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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 31.03.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110331023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911033102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911033102
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-03
- Tag 1911-03-31
-
Monat
1911-03
-
Jahr
1911
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w»rde der Kopf vo« Rumpfe -ettennt. Er verübte den Selbstmord deshalb, weil sein« Eltern nicht «in- wNligten, daß «r in eine Arbeit gehe. Tsgrsümillik. Durchschlag des LStschbergtnnnel». Kandersteg, 31. März. Zn der vergangenen Nacht um 8 Uhr 50 Min. erfolgte der Durchschlag durch den Lötschbergtunnel. Die beiden Stollen trafen mit fast mathematischer Genauigkeit aufeinander. Die Arbeiter beüxr Stollen begrüßten sich mit großer Be« geikterung. Die Lötschderglinie bedeutet eine wichtig« Zufahrt zum Simplon. Die Tunnelarbeiten begannen am 15. Oktober 1900. Die Tunnellänge beträgt 15,977 Kilometer. Das Nord portal befindet sich bei Kandersteg im Berner Ober land, das Südportal beim Goppenstein im Kanton Wallis. Die Linie erreicht bei Brig di« Simplon- linie. Trotz großer Schwierigkeiten ist der Durchschlag vor der vertraglich festgesetzten Zeit erfolgt. O Verlin. 31. März. (Der falsche General an seine „Kameraden".) Zu der Verhaftung des Kaufmanns Max Schi« mangk, des falschen Grafen und Generals Marcell de Passy, wird noch mitgeteilt, daß eine Durchsuchung der Räume, die der Schwindler hier bewohnte, nichts Besonderes zu tage förderte. Bemerkenswert ist ein vier Seiten langer Brief, in dem der frühere „amerikanische Major" seine neueste Erfindung, ein Militär- necessaire, anpreift. Dieses Schreiben hat der Gauner unter dem Namen eines Grafen de Passy und Generals an unzählige Offiziere gesandt, um sie zum Kaufe zu veranlassen, aber auch an Polizei beamte, die früher mit ihm zu tun hatten. Er stellt seine Erfindung, deren Alleinvertrieb er sich in allen Kulturstaaten gesichert habe, in das hellste Licht und setzt weit und breit auseinander, daß jeder Offizier und Soldat sein Necessaire im Felde unbedingt haben müße. Den Brief richtet der „alte General" an seine „jungen Kameraden". verlin, 31. März. (Ein Reh unter der Lokomotive.) Der seltene Fall, daß ein — Red von einem Eisenbahnzug überfahren wird, ereignete sich gestern in der Nähe von Rirdorf. Das Reh, das, wie sich spater herausstellt«, am Fuß angeschossen war. irrte wahrscheinlich umher und war so auf den Bahn körper geraten. Weidwund war es dort auf den Schienen zusammengebrochen und konnte sich vor dem heraabransenden Zuge nicht mehr retten. Sambnrg, 81. März. (EinPolizeibeamter niedergeschlagen.) Als in einer Versamm lung des Hol-arbetterverbandes, der etwa 4000 strerkende und ausgesperrte Holzarbeiter beiwohnten, et» Polizeibeamter in Zivil die bei Massen versammlungen vorgeschriebeneu Sicherheits maßnahme« kontrollierte, wurde er plötzlich von hinten an gefallen und mit einem Schlagring niedergeschlagen. Schwer verletzt und bewußtlos mußte er aus dem Saale geschafft werden. Der Täter war in dem ent standene» Tumult unerkannt verschwunden. Hamb»«. 81. Ma». (Heber den Berbleib der Hamburger Dampfer „Salerno" und „Genuas der Reederei Sloman schwebte seit dem furchtbare» Sturm, der Wische» dem 7. und 11. De- zeuwer r». Z. Lor Meerbusen von Biskaya tobte, tiefste, Dunkel. Ätzt ist ein letztes Zeichen vom Dampfer „Genua" durch den hier an- gÄammeue» Dampfer „Amalfi" eingetroffen. Die Amalfi brachte et» Rettungsboot der „Genua" mit, das von einem holländischen Mvtorschoner bei 48 Grad rs Mi», nördlicher Brette und 7 Grad 47 Min. west licher Länge Gelobe» treibend angetroffen und auf- gestscht wurde. Da« Boot befindet sich in vollkommen unversehrtem Zustande, kann also nicht von einer Sturzwelle herabgerissen, sondern mag vielmehr von der Mannschaft über Bord gesetzt worden sein, um mit ihm das sinkende Schiff zu verlassen. Wahrscheinlich über ist die Mannschaft da»» doch ein Opfer des heftige» Sturme, geworden. Part«, «. Mir». (Die ängstliche» Tele- g? aph 1 ste ».) Die französische Telegraphenverwal- tuug begegnet in den Rethen ihrer Beamten einem gewissen Widerstand gegen die Teilnahme an dem be vorstehenden internationalen Turiner Wett bewerb zur Erprobung der Schnelligkeit und Rich tigkeit der Depeschenübermittlung. Es besteht näm lich unter diesen Beamten die Besorgnis, daß die bei diesem Anlaß zu erwartenden Höchstleistungen später als Maßstab der vo» den einzelnen zu fordernden Leistungen genommen werden könnten. Die Tele graphenverwaltung bemüht sich indessen, diese Be sorgnis zu zerstreuen, da es sich bei diesem Wettbewerb doch nur um Leistungen unter ganz speziellen Voraus setzungen handeln kann, Paris, 31. März. (Der Arbeitssekretär Durand), der bekanntlich vor einiger Zeit zum Tode verurteilt und vom Präsidenten zu einer Ge fängnisstrafe begnadigt worden war, ist jetzt, da er Spuren von Geistesstörung zeigt, zur ärzt lichen Beobachtung i« ein Krankenhaus gebracht worden. Bern, 31. März. (Ein Naturpark in der Schweiz.) Die schweizerische Naturschutzkommission beabsichtigt im Gebirgsdistrikt des Unterengadins (Scarltal, Eluozatal, Piz, Quaterval) eine groß« Reservation für alle Tiere und Pflanzen im Stile der amerikanischen Reservationen zu errichten. Dadurch erhielte die Schweiz, ja Europa die erste derartig« große Reservation. Die Natur schutzkommission ersucht« den Bundesrat um eine jähr liche Bundessubvention von 30 000 Franken zu diesem Zwecke. London, 31. März. (Der Schrauben dampfer „Dun mail") aus Newcastle stran dete vorgestern abend bei dichtem Nebel und starkem Winde an den Klippen von North Creek unweit Whitby. Das Rettungsboot ging dahin ab, konnte aber den Dampfer wegen der hochgehenden See erst gestern erreichen. Es reitete die Besatzung und landete sie bei der Robin-Hoods-Bay. Die Leute batten eine schreckIiche Nacht auf dem Wrack vermacht, da die Brandung von allen Seiten darüber hinweg schlug. Man hält den Dampfer für verloren. Petersburg, 31. März. (Das Erlöschen der Pest) Aus Charbin werden kein« Pestfälle mehr gemeldet. Die Veröffentlichung der täglichen Be richte über den Stand der Pest wurde eingestellt. Die aus Charbin abaereisten russischen Familien beginnen dorthin zuriickzukehren. O Ein Tanz mit 17 Milliarden. Aus New Pork wird uns geschrieben: In dem Palast« des Milliardärs Astor fand am 4. März ein Ballfest zu Ehren des Ge burtstages der ältesten Tochter Astors statt, das zu den bemerkenswertesten Festen der Welt gehören dürfte, da auf diesem Balle di« Herren mit nicht weniger als 17 Milliarden tanzten. Zn Europa wird dieser Ausdruck eines „Tanzes mit Milliarden" nicht verstanden werden, da man nur in Amerika so geschäftlich gesinnt ist, die Damen nicht nach ihrer Schönheit oder nach ihrer Stellung, sondern nach der Kostbarkeit ihre« Schmuckes zu bezeichnen. Ein Fach mann, der sich auf dem Fest befand, hat nun ausge rechnet, daß der Schmuck der Damen einen Wert von rund 17 Milliarden Mark hatte. Genau läßt sich der Wert auf Heller und Pfennig natürlich nicht angeben, aber es kommt auch nicht so sehr darauf an. Das Geburtstagskind selbst hatte eine Diamantenkrone in Platinfassung auf der blonden Lockenfüll«. Diese Krone bestand aus 16 großen Brillanten, die einen Wert von einer halben Million Mark hatten. Ihre Halskette aus ganz gleichmäßigen schwarzen Perlen wird auf 2 Millionen geschätzt. Der Besatz des Kleides, der Schuhe und Strümpfe soll im ganzen einen Wert von 15 Millionen haben. Die „kostbarste Dame" war aber entschieden die recht umfangreich« und ält. liche Gattin des Eisenbahnaktionärs Radolph Smiths. Mrs. Smith zeichnet sich auch auf der Straße durch un gewöhnlichen Schmuck aus. den sie sogar, wie Fama oerichtet, im Seebade nicht ablegen soll. Da Smith zu den „Emporgekommenen" gehört, so kann man sich vorstellen, welche Summe von Ersenbahnaktien in Gestalt von Schmucksachen über dem geräumigen Körper der eitlen Dame verstreut war. Man erzählt sich, daß inan vor Brillanten die Farbe des Kleides nicht erkannte. Der Schmuck hatte einen Gesamtwert von 150 Millionen. Der regenreichste Ort Europas. Es gibt auf dem ganzen europäischen Kontinent keinen Ort, der sich, was den „Segen von oben", den Regen, angehl, mit dem Orte Crkvice bei Lattaro in Dalmatien messen könnte. Die nun 22jährigen Beobachtungen haben für den 1017 Meter hoch gelegenen Ort eine mittlere Zahressumme von 4642 Millimeter ergeben: das Maxunum fiel 1901 (6135 Millimeter), das Minimum 1894 (2777 Millimeter). Wie wir der „Meteorologischen Zeitschrift" entnehmen, bringen die Monate mit vorherrschenden Südwinden die grüßten Regenmengen. Die mittlere Tagesintensität beträgt 33,2 Millimeter. Gerichtslssl. Reichsgericht. rr. Leipzig, 31. März. Ei« Sch iffsu aber gang im Roten Meere hatte eine Verhandlung vor dem Landgericht Hamburg am 25. Januar d. I. zur Folge, in der der ehemalige Kapitän, jetzig« zweite Steuermann Hinrich Hill- mann II und der Steuermann Erich Liedtke auf Grund der 88 326 und 323 zu 2 Monaten bzw. 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden sind. H. war Kapitän eines Dampfers der Reederei Laeiß. Dieser Dampfer ist im März 1908 im Roten Meere infolge falscher Steuerung auf eine Klippe geraten und ge sunken. Die Mannschaft rettete sich in Vie Boote und wurde von einem englischen Dampfer ausgenommen. Der Kapitän Hillmann hat den Kurs des Schiffes ändern wollen und das Kommando Nord zu West »4, West dem dritten Offizier Nette .zugerufen. Dieser verstand aber Nordnordwest West und rief dieses Kommando zurück. Hillmann merkte den Unterschied nicht und glaubte, Nett« habe den Befehl richtig ver standen und zurückgegeben. Darauf zog sich Hillmann zurück und kümmerte sich nicht mehr um die Steuerung. Keiner der Offiziere hat Len wirklich eingeschlagenen Kurs mit dem auf der Karte verglichen. Am nächsten Tage, am 16. März, wurde ein heftiger Stoß verspürt, und Hillmann stellte fest, daß ein falscher Kurs ge steuert wurde. Innerhalb dreiviertel Stund« war das Schiff gesunken. In den Booten mußte die Mann schaft 22 Stunden auf dem Meere umherirren, ehe sie gerettet wurde. Da» Seeamt hat festgestellt, daß der Untergang des Dampfers durch außergewöhnlich nach lässige Navigierung erfolgt ist und hat dem An geklagten Hillmann das Schiffspatent entzogen. Das Landgericht hat festgestellt, daß durch die Angeklagten fahrlässigerweise das Sinken des Schiffes und Gefahr für das Leben der Mannsckmft herbeigeführt worden ist. Hillmann hätte bei Erteilung des Kommandos sorgfältiger hinhören müßen, ob er richtig verstanden sei, und hätte auf die Möglichkeit eines Irrtums rechnen müssen. Er hätte auch nicht 18 Stunden lang der Kommandobrücke fernbleiben dürfen. Liedtke hat gleichfalls fahrlässig gehandelt. — Die von beiden Angeklagten eingelegte Revision wurde heute vcm Reichsgericht verworrfen. da die Feststellung der fahrlässigen Schuld der Angeklagten nach keiner Rich tung hin einem Bedenken unterliegt. --- Berlin, 31. März. Bom Pfeil-Prozeß. Zn der Urteilsbegrün dung des Kriegsgerichts bei der Frei sprechung des Grafen Pfeil heißt es: Der einzige Belastungszeuge, der früher« Bursche des Grafen, habe zwar unter Eid behauptet, daß der Graf ihn beleidigt und gestoßen habe, doch habe gerade dieser frühere Bursche auf die Mitglieder des Kriegs gerichts einen so ungünstigen und unzuverlässigen Eindruck gemacht und sei durch seinen Verkehr mit dem Detektiv so belastet, daß Graf Pfeil von der An klage der Beleidigung und Mißhandlung eines Unter gebenen freizusprechen war. Bon einer Beschlag nahme der Briefe könnte nicht die Rede sein, es liege also auch kein Mißbrauch der Dienstgewalt vor. DssSerlinerLechstsge-Nennen Stol und RStt Sieger. — Die sechstägige Radrennveranstaltunaim Ber liner Sportpalast hat in der vergangenen Nacht mit dem Schlage 12 ihr Ende erreicht. Als Sieger find, wie von Anfang an vorausgesetzt wurde, Stol und Rütt hervorgeaangen, die mtt drei Runden Bor sprung vor dem folgenden Paare durchs Ziel gingen und im ganzen 21 025 Runden zurückleaten. Der Ausgang des Rennens war so flau, wiegen ganzer Verlauf, von den geringen Momenten der einzelnen Kampfespbasen abgesehen. Um 10 Uhr zeigte der Sportpalast, obwohl nur noch zwei Stunden bis zum Ende des Rennens fehlten, einen überaus schwachen Besuch. Es trug sich nicht« Wesentliches zu. Keiner von den Fahrern wollte sich bequemen, einen Vorstoß zu machen. Jeder achtete Sngstlrch auf'seinen Gegner, der ihm gefährlich zu werden droht«. Alle Aufmunte rungen von außen blieben erfolglos, und dar Feld fuhr in langsamem Tempo um die Bahn. Di« 142. Stunde endete für die Sieger mit 3348,540 Kilometer. An zweiter Stelle endeten, wie schon telegraphisch ge meldet, die Amerikaner Mac Farland- Moran drei Runden zurück. Den dritten Platz be setzten der Holländer Schilling und der Franzose Broeco mit fünf Runden Verlust, den vierten Platz Stellbrtnr mit seinem Partner de Mara (Amerika) sieben Runden Mrück. An fünfter Stelle waren S ch a l l w i g - S a ld o w mit 13 Runden Ab stand, während als sechste noch Großmanu-Georget sich weit zurück befanden. Polizeipräsident o. Iagow wohnte dem Schluß des Rennens bei. Di« Sieger fuhren, mit dem Lorbeerkranze geschmückt, die übliche Ehrenrunde unter dem Beifall der Besucher. Als Ein lag« und onaenehme Unterbrechung des Rennens gab es einen Rekordversuch, den der ehemalige Weltmeister Zacoueliuum 11 Uhr über den Kilo meter übernahm, ue» «r i» 1 Min. 14,1 Sek. über wand — Die Gewinner des Rennen» erhielten al» ersten Preis zusammen 5000 ^t, außerdem bekan ein jeder von ihnen al, Tagegeld 1200 Die folgenden Preise betrugen 4000, 3000, 2000 und 1000 Ul, spmr. Kraftsahrwese». 8 Automobil > Berficher»ng«v«rband. Zn der vorigen Woche fand in Berlin eine Sitzung de» Ausschusses des A ul o m o b i l - De r si ch e- rungsverbandes statt, die sich hauptsächlich mit dem Abschluß des Geschäftsjahres 1910 zu be fassen hatte. Das Geschäftsjahr schließt mit einem Verlust von 75 000 ab bei einer Prämieneinnahme von ca. 1Z4 Million Mark. Die Zahl der Schäden ist von 1296 im Jahre 1909 auf 1741 im Jahre 1910 ge stiegen; darunter befinden sich solch« in Höhe von 60 000 und 100 000 .kl. Bei dem Verlust ist zu be rücksichtigen, daß der Automobil-Berficherungsverband nur 80 Prozent der Schäden ersetzt: 20 Prozent, mindestens aber 100 .<l haben die Verbandsgesell- schaften bei jedem cin.zelnen Schaden selbst zu tragen. Bei vollem Ersatz würde der Verband bei rund 1s/. Mill. Mark Prämieneinnahme mit über 100 000 Verlust abgeschlossen haben. — Der Automobil- Versicherungsverband ist im Jahre 1907 gegründet worden zum Zwecke der gemeinsamen Tragung des Risikos aus der Haftpflichtversicherung von Kraft fahrzeugbesitzern: es gehören dem Verband zurzeit 18 Gesellschaften an mit insgesamt 212 Millionen Mark Garantiemitteln. Fußballsport. * „Eintracht" spielt am Sonntag, den 2. April, in Halle gegen den Halleschen Fußballklub von 1896 mit folgender Mannschaft: Köster; Horn. Solle; Spitzenberaer, Klüael, Schneider; Heyne, Kuntsche, Heidrich, Zäumer, Sandig. — Für die zahlreichen Freunde des Fußballspiels steht für den 28. Mai ein interessantes Spiel in Aussicht: Athletikklub Sparta- Prag spielt gegen „Eintracht"-Leipzig auf dem Eintracht-Sportpark. Athletik. /v Di« Europameisterschaften im Ringen und Stemmen wurden jetzt in Pest beendet. Bei den Ringkämpfen si«te in der Federgewichtsklasse Karl Marten vor Walter Sohn („Heros", Berlin), in der Leichtgewichtsklasse Michael Erozezki vor Eugen Bulin und in der Schwergewichtsklasse der Berliner Grüneisen („Heros"). Die Meisterschaft von Europa im Stemmen gewann Banzer (Wien), der das Gesamtgewicht von 340 Kilogramm erreichte; Zweiter wurde Graf! (Wien) mit 308 Kilo gramm, Dritter Fleischmann (Wien) mit 294 Kilo gramm. L-ftschiffahrt. — Die deutschen Militärflieger. Auf ihrem be reits gemeldeten Fluge von Bremen nach Verden hatten es die Offizierspiloten Erle^ und Mackenthun mit heftigem Gegenwind zu tun. In der ersten Flugstunde wurden deshalb nur 32 Kilometer zurückgelegt. Der Führer stieg mit dem Doppeldecker bis zu 300 Meter Höhe, da aber auch in dieser Höhe die Windverhältnisse nicht besser waren, entschlossen sich die Flieger, in Verden zu landen und zu übernachten. — Nach einer Draht meldung aus Verden ist der Zweidecker „Alba tros" heute früh um 7 Uhr 26 Minuten zur Weiterfahrt nach Hannover aufgestieaen. In Hannover findet voraussichtlich eine Zwischen landung statt, worauf di« Weiterfahrt nach Braun- schweig erfolgen soll. * Passagierflug. Aus Charlcsoille wird ge meldet: Der Flieger Sommer unternahm am Donnerstag auf seinem Zweidecker mitachtPassa- ff i e r e n einen l^stündigen Flug und legte bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 85 Kilometer in der Stunde über 100 Kilometer zurück. Er hat damit einen neuen Weltrekord aufgestellt. Schießsport. t Pistole» - Bundesschießen. Auf Veranlassung der Sportabteilung der Internationalen Hygiene-Aus st ellung Dresden wurde auf dem letzten Bundestag des Deutschen Pistolen- Schützenbundes beschlossen, die Feier Les 10. deutschen Pistolen-Bunüesschießens nach Dresden zu verlegen; das Fest dauert vom 10. bis 13. Juni. Sowohl der König von Sachsen als auch die Stadt Dresden haben je einen Ehrenpreis gestiftet. Ferner haben die Privilegierte Scheiben- Schützen-Gesellschaft (Dresden) 1000 tt, der Deutsch« Pistolen-Echützenbund 650 der Deutsche Schützen bund 150 und die Mitglieder der Privilegierten Scheiben-Schützen-Gesellschaft sDresden) eine große Anzahl Preise gestiftet. Es steht daher eine große Zahl nennenswerter Preise in Gegenständen sowi« in bar für die Teilnehmer zur Verfgüung. Der König von Sachsen hat die Erlaubnis gegeben, daß sein Bild auf die Festmünze, die jeder Teilnehmer, der mindestens 20 Punkte geschossen hat, erlangen kann, geprägt wird. * --- Unfall auf der Rennbahn. Bei den Rennen auf der Strausberaer Waldbahn am Donnerstag, d»e bei herrlichstem Wetter und starkem Besuch stattfan den, kam im Annathal-Jagdrennen Leutnant von Raven mit „Bagmann" am ersten Hindernis zu Fall, wobei der 9. Ulan sich einen Bruch des rechten Bei nes und des rechten Schlüsselbeines zuzog. v. Raven wurde zunächst nach Berlin gebracht. Im weiteren Verlauf des Rennens fielen noch Leutnant Windes heim-Paul mit „Twinkle ll" und Leutnant v. Berchem mit „Lanze". Sic kamen aber mit heiler Haut davon. Literatur. „Die Wünschelrute und da« fiderische Pendel." Von Dr. med. Adam Voll. Mit 17 Abbildungen. Ver lag von Max Altmann in Leipzig. Preis 1,60 .K. Die Wünschelrute! Dies Zauberwort hat zu allen Zeiten di« Völker fasziniert. Im Mittelalter schon wurde sie vielfach zum Auffrnden von Erz gängen und Wasserquellen verwendet, aber bald bemächtigte sich der Aberglaube der Wünschel rute und es wurde so viel Unfug mit ihr getrieben, daß sie wieder von der Bildfläche verschwand. In der neuesten Zeit aber ist st« wieder aufgetaucht und hat das öffentliche Interesse aufs lebhafteste erregt. Für und wider ging der Kampf und noch ist er nicht ent. schieden. Für di« Wünschelrute treten jetzt Männer «in, deren Rang und gesellschaftliche Stellung jeden Zweifel an ihrer absolut lauteren Gesinnung aus schließt. Die Landrät« v. Bülow und v. Uslar find über jeden Argwohn erhaben. Zn Bayern hat sich vor allem der praktisch« Arzt Dr. Doll der Wünschelrute angenommen, und da er selbst ein gan- hervorragend begabtes Medium ist, konnte er ver möge seiner hohen wissenschaftlichen Bildung das ganze Problem aufs gründlichste untersuchen. Dr. Doll hat tie ihm gestellte Aufgabe glänzend gelöst und in der vorliegenden Schrift ein vollkommenes Lehrbuch der Wünschelrute und de» mit ihr innig verwandten stderischen Pendel« daraeboten, dte jedermann mit dem größten Interesse läsen wird. Letzte Nachrichten. vrr Srichslmiyleretat im Leichs»»-. 0. Berit», 31. März. (Priv.-Tel.) Die Beratung de« Etats des Reichskanzler» wurde heute fortgesetzt. Zstt Beginn der Sitzung war der Reichs kanzler von Bethmann Hollweg nicht sichtbar, da gegen die Staatssekretäre o. Kiderlen-Wächter u«> Delbrück und ander«. Dr. Frank (Soz.) b« zeichnete die gestrige Rede des Reichskanzlers als sub altern, schöpferische Kraft suche man bei ihm ver gebens. Zn der inneren Politik sei überall gehemmter Fortschritt und beschleunigter Rückschritt. Graf Westarp (Kons.) ging auf die gestrigen Ausführungen Bassermanns zur inneren Politik ein und sagte, di« Red« Bassermanns habe nicht dazu beigetragen, das Niveau des Reichstags zu heben. Im weiteren Ver lauf bespricht Redner die Erträgnisse der Finanz reform. Gegen den Fortschritt und die National liberalen richtet er fortgesetzt scharfe Angriffe, die mit lebhaftem Widerspruch ausgenommen werden. Als er einige Stellen aus der „Natl. Korresp.", die gegen die Konservativen gerichtet sind, verlas, begleiteten die Fortschrittler uns die Sozialdemokraten diese Stellen mit lebhaften Zustimmuugskundgebungen. Nachher sprach Fürst Hatzfeld (Rpt.j, Die ausländisch« Presse über die Kanzlerrede. O. London. 31. März. (Priv.-Tel.) Die libe rale Press« ist von der Kanzlerred« und seiner Absage an den allgemeinen Friedensgedanken offen bar enttäuscht. Die „Morning Post" schreibt dagegen: Mit Mannesworten und gesunder Per nunft hat von Bethmann Hohlweg die vagen Allgc ineinheiten adgewiesen, unter denen sich ein Mangel an richtigem Denkvermögen birgt und Len Kern des Problems getroffen. Ein universelles Schiedsgericht ist ebenso unmöglich wie eine allgemeine Abrüstung, solange nicht eine widerspenstige Macht gezwungen werden kann, sich dem Urteil eines Schiedsgerichts zu fügen. O. Paris, 31. März. (Priv.-Tel. Der „Figaro" schreibt: Die Rede Les Reichskanzlers erscheint als die klarst« und schärfst« Absage, di« den Uto - pienderAbrustung und des Weltschiedsgerichts erteilt werden kann. „Echo d« Parts" bezeichnet die Kanzlerrede als nützlich, um gewisse unverbesserlich« Schwärmer in Frankreich und England von ihren Illusionen zu heilen. Baldiger Friede in Mexiko. O. Re» York, 31. März. (Priv.-Tel.) Gustav Ntadero und der neue mexikanische Minister des Aus wärtigen versichern, der Friede sei in der nächsten Woche zu erwarten. O Beim Feuermachen verbrannt. la. Eichwalde bei Berlin, 31. März. (Eibene Drahtmeld.) Als die 44jährige Jngenieursfrau Paula Herold in der Küche Feuer machen wollte, gerieten ihre Kleider in Brand. Sie erlitt so schwere Brandwunden, daß sie nach wenigen Minuten ver starb. Der Ueberlandslug Bremen—Hannover. O. Verden, 31. März. (Priv.-Tel.) Die beiden Offizierflieger Oberleutnant Trier und Leutnant Mackentyun sind heute früh mit ihrem Zwei decker zur Weiterfahrt nach Hannover aufgesttegen. — Wie ein weiteres Telegramm meldet, mußten sie jedoch gegen 8 Uhr morgens in der Nähe von Eystrup landen, da sich ein leichter Motordefekt her ausgestellt hatte. Dieser wurde bald behoben, und um 10 Uhr 5 Minuten stiegen die beiden Flieger wieder auf. In schöner Fahrt wurde die Richtung nach Hannover eingeschlagen. c? Nienburg, 31. Märzi (Eigene Drahtmeldung.) Di« Militärflieger find gegen 11 Uhr bei Langen damm bei Nienburg gelandet und kurz vor 12 Uhr zur Weiterfahrt nach Hannover aufgestiegen. Ein neuer Schnelligkeilsrekord. --M. Jssy le« Moulineaux, 31. März. (Tig. Draht- inelDung.) Der Flieger Vedrine ist heute morgen 6 Uhr 18 Min. von Poitiers abgefahren und in Paris 8 Uhr 30 Min. eingetroffen. Er ist mit einer Ge schwindigkeit von 146 Kilometer in der Stunde gefahren. Das Opfer eines Verbrechens? lu. Lille, 31. März. (Eigene Drahtmeldung.) Ein Unteroffizier vom 6. Jägerregiment wird seit Mit fasten vermißt. Man glaubte zuerst an eine Flucht, allem heut« fand die Annahme eines Verbrechens größere Wahrscheinlichkeit. Der Unteroffizier wurde zuletzt in einer berüchtigten Bar gesehen. Die Polizei ist überzeugt, Laß er beraubt und gelötet wurde, da er viel Geld bei sich führte. 2.25 'M 2SZ.75 MN PN», ttrtanch 14437 Abi— 3»/» »»lodrrnllik« 84.52 >.75 92.25 > 17S.7S .12 llnsiNdikn,» N,fl<NoniId«k» -»»«ttrti» Sri- riorrtiiUl» Soenamv ! t.rr»mtnnz»s lloNiaulnIil tlina» irorrdüti» llt>«r»1ir»i>t.»t>lit>. chu, LI»»«».». S8 3»<>»»v 1SL2»f k«»»»» Lorin «r UxikriiN» lOttas ! lürtttato»» -rzrr. ko»« > üaetmmrr Itfrititrtllie» Üirkoitt» 2«uveb» S»i>r s »rrörlrxrrrtlrek.': S»>>« Lcdrrlii,,»,«, kr»»r»«» t.»»d»s<>»!> g»N:»or» e»«»4» Li>d»ot«f Ud»k>. ; 91.25 Llr!» Lowdrrdrr Lrtrrnklrrli«« X»5I><»»5 Lr. 8«N. 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