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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110411014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911041101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911041101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-11
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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Nr. I0l. 105. Istirgsng. Vrrpzlyrr Ssyrdlsn. vlensrsg, n. NprU rsli. a,n Mantel sind zwei Taschen. Der Rock gleicht dem jetzigen der Alpenjäger, erhält jedoch einen steifen . Kragen statt de« Umschlagekragens, vorn sind vier Taschen. Beim Ausgang sind zwei Schulterklappen zu tragen. Für den Mantel und den Waffenrock werden mastkupfern« Knöpf« verwandt. Die Hose besteht ebenfalls aus graugrünem Tuch, die Wadenbinsen desgleichen. Für Offiziere und Unteroffizier« gilt dieselbe Uniform wie für die Mannfchaften. sie unterscheidet sich nur durch die Qualität des Tuches und di« Abzeichen de» Grades. Die nichtberittenen Offizier« und Adjutanten (Feldwebels werden für die Feldausrüstung den Tornister tragen und einen Gürtel aus rostfarbigem nieder mit Degen und neuem säbel. Das neue säbrlmodell ist von kleiner Dimen sion. Zur Paradeuniform tragen die Offizier« über dem Waffenrort einen Gürtel aus graugrüner und golddurchwirkter Seide. 2s Für dir be r i t t e n e n T r u p p e.1 : Ein Helm des jetzigen Modells für Dragoner und Kü rassiere und neuen Modells für Husaren und Zager, eine Kopfbedeckung für die Zeit aujzerhalv des Dienstes, ein Wasfenroü des Znsanterieinodell-', cjne Hose des jetzigen Modells und rin Paar Vederitulven. Die Artillerie wird den jcizi versuchsweise eingesiihr- ten Helm beoaltcn saus mattjchwarz gefärbtem Stahl, sehr niedrig und hciszlichs. Soldaten erster Klasse erhallen einen schiefen rot leinenen Streifen. Korporale oder Brigadiers zwei schiefe rotleinene Streifen, Sergeanten «men g-iben, gold- oder sillrerbordiertrnSeidcustreifen inForm oines umgekehrten lateinisckK» X'. Die Sergeant-Majors zwei ähnliche Streifen: Kuriere anstcr den» Abz.ickren ihres Grades noch einen goldieioenen schiefen oben über den Ärmel genähten Seidenitreifen. Adjutanten einen umlaufenden Gold oder Silberstreifen mit roter Seide bordiert und einen schwarzmetallenen Stern, 'lntcrleutnants einen Silberftcrn. Leutnants zwei Sterne nebeneinander. Lapitains drei Sterne im Dreieck, Batailionschess einen, Oberstleutnants znei, Oberste,, drei goldene Sterne im Dreieck. Brigade generale einen Streisen von gestickten Eichenblisttern, Divi''onsgenerale zwei übereinanderliegende gleiche Streisen, Korpskominand'nten austerdeni noch einen Silberstreifen. Die Waffengattungen und Unter abteilungcn unterscheiden sich durch die Nummern der Neck und Mantelkragen usw. Bon anderer Seite wird noch mitgeteilt, dosz die M c t a l l k n ö p s c. wie alle glänzendea Gegen- itände. aus der Zeldausriislnng oerschwinden. Der Helm soll dem jetzigen der Feuerwehr ähnlich »ein. Ausrerdem sollen die Käppis eingrsührt Vier den, wie sie in der österreichischen und italienischen Armee im Gebrauch sind. Der Kurzsäbel im Emnire- stäl soll einen mattgoldenen ilniss und eine Tuchhülle bekommen. Bei den nächsten grasten Mano- vorn will der Kriegsminssler zwei B e s u .h s batai klone der neuen Kleidung Vorfahren. Deutlckes Reich. Leipzig, ll. April, Die Dispositionen der Kommission siir das neu« Strafgesetzbuch. Die Beratungen der Kommission für den Entwurf eines neuen Strafgesetzbuches, die am 4. d. M. begannen, wurden mit eraer Ein- inhrungsrede des Staatssekretärs des Reich-justizamls Dr. Lisco eröffnet in der dieser die voruusluh:ri,he Dauer der Kommissionslvratungen aus ein Jahr bemasz. Es wurde dann beschlossen, die Konferenzen der Kommission wöchentlich dreimal, und zwar am Montag, Dienstag und Mittwoch abznhalten. Die Beratungen werden jetzt zu Ostern eine Unterbrechung erleiden, worauf bis Anfang A u g u st d. I. durch gearbeitet werden soll. Nach einer sechswöchigen Sommerpause tritt dann die Kommission von neuem zusammen, die gegenwärtig über den allgemeinen Teil des Entwurfes berät. Bei den Arbeiten der Kom mission wird auch ein lb e g c n e n t w u r f zu dem nn verbindlichen Borentwurs des neuen Strafgesetzbuches als Grundlage benutzt, der eine Privatarbeit aus der Jeder der Geheimräte Kahl, v. Liszt, v. Lilienthal und Goldschmidt darstellt. An den Kommiisions- bcratungen nehmen stets alle Mitglieder teil mit Ausnahme einiger Sachverständiger, die nicht immer benötigt werden. Die Hinzuziehung von Ver tretern der Presse wird erst später erfolgen, wenn die strasgeietzlichen Bestimmungen über Be leidigungen und besonders die Presse angehende De likte usw. fixiert werden sollen. * Steigende Ausbreitung der Heimfparkassen. Al» ein erfreuliches Zeichen für den Sparsinn der Landbewohner darf die steigende Nachfrage nach Heimsparkasfen angesehen werden. Als ein Beweis hierfür kann angegeben werden, tag vor kurzem an deutsche verbände und Genossenschaften 107 021 Stück Sparkassen wieder abgegeben wurden. Di« Statistik weist nach, tast an Genossenschaften de« pommerjchen Betbandes 40t)l>8 Stück verabfolgt wurden, und dast bis Ende September 1910 von den pommerjchen Heim fparkassen allein 154 87K Stück abgesetzt wurden! Dies beweist, tast die Darlehnskassen immer erfolg, reicher mit ihren Versuchen sind, den Kleinsparverkehr auszudehuen. Auszer^dentlich eifrig und erfolgreich hat sich aus diesem Gebiete u. a. ter Darlehnskasicn- vcrein Lichtentizal bei Boden-Baden erwielen, der trotz seines Millionenumfaizes auch diesem Geschäfts zweige die gröstte Sorgfalt zuwendet. Zn dem kurzen .Zeitraum von 2 Zähren wurden durch die Heimspar kassen 15.">tl <4t gesammel». Zn den Generalversamm lungen wird eingehend über Len Kleinspirverkehr be richtet und die E r st k o m m u n i k a n t e n und K o ir r' i r m a ,i d e n erhalten je ein Sparkassenbuch mit :! >t Einlaae als Goschen! und Grundstock späterer weiterer Ersparnisse. * Erlast über „Hiljsbeamtr" und „Aushilss, beamte". Der preuszische Minister der öffentlichen Arbeiten hat kürzlich durch einen Erlast klargelegt, was unter „Hilfvveamte" und „Aushilfebeamte" zu verstehen ist. Es ist bestimmt worden, dah, um allen Zweifeln zu begegnen und ein gleichmastigcs Ver fahren herbeizuflihreii, alle zum Bcamlendienstc formlos oder förmlich geprüften Ar beiter als „Ausbilfsbeamtc" zu bezeichnen sind, »olange sie nicht ständig und überwiegend im Beamtendienst beschäftigt werden. Sobald die Be diensteten ständig und überwiegend im B c a m t e n d i c n st beschäftigt werden, sind jie als „Hilsvbcamtc' anzusehen Von dem Beginn der Uändigen und überwiegenden ZN'schäftigung im Beamkendtenst ist den 'Bediensteten nacki Vorschrift der Aussührungsbestimmungcn über die Anrechnung von Hilssnnterbeamtendieustzeit vom 1 l. April 1!>08 in zedeni stall unter aktenmästiger Feststellung Eröffnung zu machen Wo es aus Gründen der Wirtschastlich- icit nicht angängig ist, Arbeiter bereit zu halten, baden die Beamten auch A r de i t« r d i c n st mitwohrznne.'.-nen. Zn solchen stallen gilt der Arbeiterdienst als zum Beaintendienst gehörig Staatliche Förderung des Handwerkerlchrlings- mesevs. Se.t Zagren ichon ist der llebclstond beob achte» worden, dast der Nachwuchs in einzelnen Zweigen des Handwerks unzureichend ist, der zu nehmende Lehrlings- und GZeileumangel die Weiler entwicklung mancher Ho.udwcrler zu gefährden droht, und geeignvte und befähigte junge Leute dem Hand werke oi» nur deshalb trerlorcn gehen, weil deren unbemittelte Eltern die mit d.'r Lehrlingsausbildung verbundenen Kosten nicht zu trugen rrermögen. Das Ministerium des Znnern hat deshalb auf Anregung die Gewährung staatlicher Beihilfen zu den Ko st en der Lehrlingsausbildung an würdige und bedürftige Handwe'kslebrlinge lre- ichlosstn und jeder Gewerbekammer zn d'ei"m Zrveck einen Betrag zur Verfügung st'lll. Von der interparlamentarischen Union. Nach einer Meldung aus Brüssel hat im Verlaus einer Ausschnstsitzung der Interparlamentarischen strieocns- union. die die Tagesordnung für einen in Rom am 3. Oktober beginnenden Kongrest festzusetzen hat, der fortschrittliche Reickistagsabgeordnete E i ck h o f f oine Erklärung zu der Rede abgegeben, die der Reichs kanzler von Veth mann Holl weg im Reichstage über das striedensproblem gehalten hat. Eickhoff führte aus. dasz man die Rede des Reichs kanzlers im Auslande falsch verstanden habe. Er habe sich nicht als ein Gegner der stricdens- bewegung ausgesprochen, sondern im Gegenteil das Wertvolle dieses Gedankens anerkannt. Er habe ge sagt. dast er jederzeit die Bestrebungen der Inter parlamentarischen Union unterstützen wolle: aller dings habe der Reichskanzler abgelehnt, dast Deutsch land in dieser Frag« die Initiative ergreife. » Die Berliner Freunde Iatho». Am Montag wurden die vier liberalen Geistlichen, die in der Zatho-Versammlung in der „Reuen ^Pelt" in Berlin das Wort ergriffen hatten, vor dem Konsistorium vernommen. Es handelt sich um die Prediger Mar stischer. Alfred stischer, Dr. Hollmann und strederking. Die Vernehmung wurde durch Konüftorialrat Bartel» geleitet. Die Ver nommenen gaben zu, in der Versammlung gesprochen zu haben, und, um den Grund gefragt, warum sie das getan hätten, erklärten sie, sie hätten sich durch ihr Gewissen verpflichtet gehalten, zugunsten Iathos ein zutreten. Die Pfarrer legten sodann dem Konsisto rium den Wortlaut ihrer Rede vor. * Vom Modernisteneid. Der Magistrat und das Sradloerorduetenkollegium von Landsberg an der Warthe haben den Antrag der katholischen Bevölke rung, in den Lehrplan der Bürger- und Mittelschule katholischen Religionsunterricht aufzunehmen, mit der Begründung abgelehnt, dast die <H«ist- lichen den M o d e r n i ft e n e i d geschworen hätten. Die Mittel- und Bürgerschule zählt 46 tatho- liichc Kinder. * Der Sitzung des Gejamtvorjtandes des All deutschen Verbandes am 23. April liegt nach der ..Rhein.-Wests. Ztg." folgende Tagesordnung zu grunde: Besprechung der politischen Lage im Reich, Berichlerstaiter: Geneialleutnant v. Liebert; die Wieberaufrollung der marokkanischen Frage und die deutschen Interessen. Berichterstatter: Vorsitzender Rechtsanwalt Elast: die Fremdenlegion, Bericht erstatter: G ncralleurnant. v. Wroche m: Besprechun gen über gemeinschaftliche Veranstaltung von Ta gungen durch die nationalen Verbände uns über die nächsten Neichslagswcihlen. * Für dr» 8. Verbandstag der Hilfsschulen Deutsch lands, der vom 18. bis 20. April in der alten Hanse stadt Lübeck stattfindct. gibt sich in allen Teilen unseres Vaterlandes und auch im Auslände reges Interesse kund, wie die bis jetzt vorliegenden Mel dungen beweZen. Die reichhaltige Tagesordnung bietet viele Anregungen. In der Versammlung am Dienstag, den 18. April, nachmittag 5 Uhr werden verschiedene Vorträge gehalten. Eine Ä u s st e l l u n g, die in einem der schönsten Schulgebäude Lübecks zur Ausstellung kommt, wird Gegenständ« des ÄBerlunter- richrs, des Handfertigkeitsunterrichts und der Mädchenhandardeitcn aus verschiedenen Hilssschulen Deutschlands zeigen. * Ein seltenes Vermächtnis. Wie ein Märchen aus uralten, längst verschollenen Zeiten mutet eine Nachricht an. die die Mitteilungen des Vereins für das Deutschtum im Auslande aus Laibach erfahren. Dort hat eine strau Hocevar, die Tante des sloweni schen Reichsralsabgeordneten Dr. Hocevar. dem deut- ichen Schuituralorium in Laibach K0V0U Kronen zur störderung deutscher Bildung in Krain hinterlass, i stran Hocevar gehörte offenbar zu den al'.nwk ischen Leuten oie in der Dankbarkeit noch eine Tugend sehen. Den slowenischen Polititeru, die eifrig und im allgemeinen leider erfolgreich bemüht sind, in der slowenischen Bevölkerung die unbequeme Tat sache in Vergessenheit -u bringen, dast dieser kleine Skaw. nstamnr alle Unterlagen seiner Bildung den Denttchen zn danken hat, ist dieser Vorfall natürlich äusterft peinlich. Das Laibacher deuticbo Schulkura- rorium wird durch das Legat in den Stand gesetzt, in reicherem Maste als bisher für den Schutz des deut schen Schulwesens in Laibach und Oberkrain wirken zu können. * Streik auf der Schichauwrrst in Danzig. Am Montag sind auf der hiesigen Schichauwerft 750 Ar beiter in den Aussiano getreten. Sollte der Streik sich in sie Länge ziehen, ja wird die steriigstellung der Schiffe „Oldenburg" und „Ersatz Aegir" in stragc g e st e 1 l t. * Kanonenboot „Lbcr" in Rordwestafrita. Das Kanonenboot „Eber", Kommandant Korvettenlapitän Lustig, lag von Anfang Januar bis Anfang März in dem spanischen Hafen E a d i z, um dort Reparatur- und Ueberhviungsarbeiten aussührcn zu lassen. Jetzt ist das schiss wieder aus der stahrt nach Wejtasrika. wo es seit dem vorigen Jahre Stationsdieuste mahr- zunehmen hat. Unie> mef>s b"'uck'te . Eber" eine Anzahl Hafenplätze, die nur selten von deutschen Kriegsschiffen berührt werden. Zuerst ankerte „Eber" in dem marokkanischen Hafen Casablanca und ging von dort nach den Kanarischen Inseln, wo er Puerto Lruz und Las Palmas besuchte. Bon dort steuerte das Kanonenboot wieder die nordwestafrikanische Küste an und ankerte in dem Hafenplatz Dakar in Scnc- gambien. Dann ging die Reil« nach Französisch Guinea, wo der Hafen von Lonacri besuch: wurde. Diese Besuc!»« sind ein vortreffliches Mittel, um die Stellung der in jenen Ländern lebenden deutschen Kaufleute zu festigen und das Ansehen des Deutschen Reiches zu fördern. In einigen Wochen wird „Eber" wieder Dogo und Kamerun erreicht haben. Ruslana. Frankreich. * Für die Reife de» Präsidenten FalliLre» nach Tunis ist da» neue Panzerschiff „VeritS" in Dienst gestellt. Im Hinblick auf das Erscheinen non eng lischen und italienischen Geschwadern, die FalliKre« in Len Gewässern von Tunis begrüsten werden, wird die „Düritä" von einem sehr starken Geschwader unter dem Befehl des Admirals Bellue begleitet werden Dieses fetzt sich aus den Panzern ..Patrie". „Demokratie". „Ernest Renan". „Iustice". , LibertS". „Suffren" und sechs Torpeüojägern zusammen. Es wird die stärkste französische stloltenabteilung sein, die mau seit Zabreu im Mittelländischen Meere ver- sammelt gesehen hat. Türkei. * Zum türkisch-persischen Erenzzwischenfall. Der Grostlvesir hat den Kriegsminister beauftragt, eine Truppenabteilunq nach Benver-Buschir in Persien zu entsenden zum Schutz des dortigen türki schen Konsulats, oos von mehreren hundert Persern angegriffen worden ist. * Zum Albaneraufstand. Türkische Blätter ver- öisentlichen ein Dementi der Psorte gegenüber der Meldung, der österreichisch-ungarische Botschafter habe erklärt, dast Oesterreich-Ungarn Vor. s: ch t s m a st n a h m e n an den Siidgrenzen treffen werde, falls der Ausstand auf den Sandschak Nooi- bazar übergreisen werde. Die albanesifchen Depu tierten und Senatoren richteten an die Notabeln in Skutari beschwichtigend« Depeschen. Drei anatolische Bataillone gingen nach San Giovanni ab. Arxiko. * Dementi. Die Regierung stellt in Abrede, dast sie die M aa d a l e n e - B a i den Vereinigten Staaten oder Japan habe überlasten wollen. 14. Lvochermachweis der PtvöIlcrunnSvorplinsie in der Stadt Leidig. Ml-Lkipzta ist dos Eradigcdlrl ohu' dio Poro»», mc na l> 2cm 3t. Deumoor 16°», einocrl ibi rvevden und. — rr -- ä»» V,'cvslkcrun2Svor54nAi -.Ii-liei <Tlan am» ZZ« U1nwo!wcr»cw nach dem voriLuftgcn KrpcvniS der VolkSzShlung vom l. De- zemver uuv: l HU 3S>6W c-evorenc -n <r ^ocku vom 26. Mär- ms «in ». Avril »Ml rebenogedorenc. manu icke. . . . <2 132 » wewnctie 43 82 »25 » »ulauunen ... 85 17.' 257 Darunler cbeltch gcvorcns .... 5l >43 134 , unedenr, » .... 34 26 63 2 otgedorene, maitnltchs ...... 6 2 8 - wclorrcve 8. «> ry - miammen 14 4 18 Tarnnler ode.ick, gevorcne .... 8 3 n - unrycUL - .... 6 I - cnorbene «auslchi. lome^orene, Ni i>er A o in vom 2. April vu» <im !i. Npril U'!1 renorcenc iwerhaupl, männliche . . 38 46 84 . - rvcivuebö. . . 32 44 7b » - zulammen . . 7V Al 163 ^arunirr umcr l Iadr all- LUnvcr 8 33 4» - ehelich gedoren« . . . 4 24 28 » anthelicii » .... 4 <l 13 TodeSuriachen. Zahl der Fäll« l. Ätnboeni'.roer Ed — 2. Sciiarlaä, .......... 1 I r k. Malern and Roieln . .... . -i. Lrphlhcrre uno Krupp — l l ä. krumhutten — 1 1 h. Tuphu- —E E»- <. Luverlulolc . 8 7 16 d. iiranihriicn der BtmunhSor^ne 4 W 19 2arui"«r ^iruuenza - 2 r i>. Mäaen-anc Tarmlaiarrk.einlchiioi.- »in, ^rcck>drircknc>u 1 8 in Tarunie, unier l Jahr a Ui. l^rrv'-lllamer Tos ». Sewlimvrd 3 3 d. Mord uno Dotkchlag, towlc ^.nricknun, .... d e. Bcrunaiuüuna oder andere mwalllamt vinrvlrlun 2 7 3 ll. Ave übrrprn rovesurlacden . . . 45 IN'. -) vtcu.ecipzM ist das o»cv>ei oei >c!> r>«m l. Januar ou>- verietvien Poron« c.tnlchlieblrch tolip,-Loten, Möckern, -rrodstleivs, Siolieri« und 2iun,. die aiu I. Panua^ loweinvertewl worven nnk> . Leipzig, deu 10. Avril 1011. Statistisches Amt oer Stadt Lrirn.tg. lvlüer üss Ksnzolemmn ln üer üeutlchen Kunst. E« ist nur ein schmales Heft, die Broschüre „Quosque t a n d e m". die demnächst bei Eugen Dicdcrichs in Jena erscheinen wird und uns bereits in den Aushängebogen vorliegt, aber dies kleine Heft wird aller Wahrscheinlichkeit nach grostes Aufsehen er regen. Denn es stellt einen nachdrücklichen, ent schlossenen und nicht zu überhörenden Protest einer grosteu Anzohl hervorragender deutscher Künstler und Kunstschri'tsieller gegen die Vorherrschaft dar, die seit geraumer Zeit der französischen Kunst in unserem Kunstlebcu eingeräumt wird. Den Anstost zu diesem Protest haben wohl die recht zahlreici-en, zu auffällig hohen Preisen erfolgten Ankäufe moderner fran- ösischer Alb.iten durch deutsche öffentliche Samm lungen gegeben, die den Künitlern so recht dringlich zu Gemüt« führen mussten dast die Bevorzugung der stranzoscn für sie auch empfindliche wirtschaftliche Ge fahren in' Gefolge haben must. Es ist der bekannte Worpsweder Landschafter und Tiermaler Earl Vinnen, der die Initiative in dieser Sache ergriffen und den einleitenden Aufsatz d«r Broschüre vcrfastt hat. Bezeichnend ist. dast er von vornherein allen einseitigen Nationalismus, alles EHInesentum in der Kunst ablehnt. Er schlägt da mit einen Ton an, der in der Schrift immer wieder onklingt. Wiederholt wird von den Künstlern die Dankbarkeit heroorgehoben, die sie der französischen Kunst gegenüber empfinden. Aber Vinnen weist daraus hin, dast dies« moderne Kunst in Frankreich ipätestens seit Monet zu völliger Stabnation ge kommen sei und heute sich geradezu in e,ner Periode de« Tiefstandes befinde. Vielleicht noch prägnanter drückt diesen Gedanken Fritz Trier in seinem überhaupt interestanten Beitrag aus. indem er sagt: „Die speziell französischen Einflüsse selbst werden wahrscheinlich «ine? Tage» untergeordnet und al» provinziale Erlebnisse erscheinen den ungeheuren Eindrücken siesien- über. die der ferne Osten, di« wiedererwachende frühe Antike und das Primitive der sterbenden Naturvölker iür uns oorbereiten!" Auch einen zweiten Grund ton. der durch die Schrift geht, gibt Vinnen bereit» in seinem Leitaufsatz an: er schreibt die Uederschätzung der jüngsten französischen Leistungen, die Verbreitung blinder "Nachahmung fran,zösischer Kunstmoden grohen- reils der Kritik, allerdings nur einer gewissen Art non Kunstkritik und Kunstschriftftellerei zu, näm lich der Kritik der Aesthcten, deren Rom, wie er sich ausdrückt, Berlin ist und die die Kunst überhaupt auf ein falsch» Geleise schieben. Diese Anschauung kehrt bei anderen Künstlern, die an der Broschüre mitgearbeitet haben, häufig, zum Teil in scharfer Form, wieder: doch erinnert Albert Dresdner mit Recht daran, Last ja gerade diese Gruppe moderner Kritiker reibst ihre Weisheit zum gröstten Teil erst von den Künstlern bezogen hat und dast diese die moderne Kunstkritil mehr als überhaupt wünsch.'»»wert beeinslustt haben. Er knüpst daran die grundsätzliche Forderung der Selbständigkeit der kritischen Tätigkeit dem Künstler gegenüber. Sehr leachlenswen ist nun die reiche und freudige Zu stimmung. die Vinnens Protest gefunden hat. T« ieien aus der graste» - r ^-rcr. die ihre Zustimmung iurz erklärt oder ausführlich begründet haben, hier nur wenige Namen hervorgehoben, wie Franz v. Stuck, Ludwig Dill, Heinrich v. Zügel, Ludwig Herterich, Th. Th. Heine, der besonders scharf gegen die Kunst gelehrte» loszieht, Hans o. Dolkmann, Gustav Schön- leber. Samberger, Professor Keller in Düsseldorf, Julius Bergmann. Leo Putz, Frhr. v. Habermann, Professor Riemerschmieo — noch eine ganze Reih« hervorragender Künstlernamen liest« sich dieser Auf- zäblung anfügen. Besonder» markig ist die Meinungsäusterung von Otto Greiner in Rom. Mit freudigem Erstaunen stimmt er dem von Vinnen angeregten Proteste zu und fügt dann bei: „Wie standen einst so stolz da Böcklin. Leibl, Klinger, wirklich, e» waren Türme in der Schlacht, und solche Leut«, jeder bi» in di« letzt« Faser seines Wesen» ein treues Ab- bild der guten Qualitäten der Deutschen, werden an di« Wand gedrückt wegen der Kapriolen jüngster Franzosen. E, ist zum Lachen, wenn es nicht so tief- traurig wäre." Dast e» nun auch unter den in dieser Schrift so viel befeindeten Kunstkritikern «ine starke Partei gibt, die an der Franzosenvergötterung modernsten Stile, keinen Anteil haben will, beweist der Umstand, dast der Protest auch von dieser Seite bemerkenswerte Unterstützung erfährt. So betont Franz Servae» feinen durchaus internationalen Standpunkt in der Kunst, bekennt sich aber ebenso offen gegen den jetzt bei uns grassierenden Franzosen schwindel. Der Geheimrat Professor Schreiber, Direktor des Museums der bildenden Künste zu Leipzig, führt jein eigenes Museum geradezu als abschreckendes Beispiel an, weil dessen Gründer in Paris lebte und sammelte und seiner Gründung dadurch von vornherein einen uu- deutjchen Zug aufprägte. F. o. Ostini in München weist besonders auf die fast unertragllck)« Verachtung hin, mit der die deutsche Kunst im Auslande, insbesondere in dem glorreichen Frankreich, behandelt wird. Auch Götze in Hamburg, Karl v. Perfall, Fritz Stahl, Franz Lanaheinrich u. a. in. haben sich dem Protest anMschlossen. Welche Wirkung er ausüben wird. lässt sich natürlich nicht abseh«, aber jo viel ist gewist, dast dies« Kundgebung eine Erscheinung in unserem Kunstleben ist, die mit Freude zu begrllszen ist und die nicht spurlos vor übergehen kann. jZerliner Tlrester. Aus Berlin wird uns geschrieben: Hermann Lahr hat es mit seiner Bielge- lenklgkcit fertig bekommen, ein älteres Lustspiel W ienerinnen" das uns vor neun Jahren im Berliner Theater kühl liest, am Sonnabend im Neuen Schauspielhause überraschend zu Ehren zu bringen. Damals wollte das zierliche Schnitzelwerk von kecken Einfällen und Witzen, das er ausstreute, nicht recht «»sprechen, und der Zu sammenhang mit den gesellschaftlichen Zuständen an der schönen blauen Donau erschien uns lose und ge sucht. Jetzt wirkte dagegen der schnell zusammen geraffte Wirrwarr der Szenen als Verspottung unserer eigenen "Narreteien so erheiternd, dast alles gern in die Hände klatschte. Namentlich als im zweiten Auszuge einer jener „Salons", die bei uns wie Pilze aus der Erde wachsen, mit vielem Behagen verulkt wurde. Al» Modell schien geradezu «in Nach- mittagste« gedient zu haben, der vor acht Tagen im Kunstsalon von Keller und Reiner die Probier mamsells der Firma Tietz in den neuesten Kostümen von Paguin uitü Poiret aufmarschieren liest und zu allerlei spassigen Bemerkungen Anlast gab Das wiederholte sich fast genau in der Bahrfchen Komödie mit den Weibchen und Mädeln, die ein- neue Mode kultur einzuführen glauben, wenn sie sich Hofcnröcke anziehen, die Lippen koiend spitzen und allerlei Dummheiten plappern, während sich die Männer ver legen in den Ecken Herumdrucken und an ihre zu- sannnenfchrumpfenden Geldbörsen denken. Dramatischer wird die Geschichte eigentlich erst dann, als ein von den Frauen verwöhnter Schön redner seine Klatschsucht an einem Abwesenden aus lästt und dafür als „Gassenbube der guten lfsesellfchaft' von dem Hausherrn mit dem ganzen ..Salon" saust an die Luft gesetzt wird. Natürlich handelt es »ich bei dieser Heldentat um einen braven Mann aus dem Volke, einen zu Ansehen und Besitz gelangten Tischler, der nicht nur sein Haus auf ehrliche Weise lüftet, sondern auch seine junge Frau aus einer widerspenstigen Modepuppe zu einer verständnisvoll anhänglichen Lebensgefährtin erzieht. Dies Liebes und Eheleben bilde! recht eigentlich den Faden, um den die übrigen lose verknüpften Teile dieser Lustspielhandlung gewickelt sind. Da Lommt zu erst eine Vcrlobnngsszcne, ungemein frksth und von gesunder Derbheit. Dast die Entfremdung der veiden lieben Menschen izicht von langer Dauer sein kann, ahnen wir bereits, wenn der Tischler mit der drastischen Bemerkung: „Ich hol mir den Speck!" in das Schlafzimmer ruft, das sie hinter ibm verschliefst. , Der Schlnstakt bringt noch eine fröhliche Vorbe reitung zu einem Diner, das gar nicht stattfindet, denn nur das eine verzankte Ehepaar nimmt daran teil, der Mann am Kopf und die Frau, zwölk Plötz-' davon entfernt, am Fust der Tafel. Dabei schnurrt der Dialog äusterst lebendig ab. so dast man trotz der Einfachheit der Mittel, die aufgewendet werden, doch au« einer angenehmen Svannuna nicht hcrouskommt. Eugen Burg und Ella Hofer machten ihre S"ch« sehr aut. Aber auch die übrigen waren io tren'lich ein studiert hast man die theatralische Mack»« aanz ver aast und sich in den Kreis dieser Menschen, deren Vorbilder sokort zu erkennen waren, als Mitspieler versetzt glaubte. Für die Dinerszene, wo die Köst-' telephonisch wieder ousgeladen werden und nur das Pärchen trinkt und schmaust, hatte die Direktion eine böck'st feine und charakteri'tstche Dekoration anfertigen lallen, die den aanzen Auftritt zn einem erlesenen ästhetischen Kennst machte. Wir hab-» lange kein» to espritvolle und temveramcntvall- Ansführuna und kein so innerlich veranügtes Publikum im Ne^n Schansviekbaus r--abach»et. vsie b-i diei'-r A"ss,'ikstrmq der Babrichen Wien-rinnen". Es mükste seltsam zu- aehen. wenn dien Tb-ater damit nicht eine fixere "ilnst-hungskrast iür leinen Sni-sintan ae»"nden batte. Sollte es sich bestätigen, dast Paul Wegener und Tilln Durienr v"m Deutschen Theat-r am Noll-n dnrfsvlab ikren Einum Kalten so können mir stier isir die Psl-ae der Kunst vielleicht ereiqnj-'eichen Tagen etstgegeusehen. 1? T.
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