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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 28.06.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130628017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913062801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913062801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-28
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
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Witterung in Sachsen am 37. Joni 1Ü13. Tamparaturutramn in 26. J<nl abandi 9 Ubr Mehlte iamparatur: + H7. lutste Temperatur: + 9,6, Rejunmangu In litirn pro Quadritmater 0.7. Allgemeiner Wettereerlauf: Vorwiegend trübe Witterung. Wetterbeobachtungen in Leipzig. 120 nt über NN. Schließlich werben noA Petitionen erlebigt, it benen Wortmelbungen nidjt oorliegen. v Darauf wirb vertagt. i Rädjfte Sißung Sonnabenb 10 Ufjr: Petitioneil Sertagungsantrag bis 20. Rooembcr 1913, Wcdjjell recfyt, Heinere Borlagen, Dritte Gefung bes WeRr beitrage», bet Seeresvorlage uiw. Schluß 7 Hot. Jtedjt nttb (Bet ixtj t Königliches £anÖgerid?t Stipgig, 27. Juni. * ilntcrjdjlagnng unb UrtunDenfälfdjung. Ter 30jäRrige 3ud>Raltcr Carl jjilbert war [eit JaRreii bei ber RcuicRwarenzuricRterei D. in Dlert- ranftäot angeftellt. Jm JaRre 1909 l>atte er ein Defizit in ber oon ifjm verwalteten Äaffe oon 600 bis 800 von beut nicht feftgefteflt werben tonnte, wie cs entftanben ift. Jjilbert ljat bie fcRlenbe Summe bann erfeßt. Jn ben JaRrcn 1910 unb 1911 [oll er [ici) nun fortgefeßt ber Unterfchfagung ein» gclncr Summen [djulbig gemacht hoben; bie (beiamt’ fuinnie joll etwa 2000 Jl betragen haben. Wan hat aber nicht genau nücRtonimen tonnen, um wieoiel es fiel) eigentlich banbelt; außerbem Joll $ilbert auch einige Runbert Warf oeruntreut haben, bie ihm non ber 3rau D. gum Begabten doh privatrechnungen übergeben worben waren Um bie jcRfbcträgc gu oerbecten, hat Gilbert gu bem Wittel ber Urfunben» fälidjung gegriffen unb hat falfche Cintragungen in bie Äontoausgüge norgenommen. Jn bet BcrRanb» lung oor ber [echiten Straftammer bes Canbgeridjts beitritt ber 9litge!lagte [eine BerfcRulbungcti. Tas Geridjt [fielt aber bie UnterfcRlaguiiß unb bie Ur» lunbenfärjdjung für erwiesen unb nerurteilte ben Slngetlngten unter 9tberfCnnung ber bürgerlichen (Ehrenrechte auf bu Dauer non zwei Jahren gu einem Jahr unb jtuei Wonaten Gefängnis. s. Ulm, 27. Juni. Die Wutter unb ihre Rungernben Äinber. Bor bem Riejigen Schwurgericht würbe gegen bie 31 Jahre alte (Ehefrau 91 n n a Wüllct wegen lot» Jdjlaas in zmei JVäHen oerRanbclt. Die Slngetlagtc. bie Mutter non oier Äinbern im Sliter oon oier bis neun Jahren war, lebte nicht glücflidj mit ihrem Staune, ba bietet nur wenig zum Unterhalt ber fta» milie beitrug. Sdjlteßlidj verließ bie ftrau mit ihren oier Äinbern bie eheliche WoRnung unb begab lieh auf bie Wanberfchaft, um ihre Schwiegermutter zu befucRcn. öier fanb iie aber feine befonbers freunblicbe Aufnahme, unb jo wanberte bie ftrau mit ben Äinbern weiter. Unterwegs nährten geh bie Äinber iiberwiegenb nur oon Öbft, bas fie oon ben Cfraujfeebäumen pflüdten. Beridjtebentltch erregte bie Gruppe auf ber Ganbftraße bas Witleib ber Baffan» ten, bie ben Äinbern (Selo fchentten. Da es ber SHn» qeflagtcn immer ichlechter ging, befdjloß Re, zu ihrem Wanne, ber in ber Pfalz arbeitete, zurüdgufeRren. Sie befanb ficR bamals in ber RäRe oon Dcgaenborf. Bei ftrömciibem Regen froefj bie Ungetlagte mit ihren Äinbern in einer fjeubube unter. Um 2lbenb oerlangtcn bie Ätnber Brot. Da fie nicht» mehr he« Taft, übermannte fie bie Bctzweifluna, unb Re beftfjloft, ins Waffer zu gehen urtb bie Äinber mitaunehmen. Sie warf bie beiben fflngiten Äinber in bie Riis, in ber biefe ertranfen. Die beiben älteften weinten Jo. bah bie Slngetlagte oon ihrem BotRaben ablieh unb mit ihnen weiterwanberte. 2Hs bie beiben Heinen Seichen gefunben würben, Rente man Radjforfdjungen an unb ermittelte bie Slngeflagte als bie Schulbige. Das Urteil lautete unter 3uoiHtgung milbernber Umftänbe auf fünf Jahre Gefängnis. —• Dlbenburg, 27. 3uni. Ter Siebhaber als Wörber. Bor bem Riefigen Schwurgericht würbe nach zweitägiger BerRanblung ber Brogcß gegen ben ülrbeiter ö i I b e t» au Gnbe ge führt, bet angetlagt war. ben fianbroirt $oltermann aus Älifterneulanbvorjäßlidjgetötetgu hoben. Beben Sjtlbers war bie Gljefrau Äoltermanns ber Beihilfe bgw. Slnftiftung gu bem Worb» angeHagt. 9lnfang ftehruar b. 3. würbe $oltermann in einem Straßengraben tot aufgefunben. Bei ber Seftion ber Veiche ergab Jtch, baß biefe mehrere Pfeffer» ftiche aufwies, oon benen jwei öals» jtiche töblid) waren. Sils mutmaßlicher Täter Deutscher Reidistafl. ShxuiidibericbL 3t»eite ßefuna beS ®efe|ei über ’llenberunneu im Orinanpuefen. (ftortfefiung aus ber geftrigen SbenbnummerJ xlba. Dr. Sübetum fSoj.): $Bir leben in bet Bor lage nicht bie wahrhafte Sicherung bes Baterlanbes, fonbern eine erhöhte (Sefabr, unb wir werben bes» halb aus richtig oerftanbenem Patrio tismus bie Borlage ablehnen- Da Rth aber augenfcheinlich für bie Borlage hier eine Plehr» bett finben wirb, fo werben wir wentgftens alles baranjehen, bah bie 2 a ft en ber neuen Seeres» oermeRrung ben bejifcenben Älaffen aujgebüroet werben. 2ßir finb gewillt, ben Borfdilägen ber ÄommiJRon au folgen unb bie 1 unb 2 abiulehnen unb bie ocrebelten Beiträge au oer» werfen. f(5roftc Unruhe im öaufe.) Das 3en» trum Rat ietjt eine anöere Slnficht als früher. Singen» Jcheinlich infolge bes anbauernben Drucfes ber So» Atalbemofratie will eg Ti<f> feftt auch nicht mehr gegen bie Äinbesöefteuerung wehren. SBenn bie Borfchläge ber ÄommiJJion nicht Jo hefriebigeitb aus» gefallen Jinb, wie fie hätten Jein tonnen. Jo liegt baran bie Sdjulb bei ben 91 a t i o n a 11 i o e r a l e n. Sßas in biejer Scfittffcuer unJoAiol ift. fällt nicht uns aui Saft; was an Vielen Grunbjfthen gut ift, ift aber auf unfer Äonto au fefcen. (2achen rechts.) Bur unter bem Druct ber SoAialbemotratie war biefe Beidjsoermögens» unb Grbfchaftsfteuer möglich. Die ftolge wirb unb muh fein, i>aft eine wirtliche btrette Steuer für bas Beicfj eingefühtt wirb, ba ber gegenwärtige Schritt nur ben 21 n f a n g bar» fteHt. Jch bitte Sie, ben tonferoatiuen 2Intrag ab» Aulehnen unb bei ben BefchlüRen ber Äommiffion au oerbieiben. (Beifall bei ben Sos.) Stuf Slntrag Graf Sßeftarp wirb über bie prin» Aipiellen Paragraphen n a m e n 11 i <h ahgeftimmt werben. 2lbg. Dr. Graf o. Schw«ön»2öwiij lÄonf.): Jch habe Sic au bitten, unserem Slntrag auf SB i e b e r • Rerftellungber Begierungsoorlage ju» Auftimmen. Sobann habe i<R unjer Bebauern aus.Aubrücfen, baß bie oerbünbeten Regierungen iRteSorlage nicht mit Gntfchiebenheit unb Padjbrucf oerteibigt Raben, (lebhaftes Sehr richtig! rechts.) Sind) wir Ratten gegen bie Borlage erhebliche Bebenfen. SBollte man Steuern an ba® JReith überroeifen, fo foüte man bie Stempelfteuer baju »erwertben. Tiefe Steuer ließe fich I«hr gut [teigem. Das würbe eine gute (Einnahmequelle für bas Petdj fein. Des Rier oorgefdjlagene jubfibiäre BeRttftcuergeJeß bebeutet einen jthweren Gin» griff in bie 9? e <f) t e ber Bunbesftaaten. Pleine politifdjen ftreunbe Rnb bereit, alles au be» willigen, was für Sie 2anbesoerteibiguna nötig ift. 2Bir ftnb bereit, ben ganzen Befoarf auf ben BeRß AU legen. Slber. wenn man uns Aumutct, bie einje Iftaatf tcRe inanAhohett ptebsgu» geben, fo geht bas übet bas SJlaß bes Grträg» itefjen hinaus. (Sehr richtig! rechts.) Das SeRij« fteuergefeh umfaßt bie allgemeine Grt'fchaftsfteuer unb bie Reichsoermögemsfteuer. SBie ungerecht bies ift, ernennt man baraus, baß burch bie Bermögens» AuroacRsfteuer berfenige Teil bes Bermögens erfaßt wirb, ber nicht einen unnötigen Rufwanb, fonbern eine GinfcRrfintung bes unnötigen Slufwanbes be» heutet. Da® ift etne Sefteuerung ber Spar» f a m t »11. Die oerbünbeten 9?egterungcn haben ielber früher crtlärt, baß eine 3teimsoermögensfteuer für Re unannehmbar fei. 9lodjnieifteine9ie» g i e r u n g s o o r lag e fo wenig menfthUch hehanbelt worben, wie bie Decfungsoorlage, welche an ben oerfafiungsrethtiiebert Grunibtagen ur.b bem bnnbesRaatlichen Gharafter bes Reiches nicht rütteln fdö. Jch mach« Sic nochmals auf bie uotte Tragweite biefer Cent» fdjließung aufmetffam Die 9tegtentngsoorlage würbe ju bem gleichen 3id führen, jeboch oRne bie finanzielle SeTbftänlbigtett ber Bunbe^ftaaten AU [türjen. 9'leRmen Sie bie Äommiffions» bejcRlüffe ml fo Rnb wir einfach am Gnbe ber finanstenen Selbftftnbigfett ber (EinAelRaaten. (SeRr richtig!) SBtr tommen fo zur Äom» munifierung ber Bunbesftaaten. Tiefe werben rrtdrt in ber Gage fein, ihre großen tulturellen 'Aufgaben au löfen. Die oorgefchlagene Göfung ent« fpridjt wohl ben SBÜnfchen ber äußerften 2infcn, nicht aber benen bes beutfeben Beltes. Tiefe Gnt» widelung ift oerRängnisootl; beshafb Raiten wir feft an ben Grunbiäßen ber Sismarcffchen Berfaf» jung, wir lehnen febe Scrantwortung ab. (Geb« Rafter Beifall rechts.) Staatsfefretär ÄüRu: Die Regierung hat aus ber lex Pafferm<rnn«Gnbergcr bie ÄonfequcnAen ge» zogen. Gegen eine Befißfteuer Rat bie Regierung erhebliche Bedeuten auch heute noch. SBenn wir uns troßbem eirtfchließen würben, biefen JBeg ah befchreiten, ben bie Äom» miffion zeigt, fo würben wir es tun, weil wir bas große SBert, bas jeßt feiner BoHenbung entgegen- ’gaht, tunlichft mit allfcitigcr 3u)tim» inung fertig ft eilen möchten. (Bewegung.) 2Bir würben es tun, in Slnertennung bes HieicRstags als bes anberen Sattors ber Gefeßgebung (Beifall lints), bann aber auch in ber Boirausfeßung, baß biefes Gebiet nicht weiter befchritten wirb. (Bachen redits.) 2Bir fteRcn oor einer ernften 3ragc. Die Belüftung bes Boltes ift ungeheuer. Jebenfalls werben wir bie Borfchläge bes Dietchs» tages emftlich prüfen. Der Sozialbemo» f r a t i e fällt bas Berbienft biefer Gejehgcbung n i cR t zu. Die 9legierungen Raben ben 2Bcg ge» Zeigt; ber Grunbgefbante bet Sozialbemofraten ift nicht JoAtal, fonbern fozialiftifch. Poch niemals ift an einer Steuergefeßgebung fo einmütig unb bereit« willig oon allen Seiten gearbeitet worben, wie an ber jetzigen, unb bas ift and) «in Plomcnt, mit bem bie Bertreter bet Regierungen au rechnen haben. (Beifall.) Dlbg. u. Paper (3- Ppt.): 2Bie für bic fjeeres« norlagc, fo werben wir nun auch für bie Tectung etntreten. Graf ScRwerin»2öwtß Rat uns feinen helleren 2Beg gezeigt. Jch Rabe es nicht nötig, einen toten Gebauten nochmals totzufdjlagcn. SBenn auch für bie GrbanfaUfteuer eine DRcbrReit oorhanben wäre, fo Raben wir baoon abgefeRen, weil wir bie Sefteuerung bes Äinbescrbes be» fommen; aud) mußte auf bie Sadjc RiidficRt ge» nommen werben. Dazu tommt, baß einige idjlechte Steuergefeße befeitigt werben. Jch hoffe, baß bie oerbünbeten Regierungen fieß itRließlicR auch mit ben Befdjlüffen ber Äommiffion cinoerftanben erHären werben. Die Ausführungen ocs Grafen ScRwerin»Böwiß firtb uns ein Beweis ba« für, baß wir uns auf bem rechten SBege befinden. Die Grflärung ber oerbünbeten Regierungen [teilt Tief) in JßtberfpmcR zu ben Äonferoattocn, unb wenn bie Regierungen auch nicht alles gut gemacht Raben, Jo wollen wir Re bodj unterftüfcen in biefem Salle, jeboch bitten wir fie. im §inolid auf bie großen Gaften, bie bas Sott jeßt auf RcR nimmt, bie <5 o r» berungen nicht weiter au fteigern. Gs icReint, baß in ber ftinanzgeießgecung eine Renbcrung eintritt; ftatt oon redjts wirb oon ber Ginfen ben Gemeßen ber Stempel aufgebrüeft. Darüber wollen WitteruffMTerlauf In Sachten tob 26. zum 37. Juni. Am 26. Juri regnete es in allen Teilen Sachsens vorübergehend und meist schwach. Heute frQh wird allenthalben noch Niederschlag; gemeldet. Die Tempera* tur ist unternotmal. Die Winde wehen andauernd aus Westen. Der Luftdruck ist wenig gestiegen. ber Äinbeserbe«Bejteuerung) ift n a m e n 11 i <R. 9t ftimmen oon 367 Dlbgeorbneten 150 für, 207 gegen ben Antrag, j e R n enthalten f i d). Ter 1 ntrag ift [omit a b g e I e R n t, unb es bleibt bei ber Be» fteuerung be» Äinbeserbes. (Beifall lints.) Darauf beginnt bie Debatte über S 17 Befeitigung ber Reid)»n>ertjuwacf)s|teuer unb einen ben gleichen Gegenftanb betreffenben An trag bes 3entrum». Sßeiter liegt ein Kompromiß» antrag oor, wonach ben Gemeinben bie Beibehaltung ber SBertjuwacRsfteuer zugeftanben werben Joll. Staatsfefretär ÄüRn: Der Grunbfaß bes Gejeges oon 1911 wat bie Beiteuerung bes müRelbfen, unost« bienten Gewinnes. Befeitigt man biefes oernünftige ffiefeß, fo muß bas Bertrauen in bie Beftän» bi gleit ber ReicRsgefetjgebung erfcRüttert werben. Die JcRlechten JBtrfungen unb auch bie Äojten würben belieben bleiben. ilbg. $aaje I3oz.): Der Äom promißantrag ift eine oerfteefte Befcitigung bes SBert» jnwachsiteuergeießes. SBir ocrlangen, baß bie Re» gierungsoorlage wieberRergcftellt wirb, wonach oon bem BermögenszuwacRs ber Betrag ber nad) bem 3uwacb5|teuergcieh oon 1911 berechneten fteuerpflich- tigen ÜBertfteiflerung. ber erhobenen üBertzuwacRs» {teuer, abjureefrnen ift. SIbg. Dr. Jäfl« (3tr.) befürmortet einen Eintrag, oor Jnfraittreten bes Sermögensjuwachsfteuergeießes gewilie gärten ber SßertzuwacRsfteuer burd) Gcjeß zu Mcitige'n. Gs [ei nur notwenbig, bas Ge|eß ju re» formieren. 2lbg. Dr. Sinnet (JortfcRr. Ppt.) befürwortet bic Slbänberung eines Teiles bes Äompromiß» antrages. Ginc glatte Beteiligung ber 2Bert.zuwad)9 3 [teuer würbe bcbenflicRc folgen Raben. illbg. Dr. 6d)iffer»9nagbeburg (9latl.): Der Äom» promißantrag will nicRt bie ÜBertzuwachefteuer be« Jeitigen, fonbern 'ift I e b i g l i d) eine Äon» fequenj ber gegenwärtigen Bermö» gensjteuer, bie eine breitere Grunblagc für bie JuwacRsfteuer barßellt. DBir wollen ben Ge» m e i n b e n bas g c J e ß l i d) e R c d) t geben, bic DBertjuwacRsfteuer ihren Sebürfniffen anzupaffen. Die Sojialbemofraten (tlbg. fiaafe) [teilen ben 2lntrag, einen Teil bes ftompromißantrages, wonach bie im Juwachsfteuergefcß bem Bunbesrat über» tragenen Sefugniffe bei biefem Gejcß auf bie Gan» beszentralbeRörbe übertragen werben follcn, zu itreicRen. 9Ibg. Baffermann (Ratl.) wiberfpricRt als JDlitantragfteHer einer getrennten Slbftimmung über bie einzelnen Puntte bes Äoinpromißantrages. SizepräRbent Dr. paafcRc: Unter biefen Umftän» ben ift bie Stellung bes Eintrages E>aafe unjii« I ä f f i g. Hbg. Bogt«$aU (Äonf.) fpricht fich unter wacRfen« ber Unruhe bes £>aujes gleichfalls für ben Äom» promißantrag aus. Jnjwtfdjen ift ein Eintrag ber Sozialbemotraten eingegangen, ber bem Äompromißantrag gleich» lautenb i|t mit RnsnaRme bes oon bem 5lbg. öaafc beanftanbeten Teils. 9lad) herzen Bewertungen bes Slbg. §aafc (Soz.) fpridjt fid) Ülbg. BeRrcns ('JBirtfch. Sqq.) für ben 2Intrag Jäger aus. 9lacR weiterer furzet Debatte wirb ber Äom» promißantrag mit folgenbem 3uJaHantrag Binncf (Jortfdjr. Bpt.) angenommen: Jür ent» fcfjäbigungsbercchtigte Gemeinben (Gemeinbeoerbänbe) fann bie GanbeszentralbeRörbe anorbnett, baß bic Soßungen, bie oor bem 1. Januar 1911 beftanben Raben, mit SBirfung oon biefem Tage ab weiter Geltung Raben. Der über ben DurcRfdjnittsertrag RinausgeRenbe Betrag oerbteibt ber Gemeinbe (ben Gemeinbeoerbänben). Slbg. 3<h ntt r (3tr.) beantragt bie Ginfügung folgenber Paragraphen: 17a: SteRt bas ber Befteue» tung unterliegenbe Bermögen in Rußnießung, fo fällt, wenn nidjt recfjtsgefchäfflidj etwas anberes beftlmmt ift, bie Sefißfteuer bem Gigentiimer jur Gaft. Der Sfntrag wirb angenommen, ebenfo eine Reiße weiterer Paragraphen in ber Äommiffions» faffung mit einet rebattioncllcn Renberung, § 30 gleichfalls mit einer geringen Renberung (Serfaufs» wert oon STftien unb Äu?en). § 43 enthält bie Beftimmungcn für bic zur Ser» waltung ber Befißfteuer zuftänbigen BeRörben. 2lbg. $aafe (603.) befürwortet, biefem Para» grapRen folgenben 3ufaß zu geben: Der Bunbesrat beftiirrmt bie für bie Ser» anlagung unb GrRebung ber B e f i ß ft e u e t ber Bunbesfürften zujtänbige ScRörbe. Staatsfefretär ftiißn bittet um Ablehnung biefes Antrages. Rbg. Graf Sßeftarp (Äonf.): 2Bir fteRen audj Reute I noch auf bem Stanbpuntt, baß bie Steuerpfließt ber Jürften nicRt fejtgelegt werben fann. '■dbg. gifepbeef (<yortfcfjr. Bpt.): Die Steuer» pflicht befteRt, ob bet 5lntraa Saafe angenom» men wirb ober nicht. Der SIntrag wirb angenommen, ebenfo § 43 unb bie folgenben Paragraphen. § 59 enthält ben BeRßfteuer« unb gtftftenungsttefdjeib. Gin 'Eintrag Baffermann will ben BefcRcib obligatorifdj madjen. cädjififdjer GeReimrat von SicRart unb Baqri» JcRer 9JIinijterialrat Dr. Sßolf bitten um 91 b» leRnung bes Antrages, ber eine Ueberlaftung ber einzelRaatlidjen BeRörben bebeuten würbe. Der Rntrag wirb angenommen. 8 60 regelt bie R e dj t s m i 11 e I. 2lbg. Spetf (3tr.) beantragt, audj bie bem Oberften BerwaltungsgericRt geteßlidj nacRgeorbnete RecRtsinftanz als Rechtsmittel etnzufeßen. Der Sin» trag wirb angenommen. 3u ben Sdjlußoorfdjriften bes Gefeßes beantragen bie elfaß’lotRringifcben 9tbgeorbneten ber oerfdjiebenen Parteien, für biejenigen Bunbes» ftaaten, bie eine birefte GrbfcRaftsReuer bereits be» fihen, einen entfpredjenben 9lusfatterfaß. Rbg. Dr. RicHin (Gif.) befürwortet biefen 9(n» trag unter öinweis auf bie elfaß«IotRringifchen Ser» Rältniffe. 9lbg. SBurm (S03J: SBenn bie elfaßJotRrinaifchc Regierung ein Ginfommenfteuergefeg für GIfaß» BotRringen in biefer Seffion einbringen würbe, waren wir in ber Gage, bem Antrag zuzuftimmen. GIfaß-GotRring. Slinifterialrat Dr. Robis: Das entfprecRenbe Gcfetj wirb bemnäcRft wieber eingebtacht werben. Jm bitte, bem Anträge jujuftImmen. Der Rntrag wirb angenommen. Der Re ft bes Gele fees wirb angenom» men, ebenfo bie ba^u oorgelegten RefoluHonen. Die Petitionen werben für erlebigt erflärt. Damit ift bie zweite Sefung bes BeRifteuergefeßes eetebigt. Sobann wirb bie zweite Gefung be» Racßtragsetat» fortgeießt. Tiefer paRiert ofjneDebatte (lenbe» rungen ber biesiäßrigen 3öHc unb Steuern ent» fprecbenb ben Dedungsoorlagen). G» folgt ber münbliche Bericht bet Äommiijion Zur Sorberatung bet Jnitiatioanträge betreffenb Die Wohnungsfrage. Tie Inträge werben a n g e n 0 m m e n. . als» „ , ater fam fofort Silbers in [frage, oon bem bas Gerücht ging, baß er mit ber [Jrau bes Getöteten ein Giebes» oerpältnis unterhalte. Beibe würben in $aft ge nommen unb Sjilpers legte audj halb ein Geftünbnis ab. Gr gab zu, ben öoltermann getötet zu Raben, aber nur, weil iRm bie fjoltermann fortwäRrenb in ben Dl)ren gelegen Rabe, baß fie oon ihrem Slannc fdjlecRt beRanbelt werbe unb iRn los fein wolle. Tie 3rau $oltermann erflärte bagegen bei ihrer Ser- neRmung, baß fie nidjt baran gebacRt Rabe, ihren 9Jlann aus ber SBelt fdjaffen zu laffcn. Berfdjiebene 3eugen befunbeten aud) zu ipten Gunften, baß bas SerRältnis zwifdjen ben GReleuten ftets ein gutes geweten fei; auch ihre Äinber Rabe bie 9lngeflagte gut beRanbelt. Berfdjiebene 3eugen wollen oon Silbers 9leußerungen gehört Raben, wonach er ben OTorb an §oltermann oon langer fjanb her geplant habe. Die GeJdjworenen oernefnten bie Sdjulbfragen oci [Jrau Äoliermann unb fpradjen Silbers ber oor» JäßlicRen Tötung fdjulbig. Der Gerichtshof oer» urteilte iRn zu fünfzehn JaRren 3»<‘btRaus. erlebigt. Die Äonferoativen beantragen einen befonbeten § 16a, ber bas Äinbescrbe oon bet Bet» mögenszuwacRsfteucr freilaffcn will. Slbg. Bmftabt (Äonf.) begrüntet ben Antrag. 2lbg. Dr. Taoib (603.): ^öffentlich tommt btc 3eit halb, wo biefe gerechte Steuer weitet ausgebaut wirb. (SeifaH.j Sbg. 3ifdjberf (gortfcRr. Spt.l: Wenn bie Agrarier fürepten, baß ißt BeRßtum gefäßrbet wirb, wirb es non bem tonferoatioen Bauernoertreter immet fo bat» geftellt. als ob ber Baucrnftanb ruiniert werbe. Da» bei bleiben Grbfcbaften bis zu 20 000 JL frei, unb felbft größere Grbfdjaften genießen für unmünbige Äinber erRcblicRe Bevorzugungen. RngeficRts bet natio nalen Rotwenbigfeit nehmen wit auch bie fteuerlidje Belüftung für fjanbcl unb BerteRr, bie RcRetlich aus ber «teilet entftcRen wirb, auf uns. (Beifall.) Tamit fchlicßt bie Debatte. Tie Sbjtimmung übet ben fonfervatiocnRntrag (Befeitigung wir uns freuen unb uns aud) weiter auf unjere Äraft beRnnen. (GebRaftes Sraoo!) Ülbg. 6cRulk»Brombera (Rpt.): (Eine Befißfteuer muß erträglich f»in für ben Steuerträger, ein» traglid) für ben fristus unb oerträalid) mit bem Wortlaut ber ReicRsoerfaffung. R i a> t s oon biefem trifft gu. (Sehr gut!) Die Ginjel» ftaaten leiben gang außerorbcntlich unter bidfer Steuergefeßgebung. Die Grregung über bie Steuer, bie jekt im Ganbe groß ift, wirb nicRt abflauen. Gs wirb befonbers fdjroierig fein, ben Juwacps bes Ber» mögens fteuertecRnifcb ridjtig gu erfaffen; auch ift es teRr fraglich, ob bie Steuer ben berechneten Grtrag liefern wirb. Die Gingelftaaten werben einfach gu Äommunen begrabiert. Diefe jetzige un» RetlooKe Gefeßgebung madjen wir n i cR t mit. (Beifall.) Rad) nochmaligen turgen SlusfitRrungen bes 9lbg. Sübetum (Sog.) bemertt Staatsfetretdr ÄüRn: fjätte ber 9Tbg. ScRultj ber Äommiffion angeRört, jo würbe er überzeugt fein, baß ber oorgefdjlagene 9ßeg ber g a 11 g b a t it c ift, ber auch Rüdfidjt auf bie einzelnen Bunbesjtaaten nimmt. Die ilnburcRführbarteAt ber Botlage ift in feiner Sßeife nathgewiefen worben. 9111 e b r e i Jahre mirb bas Bermögen feftgcfteRt unb bic Differenz als 3 u w a d) s oerfteuert. Selbitoer» ftänblid) finb bie Grträgnijte ber Steuer nod) febwanfenb. Die gegenwärtige Äonjunttur läßt fid) für ein erft fpäter in Äraft tretenbes GefeR eben nidjt als Unterlage anfeben. Wenn oielc 'JJTiUionen auf gebracht werben müßen, fo finb natürlich bie leiftunqs» fähigen Steuerzahler gunädjft ReranguzieRen. Gin anberet 9Bcg ift uns bis Reute nidjt gezeigt woxben. Jn namentlicher Rbftimmung wirb ber 91 n » trag Graf Sßeftarp auf 9fufredjterRaI« t u n g ber §§ 1 unb 2 ber Borlagc mit 272 gegen 91 Stimmen abgelcljnt. Dafür ftimmen nur bie Deutfdjfonferoatioen, bie Reidjspartei unb bie 2B,irtfdjaftlicRe Bereinigung, gwet SIbgeorbnetc enthalten fid) ber 9lbftim» mung. Rad) § 3 ber Borlage foüten bie 3uderfteuer unb bie 3ufcfjläge gum Gvunbftüdebe|iß» wecRjelftempel bis zuni Gnbe bes RecRnungsjaRxes 1917 aufredjt» erhalten bleiben. Die Äommiffion Rat ljier biefe Be» ftinrmung Riniid)tlid) ber 3uderfteuer gejtritRen unb folgenbe neue Bcftimmung oorgefd)lagen: § 3a. Das GcfeR wegen Ülbänberung bes 3uder= fteuergefeßes, itrtifel 5 oes Gefeßes wegen 'Uertbe» rungen im 2fina:v.weien oon 1909 (Gruicb|türfsum[aß» [teuer) unb bas Gejeß übet bie Decfung bet ÄOften ber Berftdrtung non £jeer un flotte non 1912 werben aufgehoben. § 3b. Die Sefteuerung non Scfjeds unb ihnen gleieRgeftellten Quittungen hört mit 9lblauf 1916 auf. Weiter werben in einem neuen S 3c nerjeßiebene 9lenberungen bes Gr&fdiaftsfteuergefetjes norge» fdjlagen. Die Disfuffion über biefe Äomniiiiionsooifd)läßc wirb oerbunbeix mit § 17 9lbf. 1 ber Äommijfions» beicRlüife gum Bcfißfteuergcjeß (3 u w a dj s ft e u e r« Befreiung). 9lbg. Älepe (Ratl.): Die 9lufRebung ber 3utfer» [teuer ift nicRt nur oerfprodjen, fonbern auch gefeij» HcR feftgelegt worben. Womit [oll bie 3uderinbuftrte in 3utunft überhaupt nc4) rechnen? JcR pro» t c [t i e r e, baß biefe Steuer nid) tau [gehoben unb bie unglücfieligc 3udertonn«ntion nicRt auch oon uns getünbigt wirb. Rußlanb übcrfdjreitet bie Bor» jcRriften ber Äonoention gum Jd)weren Sdjaben ber beutjdjen 3uderinbuftrtenen. 9lbg. Wurm (Sog.): Der 3uderinbuitrie tann alle tu burd) 91 u f R e b u n g ber 3uder[teuer geholfen werben. 9lber bie 3u<terinbu[trie ift felber fdjulb baran, baß es iRr jeßt Jdjledjt geht. Sie hätte früher nidjt ihre Ware gum Schaben Der 9Icrmften ins 9lus= lanb oeridjleubern folleii. 9Ibg. Graf oon Gatmer»3ieferwtß (Äore[.): Wir beantragen, baß bie 3udetfteuer bisgum 1. 91 p r i I 1918 beibeRalten werbe. Gin geringerer 3ucteriteuer[ctß würbe ben Äonfum erRöRen. Gin Steuerausfall bürfte überhaupt nidjt eintreten. Rbg. 0. Biebing (Welfe): Dit Sogialbemotxaten jätten iRre 2RacRt oenoenben follcn, biefe Äonfum» teuer gu befeitigen. Wir werben alle Äräfte ein« eßen, baß bie 00m Bunbesrat gugefagte 5 er ab» e ß u n g ber 3u<f«tfteuer im Jntereffe bet Jnbuftrie unb ber Äonfumeirten enblidj in Äraft tritt. Damit fcRließt bie Disfufiion. Die Sllbänberungsanträge werben abgeleRnt unb bie §§ 3 unb 3a (3uder[teuer) angenommen unb gemäß §3bberSd)ed[tempelgum 1. Januar 1917 aufgeRobcn. Einige Teile bes Gefeßes werben einftwetlen gurüdgeftent. § 4 forbert eine Bermeßrung bes Silberbeftanbt» für ben Äriegsbebarf. § 5 verlangt 120 Slillioncn Golbreferoen. 9lbg. Dr. Slrenbt (Rpt.): Die Bexboppelung Urtieres Silberbcftanbes ift bringenb not wenbig, gumal für ben Heinen BerteRr bas Papiergelb ein Hebel ift. Die BTüngen müßten aber aud) bem Bericht gur Bcrfügung geftellt werben, ber unter Dem RoRch Sanfbistont gegenwärtig fo außerorbentlid) leibet. Gs ift auch bringenb nötig, ber ReicRsbanl eine größere Glaftigität gu geben, burd) Befettigung ber Rotenfteuer, bie idj bemnädjft beantragen werbe. Dem WunfcRc nadj Silber» münjen Rätte man jeßt beim Regicrungsjubiläum bes Äaifers nadjtommen Jonen. 9lbg. Woltenbußr (Sog.): Wir Raiten bie Para» grapRen für einen Sdjaben für unfer Wirtschafts leben unb werben gegen fie ftimmen. Die Paragraphen werben ebenfo wie bie folgen ben unoeränbert angenommen. Bei allgemeiner Unruhe im Sjaufc wirb fobann bet erfte Paragraph Befißjteuergefeßes Juni dar»- m«tar itand mm cuft- tmpl- ratur Calilu: Luft lau oh- tigkull Proz. Wild* rieh* tung Wlntf- itirku Wultunuatind :e. abendi 9 Uhr 753,1 65 NW 1 trüb, traehn ■ii. irüh 7 Uhr 752,4 4- 1'2.0 99 SW 2 Rui en J. nachn. 2 Uhr 750.8 1- 15,2 CU N» 2 Uül f. troekun atatiM SeeMbe ■ Tumsarat. r «lad Nied«. • achllg« mm Sehnta- blha em ataxImuT 1 Minimum ürudua HO - - JO.v - - 10.9 WJW 2 C.ü ‘-•ipxlK . 119 -- 19.7 ■* 9.6 SW ] 07 daulzua 202 - - 20.0 -- 8.7 W 2 «*• Zichadrasi 220 4- 19.3 -- 9.8 SW 2 0.4 MB tittau . . 245 -- 19.6 -- 7.4 W 2 0.5 C'nmaiti 232 -- U.5 -- 9.2 S 2 U.O Rana 369 - - 1 8.5 -f- 8.8 SW 2 «■k —— Fraibarg , 393 -t- 17.1 -- 10.1 • 2 1.1 «— Sehnaabarg 435 + 17.6 -- 91 SW 1 U.2 —m 8ad Flatar tco T 1».2 -+- V.6 N 2 «nmm MM Innaharg 621 4- W.O w 2 0.2 M“ Altan barg . 751 + 18.0 * 8 -2 W 1 «M Batianhala F lehtalbarg 772 1213 4* 150 + _8.9 W 3 — 0.0 —
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