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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.05.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140516019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914051601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914051601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-16
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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914. -unjährige n Richard -r Mutter Dresdner nd diesen ration am Als die -er in der r (wie es orkommt), , Wagner >en allein ne weite runde für die Ein- Schlller- -m zeigen Bruders c) unver- i-ükor. cd folgen- >a jüngst cn städti- zn holen, eisig den in leiden« te er sich angelegt, zu Tag chon ein verkaufen Besitzer ber eines >e wurde >rach ein drangen rcr. Tie : wen ec isersatzes zunächst >er einen er nicht brauchte, nu unser Gesicht «teil ihn . Bureau a," aut- gen den n Enten en nicht ernst zu rlinq Zeit- INg von je einen Nwcilcn Viel häufiger snahme he sicht- d vieler ttcrling e Luft- ar 2700 rfahren. in ei lten in :t alle nd ihre st i t u t nach- rchdenk- ja seit Za, ich immer „Nein." au en - e Frau will?" agt sie, nur zu ien, ob Men - i Narr meine immer Morgen - Ausgabe »»iE». für Leipzig un» Vorort« durch unser« krüger » » un» Speottrur« 2maltäglich in» hau» gebracht: monatlich 1.» M-, virrtrljührli» 3.7» M. Sei Ser S«s»äst»grU«, unsern Zilial«» unü slu»gabeg«Uen abgeholt: monatlichlM.,vi«rtrl<tihrl>chSM. vurch Str Post: tnnrrhald veutschlanSs unS Ser Seutschen Kolonien monatlich 1.»» Ist., vierteljährlich ».so M., ausschNrfZNch postbrsteUgelS. Vas Leipziger Tageblatt erscheint werktags Lmal, Sonn-u.Zriertago tmal. In Leipzig, Sen Nachbarorten un» Sen lvrten mit eigenen Zllialen wir» Sie flbrnüauogade noch am stden- Sc» Erscheinen» in» hau» geliefert, berliner Ueüaktionr dn SrnZrU«n>7, Zernsprech-stnschluß: Moabit Nr. «47. ^cmdelsFeiturrg /lrnlsblcckt des Rates und des polrreüuntes der Stadt Leipzig NeSaktiou «a- Geschäftsstelle: lohanntsgaffr Nr.«. 0 Zernsprech-ftnschluA Nr. 14S42, I4S4Z un» >4-44. ISS. Jahrgang für Inserat« au» Leipzig UN» Umgebung Sie . ispaltlgepetitr«il«r»pf.,ü>rNeklame,eilet M., v»n auowärt» »0 Pf., Neklamen I.2S M., Klein« Anzeigen üiepetitzell« nur 20pf.b.wieüerhol.Nab., Inserat« von Sehorürn im amtlichenleil Sir Petit zeil, S» Pf. Seschäftsan,eigen mit plahvorschrift im Preise erhöht. Nadatt nach Saris. Srtlagen: SeiamraufI.SM.Sa»<raus«nS auoschl.postgedühr. Mnzrlgen-stnnahmr: Johanni,gaste», bei sämtlichen Zilialen Se» Leipziger Lageblatte» un» allen stnnoncen-ExpeSitionen öe» In- un» stuolanür». Seschäftostelle für Srrlin u. Str pr. SranSrndueg: virektionWalterZlirgel, Serlln w. io, Margarethenstraye S. Zernsprech-stnschluft: Lühow »471. klr. 246. Sonnabenü, üen 16. Msl. 1914. Das wichtigste. * Die Erste Kammer erledigte am Freitag mehrere Etatslapitel und Dekrete, (S. Ber.) * Die Zweite Kammer beschäftigte sich am Freitag mit verschiedenen Etatsangelegenheitcn, An trägen und mit der sozialdemokratischen Interpella tion über das Vereinsrecht. (S. Ber.) * Der Reichstag erledigte am Freitag in zweiter Lesung den Etat des Auswärtigen A mtes und begann dann die zweite Lesung des Etats des Reichskanzlers. (S. Art. u. Ber.) * Im p r e u ß i s ch e n A b g e o r d n e t e n h a u s e wurde zur Fruge des Neubaues des König lichen Opernhauses in Berlin der Antrag angenommen, die Negierung zu ersuchen, denHoff- mannschen Entwurf der A kademie des Bau wesens zur Abgabe ihres Urteils zu unterbreiten und im Falle des Plazets der Akademie im Wege des Nachlrcdits die erste Nate für den Neubau an zufordern. (Siehe Ber.). * Am Freitag wurden in Malmö die Baltische Ausstellung, in Ehristiania die norwegische Jubiläumsausstellung und in Bern die 3. schwei zerische Landesausstellung eröffnet. (S. bes. Ar t) * Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl in Stendal-Osterburg erhielt Hoesch (Kons.) 11 877, W a ch h o r st d e W e n t e (Natl.) 0905 und Beime (Soz.) 0913 Stimmen. (S. Letzte Dcp.) * Bei der Eroberung von Tampico sollen die Bundestruppen 280 Tote und 000 Verwundete und die Rebellen 31 Tote und 128 Verwundete gehabt haben. (S. bes. Art.) * Bei dem Erdbeben aufSizilien sind in 36 Ortschaften nach behördlichen Feststellungen 114 Personen getötet und 100 verwundet worden. (S. N. o. T.> * Die Leipziger Kriminalpolizei verhaftete einen der Diebe, die bei einem Einbruch in das Juwele ngeschäft von Kanner für 60 000 ./L Wertsachen erbeuteten. (S. bes. Art.) "Trotz des Boykotts der Leipziger Rauchwarenfirmen wird die Londoner Juni-Rauchwarenauktion abgehalten. (S. Handelsztg.) poincsrL. Tie französische Negierung kann froh sein, daß jeden Tag Neuigkeiten aus Marokko ein laufen. General Lhautey meldet Sieg auf Sieg, und mit Behagen liest mau in Paris und ander wärts diese fortlaufenden Bestätigungen der französischen Tapferkeit. Durch diese „freudigen Ereignisse" wird die zwiespältige Tagesstimmung, wie sie nnier dem Eindruck der ÄÜmmerwahleu entstanden ist, ein wenig ausgeglichen. Tie Sozialisten, an ihrer Spitze Iaurös, jubeln nicht mehr so laut über ihren groszcn Erfolg. Sie haben mit einem Rück- schlag zu rechnen. Es ist nun sehr bezeichnend, in welcher Weise die nationalistischen Kreise den Präsidenten Poincarö in bas Getriebe hin einzuziehen versuchen, sei es, das; sic ihn für die Verstärkung der äußersten Linken verantwort lich machen und des Leichtsinns beschuldi gen, sei es, das; sie von ihm eine rettende Tat er hoffen. Er ist nicht ganz schuldlos an diesem üblen Spiel mit der Verfassung. Er hat deutlich genug zu erkennen gegeben, das; er mehr sein wolle, als der Mann in Zylinder und Frack. Er wollte, obwohl die Berfas,ung den Präsidenten ' sehr wenig Spielraum zu politischer Betätigung läßt, zum mindesten die Nolle eines führenden Geistes behalten. Was wunder, wenn er im "Augenblick, wo sich allerlei Verschiebungen vor bereiten und die widerstreitenden Kruste von neuem zum Kampfe rüsten, um eine entscheidende Losung angegangen wird. Unser Pariser U-Mit- arbeitcr schreibt: „Der Sündcnbock für die Wahlniederlage der Rechten ist gefunden — die republikfeinolichen Organe nehmen jetzt rücksichtslos den Präsidenten Poincarö vor, der nichts verhindert habe, nichts ver hindern wolle. Ernest Iudet schreibt im nationa listischen „Eclair": „Wir muffen uns auf die ver nichtendste Liquidation unseres lächerlichen Parla- mentsregimcs gefaßt machen: eine nicht zu regierende Kammer und ein Präsident, der nicht regiert! Das ist das Ende des Lebens!" An einer anderen Stelle sagt Iudet: „Darum wenden sich von neuem all« Augen dem Präsidenten der Republik zu, von dem man bald eine Tat erwartet. Denn niemand zweifelt, daß die Bildung eines Ministeriums wirk lich unumgänglich wird, das Charakter besitzt und sich der sozialistischen Herausforderung widersetzen kann. Herr Poincarö war ungeschickt, als er nach Barthous Sturz auf seine eignen Ideen verzichtete und die Legende, die ihn umgab, zerstört«. Jetzt steht das letzte Experiment bevor. Der Präsident darf sich nicht der Verantwortlichkeit bei der entscheidenden Wiederaufnahme des anscheinend zwischen ihm und der parlamentarischen Mißwirtschaft seit Januar 1913 entbrannten Duells entziehen wollen: wenn sein Charakter, sein Mut und seine kluge Voraus sicht nicht ihre Revanche nehmen — was bleibt dann von der ganzen Präsidentschaft übrig?" — Die Na tionalisten, Royalisten und Bonapartisten empfehlen Poincarö einen kleinen Staatsstreich: Auflösung der Kammer, Neuwahlen und Aenderung der Ver fassung! Jean Jauräs macht sich in der „Humanitö" über diesen Groll gegen den Staatschez lustig: „Die Reaktion aller Farben ist so enttäuscht, daß sie sich jetzt ihren Erwählten von Versailles vornimmt. Da sie di« Wahl Poincarös „gemacht" hat, hoffte sie, daß er zum Dank die Wahl seiner Wähler „machen" werde. Wie es scheint hat er den gewiß verfassungs treuen Erwartungen dieser Herren nicht ent sprochen." — Der royalistische „Solei!" läßt durch blicken, daß er bald abzudanken gezwungen sein werde. — Auch Clemenccau verspottet bitter die Reaktion, die keinen Lohn für ihre Arbeit in der Nationalversammlung finde: in dem „Homme libre" setzt er seine Angriffe auf Poincarö unablässig fort. Der alte Demokrat ist ein unversöhnlicher Hasser. Er hat es Poincarö nicht verziehen, daß sein Kanoidat, der reiche Pams, in Versailles geschlagen wurde. Was Clemenceau dazu beitragen kann, dem Herrn im Elysöe das Dasein zu verbittern, wird geschehen. In der Tat ist die Stellung des Präsidenten der Republik, der politisch die Richtung Barthous hat, durch die Neuwahlen recht unbequem geworden. Zwar hatte er wiederholt erklärt, daß er ein ver fassungstreuer Präsident sein wolle, der über den Parteien stehe und den Willen des Parlaments voll strecke. Aber bei den harten Kümpfen, die den Wah len vorausgingen, sah man zu oft den Einfluß des Elysöes, als daß dort die Niederlage der gemäßigten Republikaner nicht moralisch verspürt würde. Glück licherweise wird Clemenceau selbst sich nicht der Mehrheit bedienen wollen, die Poincarö zum Rück zug zwingen könnte. Denn diese Mehrheit müßte insbesondere die 105 revolutionären Sozialisten ein begreifen, die Clemenceau mindestens ebensosehr haßt wie Poincarö. Der „Homme libre" trat stets für die Militärgesetze ein, wiederholt auch heute wieder, daß man lieber zu viel als zu wenig für die Landesverteidigung tun müsse. Vorläufig scheint also Clemenceau nicht geneigt, den Vorstoß gegen die dreijährige Dienstzeit mitzumachen, obwohl er einst den Vermittlungcvorschlag des ehemaligen radikalen Kriegsministcrs Messimy leicht zu unterstützen schien, die Bs jährige Dienstzeit. Zunächst äußert sich Clc- menceäu noch nicht zu der Frage, ob er den Antrag, Messimns Vorschlag wieder aufzunehmen, gurheißt. Er hält eine republikanische Sammlung unter Aus schluß der extremen Parteien für unumgänglich not wendig. Aber das hieße ein neues Ministerium Briand heraufbeschwören, unfähig, irgendwelche fiskalische Reformen durchzuführen. Und Clemenceau kritisierte am schärfsten Briands Politik der Be schwichtigung und Untätigkeit! Auch sind die sozia listischen Radikalen allem Anschein nach fest entschlos sen, ein Bündnis mit den Revolutionären einzu gehen, um die Einkommensteuer durchzudrücken: bas ist ein Block von reichlich 280 Linksrcpublikanern. Ohne diesen kann man nur mit den Reaktionären eine Mehrheit bilden. Das Dilemma wird viele Mühe verursachen. Briand hat nicht auf seine Hoff nungen verzichtet. Schon rühmt er sich, bei den Stichwahlen überall nur das Eintreten für Kandi daten der kkinken empfohlen zu haben! Davon er fuhr man in der Oeffcntlichkeit nur wenig. Und die Briandisten gingen auch fast überall mit den Reaktionären zusammen. Aber allein schon die Tat sache, daß Briand wieder mit der Linken liebäugelt, ist bezeichnend." Aussprache über die auswärtige Politik und -en Etat -es Reichs kanzlers. Stimmungsbild uns dem Reichstage. O Berlin, lü. Mai. Die Aussprache über die auswärtige Poli tik ist heute bereits zu Ende gekommen. We sentlich neue Gesichtspunkte hat sic nicht mehr ergeben: Es war im allgemeinen ein Nach gesang, ein Nachpflügen in den Spuren, die gestern schon gezogen waren. Tas Verhältnis Deutschlands zu England, das deutsch-franzö sische Problem, die Gestaltung der Tinge auf dem Balkau und vor allem natürlich die große und schwere Frage Deutschland und Rußland bilde ten, wie gestern, den Gegenstand einer durch manche Stunde fortgesetzten Unterhaltung, ohne daß diese darum sonderlich vertieft worden wäre. Tic Sozialdemokratie schickte Herrn Eduard B e r nstei n vor, der als ein ernsthafter und wissenschaftlicher Mensch einiges von dem gut zumachen suchte, was Herr Wendel in seiner Fuchsenrede gestern gar zu sehr verdorben hatte. Er blieb trotzdem noch fest genug im Traum lande sitzen und mußte von dem sehr spinpathi- schcn F ü r st c n z u L o c w e n st ein, dessen Rede sich wohltuend abhob von Herrn Peter Spahns gestrigen Allgemeinheiten, durch ein paar nüch terne Anmerkungen in diese Wirklichkeit znrnck- gerufen werden. Beachtliches bot dann als ein ansehnlicher Kenner des Metiers noch besonders Freiherr von Richthofcn, der ein paar neue Gesichtspunkte in die Diskussion warf, indem er die vielerörterte Frage der Ausbildung unse rer diplomatischen und konsularischen Beamten in den Vordergrund rückte und gleichzeitig an ein unerquiüliclzes Ueberblcibsel aus der Zeit deutscher Zerklüftung rührte, das zum mindesten einen Schönheitsfehler bedeute: die Existenz bundesstaatlicher Gesandter in dem uns feind lichen Ausland, in Petersburg und Paris. Zn der S p e z i a l d e b a t t e wurde dann noch die Sache des vor ein paar Wochen in einem rufst- Eröffnung -reier Musstellungen. Am Freitag wurden drei bedeutsame Landesaus stellungen eröffnet: die Baltische Ausstellung in Malmö, die Norwegische Jubiläumsausstellung in Christiania und die 3. Schweizerische Landes ausstellung in Bern. Von ihnen besitzt die Bal tische Ausstellung für uns besonoere Bedeu tung, da auch Deutschland sich an ihr hervorragend beteiligt hat und da auf ihr im kommenden Sommer die Baltischen Spiele veranstaltet werden, auf denen die deutsche Jugend sich im Wettkampf mit anderen Nationen messen wird. Wir geben folgende Meldungen über die Er öffnungsfeierlichkeiten wieder: Malmö, 15. Mai. Aus Anlaß der heutigen Eröffnung der Baltischen Ausstellung sind be- reits große Scharen von Reisenden hier ein getroffen. Die Stadt ist reich mit Flaggen geschmückt. Der Ausstellungsplatz ist im großen und ganzen fertig und macht mit seinen Nationalflaggen einen festlichen Eindruck. Die Zeitungen bringen den fremden Gästen Willkommensgrüße in deutscher, dänischer und russischer Sprache dar. Um 12 Uhr trafen der Kronprinz und die Kronprinzessin, die Prinzen Wilhelm, Karl und Eugen, sowie Prinzessin Ingeborg auf dem Aus stellungsgelände ein und wurden am Ein gang der Kongreßhalle von der gesamten Aus stellungsleitung empfangen. Nachdem die könig lichen Herrschaften unter den Klängen des Ausiiel- lungsmarsches Platz genommen hatten, hielt Landes hauptmann Graf de laGardie eine kurze Ansprache. Er dankte namentlich den Nachbarstaaten für das Interesse, das sie der Ausstellung bezeigten. Darauf erklärte der K ön i a die A u s st e l l u n g fürer- öfnet. Nachdem Bischof Billing noch eine kurze Ansprache gehalten und die Veriammlung „Ein' feste Burg ist unser Gott" gesungen hatte, brachte Landes hauptmann de la Gardie ein Hoch auf den König aus. Daran schloß sich ein Rundgang durch die Ausstellung. Bei dem Besuch der deutschen, dänischen und russischen Abteilung ließ sich der Kronprinz die Ausstellungskomitees der betreffenden Länder vor stellen. Um 2 Uhr war im Hauplrestaurant der Aus stellung Frühstück, an dem teilnahmen: der Kron prinz. die Kronprinzessin, die Prinzen Wilhelm, Karl und Eugen, sowie Prinzessin Ingeborg, der deutsche Konsul in Stockholm ».Reichenau, der deutsche Gesandte in Kopenhagen Graf Brockdorff- Ranzau, eine große Anzahl von Diplomaten, der schwedische Minister des Aeußern u. a. Ehristiania, 15. Mai. Aus Anlaß der Eröffnung der Norwegischen Jubiläums-Ausstel lung 1914 hat die Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt. Die Eröffnungsfeierlichkeiten sanden in der Großen Eesangshalle statt, die mit Blumen und Girlanden sowie Hunderten von elek- Irischen Lampen dekoriert war. Nachdem die über 2000 Geladenen mit der Regierung, dem Storthing und dem diplomatiichen Korps an der Spitze Platz genommen hatten, trafen der König und die Königin um 11 Uhr ein. Darauf bestieg Minister Frits-Petersen die Tribüne und begrüßte in einer kurzen Ansprache die Versammlung. Der Präsident des Ausstellungs komitees Architekt Prytz ergriff sodann das Wort und gab eine kurze Darlegung über Entwicklung und Inhalt der Ausstellung. Nach mehreren Ke sängen und Konzertvorträgen erklärte der K ö n i g scheu Gefängnis verstorbenen Anarchisten Senna Hoh auf Betreiben des unermüdlichen Herrn Liebknecht besprochen. Ter Mann iss tot, und von Toten soll inan ja wohl nichts Böses sagen. Immerhin haben wir die Empfindung, daß es taum notig war, seinetwegen den Reichs tag zu behelligen. Uno zwar nicht etwa wegen der polnischen Gesinnung des Herrn Senna Ho», vielmehr vornehmlich wegen seiner menschlichen Qualitäten. Nachdem Herr Liebknecht sich dann noch zum andern Male als Ankläger unserer Zndu strie versucht hatte — aus Anlaß der japani schen Siemens-Schuckert-Angelegenheit —, ward die Beratung des auswärtigen Etats geschlossen, und man wandte sich nun dem Etat des Reichskanzlers zu, bei dem — worauf alle Welt vorbereitet war — der Herr Reichs kanzler durch Herrn Delbrü ck vertreten wurde. Vielleicht war das für den Sprecher der Sozial demokratie, Herrn Scheid em an n, der An laß, eine Rede zu halren, die, w'ie Herr Del brück ganz richtig bemerkte, von Rechts wegen in die Generalaussprache über den inneren Etat bei der dritten Lesung gehört hätte. Herr Scheidemaun klagte über die Bevorzugung der gelben Gewerkschaften, über die Handhabung des Vercinsgesetzes gegenüber den sogenannten neu tralen Gewerkschaften, wie man wohl nicht ganz ohne Grund die sozialdemokratischen heißt, über Herrn von Dallwitzens Streitpostenerlaß, über die Volkssürsorgc und noch manches andere. Zn dem einen oder anderen Stück brachte er Be schwerden vor, die nicht ganz von der Hand zu weisen waren und die hinterher auch Herr Spahn sich aneignete. Zm anderen wieder über trieb er maßlos, und als er dann schließlich auch noch zu enthüllen begann, stützte er sich auf Material, das, wie Herr Delbrück später feststellte, aus einer Druckerei — „verschwunden" ivar. Vieles, freilich nicht alles, was von Herrn Scheidemann vorgebrachr worden war, wußte Herr Delbrück in seiner ruhigen, klugen Art zu enikrüsten. Für die Nationalliberülen be teiligte sich in kurzen Ausführungen, die in der Hauptsache der Empfehlung eines nationallibe ralcn "Antrags zum Schutz des Wahlgeheim nisses galten, der Abg. S ch i f f e r - Magdeburg an der Diskussion. die Ausstellung für eröffnet. Darauf w. ' die Nationalhymne gesungen. Lern, 15. Mai. Heute vormittag ist die 3. Schweizerische L a n d e s a u s st e l l u n g offiziell eröffnet worden, nach einem Festzug und einem Festakt, an dem außer den schweizerischen Behörden das diplomatische Korps teilnahm. Es sprach u. a. Bundespräsident Hoffmann, der den Willen des Schwenervolkes betonte, die Un abhängigkeit und die Neutralität der Schweiz zu wahren und zu verteidigen, und der mit Befriedigung die guren Beziehungen der Schweiz zu den übrigen Staaten hervorhob. — Die Aus stellung bietet ein Bild des gesamten W i r tschafts- und Kulturlebens ber Schweiz. Vie Verluste bei Tampico. Der Kampf in Tampico scheint mit großer Er bitterung geiührt morden zu sein, wenigstens läßt eine New Porter Meldung darauf schließen. Jetzt tritt die Vernnttlungsfrage wieder mehr in den Vordergrund, und auch die Rebellen werden ja nun mehr eher geneigt jein, an den Verhandlungen teil zunehmen. Aber da sich die Vertreter Huertas weigern, mit ihnen zusammen zu beraten, so werden auch hier neue Schwierigkeiten entstehen. Die Verluste bei der Eroberung Tampicos. New Port, 15. Mai. „New Pork Herald" meldet aus Tampi'co: Die Stadt ist beinahe dem Erdboden gleichgemacht. Was vom Ee- schützf euer verschont geblieben war, haben die F l a m in e n vernichtet. Die Insurgenten begraben jetzt ihre Toten und auch die Toten der Bundes truppen. Der Jnsurgentengeneral Gonzales schätzt die Verluste der Bundestruppen auf 280 Tote und 000 Verwundete. Die Insurgen ten hatten 3 1 Tote und 128 Verwundete. Ausländer sind weder getötet noch verletzt worden Die verlassenen Bergwerke. El Paso, 15. Mai. Der Gouverneur des Distrik tes Parral erklärt in einem Aufruf, daß, falls die im Distrikt früher wohnhaften Amerikaner und andere Ausländer nicht binnen zwei Wochen zurückkehren und den Betrieb der Berg werke wieder aufnehmen, diese zum Nutze n der Mexikaner wieder in Betrieb genommen werden sollen. Das ausländische Kapital, das in den Berg werken in Parral angelegt ist, soll über 30 Mil» linnen Dollars betragen. Eesangenhaltung eines Italieners. El Paso, 15. Mai. Eine englische Firma hat bei den Konstitutionalisten Vorstellungen erhoben wegen der Verhaftung eines Vertreters der Eagle-Oil- Company in Monterey, der italienischer Staatsangehöriger ist. Die Rebellen sollen die Frei- laffung von der Zahlung eines Löjegeldes von 10 000 Pesos abhängig gemacht haben. Keine Verhandlungen mit den Rebellen. Paris, 15. Mai. Der „Ercelsior" veröffentlicht eine Depesche aus Habana, wonach die hier an gekommenen Ver t r e t e r Huertas erklärt hätten, sie besäßen Vollmachten, mit jedem Ucbereinkommen einverstanden zu sein, das nicht dem mexikanischen Nationalbewußtsein zuwiderläuft. Die Vertreter werden sich zunächst mit der Frage des vor läufigen Rücktritts des Präsidenten Huerta beschäftigen, können aber keine bestimmte Auskunft darüber geben. Huertas Vertreter betonen anderer seits, daß sie nicht mit den K o n st i t u t i o n a listen zusammen beraten werden und nur mit den Ver tretern der ABC-Mächte Sitzungen abhalien. Die Delegierten fahren demnächst nach New Port, ohne sich in Washington aufzuhalten. Nach Niagura Talls unterwegs. Havanna, 15. "Mai. Die Vertreter Huertas aus der Vermittlungskoiiserenz schafften ihr Gepäck eiligst auf den Dampfer „Miami" und fuhren nach Keywest (Florida) weiter. ?o!iliselie UebeilieM 20 Zahle Deutscher Sankbeamten-Verein. Zum 10. Mai 1911. Zwanzig Jahre sind heute verflossen, seitdem der Deutsche Bankbeamten-Verein in Magdeburg ge gründet worden ist. Diese Tatsache veranlasst uns, einmal einen Rückblick auf die soziale Tätigkeit dieser Standesorganijation zu werfen. Der Deutsche Bankbeamten-Berein, der seit 1. Oktober 1895 seinen Sitz in Berlin hu., erstreckt sich über ganz Deutschland und fast alte Bankvlatzc des Auslandes, an denen Deuhcqe tätig sind. An den größeren Orten bestehen insgesamt tOst Zweig vereine und rund 200 Ortsgruppen: in kleineren Städten sind Vertrauensleute für den Verein tätig. Auch an ausländischen, uno sogar an überseeischen Plätzen unterhält der Verein Zweigvereine oder Ortsgruppen, die den nach diesen Orten eehcnden Beamten mit Rat und Tat bcistehen und sich auch mit der Stellenvermittlung befasse:;. So bestehen z. B. Niederlassungen in London, Paris, Brüssel, New Port. Mailand, Santiago, Mexiko, Rio de Ja neiro, Valparaiso usw Die Hauptaufgabe des Vereins war zunächst, die Bcntangestellt.'n für die Organijationsidec und den Solidaritätsgedanken zu gewinnen, was nicht so leicht war. Nach neunjährigem Bestehen zählte der Verein noch keine 4000 Mitglieder. Bon einer um
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