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fllorgcrvfluggobe A»«HAAHooil*» • für ltipj'8 und Verort» öurd) unftrt trägt» und 4?CJU00pl> Cl| C • Spediteur» 2 mol töglid) In« flau« gebracht: 90 Pf. monatlich, 1.70 mt. viertel)äflrllct). fltl unfern Jillalen und ftanafltn«. pellen ab geb olt: 75 Pf. monatlich, 1.25 IUI. t>iertelfäl)rli<fl. Pur* 01« Poft: innerhalb Veutfcfllanö« und der deuteten Kolonien ot»rt«lfäflrll* 3.00 mt., monatlich 1.20 «11., auefd)Uefltl<b Pe|ibt|tcUgelO. Pa« 2tf pjiger lag« blatt erfefleint 2mal täglich, Sonn* u.Jeiertag« nur ImaL Reöattion und «tfcfläftoptUt: ^obannUgaff« Ur. d. Jernfprt<fl«flnf<flluJ «r. 14001, 14003 und 1400«. Amtsblatt bes Rates unb bespoliyeiamtes ber6tabt£eip3io 107. jafrrgang ftnjeigenpreffe: !ü»ÄÄ*Sg »on auetoärto 30 Pf., Rellamen 1.20 «11. Onferate oon Ochördtn im amtlichen teil die Petitjeile 50 Pf. Sefcfläft«anjela»n mit plafloorfÄrift im Preife erhöh*- Rabatt na* tartf. Seilagegebübr: Sefamtauflag« 5 Wf. pro laufend extl. Poftgebühr. leilbellage bi ber. ftnjeigen> Einnahme: 7«hanni«ga|fed, bei fämtlldjen Filialen und allen Rnnonren-Cxpedittonen de« Jn» und fluolanät«. Oerliner Redattion: On den Selten 0. Sernfprctfl'RnfchluS: flmt ffloabit ttr. 407. fit. 320. .Freitag, den 27. Juni. 1913. Das • ©er R c i d) S t a g ljat am Donnerstag bie jweite iJefung beS einmaligen äße^r- Beitrages nnb beS GefeßcutwurfS mögen Aen- berung beS ReidjSftempelgcfeßeS er- lebigt. (<S. Art. nnb Per.) • ^Bulgarien ift eventuell bereit, wenn ber SdjiebSjprud) in Petersburg fofort erfolgt, auf bie Ginfcßung eines Si o n b o nt i n i u nt S ju berjidjicn. (©., bcf. Artj * AuS offijiöfer Duelle mirb ber $nljalt ber bulgarifdjen © e n t f dj r i f t für Pe tersburg betanntgegebeu. ($. bef. Art.) * DaS itngarifdje Abgeorbncten- Baus ift auf ben 8. ©ftober vertagt morben. Der Keidjstag im flitfbrutß. 0 Berlin, 26. Sunt. (£5 barf jeßt als firfjer gelten: Sim Sonnabenb, menn nidjt morgen fdjon, werben bie Neidjs« boten auseinanbergeljen. Gs ift nämlich ber fritijeße Moment getommen, oon bem ab bas hoßeHaus fd)led)terbings nidjt meßt jufammen« zußalten ift. Gr tommt biesmal feßr fpät, unb man mirb ber Ausbauer unb Pflichttreue, bie jolange bem loctenben Gommerwetter unb ber bisweilen bodj audj beträdjtlidjen Sonnenglut wiberftanben (wie immer man bas SBert biefer legten 'IBodjcu beurteilen mag), alle Siner« tennung zu gölten gaben. Aber nun tft er eben ba, biefer Moment, wo bie Banbe frommet Sdjcu fid) gu löfen beginnen unb es vergeblich wäre, wenn man bie Abge« orbneten nod) länger beieinanber gu bleiben Zwänge; wo bieje halb 400 Männer; bie fonft im großen wie im Heinen Durchaus nerfdjiebene SBege geben, bas einhellige Scfüßl erfaßt, bas fid) auf bie fnappe Jotmel bringen läßt: „Nadj Haufe!“, uns oor foldjer Ginmütigteit alles, was fonft bas Sßefen bcs parlamcntarifdjen Gebiets ausmadjt, wie Gpreu oor bem SBinbe oerflattert. Man bat fid) beute auf eine Dauerfitjung eingerichtet, ben überwiegenden 'Ne ft bcs 'JBeßr« beitrags will man erlebigen unb bie Gtempel bagu; alfo unter anberen llmftänben ein reich« liebes Männertagewert. Heute inbes nimmt man es auf bie leichte Acßfel. Da ift gleid) gu Beginn bie hurte Nuß ber (Errechnung ber Grunbftüdswerte gu tnaden. Gs werben auch wirtlid) Slbänberungsanträge eingebrad)t; bie Äonfervativcn verlangen, wie fie’s febon in ber Äommifiton oerlangt batten, bas 3u)angigfad)e bes (Ertragswerts, bie Gogialbemotraten Jähen am liebiten ben gemeinen SBert als Maßftab, unb es gibt aud) eine längere Slusfpradje, in ber jogar einer, ber fegt ein feltener (Saft unb ein nod) feltener Nebner würbe — greißetr Gor« nelius von §ei)l — ein paarmal bas SBort nimmt. Aber ftärter als bas güt unb UBiber ber Argumente ber Nebner ift bas mad)tooll auffteigenbe Geräufd) ber Privatgejpräcße, unb ob aud) mit Gruft unb SBürbe unb manchmal aud) mit Gdjroffbeit ber präfibent gut Ruße mahnt, biefes Geräufd) läßt fid) nid)t bämpfen. Schließlich gaben befagte Nebner bas Kennen Denn aud) auf. Der fonferoatioe Antrag wirb abgelehnt, es bleibt bei ber Äommiifionsfaffung. Das näm« lidje Spiel wieberbolt fich bann aud) bei ben anberen Paragraphen, nur baß bei ben weiften auf eine Debatte oon vornherein oergidjtet wirb, hier unb ba Heine rebattionelle Slenberungen — bas ift ber gangeGrtrag biefes geplauberreid)en Pormittags. Gift, als man babet ift, fid) über bes Äaifers Part gu ftreiten, gu beutjd); lieber bie Perwenbung eines etwaigen 'IBehrbeitr agsübe r jdju ffes im britten Saßre bes allgemeinen Opfers, wirb bie Ausfptadje ein wenig heftiger unb anzüglicher. Gin wenig. Dann befänftigt man fid) wieder. Die gweite Uefung bes 'IBehrbeitrags ift gu Gnbe. Gs ift nod) nicht 3 Uhr nachmittags unb man ift bei ber gweiten Beratung ber Gtempel« gefetjnooelle. Kud) hier nur unbeträchtliche rebattionelle Slenberungen. Klit einet Hus« nähme: Der tonferoatioe Eintrag auf Pe« fteiung bet Smmobilien oon bem Gtempel für geueroerfichetungsanträge wirb angenommen. Slbet es ift ein Gcheinfieg, wie es ein Gdjeingefecht war: Die britte Cefung wirb ihn vorausfid)tlid) wiebet befeitigen. Die britte, bie man,. wenn alles gut geht, morgen noch in einer gweiten Gitjung ootnehmen wirb. Uom Balkan. Oie bulgariftbe DenMtyrift für Petersburg. Sofia, 26. 3uni. Dneonit“ jagt, bas oon Kußlanb geroiinjehte 3)1 emotanbum wegen oer ftrittigen 3one fei nad) Petersburg telegraphiert. Die Gntfcheibuiig werbe, falls Serbien ben Sajiebs« jprud) im Kähmen bes Pertrages annimmt, taum oor Sonntag eintreffen. Das Platt verjichert, bas IDlemoranbum enthalte vier PunJte: Grftens, bie SSerhanblungen mit Ser« bien feien abgebrochen, weil '-Bulgarien neue ®e weife habe, baß bie jerbifche Kegierung ben oertragswtbrigen Stanbpuntt nicht aufgeben werbe. ^weitens, in ein neues ferbifdjes Sa» b i n e 11 tonnen, felbft wenn Pafitfch bie Seitung be= hielte, feine Hoffnungen gefetjt werben. Drittens, Ätieg ober Stieben hänge nur oon bem Slusgang bet SBerbanblungcu 8wifd)en Sofia unb Petersburg ab; Kuß« lanb müßte Serbien oeranlaffen, ben Stieben fichernbe Gntfcf)lüffe au faffen, im anberen ftalle wäre ber Ärieg unoermeiblich. Piertens, bie bulgarifche Kegierung hoffe, oon Petersburg eheftens günftige Slntwort epi erhalten, unb behalte fich oor, Serbien ein Ultimatum au ftellen. (£inlenfen ^Bulgariens. Der „Poff. 3tg.“ wirb aus Sofia gemelbet: Wart) Der Negierung jugegangenen Nachrichten Dürfte Die ferhifche Stupfctjtina in Der morgigen Sitjung Dem neuen Kabinett Pafitfch bad Vertrauen audfprechen. SaDurch märe eine frieDliche L*öfung De5 ftonflittd wahr f ehe in lieh geworben. Die bulgarifche Negierung beabfichtigt infolge Diejer Nachrichten noch jttei ober Drei läge jinutoarten. Wenn Der ruffifche SctjieDsfpruch Dann fofort erfolgen tonnte, würbe öulgarieu eventuell auf Die Gin fetjung eines Ronbomi« niunto uerjichten. Sollte Der SchieDSforuch fich aber bettfgern. Dann mürbe man auf bem Monbominiuiu beftefcen. @ttte öeheintfi^unfl brr ferbifchen s^lupfcbtcna. * P c I g r a b, 26. Juni. Por liebergang )ur Xageborbnnng gab IRinifterpränbent pafitfch betannt, Dafi er Der Stupfdjtina mnjuteilen Babe, weshalb Die Negierung Die Nbhaltung einer geheimen SiUuttg ucrlange. Der Präfib nt Der Sfnpfchtina Wif 01itfch orDnete bie Wäicmnng Der Galerien an AnD eröffnete um 107j Uhr vormittags Die geheime Sitjnug Gin fchlimmes 3eithen? Pelgrab 26. Suni. Die Äonferenj ber Ne« gierungspartei, bie für geftern anberaumt war, ift wegen ber geringen 3«hl Der erfdjienenen Nbgeorbneten auf heute vertagt worben. Jtronprmj 'Ulejanbet ift heute nacht nach U e s t ü b abgereift. f$ür alle gäUe. Saloniti, 26. 3uni. 3nfolge ber gefpannten fiage haben bie Serben in ben oon ihnen ottu« pierten Gebieten eine noch fefjärfere Heber« w a cf) u n g bes bulgarifchen Clements als bisher angeorbnet. Regelmäßig werben £ausburch= fudjungen nach NSaffer. unb Sprengmaterial oorge» nommen unb jahlrc' he Perfonen nerhaftet. 3n Perifooic finb mel) ere fjunbert albanefi« fdjer greiwilliger eingetroffen, bie fidj gegen 3ahlung oon 20 Dinar monatlich unb freie Per« pflegung oerpflidjteren, mit ben Serben gegen bie Pulgaren ju iampfen. Sofioter preßftimmen. Sofia, 26. Suni. .Pulgaria“ fagt: Wiögc bie f e r b 1 r dj e Äa b i n e 11 st r i f e wie immer ausgehen, fie wirb nichts an bem tategori« [djen Stanbnunti ber bulgarifchen Regierung änbcrit. Die GrUärungen bes griedjifchen 'JJlinifters bes 'llcußern Ä 0 r 0 m i l a s überzeugen alle, bas wir uns fdimer mit Griechenlanb oerftäubigen tonnen. „D n c n n i t“ lagt: immerhin ift cs möglich, baß Serbien, bioor bie Sonne zweimal aufgebt, bas Sdiicbsgcricht im Nahmen bes P e r t r a g c s a n n i m m t. ‘Ißas folgt aber bann? 'IBeröcn bie jcrbifchen Sungtürten nicht einen neuen Umftura machen unb ben politiihen Kompaß umftellen? Die heutige 2agc tann bahin charatterincrt werben, baß Pelgrab fein 3ögern nidjr aufzugeben wagt. Die Äritgsentjchäbigiingcn. Paris, 26. 3uni. Der Äriegsentidjabigungs« ausjehuß ber Paltanftnanjtonferenj hielt geftern eine 2lrbeitsfißung ab. Die Pertreter ber Paltanoerbünbeten melben ihre Ärieg seiet« fchäbigungssSlniprüchean. Sie befolgten babei bie tattoolle Nlethobe, nicht eine wirtliche unb formelle Äriegsentjdjäbigung zu verlangen, jonbern eine in allen Ginjelheiten eingehenbe Perechnung ber 'llufwänbe einjuceichen, bie ber Ärieg ihnen auferlegt hot, unb es ben 3Ji ä ch t e n ju überlaßen, ihnen beten Grftattuna ju oetfdjaffcn. Der Per« tretet ber I ü r t e i nahm Die Nedjnungen entgegen, um fie zu prüfen. Der zehnte Jahrestag Der Dh^onDefteigung König Petero. PelgraD, 26. 3uni. Der zehnte Jahrestag ber, Xhtonbefteigung Äönig Peters würbe mit Nücf« ficht auf bie ernfte politifche Sage in e i n f a d> c r SBeife begangen. Gs würben nur Dantgottcs« bienfte in fämtiiehen Äirchen bes Canbes abgehalten. Die ncureijelung öer Reüjtgaitiüalts* gebühren. 3m Saufe bes nädjjten SBinters Dürfte, wie wir erfahren, bie Neidjsregierung fid) erneut mit bei gtajjc ber Gebührenerhebung für Die Ncchtsaiiwälte befaßen, nadjbem bie ftatiftifdjen Grhebungcn übet bas Perufseinlommcn ber 'llnwälte einer eiregeben- ben Prüfung unterzogen finb. Pei biejcii prüfau« gen Dürfte es fid) um bas Gintoinmcn ber 'llnwällc uus ben 3’iö’Iprozeffen fowie um bie HöIh Der Pureautoften hanbeln, was Dazu bienen joU, oas Neineinfommen ui ermitteln. Die (Ermittelungen Dürften ben 2Bünid)en behufs Peidiafiung ber not- wenbigen jtatiftiicheii Unterlagen zur weiteten Pe- banblung oer grage entfprechen, an Deren Klärung ber Dcutjdje Unwaltnerein ein Jntereifc hat Sine Gntfdjcibung, ob fid) eine Grböhung ber Gebühren empfiehlt, tonnte bieher nid)t getroffen werben. Pon amtlicher Seite würben bereits oorßer bie p 1 a | i ■■ benten Der Oberlanbesgeridjle in Den einzelnen Punbesftaaten zu gutachtlichen ‘H e u ß c r u n g e n über bie Materie aufgeforoen, bie fich im wefentlichen auf eine .'oentuelle ilbänbe« rung Des cj 9 Der Gebührenordnung für Wedjls-- anwälte bezogen, nochbem bie 'Jlnroalistammern bie 'Beantwortung Der ihnen oon ber Neithsregictung Zugcjanbten gragebog-en über Die Höhe bts Gin- tommens ber Rechtsanwälte abgelehnt hatten. Das hieraus eingegangene Material tonnte als geeignete Unterlage zur Gntjcheibung ber (frage, ob eine 'Nen« berung ber Gebühren fich als notroenbig erweift, nicht angefehen werben. Gs ift im übrigen auch betannt, baß über bie (frage Der Grböhung ber Ge« büßten in ben beteiligten Äreifen nod) Mei« nungsoerfchiebenheiten beiteben. 3« einem Dberlanbesgerid)tsbezirt haben fid) oon 8 2n« wälten z- P. ä gegen eine Grböhung ber Gebühren in 3i®iliad)tn ausgeiprodjen. Pis jetjt fino aljo burdßdjlagenbe Bewerte, baß bie gegenwärtig gültu Sen Gebühren ben Anwälten im allgemeinen cm anbesgemäßes Ginfommen nidjt gewähren, no.rt) • nidjt erbracht worben. Die Ueberfüllung Des Nn« waltftanbes ift zum großen Teil fdjulb baran, wenn Politifche Ueberficht Um öie ReUhsuermögensjumaihsßeuer. Der „Perl. £ot.«Nnz.“ Drudt einen 'llrtitel aus ben „Drcsbner Nacbridjten“ mit ber Ueberfcbrift: „Sachten tämpft einen febweren Äampf“ ab, in bem um öe. (finanzbobeit willen gegen bie Reiths« oermögenszuwaibsiteuer grunbfäßlid)e Bebenten er« hoben werben. Das 'Berliner 'Blatt fügt folgende Bewertungen baju: Man muß oor allem fragen: Ißo bleibt bie preußifebe Regierung, Deren 'Unjicbten mit Denen ber iäd)jifd)en Negierung zweifellos überein« ftimmen urtb bie in nod) höherem Grabe als btefc Dazu berufen 'djeint, bie Grunblagen Der Rcidjs« verfaffung nicht oerrüden zu laßen. UBir finben bie (frage bcs „Perl. £o!.--?lna.'* einigermaßen naio. Die preußische Regierung wirb eben im höheren SntereHe bes Neid)«, beffen Sßeßrtraft unter allen Umftänben geftärt. werben muß, ihre partitularen Bebenten zurüd« gefteHt haben, um fo meßr, als tatfächlid) gar nidjt oon einer Perrürfung ber Neidjsverfaffung gesprochen werben tann. 'Und) bie fächfifctje Negierung wirb fid) fdjließlid), wenn aud) fdjweren Hetzens, mit oie|cr Steuer abfinben müßen, weil eben für bas Reid) oon allen Seiten Opfer zu bringen ftnb. Hus öem Bundesrat. $n ber Sifmng bc§ PunbeäratS atn Bonners» tag tourben folgenbe Porlagenbetn 9ieid)s« tanjter übertoiefen: a) (Entwurf eines ®efe£e£ betr. bie ® e f dj ä f t i g u n g von §ilf3rid)- ter n b eitn 9ieich S tj_er id) t; b; Gntiourf einer Perorb nun g betr. bie Tagegelber unb 9£eife!often ber ©djöffen unb Geftfjioorenen; ci Porfdjriften über bie Oledjnungslegung ber Stranfcntaffen; d) Gnttourf einer Befanntmachung betr. bie wei tere 'NnitSbauer von Vertretern ber 'Arbeitgeber unb ber Verfidjcrtcn bei ben VcrfidjcruiigSanftal- ten; e) (Entwurf be§ GcfeäeS über 'Angcftetl- ten-Verfidjerung ber privatlchrcr. 5>ent Bcfdjlitß bc<3 NcidjStagS, bie Binbung für bie 2lu£gabc Heiner Bautnoteii preiszugeben, würbe jugcftinimt. ßunt VorfiVcnbcn ber Sc- rufungSfomntiffion für bas Crbnungsftrafver- fafjren wegen verbotenen BörfentcrininhanbelS würbe UnterftaatSjefretär Dr. 9iid)tcr, juni ftcll- vertretenben Vorfipcnben Tireftor im 'JteidjSanit beS Jnnern Müller gewählt. 'Der Antrag beS Sönigl. Gäd)f. Bevollinädi- igten jum BunbcSrat, betr. zollfreie (E i li tt h t von SultuSgegenftänben, prie- tergewänbern unb ©loden für bie in Bcipjig errichtete ruffifche Geb ädjtniStirdje Würbe genehmigt. 'IBeiter würbe bcfdjloffcn, baß bie Erhebung Von VerzugSzinfeu auf bem Gebiet ber 3üUc unb NeidjSfteucrn, abgefeßen von bcfonbcrS ge regelten Ausnahmefällen, unzuläffig ift. ©er Vorlage betr. bie Befreiung von ber Verfidje- rungSpfließt nach § 1232 ber 91VÜ., fowie bem Anträge prcufjcnS, betr. bie Ausführung bcS dürfengefe^eS hinfid)tlid) ber Mctallborfe wurbe 3uftimmunq erteilt, ©cm Gntiourf eines Ge- fefjeS betr. Acnberung ber Gebüßrenorbnung für 3eugen unb Sadjverftänbigc ioiirbc in erfter unb Zweiter Befung 3uftimmung erteilt. Die Älagen über ein zu geringes Ginfommen laut weröen. Allgemeine GrünDe, wie Grßößuitg Der Ausgaben uno BerminDcrung bes Gelbwerxe», tönnen eine GebüßrenänDerung nicht recht fertigen, unb im allgemeinen ift aud) zu berüdfidjtigen, Daß Durdj bie Acnberung Des amtsge ridjtlidjen Verfaß» rens 00m 1. Juni 1909 Die £age Der Rechtsanwälte eine Beßerftellung erfaßten hat. Banömerü und Diskniiticruug oon Buihforderuitgen. Der preußifdje Haubelsminifter hatte Den Deut« fchenHanhweifs« unb Gewerbefammet» t aerjueßt, ihn Darüber ju unterrichten, welchen Gnolg bie Berfucße, bie Distontierung oon Buch» forDerungen in Deutfcßlanb einzuführen, gehaot haben. Die 3entrarftelle Der Dcutichen Hanbwerfs« fammern war aud) um eine Begutachtung biefer goren ber Ärebitgcroäßrung gebeten unb um Mit« teilung, ob [ich Die Beiürdytungen. Die oon oielen Seiten an Die Ginführung gefnüpft worben fino, in größerem Umfang betätigt haben, unb ob es fid) empfiehlt, Den Perfucßen, fie weiter einzubürgern, entgegenzutreten. Die Scntralftelle hat Darauf Die einzelnen HanDwerts« unb Geweroetammern zu Aeußerungen ocranlaßt unb auf Grunb biefer bem Minister ein Gutachten überfanbt, in bem bie Stel« lung bes Hanbwens zur Disfontierung oon Bud)« forberungen eingeßenb bargelegt ift. Aus biefem geht hervor, baß bie neue gorm ber Ärebitgeroährung in ber Bantwelt nur wenig Gingang gefunben hat: abgefehen von ber Deutjdfen Bant haöen nur vereinzelte Banfen unb Genoßenjdjaften biefen Ge« fdjäftszweig gepflegt, unb ein Teil ber eigens Dafür gegrünbeten Genoßenfcßaften ift halb nachher wiebet eingegangen. 3m allgemeinen ftehen bie Hunbwerter biefer Ärebitform aoroartenb ober ableh’ nenb gegenüber, ba fie baburd) ihre Äunbfißaft zu verlieren fürchten. Das Gutachten weift Darauf hin, baß ber Ärebit bes Älcingewcrbetreibenben unb bes Hanbwerters nicht babureß gehoben werben tönne, baß er bie letjte Permögensiuoftanz, bie auSftehenben Sortierungen, weggiht; baburdj würbe ber Älein« fewerbetreibenbe [einen Cieferanten gegenüber rebitlos, unb es wäre nur nod) Bertrauensfacße, wenn ber fiieferant weiteren Ärebit einräumt. Der ablehnenbe Stanbpuntt, Den ber Hunbwcrfs» unb Gewerbetammertag fdjon im 3ahre 1911 gegen eine Durchführung ber Distontierung von Budjforberungen eingenommen h<*t. ift burd) bte letjten' Grßebungen nicht beeinflußt worben. HngefteUteiwerlithetting der Prioatlehrer und •Lehrerinnen. ©er im Reichstag cingcbracßtc Antrag, bie privaten (Einzel unterri djterteilen- ben Beßrer unb (Erziel)er, fo-weit fie bei öffcntlid)en PenfionSanftalten für Beßrer unb (Erzießer verfidjert finb, in bezug auf bie Ange- ftclltenvcriidjerung ben ßeßrern unb (Erziehern au nid)t öffentlichen Sdjulen gleid)ziiftellcn, will eine grage regeln, bie gegenwärtig, unb z^ar fdjoii feit längerer 3 c it, ber '-öcfd)lußfaffung beS BunbeSratS unterliegt. Nadjbem bas AuffrdjtS- amt für privatverfießerung, bas prcufjifdje Stul- tuSminifterium unb baS Miniftcrium beS In nern fid) für bie Ancrfcnnung ber Allgemeinen penfionSanftalt für ßeßrer unb Itcßrerinnen als öffentlidjc Auftalt auSgeiprodjcn hatten, wurbe bem BunbeSrat ein Antrag unterbreitet, nad) bem ber § 9 bcS PeriidjcriingSgeießeS für An- geftclltc aud) Geltung haben fall für ßeßrer, Seljrerinncn unb (Erzieherinnen an nid)t öffent lichen 2d)ulen, einfdjlicijlid) ber privaten (Ein- Zeluntcrrirfjt ertcilenben Beßrer unb (Erzieher, foweit fie bei bet Allgemeinen penfionSanftalt für fießrer unb Beßrerinnen »erfießert finb unb foweit ißnen burd) bte Auftalt Anwartfcßaft auf Nußcacßalt unb .Hinterbliebenenrenten in bem vom PuitbeSrat feftgefchten Minbcftbetragc gc- wäßrlciftct wirb, ©er Annahme biefeS Antrags ßaben jicß crljeblicßc Sdjwierigfciten entgegen- gcftcllt, bereu lleberwinbung noch nidjt in AuS- fidjt ftaub. Aus biefem Grunbc ßat ber NeirfjS- lag felbft bie Initiative ergriffen ?,u einer ge- ießlicven Regelung, welche bie löünfdje ber pri- vatlcßrer nnb -Beßrerittiien erfüllen foll. (Brhöhuna der DetRchrsfithetheit. Man jchrcibt uns: Gut Gijcnbaßnbeamter ßat eine Strcdcnfignal« oorrid)tun.j erfunben, bie jo jießer unb prattifd) ift, Daß bei ibrei Anwenbung jebes 3uianimenjroßcn ober Jiie.uanberjaßrcn oon 3ü;ien infolge Jlicßtjttl« lung ober Jaljchilcllen ber IBcicßen oöer bei Nebel, jtarter Kahißentwirflung aber Scßncegeftöber oofllom» men ausgefchloffen ift. Dieje GrjinDung ift vom Deutfcß.'ii Neidjspatentamt Durch Die patentjeßrift Nr. 25S110 für Das Dcutjdje Neid) patentiert unb in ben übrigen Äulturjtaaten jur Patenterteilung an« gemelbet. Die angeführten Uebeljtänbe werben bei Anwen bung ber Vorrichtung baburd) befeitigt, Daß neben Den fidjtbaren Signalen nicht übcrßörbare eiet« t r i j eß c fiupen fo angeorbnet finb, Daß ber 3^0 nod) rechtzeitig vor bem Hauptfignal zum Holten gebracht werben tann; benn burd) bie äußerft laut« tönenben Hupen werben nid)t ber ßofomotivfüßr« unö Heijer. jonbern aud) noch bas gejamte 3 U 0‘ perfonal unb aud) bie jonftigen 3u0iniaffen reeßt« Zeitig unb beutlid) auf bie HaltfteHung Der Signale unb Damit ber brobenben Gefahr aufmerfiam ge macht. Der SBert ber Grfinbung beruht weiter Darin, baß Die einmal getroffene Anorbnung feine befonberc Aufmertfamteit ober Äartung erforbert