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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 04.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140504027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914050402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914050402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-04
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. 224. Nvenü»Nushstre Leipztger Taaedtatt. MontSg. 4. Mal lSl4. Ntt) Leiprig unü llmgedung Leipzig, 4. Mai. Zamillennachrtchten. Verlobt: grl Ed-irlott« Lchmcdt in Gmhdors mit Herrn Will» de Gwote in Leuuig. — Zrl. Margaret« Richter mir Herrn Wakkdr !8es,ling in L.^ulritzsch. — Frl. Ida Jchniz in L -Godli» mit Herrn August Baumert in L.-Reudniv — Fräulein Margorclde ;jeip mit Herrn Arthur Beperlein in Leipzig. — Frl Marie Iänichen mit Herrn ikurt Iänichen in Leip«ig. Vermahlt: >zerr Otto Sperling und Helene geb. Münt in L.«Slotterip — Herr Carl Boldt und Anna geb. Menzel in L-Neusladt. — Herr c^eorg Simon und Küthe geb. Klein in Leipzig. — Arthur Engelhard! und Frieda geb. Schulz in L.-Ltiidenau. — Herr Alfred Altuer in Leipzig und Elisabell, geb. Lpid in Golda. — Herr Mar Römer und Elfe geb. hinkeldey in Leipzig. — Herr Ingenieur Paul Körner und Hanna geb. Höhns >n L-Linden«u — Herr Kurt Lehman» und Johanna geb. Backofen in L-Zchleusng — Herr Richard Robschink und Ella geb. Robichink in L-Neustadt. — Herr Liberi Weißbach und Marie geb Ries« in L.-eÄohliS. die stör den: Frau Ernestine ueriv Herschel geb. Lcichicn- ring in Leipzig. Körnerftr. 1. 7H Jahre alt, Beerdigung Dienstag nachmillag »^1 Uhr Iol>aiiniösriedhos. — Herr Rats- sekretar Hermann Lchreiter in Leipzig, Ludwigstr. »13, 60 Jahre alt, Beerdigung Dienstag nachmittag >/»4 Uhr pom Trauer haus« au». — Herr Gustav haunsz in Leipzig, Elisenstr. 61, Beeldigung Dienstag früh. — Fran Elisabeth Mönch geb Quetsch in Leipzig, Beerdigung Dienstag nachmittag >-5 Uhr Siiü- sriedlmf. — Frau Elisabeth venu. Scheibe geb. Schneider in Leipzig, 50 Jahre alt, Einäscherung DienSlag nachmittag 5, Ubr. — Fra» Marie Mansch geb Starke in L -Blahlis, Briest rage l l. 50 Iakre alt, Beerdigung Mittwoch uachmiltag 4 Uhr Gvdiiser Friedlws. — Frau Marie veno. Weigel geb. Busch bäum in L-Schlcussig. Einäscherrmg Mittwocl, nachmittag 3 Uhr. Wetterbericht der Königl. Sachs. Landeswetterwarte zu Dresden. Voraussage für den 5. Mas. Böige Siidwestwinve, Bewölkung zunchmenb. etwas wärmer, Gewitter und zeitweise Niederschlag. Sonnenaufgang 1 Uhr 34 Minuten, -Untergang 7 Uhr .30 Minuten. Mondaufgang 12 Uhr 19 Minuten, -Untergang 2 Uhr 20 Minuten. O Wetternachrichten vom Z./4. Mai. Vom Pöhlberg. Glänzender Sonnenuntcr- und avfgong, Himmelssärbung orange, Sturm aus Ost bis Süd. Men<r-Spirlplan Ser Leiprigrr cdeatrr — Montag Ans. Cnde Tieuslag Ans. Ende ?Ie,»L rh. hänielu. «iretcl. Bergisimklnnichl 7 z.lN Undine. 0. »!.ll> Alt«, lh. Onkel «rüsig. 8ou. 8 1.N Wie einst im Mai. I-. 8 II Th. Polendlut. Op. 8 11 Polendlut. Op. 8 tt Schauspiel!,. «Lrk lärun, V.-V 8 I <>. -^ Oper, Op. t. — euiOptel, T'r Als ich i och i,n - i Aliigeltteidr. Operette, 8ck. — L . --- Lrauerlptel. °! - iianspicl. * lieber die RaumverteUunq im geplanten Neu bau -es Kunstgewerbemuseums sei noch folgendes mitgeteiln Dao 'A u s st e l l u n g s h a u s jiir mo dernes Kunstgewerl^ soll Ausstellungsräume von rund 1000 Quadratmeter Fläche enthalten. Für grosse Objekte ist im Erdgeschoss ein durch zwei Stock werke gehender Saal von 120 Quadratmeter an geordnet. An der Strasse ist in der Länge von 20 bis 2'» Metern der Einbau von Schaufenstern ge dacht. Die Hörjäle (darunter einer für min destens 400 Sitzplätze mit Sliootikonanlages und die Bibliothek würden im ganzen eine Flää-e von rund 1300 Quadratmeter erfordern. Das eigentlich Kunstgewerbemuseum würde mit seinen Sammlungsräumen in den verschiedenen Stockwerken ungefähr 2>70 Quadratmeter Flück>e erfordern. Weiter soll ein K u n st a u s st « l l u n g s h a u s für die Aus stellung grösserer Gemälde und Skulpturen der in Leipzig ansässigen Kunstvereine und für andere Unter nehmungcn ähnlicher Art geschaffen werden, wobei die eigentlichen Ausstellungsräume mit 1200 Quadrat meter Fläche bemessen sind. Die gesamte nutzbare Fläche soll sich somit auf 6550 Quadratmeter belaufen. Hieraus ergibt sich, dass an die Schaffung eines Museums im grossen Stile gedacht ist. * Leipziger Vollsdurcau (Grimmaijcher Stein weg 15). Im Monat April wurden insgesamt 899 Auskünfte erteilt an 851 Personen. Bon diesen waren 529 männlichen, 322 weiblichen Geschlechts. Die Auskünfte betrafen in 703 Fällen Angelegen Heiken des Bürgerlichen Rechts (133 mal Miete, 97 mal Dienst- und Lehrvertrag, 68 mol Ehe recht usw.), ferner .',7 mal Strafrecht und Strafprozess, 40 mal Zivilprozeßordnung, 20 mal Gewerbeordnung, ti mal Handelsrecht, 49 mal Arbeilerversichening, 12 mal Gemeinde- und Staatsangelegenheiten iowie in 12 Fällen sonstige Nechlsangelegenhciten l'. Selbstmord. Ein ausserhalb wohnhafter, im Südviertel bei seiner Tochter zu Besuch weilender älterer Mann erhängte sich an» Sonnabendvor- mittag in deren Wohnung. Lange Krankheit soll der Beweggrund gewesen sein. — Gestern früh stürzte sich in der Ferdinand-Rhode-Straße eine Witwe aus einem Fenster ihrer im 4. Stockwerk gelegenen Woh nung in den Hos hinab. Sie erlitt so schwere innere Verletzungen, daß der Tod bald darauf eintrat. Schwere Nervenkrankheit l-at die Unglückliche zu dem verzweifelten Schritte getrieben. I>. Mit einem Kraftrad in eine Schaufensterscheibe gefahren. Als ein hiesiger Bureauvorsteher gestern nachmittag in der Tiefen Straße mit seinem Krast- zwcircrdc zwei Kindern ausweichen wollte, geriet er dabei auf den Plattenfußweg hinauf und fuhr in die Schaufensterscheibe eines im Grundstücke Nr. 1 bc- kindlichen Gcsckhists, dre in Trümmer ging. Der Rad fahrer trug leichte Schnittwunden am linken Ober arm davon: die Kinder wurden nicht verletzt. >'. Wieder zwei Unfälle infolge Aufspringens aus die Straßenbahn. Ein 33 Jahre alter Asphalt- orbeiier wollte am Sonnabend abend auf den Vorderperron eines in der Fahrt befindlichen Straßenbahnwagens aufspringen Er glitt dabei aus, wurde ein Stück mitgeschleift und geriet schließlich noch mit dem linken Fuß unter die Schutzvorrichtung. Der Mann trug eine so erhebliche Quetschung davon, daß man ihn nach der zweiten Sanitätswache tragen und von dort aus in seine Wohnung fahren mußte. — Ein ähnlicher Unfall ereignete sich am Nachmittage in der Tauchaer Straße. Hier rutschte ein Lauf bursche beim Aufjpringen aus einen Straßenbahn wagen vom Trittbrette ab und wurde ebenfalls eine Strecke mttgeschleift. Da er erhebliche Verletzungen am rechten Bein erlitten hatte, machte sich seine so fortige Uebersührung ins Krankenhaus nötig. I'. 1VS Mart Belohnung. Einer Hotelbesitzers ehefrau aus Rio de Janeiro ist am Sonnobenonach mittag, wahrscheinlich im Wartesaal 1. und 2. Klasse de» Hauptbahnchofes, oin Portemonnaie aus gol denem Kettengewebe mit blumenartigen Ver zierungen am Bügel abhanden gekommen, in dem sich etwa 200 ,1t in Gold und anderen Münzen be fanden. Auf die Wiedererlangung jetzt die Verlust trägerin obige Belohnung aus. Wer etwas über den Verbleib des Portemonnaies anzugeben weiß, wolle dies dem Fundbureau des Polizeiomtes zu II. l. 1355 mitteilen. I'. Gerüsteinjturz. In einem Neubau an der Straße des 18. Oktober stürzte am Sonnabendooa- mittag das in einem Lichthofe stehende Gerüst bis zum zweiten Slockw-erke hinab ein. Drei Maurer stürzten mit dem Gerüst ab, kamen jedoch glücklicher weise ohne ernsteren Schaden davon. Was die Ur sache des Einsturzes gewesen ist, ist nach nicht sicher festgestellt. 1'. Feuerbericht. Vermutlich durch Selbstent zündung geriet am Sonnabendnbond der Inhalt einer in einem Grundstücke an der Hohmannstraße beftndlicken Abraumgrube in Brand. Die Feuer wehr wendete weitere G-efahr ab. — Gestern abend wurde die Feuerwehr nach einem Grundstück« der Sternwartcnjtraße gerufen. Es handelte sich hier jedoch nur mn eine starte Rauchentwicklung, die von oer Dampfheizung des betr. Hauses ausging. — In einem Kellerlichtschnchte brannte in vergangener 'Nacht eine Monge dort hineingeworfenes Papier ab, das vermutlich eine Person mit einem achtlos weg geworfenen Streichhölzchen in Brand gesetzt hatte. Di« Feuerwehr sorgte dafür, daß kein Schaden ent stand. !'. Diebstähle. Beim Veräußern zweier ge stohlener Uhren wurde dieser Tage ein hiesiger Arbeiter festgenommen, der einen Einbruchsdiebstahl in der Albertstraße, bei dem ihm eine eiserne Kassette mit Sparkassenbüchern, Geld und Papieren in die Hände fiel, und mehrere andere Wohnungsdiebstähle ausgesührt hat Bei einem Diebstahl in der Bernhard- straße zu L.-Angcr hat er eine goldene Damenuhr und einen goldenen „L. 6.« gravierten Trauring erbeutet, über deren Eigentümer noch nichts ermittelt werden konnte. Ein goldener Ring mit rotem Stein, der bei ihm gesunden und aus dem ein Stück heraus gebrochen worden ist, sott ihm gehören, scheint aber eben falls von einem Diebstähle herzurüyren. Wer über die Herkunft dieser Sachen Angaben machen kann, wird ersucht, dies der Kriminalabteilung zu » 1 3080 mitzuteilen. — Gestohlen wurden dieser Tage aus einer Wohnung in der Keilstraße zwei etwa 30 om hohe silberne Leuchter mit kleinen Füßen und rundem Sockel, auf dem die Buchstaben „0. l,." gra viert sind, und 1 lange goldene kleingliedrige Damen uhrkette ebne Schieber. Beim Auftauchen dieser Sachen wolle man sofort der Kriminalabteilung Nachricht geben. * Thekla, 4 Mai. Eine bedeutungsvolle Feier vollzog sich am heutigen Sonntag in unserer altehr würdigen, festlich geschmückten Kirche. Der bisher an der St. Lukaskirche Leipzig tätig gewesene Pastor Liebster wurde durch Geh. Kirchenrat Super-, intendent I». Dr. Hartung in Gegenwart des Kirchenvorstandes, der Ortsvereine, des Regierungs rates Kögel und zahlreicher Kirchenbesucher, die das Gotteshaus bis auf den letzten Platz füllten, feierlichst in sein Amt eingewieien. Nach dem Fest akt überreichte unter herzlichsten Segenswünschen Bürgermeister Dr. Weber als Vertreter der Pa tronatsherrschaft die Anstellungsurkunde, Pfarrer Sykora, Mockau, assistierte bei der feierlichen Handlung. Nachdem der Kinderchor in wirkungs voller Weise die Motette: „Grüß Gott und nimm den Segen" gesungen hatte, hielt Pfarrer Liebster auf Grund des 100. Psalms die Antrittspredigt. Nach dem Gottesdienst fand im Harnannschen Gast hofe eine Begrüßung des neuen Pfarrers statt. *'Böhlitz-Ehrenb«rg, 3. Mai. Der Geflügel- züchtcrverein zu Böhlitz-Ehrenberg und Um gegend hielt im Vereinslokal „Schloß Wetkin" in Böhlitz Ehrenberg eine Mitgliederversammlung ab, der eine sehr belehrend« Besprechung von mitgevrach- ten Rassetauben und schwarzen Zwerggartenhühnern des bekannten Preisrichters und Züchters Fabrikanr Scholz- Liebertwolkwitz vorausging. Oberlehrer D i e t s ch - Chemnitz hat krankheitsAllber die Ab haltung seines Vortrages absagen müssen. In ent gegenkommender Weise l>at Redakteur Ernst Schneider in Leipzig-Anger die Veranstaltung eines Vortrages zugesagt. SScvsiscbe Nrickricklrn lü Aue, 3. Mai. 2n der Nähe des Bahnhofes Beierfeld wurden vor einigen Tagen nachts große Steine auf das Eisenbahngleis gelegt. Der Lokomotivführer Koch des Zuges 1861 von Schlettau bemerkte sie zwar, aber so spät, daß der Zug nicht zum Halten gebracht werden konnte und auf die Steine auffuhr. Doch geschah glück licherweise kein Unglück. Man nimmt an, daß die Tat aus Rache geschah, da die Bahnverwaltung kurz zuvor an dieser Stelle einen Fußweg eingezogen hat. Doch fehlt von den Tätern noch jede Spur. * Oelsnitz t. E., 3. Mai. Der Verband ehem. G e y e r s cb e r B e a m t e n s ch ü l e r — Sitz Plauen i. V. — hält am 10. Mai d. I im hiesigen Rats keller seine Jahresversammlung ab. Am Vorabend findet ein Kommers im Waldschlößchen nm Höhl teich statt. —o— Pirna, 3. Mai. Als öffentlicke Einleitung zu dem heute hier abgehaltenen geschäftlichen Be- ratungen des Landesverbandes Sachsen des „Ver eins für das Deutschtum im A u s l a n d e" fand gestern hier ein „Deutscher '.Abend" statt. dessen deutsch - völkischer Charakter durch die Anwesenheit einer größeren Anzahl österreichischer Gäste einen besonders markanten Aus druck erhielt. So hatte Karl Sonnenberg aus Wien, ein bewährter Kämpfer für die deutsche Sache, die Festrede übernommen, während heute der Ob- mani-Stellvertreter des Deutschen Schulverrins in Wien, Professor Dr. Ritter v. Wota wa, die Grüße der Deut.chen Oesterreichs überbrachte. Auch das von tfchechischer Flut umbrandete Trebnitz hatte einen Redner entsandt. Die Stadt Virna empfing ihre Gäste in schmuckem Festkleide. Vorsitzender der hie sigen Ortsgruppe des Vereins für das Deutschtum ist der Leiter der Heilanstalt Sonnenstein, Ober- mcdizinalrat Dr. 2 l b e r g. — Die Liebstädter S ch n tz e n g i l d e. die zu den allcrältesten Gilden Sachsens gehört, begeht in den Tagen des Pfingst festes ihr 375 jähriges Jubiläum. Die Teil nahme daran wird von allen Seiten sehr leb haft fein 16. Gautag un- 11. Sächsischer han-lungS' gehttfentag -es veutjchnationalen Han-- lungsgehtlfenverban-es. Zwickau, 3. Mai. Unter überaus Zahlreicher Teilnahme trat der Deutschnaiionale Handlungsgehilscnmrdand gestern und heute zu dem 16. Gautag und 11. Sächsischen >',andlungsae',':lfentage zusammen. Am Sonnabend fand zunächst der 18. Kautag statt, der unter -er Leitung des zweiten Gauvor stehers Christoph-Dresden abgehalten wurde. Auf die Verlesung des Jahresberichtes wurde ver zichtet, der Rechnungsabschluß genehmigt und dem Gauvorstande Entlastung erteilt. Die Anträge des Gauvorstandes, den geschästsführenden Ausschuß um einen zweiten Rechner und einen Beisitzer zu verstär ken und im nächsten Jahre wegen der Verbands tagung in Leipzig den Gautag ausfallen zu lassen, wurden angenommen. Zum ersten Kauoorsteher ward Brost-Leipzig, zum zweiten Christoph- Dresden und das Vorstandsmitglied Schi Ibach- Leipzig wiedergewählt. Zweiter Rechner wurde Meißner-Dresden, Beisitzer Richter-Leipzig. An den Gautag schloß sich die Fahnenweihe der Orts gruppe Zwickau, der zahlreiche Fahnennägel und Schleifen von den Ortsgruppen zum Geschenk ge macht wurden. Am Sonntag vormittag VM Uhr begann im „Lindenhof" der 11. Sächs. Handlungsgehilsentag, zu dem 142 Ortsgruppen mit Stimmführern vertreten waren. Den Verhandlungen wohnten außerdem die Vertreter des Kgl. Ministeriums, der Kreishaupt- mannschaft, Amtshauptmannschaft, der Stadt, städti schen Kollegien, Handelskammer und zahlreiche Ver treter verschiedener Vereine bei. Gauleiter Brost- Leipzig begrüßte die Erschienenen, worauf Reg.-Rat Dr. Geyer namens der Regierung und der Kreis hauptmannschaft den Handlungsgehilfen einen Will kommengruß entbot. Weitere Begrüßungen der ver schiedenen Vereinsoertreter folgten. Hierauf hielt Geschäftsführer Fischer-Chemnitz einen Vortrag über: „Die Neuformung des kaufmännischen Ar beitsnachweises", zn dem die Versammlung folgende Enschließung einstimmig annahm: „Der 11. Sächsische Handlungsgehilsentag ist der Ueberzeu- stung, daß die heutigen Arten der kaufmännischen Stellenvermittelung, bei gerechter Würdigung ihrer Wirksamkeit, dock wesentliche Nachteile für die stellungsuchenden Handlungsgehilfen aufweisen. Es erscheint deshalb dringend notwendig, eine Neufor- mung des kaufmännischen Arbeitsnachweises anzu streben. Zu diesem Zwecke sind zunächst in den größeren Stadtgemeinden Sachsens den schon be stehenden oder neu zu gründenden Arbeitsnachweisen besondere Abteilungen für die kaufmännische Stellen vermittelung anzugliedern. Diele Facharbeitsnach weise sind zu stellen auf öffcntlim-rechtlicher Grund lage. An der Verwaltung sind Gemeinden, Kauf leute und Handlungsgehilfen .zu beteiligen. Um den Austausch der Arbeitskräfte zu begünstigen, ist eine Landes',entralstelle zu bilden. Der 11. Sächsische Handlungsgehilsentag richtet an das Hohe Ministe rium des Innern das Ersuchen, bei den Gemeinden auf die Schaffung von kaufmännischen Arbeitsnach weisen der genannten Art hinzuwirken. Die sächsi schen Gemeindeverwaltungen bittet der Handlungs gehilfentag, diese wichtigen sozialen Bestrebungen nach Kräften zu fördern und zu unterstützen." Sodann sprach Gauleiter Brost-Leipzig über: „Unsere Forderungen zum sächsischen Fortbildungs schulgesetz." Zu diesen Ausführungen nahm die Ver sammlung folgende Entschließung einstimmig an: „Der 11. Sächsische Handlungsgehilsentag richtet an die verehrliche Zweite Kammer der Stände die Bitte, auch ihrerseits, gleich dem Beschluß der Ersten Kammer vom 4. März 1914, die hohe Staatsrcgicrung um Vorlage eines Abändcrungsgesetzes zum Volks schulgesetz zu ersuchen. Der 11. Sächsische Handlungs- xehrlfentag bittet die hohe Staatsregierung, durch das Abänderungsgesetz die Fortbildu-ngsschulpflicht für alle durch die Volksschule gegangenen Mädchen auszusprechen. Die Schulpflicht soll sich auf 3 Jahre erstrecken und 720 Unterrichtsstunden umfassen. Als Lehrstoff ist, für alle Mädck>en gleichmäßig, Haushalt kunde vorzusehen. Der Handlungsgehilfentag er sucht die beiden Kammern der Stände, einem solchen Gesetz ihre Zustimmung zu erteilen." Ferner wurden noch zwei Entschließungen betr. die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und die Kon kurrenzklausel ebenfalls einstimmig angenommen. Das Verwaltungsmitglied E lb e rd i n g-Hamburg sprach das Schlußwort in dem Sinne, daß soziale Arbeit nationale Arbeit ist. Nachmittags ^3 Uhr fand eine eindrucksvolle Kundgebung am Bismarckdenkmal statt, bei der Gau leiter Brost-Leipzig eine markige Ansprache hielt. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Kranz am Denkmal niedergelegt. Die Tagung schloß mit einem Fest abend im „Ltndenhof", bestehend in Konzert und Vorträgen. Die Festrede hielt das Verwaltungs mitglied Paul E lb erd i n a-Hamburg. Mit Aus flügen in die Umgebung und einer Abschicdskneipc fanden die Veranstaltungen ihr Ende. Thüringen und Provinz Sachsen. Bernburg, 4. Mai. Eine unangenehme Nacht war einem Ingenieur der hiesigen Kaliwerke beschic ken. Er hatte zu einer abends unternommenen Fahrt von Adelstedt nach Gröna die Drahtseil schwebebahn zwischen den Kaliwerken gewählt, mit der Personen überhaupt nicht befördert werden dürfen. Natürlich hatte er es unterlassen, von seiner Fahrt der die Bahn bedienenden Stelle Mitteilung zu machen. Da nun bald nach Antritt der Fahrt auf den Kaliwerken Schichtschluß cintrat, so geschah cs, daß der Betrieb der Bahn eingestellt wurde, bevor der unternehmungslustige Passagier seine Fahrt be endet hatte. Er hatte somit das zweifelhafte Ver gnügen, die Nacht in einem kleinen Kasten über der Saale hängend zu verbringen, was ihm die Lust zu derartigen Abenteuern für alle Zukunft ge nommen haben dürfte. * Krölpa (Kreis Ziegenrück), 4. Mai. Aeußerst wichtige Funde aus vorsintflutlicher Zeit wurden in der Tongrube des Tonwerks Krölpa ge macht. In einer Tiefe von etwa 4 Metern stieß man auf zahlreiche Tierskelette. Die in den Ton eingebetteten Stoßzähne. Schädelknoä>cn und anderen Knochen dieser Tiere aus dem Diluvium sind sehr aut erhalten. Zurzeit ist Geh. Bcrgrat Professor Zimmermann aus Berlin mit der Aufnahme dieser hochinteressanten Funde beschäftigt. * Suhl, 4. Mai. Der Magistrat hat in Erwägung gezogen, nach dem Beispiel anderer Verbände, eine Anzahl sogenannte Reihenhäuser zu errichten. Als besonders geeignet wurde die Neundorferseite der Gnersenaustraße befunden, die Raum für neun Häuser mit je 8—9 Meter Frontlänge gewährt. Die Regelung der Hypotheken erfolgt durch die städtische Verwaltung. * Orlamünde, 4. Mai. In das Pfarrhaus zu Langenorla wurde nachts erngebrochen. Mc Diebe erbrachen das Pult, in dem Veld und die 'Wertsachen aufgehoben wurden uird nahmen alles, was sie tragen konnten, mit. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. krüht und «rricvl. Königliches Lan-gericht. Leipzig, 4. Mai. ; Mit falschen Schlüsseln. Der 23jährige In stallateur Friedrich Wilhelm Br. von hier war im vergangenen Sommer außer Stellung und hatte auch nicht so bald wieder Arbeit finden können. Da kam er auf den Gedanken, sich auf andere Weise Mittel zu verschaffen Er öffnete unter Anwen dung eines falschen Schlüssels den Koffer des bei seinen Eltern wohnenden Kaufmanns H. und stahl daraus einen Hundertmarkschein. Einige Zeit später entwende.c er aus die gleiche Weile aus dem Koffer einen Fünfzioniarkichein. Dieses Manöver hat er noch zweimal wiederholt, wobei ihm unter anderem Silbergeld auch ein Siegestaler und mehrere Iubilnumsmün-en in die Hände gesallen sind. Im ganzen hat er H. oegen 350 .4! weggenommen. Das Geld hat er dazu benutzt, um davon zu leben, sich Kleidungsstücke und andere Sachen zu kaufen. Wegen schweren Einbruchsdiebstahls wurde der An geklagte von der siebenten Strafkammer des Land gerichts zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Königliches Schöffengericht. Leipzig, 4. Mai. ! Hausfriedensbruch beim Rücken. Der Pro duktcnhändler Emil E. war im vergangenen Winter in mißliche Vermögensverhältnissc gekommen und er konnte den Mietzins nicht bezahlen. Seine Haus wirtin, die Witwe N., ließ für die schuldig gebliebene Miete in Höhe von 137 .« Pfand ausbringen auf die Ladeneinrichtung, einen Kleidcrschrank und ein Sosa. Da E. ohne die zurückgchaltenc Ladeneinrichtung kein neues Geschäft aufmachen konnte, so beschloß er zu rücken, und am 10. Fcbrunr setzte er diesen Plan ins Werk, obwohl ihm Frau N. bereits am 6. Februar das Betreten ihres Grundstücks untersagt batte. Zur Ausführung seines Vorhabens versicherte E. sich der Mithilfe von drei guten Bekannten, des Schlossers Karl W. und der beiden Transportarbeiter Heinrich F. und Max L., die sich sofort bereit erklärten, die gepfändeten Möbelstücke abzuholen. Am Morgen des 10. Februar drangen sie in den Laden ein und bc gannen mit dem Ausräumen, schafften einen Teil des Mobiliars fort und kamen dann wieder, um den Rest sw holen. Sie ließen sich durch den Einspruch der Frau N. und ihrer Aufforderung, sofort ihr Grund stück zu verlaßen, nicht im geringsten stören, bis si mit ihrer Arbeit fertig waren. Um die Hausbesitzerin auch noch zu ärgern, hat E. in der Küche Wasser aus geschüttet, nachdem er vorher schon den Verschluß des Rolladens an der Ladentür zerbrochen hatte. Wegen Bruchs der Pfandvollstreckung, Hausfriedensbrucbs und Sachbeschädigung verurteilte das Schöffengericht den Angeklagten E. zu einer Gefängnisstrafe von 3 M onaten. Der Angeklagte F., der wegen Hausfriedensbruchs schon bestraft ist, wurde zu vier Wochen Gefängnis, der Angeklagte W. zu 3 Wochen Gefängnis und der Angeklagte L., der sich am wenigsten beteiligt hatte, zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt. ! Als eine religiöse Heuchlerin wurde das 22jährige Dienstmädchen Klara K. bezeichnet, das sich wegen einer Reihe Diebstähle vor dem Schöffen gerichte zu verantworten hatte. Die Angeklagte K. war im vergangenen Jahre als Helferin in der Fürsorgeanstalt Michowitz in Stellung und da soll sie zunächst ein silbernes Kreuz gestohlen haben, was sie in der schöffengerichtlichen Verhandlung allerdings bestritt, und es konnte ihr dieser Diebstahl aucb nicht nachgervtesen werden. Im Februar d. I. kam die K. nach Leipzig, sie war mittellos und wandte sich an den Pastor L„ der sie auch in sein Haus ausnahm, bis sich ein paßendes Unterkommen für sie gefunden haben würde. Da hat die K. die Gelegenheit wahr genommen und hat einen wertvollen Ring, zwei Ohrringe, ein Armband, eine Decke und andere Wert fachen, die Eigentum der L.schen Familie waren, ent-! wendet. Dem Dienstmädchen des Pastors L. nahm sic zwei Kleider, ein Hemd und ein seidenes Halstuch weg. Die K. kam dann zu den Eheleuten W. in Stellung, denen sic einen Gehrockanzug, zwei Kissen bezllge, ein Bettuch, zwei Hemden, ein Reformkleid, eine Spitzenhaube, einen Unterrock und einige Taschen tücher stahl. Als ße eines Tages die Bodenkammer der im selben Hause wohnenden Krau K. offen sah. schlüpfte sie hinein und holte sich daraus ein graues Kostüm und einen Federhut. In der Verhandlung, in der die 'Angeklagte diese Diebstähle eingestand, stellte es sich heraus, daß sie das meiste von dem ge stohlenen Gut verschenkt hat. Unter Anrechnung von 14 Tagen der erlittenen Untersuchungshaft wurde die Angeklagte zu einer Gefängnisstrafe von sechs Wochen verurteilt. Turnrvesen. * Den Ehrenbries der Deutschen Turnerschaft er hielt am 1. Mai das Ehrenmitglied des Turnvereins L.-Plagwitz Herr Carl Pitzschke. der am ge nannten Tage sein 40sähriges Mitglicdsjubiläum feiern konnte. Der Jubilar hat sich um den Verein viele Verdienste erworben. Ueber 30 Jahre hat er dem Turnrat angehört und ihm als Schriftführer, Kassenwart und zuletzt als 2. Vorsitzender die Turn sache eifrig gefördert. Beim 25jährigen Jubiläum des Turnvereins L.-Plagwitz verfaßte er eine Ge schichte des Vereins, den mit großer Freude die seinem Ehrenmitgliede gewordene Auszeichnung erfüllt. * Der Turnverein der Südvorstadt, Moltkestr. 17, unternimmt demnächst zwei größere Turnfahrten in das Muldental. Am 17. Mai wandern die Tur nerinnen im Tal« der Zwickauer Mulde von Rochlitz bis Penig und am 21. Mai (Himmelfahrt) die Türner im Tale der Vereinigten Mulde und der Freiberger Mulde von Großbothen bis Leisnig- Klosterbuch. . Hauptschristleiter: Lr. Bernh. rdefterberger. Verantwortlich« «chrisileiter: sür Politik Dr. Arno Günther; silr die Handclszeitung «Saltüer Lchindler; für Leipziger und sächsische Angelegendcileii Arnold Jünke; für Kunst mrd Wissen- schast Dr. Friedrich Lebrecht; sür Musik «rügen Legnitz: Sport und Spiel Alsred Verl»; Gericht I. Haarkeld; sür die Reise-, Bäder- und Vcrkedrsreitung Ludwig Metzer. — Jür den An»eizenteil Hrinr. Balser. Verlag: Leipziger G'scll' i.ist mit beschränkter Haftung. Druck: Fischer A Kürsten. Sämtlich in Leivcig. I. N. Löss, WeinkMW § ^lndmüßlsn8l^88Z 26. — 7el. 7421. " I fllisis: ^0^8^2888 50, koks Voi'I(8tl'388e. 7s!. 4561. 6.»^. v. inh.ZVd.Lott.iag.ci.t'dt.-änvsU S«rlln LM.,k-rle<jfi«bstr.2S3 li»»>e i i I 1 Mo Le na rer, Mo ku, Ber etnc S ä Am mu Kur Am Da laus letzt! übel wor läge schm Keg ausz mär! rechl den nah: und eben meir Gegi lcich bei sie s mach auss wirt^ ersch Lire groß mied auch von schwc einer einer allm alled von lichke nisat ein r der inan Delei färbe mein gerat Nüst, Dreil blick zu n von ' inner ein ! Es is bcha, der H staub vortr mein' tcn, z streik hat j Eesal und de s tz treib» wahls angcx alp hä Land Schul Zahl Jahr der t) daß t nicdri sl-and, Verkcl daß I mehr
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