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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.05.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140509014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914050901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914050901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-09
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Leiprig uncl llmgedvng Leipzi,, 8. Mai. Zamttiennachrichtra. Vermählt: Hcrr Ingenieur Edmund Flügel und Paula geb. Bcrgner in L-Plagwi« Gehöre»: Hrrrn Otto Müller und Iran geb. Schab ni Leipzig ein ünabe — Herrn Hugo Schilling und Frau geb. Micnich in Leipzig eine Tochter. — Herrn Dr. jur. Walther Flemming iino Fran geb. Rhorer in Leipzig ein Knabe. Geitorbrn: Frau Klara venv. Sperling in L.-Goblis, Lariser strafte 2t, ti7 Jahre alt. Beerdigung: Sonntag nachmttlag 3 llhc Olobliser Friedhof. — Frau Emilie Blümner geb. sü»aner in L.-Nendniti, liniere Münsterstraftc 2«), 43 Jahre all. Beerdigung: Sonnlag nachmittag > >3 llkr Trinilalissrirdbok — Frau Emilie Henve geb. Dieg in Leipzig, Krouvrinzstr. 3:l, i>»< Jabrc alt. Einäscherung: Sonntag mittag 1 Uhr. — Herr Fnrdrich Karl 'trepschinac in L-Sellerhausen, Engeluiaiinsir. 7, «<l Jahre alt. Beerdigung: Sonnabrnd »achniiiiag 3 llhr poni Trauerhaiike ans. Noter-Kreuz-Tag 1914. Unser Leipzig stellt heute iin Zeichen des Noten Kreuzes, Im Interesse des Licbeolvcrkes müssen wir auch an dieser Stelle bitten, durch regen Besuch aller Peraustaltungcn und durch Haus vou Blumen und Postkarten zu einem finanziellen Gelingen des Werkes beizutraaen. Daß Pro gram in sür den 9. und 10. Mai ist folgendes: Sonnabend, den S. Mai: Allgemeiner Blumentag Berkauf* *von Blumen, Postkarten, Reklame- marken usiv. 11— l Ul)r vorm.: Militärmusik im Alberipark, auf dem Augustuspllch, auf dem Markt und Königsplatz; I— 6 Uhr uachm.: Militärmusik aus den: Rasch markt, aus dem Augustusplah, im Alberlpark und auf dein F-leischcrplatz; Pünktlich 7 Uhr abends Festvorstellung im Reuen Operettentheater in Anwesen heit des Kronprinzen Georg. — Festvuvertüre. — Prolog, gedichtet von Dr. Philipp Fiedler, gesprochen von Anny von Orelln. — Hierauf „Der Fekdprediger" von Millöcker, be arbeitet für 2 Bilder und inszeniert von Ober regisseur Zosef Groh. — Eine »/.stündige Pause ist sür ein reichhaltiges Büfett, das vou Damen des Albert-Zweigvereins veranstaltet wird, vor gesehen. — Dann (5ercle des Kronprinzen. — Zum Schluß als Neuheit „Die vier Jah reszeiten", choreogr. Bild von E. Gron- dona mit Musik nach Motiven von G. Verdi. .Billetts sind an der Kasse des Neuen Operetten theaters zu haben.) Von 8'/, Uhr abends ab: Frühjahrslonzcrt des Sängerchors des Allgemeinen Turnvereins L.- (Lonnewip im Festsaale des „Zentraltheaters"; Von 7 Uhr abends ab Kabarett-Vorträge im VLein-Restaurant des ,,'Zcntralthcaters"; von 8 Uhr abends ab in den Festränmcn des Hotel „Kaiserhos"; von 9 Uhr abends ab im Hotel „Hausse" von namhaften Künstlern und Künst lerinnen und Herren und Damen der Gesellschaft. Sonntag, den 1v. Mai: 12— 1 Uhr: Ucbung der Freiwilligen Vereinigungen vom „Roten Kren z" auf dem Fleischerplatz unter Leitung von Ge neral-Oberarzt Dr. Kießling. Verkauf von Blumen, Postkarten, ReNamemarken nsw. II— 1 llhr: Militärmusik gegenüber dem Fleischerplatz. 1—6 Uhr: Tee im „Hause der Frau" auf der „Bugra" — Gesangvorträge. Volkstümliches Fest im „Zoologischen Garten". Der Garten ist von 9 Uhr an ge öffnet. Beginn der Veranstaltungen nm 12 Uhr. Um 7 Uhr abends im Großen Saale: Fest konzert des Lehrer-Gesangvereins, Vorführungen des Vereins Leipziger Fechter und verschiedene lveitere Veranstaltungen. Zm Terrassensaal: Kabarett — Nachher: Ball. V>8 und V-10 Uhr abends: Kabarett-Vorstel- luugen in „Auerbachs Keller". Von 9 Uhr abends ab: Kabnrett-Vorträge im Carlton-Restaurant, Ncumarkt 26, von nam haften Künstlern und Künstlerinnen und Herren und Damen der Gesellschaft. * Kronprinz Georg trifft um 5,ö8 Uhr uachm. auf dem Hauptbahuhvie ein und führt nach dem Königlichen Palais. Rach dem Theater besucht der Kronprinz das Kabarett von Frau Voigt-Gerhard im Weinrestaurant des Zentraltheaters, das Kabarett von Frau Boeruer un Hotel Kaiscrhof und zum Schluß das Kaba rett von Frau Hofrat Meiner und Frau Pro fessor Jerome Lange im Hotel Hausse. O Zum Verkauf am 9. und lO. Mai sind uui» Damen und Herren beauftragt, die am Arm eine weiße Binde mit rotem Kreuz tragen mit den Worten: Leipzig 1914 „Roter- Kreuz-Tag" und eine Legitimativnskaetc besitzen. Die Blume ist eine rosa Apfclblüte. An dere Blumen dürfen nicht verkauft werden. — Die offiziellen Postkarten sind: l. ein Bild des Kronprinzen Georg mit Uncerschrift, 2. Mädchcnkops von Hofrat Klamroih, 9. „Bereit sein, ist alles" von Hela Peters. * Okdenswese». Der König hat dem Rechts anwälte Justizrat Dr. Ernst Richard Weniger in Leipzig das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts- ordens verliehen. Ferner hat der König genehmigt, eaß der Polizeileutnant D ö r i n g. der Kriminal kommissar Förstenberg und die Oberwachtmeister Laudel, Bittrich und Hentschel in Leipzig Vie ihnen von dem Kaiser von Rußland verliehenen Auszeichnungen, und zwar Döring und Förstenberg den Lt. Stanislausorden 3. Klasse, die übrigen die silberne Verdienstmedaille, zu tragen auf der Brust am Bande des St. Stanislausordens, annehmen und tragen. * Jubiläen. Das Jubiläum 25>jähriger ununter brochener Tätigkeit in einer Stelle begehen heute der Streckenarbeiter Ern st Quandt in L.-Gohlis in dem Betriebe der Großen Leipziger Straßenbahn in Leipzig und der Galvaniseur Albert Schäfer nr L.'Gohlis in der Spezialfabrik für Blitzableiter- Spitzen und Zubehör von T. H. Ullrich in L.-Eohlis, Magdeburger Straße 13. * Geschäftsjutilä«». Die Feier ihre» 25 jährigen Bestehens begeht heute die Firma OttoLorbeer, Südstraße 9, Frifeurgefchäft für Damen und Herren. * Umsteigefahrscheine auf den Autobussen. Bom Sonntag, den 10. d. M., an werden in gleicher Weise wie bet den Straßenbahnen auf den Kraftomni- duslinien Fahrscheine verausgabt werden, die zum einmaligen Um steig en auf eine andere Linie im unmittelbaren An- schluß an die erste Linie berechtigen. Der Fahrpreis beträgt sür alle Stadtlinien 10 Für den Ucbergang von einer Stadtlinie auf die Linie Mülkau-Engelsdorf gilt der 10-^-Fahrschein bis zur Stadtgrenze. Die Fahrscheine, die auf diese Linie zur Fahrt in die Stadt gelöst werden und bisher nur biszur Endhaltestelle Roßplatz galten, berechtigen nunmehr auch zum Umsteigen auf die Stadtlinie. Zu den Stadtlinien rechnen bezüglich der Umsteigeberechti- gung auch die Sonderlinien zum Denkmal und zur Ausstellung, so daß zum Beispiel ein an der End haltestelle am Schleußiger Park gelöster Umsteige schein berechtigt zu einer Fahrt entweder nach der Endhaltestelle Stötteritz oder zur Endhaltestelle in Connewitz lmit Umsteigen am Bahnhof) oder zum Denkmal lmit Umsteigen am Bahnhof) oder zur Aus stellung lmit Umsteigen am Bahnhof) oder endlich zur Stadtgrenze, am Zweinaundorser Wege lmit Umsteigen am Noßplatz). * Bon der Esperantobewegung. Ein überaus er freulicher Fortschritt der Esperantobewegung in Sachsen hat ßch, wie uns geschrieben wird, in den letzten Tagen vollzogen. Landtagsabgeordnetcr Dr. Albert Steche, der die Führung im Ortsoerdand der Leipziger Esperantogesettschasten übernommen hat, hat eine Schenkung von 10 000 .lt gemacht, die zum Teil dem Sächsischen Esperanto-Institut und zum Teil dem Ortsverband zugute kommen soll, um die bisherige gemeinsame Arbeit der Leipziger Esperanto gesellschaften, die sür den zu Pfingsten bevorstehenden Deutschen Kongreß sich so anregend und fruchtbringend erwiesen hat, auch dauernd zu zentralisieren. Es ge hören diesem Ortsverband die verschiedensten Er- werbsschichtcn an. Die l>cdeutenden Mittel dieser Schenkung sollen vor allem Verwendung finden für die Schaffung eines Esperantoheims in Leip zig und Anstellung eines Sekretärs, sodann für Entschädigung der Lehrer in den Esperantokursen und für die Verbreitung des Esperanto. Die Bereit stellung so bedeutender Mittel aus Privathand wird wobl geeignet sein, dem großen Publikum über die Wichtigkeit, welche dem Esperanto bcizumessen ist, die Augen zu öffnen; denn wenn ein im praktischen und politischen Leben stehender Großindustrieller der artige Mittel aufwendet, um Esperanto zu fördern, so ist wohl wieder ein Beweis erbracht, daß es sich bei dieser Bewegung um mehr handelt, als um eine Sache, die man als Angelegenheit unpraktischer Idealisten abzulehncn berechtigt ist. * Gesangs-Ausführung im Völkerschlacht-Denk male. Zu der morgen nachmittag 6 Uhr im Innern des Völkerschlacht-Denkmals stattfindenden Ausfüh rung des U n i v e r s i t ä t s - S ä n g e r v e r e r ns zu St. P nuli ist die folgende Vortragsordnung gewählt „Altes Minnelied" von F. Silcher, „Nacht lied" von F. Kuhlau, bearbeitet vom Leiter der Sängerschaft, Herrn Universitäts-Musikdirektor Prof. Friedrich Brandes, „O bovo sesu" von Giovanni Palestrina, „Einsamkeit" von Julius Rietz und das bekannte „Abendlicd" (Abend wird es wieder) von Ferd. Adam. Auch hiermit werden einige im Denk male seither noch nicht gehörte Tonwerke vorgetragen. Ausdrücklich sei darauf hingewiesen, daß diele Auf führung die erste eines von Studierenden gebildeten Sängerchors ist. Einlaßkarten hierzu zu 1 sind in der Hofmusikalienhandlung C. A. Klemm, Neu markt 28. in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotenbundes, Blücherstraße 11, und an der Tages kasse am Völkerschlacht-Denkmale erhältlich. Am Sonntage kosten die Eintrittskarten am Denkmale 2 Mark. * Der Bezirkslehrerverein Leipzig-Land hieß zu seiner Jahres- und Fubilarenseier die Herren Amtshauptmann von N o st i tz-W a l 1 w i tz und Bezirksschulinspektor Vetter als Ehrengäste will kommen. Zu Beginn der Sitzung widmete der erste Vorsitzende, Herr Kluge, dem verstorbenen Mit glieds Max Richter- Gautzsch einen ehrenden Nach ruf, in dem er besonders die uneigennützige Tätig keit des Verstorbenen für das geistige und materielle Emporstcigen des Lchrerstandes würdigte. Lehrer Stenzel-Plauen, der Vorsitzende des Rechts schutzes im Sächsischen Lehrerverein, hielt den Fest vortrag über das Thema: Lehrer und Kirche. Er erörterte die rechtlichen Beziehungen des Lehrers zur Kirche, wie sie sich auf Grund des Berufs, des kirchenmusilalischen Amtes und der Stellung des Lehrers als Staats bürger ergeben. Der Redner ermahnte die Lehrer schaft, besonnen aber kraftvoll ihre Rechte zu wahren und hierarchische Ansprüche der Kirche zu bekämpfen, so daß jeder einzelne an seinem Teile sür die Herbei führung einer besseren Zukunft wirke. — An den Vortrag schloß sich ein vom Zwcigverein Taucha ausgestnlteter Kommers. * Der Schutzverband deutscher Schriftsteller e. B. veranstaltete am Donnerstag abend eine Zusam menkunft der Leipziger Schriftsteller zwecks Gründung einer Leipziger Ortsgruppe. Zu nächst referierte der Berliner Schriftsteller Robert Breuer über „Die Organisation der Schriftsteller", betonte deren Notwendigkeit und machte die Anwesenden mit den Zielen des Schutzvcrbandes bekannt, der ein gemeinsamesHandeln mit ähnlichen Verbänden erstrebt und u. a. auch mit dem Reichsverband deutscher Presse kartelliert ist. Im Anschluß hieran wurde einstimmig die Gründung einer Leipziger Ortsgruppe beschlossen und zu deren erstem Vorsitzenden der jetzt hier ansässige Schrift steller Dr. Karl Hans Strobl gewählt. * Grundsteinlegung zum neuen Berwaltungs- gebäude des B. D. H. Anläßlich der Eeneralver- iammlung des Verbandes Deutscher Handlungs gehilfen zu Leipzig wird am Sonntag, den 17. Mai, vormittags "/«ll Uhr. in Leipzig, wie schon mehrfach mitgetcilt, die feierliche Grundsteinlegung zu einem neuen umfangreichen Verwaltungsgebäude de» Ver bandes stattfindc». Der Bau wird in einer der lebhaftesten Geichäftsitraßeil Leipzigs erstehen, an der Stelle, wo sich die Zeitzer Straße an den Peters- jteinweg anjchlicßt, und zu den größten und impo santesten Bauten Leipzigs zählen 300 Abgeordnete der Generalversammlung und zahlreiche Mitglieder aus allen Teilen Deutschlanos haben sich zur Teil nahme an dem Festakt bereits angemeldet. Der Bau ist längst dringend notwendig geworden, nachdem schon seit Jahren außer den Räumen im alten Bcrbandshaus auch noch ziemlich umfangreiche Mict- ränme belegt werden mugten, um sür die in Leipzig vorhandenen 313 Angestellten des Verbandes und der Krankenkasse Ardeitsräume zu schaffen. I. Diebstahl aus der Bugra. In der Betonhall« der Ausstellung haben am Mittwoch vormittag zwei Leute einen Posten Tafelglas, sogen. Sodaglas, auf einen zweirädrigen Handwagen geladen und sind damit sortgefahrcn. Wer Angaben über die beiden Leute oder den Verbleib des Glases machen kann, wird ersucht, dies der Kriminaladteilung zu ä ll 1393 mitzuteilen. Seite S. Lr. 233. Morgen-Ausgabe. Leipziger Lagedlatt. Sonnabenü, s. Mal I9l4. * Selbstmord. Gestern abend in der siebenten Stunde erschoß sich rn der Retirade des Grundstücks Katharinenstrabe Nr. 2 ein in der Kohlgartenstraße wohnhafter, in den Mer Jahren stehender Ingenieur. * Leutzsch, 8. Mai. Nach jahrelangen Verhand- lungen konnte endlich der Kläranlagenbau vergeben werden. Der Vertrag darüber wurde in letzter Gemetnderatssitzuna genehmigt. Die Gesamt anlage ist für die Pauschalsumme von 118000 vergeben und umfaßt ein doppeltes Reinigungs verfahren, ein mechanisches und danach ein biologisches. Die ausführende Gesellschaft über- nimmt die Garantie einer prozentual vor- geschriebenen Reinigung der Abwässer auf Grund der Erfahrungen in der heutigen Klärtechnik, Die Anlage selbst wird aus dem im weweindebezirke liegenden Flurstück Nr. 18vo hinter dem Burgauer Areal in Nähe der Luppe errichtet. Wenn nicht un vorhergesehene Verhältnisse eintreten, ist der Betrieb der gesamten Anlagen mit Ende dieses Jahres zu erwarten. Im ganzen werden drei große Bassins errichtet. Auch für den Bau eines Wärterhauses erklärte sich der Eemeinderat. Der Antrieb der Ma- schinen und Pumpen erfolgt durch elektrischen Strom. MM MkbUSKSkMkkefikVGKäPIM MMI » -tuoittosril lklpÄL ic)l4 Uiaoittvee» * „Bugra und Sozialpolitik." Ls ist vielleicht bis jetzt noch zu wenig daran gedacht worden, welche Bedeutung die Bugra auch für das soziale Leben un serer Zeit hat. Die Verbreitung des Wissens eines einzelnen in Buchform, die Reproduktion von Bil dern für alle Kreise, überhaupt das Vervielfältigen eines einzelnen Gegenstandes ist ja schon ein Stück sozialer Arbeit an und für sich. Daß daher in den jenigen Kreisen des Buchgewerbes und des Buch handels, die sich mit sozialen Problemen beschäftigen, ein ganz besonderes Interesse für diese Ausstellung entstand, ist nur natürlich, und es ist besonders zu be grüßen, daß die größte Organisation unter den Buchhattdlungsgehilscnvereinen, die „Al lgemeine Vereinigung Deutscher Buchhand- lungsgehtlfen", zu Pfingsten eine große „Pfingsttagung Deutscher Buchhandlungsgehilfen auf der Bugra veranstalet, an der jeder Buchhandlungs gehilfe, ob Mitglied oder nicht, nach Lösung einer Kongreßkarte für nur 4 -<t (Besitzer von Bugradauer- karten Ermäßigung) teilneymen kann. Programme versendet gern auf Wunsch die Verwaltungsstelle der Ortsgruppe Leipzig der Allgemeinen Vereinigung, Gabelsbergerstraße 10. Die Tagung verspricht äußerst interessant zu werden, so reden unter anderen auch der bekannte Verleger Eugen Diederichs, Jena, und der Sozialpolitiker Dr. Sinzheimer, Frankfurt a. M. * Der Evangelisch« Preßverband für Deutschland auf der Bugra. Auf der Weltausstellung für Buch gewerbe und Graphik ist auch der Evangelische Preß verband für Deutschland mit einer Sonderausstellung vertreten. An der Hand ergiebigen Anschauungs und lledersichtsmaterials erhalten die Besucher einen Einblick nicht bloß in die lückenlose Organisation, dank deren der Evangelische Preßverband für Deutschland und die ihm angefchlossenen 20 Evange lischen Preßverbände in allen Teilen Deutschlands direkte und indirekte Beziehungen mit der deutschen Presse pflegen, sondern sie werden auch über Auf gaben, Bestrebungen und Ziele der organisierten evangelischen Preharbeit sowie über wichtigere Zweige ihrer mannigfach gearteten Publikationen unterrichtet. — Im Blick aus die Ausstellung findet die diesmalige Hauptversammlung der Berussarbei- ter des Evangelischen Preßverbandes für Deutsch land. unter Leitung seines Vorsitzenden, Admirals ä I."«. des Seeoffizierkorps Büchsel am 27. und 28. Mai in Leipzig, in den Konferenzräumen der Bugra, statt. * Ein Frauenfest. Auf dem schönen Landsitz der Frau Else Dürr in Gaschwitz fand am Donnerstag ein Zehr stimmungsvolles Fest statt zu Ehren der Mitarbeiterinnen der Abteilung 9 „Buchhandel" im Hause der Frau. Die zahlreichen Delegierten der verschiedenen Nationen, die sich durch Büchersendungen beteiligt hatten, gaben dem Abend einen besonders interessanten Einschlag: Oesterreich war durch Gräfin Stuoenberg und Frau Körber vertreten, Ungarn durch Frau Dr. Liebermann (Roda Roda) und Frau Amadil v. Ujfalussy, Italien durch Signora Silvestri, die Schweiz repräsentierte Mademoiselle Claparsde; Dänemark: Frl. Jngeborg Maria Sick, England: Miß Maria Scheibler, Schweden: Tyraaf Kleen, die bedeutende Graphikerin usw. Ein warmer Ton der Begeisterung über das in Schön heit vollendete Frauenwerk klang durch den festlichen Abend, und in kameradschaftlicher Weise stimmten alle Anwesenden in die anerkennende Bewunderung ein. Der liebenswürdigen Gastgeberin merkte man nicht mehr die Uebermüdung an durch die ungewöhn lichen Arbeitsleistungen der letzten Wochen. Mit lebhafter Frische begrüßte sie ihre Gäste, unterstützt von ihren jugendlichen Töchtern Fräulein Daisy und Frl. Mary, der Vorsitzenden des Engeren Aus schußes der Sondergruppe, der Abteilungsvorsitzenden, Frau Oberbürgermeisterin Dr. Dittrich, Emma Freiin von Seckendorfs, Herrn Fiedler, dem treuen Geschäftsführer der Frauengruppe. In ver schiedenen Ansprachen wurde Frau Dürr sür die im Interesse der Schriftstellerinnen geleistete Arbeit gedankt. Sie selbst wies auf den im Herbst statt findenden „Kongreß für Volksbildung und Volks erziehung" hin und bat, sie auch bei diesem bedeut samen Werke zu unterstützen. Dieser Kongreß ragt zum ersten Male in Deutschland und soll der Stadt Leipzig und dem ganzen deutschen Vaterlande zur Ehre gereichen. Miß Mary Wurm erfreute die Anwesenden durch die glänzende Wiedergabe eigener und anderer Frauenkompositionen. * Der Blumenkorso auf der Buqra. Auf der Bugra findet bekanntlich als Nachfeier zu Königs Geburtstag ein großer Blumenkorso statt, der eine der Hauptveranstaltungen der Ausstellung werden wird. Der Korso, zu dem nur Wagen, nicht aber Automobile zugelassen sind, nimmt seinen Anfang am Haupteingang Die Wagen fahren die Straße des 18. Oktober an der Seite der Deutschen Halle hinauf und biegen an der Großen Brücke nach rechts in die Straße der Nationen ein. An der Halle der Kultur wird umgewendet, und nun geht der Weg die ganze Völkerstrane entlang bis zum Eingang L. Nach nochmaligem Umwenden fahren die Wagen dann wieder auf der Straße des 18. Oktober am HauUrestaurant vorbei zum Haupteingang ä. wo die Wagenreihe sich auflöst. Der Blumenkorso, der zuerst aus den 26. Mai festgesetzt war, ist neuerdings auf die zweite Hälfte des Juni verschoben worden. Der Hauptgrund für diese Aenderung war, daß das Wetter jetzt noch zu unbeständig und im Juni ein Verregnen des Festes weniger zu befürchten ist. Der spätere Zeitpunkt ist aber auch insofern günstiger, als viele Leipziger, die gerne an der Fahrt teilnehmen wollten, sich zurzeit noch auf Reisen befinden und erst Anfang Juni zurückkehren. — Die Anmeldungen zu dem Blumenkorso sind bi» jetzt schon so zahlreich eingelausen, daß jeder, der noch daran teilnehmen will, sich mit der Meldung beeilen sollte, um nicht später wegen Ueberfüllun« ausgeschlossen zu werden. * Im Zuufthuus« aus der Bugra, jenem großen Lokal« des Vergnügungsparks, das schon äußerlich durch fein geschmackvolles Aeußeres auffällt, entfaltet sich allabendlich ein lustiges Leben und Treiben. Schon vor Betreten des Hauses wird der Be sucher durch die originellen Skulpturen von Albrecht Lei st ner, den „Buchdruck" und die „Radierung" darstellend, in behagliche Stimmung versetzt Und die frohe Laune verstärkt sich, wenn man erst beim frischen Trünke sich niedergelassen hat. Die Kellner bedienen dort in der originellen Tracht der zunftgenössischen Jünger Gutenbergs und an die Wände hat der Pinsel Erich Gruners allerhand lustige Szenen aus dem beruflichen Leden der Angehörigen der „schwarzen Kunst" gebannt Ein köstlicher Humor schuf diese Bilder, der auch dem ärgsten Griesgram die Falten von der Stirne scheuchen muß. Das Lokal selbst, das nach den Plänen Walter Gruners erbaurist und unter der Leitung der Herren Herm. Kretzschmar, Gust. Berger und Paul Funk steht, zerfällt in eine Mittelhalle und drei Räume, die nach der Mittelhalle zu offen sind. In der Mitte befindet sich außerdem das Podium für das Orchester. Gemütliche Nischen und Winkel sind überall eingerichtet, kurzum, es ist alles getan, um die Gäste in frohe Laune zu ver setzen und in heiterer Stimmung zu erhalten. Wer also einige frohe Stunden verleben will, der gehe in das Zunfthaus und merke es sich ein sür allemal, daß der Eintritt mit keinen Kosten verbunden ist. * Eröffnung des Tanagratheaters. Wer kennt nicht aus den Märchen seiner Jugendzeit die Er zählung von dem Knaben am Schreibtisch, der bei der Arbeit einschläst und im Traume ein nie geschautes Wunderland durch wandelt. Den schöne Frauen, holde Knaben an die Hand nehmen und ihn auf bunte Wiesen, auf sonnenüberflutete Auen führen und ihn eine glückliche Stunde im Traumlande der Märchenwelt verleben lassen. Uno nun ist dies alles Wirklichkeit geworden. Der Menschengeist, der der Natur so vieles abgelauscht hat, sah den Feen und guten Geistern auch das Geheimnis ihres Kommens und Verschwindens ab. Zwar ist es nur Illusion (die „Feen" sind in Wirklichkeit Menschen von Fleisch und Blut), aber ist nicht auch Vas Märchen ein frommer Trug, ein trautes Spiegelbild der Phantasie? Auf der entzückenden Miniaturbühne des Tanagra theaters spielt sich dies reizende Stückchen holder Märchenpoesie ab, und wer sich das stille Glück seiner Kinderjahre im Herzen bewahrt hat, wird gern dem niedlichen Spiel auf der Bühne zuschauen. Eine Bühne im Sinne des Theaters ist sie allerdings nicht. Sie hat keine Kulissen und Soffitten, ihre Bretter, die die Welt bedeuten, sind — ein Tintenfaß. Ein Tintenfaß, das aus einem Rokokoschreibtisch steht, vor einem Gemälde, auf dem die Nebelfrauen im wallenden Schleier einen alten Turm umflattern, und durch eine Stand uhr den Blicken des Zuschauers während der „Ver wandlung" verborgen bleibt. Wenn dann die Musik einsetzt, entsteigen dem Tintenfaf; winzige Damen und Herren in der behaglichen Tracht des Biedermeiers. Sie tanzen alte Wiener Walzer, singen Schubertjche Lieder und spielen sogar die Oper gleich ihren „großen" Kollegen aus der Bühne des Neuen Theaters. Die An mut und Grazie, die niedliche Feinheit, kurzum alles das, was wir gemeinhin unter dem Begriff „Meißner Porzellan" zusammen fassen, muß einen jeden Beschauer entzücken, und es ist wohl begreiflich, daß auch der Kaiser und die Kaiserin die Aufführungen dieses Theaters mit Beifall auszeichneten. Auch in der gestrigen Eröffnungs vorstellung, die vor geladenen Gästen stattfand und in der das „Menuett" von Mozart, ein Valse triste, Franz Schuberts ,,Morgcngruß", Grimms Märchen vom Froschkönig, „Groß mütterchens goldene Hochzeit". Strauß' Walzer „An der schönen blauen Donau", Erik Meyer-Hell- mundts „Im Ballsaal" Schuberts Scherzo „Der Rosentanz", Schuberts und Moszkowskis „Wald märchen" und eine Szene aus Kienzls „Eoan- geliman" zur Aufführung kamen, wurde nur eine Stimme der Anerkennung laut. Sicherlich werden die Aufführungen im Tanagratheater, bei denen bekannte Wiener Künstler und Künstlerinnen Mit wirken. eine der größten Sehenswürdigkeiten im Vergnügungspark der Ausstellung bilden. Kunstkalrnüer. Konzerte. Städtische Theater. Im Neuen Theater heul. Sonnabend „Die Kledermaus", morgen Mascagnis Over „La- vaUrria rusticana", hierauf das Ballett „Die vier Jahre.-, zetten", zum Schilift Leoncavallo» Oper „Der Bajazzo". — Im Alten Theater heute und morgen die Posse „Wie einst im Mai". — Im Operettentheater lieule Jes! Vorstellung zugunsten des Roten Kreuzes, morgen die Operetten neuheit „Polenblut". Lchausviklha««. feilte Sonnabend das erfolgreiche früh liche Spiel „Als ich noch im Flügelkleidc". Morgen sowie all abendlich „Als ich noch im Zlügelklcide". Montag keine offizielle Vorstellung. Battenberg-Theater. Sonnabend: „Wenn ü>lc Kerze» bluten!" Schauspiel von Ritterfeldt. — Sonntag und folgende Tage: „Wenn edle Herzen bluten!" Vergnügungen. Kristallpala st-Theater. Das vorzügliche Künstler- personal erntet allabendlich den stürmischsten Beisall. — Im Weinrestaurant konzertiert bis 3 Uhr nachts eine erstklassige Künstlerkapclle. — Im Kristallvalast-Lasc finden zwei Konzerte des Berliner Mctropol-Ensembles, anherdem täglich Gastspiele des berühmten Violinvirtuosen Lajos Rigo statt. Zoologischer Garten Heute vormittag 11, nach mittags Z',5 und tt Uhr finden Vorstellungen von Carl Mar- auardts grofter Vvlkersüxni „Drc Menschenrassen des Niltals" statt. — Morgen Sonntag ist „billiger Tag": der Eintritt beträgt sür Erwachsene nur 30 Pf. und sür Kinder mir 15 Pi — Bei günstiger Witterung konzertiert nachmittags und abends die 107er Kapelle unter Leitung des Herrn Obermusikmeistcrs Gilts». Restaurant Krebs, Hainstr. 10. Tas koschere Restau rant von Alexander Nächst. (Pnsserling, ist von Herrn sZedee wrebS aus Kaltowiy übernommen worden Der neue Inhaber hat sich die Ausgabe gestellt, seinen Gästen nur Vorzügliche.- zu bieten und speziell ein« gute und preiswerte Küche zu sichren. Zum Ausschank gelangen neben div. warmen Getränten nur Weine erster Häuser »ich das gute Riebeck-Bier. Ter Besuch dieses freundlichen Lokales kann somit jedermann besten» empfohlen werden. Leipziger vereinslebea. * Deut fchnatio naler Handlungsgebllfen- Verband, Ortsgruppe Leipzig. Sonntag, den 10. Mai, nachmittags 1,30 Uhr, Ausflug mit Sonderzug nach Bad Lousick. Wanderung nach dem „Waldfrieden" Weiter durch die Kurhaus anlagen und das „Lhamomrettal" nach dem „Gasthaus zum Wolf". Daselbst Kommers und Tanz. * Vortrupp Leipzig Sonntag, den 10. Mai, Wau derung «un Grwiuneberg bei Taucha. Tort Vortrag von Herrn Benno Bu « rdorss „Die allgemein menschliche Seite des Vege tarismus", Volkstänze nsw. Treffpunkt für Wanderer jnch '-8 Uhr, Endstation der „1" in Mockau lüanderunq über die reizvollen Parthendirier. Jür Eisenbahnfähren»« Abfahrt Eilenburger Bahnhof »itlag« 2 Uhr bi« Taucha Gäst« Will kommen. gesi -sü pul ivci aus teil ged mal Lin Cin einc gesc dedi Dui Höh riste mut lich der tion lichc Ltii und Gelt vert tiefc die Fra .Helt der inne verd noch liche c-inz diesc auch * im § ..M c sarst herm zichtc Wii die tnpisi gi-AVÜ intcll auch eben) der 2 IKicts Schal hat e initzu mlt i um ri Kuim Sinn vom I. M Mask hcit i wenic liegt iudcss in „5 Teile. I;an?f deuisc Ausdi seine geben ganz 'I Aber waren wurde erfreu übrige Teilni unaesi 71 sicht: bleibe inond wäre, blick," Perle, E nicht mend. zu fai Uebris nm di noch i Nein, suchte, legen, jetzt - Ui Ci etwas cs ihr ,-d Ihren steh—e ein Cfi Äir 6 — er
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