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Nr. 28. 1866. Friedrich Heorg Weck's Inseraten-Preise pro Zeile 2 Sgr. Herausgegeben von vr. Otto Dammer. Abonnements-Preis: Halbjährlich 3 Thlr. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Wöchentlich kill BogtzN lieber Fabrikation feuerfester Quarzziegel enthält der uns vorliegende 15. Band von Tunner's (in Leoben) vortrefflichem Berg- und hüttenmännischen Jahrbnche (Wien 1866) zwei Aufsätze, deren Beachtung wir unseren Lesern nicht genug empfehlen können. Der erste aus dem Schwedischen übersetzt beginnt mit der Bemerkung, daß die zeithcrige nur ausnahmsweise Erzeugung und Verwendung von (guten) Quarzziegeln, bloß durch die mangelnde Kenntuiß bezüglich der Feuerbcständigkeit und Billigkeit dieser Ziegel erklärt werden könne. Sodann verbreitet sich dieser Aufsatz weit läufig auf Erzeugung und Verwendung derartiger Ziegel, in welcher Beziehung wir jedoch auf unsere Quelle (von Seite 132 bis Seite 155) verweisen mästen und nur noch erwähnen wollen, daß in Schweden Quarzzicgel mit entschiedenem Erfolge schon längst im Ge brauche sind. Der zweite Aufsatz mit der Ueberschrift: „Erfahrungen über die Fabrikation von feuerfesten Quarzziegeln" (in Steiermark) ist vom österr. Hütten-Jngenieur Khern in Kapfenberg verfaßt und ist so ge faßt, daß wir denselben hier unverändert aufnehmeu. Herr Khern trägt den Gegenstand in folgender Weise vor: Die mir übertragene Einführung von Siemens Regenerator-Gasöfen zum Stahlschmelzen nöthigte mich, mein Augenmerk auf die Beschaffung eines guten, feuerfesten Materials zu richten, um so mehr, als einerseits eben durch den großen Aufgang an Materiale die besagten Oefeu so kost spielig werden, andererseits aber dieselben alle Bedingungen ent halten, welche zerstörend auf das feuerfeste Material einwirken. Während im Schmclzraume eine Temperatur hergehalten werden muß, hinreichend um die, dem Stabcisen sehr nahe kommenden weichsten Stahlsorten in den höchsten Fluß zu bringen, und welche sich nur in der Bessemer-Retorte wietersindcl, wirkt der rasche Tem- peratnrwechscl in anderen Thcilcu des Qfens nicht minder schädlich ein. Von allen, wo immer her bezogenen feuerfesten Ziegeln genügte keine einzige Sorte für einen nur Eine Wowc dauernden anstands losen Betrieb; ja, oft wurden mit den kostspieligsten Materialien wahrhaft klägliche Resultate erzielt. Dies bestimmt mich, die später eingeführte Fabricationsmcthode für feuerfeste Ziegel, welche die er wünschten Resultate gab, zum allgemeinen Nutzen ter Qeffentlichkeit zu übergeben. Material. Von allen, für-die Erzeugung feuerfester Ziegel vorgeschlagenen und angcwcndeten Materialien, bewährte sich in dem vorliegenden Falle am besten reiner Quarz, mit nur so viel feuer festem Thon gemengt, das eben die nöthigste Bindung erzielt wird. Könnte man die reine Kieselsäure, z. B. den reinen Bergkrhstall ohne jede Beimengung und ohne Krystallwaster in eine zur Venven düng geeignete Form bringen, so wäre dies ein absolut unschmelz bares Material. Es kommt also darauf an, diesem unerreichbaren Ideale in der Praxis nach Möglichkeit sich zu nähern und die erste HMmdbcdingung ist somit die Verwendung eines sehr reinen, na mentlich von jenen Bcstandthcilen möglichst freien Quarzes; welche als Basen die Bildung eines leichtschmelzcndcn Silikates begünstigen würden. Zu vermeiden sind also Quarze, welche Glimmer, Feld- spath oder Eisenadern enthalten, und ist stets auf ein rein weißes oder glashelles Ansehen, verbunden mit dem, den Quarzkrhstallen eigenen Glasglanz zu halten. — Hauptsächlich um die Zerkleinerung des sehr harten Quarzgcsteines zu erleichtern, dann auch, um allen falls verkommenden Schwefelkies, Kupferkies n. s. w. sortznbriugen, wird der Quarz in der Regel gebrannt. Dazu dient am besten ein Rumsord'scher Kalkbrcnnofen mit drei oder vier Feuerungen am Umfange, oder — in Ermangelung eines eigens hierfür gebauten Ofens — einer der, später zu beschreibenden Ziegel-Brennöfen. Beim Einsetzen muß natürlich auf Bildung der nöthigen Durchzüge besondere Rücksicht genommen werden. Zehn bis zwölf Stunden scharfer Feuerung genügen um einen Einsatz von 200 bis 300 Etr. in Helle Glut zu bringen. Um die, durcb das Brennen cingebrachte Asche, so wie andere dadurch anfgcscblosscnc Unreinigkeiten zu entfernen, werden die noch glühenden Blöcke in Master geworfen, und entweder mit einer einfachen Vorrichtung, z. B. einer Siebsetzmaschinc, gewaschen, oder später einem Naßpow werk zur Zerkleinerung übergeben. Eine dem Brennen unmittelbar folgende Handschcidung dient sowohl als Vorbereitung der, nun in ihrem Gefüge aufgclockcrten Blöcke für die Zerkleinerung, als auch um eine nochmalige, sehr sorg fältige Sortirung vorznnehmcn, indem alle nur im geringsten vcr unreinigten Stücke als zwciteSortc weggehaltcn, und nur die reinsten, makellosen Stücke für die erste Sorte, die besten, fcuerhalligstcn Ziegel, bestimmt werden. Die nöthige Zerkleinerung des Quarzes kann mit Vorthcil unter Pochhämmern oder starken Stampfwcrkcn nut schweren Schießern geschehen. Letztere haben den Nachtheil bedeutender Abnutzung der gleitenden Theile. Ein Pvchhammer von 2 hi Etr. Gewicht mit 7<> Schlägen per Minute, lieferte mir in 12 Stunden, von einem Manne