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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.04.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110412016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911041201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911041201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-04
- Tag 1911-04-12
-
Monat
1911-04
-
Jahr
1911
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Tsgeslimmik. UrLerlsll sut eine -rutsche GrpeüMon. Dor einiger Zeit wurde über eine furchtbar« Blut rat berichtet, die an Deutschen in Bolivia ver übt worden ist. Das Schreiben des Vertreters einer Hamburger Exportfirma, das jetzt aus Bolivia ein getroffen ist, bestätigt den Bericht in vollem Um fange. Der Briefschreiber erzählt: Ein deutsches Kaufbau» in Puerto Suarez wollte 140 000 in Gold nach dem Jlenez senden, um damit Gummi zu kaufen. Zu der ausgesandten Expedition gehörten vier Deutsch«, zwei Frauen und ein« Anzahl eingeborener Führer, im ganzen zwölf Personen. Diesen schlossen sich am letzten Tage zwei Engländer an, die sich als Vertreter emes eng lischen Gummi-Syndikats ausgaben. In Wahrhert hatten ste mit einem der Deutschen, der erst kurz zuvor oou der Firma in Puerto Suarez engagiert worden war und, wie sich später herausstellte, eine böse Ver gangenheit besah, den Plan geschmiedet, die ganze Expedition zu ermorden, um das Gold zu rauoen. Am Ivias, wo in 50 Kilometer Umkreis kein« Ansiedelung besteht, führten sie den Plan aus. Der deutscheLeiter der Karawane wurde von dem deutschen Spießgesellen der Engländer, als er in den Sattel steigen wollte, durch drei Reoolverschüsse getötet; gleichzeitig erschossen die Eng länder seine Frau, noch einen Deutschen und einen Eingeborenen, und verwundeten einige von diesen. Die Angegriffenen flohen. Der letzte der Deutschen, der ohne Waffe rum Baden gegangen war, rettete sich in notdürf tigster Bekleidung in den Wald, nachdem zehn Schüsse zum Glück vergeblich ihm nachgesandt worden waren. Er traf zwei der Verwundeten und erreichte nach anderthalb Tagen di« nächste Ansiedelung. Nun wurden sofort Leute aufgeboten, und man fand an der Mordstelle vier Leichen, darunter den deut schen Mörder, der beim Teilen der Deute selbst von den Engländern erschossen worden war. Bei der Verfolgung stieß man bald auf die Mord buben, die sich energisch verteidigten. Liner wurde erschossen, der andere aber lebendig gefangen und nach San Ioss gebracht. Das geraubte Geld wurde bei ihm vorgefunden. Er gab ohne weiteres zu, daß es im Plane gelegen hätte, alle Reisenden zu erschießen und dann über die brasilia nische Grenze zu flüchten. * Berlin, 11. April. (Eine interessante Klub» gründuna.) Eine Anzahl von bekannten Berliner Persönlichkeiten der verschiedenen führenden Gesell schaftskreise, des Beamtentums, der Diplomatie, der Finanz, des Offizierskorps, der Schriftsteller- und Künstlerwelt Haden sich zur Gründung eines Klubs vereinigt, der den Namen „Internationaler Klub" — „Travellers Club" erhalten soll. Dieser Klub beab sichtigt, nach dem Vorbilds ähnlicher Klubs in Eng land und Amerika, besonders den sich ständig oder vorübergehend in Berlin aufhaltenden Ausländern Gelegenheit zum Zusammentreffen mit ihren Berliner Bekannten zu bieten. Es ist hierbei nicht in letzter Linie auch an die in Berlin ansässigen fremden Diplomaten und Zeitungskorrespondenten gedacht. Der Klub will auf seine Weise zur Verständigung der Kulturnationen und zu friedlichem Ideenaus tausch beitragen. Räume sind zu diesem Zweck bereits in dem Hause Moltkestraße 1 gemietet. Die Konstituierung des Klubs, als dessen Vizepräsident vorläufig der Graf Eoertz fungiert, erfolgte gestern nachmittag 5 Uhr. In dieser Sitzung wurde auch zur Wahl eines Präsidenten geschritten. Hamburg, 11. April. (Die Derbindungder beiden Elbufer) bei Hamburg durch zwei 100 Meter lange Schächte geht ihrer Vollendung ent gegen. Nach den bisherigen Dispositionen soll der Bau in den Tagen zwischen dem 17. und 20. Juni i n AnwesenheitdesKaisers.derum diese Zeit aus Anlaß der Unterelbe-Regatta und des Horner Pferderennens in Hamburg weilen wird, feierlich eröffnet werden. Die Kosten des Baues, mit dem vor nahezu vier Jahren begonnen wurde, betragen etwa 11 Millionen Mark. Bremen, 11. April. (Die Verhaftung) des jüngeren Teilhabers der in Konkurs geratenen Baum- mollfirma Gebrüder Plate Hal zur Folge ge habt, daß bei dem Seniorchef Johann Emil Plate und dessen Gattin Tobsuchtsanfälle eingetreten sind, die ihre Ueberführung in eine Anstalt nötig machten. Der Zustand der Eltern wird begreiflich, wenn man bedenkt, wie gewissenlos der verhaftete Sohu besonders der Mutter gegenüber gehandelt bat. Noch am Abend vor dem völligen Zusammenbruch, den er klar voraussehen mußte, ist er zu der Mutter ge gangen und hat, wie berichtet, diese zur Unter zeichnung eines Reverses über 400 000 Mark bewogen, wodurch die Frau um ihr gesamtes eigenes Barvermögen gekommen ist. Dazu kommt noch, daß bekanntlich ein wertvoller Sommer- wohnsitzin Horn bei Bremen und ein Landgut, die beide eingebrachtes Gut der Mutter und ihr Eigen run, waren, mit in die Konkursmasse fallen, weil man sie einst in Sorglosigkeit auf den Namen Emil Plate hatte eintragen lassen. Pari», 11. April. (Verhaftung einer un- garischen Baronin.) Auf den großen Boule vards wurde die ungarische Baronin v. Spleny geb. Freistädler verhaftet. Die Baronin, die angeblich in Ungarn ein Schloß und ausgedehnte Ländereien be sitzt, bewohnte seit mehreren Monaten eine eleaante Zimmerflucht im Hotel de France in der Nähe der Großen Over. Sie ist .14 Jahre alt. 1. Pari», 11. April. („Hoch der Mreter- strei k!"l Unter diesem Schrei ging gestern eine er regt verlaufene Protestversammlung der „Liga der Familienväter" auseinander, nachdem vor mehreren tausend Personen schwere Klage gegen die Hausbesitzer geführt wurde, die kinderreiche Familien nicht auf nehmen wollen und im allgemeinen ihre Preise zu sehr erhöhen. Am Nachmittag sollte auf dem Jn- validenplatze eine Kundgebung im Freien stattfinden, die Polizeipräfekt Lepine verboten hatte. Da der Generalsekretär der „Liga der Familienväter" doch das Wort ergriff, wurde er verhaftet; der Minister präsident Monis, der eine Depmafton empfing, ver ordnete die sofortige Freilassung. 1. Paris, 11. April. (Der „Eisen- -und Schinken-Jahrmarkt"), der stets im April viele Liebhaber nach den Außenpoulevards lockt, hatte diesmal einen noch größeren Erfolg als je zuvor. 1168 Händler alten Eisens verramschten Unmassen wertlose und kuriose metallene Antiquitäten. In 258 Buden waren 112 625 Kilogramm Schinken und Würste aufgebaut, mitunter gar appetitlich. Auch 7800 Kilogramm Pferdefleisch wurden ausgeboten. Rom. 11. April. (B l u t i g e R a che.) In einem Dorfe bei Marseille erstach gestern ein Italiener namens Joseph Rosa die 13jährige Tochter seines Landsmannes Carozze mit einem Küchenmesser und betrank sich dann sinnlos in Schnaps. Der Mörder ließ sich später widerstandslos verhaften. Aus Be fragen gab er an, er habe aus Rache gehandelt, weil ihm der Later des Mädchens jüngst ein paar Kaninchen nicht habe abnehmen wollen, die er ihm zum Kaufe angeboten hatte. Petersburg, 11. April. lHarakiri.) Im Peters burger Gefängnis schlitzte sich eine Anzahl Verbrcher infolge rigoroser Handhabung der Gefängnis bestimmungen den Leib auf und wies jede ärztliche Hilfe zurück. Moskau, 11. April. (M a s s e n v e r h a f t u n > gen.) Die Universitätshörerin Marie Krascheni- nikow und sieben Mitglieder des studentischen Koa litionsrates wurden verhaftet. In der Wohnuna der Krascheninikow fand man zahllose aufrührerische Schriften. Stempel usw. Kunst linkt Mllenlchgst. * Sonnenwendfeier in der Lutherstadt. Seit dem Auftauchen der Weiserschen Jesustetralogie beschäf tigt man sich in Eisenach mit kirchlichen Fragen mehr denn je, und es ist das Erfreuliche an all den Jesusdebatten, daß die freiere Richtung obenauf kommt. Moralisch wenigstens. Der Monismus, dessen Weltanschauung in Eisenach noch keine Wurzel fassen konnte, hat bei dieser Situation gewonnen. Es bedurfte nun nur eines kleinen Anstoßes, und die Anhänger waren da. Jetzt bildete sich eine Ortsgruppe des Monistenbundes, der zahlreiche Leute aus allen Ständen beitraten. Eisenach soll aber zu gleich Feststadt für den Monismus werden. Am 22. Juni findet hier eine Sonnenwendfeier aller Ortsgruppen Thüringens statt, an der neben Ge heimrat Ostwald-Leipzig auch der greise Professor Ernst Haeckel teilnehmen wird. * Eoethebundtagung. In Bremen werden um Ostern die deutschen Eoethebünde (es sind ihrer etwa vierzehn) den diesjährigen Delegiertentag abhalten. Wie schon seit manchen Jahren bildet einen Haupt punkt der Tagesordnung der Volksschillerpreis, der im Jahre 1912 wieder zur Verteilung gelangt. Außerdem wird u. a. das immer wiederlehrende Thema einer deutschen Nationalbühne, wozu der Goethebund Kassel einen Antrag eingereickt hat, die Bekämpfung der Schundliteratur und die Errichtung eines besonderen Eoethebund-Korrespondenzbureaus, behandelt werden. In einer öffentlichen Versamm lung am Osterdienstag steht das Thema „Trennung von Kirche und Staat" zur Diskussion. * Als Austauschprofessor für 1911 für Berlin ist Professor Theodor Smith von der Harward- Universität bestimmt worden. Prof. Smith hat den Lehrstuhl für vergleichende Pathologie an der genannten Universität inne. Er empfing seine Universitätsbildung an der Universität in Albany und wurde 1883 an diesem Kolleg angestellt. 1901 berief ihn Rockefeller als Direktor an das Rocke- fellersche Institut für medizinische Untersuchungen in New Pork. * Kammersänger Walter Soomer ist von Amerika zurückgekehrt und wird am Ostersonntag in den „Meistersingern von Nürnberg" als „Hans Sachs" erstmalig wieder hier auftreten. * Ein neue» Stabttheater für Duisburg. In Duisburg wird seit langem die Errichtung eines neuen Stadttheaters geplant. Durch Schenkungen usw. sind auch bereits rund 1100000 ./L zusammen gekommen. Diese Summe reicht allerdings nicht aus, doch soll jetzt alsbald mit dem Bau begonnen werden. Es gelangt ein Entwurf des Professors Dülfer zur Ausführung. * Da» Althoff-Denkmal. In aller Stille ward es durch Freunde Althoffs im Berliner Neuen Botanischen Garten errichtet. Wie die „Tägl. Rundsch." berichtet, ist es nunmehr enthüllt. Ein mannshoher Sockel trägt das Bildnis Althoffs das zu der Bronzebüste des Botanikers Alexander Braun hinschaut, die sich auch hier hinter dem großen Palmenhause befindet und mit dem Garten von Berlin nach Dahlem verlegt wurde. Das neue Denkmal umschließt die Gruft Althoffs, der bekannt lich hier aus seinen Wunsch begraben wurde. Auf dem Denkmal liest man: „Arieorich Althoff. geboren 19. Februar 18:19, gestorben 20. Oktober 1908". o. Gründung eine» Reichsverdandes Deutscher Bühnenmitglieder. Am Dienstag fand in Berlin die konstituierende Generalversammlung des Reichs verdandes Deutscher Bühnenmitglieder statt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Richter vom Hamburger Tyaliathearer, zum zweiten Stefan Franz Berlin gewählt. Bei den vorhergehenden Beratungen wurde betont, daß eine Opposition gegen die Bühnen genossenschaft nicht geplant sei, daß der Verband vielmehr als eine Ergänzung derselben wirken wolle. Ludwig Barnay hat dem neuen Verband 300 Mark gestiftet. 0. Kunstaewerbliche Ausstellung in Paris. Der „Matin" stellt den Gedanken einer Internationalen Ausstellung iür dekorative Kunst und Industrie, die in den Jahren 1914 und 1915 als Ersatz für die Weltausstellung stattfinden soll, zur Erörterung. Es wird von anderer Seite empfohlen, gleichzeitig eine Konferenz der Regierung über den internationalen Normalarbeitstag abzuhatten. sc. Ziele des Wissens und Wollens in der akade mischen Jugend, der Festvortrag, den Prof. Dr. Raoul Richter aus Anlaß des 15jährigen Be stehens der Leipziger Freien Studentenschaft s. Z. gehalten hat, ist setzt als Sonderdruck der „Akade mischen Rundschau" in Heftform erschienen. § Katalog der Kunstschätze Italiens. Im Ver lage von Calzonc in Rom gelangt dieser Tage der erste Band des großen illustrierten Katalogs sämt licher Kunstwerke Italiens zur Ausgabe, den die Direktion der Altertümer und Schönen Künste mit Hilfe von Staatsmitteln herausgegeben hat. Das nach den verschiedenen Kunststätten geordnete, ge waltige Inventar wird eine lange Reihe von Bänden umfassen, da ungefähr 8000 Gemeinden berücksichtigt werden müssen. * Bon Helene Böhlau erscheint alsbald ein. neuer Roman im Verlage von Albert Langen, München, unter dem Titel: „Jsebies". Tie gefeierte Schrift stellerin , die im Jahre 1!M mit dem Schillerpreis ausgezeichnet wurde, gibt darin eine dichterische Ge stattung ihres Lebensganges, ein Bild dieses reichen Lebens. * Der Liedersänger Alexander Heinemann hat kürzlich im Weißen Hause vor dem Präsidenten Taft und dessen Gattin gesungen und einen außer ordentlichen Erfolg errungen. Der Präsident sowohl wie Frau Taft sprachen sich ihm gegenüber höchst anerkennend über seine Kunst aus. Am Schluß des Konzerts wurde dem Künstler ein goldner amerika nischer Adler an einem Bande in den amerikanischen Landesfarben überreicht. Es ist dies das erstemal seit undenklicher Zeit, daß einem Sänger eine solche Auszeichnung zuteil wurde. * Hochschulnachrichten. Geheimrat Königs Höf er, Professor der Augenheilkunde an der Tierärztlichen und Technischen Hochschule in Stuttgart, ist ge storben.— Als Jubiläumsgeschent zur Hundert jahrfeier der Universität Breslau wurde von der Schlesischen Landschaft auf Antrag der General- landschaftsdirektion ein Betrag von 10000 be willigt, aber die Bestimmung des Verwendungs zweckes der Generallandschaftskommission überlassen. — Zum Assistenten für romanische Philologie an der Akademie für Sozial- und Handelswissenschaft in Frankfurt a. M. ist an Stelle des zum außerordent lichen Professor an die Technische Hochschule in Stutt gart berufenen Dr. A. G. Ott Dr. Pierre Reboul de la Juilliere ernannt worden. — Dr. med. Karl Klieneberfler, Privatdozent und erster Assistent der medizinischen Klinik in Königsberg, wurde zum Professor ernannt. Gerichtskssl. Reichsgericht. rz. Leipzig, 11. April. Wegen Betruges in zwei Fällen — die Anklage lautete auf sechs — ist am 9. November v. I. vom Landgerichte Mülhausen (E.) der Privatlehrer Otto Reinhold Nikrelewski zu 600 ,/L Geld strafe verurteilt worden. Der Angeklagte stammt aus Zürich und unterrichtet in „Radiopathie", die er selbst erfunden haben will nach langjährigem Studium der Magnetopathie und des indischen Okkultismus. Er inserierte als „New Port Radio- pathic Institution Filiale Paris" in den Zeitungen und bezeichnete sich als Professor. Wer sich meldete, erhielt eine Broschüre über die „Elohim-Lehre" des Angeklagten gratis zugeschickt, die jedoch über die Methode selbst nichts enthielt, sondern sie nur empfahl. Hypnotismus und Magnetismus werden als Vorstufen bezeichnet. Nach der Broschüre müssen 86 Lehrbücher studiert werden, bis die Elohim - Lehre geboten werden kann. Der^ Unterrichtspreis beträgt 150 Fr. Es wurden den Schülern auch Preise von 100 Fr. ausgesetzt. In einem Garantieschein verspricht der Angeklagte, das Lehrgeld zurückzugeben, wenn der Schüler das Ziel nicht erreiche. Der Angeklagte hat, wie das Urteil lautet,' selbst an seine Sache geglaubt, aber wenn er von einem wissenschaftlichen Institut, von zahlreichen Lehrkräften und Tausenden von Schülern spricht, sich selbst auch als Philan thropen bezeichnet, >o war das eine wissentlich falsche Behauptung. In St. Ludwig hatte der Ange klagte ein Postfach für die deutschen Besteller; deshalb ist das Landgericht Mülhausen zuständig. In einer Wochegingen 400Anfragen ein. Betrua war nur in zwei Fällen nachweisbar. Dem Zeugen L. hat der An geklagte versichert, seine Methode unterscheide sich wesentlich von der dem Zeugen bekannten Rochester- Methode. Der Zeuge sand in der Methode des An geklagten gar nichts Neues. Hätte er das gewußt. >o hätte er seine 40 .M nicht hingegeben. Da er 16 zurückerhalten hat. ist er um 24 .^. geschädigt. Der Zeuge s. ist ebenfalls um 24 -F. geschädigt worden durch die Vorspiegelung, er könne den ganzen Stoff in drei Monaten sich aneignen. — Gegen das Urteil hatten der Angeklagte und die Staats anwaltschaft Revision eingelegt. Tie Staats anwaltschaft rügte, daß nicht eine fortgesetzte Hand luna angenommen worden ist. Bezüglich des Zeugen S. sei nicht untersucht, ob das in drei Monaten Gelernte nicht 24 ./i wert war. Auch der subjektive Tatbestand sei nicht ausreichend sestgesrellt. Das Reichsgericht hob daraufhin das Urteil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück. Königliches Landgericht. ! Leipzig, 11. April. Rücksallsdiebstahl. Am 11. Februar stieg der .36jährige Geichirrführer Franz Richard Reinhardt aus Zwenkau, der erst wenige Tage vorher nach Verbüßung einer längeren Freiheitsstrafe aus der Strafanstalt Hoheneck entlassen war, bet dem Rats arbeiter N. in der Hildeoardstraße in die Wohnung ein und stahl ein auf 950 lautendes Sparkassen buch, eine Damenuhr nebst Kette und einen Ring. Ehe er aber das Geld abheden konnte, wurde er festgenommen. Von der vierten Strafkammer des Landgerichts wurde Reinhardt zu einer Zucht hausstrafe von drei Jahren und einem Monate und zu fünfjährigem Ehrenrechtsverlusi verurteilt. König!. Schöffengericht. * Leipzig, 11. April. Eine Beleidigungsklage im Osfizialoerfahren wurde vor dem Schöffengericht gegen den Agenten Albert Schüller und die Verkäuferin Sophie Banse, zurzeit in Berlin, verhandelt. Der An geklagte Sch. hat erzählt, daß ihm die B. gesagt habe, ein Polizeileutnant, den sie eines Abends cn einem Varilte getroffen, habe sie im Automobil mit in eine Weinstube genommen und dort betrunken zu machen versucht, das sei ihm aber nicht gelungen. Die B. hat bei ihrer Vernehmung in Abrede ge stellt, etwas Derartiges Sch. mitgeteilt zu haben, sic habe nie mit dem Polizeileutnant Wein getrunken Das Schöffengericht sprach die B. frei und verurteilte Sch. zu einer Geld strafe von 20 Vergnügungen. : Kristallpalast-Theater. Heute Mittwoch findet die lepce Vorstellung vor den Feiertagen statt. — Zm BZeinrcslauraiit konzertiert bis 2 Uhr nachts eine erstklassige Künsrlcrkapelle. — DaS Kristallpalast-Eaf« ist die ganze Nacht geöffnet. : Zoologischer Garte«. Heute abend 8 Uhr findet im Großen Fcstsaale das Einführungskonzert des leipziger Neuen Orchesters statt. Herr Musikdirektor H. Scbcdel, der Gründer desselben, Hal die Leitung persönlich übernommen. Las hochkünstlerischc Programm verzeichnet u. a.: L. van Beethoven» herrlich« Sinfonie Nr. v (Pastorale) sowie da» Vorspiel zu SLagnerS .Tie Meistersinger von Nürnberg. Tic Solistin de- Abends, Fräulein Hedwig Krein au- Berlin, wird auf dem Blüthner daS B-Dur-Kvnzcrt von Brahms zum Bortrag bringen. Alles tn allem wird d r Abend den Konzertbesuchern künstlerische Genüsse nur erst klassiger Art bringen. — Die neuen Dauerkarten, gültig bis 31. März ISIS, gelange» täglich im Bureau, Pfafscndor^r «trabe 2S, zur DuSgabe. : I« Leipziger Palmengartc» konzertiert heute Mittwo». abend das Philharmonische Orchester unter Leitung seiner Kapellmeisters E. Herklotz. Die Musikfolge bringt ernste und heitere Stücke ta reicher Abwechselung und verspricht den Besuchern wiederum etntge Stunde« angenehmer Unterhal tung. Fm Hinblick auf die in Kürze zu erwartenden groben Veranstaltungen kann den Besitzern von Dauerkarten, die sie noch nicht erneuert haben, nur empfohlen werden, die selben recht bald an den Kassen zn beziehen. Tie Kart-n sind gültig bi- IS. Mär, ISIS. liuiserl. und Liinixl. llof-LiLnosortelnbrilcnnt. Z'IüLvj iinii lurussssiiul all Nk ml«! IkllllttlssstirMittl!. külkstl k Lrüssel 1910 mit 6sm „Orancl k'i'ix'. <>0«5I4 ERÜVÄ Lvbrieb: Xodmen 8ie mein-v deskea ttnvle litt die prompte Lendunir Ikror Lroucdinl- l'gstillen, deren Oedrnued meinem eftimmorffLn iinbreud meiner kiesigen Tätigkeit ru susserordentliedem Vor- teils gereichte. — Riebt nnr die bnrtnäckiLsr«.' VersobleiwnnA, sondern anob momentsne Indis position vuids dndnrok scbnellstevs beseitig:, dorn» ^seke's UroaediLl-k»8tll!en rn heben in den -Zpotbetcen. 50 «ixen« (Ivsekskte Oeke.r 400 ^üeioveric»utp- stvstea iw la- » b «. 8«^« Orimmrurcke 1k».
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