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914. Leipziger Tageblatt 4. Vellage. Sonntag. 10. Mat 1914. Nr. L3S. Sonnlsgs-Nnsgaüe. Seite IS. schmückt das Rote Kreuz auf weißem Grunde Ter Eisenbalni- flattern dann im grausen Schlachtreifere trostreich auch die Roten Kreuz-Paniere! me mi a« v»» ri »deutung: me Lehre, 5. Hand- Lande», die rich- e Aeckde- ichr Der» oei senk« -wort er« egner en in d die Wie könnte je Germania dein vergessen, Du Rotes Kreuz, und deiner Retterschar: Der Samaritertreue, unermcssen, In Krieg und Frieden, volle fünfzig Jahr! Hörst du in Lüften feines Klockensingen? Mein deutsches Volk! Heut ist der 10. Mai! Der Friedenstag, an dem nach blut'gem Ringen Das Vaterland ward einig einst und frei! Da durften nach dem Frllchtekranz, dem reifen, Die Ritter auch vom Roten Kreuze greifen! Lmil rbel, ann, rbel, lara l-itz- Wirtinnen, einen Kord sich Gruppen Schon Der fünfzig Jahre goldncr Jubelkranz! Mein deutsches Volk, zeig' würdig dich der Stunde: Es will nicht Ruhmesred', noch Festesglanz, Es will dein Herz, will deine offnen Hände Für dich! — Heut ist der 10. Mai! Durchs Land geht Werberuf zur Segensjpcndc Fürs Rote Kreuz: Wer wäre nicht dabei, Wenn's Liebe gilt um höh'rer Liebe willen, Die nimmer rastet, Menschenweh zu stillen! Ferdinand Katsch. Vie Zeftvorstellung im Operettentheater. In grünem Schmuck prangt die Vorhalle des Operettentheaters, festliche Stimmung zeigt das Innere. Das Rote Kreuz auf weißem Grund gab die Signatur. Teppiche zieren die Balustraden der Ränge und bringen einen warmen Ton in das Ganze. Allmählich beginnt der Raum sich zu füllen und zeigt ein buntfarbiges Bild. Erwartungsvoll wenden sich alle zu dem Zentrum des Balkons, das zur Fllrstenloge umgewandelt ward. Nach kurzem Harren geht eine Bewegung durch die Menge — mit militärischer Pünktlichkeit erscheint Kronprinz Georg, geleitet von Konsul Moslö, gefolgt vom Kreishauptmann v. Burgsdorff, General, leutnant v. Carlo witz und anderen Herren. Ein dreifaches Hurra! empfängt den Königssohn, dessen liebenswürdig dankender Gruß lebhafte Sympathie erweckt. Kapellmeister Findeisen hebt den Stab, Der 10. Mai! Was will er heut uns sagen? Germania blieb auf hoher Friedenswacht. Doch, für den Frieden Höchstes auch zu wagen, Hat Opfer sie um Opfer dargebracht. Die Zeit ist ernst! Wenn je, was Gott verhüte, Rauh die Trompete bläst den Kriegsalarm, So steht im Felde unsres Voltes Blüte, Umtost von der Gefahren wirrem Schwarm! Weh! Nicht Dem Roten Kreuz prm 10. Wai. Nun schmückt dich, Rotes Kreuz auf weißem Grunde, Der fünfzig Jahre goldner Jubelkranz, Und dankbar blickt der Völker weite Runde Auf deiner Tegensspuren milden Glanz. Was Dunant einst im Geiste, gramverloren, Ob Solferinos Wahlstatt sehnend sah, In Genf zu edler Schaffenskraft geboren, Beseelt's ein halb Jahrhundert fern und nah Von Nächstenliebe hell entfachte Herzen: Ein Hort der Hilfe in der Welt der Schmerzen! Das Lröbebrmmglück auf Sizilien. Das Erdbeben in der Provinz Catania hat in ganz Italien den tiefsten Eindruck gemacht, da die Erinnerung an das große Unglück von 1909 noch überall in frischer Erinnerung ist. So schlimm wie damals sind allerdings die Folgen diesmal nicht, aber trotzdem sind schwere Verluste an Menschen leben und große Schädigungen zu beklagen. Wir verzeichnen folgende Meldungen: Ter Bericht der Erdbebenwarte. Rom, 9. Mai. Das Zentralbureau für Erd- bebenforschung teilt mit, daß seit dem 25. April, an welchem Tage eine gewisse Tätig, keit des Aetna begann, täglich Erdstöße in der Umgebung des Berges beobachtet wurden, besonders auf seiner westlichen Abdachung. Am 7. Mai wurde dort ein sehr starker Erd stoß beobachtet, den alle Observatorien in ganz Italien verzeichnet haben. Gestern abend 7 Uhr er reichten die Erscheinungen ihren Höhepunkt. 50 Tote in einem Orte. Rom, 9. Mai. Tas „Gtornale d'Jtalia" Mklllct ans Giarre: In Sem Klecken Ltncra, Ser völlig zerstört ist, zählt man bis jetzt .»V Tote. Auch Passo Po m v o uns Malatt sind ernstlich dc;chäSigt. Auch Menschen sind Sort verunglückt. Bisher 100 Tote und 120 Verletzte. Rom, 9. Mai. Ter „Messaggero" berichtet, nach Sen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten einaclauieuen Tcpeschcn seien infolge SeS Erdbebens etwa 100 Menschen getötet nnd 120 verletzt moröcn. Ter telegraphische Tirnst werde im Laufe des Tages wiedcrhcrgestellt sein. verkehr zwischen Magnano nnd Acinale werde durch ttmsteigen aufrechtcrhalten. — Tas Kricgs- ministerinm hat Trappen, Lebensmittel, Zelte und Sauitätsmaterial abgeschtckt. Tas Rote Ären; ein Feldlazarett. Ter Ministerpräsident hat Sen Präfekten beauftragt, im Einvernehmen mit Sen LrtsbehörSen für Sie Unterbringung Ser Obdachlosen zu sorgen. fWeitere Meldungen siehe Seite 3.) , . . . r. ru setzen, Reihen» »deckung, nnunqs. a müssen die liebenswürdigsten ganz unmöglich UÄberall befinden bald auch scherzhaftem 3m Zeichen Ses Roten Kreuzes. Wieder steht Leipzig im Zeichen der Wohlcärig- keit und der Nächstenliebe, und wiederum haben sich Leipzigs Bürger als gute Menschen in dem besten Sinne des Wortes erwiesen. Man hat von einer ge wissen Seite in Len letzten Tagen immer wieder ge flissentlich darauf hingewiesen, daß man mit der- — artigen „Rummeln" endlich Schluß machen solle und . ganze» «VEustaltupg ein klägliches Ergebnis '' vSkbUSgchckcft, itb-r ixt Erfolg des erstem Datziv wird,' so glauben wir, jene Behauptungen :,h-u>ftum geführt haben. Gewiß, es ,ehlt für das große Publi kum jenerReiz der neugierigenUeberraschung, wie ihn der erste Margaretentag vielleicht ausgelöst hat, aber das hat nicht gehind-erl, daß die Mehrzahl dec Bürger und Bürgerinnen auch gestern wieder ihr sehr tätiges Interesse an der Veranstaltung be wiesen. Im Gegenteil, die Margaretentagc und der Kornblumentag haben einen jeden so sehr an den Anblick und die Bedeutung der „Sparbüchsen" ge wöhnt. daß er automatisch fast, „im dunklen Drange des rechten Wegs bewußt", in die Tasche griff, wenn ihm von frischen Mädchenlippen das freundliche Bitte, eine Blume, mein Herr", entgegentönte. Und sie waren unermüdlich, alle, die kleinen und großen Helferinnen mit den weißen Armbinden, die das rote Kreuz schmückte. Treppauf, treppab liefen sie in den Häusern, oft begleitet von „ihm", der nch seiner Aufgabe als schützender Kavalier wohlbewußt war. Hurtig sprangen sic auf die Auto busse und Elektrischen, in die Cafes, und selbst in die stillen Redaktionsstuben drangen sie und boten ihre Blumen an. Der größte Umsatz wurde natürlich beim Straßenverkauf erzielt. Hier wurde es wieder einmal zur Wahrheit, daß auch trotz aller Börsen manöver sich Konjunktur einstellen kann. Das Leben und Treiben auf den Straßen und den öffentlichen Plätzen erhielt dadurch angenehme Anregung, als in den verschiedensten Gegenden der Stadt Promenaden konzerte abgchalten wurden. Auf dem Augustus- platze spielten von 11—1 Uhr die 107er unter Leitung von Obermusikmeistcr Ei lisch, im Albertpaoillon, auf dem Königsplatz und auf dem Markt zu derselben Zeit die Kapelle des 77. Art.-Regis, unter Musik meister Goldberg, b;w. die Ulauenkapelle unter Musikmeister Ernst Müller und die Kapelle des Trainbataillons Nr. 19 unter Mustkleiter Hoff mann. Am Nachmittage konzertierten die 106er Frl. Valeska Nigrini, Frl. Luise Olbrich, Frl. Margarete Rößner, Frau Aline Sanden, Frau Therese Wiet, Frau Dora Wiinschmann-Toula, Hr. Gustav Colmar, Hr. Gaston Demure, Hr. Rudi Gfaller, Hr. Walter Grave, Hr. Albert Kunze, Hr. Otto Wilhelm Lange, Hr. Arthur Wedlich, Hr. Arthur Voigt, Gitarre: Frau Bcrtinclli, Mandoline: Hr. Bertinelli. Die Be gleitung am Blüthuer l,^z in den Händen von Frl. Clisabeth Philipp, Hru. Kapellmeister Dhck und Hru. Kapellmeister Richard Richter. Das vornehme Weinrestaurant des Hotels „Der Kaiserhos" war mit Blattpflanzen besonders herrlich deko riert. Rote Tulpen schmückten die Tische, und im ganzen Raum herrschte jenes diskrete Parfüm der eleganten Welt. Herr Wildenhain hatte liier das Amt des Conferenciers übernommen. Cr machte uns zur Zeit unseres Besuches mit zwei gleich vortrefflichen Künstlern be kannt: Herrn Konzertmeister Hugo Hamann vom GewandhauS-Orchester, der nut bekannter virtuoser Technik und seeleuvollem Spiel zwei Konzertstücke zum Vorcrag brachte, und Frau Konzertsängerin Clara Margarete Zehme, die uns in „ClsaS Traum" aus „Lohengrin" einen vortrefflichen Beweis ihrer hohen Kunst er brachte.. Für spätere Stunden war das Auftreten folgender Künstler und Künstlerinnen angesagt: Fräulein Gertrud Bartsch, Fräulein Marie Dall dorf, Fräulein Auun Cisele, Frau Gertrude Langselder, Fräulein Clisabeth Philipp, Fräu lein Margarethe Roeszuer, Frau Ciuilie Wiu- rerberg, Herr Kammersänger Alfred Käse, Herr Albert Kindt, Herr Kammersänger Pints, Herr Oskar Wehle. Herr Mar Wünsche war allen Künstlern ein trefflicher Begleiter am Blüthner. In dem eleganten Saale des Hotels Hausse hatte sich ebenfalls eine vornehme Gesellschaft ei »gefunden. Hier hatten Damen und Herren der Gesellschaft die Rollen der Agierenden über nommen, und der herzliche Beifall, den man ihren Darbietungen zollte, mag ihnen bewiesen haben, das; auch der „Dilettant" oft ein ehren der Beiname sein kann. Alle Veranstaltungen waren zahlreich be sucht, und sicherlich wird auch von hier aus ein guter Crlös au die Kassen des Roten Kreuzes abgeführt sein. Kapelle unter Obermusikmerster Kapitain von 4—6 Uhr auf dem Fleischerplatzc, die 77er auf dem Augustusplatz, tue Munentapelle aus dem Naschmarkt, das Philharmonische Orchester im Albertpark-Paoil- lon und die Kapelle Curth an dem Rennbahn- Restaurant. Aus der Ausstellung hatten sich gleichfalls zahlreiche junge Damen in duf, tigen Toiletten schon in den zeitigen Vormittags stunden eingefunden. Der feine Sprühregen ver mochte ihren liebenswürdigen Eifer, den sie im Dienste der Nächstenliebe beim Verkaufe der schmucken Blumen, Festpostkarten usw. entfalteten, nicht zu beeinträchtigen. Der Verkehr am frühen Vormittag war nicht allzu bedeutend, und wenn auch alle Besucher sowie auch das auf der Ausstellung be schäftigte Personal und die Arbeiter gern der freund lichen Aufforderung der Blumenverkauferinnen nach kamen, jo füllten sich die Sammelbüchsen zunächst nur langsam. Als aber in der 10. und kl. Vormittags stunde viele auswärtige Kongreßteilnehmer auf der Bugra cintrafen (am gestrigen Sonnacend tagten in Leipzig nicht weniger als 5 Kongresse), da wurde auch der Verkehr auf der Ausstellung wesentlich reger. So mancher der fremden Gäste ichaute zwar zunächst etwas „beüebbert" auf die elegant geklei deten Blumenverkäuferinnen, die sich schon äußerlich so stark von den bekannten Typen der Großstadt, die die Kinder der Flora tagtäglich verkaufen, unter schieden, aber gar bald erinnerte sich jeder des Roten- Kreuz-Tages und spendete freudig sein Scherflein. In den späten Nachmittagsstundcn und namentlich am Aoeird hatte der Besuch der Bugra noch eine bedeutendere Steigerung erfahren, womit auch die Spenden wesentlich reicher flössen. Die Ankunft des Kronprinzen Georg. Als Protektor der Roten-Kreuz-Sammlungen der Stadt Leipzig traf gestern nachmittag 5 Uhr 53 Min. Kronprinz Georg von Sachsen mit dem fahr planmäßigen Schnellzug auf d-em Hauptbahnhof ein. Auf dem Bahnsteig hatten sich die Herren Kreishauptmann von Burgsdorfs, Oberbürger meister Dr. Dittrich und Konsul Mösle, der Vorsitzende des Ortsausschusses der Vereini gung des Roten Kreuzes, zum Empfange des Kronprinzen eingefunden, denen der Kronprinz zur Begrüßung die Hand reichte. In Begleitung des Kronprinzen befanden sich Exz. Eeneraladjutant Generalleutnant von Carlowitz und Oberleutnant Graf zu Münster. Mit ihnen schritt der Kronprinz, von lebhaften Hochrufen der versammelten Menge empfangen, durch die Bahnhofs halle, um dann sofort nach dem Königlichen Palais, wo eine Ehrenwache ausgestellt war, zu fahren. Das Programm des Sonntags. Am heutigen Vormittag findet aus dem Fleischer platz von 11—1 Uhr Konzert der 106er Kapelle statr. Um 12 Uhr findet in Gegenwart des Kronprinzen Georg aus dem Fleischerplatz eine gemeinsame Uebung der freiwilligen Vereinigungen des Roten Kreuzes unter Leitung des Generaloberarztes Dr. Kießling statt. Der Zutritt zu dem abgefperrtcn Raum ist nur t-en Inhabern von Karten gestattet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß wäh rend des Militärkonzertes zwischen 11 und 1 Uhr auf dem Fleischerplatz und gegenüber auf der Promenade He« Verkauf von Blumen und Miziellen Postkarten amp Rcklamcmarken genehmig^ worden ist. -- Der Kronprinz wird um 1,ist''8hr bar Frühstück bei Kreishauptmann von Burgsdorfs einnehmen. Um 3,45 fährt der Kronprinz nach dem „Volks tümlichen Fe st im Zoologischen Garten" und verweilt dort bis 4,45 Uhr. Dann Abfahrt nach der „B ugr a", wo der Tee im Teeraum des Hauses der Frau bei musikalischen Vorträgen eingenommen wirtr Es wird um zahlreichen Besuch gebeten. Um 6,47 Uhr reist der Kronprinz nach Dresden zurück. Um 7 Uhr abends im Großen Saale des Zoologischen Kartens Festkonzert des Lehrergesangvereins, Vorführungen des Vereins Leipziger Fechter uns verschiedene weitere Veranstaltungen. Im Terrassensaal Kabarett: nachher Ball. Um 148 und '^10 Uhr Kabaettvorstellungen in Auerbachs Keller. Von 9 Uhr an Kcrbarettvorträge im Caltonrestau- rant, Neumarkt 26, von namhaften Künstlern und Künstlerinnen nnd Herren und Damen der Gesell schaft. Webers Euryanlhenouoertüre eröffnet mit ihren faszinierenden, von Leidenschaft durchfluteten Klängen das Fest. Der Vorhang geht auf. Auf hohem, mit den Landesfarben geschmücktem Postament erhebt sich die Büste des Königs Friedrich August, neben ihr verkörpert Anny 0. Orelly gleichsam die Muse des Abends. Philipp Fiedlers außer ordentlich stimmungsvoller Prolog findet in ihr die rechte Interpretin. Dichtung und Vortrag, beide haben Größe und Stil. Bittend und im heiteren Spiel der Blumen wird die dringliche Mahnung ausgesprochen, opfern zu lernen für etwa kommende schwere Zeit, auf daß das Herz gewinne und der Ruf „Lieb' Vaterland, magst ruhig sein" Wahrheit werde. Und so — stets im Rahmen des Ganzen verbleibend — beginnt, charakteristisch sich vom ernsten historischen Hinter grund abhebend, das heitere Spiel von Carl Mil löckers „F e ldp rc d ige r". Die Zusammenziehung des Ganzen auf zwei einzige große Szenen war Joses Groß' dramaturgisches Meisterstücklein. Alles Wesent liche bleibt, nirgends macht sich ein Riß, ein erkünstel ter Uebergang bemerkbar, vielmehr scheint das Stück noch durch Konzentration gewonnen zu baben. Eine geradezu Enthusiasmus wachrufende AenLerunz wies der glänzend inszenierte Schluß auf — die Sachscn- hymne ertönt, und auf der Szene wird dem hohen Gast eine Huldigung dargebracht. Am Ende des Stückes erhebt sich weithallendcr, gleichsam vom Kron prinz Georg selbst intonierter Applaus. Immer wie der müssen die Darsteller, vornehmlich die Damen Roeßner, Seubert und Navarra und die Herren Gr ave, Wehle, Habit undPIöhn vor der Rampe erscheinen. — In der nun folgenden Pause rollt sich ein neues, farbenfrohes Bild auf. Kronprinz Georg hält Cercle und läßt sich 'Mit glieder des Albert-Zweigoereins u. a. vorstellen. Während des Tees nimmt das Liebeswerk erneuten Fortgang. Manch' feine 'Mädchenhand spendet die zarten rosanen Blüten, manch' Silberstück ver schwindet in der Sammelbüchse, und der Postkarten verkauf steht in Hausse. Alles ist auf gesellschaftlichen Ton gestimmt. Die Damen des eben genannten Ver eins sind denen man geben mag. in bald anregendem, Gespräch. Plötzlich ertönt das Zeichen. Der Abend neigt sich unvermutet schnell dem Ende zu. Das zart heitere choreographische Bits von den „V i e r Jahreszeiten", das Emma Grondona er fand und in traumhaft kommenden und entweichenden Tanzgestalten zu schönem Lcbcnsschein erweckte, übt wiederum seine Wirkung aus. Bruno Menzel ver mittelt Giuseppe Verdis temperamentvolle Munk mit künstlerischer Hingabe, und das Orchester leistet in lobenswertester Weise, wie zuvor, so auch hier, treue Gefolgschaft. Gleich einem lieblichen Sommernachts- spuk ziehen die Bilder am Zuschauer vorüber und be schließen die Festoorstcllung mit einem poetisch aus klingenden Akkord von Tönen, Farben und Be wegungen. L. 8. In unmittelbarer Nachbarschaft des „Feld- vredigers" setzt sich des Liebeswerk sort. Der Sängerchor desAllg. Turnvereins L.-C 0 n n c- witz gibt im Großen Saale des Zentraltheaters sein Frühjahrskonzert zum Besten c-es Roten-Kreuz- Tages. In fröhlicher Ungezwungenheit lauscht die zahlreiche Zuhörerschaft den Vorträgen. Meister Carl Schiebold, schon lang bewährt und durch lebhaften Beifall wiederholt ausgezeichnet, stellce ein musikalisch wertvolles Programm auf, dem u. a. die Namen eines Rheinberger, Kaun, Hegar, Silcher, Schiebold u. a. zur Zier gereichen. Und zu mehreren Malen wird die wackere Süngcrschar abgelüst durch das wohlbekannte, in verdienstlichem Wirken häufig schon an der Öffentlichkeit erschienene Leimiger Soloquartett „Mendelssohn", dessen woylad- getönte Wiedergabe mehrerer Kompositionen von Beethoven und Wildt sowie einiger lyrisch emp fundener Quartette im 'Volkston ungeteilte und warme Zustimmung finden. Anregend verläuft das Konzert, das sowohl die Kräfte des Vereins aufs neue überzeugend bekundete als auch dem guten Zweck in dankenswertester Weise cnkgegcnkam. Die Wohltätigkeitsveranstaltungen des Abends. Mehrere unserer großen Hotels hatten für den gestrigen Abend ihre Räumlichkeiten in den Dienst der guten Lache gestellt. Diese Veranstal tungen erfuhren eine besondere Auszeichnung dadurch, daß auch Kronprinz Georg sie mit seinem Besuche beehrte. Der Kronprinz be gab sich nach der Festvorstelkung zuerst in das Weinrestaurant des Zentraltheaters. Der behagliche Raum war von einem Lichlmecrc überflutet, in dessen Strahlen der Schmuck schöner Frauen erglänzte. Sehr zahlreich wa ren unsere Offizierkorps vertreten. Kronprinz Georg lauschte mit lebhaftem Interesse den Kabarettvorträgen und gab wiederholt selbst das Zeichen zum Beifall. Da? Programm versprach bei dem Kabarett die Mitwirkung folgender Künstler und Künstlerinnen: Frl. Vera Cichhotz, Kgl. kofmöbelfadk'ik uncl ?lussfellungLdauL lleiprig, llörnerltrsbe 54-36, lläbe kayr. kstmbok. > vom neuen fsauptdaknkok direkt 2U erreichen mit wagen der I Groben beipriger Ltrobendabn-binlen * und woknungs - Einrichtungen kraut-Ausstattungen in 1011^85. gelckmgckvollei' flusfütik-ung und jedei- Preislage. kestchkigung der Ausltellungs- lowie fabrikstionrräume gern uncl okne Verbindlichkeit gestattet. . sek,«4»