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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.02.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110204016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911020401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911020401
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-04
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Sonnrrbenü. 4. kebruar lSll. Letpzi-er Tageblatt.'Nr. 3S. los» Jahrgang. ^Ie verehrl<hen Abonnenten vecden gebeten, bei unpünktliebei' oder un- fegelmäkigei' 2u5te»ung des Kistler rieb nickt an dar Icägecpersonsl, sondern rvect<r Abhilfe sofort an die QerckäftLrtelie, dokannirgarre 8. ru senden. - » - » » verbot üer lranzövlthen Sprache in üen ellällttchen Kalernen. Bei einzelnen elsässischen und anoeren in Betracht kommenden Truppenteilen ist, wie der Korr. „Heer und Politik" von militärischer Leite mitgeteilt wird, er neut auf ein Verbot hingewiesen worden, sich der französischen Sprache innerhalb der Kaserne auch bei Unterhaltungen zu bedienen, da die Unterhaltun gen deutscher Soldaten in deutscher Sprache erfolgen mühten. Die Erneuerung des Verbotes wurde durch einige Vorkommnisse in letzter Zeit notwendig, die eine stärkere Betonung des Deutschtums der den elsässischen Truppen als erforderlich erscheinen liehen. Ebenso ist den betreffenden Leuten vor Augen ge führt worden, das; es besonders für die Elsässer eine Ehrensache sein müsse, sich in Briesen gleichfalls der deutschen Sprache zu bedienen, die die Sprache ihres Vaterlandes sei. Alle in Betracht kommenden Mannschaften wurden darauf hingewiesen, sich diese Anregung angelegen sein zu lassen, und möglichst auch dafür Sorge zu tragen, daß sich die im Elsaß leoenden Angehörigen der Soldaten m Briefen, dle sie in die Kaserne an ihre Söhne senden, soweit es angängig ist, auch in weitestem Umfange der deutschen Sprache bedienen, La es keinen guten Eindruck mache, wenn z. B. offene P 0 stkarten, die deutsche Sol daten aus ihrem Elternhause erhalten, in der fran zösischen Sprache abgenützt seien. Es wurden früher auch vielfach von «oldsten, die aus Elsaß- Lothringen stammen, französische Zeitungen in der Kaserne gelesen, die sie teils seloer bezogen, teils von ihren Angehörigen zugesandt erhielten. Ein direktes Verbot in dieser Hinsicht erging nicht. Im Anschluß an die obenerwähnten Ermahnungen wurde aber auch den Soldaten der Ratschlag erteilt, die Lektüre französischer Blätter in der Kaserne zu unterlassen und dafür eins der vielen guten deutschen Blätter zu lesen, die eigens für Soldaten geschrieben wurden und den Gesichtskreis und die Interessen des Heeresstandes besonders berücksichtigen. Der Anregung wurde von allen Seiten Folge geleistet, so daß die französischen Zeitungen und Zeitschriften aus den Kasernen völlig verschwunden sind. Letzte Depeschen unü Fernlprechmelüungen. Der Kronprinz in Kalkutta. >-« Kalkutta, 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Heute nachmittag ist der deutsche Kronprinz "at!f der Station Haura eingetroffen, wo festlicher 'Empfang.,stattsond. Unter Salutschüssen schritt der Kronprinz die von englischer Infanterie und ein geborenen Freiwilligen gestellte Ehrenkompanie ab und fuhr dann, zur Rechten des Vizekönigs sitzend, im Wagen zum Palais. Eine große Menschen menge begrüßte den Kronprinzen mit Hurrarufen. Am Portal des Palais erwiesen ebenfalls Truppen die Ehrenbezeigungen. Auf der Freitreppe waren zahlreiche Geladene, diplomatische Vertreter fremder Nationen und einheimische Fürsten versammelt. Als der Kronprinz die Freitreppe erstieg, brachte die ver sammelte deutsche Kolonie drei Hochrufe aus. Nach der Vorstellung verschiedener Persönlichkeiten und der Damen des Hauses empfing der Kronprinz den Magistrat von Kalkutta, der eine Be- gestellt. Außer den Liedern von Franz sang die Sängerin nocy allerbekamneste Sachen von Brahms, Hugo Wolf und Rich. Strauß, die ihr viel Beifall einbrachten. Am Klavier dachte Herr Kapellmeister Fritz Lindemann nicht immer daran, daß er keine stimmgewaltige Primadonna neben sich hatte, auch führte er die Klavierstimme, namentlich bei Wolf, manchmal recht trocken durch. Technisch spielte er solid, und nie kam er aus dem Takt. Ob sich aber aus die Dauer jeder Komponist damit zufrieden gibt? „Zum Teufel mit eurer Technik, ich will Musik!" zürnte einst ein grimmiger Kapellmeister, 8ell1. Berliner Theater. Aus Berlin wird uns geschrieben: Ein Nachahmer von Schalom Asch hat sich gemel det, der Verfasser der vieraktigen Komödie „Der schätz", David Pinski, hat sich soeben dem Publikum des Deutschen Theaters oorgestellt, das im weiten Umkreis seines Spielplans gern zu seltsam schmeckenden, scharfen Gewürzen greift. Don Geburt ein Russe^ hat er sich schon leit einer Reihe von Jahren in N^w Park niedergelassen, dort sein literarisches Talent entdeckt und auf einem bestimm ten Gebiet der Theaterschriftstellerei ein entschiedenes Ansehen gewonnen. Pinski gekört zu jenen Autoren, die in der nordamerikanischen Metropole den polnisch jüdischen Dialekt des „yiddish" auf der Bühne zur Anerkennung gebracht haben. Bei der neuen Komödie „Der Schatz" werden auf dem Zettel nur ein paar Personen mit Namen ge nannt, ein Totengräber mit seiner Familie und ein Stadtkrösus: di« übrigen werden nur nach ihrem Beruf und ihrer gesellschaftlichen Stellung angeführt. Da gibt es ein „junges Paar" und ein „altes Paar", drei „junge Männer", ein.- „hysterische Frau, eine "Verrücktgewordene", einen Advokaten, Heiratsoer. mittler, Gemeindevorsteher usw. Wenn der Borhang aufgeht, wird für drei Akte di« Wohnung des Toten, aräbers sichtbar, «in armseliger Raum mit wasser, fleckigen Wänden, einem Bett rechts, einem hohen russischen Ofen link», mit einem Nachtlager darüber und kümmerlichem Zierrat. Die Frau des Toten, aräbers liest in der Bibel ihre Tochter Tille sitzt am Fenster, blickt auf die Straße und putzt sich vor dem spiegel. Ihr Bruder, ein blödsinniger, stotternder Bursche, hat auf dem Kirchhof einen Hund begraben und dabei in der Erde eine Lumme Imperials ge- fanden, die auf das Vorhandensein ernes Schätze schließen lassen. Aber wo er liegt, will der Trottel nicht verraten. Till« bemächtigt sich der Gold ¬ finnischen Landtages. Rock Nslanv .12 0.1 chinesischen Bevölkerung an- aus. Truppen-sind-'doothin grüßungsadresse überbrachte. In dieser wird der Kronprinz im Namen der Bürgerschaft in Kal- tutla willkommen geheißen als Renräsenrant c»7" Nation, deren Patriotismus und Entwicklung in Kunst und Wissenschaft, Handel und Industrie die Ächtung und Bewunderung der ganzen Welt erweckt, sowie als Verwandter des Königs Georg und Ur enkel der Königin Viktoria, dessen Andenken in In dien ewig bewahrt werden bleibe. Die Adresse ge denkt weiter der Arbeit deutscher Gelehrter bei der Erforschung der indisckjen Literatur und Philosophie und spricht di« Erwartung aus, daß der Kronprinz einen guten Eindruck von seinem Aufenthalt in In dien mitnehmen werde. Der Kronprinz er widerte mit herzlichen Worten des Dankes und ver sicherte, daß seine Reise einen unauslöschlichen Ein druck bei ihm hinterlaßen werde. Er werde die Ent wicklung Indiens stets mit großem Inter'ße weiter- aeul oor»er Polizei und Volksbühne. 0. Berlin, 3. Februar. (Priv.-Tel.) Die „Neue Freie Volksbühne'^ in Berlin war durch die Zensur« einfllhrung des Polizeipräsidenten von Berlin betroffen worden. Sie hat ebenso wie die „Freie Volksbühne" dagegen den Klageweg beschritten. Nun mehr ist seitens des Bezirksausschußes die Ab, Weisung der Klage gegen Herrn v. Iagow er folgt, und zwar, wie das Urteil ausführt, „aus Gründen der Bau-, Feuer- und Sicherheitspolizei, wie auch der Zensurpolizei". Ein Lotsenschoner gesunken. >6? Bremerhaven, 3. Februar. (Eigene Draht meldung.) Das Weserfeuerschiff meldet: Der Lotsen schoner „Nikolaus" ist in der Nähe des Feuer- schiffes gesunken. Wahrscheinlich wurde er gestern abend von einem andern Schiff« überrannt. Näheres ist unbekannt.) st an die Werst vergebe, sich ausreichende Garantien zu ver. . b die Werft zum Bau solcher Schlachtschiffe lefähiat sei. Dobernig (Disch. Lpt ), Steiner Chr.-Soz.) und Kozlowski (Pole) betonten die tets bekundete Bereitwilligkeit ihrer Parteien, die ür die Ausgestaltung der Heeres- und Seemacht un- »edingt notwendigen Forderungen zu bewilligen, verwiesen jedoch auf die ungünstige Finanz lage des Staates, sowie auf die der Staatsver waltung harrenden großen kostspieligen Aufgaben, die «ine gewrsienhaft« Prüfung der Vorlagen sowie der Deckungsfroge erheischten. Dobernig verlangte, daß sich die Marine durch zollfreien Bezug von Ersen aus dem Auslande vom Eisenkartell unabhängig mache. Steiner fragte, ob Ungarn anläßlich des Wehrgesetzes keine staatsrechtlichen Zugeständnisse gemacht worden seien, und verlangte Auskunft über die Durchführung und Kosten der zweijährigen Dienstzeit. Die Reform der französischen Kriegsgerichte. Parts, 3. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Sixte Quenin (Soz.) interpellierte in der Kammer über den Fall des in Algier kriegsgericht lich erschoßenen Soldaten Dulery, der einen Sergeanten verwundete, protestierte gegen die Kriegsgerichte und gegen die bei ihnen übliche Anwendung der Todesstrafe, und warf dem Kriegsminister General Brun vor, Sie Gnade des Präsidenten nicht nachgesucht zu haben. Brun antwortete, er habe das Urteil ordnungsgemäß behandelt. Die Regierung werde gemäß dem Kammerbeschluß in der Reform der Krregs- oer ryurrngrnyen wraaren. Ars wnrrampser von 1 ge richte fortsahren. Darauf wurde die einfache 1870/71 war er Ritter des Eisernen Kreuzes. Seine s Tagesordnung, der General Brun zustimmt, mit 290 gegen 230 Stimmen angenommen. Ein englisches Arbeitslosenverstcherungsgesetz. " London, 3 Februar. (Eig. Drahtmeld.s Wie der „Daily Expreß" erfährt, will die Negierung noch in dieser Tagung rne Vorlage über die Arbeits losenversicherung einbringen, die, wenn irgend möglich, schon am 1. Januar 1912 rn Kraft treten soll. Die Hauptcharakterzüge der Vorlage sind ein wöchtenlicher Zwangsbeitrag von je 50 Pf. von feiten des Arbeiters und des Staates und eine Ver gütung wöchentlich von 10 oder 15 bei Arbeits losigkeit. Die Vergütung erfolgt erst, wenn der Bei trag sechs Monate lang gezahlt worden ist. Vermehrung der englischen Truppen in Aegypten. ** Kairo, 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Nach einer Mitteilung des sonst zuverlässigen Blattes an die liberische Regierung be- I „Evhimeris" wird das Kommando der eng- Anleihe wird durch Zolleinnahmen I lischen Truppen des Mittelmeeres von Malta nach Aegypten verlegt werden. Lord Kitchener und General Sir Ian Hamilton, die kürzlich Aegyp ten bereist haben, sollen sich in einem Bericht an das englische Kriegsministerium für diese Verlegung ent schieden und vorgeschlagen haben, das Kontingent der Okkupationsarmee auf 50 000 Mann zu er höhen. Unruhen auf einer holländischen Besitzung. H Haag, 3. Februar. (Eigene Drahtmeldung.) Wie aus Batavia amtlich gemeldet wird, brachen auf der Manggar-Insel Bibliton (zwischen„Sumatra und Borneo) von der " gezettelte Unruhen entsandt worden. Eröffnung de» c? Helfingfor», 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Der Generalgouoerneur eröffnete namens des Kaisers den finnischen Landtag und begrüßte die Ab. geordneten Nachdem der Vizepräsident Les Senats die Worte des Eeneralgouverneurs in finnischer und schwedischer Sprache wiederholt hatte, verlas der Talman eine Huldigungskunvgebung des Landtags für den Zaren. Der Generalgouverneur gab die dem Landtage vorzulegenden Entwürfe bekannt. Die Bereinigten Staaten und Honduras. D» Washington. 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Wie hier bekanntgegeben wird, werden die Ver einigten Staaten bei Ankunft B 0 nillas in Puerto Cortez dem Befehlshaber der Revolutionäre ihre Vermittlung anbieten, um das Aufhören des inneren Streites in Honduras zu erreichen. gerechtfertigt. Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen erklärte er, er halte den «planten Dreadnought-Typ mit einer Bestümrng von 30,5 Zentimetergeschlltzen für die österreich-ungarische Flotte für genügend und ermahnte di« Marineoer. waltung, bevor sie einen Dreadnouah n Fiume vergebe, sich ausreichende Go chaffen, 1 i eu» j 1-orve» s Sttver »malaamatev Slmerlc. «mell, «ineitc. t!<xom. American «an. Anaconda Ltckttton „ , . Baltimore spiel griff geschickt und glatt I Kanada ineinander, und der Eindruck dieses farbenreichen I Ldtca^°Mnw " rzes hielt bi, zum Schluß an, trotzdem einige I Denver Genera» «leerrlc GreatRortovrei GrealRottUOr« Ilwwt» Central, Lehlgb Ballen LoM«».n.«Ätz»I Letzte üsnüelsnschrichten. Z Wien, 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Die Oesterreich-Ungarische Bank setzte den Diskont von 5 auf Proz. herab. * Hamburg, 3. Februar, 6 Uhr. Zuckermarlt Rübenzucker 1. Produkt Basis 88proz. Rendement neue Uiance frei an Bord Hamburg öer 50 Kilo Februar 9,125, März 9,20 Mai 9.35. August 9,575, Oktober 9,55, Dezember 9.60. Ruhig. * Prag, 3. Februar. Zucker. Aussig Landung« platz Jan. 21L0—21,40. Ruhig. Rew York, 3. Februar. Fondsbörse. lEchluß.) m Kalkutta, 3 Februar. (Eigene Drahtmeld.) Der Kronprinz hat an die Höfe von Bangkok, Peking und Tokio Telegramme gerichtet, in denen er sein lebhaftes Bedauern ausspricht, den ge planten Besuch bei Ihnen aufgeben zu müßen. Geh. Oberrrq-eruugsrat Schmid-Burgk s. st. Weimar, 3. Februar. (Priv.-Tel.) Hier starb plötzlich nachdem er kurz vorher noch einer Landtags sitzung als Referent beigewohnt hatte, der Geh. Ober regierungsrat Johannes Schmid-Burgk an einem Herzschlag. Er war Chef der gesamten Landes gendarmerie und Vorstand des Statistischen Bureaus der thüringischen Staaten.^ Als Mitkämpfer von Verdienste uin die Universität Jena wurden mit den Ehrendoktoraten der juristischen und medizinischen Fakultäten anerkannt. Schmid »st 65 Jahre alt ge worden. münzen und staffiert sich zum Erstaunen ihrer Eltern in einem Modemagazin zu einem Dämchen aus. Die ganze Stadt erfährt von dem Fund, und es melden sich von allen Seiten Leute, die daran Anteil Haden wollen, ein Heiratsvermittler, der dem Mädchen eine gute Partie verschaffen will Herren von Unter stützungsvereinen und Reerdlgungsanstalten. In breiter, nur allzu breiter Weise werden diese Situa tionen vor den Zuschauern ausgesponnen, so daß der Dialog gar kein Ende zu nehmen scheint. Man merkt bald, Last es sich lediglich um eine psychologisch ver tiefte Burleske handelt, über die eine „jüdische Kiste" von der Art des jüngst erscknenenen Scherzbuches Alexander Moszkowskis ausgeschüttet ist. Der alte Totengräber, der über den Schatz Auskunft geben soll, und doch von seinem Verbleib nichts weiß, wird von Freunden und Bekannten fast zu Tode gehetzt und spielt im Bett den Kranken. So häufen sich die mehr oder weniger drolligen Situationen pikant, aber weitaus harmloser als rn dem „Gott der Rache" von Schalom Asch durcheinander. Endlich bringt der vierte Akt mit einer phan tastisch satirischen Kirchhofsszene einen wirkungs vollen Aufschwung. Eine ganze Schar von Hab gierigen hat sich dort versammelt, um den Schatz zu entdecken. Der blödsinnige Junge, der Bescheid wißen muß, soll sein Geheimnis verraten, hält die andern aber zum besten, indem er sie zwingt, seine Heultöne und pantomimischen Fratzen nachzuahmen, ohne daß er das erlösende Wort spricht. Hier stand dre Regie des Deutschen Theaters mit dem Bilde des Gottesackers, dem aufsteiaenden Hügel, den im Hintergrund der Bühne zwischen der Finsternis auf- slimmernden Lichtern und dem Gedränge der Neu gierigen wieder auf voller Höh». Man kratzt wohl einige Goldstücke zusammen, aber der gefunden« Schatz ist doch die Tochter des Totengräbers, die mit ihrem Putz und Geschmeide, ihren frechen Worten und Späßen den Weg zu ihrem Lebensziel entdeckt hat. Fräulein Eibe ns Lütz fand für diese abge feimte, jugendliche Sünderin eine Menge halb kind licher, halb verkommener Eysoldttöne und auch einige Laute echter Leidenschaft, mit denen st« das Publi kum interessierte und fesselte. Herr Arnold machte aus der Figur des Totengräbers eine charakteristisch« Tharge. Das Gesamtsptel griff s " ineinander, und der ' Gettoscherzes hielt bis zum Schluß an, trotzdem einige lungenkrciftige Ztfcher sich dagegen auflehnen wollten. Der Verfasser David Pinski konnte wiederholt auf der Bühne erscheinen, «in frisch auftretender Mann in der Mitte der dreißiger I"hre, Leisen Komödie mittlerweile auch in russischer und englischer Sprache Mr Aufführung vorbereitet wird. LÜD« Zum Ableben Singer». 0. Berlin, 3. Februar. (Priv.-Tel.) Zur Be erdigung von Paul Singer sind vom Berliner Magistrat delegiert worden: Oberbürgermeister Kirschner, Bürgermeister Dr. Re icke und Stadtrat Bohm. Die Ansprüche deutscher Firmen an Liberia. o. Hamburg, 3. Februar. (Prioattelegramm.) Der amerikanische Finanzrat Falckner, der in der An gelegenheit der neuen liberischen Anleihe demnächst in Hamburg eintrifft, wird hier vor allem die Regelung der Ansprüche verschiedener deut scher Häuser an die liberische Regierung be treiben. Die neue7 " ' gesichert werden. Es wird jetzt noch darüber ver bandelt werden, ob die Kontrolle über die Zölle, die jetzt von England ausgeübt wird, in Zukunft inter national gestaltet oder den Vereinigten Staaten übertragen werden soll. Arbeitsniederlegung in den Weißenfelser Schuhfabriken. b. Weißenfels, 3. Februar. (Prioattelegramm.) Eine von 3000 Arbeitern und Arbeiterinnen der hie sigen Schuhfabriken besuchte Versammlung be schloß einstimmig, in allen Fabriken, wo die Forde rung auf Einführung des Neunstunden-At- beitstages abgKlehnt.wi.rd, morgen die Kün digung einzureichen, und am 18. Februar geschlossen die Arbeit niederzulegen. In Betracht kommen etwa 5000 Arbeiter. Die Heeres« und Marineforderungeu Oesterreich- Ungarns. Pest, 3. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Der Heeresausichuß der österreichischen Delegation begann seine Verhandlungen über die Erfordernisse vonHeer undMarin«. Zunächst erstattete der Delegierte Schlegel Bericht über das Marine- budget, worin er heroorhob, daß die Erfahrung lehre, daß ein Staat, der ans Meer grenze, und auf eine entsprechende Marine verzichte, nicht nur auf höre, eine Großmacht zu sein, sondern daß er sich auch jedes Einflusses im Staatenkonzert dec Völler begebe. Er halte die Forderungen für die Kriegsmarine für .75 ENoirn»an>a« I "ttssour, Vaeitlc .78 Nallonal Seav L7 NewNort tt«ntr. Z7 NewtzortOntar. NorrvernParlflc au' Lt LZ7 do f.v. eHteDarl-i W Wechte« a.Lond. „ Daae. > 4« London Save». uverwetsuna Wechs. a. Part» Wechs. 0. Berlin «oulhcrn Pac»i. 4 84 Bond» «t. Laut« S. F 48, ret Bond« «lanvar" Ott 9»L2 ?.dÜ <dtmel»m!Sye !tn 4.LZ ktteeli Union Pacific 4»K5 Beadtaa 52li Lmalaawatev VS a»chilon PenuloloaMa 9?ck2 Northern Paa Baltimore 5^ s. Re» York, 3 Februar. (Eig. Kabelar.) Auch heute ließ die Tendenz an der Fondsbörse in den ersten Börsenstunden eine einheitliche Haltung ver mißen. Die Spekulation nahm in Union Pacific, Kupferwerten, Reading, Lehiah Valley die üblichen Realisationen zum Wochenjchluß vor. Die Be mühungen der Baissiers, auf den Kursstand einen stärkeren Druck auszuüben, waren ohne Erfolg, da das auf den Markt kommende Material ohne Schwie ¬ rigkeiten Aufnahme fand. Jin weiteren Verlauf des Verkehrs rückten die Werte des Gouldsystems in den Mittelpunkt des Verkehrs. In Wadash, Denver und Missouri Pacific entwickelte sich ein beträchtliches Geschäft bei steigenden Kursen. Veranlassung dazu gab das bestimmt auftretende Gerücht von dem Rück tritt Goulds. Trotz dem Dementi des Sekretärs Goulds glaubt die Börse, daß Gould dem Drängen der Kuhn-Loeb Gruppe nachgeben werde. Eine neue Direktion würde den Wert des Bahnsystems de- deutend erhöhen. Großem Intereße begegneten auch Beet-Lugar, anscheinend auf erne'.ue Hausjeopera- tionen im Zusammenhang mn Gerüchten, daß eine Dividende auf die Coinmon Shares zu erwarten sei. Ein großes Bankhaus, das starkes Intereße an dem Unternehmen genommen habe, soll gegenüber einem opponierenden Bankhause die Ausschüttung einer Dividende durchsetzen. Auch für die Vorzugsaktien des Stahltrusts herrschte große Nachfrage. Gerücht weise verlautete, daß der Trust den Rückkauf der 510 Millionen Vorzugsaktien beabsichtige. Die Stimmung im späteren Verlause war ziemlich fest, wozu die Meldung, daß die Pennsyloaniabahn eine Bestellung auf 1000 Waggons in Aussicht genommen habe, beitrug. Auch schätzte man den Wochenbarzu fluß be» den Clcaringhouiebanken um 12,7 Millionen Dollar höher. Später trat eine empfindliche Ab- schwächung ein, die auf ein Nachlassen der Spekula tionstätigkeit und auf Baißeabgaben zurückzuführen war. Starke Einbußen erlitten Steels Commons, auch die Shares der Northern Pacific und Great Northern Pacific mußten auf Gewinnabgaben weiter nachgeben. Zum Schluß waren auf allen Markige bieten Abwickelungen im Gange. Die Stimmung war gedrückt. Gesamtumsatz' 600 000 Shares. — Die Haltung des Bondsmarktes war bei weniger leb haftem Geschäft nur gering verändert. Gesamtumsatz 3,7 Millionen Dollar. Rew York 3. Februar. Produktenbörse. «Schluß. I "euir l ooiver I I I ""rver rue^eu «roier > Wtn» Nr.Hlolo! Ma» Ault Maio Nr. 2 mlxev lot» L ater Nr. 2 wui»e toko VaumivoUc!»l> T druar Mär» Ma» Ault AuguN «evlembcr Otiodcr New Ort. lote Rodelten Nr. I yvnnvrn " r>o. « Nr.- Loulhern Foun- ..vrn Nr. > do. «welch) Lüdltche» Jod etten Str. 2 Slahtknuovel (Pttlsourg) Tiahllchtencn (Pllwdurgh) ' l>tS 15L s bl«1S,7S "w ir.- 41.S0 -N 4.« 4« ?.sr 72,75 1!i Schmal, choicc > Schwetuetteitch! niets. öeet »amtly .'tucker aranut. j (ntedr.NkNovt.i ac>». »»>« s.Nassau vo. muscovado, 8) »e>l Petroleum rettn. Barrel- vo. vo Bul. do. Sruve LrrvenUnLao. Seireioetrach' nach Livervooi nach Hainvuro nachRollervam anec Rio Nr. 7 Iota März t>uni i Tczeu-.tcr Mol, vro»>pi I SonncllSvllle «lei upter Slan» va d toko eiektrol. Zinn MelttMMn Pni ! lVtal U W «'N 1S.Z7 1S3i) Sp ¬ ill. I nnrver ». Rew York, 3. Februar. (Eig. Kabelgramm.) Baumwolle. Während der ersten Stunden stand der Markt unter dem Eindruck der schwächeren Liver pooler Notierungen, sowie der Schwäche der südlichen Märkte. Die nahen Termine mußten unter beträcht lichen Abgaben empfindlich nachgeben. Es trat eine Abschwächung bis zu 25 Punkten ein. Fernere Ter mine waren besser behauptet. Später bewirkten Batßedeckungen eine Erholung. Trotzdem zeigen die Schlußnotierungen noch einen Rückgang von 25 bis 30 Punkten für nahe und von 22 bis 12 Punkten für entfernte Termine. Ehicgao, 3. Februar. Produktenbörse. (Schluß.) arui, j voru«r ! wtal« Lepc ?erNr.?lolo _la» Schmalz Mat RtPven Mat Schweinc- Ne:tch Mat rvetzen «roler Wtn» Nr^)loto Mat 2ul' Tkpinndn MoloNr. 2 loko Mat Iult s. Chicago, 3. Februar. (Eig. Kabelgr.) Weizen. Der Markt eröffnete in fester Haltunq auf Frost meldungen aus dem Westen und niedrigere Welt- verschifsungsziffern. Später trat ein Rückschlag ein auf die Zunahme der Vorräte im Nordwesten, den balsiegllnstigen Bericht des Modern Miller und günstige Mtterungsmeldunaen. Zum Schluß be wirkten Baißedeckungen und Vorhersagen schlechter Witterung eine Erholung. — Mais. Der Markt verkehrte in stetiger Haltung auf die gute Lage des Promptgeschäfts. Track «erlag de« Lew»»,er rm,ed>«tte» U. Pol». Uhisredokleur: Ir La»»t, Ptettru»»»«. Verantwortlich« R«vaktmr«. Für Poltttk Lr. «. «»»ach«, total« »nb sLitsts«« »ng«l«a«nh««ten, ra,«Schronlk und S*rnrlicht» ». ». VMtlar, da» yrullleto» Paal »Ha»«»«» MufU «. «es»t«, «Port und »artchwlaal A. PaarM». ylk dl, HaadetSjettun» A. Mrchra». gär den InleratautoU Ott» Lrd«. «amtlich t» Letprlg. UaXklaao»«» Manu»»r»ri:n ,s» ltrt» da« Rück« Port» b«l«uNla»n. yär «usdewa-rung und Rückzab» »lrv kein» «ewädr üdrrnammrn. 8uschrift»n stnd nicht persänllch zu adrelsterm», sondern an ke» Vrrl»^ dle «edattlm, oder dl, «etchlltsstele de» Selpz«^, raseSlatte, »» richten. Di« »srtt R»«»«r «ttfaht t« Satte«.
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