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Leipziger Tsgevistt Beilage. Mittwoch, l8. Januar l9N Nr. lS. los. Jahrgang Leipziger Handelszeitung Paris crNärt m. in der letzten Zeit worden zu sein aber der Markt Aussichten nicht dem Erfolg Die Emission von deutschen Papieren betrug den letzten drei Jahren (in Millionen Mark). Mark): Kurswert In demselben Zeitraum wurden an Panieren emittiert (in Millionen bei (ab 1. April 1910) die Ziffern für Ausbeute, Verarbeitung und Absatz naa> Mengen wiederum befriedigend sind; aber die Verknufspreise für den Absatz sind schlechter geworden, während der Erlös aus den übrigen Produkte» nach wie vor befriedigend ist. Lu Anfang dez ztalendersabres IVtY hat Steaua Romana ihr Aktienkapital um 20 000 000 Lei mit 5o Proz. eingezahltcr Aktien erhöht, die mit einem Agio von 50 Proz. auf die Einzahlung von der Deutschen Petroleum- Aktiengesellschaft übernommen wurden. Anderseits bat diese größere Posten von Steaua-Aklien verkauft: doch ist immerhin ihre Beteiligung an diesem das Hauptinteresse der Gescllsilxrft darstellenden Unternehmen größer geworden. päische Petroleum -Union, deren Tochtergesellschaften wieder besonders ungünstig ZstllungselnlteUungen ulm. — Tie «tammqarnwederei Vogt L Helbig in Mdlau bat sich, wie der ..Eonfeetionair" rnitteilt, an ihre Gläubiger ge wandt, um eine außergerichtliche viguidation ihrer Firmn berbeizutvhren. Die Passiven betragen zirka <00 000 F, denen zirka 200 000 chs Aktiven gegenübersteben. , Zur Insolvenz der Lederfabrik E. Salzman» in Sa», bnrg L«alr> liegt ein Vergleichsvorschlag zu 40 Droz, vor, zahlbar in vier Raten Die Passiven betragen zirka lOS 000 Mark. Der Vergleich gilt erst als perfekt, wenn di« Firma einen Bürgen gestellt hat. — Znm Svnknrse »er Tuchfabrik von Hermann Balte in Sott»«- wird dem .D. T." gemeldet, daß auf die bisher an erkannten Fordern»««» von 40t S20 «ine <ws»Iag»vibluna von 30 Proz. erfolgt. Die Fabrik ist für »SS 000 ^k an die Firma T. ä E. Neumann in fdottbus verkauft und das Grundsiück kdaiser-Friedrich-Ztraße 6 in Kottbus im Zwangs- versieigerungsverfahren für 87 200 ^Ik von der Bank für Handel und Fndusiri« erworben worden. Die beiden früheren Mitinhaber Albert Volte und Otto Balte sind wegen ver suchten Betrugs in Untersuchungshaft genommen worden. », Tie Lrdrrdandlnng lNiur»«» Etrogman In Trtrsi de- sinket sich in Zablunass.invierigkeitrn. Sie unterhandelt mit ibrrn Gläubiger» wegen eines außergerichtlichen Vernlel»- ;u 25 Pro,. Tie Verpflichtungen betragen über 140 voo kkr. — Ti« Teiroi, Radia,», <to. tu Dir»«« <«ch««an> isi mit 1 Million Dollar Passiven insolvent geworden- dt« Aktiven betragen lau» »Boss. Ztg.' etwa SV OVO DoHar». Stoffgrmerde. D. l Bom englischen Textitmarkt wird berichtet, kratz die Preislendenz auf den Wollmärkten während der letzten Woche eine weitere Abschwächung erfahren habe. Unternehmungen grösseren Umfanges fanden in keiner Wollsorte statt, so da» die Stimmung in den Kreisen des Wollhandels sehr gedrückt ist. Auch Kammzügc, Kämmlinge und Wollabfätte haben sich Preisabschläge gefallen lassen müssen, ohne daß dieser Rückgang der Preise die inländischen wie die aus ländischen Verbraucher animiert har, Käufe einzu gehen. Verhältnismäßig am wenigsten von dem Rückgang der bis letzt englische Wollen betroffen hierin das (Geschäft nur geringfügig Vorräte als klein beurteilt. Größere Nlpakawollen stattgesunden Haven, wenig gebandelt, erzielten aber feste Preisuotierungen sino worden, obwohl auch war, doch werde» die Abschlüsse sollen in Mobürwollen wurden Preise. Ans dem LSollgarnnrarkt waren lediglich Mohär- ,zürne besser gefragt, im übrigen hat sich das Geichäst in siammgarn wie in Ltrcichgar» sehr ruhig gestaltet. Die Tireichgarnspinnereien machten Preiskonzelsionen, »hne daß dieser Umsiand die Verbraucher veranlaßte, Orders zu er teilen, lieber den Geschgslogaug in der Mrkwarcninduslrte lauten die Berichte im ganzen zufriedenstellend. Tic Wed warensiibrikanlen in Dewsbury, Hudderssield und an anderen Plätzen sind in der Hauptsache für den Export beschäftigt, auch für Len inländischen Verkehr ist das Geschäft bis setzt im ganze» befriedigend. Tie weiter aus der Baumwollindusirre eingcgangenen Berichte bekunden übereinstimmend, daß die lZaumwoNipiniiereien voll versehen sind, bessert sich von Tag die Fabrikanten setzt Zahlkarten, b. beim Einkäufe von Wertzeichen im Betrage von mindestens 20 -4t, c-. bei Entrichtung von Zeitungsgeld seitens der Bezieher, rl. bei Entrichtung der Gebühren für außerge wöhnliche Zeitungsbeilagen und der Zeitungs gebühr. ferner können durch Schecks beglichen werden: Fernsprechgebühren, gestundete Portobeträge und Telegrammge bühren, Beträge für Portopauschsummen, Miete für die Benutzung von Grundstücken, Gebühren für die an Privatpersonen zur Be nutzung überwiesenen Telegraphenleitungen und Kabeladern, Schließfachgebühren, Gebühren für Privatbriefkasten. Die Begleichung von Postauftrags und Nachnahmebeträgen mit Schecks wird nicht zu gelassen. (Das in Orten mit Reichs- bank-Abrechnunasstcllen bestehende Verfahren der Be gleichung von Postauftrügen im Girowege wird hierdurch nicht berührt.) Im einzelnen ist zu bemerken: Das bisherige Verfahren, Zahlungen durch Post ich e ck s — die nicht stempelpflichtig sind — zu leisten sowie Gebühren — namentlich Fernsprechgebühren — durch Ueberweisung des Betrags vom eigenen Post scheckkonto auf das Konto des Postamts bz. Fern sprechamts zu begleichen, bleibt bestehen. Zu IIu. Die Postanweisungen und Zählkarten werden erst abgesandt, nachdem die Reichsbank der Post den Scheckbetrag gutgeschrieben hat. Ausnahme findet statt bei öffentlichen Behörden i. a. und bei Privatpersonen usw., wenn diese bis zur Höhe der Einzahlungen Sicherheit (Kaution) gestellt haben. Zu llk. Hier gilt gleichfalls das zu Ha Gesagte. Zu llä. Die Zeitungsbeilagen oder die Liefe rungsschreiben werden abgesandt, bevor der Scheck betrag der Post von der Neichsbank gutgeschrieben ist; III. Eine Gebühr wird für die mit der Be handlung der Schecks verbundenen Mühewaltung — Umtausch der Schecks seitens der Bezogenen gegen rote Reicbsbankschecks — nicht erhoben. IV. Lehnt der Bezogene die Einlösung eines Schecks ab, so ist der Aussteller verpflichtet, der Post kasse den Betrag gegen Zurücknahme des Schecks bar zu entrichten. V. Unterhalten in größeren Orten Banken Depo- sitenkassen (Filialen), die kein eigenes Girokonto bei der Neichsbank haben, so können Schecks auf solche Depositenkassen bei den Postkassen zur Zahlung ge geben werden, wenn die Zentralen der Banken sich bereit erklären, die Schecks durch Gutschrift der Be träge auf das Reichsbank-Eirokonto der Post ein- zulösen. Der rtzeinllch-meltkSMche Lilenmsrkt zu llnlsng lSll. XX Das vergangene Jahr 1910 hat für den Eisenmarkt keine einheitliche Tendenz aufzuweisen: in den schweren Produkten ist, abgesehen von der Preiserhöhung um 5 pro Tonne Halbzeug ab 2. Quartal, keine nennenswerte Aenderung einge treten, das Geschäft bewegte sich hier in den ge, wohnten Bahnen weiter. Halbzeun wurde über die Beteiligungsziffer abgesetzt, Eisenvahnmaterial litt unter den Anstrichen der Staatsbahnen, und Form eisen wurde durch di« Bauarbeiteraussperrung un- Die im Jahre 1910 auf die einzelnen Gattungen von Esfekten entfallenden Beträge sind bei den deut schen Papieren die folgenden (in Millionen Mark): Transportwesen. * Hamburg-Altonaer Zentralbahngesellschast in Hamburg. Bei 1330 631 (1541312) Betriebsein nahmen belief sich der Rohgewinn auf 580 366 >601113) <t; davon werden 249 512 (245 242) zu Abschreibungen verwendet. Die Dividende beträgt wie bekannt 9 (9'/4) Proz. und 50 (55) aus jeden Genußschein. * Öefterreichische Südbahn Die Verhandlungen des Generaldirektors der Oesterreichischen Siidbahn in Paris hatten nur informatorischen Zweck. Die Prioritäre erwarten die Antwort der österreichischen Regierung auf die ihr im Juni unterbreiteten Vor schläge. Betriebsausweise. Reinickendorf -Liechrnwnldr » Gr. - Schönebeck«« Eisendahn. Dezember 51100 (Z- 2010) -st, seit 1. April 580 700 (plus 37 786) ^k. Stettiner Straßen - Eisenbahn - Gesellschaft. Dczcmbcr t44 487 (136 133) .4k, seit 1. Januar 1 708 873 (1 618 V84) .4k. Panlinenanr-Rkn-Nuppiner Eisenbahn. Dezember 20 700 (-s- 5350) -tk, seit 1. April 221 550 (-s- 6550) .«(. Eanadian-Pacisic-Eisenbahn. Bom 8. bis 14. Januar 1 154 000 (— 188 000) Dollars. verlchjeüene Inüultrlen. * Metallurgische Gesellschaft, Aktiengesellschaft, Frankfurt a. M. Nachdem das Vermögen der Gesell schaft als Ganzes ohne Liquidation auf die Metall bank und Metallurgische Gesellschaft, A.-G., überge gangen ist, erhallen die Aktionäre der Metallurgischen Gesellschaft für je drei ihrer Aktien mit Dividenden schein 1910 je vier Aktien der Metallbank und Metal lurgischen Gesellschaft mit Dividendenschein 1910/11. Die Aktionäre der Metallurgischen Gesellschaft werden jetzt aufgefordert, ihre Aktien nebst Dividenden scheinen und Erneuerungsscheinen zum Umtausch bis zum 15. März 1911 einzureichen. Soweit Aktionäre der Metallurgischen Gesellschaft Aktienbeträgc ein reichen, die nicht durch drei teilbar sind, werden von der Metallbank und Metallurgischen Gesellschaft, Aktiengesellschaft die angesammelten Aktien für ge meinschaftliche Rechnung bestens verwertet werden. Die Boltohmseil- und Kabelwerke, Frankfurt a. M., werden bei Abschreibungen, die die Verwal tung als höher wie im Vorjahre (26 546 tt) be zeichnet, die Ausschüttung von 10 (7) Proz. Dividende auf das um 300 000 tt erhöhte Kapital beantragen. Die Gesellschaft ist, wie die Verwaltung mitteilt, gut beschäftigt. * Die Aktiengesellschaft Flender L Schlüter, Papier- und Pergamentpapierfabrik in Düsseldorf, beruft eine außerordentliche Generalversammlung ein zur Beschlußfassung über die Ausgabe von Genuß scheinen und von Schuldverschreibungen. * Pantherwerke, Aktiengesellschaft (vorm. Braun schweiger Fahrradwerke), in Braunschweig. Die Ge neralversammlung setzte die Dividende aus 5 (4) Proz. fest und wählte an Stelle des verstorbenen Bankiers Schiff den Bankier Hoffmann in den Aufsichtsrat. * Die Continental Caoutchouc Co. gibt bekannt, daß sie eine Preisermäßigung von 10 vis 17 Proz. auf Autopneumatiks eintreten läßt. vervönüe. — Der verband der österreichischen vigognespinner beschloß nach dem „B. B. C ", wegen der anhaltend schlechten, in keinem Verhältnis zu den Herstellungs kosten stehenden Preislage der Vigognegarne eine wesentliche Betriebseinschränkung eintreten zu lassen. uns sehr lange Zeit hinaus mir Orders Auch di« Loge der Baumwollwebereirn zu Lag. und auch die Preise sind für lohnender. Aus der Iuteindustrie wird berichtet, daß der Eingang der Aufträge sowohl in Garnen wie i» Geweben nichts zu wünschen übrig läßt. In den letzten Tagen haben sich auch die Aufträge für Flach-garn derart gesteigert, daß die Spinner weitere Preiserhöhungen porgenonimen haben. Di« Hersteller von Leinengeweben sind besonders für die Ausfuhr vorzüglich beschäftigt. Innen- unü Butzenttsnüel. * Die Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten von Amerika aus dem Bezirke des Magdeburger amerikanischen Konsulats betrug im Kalenderjahr 1910 9 731 958,98 (10 505 209,26s Doll. H Die Ein- und Ausfuhr Amerikas im Dezember 1S1U. Die Ausfuhr im Dezember 1910 beziffert sich auf 227 Millionen Dollar. Es ist dies die größte Rekordzisfer. Die Einfuhr beläuft sich auf 137 Mil lionen Dollar. Auch diese Zahl ist selten erreicht worden. Bank- unü Gelümesen. — Die deutschen Emissionen im Jahre 1910. Aus der Emissionsstatistik, die der „Deutsche Ökonomist" alljährlich veröffentlicht, entnehmen wir folgende postüdermellmtgs- unü Scheckverkehr. Neuerungen. 1. Durchlochte Zählkarte». Zahlkarten, die in Briefordnern, Schnellheftern u. dgl. aufbewahrt worden sind und daher Durch lochungen tragen, werden von jetzt ab von den Post anstalten angenommen, wenn die Durchlochungen a n der linken Schmalseite des Abschnitts sich befinden und hierdurch die Angaben für Konto nummer und Betrag nicht beeinträchtigt werden. ' Dagegen bleiben Zahlkarten, bei denen der Hauptteil an irgendeiner Stelle durchlocht ist, von der Annahme ausgeschlossen, weil bei den Post scheckämtern die Durchlochung des Hauptteiles dazu dient, die Zahlkarten als erledigt zu kennzeichnen. 2. Zahlungen an Postkasten mittels Schecks. Vom 1. April d. I. ab sollen zur weiteren Einschränkung des Bargcldumlaufs bei den Postkasten an Reichsdankplätzen außer Postschecks und Reichs bankschecks versuchsweise auch Schecks auf d'e im 8 2 des Scheckgesetzes vom 11. März 1908 (Reichs- Gesetzblatt S. 71) bezeichneten Banken usw. in Zah lung genommen werden, wenn die im Scheck als Bezogene genannte Bank usw. ihre Geschäftsstelle im Orte hat und ein Girokonto bei der Reichsbank stelle des Ortes unterhält. Nach dem genannten Z 2 kommen hierbei in Be tracht: 1. diejenigen Anstalten des öffentliche» Rechtes, diejenigen unter staatlicher Aufsicht stehenden Anstalten sowie diejenigen in das Genossen schaftsregister eingetragenen Genossen schaften, welche sich nach den für ihren Ge- - schüftsbetrieb maßgebenden Bestimmungen mit der Annahme von Geld und der Leistung von Zahlungen 'für fremde Rechnung befassen, ferner die unter amtlicher Aufsicht stehenden Sparkassen, wenn sie die nach Landes recht für sie geltenden Aufsichtsbestimmungen erfüllen; 2. die in das Handelsregister eingetragenen Firmen, welche gewerbsmäßig Bankierge schäfte betreiben. Bei der Zahlung durch Schecks ist folgendes zu beachten: I. Der Scheck muß den Bestimmungen des Scheck gesetzes entsprechen, in deutscher Sprache ausgestellt sein und auf den Gesamtbetrag der Zahlung lauten. Als Zahlungsempfänger muß im Scheck die Postkastc j General-Postkasse, Ober-Postkasse oder Verkehrsan stalt), an die Zahlung geleistet werden soll, mit dem Zusatz „oder Ueberbrrnger" bezeichnet sein. Der Scheck muß den quer über die Vorderseite ge setzten Vermerk „Nur zur Verrechnung" tragen und darf mit einem Indossament nicht ver sehen sein. Auf dem Scheck muß der gesetzliche Stempel von 10 Pf. ordnungsgemäß entwertet sein. Sch cks werden nur innerhalb 5 Tagen vom Ausstellungstag ab in Zahlung genommen. Die Postkasten quittieren über die Zahlung mit dem Zu satze „durch Scheck". II. Schecks können in Zahlung gegeben werden: - a. bei Einzahlungen auf Postanweisungen und günstig beeinflußt. Die Preise für Halbzeug und Hormeisen sind dann bis heute unverändert ge blieben. In den ll-Produkten zeigten sich große Schwankungen, wovon namentlich Röhren benach teiligt wurden. Die Röhrensyndikate und der Stahl- sormgußverband fielen der Auflösung anheim. Gegen Schluß des Jahres nahm die Festigkeit der Stabeisen konvention merklich ad, auch der provisorische Roh- eisenverband schwächte sich durch Lösung Les Verhält nisses zur Lothringisch-Luxemburger Gruppe sowie durch den Umstand, daß mit den Siegerländer Werten keine Verständigung erhielt werden konnte. Von den klein» reu Vereinigungen verursachen noch Schwierigkeiten die Ausdehnung der Bandeisenver einigung' aus ganz Deutschland, die Bildung eines Nictensnndikats und einer Schraubenkonoention. Von Erfolg waren aber die Bestrebungen zur Er neuerung des Schiffbaustahlkontors und der Velbcrt-r Schlösserkonventionen Noch mehr als das Vorjahr wird das Jahr 1911 im Zeichen der Syndtzic- rungsbestrebungen stehen. Ende Januar soll die Schraubenvereinigung verlängert werden, Ende März muß die Stadcisenkonoention erneuert sein, andernfalls ein erheblicher Rückschlag zu er warten ist. Im Sommer läuft das Provisorium des Roheisenvcrbandes ab, und dann werfen auch die Bestrebungen zur Erneuerung des Stahlwerksver- Landes und des Kohlensyndikats ihre Schatten vor aus, so daß alle diese „internen" Angelegenheiten die ganze Arbeitskraft der Industriellen in Anspruch nehmen. Zweifellos werden alle die Bestrebungen mit ihrem fortgesetzten Auf und Nieder auch den Markt nachteilig beeinflussen. Bereits seit einigen Wochen ist die geschäftliche Situation ungeklärt. Ueberall herrscht abwartende Zurückhaltung, die Ver braucher kaufen nur das direkt Notwendige, und die Händler glauben, später wieder billiger ankommen zu können. Hier und dort zeigt das Geschäft bereits etwas spekulatives Acußere, was namentlich bei den fortgesetzten Unterbietungen aus dem Stabeisenmarkt festzustellen ist. Auf der andern Seite gewinnt es den Anschein als oh das Frühjahr eine flottere Bautätig keit brächte, namentlich wenn das Geld weiter billig und willig bleibt. Dazu kommt noch, daß sich der Auslandsmarkt befriedigend behauptet und im In land der Konsum noch immer einen ansehnlichen Umfang aufweist, der allerdings in wohl etwas künstlich beeinträchtigt scheint. Im großen und ganzen ist gesund; trotzdem läßt sich über die viel sagen:alles hängt von der Zusammenschlußbestrebungen atz'; diese werden noch das ganze Jahr 1911 und auch noch die erste Hälfte des folgenden Jahres beeinflussen. Nach Ansicht vieler Industriellen wird das Jahr 1911 für den Montanmarkt sehr unruhig werden. Ueber die Situation der einzelnen Industriezweige ist folgendes zu berichten: Das Roheisen ge- schäfr stockt schon seit langer Zeit. Der Abruf auf laufende Abschlüsse ist noch immer befriedigend; die Preise sind unverändert. Die Beziehungen zu der Lothringisch-Luxemburger Gruppe sind abgebrochen und die zu der Siegerlünder Gruppe ruhen weiter. Die Geschäftslage im Stahlwerksverband ist in Halbzeug unverändert gut. Voraussichtlich wird in der Mitgliederversammlung am 20. Januar der Verkauf für das zweite Quartal zu den alten Preisen freigegeben. In Eiscnbahnmaterial weist der Inlandsmarkt keine nennenswerte Veränderung auf. Der Erport nimmt weiter große Mengen in Anspruch. In Formcisen ist das Geschäft noch ruhig. Recht gedrückt ist die Stimmung auf dem Stab eisenmarkte wegen der bekannten Vorgänge. Klarheit dürfte erst nach der in der zweiten Januar hälfte stattfindenden Mitgliederversammlung zu er warten sein. Es handelt sich hierbei darum, ob die Konvention erneuert und das Abkommen wegen der Exportvergütung (6 -1t pro Tonne) verlängert wird. Auf den Ausgang dieser Verhandlung ist man mit Recht sehr gespannt. Gut gehalten hat sich bisher die Grobblech konvention: wenn auch die Preise nicht sonder lich hoch sind, Io hat sie doch für eine ziemlich stabile Marktlage gesorgt. In Grobblechen und Kessel material sind die Werke noch für drei bis vier Wochen mit Arbeit versehen. Auch in Mittel- und Fein blechen ist das Geschäft leidlich befriedigend. In B a n d e i s e n ist für das erste Quartal und teilweise darüber hinaus gut gekauft worden. Ende der Woche findet eine Mitgliederversammlung statt, die sich auch über den Stand der Verhandlungen mit den süd deutschen und oberschlesischcn Werken zur Herbeifüh rung einer Preisoerständigung informieren wird, lieber deren Aussichten läßt sich heute noch nichts Positives mitteilen. In Sch weiß eisen ist es ruhiger geworden, der Bedarf für das laufende Quartal ist zu 133 Grundpreis gedeckt, und darüber hinaus wird von den Vereinigungen noch nicht ver kauft. Auf dem Röhrenmarkte liegt reichlich Arbeit vor. jedoch lassen infolge der bekannten Vor gänge die Preise weiter zu wünschen übrig. Der Be schluß der losen „Vereinigung der Gasrohrwerke", zukünftig nur Abschlüsse für Lieferung innerhalb drei Monaten zu tätigen, vermag nicht die Markt lage zu befestigen, und an eine Festlegung der Ver kaufspreise ist unter den gegenwärtigen Umständen nicht zu denken. Das Drahtgeschäft ist noch still. Walzdraht bewegt sich in unverändert normalen Bahnen, Draht und Drahtstifte hoffen auf ein besseres Friihjahrsge- schäft. das heute noch sehr flau ist. Hier wie in allen Industriezweigen machen sich jetzt noch Inventur ausnahmen nachteilig bemerkbar. Die Markt lage der übrigen weiterverarbeitenden Branchen ist seit unserem letzten Monatsbericht wenig verändert. Das gilt besonders vom Stahlformguß. Maschinen-, Waggon- und Lokomotivenbau. die ziemlich beschäftigt sind, aber noch immer über schlechte Preise klagen, die in keinem angemessenen Verhältnis zu den ge stiegenen Nohstoffpreiscn und Herstellungskosten stehen. Aehnlich ilt auch die Situation im deutschen Klein- eisenaewerbe. Staatsanleihen . . Kommunalanleihen . Pfandbriefe .... Eisenbahnobligationcn Industrieobligationen Eisenbahnaktien . . Bankaktien .... Versichcrungsaktien . Industrieaktien . . ' Das Comptoir d'Escompte in eine Abschlagsdividende von 12'/» Frcs. ? Zur Bankenreform in den Bereinigten Staaten. Senator Aldrichs Plan für eine Abänderung der Ge setzgebung betreffend die Nationalbanken ist in einem Bericht an die National Monetary Commission ver öffentlicht worden. Obschon augenblicklich keine Aus sicht für die Annahme des Entwurfs in den gesetz gebenden Körperschaften besteht, hat doch die Be kanntgabe das lebhafteste Fnteresse in politischen und Bankkreisen erregt. Die Einrichtung einer Zentral bank wird nicht empfohlen, wohl aber die Gründung einer „Reserve Association of America", die man einen von den Nationalbanken gebildeten Bund der lokalen Vereinigungen nennen könnte. Die Reserve Association soll für einen Zeitraum von 50 Jahren privilegiert werden und ihr Kapital annähernd 300 Millionen Dollar betragen. Das Hauptbureau in Washington würde die Hauptfinanzagentur der Ne gierung werden und die Diskontsätze und Wechsel kurse festsetzen. Seine Noten würden eventuell die jenigen der Nationalbankcn ersetzen, und ihr Umlauf würde auf Primawechseln sowohl als auf Bonds der Regierung basieren. Ein sorgfältig ausgearbeitctes Snstem gegenseitiger Unterstützung, durch das die Mitglieder der Association »verwarnten finanziell"» Schwierigkeiten begegnen könnten, wird ebenfalls aufgestellt. Der Plan sieht ferner die Hinterlegung eines baren Goldbestandes der Regierung bei der Reserve Association vor. Die Association soll die Vollmacht erhalten, Bankkontos im Auslände zu er öffnen und Agenturen im Auslande einzurichten. Die Nationalbanken tollen die Berechtigung erhalten, Aktien von Bankgesellschaften zu besitzen, die im Aus lande Geschäfte machen, und der den Nationalbanken gestattete Umfang der Geschäfte soll auch auf anders Weise erweitert werden. Berg- unü Bütten melen. * Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft in Berlin. Im Geschäftsbericht für das am 30. September ab gelaufene Rechnungsjahr wird der aus Beteiligungen erwachsene Gewinn mit 1432115 (1 109 999) ,1t aus gewiesen, der sich um den Vortrag und den Gewinn aus Zinsen auf 1581464 (1 324 229) Ul erhöht. Nach Abzug der Handlungsunkosten von 110 416 (98 489) Mark und nach Abschreibungen von 639 (3456) Ut verbleibt ein verfügbarer Gewinn von 1 470 407 (1222 283) Ul, aus dem, wie in den letzten drei Jahren. 5 Proz. Dividende verteilt und 382000 (145 000) Ul vorgetragen werden sollen. Ueber die einzelnen Unternehmungen, an denen die Ge sellschaft vornehmlich beteiligt ist, bemerkt der Bericht, daß der Steaua Romana im laufenden Geschäftsjahr Die Euro- b. H., von die den Petroleumabsah nach Deutschland betreibende gearbeitet hat, mußte von der Verteilung einer Dividende Abstand nehmen. Tie Deutsche MincralSl-Jndu st rie, Ak tiengesellschaft, die wieder 6 Proz. Dividende aus schüttete, hat verschiedene neue EZerechtfame erworben und die Produktion zu guten Preisen verlauft. Das Kasbek S h n- dicate Ltd., GroSnv, hat seins Produktion um ein Mehrfaches gesteigert, so daß die Deutsche PetroIe u m- Aktiengesell schäft angesichts der miten Resultate jenes Unternehmen ihre Beteiligung bei ibm erhöhte und sich die Option auf einen größere» Posten Aktien sicherte, die spater auch bezogen wurden. Anderseits hat diese Ent wicklung dazu geführt, daß manwe Verbandlungen über den Verkauf des siaSbck-Sbndikntz ftattsandeu, die schließlich zum Schluß des Geschäftsjahres ein günstiges Ergebnis batten. Ter Vorstand der Deutschen Petroleum-Aktiengesellschaft er wartet nicht nur eine volle Deckung der früheren auf 1 abgeschriebenen Beteiligung an vielem Unternehmen, sondern darüber hinaus noch einen nennenswerten Gewinn, der in der Bilanz für das lausende Geschäftsjahr zur Verrechnung kommen wird. 8 Bericht vom Deutschen Kalikontor, Berlin. Berlin, 16. Januar. Das Geschäft hat sich weiter günstig entwickelt. Die Abladungen gehen prompt vor sich. Wir notieren heute freibleibend für 100 Krr: Karnallit mit 9 Proz. Kali 0,765 .11, mit 10 Proz. Kali 0,85 -1t, mit 11 Proz. Kali 0,935 -tt. Kcnnit, Hartsalz und Sylvinit (oder auf Verlangen Kar nallit) mit 12 Proz. Kali ILO -1t, mit 13 Proz. Kalt 1,30 -<t, mit 14 Proz. Kali 1,40 -4t, mit 15 Proz. Kali 1,50 -4t. Kalidüngesalze mit 20 Proz. Kali 2,80 -tt, mit 21 Proz. Kali 2,94 -1t, mit 22 Vroz Kalt 3,08 .4t, mit 30 Proz. Kali 4,35 -<t, mit 31 Proz. Kali 4,495 -st, mt 32 Proz Kali 4,64 .4t, mit 40 Proz. Kalt 6,20 it, mit 41 Proz. Kali 6,355 -6, mit 42 Proz. Kali 6,51 ,tt; mit II- Proz. Kassaskonto ab Werk. Für Beimischung von 2'/r Proz. Torfmull erhöht sich der Preis um 10 Pf. Für die Uebersiihrung vom Werk bis zur Versandstation werden 4 Pf. für jeden Doppelzentner berechnet. Für 100-ßcr-Säcke werden bei Karnallit, Kainit, Hartsalz und Sylvinit 0,40 .tt, bei Kalidüngesalz 0,47 -<t per Stück und 100 Kpl be rechnet. Für Ertrapackungen in 75- und 50-lc«-Säcken werden die erwachsenen höheren Selbstkosten be rechnet. Sofern Torfmullmischung verlangt wird, erhöhen sich die Sackpreise um 3 Pf. per Sack von 100 >c>l. Dre Säcke werden gemäß ihrem Inhalte ge- zcichnet. — Donnersmarckhiitte, Aktiengesellschaft. Kreise, die dem Vorstand der Donnersmarckhiitte nahestchen, rechnen der „Bresl. Ztg. zufolge für 1910 mit der gleichen Dividende wie im Vorjahr (14 Proz.), da die Abschlußziffern für 1910 den vorjährigen ungefähr entsprechen. Gegenwärtig sei das Kohlengeschäft schleppend. In der Röhrengießerei trat eine Be triebsunterbrechung ein. weil bei ruhender Nachfrage und infolge geringen Abrufs diese Abteilung weniger in Anspruch genommen wird. Für das Frühjahr er wartet man eine Belebung des Geschäfts. — Abermalige Erhöhung de» Platinpreise». Nach einer Meldung der „Frkf. Ztg." aus Paris ist der Platinpreis, nachdem das schwimmende Material ziemlich absorbiert ist, wieder von 6100 auf 6200 Frcs. pro Kilogramm erhöht worden. * Amerikanischer Stahltrust. Die Einnahmen des Stahltrusts im letzten Quartal 1910 werden zwischen 29 und 30 Millionen Dollar geschätzt, das sind 11 Mil lionen Dollar weniger als im letzten Quartal 1909. G. Nom.-Betrag Kurswert 613,30 624,90 245,33 247,50 650,00 650,00 . i,oo 1,02 134,88 135,97 . 4,88 4,70 . 190,15 273,48 . 4,00 4,23 . 284,07 504,41 Nominalbetrag Kurswert 1910 2127,61 2446,21 1909 2873,66 3241,53 1908 3102.30 3421,14 1910 544,19 545,61 1909 358,70 348,76 1908 240,03 228,02