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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110204016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-04
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Sormadeno, < /evruar lSll. —r. Arbeiter-Wochenkarten. Dom 8. Februar 1911 au werden in Großzschocher Arbeiter. Wochenkarten nach P l a g w i tz - L i n d e n a u -um Preise von 0.80 Ul ausgegeben. Die Karten gelten zu einer täglichen Hin- und Rückfahrt an sechs hintereinander folgenden Werktagen, und zwar zur Fahrt von Großzschocher nach Plagwitz-Lindenau zu allen Zügen in 3. Klaffe, die vor 9 Uhr vormittags verkehren, und zur Fahrt in umgekehrter Richtung zu allen Zügen in 3. Klasse, die nach 2 Uhr nachmittags verkehren. * Kabarett Blumensäle. Mit einem glänzenden Programm wartet diesmal das Kabarett am Tho- masring auf. Als Conferencier ist jetzt Hans Willy Rejall, genannt der kleine Reuter, tätig, der an Humor wohl nicht viel hinter seinem grotzen Kollegen zurüästeht. Jedenfalls ist seine „Bummelreise durch Berlin" von köstlichem Humor, und auch seine „Poesie" ist nicht weniger komisch. Den meisten Beifall fand jedoch die „Kaoiarballade". Als ein Stimmphänomen entpuppte sich Fräulein Kitty DorSe, die über einen ganz oentablen Bariton verfügt, der so kräftig ist, dah sich jeder Mann seines Besitzes erfreuen würde. Sie sang mit viel Tempe rament, wenn auch etwas wenig Schule, doch dürsten sich die Schlacken bald abschlersen. Sofie Stöckl ist der weibliche Humorist des Ensembles. Sie hat es nicht lange ausgehalten von Leipzig fern zu bleiben und hat recht daran getan, denn man sieht sie hier gern. Ihre Matzregeln für Herren und Damen und auch ihr Klagelied gefielen wieder vortrefflich. Dom vorigen Monat übernommen worden ist Jacques Berger, der auch diesmal wieder recht hllosche Chansons bringt, von denen „Die Frau über 30" das beste ist. Auch Josef Schaeffer alias Jeremias Jammermeier ist nur vier Wochen lang von Leipzig fern geblieben. Er ist wirklich eine Originaltype ohnegleichen und weiß immer zu fesseln. Datz er stets die Lacher auf seiner Seite hat ist selbstver ständlich. Nun kommt Else Serno oran. Soll man über sic noch viel sagen? Man kann es wohl kaum. Sie ist eben in allen Sätteln gerecht. Neben ihrem Vortrag dürften die anwesenden Damen wohl haupt sächlich ihr Kostüm interessiert haben, das geradezu raffiniert schick und elegant war. Bleibt noch übrig Johannes Cotta zu nennen, der. immer der alte, seine derben und doch so wahren Satiren in alt hergebrachter Weise zum Dortrag brachte und nicht weniger Beifall einhelmst» üls alle anderen Künstler. Den Schluß des Programms bildete eine kleine Sa tire „Der Associ§" aus den Schattenspielen von Felix Philippi. Das kleine sehr geistreich geschriebene Stück enthält eine Fülle köstlichen Humors und wurde von Sofie Stöckl und Josef Schaeffer glän zend gespielt. Am Flüael >nß wie immer Johannes R i ch a r d h. der die Künstler mit bekannter Meister schaft begleitete. * Gesellschaft des Verbandes Sächsischer In dustrieller zur Entschädigung bei Arbeitseinstellungen. In der kürzlich unter dem Vorsitze des Herrn Rechts anwalts Dr. ZöpHel-Leipzig abgehaltenen Vor- standssitzung der Gesellschaft des Verban des Sächsischer Industrieller zur Ent schädigung bei Arbeitsein st cll un gen in Dresden wurde von Herrn Direktor Grützner- Deuben berichtet, datz im Vorjahre in Mitglieds betrieben der Gesellschaft 156 entschädigungsberech- tigte Streiks und Aussperrungen stattgefunden haben, und datz dagegen bei 151 Arbeiterbewegungen die Verhütung der Arbeitseinstellung unter voller Wah rung der Unternehmerinteressen erreicht werden konnte. Die Vorarbeiten für die Festsetzung der Ent schädigungen, welche für das vergangene Jahr an nähernd gegen 300 000 betragen, wurden einer Kommission übertragen. Die Mitgliederzahl der Ge sellschaft beträgt zurzeit 2160 Fabrikbetriebe. * Deutschvölkischer Turnverein „Friesen", E. B. l Deutscher Turnerbund.) Die jüngst abgehaltene Jahreshauptversammlung war von 12 Mitgliedern besucht. Mitgliedeizahl und Turn besuche erreichten die Höhe des Vorjahres. Das Ver mögen des Vereins an Turngeräten, Büchern usw. beziffert sich auf rund 1500 Z(. Eifriger Benutzung er freute sich die über 300 Bände zählende Bücherei. Der Turnrat wurde in seiner Mehrheit wiedergewählt. Vorsteher ist, wie seither, Ober-Postassistcnt Max Bloch witz, Moltkestratze 13, erster Turnwart Fer dinand Hanel, Schl-tterstratze 2. Der Verein turnt nach wie vor in zwei Abteilungen, und zwar in der Turnhalle des Karola-Eymnasiums, Arndtstratze, so wie in der Turnhalle des Christ!. Vereins junger Männer, Johannisplatz 3, jeden Dienstag und Freitag abend von 8—10 Uhr. Am 18. März d. I. begeht der Verein sein 8. Gründungsfest in den Kammer musiksälen des Zentralthcaters. Deutsche Männer und Jünglinge sind herzlichst eingeladen, sich dem Verein anzuschließen. * Paritätischer Arbeitsnachweis Leipzig. Im Monat Januar wurden in der männlichen Abteilung 150 Arbeitslose aus dem Vormonat übernommen und 1455 neu eingeschrieben, das sind in Summa 1605. Verlangt wurden 976 Personen, von denen 11 aus dem Vormonat übernommen waren. Die Zahl der vermittelten Personen betrug 931, darunter 509 zur Aushilfe (Beschäftigungen bis zur Dauer von einer Woche) In der weiblichen Abteilung wurden 75 Arbeitslose aus dem Vor monat übernommen und 1475 neu eingeschrieben, das sind zusammen 1650. Verlangt wurden im ganzen 1517 Personen, einschließlich 94 aus dem Vormonat übernommen. Die Zahl der vermittelten Personen betrug 1122; hierunter befanden sich 142 Dienst mädchen. * Die ärztlichen Kreis- und Bezirksvereine im Königreich Sachsen zählten zu Beginn des Jahres 1911 insgesamt 2116 Mitglieder. Hiervon entfallen auf die Kreisvereine Dresden 764, Leipzig 647, Chemnitz 281, Zwickau 270 und Bautzen 154. Die Zahl der Mitglieder in den einzelnen Bezirks vereinen ist folgend«: Dresden-Stadt 454, Leip- zig-Stadt 404, Chemnitz-Stadt 144, Dresden-Land 110, Zwickau 87, Leipzig-Land 82, Plauen 79, Pirna 70 Zittau 52, Meitzen 49, Bautzen, Döbeln und Grimma je 42. Löbau 40, Freiberg und Schwar zenberg je 39, Themnitz-Land 36, Auerbach 35, Glauchau 33, Annaberg und Oelsnitz je 30, Rochlitz Leipziger Tageblatt. 29, Oschatz 27, Großenhain 23, Flöha 22, Borna 21, Kamenz 20, Dippoldiswalde 19 und Marienberg 16. * IBA. (Jnternatisuale Vausach-Ausstellung mit Svuderausstellungen Leipzig 1913). Nachdem die Vor- arbeiten für di« Ausstellung nunmehr bi» zu einem gewissen Grad« gediehen sind, werden die Ein ladungen zur Beschickung an die nach vielen Tausenden zählenden Interessenten des In- undAuslandes bereits in aller Kürze ergehen, und es ist daher notwendig, di« in Betracht kommenden Auslandstaaten über die Bedeutung der in grosszügigster Weis« zur Durchfüh- rung gelangenden Ausstellung rechtzeitig zu unter richten. Dies geschieht auf diplomatischem Wege in folge Vermittlung der sächsischen Landesregierung durch die Reichsregierung, und das Direktorium der Ausstellung hat daher die Herren Vorsitzenden Bau rat Professor Kayser, Baurat Enke und Geschäfts führer Möckel abgeordnet, dem Herrn Staatsministcr, Minister des Innern und der auswärtigen Angelegen heiten, Graf Vitzthum v. Eckstädt, Uber Wesen, Um fang und Bedeutung der Ausstellung Vortrag zu halten, den der Minister bereits am nächsten Sonn abend in Dresden entgegennehmen wird. Bei den Sympathien, di« der Ausstellung nicht nur von den städtischen, sondern auch von den Landes- und Reichs behörden entgegengebracht werden, dürften die er forderlichen Schritte zur Information des Auslandes über die Ausstellung durch die Reichsregierung zweifellos bereits in aller Kürze eingeleitet werden. * Die Geologische Uebersichtskarte de» Königreichs Sachsen» ist soeben in neuer Auflage, im Auftrage des Könihl. Sächsischen Finanzministeriums bearbeitet von Geheimrat Hermann Credner. bei G. A. Kauf mann in Dresden zum Preise von 60 in Taschen format auf Leinen aufgezogen 1 25 /H, erschienen. Diese Karte erscheint vor allem berufen, dem geolo gischen Unterrichte an den Hoch- und Mittelschulen Sachsens einen neuen Impuls zu geben. Ein Ver gleich mit der alten Naumannschen Karte zeigt, welche großen Fortschritte die Klarheit und Ueber- sichtlichkeit der Darstellung inzwischen gemacht haben. Das ist schon aus der topographischen Grundlage er sichtlich: das Netz der Flüsse und Bahnen ist nicht überladen und doch zur Orientierung völlig hin reichend, die Führung der Formationsgrenzen ist vortrefflich durchgearbeitet, die Kolorierung erweist sich als ein neues Meisterstück der Firma GieseckeL Devrient in Leipzig. Zum Drucke sind außer 3 schwarzen Platten nicht weniger als 23 Farben platten benutzt worden. So bildet diese neue „Geo logische Uebersichtskarte" ein Lehrmittel von hoher technischer und wissemchaftlicher Vollendung, das auch für den Laien von größtem Interesse und von Wert sein wird. * Der Landesverband zur Förderung des Hand- fertigkeitsunterrichtes im Königreich Sachsen wird seine Hauptversammlung in Zrttau erst am 19. und 21. April abhalten. Seminardirektor Dr. Pabst-Leipzig wird über das Thema: „Die er ziehliche Knabenhandarbeit — eine pädagogische Zeitfrage" sprechen. — Von den Leipziger Lehrern Lössler, Koch, Schütze und Langguth wird das bereits zu Ostern 1910 m Plauen festgesetzte Thema: „Der Arbeitsunterricht im Dienste der Schule" be handelt werden. Luftfahrt und Sprachverein Professor Dr. Poeschcl, Rektor der Fürstenschule zu Meißen, sprach im Großen Saale des Kaufmännischen Lereinshauses über den Allgemeinen Deutschen Sprachverein und die Luftfahrt. Aus dem Gebiete der Luftfahrt, so etwa führte der Redner aus, war eine Verwirrung der Fachausdrücke eingetreten. Aus diesem Grunde wurde auf dem Lustschiffertaoe 1907 ein Ausschuß gebildet, der sich mit der Festlegung der auf dem Gebiete des Luftfahrwesens gebräuchlichen Ausdrücke befassen sollte. Nach dem Tode des Oberstleutnants Moedebeck trat der Redner als Vorsitzender an die Spitze dieses Ausschusses. Eearboitct wurde nach diesen Hauptgrundsätzen: die Ausdrücke müssen deutsch sein, folgerichtig und eine Anlehnung an vorhandene zeigen, wie z. B. an solche des Seefahrwcsens. Die Ergebnisse der Arbeit des Ausschusses wurden vom 8. Luftschiffertage genehmigt, und kurz darauf erklärte auch die Regierung ihre Zustimmung. Als nächsten Bundesgenossen wird der Sprachverein die Presse werben und dieser eine Verdeutschungskarte zugehen lassen. Aus der Fülle des Gebotenen seien einige Tatsachen erwähnt, die früher gebräuchlichen Aus drücke Aerostatik und Aerodynamik umfaßt jetzt die Bezeichnung Luftfahrt. Die Luftfahrzeuge „Leichter als die Luft" werden eingeteilt in Freiballone (sprich wie geschrieben, mit langem o) und in Kraft oder Lenkballone, letztere wieder in Prall- (Parseval) und Starrballone (Zeppelin). „Schwerer als die Luft" sind die Flugzeuge die sich in Gleitflugzeuge (ohne Eigenbewegung) und Kraftflugzeug- (mit Eigenbewcgung) gliedern. Ihr Führer wird Flieger genannt, er kann sein Flugzeugführer oder Flug meister. In einer sehr reichhaltigen Lichtbildersolge, die Erfindungen bis in die neueste Zeit berücksich tigte, veranschaulichte der Redner seine Ausführungen, denen die zahlreiche Hörerschar lebhaften Beifall spendete. * Fata Morgan« betitelt sich das diesjährige Maskenfest im Etablissement Neuer Gasthof, Gohlifer Straße. Herr Rob. Oelschläger hat mit seinen geschickten Dispositionen und Arrangements stets bewiesen, daß er der schwierigsten Aufgabe ge wachsen ist, somit verspricht auch diesmal das Maskenfest nächsten Dienstag ein besonders an ziehendes zu werden, zumal die eigens zu diesen Zwecken gefertigte Dekoration aus dem Atelier von R. M. Barthel ein ganz hervorragendes Schaustück werden soll. * Die Maschinisten und Heizer Leipzigs hielten eine Versammlung ab, in der bei der Bekanntaabe des Jahresberichts mitgeteilt wurde, daß die Zahl der Verbandsmitglieder am Orte auf 921 gestiegen sei, die Zahl der Arbeitslosen 197 betragen habe und an Unterstützungen über 9000 ausgcgeben worden seien. * Ein Zusammenstotz zwischen einem Motorwagen und einem Bierwagen sand gestern in der Weststraße statt. Menschen und Tiere wurden nicht verletzt. * Feuer. In einer Wohnung der Elisenstraße ge riet ein in der Nähe eines Oiens auf einer Bank liegendes Federbett in Brand. Die Feuerwehr be seitigte schnell jede weitere Gefahr. st Unfälle. 2n einer Fabrik in L.-Reudnitz fiel ein 70 Jahre alter Zimmermann aus der Jdastraße in L.-Volkmarsdorf ca. 4 m hoch von einer Leiter herab und erlitt dabei eine Rippenquetschuna. — Ein 18 Jahre alter Eilbote kam in einem Grundstück an der Ziegelstraße in L.-Plagwitz beim Transport eines Eisschrankes zu Falle und erlitt eine Quetschung des Beckens — Ein 18 Jahre alter Schlosser stieß sich in einer Maschinenfabrik in L.-Sellerhausen beim An ziehen einer Schraube, indem er mit dem Schrauben schlüssel abglitt, derart gegen den Leib, daß er sich nicht ungefährlich verletzte. — Vorgenannte Per sonen wurden in das Krankenhaus ausgenommen. * Leutzsch, 3. Februar. (Iubiläuist.) Die Firma Gustav Jakob, Tapeziererei und Möbelhandlung, Hauptstraße 87, kann heute, am 4. Februar, auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Aus kleinen, bescheidenen Anfängen hat sich die Firma zum führenden Geschäft der Branche am hiesigen Orte emporgearbeitet. Den wachsenden Bedürfnissen der Ortseinwohnerjchast hat die Firma jederzeit Rechnung getragen, und in diesem redlichen Streben ist es ihr gelungen, heute nach 25jähriaem Bestehen wohl auf eine anstrengende, aber nicht erfolglose Tätigkeit zurückzublicken, die Gewähr leistet, auch in Zukunft den wachsenden Ansprüchen gerecht zu werden. * Holzhausen, 3. Februar. (Gemeindehaus- halt.) Der Gemeinderat genehmigte in letzter Sitzung den Haushaltplan für die Gemeindeverwal tung 1911. Danach stellt sich der Gesamtbedarf auf 28 502 ttt. An Dcckungsmitteln find nur 7340 vor banden, somit 21162 -K Fehlbetrag. Dieser Fehl betrag ist zu decken mit 5782 .«t nach 14 Pf. für die Einheit von hiesigen Grundbesitzern, mit 2380 nach 28 Pf. für die Einheit von auswärtigen Besitzern und mit 13 000 -K nach dem Normalsatze des Orts- steuerregulativs. i. Markranstädt, 3. Februar. (Familien- alüü.f Einer hiesigen Familie ist ein seltenes Familicnglück beschieden. Der Arbeitsmann Gottlieb Zocher feiert sein goldenes Ehejubiläum. An dem selben Tage begeht sein Sohn, der Ratsvorarb iter Hermann Zocher, das Fest des silbernen Ehe jubiläums. Beide Jubilare erfreuen sich im Kreise vieler Kinder und Enkel vollster Gesundheit und Frisch«. oereinsnsHrlchten. Der Militärverei« Schönefeld begeht heute abend fein Stiftungsfest, verbunden mit Kaisers Geburtstagsfeier, im Etablissement zum .»Sächsischen Hof" in Schönefeld. Literarisch« Montagagesellschast sim „Italienischen Gar ten"). Montag, den V. Februar, wird Herr Adolf Schell einen Vortrag halten über „Leben und Verhältnisse in Spanien' sgirchltchcs, Bombenwerfen, Ltranenlcben, Gesänge und Tänze). Der Abend wird durch Gesang eingeleitet werde». Beginn '49 Uhr. Gäste willkommen. Zu einem volkstümlichen Wilhelm-Basch-Adend hatte die Ortsgruppe Leipzig des Deutschuationalen HandluugS- gehilsen-Verbandes ihre Mitglieder und Gäste nach dem Zoologischen Garten eingeladen. Volkstümlich war der Abend mit Recht schon wegen der großen Besucherzahl — über 2000 Personen füllten den Riesensaal bis aus den letzten Plaü — zu nennen und volkstümlich war auch die Vortragsweise des als Redner gewonnenen Dozenten für Kunstgeschichte, Herrn Dr. Alfred Koeppcn. Schon mit den ersten Worten hatte er «ü durch seine fesselnde von feinem Humor gewürzte Vortragsweise verstanden, sämtliche Zuhörer in seinen Bann zu ziehen und so gleich die richtige Stimmung für einen heiteren Kunstabend geschaffen. — Dr. Koeppen fchilderte zunächst den Lebensweg Wilhelm Busch», ging dann aus die Entstehung seiner Zeichnungen und Dich tungen ein, erläuterte die Eigenart beider an Hand einer groben Anzahl Lichtbilder, durch Vortrag verschiedener Dich tungen und wutzte so durch sein ungezwungene» Erzählen, seinen zündenden Witz und seine trefflichen Rezitationen die Zuhörer fast zwei Stunden ansS köstlichste zu unterhalten. Alles in allem kann man den Abend als elüe wohlgölungenc Huldigung für den unsterblichen Humoristen bezeichnen. Deutscher Gärtuerverband, Zahlstelle Leipzig. Heute abend 149 Uhr Versammlung IM .»Mariengarten", ikarl- strahe 10. Herr Gartentnspcktor Ianicand hält einen Bortr^g über: „Eine rationelle Obstanlage in Wort und Bild sPla» nebst Kostenanschlag)." Alle Gärtner und Inter essenten find dazu freundlichst eingeladen. «US Lachsen. Dresden, 3. Februar. * Hofnachriqten. Prinz Johann Georg nahm heute vormittag im Palais in der Zinzendorf- straße Vorträge entgegen. " Hygiene-Ausstellung. Wie offiziell mitgeteilt wird, beteiligt sich Spanien mit einem Kapital von 50000 Pesetas an der Internationalen Hygiene-Aus stellung Dresden 1911. * Bereinsbefchluß. In der heurigen Konferenz der Helfer und Helferinnen des Vereins für Jugendhilfe wurde von dem freundlichen Anerbieten des Herrn Sanitätsrats Dr. Linow Mitteilung gemacht, wonach das von ihm geleitete medizinische und mechanische Institut Wiener Straße 18 bereit ist, Schützlingen des Verbandes unentgeltliche Behandlung angedeihen zu lassen. Es ist das ein erneuter Beweis für das große Entgegenkommen, das insbesondere auch von ärztlicher Seite den Bestrebungen des Verbandes auf dem Gebiete vorbeugender Jugendhilfe entgegen gebracht wird. * * Chemnitz, 8. Februar. (Verbandstag der Haus- und Grundbesitzer-Vereine.) Nach einem neueren Beschluß des Vorstandes vom Zentral oerbande der städtischen Haus- und Grundbesitzer- Vereine Deutschlands findet der diesjährig« Ver bandstag vom 16. bis 20. Juli in Chemnitz statt. Sonntag, den 16. Juli, erfolgt die Begrüßung der auswärtigen Teilnehmer im Kaufmännischen Ver einshause. Die darauffolgenden drei Tage sind den Beratungen gewidmet, zu denen bereits bedeutende Redner gewonnen wurden. Die vom Chemnitzer All gemeinen Hausbesitzerverein gebildeten Ausschüsse sind bereits in voller Tätigkeit, den deutschen Der- bandstag in festlicher Weise auszuschmücken. Für den 19. Juli ist ein großes Schloßteichfest mit italienischer Nacht und für den 20. Juli ein Ausflug in das Erz gebirge geplant. Nr. 35. l05. Jahrgang. * Rochlitz, 1. Februar. (Verunglückt.) Heute vormittag wurde der Spediteur Schalia von einem Hunde anaefprungen. Er kam zu Fall und schlug mit dem Kopfe derartig auf das Pflaster auf. daß er eine Gehirnerschütterung erlitt. * Riesa, 2. Februar. lFestgenom men) wurde von der hiesigen Polizei der Reisende Ernst Heimer aus Langcnleuba-Niederhaiii, der von der Staatsan waltschaft Zwickau wegen Betrugs und Urkunden fälschung gesucht wird. * Crimmitschau, 2. Februar. lFestgenommen) wurde gestern vormittag von der Polizei in Meerane der 20 Jahre alte Handarbeiter Antkowiak aus Markranstädt, der vom hiesigen Kgl. Amtsgericht gesucht wird. >. Neustädtel, 2. Februar. (Vom elektrischen Strom getroffen) wurde hier beim Bau der Lei tung ein Arbeiter, indem er derselben zunabe kam. Zum Glück wurde der Vorgang rechtzeitig vemerkt und der Leitunasdraht sofort durchschnitten. Der Be- dauernswerte konnte dadurch aus seiner gefährlichen Lage befreit und ins Leben zurückgerusen werden. * Elterlein, 2. Februar, lGestorben.) Der 73 Jahre alte Privatier K. Graubner, der vor kurzem verunglückte, ist nunmehr seinen Verletzungen erlegen. Zittau, 2. Februar. <Ein Gchirnschlag) bereitete am Dienstagabend dem Leben des Herrn Sattlermeisters Robert Türcher ein plötzliches Ende. Der Dahingeschiedene, der erst 45 Jahre alt war, saß mit Freunden munter und gesund beim Karten spiel, als ihn der Tod unerwartet abrief. Ein tüch.iger, geachteter Handwerksmeister ist in ihm dahingefchieden. Die Leiche wird am Sonnabend mittag 1 Uhr im hiesigen Krematorium fcuerbcstattct. * Kamenz, 2. Februar. (Unehrlicher Knecht.) Bei verschiedenen Gutsbesitzern in Lichtenberg. Mittelbach. Oberlichtenau, Liebenau. Wohla und Klein Röhrsdorf batte der vorbestrafte 20 Jahre alte Dicnsttnecht Erwin Max Fichte aus Hauswaldc Mietgeldschwindeleien, bei Gastwirten in Prietitz und Gödlau Zechprellereien verübt, in Klein-Röhrs- dorf und Prietitz je ein Fahrrad gestohlen, in Elstra eine Jahrradlatcrne und in Goldbach eine Strick jackc entwendet, ferner auch dem Mühlenbesitzer Bindemann in Seifersdorf 28 bares Geld unter schlagen. Fichte ist rückfällig, das Urteil lautete daher auf 2 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehren- rechtsverlusi unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Sus Sschlens Umgebung. --- Altenburg, 3. Februar. (Einen Blumen- tag) für das ganze Herzogtum Sachsen-Altenburg zu veranstalten, ist nunmehr beschlossene Sache. Der Ertrag soll bedürftigen Kriegsteilnehmern zugute kommen, weshalb es der Landcskriegerverband in die Hand genommen hat, den Tag noch auszusuchen und alle Vorbereitungen zu treffen. Man wird im Lande das ganze Unternehmen um so freudiger be grüßen. als sich die Frau Herzogin an die Spitze stellt und schon eine große Zahl von Frauen und Mädchen sich als Verkäuferinnen zur Verfügung gestellt hat. * Meuselwitz, 1, Februar. (Hirnfchlag.) Gestern nachmittag brach der Privatmann Ludwig von hier aus hiesigem Bahnhof zusammen, nachdem er schnell gelaufen war, um den Zug zu erreichen. Der herbeigerufenc Arzt stellte als Todesursache Hirn schlag fest. II. Eilenburg. 2. Februar. (Arbeiteraus- stand. — Lebensretter. — Auszeich nung.) In der Deutschen Zelluloidfabrik, A.-E., sind gestern 318 Arbeiter und Arbeiterinnen in den Ausstand getreten, weil diesen das Koalitionsrecht ge schmälert werden soll. Der Streik soll so lange durch geführt werden, bis das Koalitionsrecht von der Fabrikleitung sichergestellt ist. Die in den freien Ge werkschaften organisierten Arbeiter der übrigen Fabriken (mit Ausnahme der Zimmermannjchen Pianofortefabrik, deren Leitung aichl dem Arbeit geberverbande angehört) werden im Sonnabend folgen. Die Mitglieder der christlich-nationalen Ge werkschaften beteiligen sich nicht am Ausstano, da dir Forderung des Arbeitgeberverbandes, daß icder Arbeitsuchende unterschiedslos in den Nationalen Arbeiterunterstützungsoerein cintritl oder übertritt, sich nicht auf sie bezieht, sondern nur aus oie den freien Gewerkschaften an.zehörendea Arbeiter. — Vom sichern Tode des Ertrinkens rettete ein vorübergehender Mann den vierjährigen Kur! Poltersdors in Kültzschau, der in die Lösia siel und vom Stroin fortgerissen wurde. — Der an der Mittelschule hier tätige Lehrer Gustav Geithner I ist infolge seiner hervorragenden Leistunger im Schuldienst ohne Prüfung zum Mittelschullehrer ernannt worden. Es ist in Preußen die erste derartige Ernennung. 11. Delitzsch, 2. Februar. (Ein gräßlicher Unglücksfall) ereignete sich in der Schokoladen fabrik von Gcbr. Böhme hier. Die 17jährige Ar beiterin Anna Märker sprang während der Vesper pause im Uebermur auf einen Zuckersack und kam dabei an die Transmission, deren Lagerwelle die Unglückliche bei den Haaren erfaßte und den ganzen Körper mehrere Riale herumschleuderte. Es wurde ihr buchstäblich die Kopshaut bis zu den Augen und außerdem ein Ohr abgerissen. Die Schwerverletzte wurde sofort der Halleschen Klinik zugeführt. Man hofft sie am Leben zu erhalten. Görlitz, 3. Februar. (Line Stiftung) von 160000 .6 überwies bei Bankier Ludwig Zeh der Gemeinde Alt-Schönau an der Katzbach. Mit dem Kapital soll ein Altersheim gebaut, auch sollen den Insassen Unterstützungen gewährt werden. * Beiern, 3. Februar. (Schatzgräber.) Dem Gastwirt Ohnesorge ging aus Madrid ein Brief der bekannten Schatzgräber zu. In dem in deutscher Sprache abgefaßten Briefe wird ersucht, 600 Reiseoorschuh einzusenden, damit der Betreffende die in der hiesigen Gegend verborgenen 240 000 heben kann. Für die kleine Gefälligkeit wird der 3. Teil der Summe, also 80000 ./«, versprochen. Vorbeugung gegen Influenza unü logenannte Erkältungs krankheiten. Es wird allgemein beobachtet, daß besonders die Influenza von Jahr zu Jahr an Bedeutung zunimmt und daß sie nicht nur häufiger, sondern auch gefähr licher wird. Vor allem dann, wenn durch Nicht beachtung der ersten Krankheitserscheinungen bzw. zu späte Konsultatton des Arztes die Ausbreitung der Erkrankung auf die Atmungsorgane (Bronchien, Lungen usw.) erfolgt. sehr begünstigt werden dieie Nachkrankheiten durch den mit der Influenza einhergehenden all gemeinen Kräfteverfall. Merkmale wie: Appetitlosig keit. Gefühl der Völle, llebelkeit deuten auf die Ur sache dieses Schwächezustandes, auf die ungenügende Funktion des Verdauungsapparates hin. Dah eine Erhöhung der Nahrungszufuhr keine Neukräftigung bringt, solange die Verdauungsorgane nicht normal arbeiten, ist einleuchtend. Wenn man nun den Kräftezustand durch reichliche Ernährung heben will, so scheitert das oft daran, daß die in ihrer Leistunasfähigkeit herabgesetzten Derdauungsorgane die erhöhte Speisezufuhr nicht ausnutzen können, sondern eher als Belastung emp finden. Deshalb ist für eine Neukräftigung des Körpers die Wiederherstellung der normalen Arbeits fähigkeit des Verdauungsapparates Voraussetzung. In solchen Fällen ist der Gebrauch eines geeigneten Nähr- und Kräftigungsmittels, das den Verdauungs kanal nicht überlastet, sondern schont und durch Appetitanreaung sowie gründlichere Verwertung der sonst zugeführten Speisen eine schnelle Wiederkräfti- gung ermöglicht, sehr empfehlenswert. Ein Präparat, das den vorerwähnten Ansprüchen genügt und außerdem einen besonders günstigen Ein fluß auf die Erkrankung der Atmungsorgane ausübt, ist die Guajacose. Durch ihre zweckmäßige Zusammensetzung vereint sie die appetitanregenden, kräftigenden Eigenschaften der altbewährten Somatose mit den antiseptischen, heilenden des Guajacols, das hier in seiner zuträg lichstenForm,nämlich alsguajacoljulfosaures Kalzium (ca. 7°/,) geboten wird. Obwohl die Guajacose natürlich auch in vor geschrittenen Fällen ost erfolgreich« Anwendung findet, sind erklärlicherweise die Resultate am günstigsten, wenn sie sofort bei Beginn der Erkrankung ge braucht wird. Es ist deshalb ratsam, gleich die ersten Krankheits symptome (z. B. Frösteln, allgemeine Mattigkeit, An zeichen beginnenden Fiebers usw.) zu beachten. Ge rade dann trägt die zweckmäßig« Anwendung der Guajacose unter Inanspruchnahme des Arztes, den man nicht nur in vorgeschrittenen Fällen, sondern stets befragen soll, die besten Früchte. Ganz abzuraten ist von der Umgehung d«s Arztes und Selbstbehandlung mit Mitteln, die oft in über triebenen Lobpreisungen angekündigt, aber wissen schaftlich und praktisch wertlos find. Im Gegensatz zu diesen erfreut sich die Guaja- cose aus Grund ihrer zweckmäßigen Zusammensetzung und ihrer Erfolge einer steigenden Wertschätzung in Acrztekreisen. Die Wirkung der Guajacose äußert sich meist in lebhafter Appetitsteiaerung, besserer Ernährung und Kräftigung des gesamten Körpers, Muskelansatz, Gewichtszunahme, dann aber auch in Einschränkung von Husten, Auswurf und Beseitigung der sonstigen Symptome von Erkrankungen der Atmunasorgane. Die Guajacose hat einen angenehmen medizinalen Geschmack. Wer nicht vorzieht, sie pur einzunehmen, gebraucht sie am besten in Milch, Kakao oder einfach mit kaltem Wasser verdünnt, indem man einem Tee löffel Guajacose 1—2 Teelöffel Wasser hinzufügt. Das Präparat wird in Flaschen zu 3 M. von allen Apotheken vorrätig gehalten bzw. prompt beschafft. Man achte aenau aus den geschützten Namen und die Originalpackung.
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