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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140512025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914051202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914051202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-12
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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Vlensias. 12. Mai 1914. Nr. 239. Nvrnü-Nusgave. Sette 3. wird dieser eine längere Erklärung über das Ver hältnis der öste rr e i chi s <b - u n g a r (s ch e n M o n- archie zu Italien abgeben. * Der österreichische Kommissar für die Kontroll, kommission. Aus Wien wird gemeldet: Das Amts blatt veröffentlicht die Ernennung des General- konsulsAugustKral zum österreichischen ! Kommissar bei der Internationalen Kontrollkommission für Albanien. Frankreich. Demonstrationen gegen Wahldurchstechereien. Einer Agentur-Meldung aus Lille zufolge ist es dort am Montag zu sozialdemokratischen M a n i f c st a t i o n e n gekommen. Die Sozialdemo kraten hatten Protestmeetings veranstaltet, um gegen die Durch stechereien zu protestieren, die sich bei den letzten ^kahlen ereignet haben sollen. Nach den Meetings durchzogen die Manifestanten die Straßen und verursachten hierbei großen Lärm. Die Polizei versuchte die Demonstranten zu zerstreuen, wobei es zu einem Handgemenge kam. Bor dem Zuge wurden zwei Puppen getragen, die nach der Art von christlichen gekleidet waren. Darüber empörte sich die katholische Bevölkerung und es kam zu einer wüsten Schlägerei zwischen den Arbeitern und den Katholiken. Auch in Nimes kam es zu Manifestationen der Arbeiter gegen die Wahldurch stechereien. Hier mutzte die Polizei gleichfalls ein schreiten und die Demonstranten zerstreuen. * Die Presse und die französischen Wahlergebnisse. Di« Pariser Blätter erörtern auch heute eifrig die Wahlergebnisse und ihre Rückwirkungen auf di« Parteigruppierung in der Kam mer. Zn der konservativen und gomätzigten Preste gelangt mehrfach die Uebcrzeugung zum Ausdruck, datz die Furcht vor einer sozialistischen Diktatur die Bildung einer Kammermehrheit herb«iführen werde, die genötigt sein werde, im wesentlichen das Pro gramm des Briandschen Verbandes der Linken zu verteidigen. * Zum Laillauxprozeß wird aus Paris gemeldet: Zn Gerichtskreisen hält man es für möglich, datz der Prozeh gegen Frau Caillaur in der zweiten Schwurgerichtstagung des Monats Juni zur Verhandlung gelangen wird. Den Vorsitz in dem Prozetz führt dann der Appellationsgerichtsrat C o u i n a u d. Rußland. * Militärische Ordnung in den Staatssobriken. Aus Petersburg wird gedrahtet: Die Werkstätten der Fabrik Obukow, die dem Marineministe- ' rium untersteht, haben ein neues Reglement aus gearbeitet, das sich auf die Einstellung von Ar beitern bezieht. Nach dem neuen Reglement treten die Arbeiter in eine Art Militärverhältnis ein. Die Zeit der Beschäftigung in der Fabrik wird ihnen auf ihre Dienst fahre angerechnet. Ferner müssen sie bei Antritt ihrer Beschäftigung eine Art Fahneneid leisten und sich verpflichten, niemals die Arbeit zu unterbrechen, um an einer Streikbewegung oder einer anderen Mani festation teilzunehmen. Sulgarien. * Reorganisation der Armee. Der Kammer ist gestern ein neuer Gesetzentwurf zur Reorgani sation der bulgarischen Armee vorgelegt worden. Danach soll die Infanterie um 40 Ba taillone vermehrt werden. Zedev Kavallerie regiment erhält eine neue Eskadron; zwei neu« Artillerie-Regimenter mit Feld geschützen sollen gleichfalls gebildet werden. Manien. * Eine neutrale Zone im Epirus. Nach einer Draht meldung aus Durazzo hat infolge des Beschlusses, den die Internationale Kontrollkommission gefaßt hat. sowohl die albanesische Regierung als euch Zographos die notwendigen Anordnungen zur Festsetzung einer neutralen Zone im Epirus verfügt. Durch diese neutrale Zone, die nach dem Stande der Albanier vom 9. Mai errichtet wurde, soll ein Zusammenstoß zwischen den beiderseitigen Streitkräften verhütet werden. Nach einer Mit teilung des epirotischen Komitees hat der Waffen stillstand tatsächlich am 9. Mai begonnen. Marokko. * Französische Verlust« in Marokko. Zn dem Ee secht, das Oberst Eouraud den Marokkanern am Sonntag auf dem Bergrücken von Tazza lieferte, sind auf französischer Seite ein Offizier und vier europäische sowie zwei afrikanische Soldaten getötet und ein Offizier, elf europäische und zwei afrikanische Soldaten verwundet worden. Haiti. * Eine deutsche Kohlenstation? D«r in Paris er scheinende „New Pork Herald" erklärt aus guter Quelle erfahren zu haben, dah infolge des englischen Ultimatums an Haiti betreffend die Zahlung von 63 000 Dollar eine tatsächliche Verständigung mit der Deutsch-Haitischen Handels-Ge sellschaft durch Vermittlung des deutschen Ge schäftsträgers auf Haiti, Dr. Pepyl, zustandcgekom- men ist, die den Abschluß einer Anleihe von 2 Millionen Dollar für die Regierung be zweckt. Als Austausch dafür wird Deutschland eine Kohlen st ation und «inen Anlegeplatz in St. Nikolas erhalten sowie die Kontrolle über die Erträgnisse der haitischen Häfen. veutrcher kteichstsg. Sitzungsbericht. Am Bundesratstischc: Wild von Hohen born, Kommissare. Präsident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzung um 11,10 Uhr. Vom Reichskanzler ist folgendes Dank telegramm eingegangen: Die warme Teilnahme des Reichstages, die Euer Hochwohlgeboren mir in so gütigen Worten bekundet haben, hat mich in meiner Trauer rief gerührt. Zch bitte Sie. hochgeehrter Herr Präsi dent. dem hohen Hause meinen aufrichtigen Dank übermitteln zu wollen. Reichskanzler von Bethmann Hollweg. Darauf wird die zweite Beratung des Mili tärs täte bei den in der Diskussion verbundenen Kapiteln „Artillerie und Waffenwesen- und „Technische Institute" unter Ausschluß t'.'r Rüstungsangelegenheiten fottg.setzt Abg. Büchner (Soz.): Von seitcn der Militär verwaltung wird bei der Anstellung der Arbeiter in den öffentlichen Staatsbetrieben der schwerste Terror ausgeübt, indem ihnen das freie --«lttLonsrecht beschränkt wird. Die Gewerk schäften haben ein großes Stück Kulturarbeit geleistet. Daß die Militärbehörde es noch nicht weiß, daß die Gcwcrkjck^ften ihre Mitgliederlisten nicht einzu- reichen brauchen, wundert mich nicht: daß aber die Spandauer Polizeibehörde noch so dumm ist, ist er staunlich. (Vizepräsident Dr. Paa sche ruft den Redner wegen der letzten Redewendung zur Ord nung.) Zn den Kantinen herrschen üble Zu stände. Den Arbeiterausschüssen gegenüber wird häufig von ihren Vorgesetzten ein Kasernen- ton angewendet. Da kann von Vertrauen zu den vorgesetzten Stellen kein« Rede sein. Wie lange noch läßt die neue Arbeitsordnung auf sich warten? Vor zwei Zähren schon sollte die Einführung un mittelbar bevorstehen. Vor allen Dingen sollte der Paragraph, der sich gegen die Sozialdemokratie rich tet, beseitigt werden. Wir fordern für die Staats arbeiter Beseitigung der Schikanen und gerechte Behandlung. Genralmafor Wild von Hohenborn: Bei der Größe unserer Institute ist es selbstverständlich, daß alle möglichen Klagen und Wün che vorgebracht wer den. Die berechtigten Ausstellungen werden genau untersucht werden. Viele würden zu viel Zeit in Anspruch nehmen und dabet nur Unruhe in die Arbeiterschaft bringen. Die meisten Fälle stellen sich als übertrieben oder entstellt dar. Bei der Einstellung von Arbeitern entscheiden nicht die Unterorgane: kein Meister nimmt Arbeiter an. Nach 8 1 der Arbeitsordnung dürfen Personen, die sozialdemokratisch find oder sonstigen staats feindlichen Bestrebungen Vorschub leisten, oder von denen vorauszusetzen ist, daß sie den Frieden mit den Behörden oder unter den Arbeitern stören werden, nicht eingestellt werden. Stellt sich während der Be schäftigung heraus, daß Arbeiter diesen Vorbedingun gen nicht mehr entsprechen, dann wird ihnen ge kündigt. An diesem Standpunkt werden wir fest halten. (Bravo! rechts.) Geldstrafen bestehen und werden bei Verstößen vom Vorstand verhängt. Fälle hier oorzubringen, die wir nicht kennen kön nen, ist eine Art, die nicht dazu dient, eine wirkliche Verbesserung der Verhältnisse hcrbeizuführen. Ich bin deshalb auf den Weg verfallen, diejenigen Aus führungen, die drr Vorredner im Zähre 1913 über diese Dinge gemacht IM, unter die Lupe zu nehmen, und bin da zu dem Resultat gekommen, daß die von ihm vorgobrachten Fälle entweder unrichtig oder übertrieben sind. Es ist zu beklagen, wenn von der Tribüne des Hauses solche Sachen vorgebracht wer den (Unruhe bei den Soz.), die ich momentan nicht widerlegen kann. Daß die Verhältnisse in den Staatsbetrieben nicht so schlecht sind, wi« der Vor redner es hingastellt hat, beweist der rege Zu drang zu diesen Betrieben. Der Bedarf an Ar beitskräften ist auf Jahre hinaus gedeckt. Die Löhn« sind genügend und entsprechend der Privatindu- stri« geregelt. Die Dienstanweisung ist im Januar d. I. neu herausgegeben worden. Sie trägt allen be rechtigten Wünschen Rechnung. Auch eine möglichst einheitliche Arbeitsordnung ist fertiggestellt. Der Bau von Arbeitcrwohnungen wird beschleu nigt. (Bravo!) Für W oh l f a h r t s e i n r i <y- Lungen und Schutzmaßnahmen sind schon viele Millionen ausgegeben, so daß von sozialer Rück, ständigkeit gar keine Rede sein kann. Die Unfall ziffern sind durchaus günstig und auch sonst viele Verbesserungen cingetreten. Die fünfte Lohnklassc in Spandau ist beseitigt und die Zeit- und Stück löhne sind erheblich erhöht worden. Man kann wohl sagen, daß die technischen Institute in ihrer Fort entwicklung nicht stehen geblieben sind. Wir werden auf dem Wege der sozialen Fürsorge sortschreiten. (Beifall.) Abg. Trimborn (Ztr.): Der Kriegsminister ist neben dem Eiscnbahnminister der größte deutsche Arbeitgeber. Die Arbeiterausschüsse beklagen sich darüber, daß sie noch nicht genügend gehört werden. Arbeiter, die gefährliche Ar beiten auszuführen haben, müssen einen besonderen Lohnzuschlag bekommen. Auf Grund der zahlreichen Wünsche der Arbeiter sollte die Heeresverwaltung nochmals prüfen, ob sich für die Errichtung einer P«nsionskasse nicht günstigere Beding:,ngen finden laßen. Auch dem Bau von Arbeiterwohnun gen muß die Heeresverwaltung besonderes Augen merk zuwenden. Hoffentlich kommt das Gesetz betr. den Bau von Kleinwohnungen bald zustande. An dem guten Willen der Militärverwaltung zwei feln wir nicht; sie wird auch diesen Forderungen Er füllung bringen können. (Bravo!) Abg. Weinhausen (Fortschr. Vpt.): Die technischen Institute müssen mehr als bisher zu den Rllstung s- lieferungen herangezogen und ihre Betriebe wirtschaftlicher gestaltet werden. Die Zahl der Tech niker steht in keinem richtigen Verhältnis zu der der Offiziere. Die Techniker in den Militärbetrieben müßen mit den Werktechnikern der Werften gleich gestellt werden. (Die Sitzung dauert fort.) SSevsischer Laritttag. Erste Kammer. 42. öffentliche Sitzung. l>. Dresden, 12. Mai. Präsident Gras Vitzthum v. Eckstiidt eröffnet die Sitzung gegen 11^/5 Uhr. Am Regierungstischc; die Minister Dr. Beck und o. Scndewitz. Nach dem Bericht des Prinzen Johann Georg wird Kapitel 73 des Etats, Finanzministe rium, nach der Vorlage bewilligt. Edens nach Bericht de» Grafen zur Lippe Kapitel 21 des Etats und Kapitel 99 Taub stummenanstalten. Kammerhcrr Dr. Sahrer o. Sahr-Dahlem be richtete alsdann über Kapitel .">3. 56 und 68 des Etats, das sind Hygienische Untcr- suchungsanstalten, Medizinal- un- Veterinärpolizei, staatliche Schl acht - vtehversicherung und Reichsoersiche rung und Unfallfürsorge für Ge fangene. Die Kapitel wurden nach der Vorlage bewilligt. » Ebenso wurde nach der Vorlage bewilligt Ka pitel 6, Elsterbad, worüber Geh. Kommerzienrat Wäntiq-Ztttan berichtete. Geheimer Kommerzienrat Wüntig berichtete auch über Titel 1 des außerordentlichen Etats, Ge währung eines Darlehens von 450000 Mark aus Staatsmitteln an die Firma Theatergesellschaft mbH. inBadirl st er und beantragte, abweichend von der Zweiten Kam mer, diese Summe zu bewilligen. Minister v. Metzsch befürwortete die Bewilligung, indem er aussübrtc, daß für ein modernes Bad ohne Lurus ein Theater eine dringende Notwendigkeit sei. Die Forderung wurde alsdann bewilligt. Oberbürgermeister Sturm-Chemnitz berichtete über den Entwurf eines Gesetzes über die Aenderung des Gesetzentwurfes der staatlichen Schlachtviehver- siche rung. Nach längeren Auseinandersetzungen wurden das Gesetz und ein Antrag Dr. o. Hübel in der Fassung der Zweiten Kammer angenommen. Nächste Sitzung: morgen 11 Uhr. Tagesordnung: Etatskapitel und Petitionen. Aweltr Kammer. 8 7. öffentliche Sitzung. ?. Dresden, 12. Mai. Präsident Dr. Vogel eröffnet die Sitzung nach 11 Uhr. Am Regierungstische: Kriegsmintster v. Hausen und Kommissare; später Dr Nagel und Dr. Beck. Vor Eintritt in die Tagesordnung erfolgt die Ab stimmung über Kapitel 60: Au » gaben für Han del, Gewerbe und Landwirtschaft im allgemeinen. Ein Antrag Dr. Zöphel auf Streichung von 35 000 für eine Einziehungs - stelle der Mittel st andsvereintgung wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, einiger Fortschrittler und der Abgg. Dr. Zöphel und Dr. Kaiser abaelehnt. Alsdann wird das Kapitel bewilligt. Zur Geschäftsordnung beantragt Abg. Brodaus (Freis. Vpt.), die Schlußberatung über Kapitel 91 Leipziger Universität von der heutigen Tagesordnung abzusetzen, da der Bericht erst heute ,n die Hände der Abgeordneten gekommen sei. Präsident Dr. Bogel bittet, es bei der Tagesordnung zp belassen. Abg. Sinder- mann (Soz.) ist für Absetzung des Punktes. Die Kammermitgliedcr hätten sich in der kurzen Zeit nicht so orientieren können. Abg. Opitz (Kons.) tritt dem Präsidenten bei. Aba. Langhammer (Natl.) kon statiert, daß die Schuld an der Geschäftslage nicht den Präsidenten, sondern die Staatsregierung treffe. Abg. Hettner (Natl.) bittet, di« Zeit nicht mit Ge schäftsordnungsdebatten hinzubringen, sondern sich die Entschließung darüber vorzubehalten, ob man den Punkt von der Tagesordnung absetzen wolle oder nicht. Präsident Dr. Vogel empfiehlt gleichfalls diesen Vorschlag, mit dem sich die Kammer auch ein verstanden erklärt. Abg. Steche (Natl.) berichtet über Kapitel 24, Armeemuseum, und beantragt, es nach der Vorlage zu bewilligen, was auch geschieht. Abg. Anders (Natl.) beantragt alsdann für die Finanzdeputation K sich mit Dekret 38, Erwerb des Leipziger Polizeigebäudes, durch den Staat einverstanden zu erklären. Auch dies geschieht ohne Debatte. Abg. Koch (Vpt.) berichtet dann für die Finanz deputation über Kapitel 31, Allgemeine Regierung»- und Verwaltungs angelegenheiten, und» beantragt, nach der Vorlage zu bewilligen. Auch dies geschieht. Abg. Dr. Steche (Natl.) als Berichterstatter der Finanzdeputation beantragt, Kapitel 44, Aka demie der bildenden Künste zu Dres den, nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Rentsch (Kons.) befürwortet eine Peti tion der Studierenden, die dahin geht, doß sie durch eine Abschlußprüfung von der Akademie ein besonderes Zeugnis über den Besuch er langen können. Das Kapitel wird hieraus bewilligt. Abg. Dr. Steche (Natl.) beantragt ferner, Ka pitel 44n Kun stz wecke im allgemeinen nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Gleisberg (Natl.) regt an, in den nächsten Etat eine größere Summe für die E rha I t u n g d e r Kunstdenkmäler einzustellen. Ohne weitere Debatte wird das Kapitel bewilligt. Abg. Koch (Vpt.) beantragt alsdann, Kapitel 12 Landesgesundheitsamt nach der Vorlage zu bewilligen. Abg. Brodaus (Vpt.) befürwortet eine Petition des Landesverbandes der Dentisten, die sich dar über beschweren, Latz ihnen von manchen Behörden grundsätzlich die Erlaubnisscheine zum Bezug von Giften verweigert webden. Ein Urteil des Ober landesgerichts habe sestgestellt, daß diese Haltung un gesetzlich sei. Abg. Frähdorf (Soz.) wünscht, daß im Landes gesundheitsamt nicht nur Mediziner gehört würden, sondern daß auch Laien erscheinen können. Weiter wünscht er eine Statistik darüber, in welchen Kreisen die Tuberkulose zurückgegangen sei. Den Aus führungen der Vorredner, betr. Dentisten, könne er sich anschlicßen. Zn den Krankenkassen sollten die Dentisten soweit gefördert werden, wie es mit der Reichsversicherungsordnung vereinbar sei. Die Re gierung müße den Zahnärzten nicht mehr Zugeständ nisse machen, als notwendig sei. Abg. Langhammer (Natl.) schließt sich den Aus führungen der beiden Vorredner an. Die Zahnärzte wollten den Dentisten das Leben möglichst schwer machen. Im Interesse der VersiHerten müssen diese ebenso behandelt werden wie die Zahnärzte. Das Kapitel wird darauf bewilligt. Abg. Flcißner (Soz.) beantragt, die im Titel 38 des Kapitels 70 Landesanstalteu zu Neu- und Um bauten bei der Anstalt Breunsdorf geforderten 362 000 .tt nach der Vorlage zu be willigen, was ohne Debatte geschieht. Ferner beantragt er als Berichterstatter des An trags Wittich-Schönfeld und Gen. Herab setzung des Verpflegungssatzes für di« ans Kosten d«r Ortsarmenverbänd« in Landesanstal- ten Untergebrachten, den Antrag in folgender Form anzunehmen: Die Regierung zu ersuchen, den durcy die Wirkung des Gesetzes über die Anstaltsfürlorgc schlecht gestellten Gemeinden in der Ermäßigung der Verpflegungssätze möglichst weit entgegenzu kommen. Abg. Brodaus (Vpt.) befürwortet den Antrag und hofft, daß die Regierung in Zukunft darauf bedacht sein werde, durch andere Handhabung des Gesetzes den Wünschen «ntgegenzukommen, die in dem Antrag geäußert seien. Abg. Kleinhempel (Natl.i berichtet darauf für die Gcietzgedungsdeputation über Antrag Dr. Kai ser, Schreiber, Barth und Gen. betr. Förde rung Les Klein- und mittleren Bauern tums und Grundbesitzes und beantragt, die Regierung zu ersuchen, dem nächsten Landtage eine Denkschrift über die Frage des kleinen und mittleren landwirtschaftlich.n Grundbesitzes vorzulegen und eine Kommission zur Untersuchung der einichließlichen Fragen einzusetzen. Auf Vorschlag des Präsidenten Dr. Vogel erklärt sich die Kammer damit einver standen. Alsdann wird die allgemeine Vorberatung über einen Antrag Dr. Böhme und Gen., der die Vor legung einer Denkschrift über die Lage des land wirtschaftlichen Grundbesitzes wünscht, begonnen. Aoq. Trüber (Kons.) begründet diesen Antrag. Es sei dringend nötig, daß dem Bauernlegen ein Ende gemachr werde. Die Regierung müsse hier eingreifen. Er bitte, den Antrag sofort in Schluß beratung zu nehmen, was auch beschlossen wird. Di« Sitzung dauert fort. < Setzte Nachrichten Znr Verlegung der Tierärztlichen Hochschule nach Leipzig. vr. Dresden, 12. Mai. (Eigener Draht» bericht) Ueber die Verhandlungen der zweiten Deputation drr Ersten Kammer wegen Ver legung der Tierärztlichen Hochschule von Dresden nach Leipzig verlautet be stimmt, daß die Deputation nach langen Verhand lungen der Verlegung nach Leipzig zugestlmmt hat. Um der Stadt Dresden, die durch die Ver legung eine empfindliche Einbuße erleidet, einiger maßen Ersatz zu schaffen, wurde ein Antrag D r. Mehnert und D r. Beutler angenommen, die Technische Hochschule in Dresden durch Ausbau und Erweiterung der neuen In stitute und Umgestaltung der allgemeinen Abteilung zu fördern. Zn einem zweiten Anträge wird die Regierung um die baldige Verwertung der Bauten der Technischen Hochschule ersucht. Beihilfen zur Lehrlingsausbildung. Dresden, 12. Mai. Das Ministerium des Innern gedenkt auch in diesem Jahre mit der Gewährung staatlicher Beihilfen zu den Kosten derLehrlings ausbil - ung fortzufahren. Demgemäß wird einer jeden Eewerbekammcr für 1914 eine Summe von insgesamt 2800 zur Verfügung gestellt, di« mit 1200 für die Unterstützung von Lehrlingen im ersten Lehrjahre und mit je 800 für die Unter stützung solcher im zweiten und dritten Lehrjahre zu verwenden ist. Professor Zastrows erste Vorlesung. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 12. Mai. Professor Zastrow hielt heute seine erste Vorlesung an der Handels Hochschule nach dem Streik und wurde mit stürmischen Beifallskundgebungen empfangen. Ein internationaler Variets-Kongrest. Berlin, 12. Mai. Der Internationale Barietothe ater-Direktoren-Verband ist anläßlich der 1. Liarieteausstellung heute vormit tag im Admiralstheater zu einem Internationalen Varietekongreß zusammengetreten. Es wird beabsichtigt, einen großen Bund der Inter essenten des Vergnügungsgcwerbes ins Lel>en zu rufen. Der neue zweite Bürgermeister von Greiz. Greiz (Vogtland), 12. Mai. Zum Zweiten Bürger meister ist der bisherige Stadtkommissar Dietrich- Greiz mit 572 Stimmen gewählt worden. Ratsassessor Dom sch-Löbau (Sachsen) erhielt nur 320 Stimmen. Die Landungen französischer Flieger auf deutschem Boden. (Eigener Drahtbertcht.) Pari», 12. Mai. Wie offiziell verlautet, hat das Krtegsmtntsterium wegen der verschiedenen Landungen französischer Aviatiker in Deutschland neue Vorschriften für die Militärflieger und Ballonführer erlassen, wonach eine Annäherung an die Grenze vermieden werden muß. Sollte ein Aviatiker durch Nebel überrascht werden, so hat er sofort die Richtung zu ändern. Jedes Ueberschreiten dieser Vorschrift wird sofort telegraphisch dem Kriegsministerium gemeldet. Die türkisch-deutschen Berhandlungen. (Eigener Drahtbericht.) Konstantinopel, 12. Mai. Wie der Pforte ge meldet wird, unterbleibt die in Aussicht ge nommene Reise Hakki Paschas nach Berlin- Ueber die zwischen Deutschland und der Türket schwebenden wirtschaftlichen Fragen wird in Konstantinopel verhandelt werden. Kundgebungen gegen Rockeseller. (Eigener Drahtbericht.) New Park, 12. Mai. Die Agitation gegen Rockeseller jr. wird fortgesetzt. Gestern drang ein Pastor Wight mit zwölf Anhängern in die Kapelle in Rockefellers Park ein, wo gerade Gottesdienst stattfand. Die zwölf Mann stellten sich vor den Altar und unterdrücken den Geistlichen in seiner Rede. Der aufrührerische Pastor rief u. a. aus: „Rockeseller hat vierzig Menschen auf dem Gewissen!" Der Pastor wurde sofort gefaßt, wider setzte sich jedoch seiner Verhaftung, und es kam zu einem Handgemenge, wobei eine Panik unter den Anwesenden ausbrach. vom Srocken, -en 11. Mai. Auf dem Brocken bat das nebelige Weiler angedauerl. Nnr am Sonnabend stellte sich der Nebel erst um 6 Uhr nachmittags ein, im übrigen waren die Seiten, in denen die 'knvve nebelsrei wurde, nur recht kur» Allerdings war dann meist eine gute ,Fernsicht über die fastiggrttne Ebene mit den » leuchtend roten Tüchern der Ortschaften hin möglich. Niederschlage sielen recht känsig. Am Freitag und Sonnabend bestanden sic zum gröstten Teil au. Regen. nur am Sonnabend nachmittag ging ein kurzer .Hagelschauer und später geringer Schnee-alt nieder. Al- aber gestern morgen die Lufttemperatur unter den Eiefricrvunkt lwrabgegangen lvar, kam e- taglübcr ;u länger anhaltenden Schneefällen, unter denen zeitweise Graupeln vor- Imnden loaren. Ter Schneefall war so stark, das, sich am Abend bereit- eine Schneedecke auf dem Gipfel gebildet halte. .Heute morgen beträgt ibre Höbe 2 ckentimetcr; die Sckmelz- wassermeng« de» Nirverscklag- ergab 7 Millimeter. Im Verein mit Naukreisbitdnng bietet der Brocken vollkommen da» Bild einer Winterlandschaft. In der vergangenen Nackt sank die Temperatur bi» aus 2 Grad Kälte. Die nächsten Tage dürften dem Brocken bei langsamer Erwärmung meist wolkige- Weiler mit varübergeheick-r Aufheiterung bringen. Die vorliegende Ausgabe umfaßt 8 Leite». .Hanplschriltlcitcr: Dr. Verätz, «rstentzerger 'lieran,wörtliche Lchrlitleiter: Üir Politik Dr. Brno Vknttzer: siir die ldanoet-zeilniig Walttzer Schindler: für Leipziger une> iächiiiche Angelegenbeitkn tzlrnal» Sänke: für Kunst und Wissen schäft i. v Dr. G«nl <tatzl««nu, siir Musik G»>a» Sport und Spiel «lfra» Herl»: Gericht s. -sg^eld, für die Reiss-, Bilder, und Berkebr-zeitun, Lntzwt« Metzer. — Für den Anzeigenteil -elur. Vilser Verlag: keivilgee Dg»«»l«tt, Gesellschaft mit befcheLnkter Haftung. Druck: (Ricker L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. .juickrislen sind nicht versönlich zu adressieren, sondern an den Verlag, die Reüaktwn oder di« Veschäst-stelle de« Leipziger Ta^blatte«. illesellschakt mit brschrilnkter Haftung, ,» ckMev. Unverlangten Mannskripten iß tzet« tz^ tzUdk- tzetzukSgen. Mir «ustzWsho», «tz MtzchMtz, «Htz Mve
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