erste Methode. Ein messingenerArgandbrenner mit30Löchern und Konus war so eingerichtet, daß sowohl der äußere durch den Ko nus gehende als auch der innere Luflstrom, jeder für sich durch ein j angelöthetes Rohr von einem Gasometer zugeleitet werden konnte. Durchmesser der Löcher. Es wurde in dieser Beziehung die folgende Versuchsreihe angestellt, wobei man einen und denselben Brenner beibcbielt, die Löcher aber nach und nach erweiterte. Oelver brauch der Lampe. Durch messer der Löcher. Gasver brauch in Litern. Druck Höbe der Klamme. Bemer kungen. 0,6»>"> 155 zmm — — 0.7 t42 3 — — 42 Grm. 0,9 >30 1 tz^unn Schöne Klamme 1.1 135 0 90 Streifige Klamme Es wurde nun ein Bengel'scher Brenner von Messing dem por zellanenen genau gleich hergestellt, dessen 30 Löcher von ursprünglich 0,45 Millim. Durchmesser allmälig aus 1,35 Millim. erweitert wur den, und die Wirkung mit dem porzellanenen, der bei allen Versuchen gleichmäßig fortbrannte, verglichen. Hierbei ergab sich, daß man die Löcher ohne Nachtbeil auf 1 Millim. erweitern kann, aber freilich nur bei Anwendung eines Konus, der eine lebhaftere Verbrennung her beiführt und bei nicht zu großem Gasverbrauch. Das Maximum der Leuchtkraft, trat ein bei 0,6 bis 0,8 Millim. Hinsichtlich der Zahl der Löcher sollte man auf den ersten *) Unbegreiflicher Weise sind über den vertheilbaftesten Neigungswinkel ter beiden Löcher gegen einander, wozu Urb doch der Apparat vortrefflich eignete, keine Veriuibr gemacht. Bei gewöhnlichen Kischschwanzbrennern beträgt er gegen 90 Mrad ", Bei sebr reichem, koblebaltigem Gase mag sich ein solcher Konus, zur Verhinderung des Rauchens vielleicht eignen, wie man ibn zu diesem Zwecke in Kampeln- Pbvtogcn- und Solaröl-Lampcn anwende», für Gas aber von aewöbnlicher Beschaffenheit dürste er eher nachtbeilig als vor- tbeilbast sein ! Durch genaue Messung des Wasserstandeö der beiden Gasometer ließ sich dann das Volumen der zugeströmten äußeren und inneren Luft ermitteln. Zuerst beschränkte man sich darauf, das für die Leuchtkraft günstigste Verhältniß zwischen äußerem und innerem Luftstrom und der Gasmenge fcstznstcllen. Es ergab sich so, daß für einen stünd lichen Gasverbrauch von 107 Liter Gaö der äußere Luftstrom 570, der innere 125 Luft zuführcn mußte, also im Ganzen etwa die ! 6,5fache Menge Luft von der des Gases. Wenn übrigens die Luft menge auf das 7,5fache gesteigert wurde, war die Flamme besonders i schön, obgleich sich der Gasverbrauch etwas ungünstiger stellte. Demnächst kam eS darauf an, diejenige Luftmeuge zu ermitteln, die bei gleichbleibendem Gasverbrauch aber veränderlichem Luftzu tritt, den verschiedenen Lichtstärken entspreche. Zu dem Ende wurde der äußere Luftstrom auf (unveränderlich) 500 Liter regnlirt, wäh- , rend man den inneren veränderte. Es ergab sich dabei: 1) daß die Lichtstärke einer und derselben Gasmeuge sich im Verhältniß von 1:2,59 ändert, wenn sich der Luftzufluß im Verhält niß 1:1,47 ändert; 2) daß, wenn der äußere Luftstrom unverändert bleibt (500 Liter) während der innere sich ändert, ein Punkt eintritt, wo der innere Luft strom nicht mehr vermindert werden kann, ohne daß die Flamme an fängt streifig zu werden, noch vermehrt werden kann, ohne daß die Flamme bläulich und weniger leuchtend wird. 3) daß zwischen den Verbrennungen mit zu schwachem und zu starkem Luftzutritt eine solche «nämlich mit dem 6,6- bis 6,7fachcn der GaSmcnge von 100 bis 115 Liter) liegt, die zwar eine etwas unvortheilhaftere Ausnutzung des GascS, dafür aber eine besonders schöne und ruhige Flamme gicbt. Zweite M ethode. Ein Rohr von Eisenblech, 0,15 Meter im Durchmesser und 0,8 Meter lang, oben geschloffen, wurde durch ein ' vom oberen Ende ausgehendes Blcirohr mit einer Kühlvorrichtung,