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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110118017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-18
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Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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suuwoch, ir. Ismr« isi z. Aus Leipzig unü Umgegenü. Leipzig, 18 I»»var. Historisch«! T«r«rLl»»tzer f», Lotpzi^ 18. Ian » ar: 188« Feier der Wiederaufrichtu»- de» Deutschen Reiche«, verbunden mit der Feier de« 25jährigen Re- gierungsjubikäums de« Deutschen Kaiser». Oie Ueverlieizung üer Votznungen. Ruch einem häufig mißbrauchten Multer könnte «an den Latz prägen: Lage mir, wie du heizest, und tch sage dir, wer au bist. Nicht nur mit Bezug aus de» ernzelnen Menschen und seine körperlichen Ge- wechnheiten und Bedürfnisse, sondern auch nach ganzen Völkern ist das Verhalten in der künstlichen Er wärmung der Wohnungen verschieden. Man braucht sich in den Provinzen und Ländern nur nach den Oefen und ihrer Einrichtung umzusehen, um wichtige Anhaltspunkte nicht nur siir das Klima des betreffen den Gebiets, sondern auch für die dort lebenden Menschen zu gewinnen. Bisher »st scheinbar noch niemand auf den Gedanken verfallen, eine Feststel lung dahin zu versuchen, mit welcher mittleren Wohnung-lemperatur die Leute in den einzelnen Ländern durchschnittlich auskommen. Da mit der Statistik so viel gearbeitet und auch mancher Unfug getrieben wird, könnte man sich wohl auch auf eine wiche jedenfalls nützliche Abschätzung einlassen. Ein zelne Ziffern Lieser Art liegen übrigens doch schon vor, wenn sich auch ihr Wert nicht recht prüfen läßt, so behauptet ein Fachmann im „Medizinischen und Chirurgischen Journal" der Stadt Boston, daß ein ge herztes Zimmer in England, wenn es den» Behagen der Bewohner entspricht, nur etwa 15>/, Grad Celsius hat, in Amerika dagegen mehr als 21 Grad. Dieser Unterschied ist, wie jeder zugebe.i wird, der einige Wärmempfindlichkeit besitzt, ganz außerordentlich groß. Nun wird ein Kenner der Physik und Hygiene freilich einwenden, daß mit der Gegenüberstellung solcher Temperaturziffern noch nicht alles gejagt ist, da für das Wärmegefühl der Grad der Luftfeuchtigkeit von größtem Einfluß ist. Bei Berücksichtigung dieses Punktes wird 'der Unterschied zwischen Amerikanern und Engländern noch größer. Der Mensch braucht selbstverständlich einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt der Luft, und je wärmer' diese ist, desto mehr Feuch tigkeit braucht er. Nun ist aber in den Vereinigten Staaten und in Kanada die Luftfeuchtigkeit im Durch schnitt überhaupt schon geringer als beispielsweise in England, und es ist daher ganz töricht, seine Wirkung durch verstärktes Heizen noch mehr herabzusetzcn. Die enalrjchen Hygieniker gehen so weit, zu behaupten, daß der Gewöhnung an feuchte Luft das gute Aus sehen ihrer Landsleute, die Helle Gesichtsfarbe und die glatte Haut zu verdanken sei, obgleich sie dafür freilich eine stärkere Neigung zu rheumatischen Er krankungen in Kauf nehmen müssen. Daß die Ameri kaner dre Heizung der Wohnungen in ganz unver nünftiger Weise übertreiben, wird am besten an der Tatsache gezeigt, daß die Feuchtigkeit in ihren Woh nungen oft nur halb jo groß ist, wie in der Wüste Sahara. Die Folgen lassen sich von den Aerzten leicht nachweisen, denn es gibt gewisse Sorten von Katarrh, die man geradezu als amerikanisch« Nationalkrankhei- ren bezeichnen kann. Vielleicht steht wenigstens teil weise die Uederhanünahme der Quacksalberei und der Patentmedizinen in Amerika auch damit in Zu sammenhang. Gewiß werden auch nach der anderen Richtung viele Fehler gemacht. Eiskalte Schlaf zimmer, zugige Korridore und seuchtkühle Wohn zimmer sind ebensowenig als gesund zu bezeichnen. Arme Leute brauchen sich überdies vor einer Ueber- heizung ihrer Wohnungen infolge der hohen Kohlen preise nicht in acht zu nehmen. Wer aber nach seinem Behagen leben kann, der iollte sich sagen, daß ein zu starkes Heizen, namentlich wenn nicht durch regel mäßiges und genügendes Oeffnen der Fenster oder andere Ventilation für einen Ersatz der Feuchtigkeit gesargt wird, den Grund zu vielen Erkrankungen legt. * Die deutsch« Kaiserkrone. Heute vor 40 Jahren wurde Wilhelm König von Preußen, im Spiegel saale des Schlosses zu Versailles als Deutscher Kaiser proklamiert. Eine Krönung hat an jenem be deutungsvollen Tage, dem Tage der Wieder geburt des Deutschen Reiches, nicht stattgefunden, obwohl die große Mehrzahl der deutschen Bundes fürsten anwesend war. «ie ist auch nicht nachaeholt worden, und die beiden folgenden deutschen Kaiser Friedrich lll. und Wilhelm ll. sind ebenfalls nicht gekrönt worden. Existiert nun eine deutsche Kaiserkrone? Diese Frage ist bejahend zu be antworten, doch mit der Eimchränkung, daß die neue deutsche Kaiserkrone bis jetzt nur im Modell vor handen ist. Ihr Aussehen ist infolge viel facher Abbildungen ziemlich bekannt. Sie be- ' steht, ähnlich der alten Reichskronc ldie in der Wiener Hofburg aufbewahrt wird), aus ocht goldenen, oben halbkreisförmig geschloßenen, um den Stirnreif gestellten Schildchen, die mit Brillanten eingefaßt sind. Die vier größeren Schildchen zeigen ein Edelsteinkreuz, die vier kleineren Schildchen den mit Brillanten besetzten Reichsadler. Die Krone ist oben mit vier an den größeren Schildchen befestigten Bügeln geschlossen, die mit Blattwerk besetzt sind und oben in der Mitte den Reichsapfel tragen. Ferner ist auch eine Kron- vrtnzenkronc für den Kronprinzen des Deutschen Reiches lund von Preußen) vor banden. Sie hat eine der Kaiserkrone ähn liche Form, nur sind die vier Adler und vier Kreuze auf dem Kronenreifen angebracht. Die vier Bügel sind mit Perlen besetzt und werden oben eben falls durch den Reichsapfel geschlossen. Getragen werden Kronen von Herrschern wohl selten (unser Karser erscheint bei festlichen Gelegenheiten stets im Helmschmuck), sondern ber besonderen Anlässen be findet sich die Krone mit den übrigen Kleinodien auf einem Platze in der Nähe de» Monarchen. * llniverfitätsnachrichten. Am 18. Januar findet eine ordentliche Sitzung des Weiteren Ausschußes der Freien Studentenschaft statt, zu der jeder freie Student als Gast willkommen ist. Dem Präsidium der Freien Studenschaft ist auf seine Eingabe vom Akademischen Senat unterm 10. d. Mts. folgender Beschluß eröffnet worden: Der Akademische Senat hält an seinem Beschlüße vom 20. Oktober 1910 fest und gibt der Freien Studentenschaft bei Vermeidung ihrer Auslösung auf» daß sie ihm bis 31. Ianuar 1911 Folge gebe. Der in Frage stehende Beschluß des akademischen Senats geht bekanntlich dahin, nur diejenigen Studierenden als zur Freien Studenten schaft gehörig anzusehen, die sich durch Einzeichnung in eine Liste dazu bekennen. * Der Verein für Völkerkunde hält heute, Mitt woch, den 18. Ianuar, abends 6 Uhr im Vortrags- iaale des Grassimuseums seine Ianuarfltzung ab. und zwar veranstaltet er, wie alljährlich, einen prähistorisch-volkskundlichen Avend. 2m ersten Dortrag wird der Direktorial-Assistent des Museums für Völkerkunde, Herr Dr. Fritz Krause über den sich immer nötiger machenden Schutz unserer prähistorischen Denkmäler sprechen. Anschließend daran wird Herr F. Max Näbe über neuere vor geschichtliche Funde au» unserer Gegend berichten, und zwar über solche beim Bau der Außenbahn nach Schkeuditz und über einen vorgeschichtlichen trepa nierten Schädel. Im Schlußvortrag wird Ker Nc. iS. los. Ishrsrms. Letprigrr Lsgevlstt. Dr. Krause über leine vottvkundlichen Studien in unserer Gegend Mitteilung machen. Sämtliche Vor träge finden mit Demonstrationen und Lichtbildern statt. Anmeldungen nimmt die Geschäftsstelle des Völkermuseum» entgegen: der Jahresbeitrag be trägt 6 * NeukouzessiouieruuG der Lchwanenapotheke. Auf Anordnung de» Ministeriums des Innern soll die Konzession zum Weiterbetriebe der Schwanen Apotheke in Leipzig-Reudnitz vom 1. Juli ab anderweit vergeben werden. Das Grundstück nebst Apothckeneinrichtung und Vorräten ist zu einem später zu bestimmenden Preise zu übernehmen. Be Werbungen um diese Apothekenkonzession sind bis spätesten» den 15. Februar mit den erforderlichen Nachweisen bei der Kgl. Kreishauptmannschaft Leipzig einzureichen. * Weihnachtsfeier in der Hilfsschule. Dank der Opjerwilliakeit hochherziger Bürger unserer Stadt konnte auch in diesem Jahre für 290 bedürftige Kinder der Hilfsschule gestern eine Ehristbelcherung veran staltet werden. Ein Mädchen der Overstuse erzählte recht eindrucksvoll das Weihnachtsevangelium. Herr Lehrer Puls deutete in schlichter, der Fassungskraft der Kinder angemeßener Rede Weihnachten als ein Fest der Freude und Liebe. Er zeigte in kindlicher Darstellungsweise, wie Jesus die Liebe in die Welt getragen hat und wie sich jedes Jahr zur Weihnachts zeit die Herzen edler Menschenfreunde an seinem Worte „Was ihr getan habt an einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan" von neuem entzünden zur Nächstenliebe und Opfer willigkeit. Er ermahnte die Kinder, dankbaren Herzens die Gaben zu empfangen und sich ihrer würdig zu erweisen durch gutes Betragen und schloß mit dem Wunsche, daß auch der heutige Tag dazu beitragen möge, das Band zwischen Eltern, Kindern und Schule immer enger und herzlicher zu verknüpfen. Fröhliche Weihnacluslieder umrahmten die einfache, würdige Feier. Dann verteilte Herr Direktor Böttger die Geschenke unter die jubelnde Kinoerschar und gedachte mit warmen Worten des Dankes der hoch herzigen Gönner der Hilfsschule. * Dritter Keßler - Vortrag. Heute Mittwoch, abends 8 Uhr spricht im Großen Saale des „Ev. Vereinshauscs", Rotzstraße 14, Pfarrer Johannes Keßler aus Dresden im dritten und letzten Vortrag des Zyklus über das Thema: „Jesus Christus, der Gottessohn, unter den Menschenkindern". Deutschland im Ausland. Auf der zur Jahr hundertfeier Argentiniens in Buenos Aires ver anstalteten großen internationalen Ausstellung, wurde den hiesigen Vasenol-Werken, Dr. Arthur Köpp, Leipzig Lindcnau, siir ihre Vasenol- Präparate, insbesondere iür ihre hygienischen Va senol Puder die höchste Auszeichnung, der „Grand Prix", verliehen. Wlederum ein recht gutes Zeichen für die Beurteilung deutschen Könnens im Aus lände. * Evangelischer Bund. Der hiesige Zweigverein Les Evangelischen Bundes hält am Dienstag, den 24. Januar, im Großen Saale des Zentraltheaters einen Vortragsabend ab. Als Redner ist der Vor sitzende des hessischen Hauptvereins, Herr Pfarrer I> Waitz aus Darmstadt gewonnen. Er wird über das Jahr des heiligen Borromäus sprechen, dessen Ereignisse für die konfessionellen Verhältnisse auch unseres Vaterlandes überaus bedeutungsvoll sind. Dem Vortrag wird sich die Vorführung von Licht bildern anschließen, die eine Wailderung durch die neuen österreichischen lhemeinden darstellen, die in folge der Los-oon-Rom-Bewegung entstanden sind. Es sind alle evangelischen Männer und Frauen will kommen. * Goethe-Gesellschaft. Ludwig Anzengru ber, dem Dichter des „Pfarrers von Kirchseld" „Der Kreuzelschreiber" usw. soll am 25. Januar ein Dichterabend gewidmet sein. Herr Professor Dr. Witkowski wird Anzengrubers Leben und Schaffen schildern. Herr Dr. Otto Groß vom Leipziger Schau spielhaus wird Anzengrubers Dichtungen vortragen * Der Zeitunaskalender des Jnvalideadauk für Sachsen aus das Jahr 1911 ist soeben erschienen. Dieser Kalenoer hat sich als ein wertvolles Handbuch für die sächsischen Inserenten eingebürgert und viele Freunde erworben. Das Verzeichnis der sächsischen Blätter, sowie der Zeitungen der benachbarten Lan desteile ist mit einer Ausführlichkeit und Gründlich keit behandelt, wie sie eben nur ein Spezialhandbuch zu bieten vermag. Außerdem enthält der Zeitungs kalender zahlreiche Notizen und Tabellen, die ihn auch als Nachschlagebuch für staatsbürgerliche Fragen wertvoll machen. Interessenten erhalten den Kalender kostenlos durch den Jnvalidendank für Sachsen in Leipzig, Grimmaische Straße 21 I. * Die Vereinigten König!. Sachs. Militäruereine der Altstadt Leipzig begehen auch in diesem Jahre wieder die Feier von Kaisers Geburtstag gemeinsam, und zwar im Großen Saale des „Zen. t r a lthe ate r s". Die Festlichkeit findet am Vor abend, Donnerstag, den 20. Januar, statt. Das Pro gramm bietet eine fein gewählte Unterhaltungsmusik des Musikkorps vom 106. Jnr.-Reg. unter Musik direktor Matthey» Leitung. Die Festrede hat Herr Pastor Scherffig übernommen. Selbstverständlich fehlt am Schluß der übliche Festball nicht. Vortragsabend. Auf den heute Mittwoch, den 18 Ianuar, rm Thaliafestsaal, Elsterstraße, statt findenden Vortrag des Herrn August Kahl, Ham burg, eines Schülers Prof. Ernst Haeckels, über: „Dre Größe des Weltalls und der Sinn des Naturganzen" machen wir besonders aufmerk sam. Dem Redner werden Deutlichkeit und Klar heit der Rede nack gerühmt und sein Vortrag wird unterstützt durch zahlreiche prachtvolle Lichtbilder, die zum Teil nrr durch Herrn Kahl vorgeführt werden dürfen. Einlaßkarten bei Zangenberg L Himly und F. A. Coppius, laut Anzeige in heutiger Nummer, zu haben, * Zentraltheater. Heute Mittwoch findet in den wirklich prunkhaft dekorierten sämtlichen Räumen des Zentraltheaters das große Masken fest statt. Nach den verkauften Billetts zu schließen, dürfte ein großartiger Besuch zu erwarten sein. * Aus dem Leipziger Gastwirtsgewerbe. Für be reits bestehende Gast- und Schankwirtschaften er hielten in Leipzig und den Vororten anderweit Er laubnis: zur Gast- und Schankwirtschaft: Fritz Frieling, Wintergartenstraße 13, Richard Haase, Windmühlenstraße 9/13, und Emil Die tz s ch, Frankfurter Straße 9. Die Genehmigung zur S ch a n k wi r t s ch a f t wurde erteilt an Therese Müller, Naundörfchen 9, Ernst Teich, Kuchengartenstraße 23, August Krijmer, Preußer- gäßchen 14, Hermann Loch mann, L.-Tonnewitz, Biedermannstraße 37. Margarete Rössiger, L.-S«llerhaufen, Edlichstraße 9, und Hermann Gold mann, L. Volkmarsdorf, Torgauer Straße 35. — Linen Vortragsabend des -ofschaufpielers Max -ofbaur aus München veranstaltet der Kauf männische Verein am kommenden Freitag. Der bekannte und beliebte Künstler ist ein gern gesehener Gast im Kreise Les Vereins, dem er auch diesmal wieder eine Reihe ernster und humoristischer Rezi tationen zu bieten gedenkt. * 2» der Generalversammlung des Vrtsverein» Leipzig des verbände» der LijnrlmtznaMenten, Sitz Berlin, der nunmehr in 30 Dienststellen 242 Mit glieder in fich vereinigt, brachte Herr Oberbahn. assistent Hübener zur Sprach«, daß der verband der Eisenbahnpraktikanten in der Wohuungsgeldfrage eine von der Assistentcnschaft nicht zu billigend« Stel lung eingenommen hab«, da er die Dezentralisation anstrebe. In einem Artikel der Vraktikantenzeitung werde dem Assistentenstande in verletzendem Tone vor geworfen, daß er aus dem Arbeiter- und Handwerker stände hervorgegangen sei. Dieser Angriff, der aller dings nur von einzelnen Praktikanten ausaehe, er ledigte sich nicht damit, daß der Kölner Verband „er mächtigt worden sei. im „Flügelrade" eine beruhigende Erklärung abzugeben Eine entschiedene Zurück Weisung durch den Assistentenverdand sei daher not wendig. In de: Diskussion hierzu wurde das Vor gehen einzelner Praktikanten verurteilt und angeregt, diese Angelegenheit zum Verbandstagc zur Sprache zu bringen. In einer einstimmig zur Annahme ge langten Entschließung fand der fragliche Artikel der Prvktikantcnzeitunb vom 1. Dezember 1910 gebührende Zurückweisung. Die Generalversammlung nahm den Bericht de, Vorstandes entgegen und wählte u. a. Herrn Oberbahnassistent Wende wieder zum 1. Vor sitzenden. Ein Hoch auf Kaiser Wilhelm II. beschloß die Versammlung. * Da» Abschiedsgeschenk für Geh. Kommerzienrat Zweiaiger. Der Tafelaufsatz, das Ehrengeschenk derHandelskammerfür ihren scheidendenVorsitzen den, Herrn Geh. Kommerzienrat Zwetniger, ist augenblicklich im Schaufenster des Juweliers Heinrich Schneider, Martti, ausgestellt. Er besteht aus einer reichornamentierten großen Fruchtschale. unter der der Merkur, auf der Weltkugel sitzend, Platz genom men hat, rechts und links befinden sich «wei Figuren, Handel und Industrie darstellend. * Verein deutscher Mütter. Bei dem am 14 d. M. veranstalteten Vereinsabende begrüßte die erste Vor sitzende die Versammlung, indem sie dem Vereine auch im ntzuen Jahre ein weiteres Emporblühen wünschte und die erschienenen Mitglieder bat, das bisher gezeigte warme Interesse an den wißen schaftlichen und künstlerischen Vorführungen durch fortgesetzten fleißigen Besuch zu betätigen. Herr Pfarrer Wangemann ergriff dann das Wort und führte Bilder aus dem japanischen Familienleben vor, bei dem er zugleich den politischen Standpunkt des Volkes, seine kulturellen Zustände und besonders auch die Art, wie man die Erziehung der Jugend dort handhabt, kennzeichnete. Der Vortrag fesselte nicht nur durch die zweckentsprechende Stoff wahl und die knappe, mit köstlichem Humor gewürzte Vortragsweise, sondern namentlich weil Herr Pfarrer Wangemann seine Zeichnungen durch Vergleiche mit unserer Lebensführung, mit unserem Staats- und Familienleben so lehrreich ge staltete. Ein anhaltender Applaus dankte dem Redner für seine geistvollen Ausführungen. Fräulein Vera Schmidt trug dann mit ihrer klangvollen, zu Herzen sprechenden Stimme Lieder am Klavier vor, deren kunstgerechte Begleitung Herr Großmann über nommen hatte, der auch als Komponist einer von Frl. Schmidt temperamentvoll gesungenen Ballade gefeiert wurde. In gleicher Weise erfreute nun auch Frau Möller-Wilhelm die Zuhörer. Sie rezitierte mit sympathischem Organ in anmutiger Weise Ge dichte, die wir dem Liederschätze ihres Vaters, unseres einheimischen beliebten Dichters Herrn Mar Möller, verdanken. Auch diesen Künstlern wurde reicher Beifall gespendet. * Deutscher Techniker-Verband. Am Donnerstag, den 19. Januar, abends '/-9 Uhr hält im Saale des „Volkswohl", Löhrstraße, Prof. Dr. Barge, Leipzig, einen Vortrag über: „Die soziale Tätigkeit des gegenwärtigen Reichstages". * 1. Reitende Artillerie-Tag in Geithain. Im Eewerbehaus zu Dresden hatten sich am Sonntag, den 15. d. M. unter Vorsitz des Herrn Bürgermeisters Höfer in Geithain die Vertreter der König!, «ächs. Militärvereine „Reitende Artillerie" zu Dresden und Leipzig zusammengesunden. Die Beratungen dieser Zusammenkunft galten der Abhaltung des 1. Reitende Artillerie-Tages am 10. und 11. Juni ION in Geit Hain i. S., für welchen den Ehrenoorsitz Herr General major z. D. von Watzdorf übernommen hat. — Es wurde beschlossen, für die Teilnahme an den geplanten Festlichkeiten 1 zu erheben. Ganz besonders wurde darauf hingewiesen, daß die Anmeldungen zur Teilnahme rechtzeitig, möglichst schon jetzt, an Herrn Bürgermeister Höfer, Geithain i. S. oder an die Vorsitzenden der vorgenannten Militärvereine, Herrn Alfred Morgenstern^ Dresden-A., Gewerbe haus, und Herrn Paul Schlegel, L.-Sellerbausen, Wurzner Str. 139 zu richten sind. Die nächste Zu sammenkunft in Angelegenheit des 1. Reitende Artillerie-Tages soll Anfang März d. 2. in Leipzig abgehalten werden. * Der Wechselschieber. Unserer seinerzeitigen aus führlichen Mitteilung über den Wcchselfäljcher Schilde !er nennt sich mit Vorliebe auch Schillc oder Schind ler) ist noch hinzuzufügen, datz der Betrüger nicht nur Wechsel auf einen Stockheimer Gutsbesitzer, sondern auch auf den Gutsbesitzer L. in Audenhain ausaibt. Bei dem letzteren haben sich schon mehrere Personen gemeldet, die dem Schilde zum Opfer ge fallen sind. Auch hier handelt es sich wieder um erhebliche Summen. In vielen Fällen hat sich der Schwindler nur einen Vorschuß geben lassen, um eine „augenblickliche Geldverlegenheit" zu überwinden. Schilde soll mit seinen faulen Wechseln aber auch Zigarren, Pferde und dergleichen „gekauft" haben. Für den Fall, daß der gerissene Wechjelfabrikant wieder irgendwo sein Glück- mit den faulen Papieren versuchen iollte, >ei noch darauf hingewiesen, daß Schilde zur Beruhigung der ausersehenen Opfer meistenteils mit einer Auskunft über die „bezogenen" Gutsbesitzer operiert. Diese Auskunft lautet natür lich, der Wahrheit entsprechend, für den angeblichen Wechselschuldner sehr günstig. Das Schriftstück hat Schilde durch einen zweiten Mann erlangt. Dieser ist zu dem Gemeindevorstand gekommen und hat „als Versicherungsdeamter" eine Auskunft über den in Frage kommenden Gutsbesitzer eingeholt. Der Mann hat sich bei dieser Gelegenheit unter dem Namen „Quart" eingeführt und die Auskunft erlangt. Die selbe hat also mit den Wechseln nicht das geringste zu tun. Was Herr „Quarr' damit iu tun haben dürfte, ist noch nicht klargestellt. Klargestellt ist jedoch, daß man es in „Quark" mit einem Pseu donym zu tun hat. * Ei»br»ch»diedftätzle. In zwei verschieoenen Wohnungen eines Grundstücks in der Schwarz ackerstraße in L. -Stötteritz wurde gestern nachmittag in Abwesenheit der Bewohner cinge- brochen und daraus gestohlen: eine goldene Damen uhr mit Sprungdeckel nebit goldener, kleinglieder'ger Kette mit einem herzförmigen Anhängsel, eine altere goldene Damenuhr, Nr. 133W/48159, eine weitere goldene Damenuyr, im Innern des Deckels die Gra vierung „Weihnachten 1908, Dein Walter", eine silbern« Damenuhr mit Goldrand, ein« goldene Damenuhrkette mit länglichen, breiten Gliedern, eine goldene Herren-Pcmzeruhrkette, ein goldenes Zug armband, ein silbernes, kleingliederige» Damen kollier mit 5 Anhängern in Form von Tränen, in der Mitte eine Wachsperle, ein rotbraune« Portemonnaie mit 20 lt Inhalt, sowie noch ein weiterer Geldbetrag. — In letzter Zeit find wieder aus Grundstücken eine Anzahl Treppenläufer gestohlen worden. Zuletzt ward aus dem Grundstück Georgiring Nr. 2 ein grün-rot- und graugemusterter Läufer gestohlen. — Gestohlen wurden ferner auf dem Pe^errstein- weg ein Fahrrad mit der Nummer 80878; i« der Thomasrusst ratze ein „Saxonla"-Fahrra-; au» eine« öffentliche» Gebäude am Augu- st »»platz« ein schwarzer Mnterpaletot mit der Firmenbezeichnung ,.A. Köhler"; aus einem Hand wagen in der Parkst ratze 50 Pakete Zündhölzer, Marke „Pistole"; auf gleiche Weise in der Gun- dorfer Strotze ein graues Damenkleid mit Spitzenbesatz und ein dunkle, Herrenjackett. Schwer geguetfcht wurde in einer Werkstatt des Ostens ein 28 Jahre alter Schlaffer an der rechten Hand, indem er beim Nieten von einem Aroeitskollegen versehentlich auf die rechte Hand geschlagen wurde. — In einem Betriebe an der Alleestraße in L.-Neustadt geriet ein 16 Jahre alter Arbeiter mit der Hand in eine Stanzmaschine, wobei ihm ein Finger zerquetscht wurde. — Beide Verletzte wurden im Krankenhause in Behandlung genommen. ss Blutvergiftungen. Ein 21 Jahre alter Asphalt arbeiter nus der Schachtstraße in L -Gohlis hatte sich beim Arbeiten geprellt. Die Entzündung an der Hand hatte später eine nickt ungefährliche Blutver giftung zur Folge. — Gleichfalls eine Blutvergiftung erlitt ein 27 Jahre alter Bäckergeselle, der sic» mit einem Fuße an einem Kuchenbrette gerissen hatte. — Beide Personen sanden Aufnahme im Stadt krankenhause. 4f Unfälle. Beim Schusseln zu Falle kam im Hofe eines Grundstücks an der Eampestraße in L.-Kleinzlchocher der 6 Jahre alte Sohn eines do selbst wohnhaften Schlossers. Der Knave, der dabei einen Overschenkcldruch Lavontrug, mußte mittels Krankenwagens in das Stadtkrankenyaus über geführt werden. — Gleichfalls wegen eines Ober schenteldruchs in das Krankenhaus ausgenommen werden mußte eiu 85 Jahre alter, an der Franke- stratze in L-Anger wohnhafter Privatmann, der vor einigen Tagen am Iohannisplatze von einer Droschke umgerissen worden war. — Ein in der Katharinen straße wohnhafter 38 Jahre alter Makronenverkäufer wurde in der Grenzstraße in L.-Reudnitz von schweren Krämpfen befallen. Der Monn wurde gleichfalls in das Krankenhaus gebracht. v Wiederitzsch, 17. Januar. (Genehmigte Lotterie.) Da der bis jetzt bestehende Fonds von 15106 .M zur geplanten Erbauung einer Kinder bewahranstalt nicht ausreicht, ist dem Komitee die Erlaubnis zur Veranstaltung einer Lotterie von Gebrauchsgegenständen erteilt worden. * Hänichen, 17. Januar. lD c r S ch u l v o r st a n ds hat beschlossen, von Ostern 1911 ab die hiesige Volks »chule in eine achtk lässige umzuwaudeln. Der Zuzug war innerhalb des letzten Jahres ein be nächtlicher. * Bösdorf, 17. Januar. (G e m e i n d e r a t s beschlüsse.) lieber das Webersche Areal wurde ein Bebauungsplan aufgestellt. Derselbe enthält außer dem Schulgrundstück 25 Baustellen, die durch die Gemeinde verkäuflich sind. Ferner wurde der Baufluchtlinienplan über das Gelände am Knaut naundorfer Wege aufgestellt. Die Ausschüsse inner halb des Gemeinderares blieben nach der Neu konstituierung dieselben, nur im Schulvorstande wurde Herr Blei an Stelle Les freiwillig zurückgetretenen Herrn Ernesti gewählt. Sus Lachsen. Dresbeu, 17. Januar. l:) -ofnochrichte». Der König hielte heut« mir dem Fürsten von Hohenzollern eine Hochwildiagd aus Dresdner Revier ab. — Um 8 Uhr woynte der Monarch dem Regimentsabend des 1. Feldartillerie regiments Nr. 12 bei. — Der König wirb sich am Donnersraa 8 Uhr 20 Min. früh zum Besuche von Vorlesungen an der Universität und Besichtigungen von Etablissements usw. nach Leipzig begeben, wo die Ankunft 10 Uhr vormittags erfolgt. Von Leipzig begibt sich der Monarch am Freitag 7 Ubr 30 Min. alicnds zu einem Besuch des herzoglichen Hoses nack Altenburg und trifft nächsten Sonnabend 1 Uhr 27 Min. nachmittags wieder in Dresden ein. Oberst z. D. Julius Karl Bernhard -och ist hier im Alter von 86 Jahren verstorben. Er nahm als Batteriechef und Abteilungskommandeur des 12. Feldartillerieregiments an den Feldzügen von 1866 und 1870/71 teil, wobei er durch das Eiserne Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet wurde. Seit 1875 lebte er hier im Ruhestande. s:) Line Million Mark zur Behebung des gegen wärtige» Klei»«»b»u«g»ma»gel» und zur Förde rung des Kleinwohnungsbaues har der Rat ain Vortrag des Herrn Oberbürgermeisters Geh Rates Dr. Beutlerm feiner letzten Sitzung bereit gestellt. 500 000 ,1t sind zur Ausleihung aus zweite Hnpotheken nach besonderen Ausleihungsbedingungen für Grundstücke, die mit Häusern für Kleinwohnungs zwecke bebaut werden, bestimmt. 250 000 <t sollen zum Bau von städtischen Kleinwohnungshäusern auf städtischen Grundstücken in der Leipziger Vorstadr. be ziehentlich in den Vorstädten Pieschen oder Trachau 2vvi inlsrvssunts Urtsils! Meine Frau, welche sehr blutarm war, hat seil März 4 Pakete Bioson verbraucht. Das tägliche Quantum wurde so gewählt, daß ein Paket zirka 1 Wochen reichte. Mit der Wirkung des Bioson waren wir sehr zufrieden, denn der Appetit, welcher sonst sehr minimal war. besserte sich, ebenso wurde das Allgemeinbefinden merklich bester. Das Körper gewicht hat ca. 3—1 Pfd. zugenommen. Meine Frau bekam ein frisches Ausseken und fühlt sich jetzt körper lich sehr gekräftigt. Davei finden wir das Biolon sehr wohlschmeckend. Meiner Frau wurde Bioson vom Arzt verordnet. — Auch meine Schwägerin hat Bioson längere Zeit gebraucht und sehr gute Resultate erzielt. Sie ist daraufhin kräftig geworden und hat an Körpergewicht erheblich zugenommen. Sprock Hövel, Kr. Schweim, 30. Juni 10. Ioh. Rose, Teck niker. Unterschrift beglaubigt. Die Polizerverwal tung. Bioson ist da» beste und billigste Nähr« und Kräftigungsmittel; erhältlich in Apotheken, Dro gerien usw. Paket (zirka V? Kilo) Mk. 3.—. ösaz-! Julius LMImor, b»i»erl. nvcl Kövlgt. U»k-kt»»okortvt»drlb»»t, riües! Mil iiipt'ichick »ü nr «nie, "sisil 8 örUssel 1V10 wib llsm „oi-LiLd
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