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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 12.05.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140512025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914051202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914051202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-05
- Tag 1914-05-12
-
Monat
1914-05
-
Jahr
1914
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ISI4. eater. Schanzer. ! Mullers, n gelcrnl» 1 el-egger -toclcl. melden. Gunnar, lolster. uauiy. >uy. Sanicl. llünge. lolucr. tt^nbrand uaul-. Zeiden. -Iben- ° Ausgabe lür Leipzig un» Vorort» Surch unser» riiaee . unö Spediteur» LmaitSglich in» hau«g«dra»tr monatlich 1.2S M., vierteljährlich S.7S M. Sri »er chrjchlip»steUe, unfern Zilialen un» flu»gab«steUrn adgcholt: monatlich 1M.,viertry»hrlich SM. Durch »i« Post: innrrhald deutschlanS» un» ürr »rutschen Kolonien monatlich 1^» M., oiertrliährlich 4.S» M., au»schlirglich postdesteUgel». Va» Leipziger rageblatt erscheint Werktag» rmal,Sonn.u.Zeiertagolmai. Sn Leipzig, »en Nachbarorten un» Sen chrten mit eigenen Zillalen wir» Sie stbcn»ouogab« noch am stbcn» Sr» Erscheinen» in» hau» geliefert. Ne^<-?tion: Ja »cn Uten 17. ^rrnsvrrch.'-ns^I»» 'Nnablt n.. ^»7. /lrrrtsblcrtt des Rates und des potizernrntes der Stadt Leinzuz NeLaktion un» Sesch<ift»st»Ue: Fohannlsgass« Nr.». o Zernsprech-stnschlu- Nr. 14 »42, 14»4I un» 14»44. ISS. Jahrgang 4»—kür Inserat» au» Leipzig UN» Umgebung Sie . ispaltigepetitzeiierrps.. Sie Ncklamr,cile i M.. oon auswärts Z» Pf., Neklamen l.2» M., stleine stnzeigen Siepciitzelle nur 2»pf.b.wie»«rbol.Nab.,Snserat« »on Sekorüen im ainriichenCril Sir Petit, zeil» rs Pf. Seschäftsanzeigen mit plaNoorf»rift im Preise erhobt. Nadatt nach Tarif. Seilagen: Sesamtaufl.SM.üasTausenü ausschl.postgedühr. stnzeigrn-stnnakm«: Zohannisgalse», bei sämtlichen Malen »es Leipziger Tagedlatte» un» allen stnnon<cn-Expr»itionen Sr» In- un» stuolan»e». Srschäftsstellr fllr Serlin u. üir pr. Vranüenburg: Direktion Walter Zliegcl, Verlin w. IS, Margaretbenllrahe S. Zernsprech-stnschluft: Liino-o « 7, rnbrand. ornel. enner. ede. lettenS. r Will, rn. ona. a der h'/,u. lümliche »: Tie nachm. er alte mittags vindrl- «blut. ;p. : »7S77 Nr. 23S. Das wichtigste. * Die zweite Deputation der C r st e n K a in- mer hat sich sicherem Vernehmen nach für die Verlegung der Tierärztlichen Hochschule nach Leipzig ausgesprochen. (L. Letzte Dcp.) * Die Jlltcrilationale K o n t r o l l ko »>- mission setzte im Cpir>lS eine neutrale Zoue zur Verhinderung von Zusammenstössen zwischen albanischen uno epirotischen Streit kräften fest. (S. Lliisl.) * Nach den letzten Meldungen aus Veracruz haben die Rebellen Tampico erstürmt. (S. .Pol. Nebers.) eu! -ldt. * Das S ch ü t t e - L a n z - L u f t s ch i s f 8 N II ist heute von Leipzig nach Lieguitz übcrgesiedelt; an seiner stelle ist das heute von Lieguitz abgefahrene Zeppelin-Luft schiff 2 VI in Leipzig stationiert. (L. Sport u. Spiel.) * Der bekannte Automobilist und (^rotz industrielle Willy Pöge ist in Bad Nauheim gestorben. (S. Sport u. Spiet.) persönliche Meußerungen stsg. rciusvorit. Lärmen. US. als Er- iut non schmied. uck ui it o 77 unö » Irt uock er»« un). er. Irr. -Pf. 58. r 25. dt -es Königs von Montenegro, -es Königs tarol un- -es Kronprinzen von Rumänien. König Nikolaus über Skutari. — K o h l c n f n n d e. — Der neue Nachbar. — Köllig Carol über die Schwierigkeiten in Albanien und den A u f st a n d in Alba nien. — Man spricht zuviel von Rumä nien. — Die Bewohner der Dol> rudscha. — General Sturm. — Kronprinz Ferdi nand über die Leistungen des rumäni- schen Heeres. — DieLholerakranken. — Der Thronfolger Alexander von Serbien. Auf meiner soeben beendeten neuen Balkanreise, die mich durch alle Länder der Balkanhalbinsct führte und über die ich im einzelnen noch näher zu beschreiben gedenke, hatte ich auch die Ehre, von Len Königen von Montenegro und Rumänien sowie von dem Kronprinzen oon Rumänien in Audienz empfangen zu werden. König Nikolaus ist noch immer der alte unbeugsame Recte mit den scharfblickenden, uner gründlichen Augen, als den ich ihn seit nunmehr 30 Jahren kenne. Doch schien es mir, als hätte seit dem vorigen Fahre das Alter tiefere Spuren in sein Gesicht gegraben als vordem. Häusliche Sorgen (die Scheidnngsangelegenheit seines zweiten Sohnes Nachbar Nickel ist verdrietzlich, Und er darf sich wohl beklagen, Weil ihm seine Pläne schließlich Alle gänzlich fehlgeschlagen. Unsere Ziege starb heut morgen. Geh und sag'? ihm, lieber Knabe, Daß er nach so vielen Sorgen Auch mal eine Freude habe. W i l h e l m B u s ch. Uraufführung eines Napoleon-ramas. Der Berliner Dramatiker und Histo riker Charles Leh st, dessen Drama „Nucrcmberch um 1522" vor einigen Jah ren großes Aufsehen erregt hat, beschäftigt sich seit langen Jahren mit der Geschichte Napo leons. (5r sucht zu beweisen, das; Napoleon seine Erfolge keineswegs seiner Persönlichkeit oder gar seinem Temperament zu verdanken habe, datz er vielmehr ein moralisch minder wertiger Feigling nnd ein Mensch ohne jegliche Großzügigkeit gewesen sei. Legst schreibt die Erfolge Napoleons dem Zufall zu nnd dem Umstand, daß er eS wie kein zweiter seiner Zeit verstanden habe, Gelder für die Personen, deren Macht er brauchte, zu schaffen. Leyst arbeitet seit vielen Jahren an diesem Napolconwerk, dessen erste Teile bereits erschienen sind und die Billigung der bedeutendsten Hi storiker sanden. In dem Drama „Hoche und Bona parte", daS am II. Mai im Hallcschcn Stadttheatcr seine Uraufführung fand, sucht Charles Legst seine historischen Forschungen künstlerisch zu gestalten. Er stellt Hoche als einen kühnen Krieger, glänzenden Strategen nnd als den nobelsten Charakter des damaligen Frankrcich hin, der Napoleon nur deshalb ge- scUont habe, n»cil er die Republik Frankreich in den Augen des Auslands nicht lästerlich machen wollte. Bei Legst endet Hoche durch Gift^ das Napoleon einer Flasche Wein zusetzte. Napoleon erscheint in dem Drama als ein er- bärmlechcr Wicht, als Heuchler und Schwindler, der die' einzelnen Parteien andauernd gegen- Oienstsg, üen 12. Msi. Mirko), vor allem aber die Ereignisse in der Sku- tari Angelegenheit nagen offensichtlich an ihm. Uebcr die letztere Angelegenheit konnte er sich mit mir offen unterhalten, da ich ja elle Phasen derselben bereits kannte, zum Teil selbst miterlebt hatte. Un zweifelhaft Hütte sich oon einer Seite ein ernster Widerspruch gegen die Einverleibung Skutaris in Montenegro erhoben, wenn Skutari bis zu Beginn des ersten Waffenstillstandes (Anfang Dezember 1!'l2) in den Besitz der Montenegriner übcrgegangen wäre. Es märe dies möglich gewesen, wenn das montene grinische Heer gleich bei Beginn des Krieges, statt nach verschiedenen Seiten die Offensive zu ergreifen, sich mit vereinten Kräften auf Skutari geworfen batte, das damals noch keine so zahlreiche Beiatzung besaß wie später und sich auch fortifjkatorisch noch nicht aus der Höhe befand, zu der es im Lau'e des Krieges durch seine tüchtigen Verteidiger gebracht wurde, oder wenn der König die Mithilfe der Ser ben angerufen hätte, die ihm ja später auch, gegen Ende der Belagerung, freilich zu spät, um eine gün stigere politische Konstellation zu schaffen, zuteil wurde. Noch während des Waffenstillstandes wurde von dem Erzbischof von Skutari der Vatikan mobil gemacht, und dieser ließ bald alle seine Einflüsse in Oesterreich-Ungarn. Italien und Frankreich spielen. So kam denn die Parole auf, der sich zur Ent täuschung Montenegros auch Rußland enschloß, daß Skutari dem neuzuichaffenden Fürstentum Albanien zu verbleiben habe, und Montenegro hatte alle die großen und schweren Opfer um den Besitz dieser alten serbischen Residenz, die mit ihrer fruchtbaren Ebene dem bisher so stiefmütterlich behandelten Monte negro erst die eigentliche Existenzmöglichkeit hätte geben können, umsonst gebracht. Das hat eine Wunde in dem Herzen des Montenegrinerkönigs geschlagen, die wohl kaum jemals vernarben wird. Doch ist seine Fürsorge um sein Land dadurch nicht erlahmt, und sie gilt vor allem den Gebietsteilen, die nach den Londoner Beschlüssen und dem Bukarester Frieden neu an Montenegro gefallen sind. Vieles ist dort aufzuschließen und wirtschaftlich auszubcuten und könnte eine Quelle des Wohlstandes für das Land werden. Hat man doch bereits in der Nähe von Bcrane ausgezeichnete Kohlen gefunden, ferner reiche Marmor vorkommen und prächtige Wälder jo wie in der Umgebung von Ipek verschiedene heil kräftige Mineralquellen, darunter auch eine Quelle mit 60 Grad Wärme. Und wer weiß, was noch alles unentdeckt in den Bergen und unter der Erdscholle ruht. Aber es fehlt an Geld in dem armen Lande und an Unternehmertum. Fremde, die über das er forderliche Kapital verfügen, wären willkommen, aber sie dürften freilich auch nicht fordern, daß sich ihnen Montenegro mit gebundenen Händen über liefere.' Leben und leben lassen! Jedenfalls wird, nachdem die Türkcnnot nunmehr ein definitives Ende gefunden hat, die einzige Sorge der Regierung auf die wirtschaftliche Hebung des Landes gerichtet sein. Mit dem albanischen Nachbar wünscht der König in Frieden zu leben, und er hatte deshalb auch noch nicht die montenegrinisch-albanische Grenze be setzen lassen, um jede Möglichkeit von Komplika- tionen zu vermeiden, die dem Fürsten von Albanien unbequem sein könnten. König Carol, der wenige Tage vorher seinen 73. Geburtstag gefeiert hatte, erfreute mich herzlich durch sein geiuudes, frisches Aussehen. Es gab eine Zeit, wo man mit großer Sorge auf seine wankende Gesundheit blickte. Aber seitdem vor einigen Jahren ein noch junger Arzt, Dr. MamuÜa, das wirkliche Leiden des Königs erkannt hatte und ihn einer richtigen ärztlichen Behandlungsweise zu- führte, hat sich der greise Herrscher in ganz über raschender Weise wieder erholt, und es ist bei seiner Elastizität und seiner geistigen und körperlichen Reg samkeit zu erhoffen, daß er sein im Jahre l!»16 be vorstehendes .'tljähriges Regicrungsjubiläum noch uni viele Jahre überleben wird. Da ich aus Albanien kam, befragte mich der König zunächst über das dort Gesehene. Er fragte auch, ob ich den Fürsten gesehen, was ich leider verneinen mußte, denn dieser Besuch war für meine zweite Anwesenheit in Durazzo a»gesetzt gewesen, und da konnte ich des stürmischen Wetters wegen vom Schiff, das weit diaußen in der Reede ankern mußte, nicht an Land gelangen. Der König machte mir dann selbst einige Mitteilungen über den Fürsten, der ihm häufig schreibe; erst heute habe er wieder einen Brief von ihm empfangen. Der Fürst habe viel zu tun und groß seien die Schwierigkeiten, die er zu überwinden. Ich berichtete dann über die Vorgänge in Epirus, über welche während meines Aufent haltes daselbst Nachrichten in die europäische Presse gelangt waren, die ich als übertrieben bezeichnen mußte. Auch der König stimmte dem bei und gab seiner festen Ileberzeugung dahin Ausdruck, daß die griechische Regierung das Beste wolle. Die Gefahr bestehe aber darin, daß griechische Offiziere in Epirus tätig feien. Schon in früheren Zeiten Hütten sie derartig gehandelt, indem sie ihren Abschied nahmen und zu den Banden gingen oder sich in das Parlament wählen ließen und der Regierung das Leben sauer machten. König Georg habe ja einen schweren Stand gehabt. Die Bewegung in Epirus werde aber, wenn auch langsam, überwunden werden. Essad Pascha sei heute östcrreichsreund- lich. . . . Das Gespräch wandte sich dann der Türkei zu, und der König sprach seine Verwunderung , darüber aus, daß die Geschäfte daselbst nicht gehen wollten. Erst dieser Tage seien große Mehl bestellungen, welche türkischerseits in Rumänien ge- - macht worden, annulliert worden. Man scheine Len Jungtürken nicht recht zu trauen, und Ueber- rafchungen schienen nicht ausgeschlossen zu seit» Der König erwähnte hierbei die vielen Offiziere, welche aus der türkischen Armee ohne weitere Versorgung entlassen worden seien, so daß diese sich mit ihren Familien in einer traurigen Lage befänden. Auch ein höherer Offizier sei entlassen worden, obgleich er sich in den Albanieraufständcn sehr ausgezeichnet hätte. Dieser Offizier sei 10 Jahre lang Militär attache in Bukarest gewesen und habe eine Rumänin geheiratet, die ihn mit fünf Kindern beschenkte. Er habe ein glückliches Familienleben geführt und in San Stefano ein eigenes kleines Haus gehabt, das aber ausgeraubt und niedcrgebrannt wurde. Jetzt befinde er sich mit seiner Familie im größten Elend. Wir sprachen dann weiter über die gegenwärtige politische Lage. „Rumänien", sagte hierbei der einander anfheht und der die Schwächen aller aufs beste ausnützt. Naturgemäß begegnete die ses seltsame und ungemein fesselnde Napoleon drama dem lebhaftesten Interesse. Merkt man der Sprache auch an, datz ein Gelehrter der Antor ist, so läßt sich doch nicht leugnen, datz das Drama erfüllt ist von einer bis aufs äußerste spannenden Handlung, die Leyst sehr geschickt und mit vielem dramatischen Verständnis zu- sammenhült. Aber trotzdem der Dialog jeder einzelnen Szene kunstvoll geschmiedet ist, und obwohl jeder Att neue tteberraschungen bringt, logisch anfgebant ist und ein Stück Geschichte ans einem Guß darstellt, kann das Drama nicht voll befriedigen, da die Akte zu sehr unab hängig voneinander sind, und da das Drama deshalb kein geschlossenes Kunstwerk darstellt. Im Halleschen Stadltheater wurden nur die beiden ersten Akte gegeben, die von dem Publikum, unter dem sich zahlreich Theater direktoren und bekannte Schriftsteller von aus wärts befanden, mit lebhaftem Beifall ausgenommen wurden, der zum Teil auch der vorzüglichen Darstellung Ludwig H artaus aus Berlin (Napoleon) galt. Die Uraufführung des Gesamt werkes soll zu Beginn der kommenden Saison gemeinsam an einer Reihe deutscher B ü h u e u , darunter auch Berlin, stattfindcn. Im Anschluß an die Ausführung in Halle hielt Leyst einen Vortrag, in dem er in fesselnden Ausführungen über seine Napoleonforschnngen sprach. Ksrtin ?euebt^ unger. Kunst UN- wistenschast. * Amtliche Nachrichten der Universität Leipzig. Mit Allerhöchster Genehmigung hat das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts in Dresden den Prioatdozenten Dr. phil. Otto Klemm zum außeretatmäßigen außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakulät ernannt. — Ferner hat das Königliche Kultusministerium ge nehmigt. daß im lausenden Semester an Stelle des erkrankten Dr. phil. Pogatsch er Professor Dr. vhil. Weyhe mit Abhaltung des althochdeutschen Proseminarkurjes beauftragt wird, und daß der Assistent an der Chirurgischen Klinik Dr. mcd. Kleinschmidt im Auftrage des Direktors dieser Klinik eine Vorlesung über „Chirurgische Er krankungen der Mundhöhle" für Studierende der Zahnheilkunde hält. * Unioersitätsnachrichten. Das B e s i ch t i g u n g s- » amt des Allgemeinen Studentenausschusses an der I Universität Leipzig veranstaltet am Mittwoch, den 13. Mai, eine Besichtigung der F l u g s ch u l e der Deutschen Flugzeugwerke. — Portrag. In der volkswirtschaftlichen Abteilung des Allgemeinen Studentenausschusses spricht am > Mittwoch, den 13. Mai, Dr. P. Roth über die Organisation des deutschen Buch handels. Näheres an den Schwarzen Brettern. " August Junkermann ist gestern in Dortmund plötzlich schwer erkrankt; er mußte sein Gast spiel am dortigen Stadttheater abbrechen. Junker mann zählt jetzt 82 Jahre; angesichts des hohen Alters des Künstlers ist sein Zustand nicht un bedenklich. * Zum Leipziger Bachsejt. Im III. großen Leipziger B ochsest (4. bis 0. Juni) ist die Folge der Konzerte so geordnet, daß es den Besuchern des Festes ermöglicht ist, die „Internationale Ausstellung für Buchgewerbe uno Graphik" zu besichtigen. Auskunft über alle An gelegenheiten des Festes erteilt die Geschäftsstelle: Rechtsanwalt Thiele, Leipzig, Pctersstraßc 38. * Zum Ableben o. Schuchs. Aus Dresden wird uns telegraphiert: Der Gattin des verstorbenen Musikdirektors o. Schuch sind Beileidstelegramme aus aller Welt zugegangen. Die Berliner Philharmonie, die Dresd ner Künstlerichaft, Prof. Ort, Richard Strauß haben ihr Beileid zum Ausdruck gebracht. * Der Forscher Baron Nordenskjoeld ermordet? Nach einer telegraphischen Meldung des Grazer Volksblattes soll der schwedische Forscher Baron Erland Nordenskjoeld samt seiner Karawane auf seiner Forschungsreise von Beni-Indianern ermordet worden sein. — Wir geben diese schon früher einmal auf getauchte Meldung mit allem Vorbehalt wieder. * Deutsches Museum, München. Die Gruppe „Musikinstrumente" des Deutschen Mu seums, in der sich bereits manches in Vergessenheit geratene Meisterwerk der Jnstrumententcchnik be findet, erhielt neuerdings eine weitere sehr inter essantc Bereicherung Herr Kommerzienrat Carl A. Pfeiffer in Stuttgart stiftete dem Mu scum ein O r i g i n a l - Ha r m o n > ch o r d oon Lem berühmten Instrumentenmacher Friedrich Kauf mann in Dresden. Dieses im Jahre 1810 er- lSl4. König, „wird gegenwärtig von allen Seiten, auch von den Großmächte, angegangen, um zwischen Griechenland und Albanien, Serbien und Oesterreich usw. zu vermitteln. Das ist für Rumänien sehr ehrenvoll, aber es gibt da manche schwierige Frage zu entwirren, die uns viel Kopfzerbrechen verursacht. Man spricht jetzt zuviel oon Rumänien. Jedes Wort, das hier gesprochen wird, wird hinaus be richtet, und die Wiener Presse macht lange Artikel daraus. Sehr zu beklagen ist, daß die Presse so viele unrichtige "Nachrichten bringt, um dem Sensations bedürfnis zu entsprechen." (Diese Aeußerung sowie manches andere, was ich sah und hörte, hinterließ auf mich den Eindruck, daß der Kurs Rumäniens nach wie vor dreibuudfreundlich sein werde.) Wir sprachen dann über Serbien und über die Schwierig keiten, welche die dortige Regierung habe, die Zivil verwaltung in den neuen Gebieten einzuführen Längere Zeit verweilten wir bei der Auswanderung der Türken aus den jetzt christlich gewordenen Pro vinzen, einer Erscheinung, die seit der Rückeroberung ehemals türkischer Gebiete (von Ungarn angefangen) stets zu beobachten gewesen ist. „Nur Rumänien macht hierbei eine Ausnahme", sagte der König. „Als wir die Dobrudscha besetzten, wollten anfänglich die dort wohnenden Türken auch auswandern, aber nachdem wir ihnen alle Garantien für die Wahrung ihrer Sprackf« und ihrer Religion gegeben hatten, sind sie geblieben, und sic fühlen sich jetzt bei uns Wähler als unter dem türkischen Regiment." Wir sprachen dann noch einiges über den letzten (bulgarischen) Krieg, dem ich in den Reihen der serbischen Armee beigewohnt hatte. Der König sprach hierbei seine Anerkennung über die Leistungen der serbischen Armee aus, deren Offiziere durchweg sehr tüchtig seien, insbesondere verdiene die Artillerie volles Lob, aber auch die Kavallerie habe ganz hervor ragende Leistungen aufzuweisen. Diese Anerken nung aus so autoritativem Munde wird in Serbien freudige Beachtung finden. Ich konnte dem König als ehemals preußischem Offizier hierbei noch die Mitteilung machen, daß ein früherer preußischer Offizier in Serbien zu hohem Ansehen gelangt ist. »Es ist dies der General Sturm, der als junger Leutnant 1876 von der preußischen Armee in die serbische übertrat und es dort zum General und Generaladjutanten des Königs gebracht hat. Er ist ständig um die Person des Königs Peter und diesem fast unentbehrlich. Bei festlichen Anlässen vertritt er oft den König in der Oeffentlichkeit, und die Armee blickt mit Bewunderung zu ihm, als «inem ganz hervorragend tüchtigen Offizier, empor. Meiner Bemerkung, daß wir Deutschen stolz auf diesen Mann sein dürften, der dem deutschen Namen in Serbien große Ehre mache, nickte der König zu stimmend zu. Kronprinz Ferdinand von Rumänien war von der Petersburger Reise krank in sein Schloß Crotoceni bei Bukarest zurückgekehrt. Er hatte sich unterwegs eine leichte Influenza geholt, doch war er wieder auf dem Wege der Besserung, und die Audienz, die er mir erteilte, war die erste seit seiner Rückkehr. Ich fand ihn gut aussehend und lebhafter als je. Unser Gespräch führte uns bald auf die fundcne Instrument entspricht einem ausrechien Kla vier, dessen Saiten nicht durch Hammerschlag, son dern durch die Vibration kleiner an den Saiten be findlicher Holzstäbchen ertönen. Der erzeugte Klang, der durch Len Druck des Fingers nüanciert werden kann, ist orgclartig und von großer Tragweite. Dem Instrument ist auch der Meisterbrief Friedrich Kaufmanns, den ihm die Uhrmacherzunft im Jahre 1800 ausstellte, beigesügt. * Heinrich Horstmann, der k. württemdergisch- Kammeroirtuos, ein Meister der Klarinette, fett 2.', Jahren Mitglied des Stuttgarter Hoftheaters, seit vielen Jahren auch Lehrer am k. K o n s e r v a t o r iu m für Musik, ist am Sonn tag abend während seiner Mitwirkung bei einer „Acda"-Vorstellung im Hofthcater infolge eines Herzschlages plötzlich gestorben. Er stand im 63. Lebensjahre. * Ausstellungseröffnung. Wie unser Dresdner Mitarbeiter telegraphifch meldet, wurde heute ohne besondere Feierlichkeit im Salon Richter eine Ausstellung der Dresdner Künstlervereinigung eröffnet. Neben einigen Farbenskizzen sind ooc allem Schwarz-Weiß- Zeichnungen ausgestellt. Es haben nur Mit glieder der Künstlervereinigung ausgestellt, unter ihnen Prof. Eußmann, Stern, Krause, Prof. Dorsch, Hegebart h. * Die Entwicklung der geistigen Probleme in Mar Klingers Werken" lautet das Thema eines Vor trages, den Frl. Hildegard Heyne, wissenschaft liche Mitarbeiterin am Städtischen Museum für bil dende Künste, an der Hand z. T. sarbiger Lichtbilder, Mittwoch, den 13. Mai, abends n.9 Uhr, in der „Leipziger E r l i b r i s - G e s e l l"s ch a f t", Cal,. Burgleller, Naschmarkt, 1. Etage, halten wird, und zu dem Gäste willkommen sind. * Fritz Gärtner, Mallinckrodt München, der durch seine Kollektion „Arbeit" bekannte Maler und Bildhauer, stellt zurzeit in München, Moderne Galerie Thannhauser, seine neue Kollektion „Erde und Eisen" aus. König Ludwig besuchte die Ausstellung und erwarb Gärtners Gemälde „2 p a t c n st e chc r". * Kein Grunderwerb zu Universitätszwecken. Ein Dresdner Telegramm oementiert die Nachricht eines Leipziger Blattes, daß die Stadt Dresden größeres Gelände für Universitäts zwecke angekauft hat. Die Stadt hatte vor etwa Jahresfrist Gelände zur Errichtung eines Universitätskrankenhauses an sich genommen. Das Gelände wurde jedoch nicht gc kaust, sondern beschlossen, das Krankenhaus an an derer Stelle zu errichten.
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